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In den 60er Jahren entstand ein komplett neuer Firmensitz
Foto: FZH Hamburg
Das „Sex-Eck“ in der Gutenbergstraße
Foto: Stadtarchiv Flensburg
auf 12.200 Quadratmeter in der Gutenbergstraße. Die Realisierung war nicht
einfach. Die Suche nach Finanzierungshilfen „im gegenwärtigen Zeitpunkt der
Konjunkturbremsung“ bereitete Beate Rotermund mehrfach Sorgen. Im Herbst
1961 war das erste Ergebnis in der Gutenbergstraße sichtbar: die „Förde-Druckerei“.
Es folgten eine Betriebshalle mit einem modernen Verpackungsautomaten
sowie ein Garagen-Komplex. Die Näherei erwies sich als unrentabel und
wurde schnell in einen Führungskräfte-Trakt umgewandelt. Dort testete die
„Chefin“ schon einmal ein Stehpult, das später zum Standard im Unternehmen
wurde.
Das Filetstück sollte der Trakt mit dem Großraumbüro werden. Beate Rotermund
war mit dem Architekten Karl-Heinz Sönnichsen zur City-Nord in Hamburg, in
die Niederlande und in die Schweiz, um Anregungen für eine ideale Bürolandschaft
der achteckigen Zentrale mit exakt 3628 Quadratmeter Nutzfläche zu
bekommen. Kaum waren die Baumaschinen im April 1967 angerollt, da sprach
die Presse bereits vom „Sex-Eck“. Am 22. Mai 1968, zum Richtfest, spendierte
das Unternehmen Erbsensuppe und Bockwurst für 200 Bauarbeiter. Am 9. August
1969 veröffentlichte das „Flensburger Tageblatt“ eine ganzseitige Anzeige: „Das
modernste Großraumgebäude Deutschlands steht in Flensburg, Gutenbergstraße
12. Es gehört Beate Uhse.“ Im Firmenprospekt hieß es: „Im Zeitalter erfolgreicher
Mondflüge muss die modernste Bürotechnik selbstverständlich sein.“
So sieht es heute am ehemaligen Sitz von „Beate Uhse“ aus
Foto: FZH Hamburg
40 FLENSBURG JOURNAL • 06/2021