26.05.2021 Aufrufe

Flensburg Journal - 225 Juni 2021

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Vater-Mutter-2 Kinder, noch ohne Nesthäkchen

Mutter-Vater-2 Kinder, im Kriege

verständlich immer, als er das

nötige Alter dafür hatte, mitgeholfen.

In den ersten Jahren führte

der Laden ausschließlich Milch,

Sahne, Buttermilch, saure

Sahne, Butter, Eier und Käse.

Die Bezirke der Milchhändler

waren in jener Zeit klar abgesteckt,

es gab zudem eine

Preisbindung. Das änderte sich

allerdings Jahre später, als die

Kolonialwarenhändler auch Flaschenmilch

verkaufen durften.

Daraufhin wurde die „Milchhandlung

Hansen“ umgebaut,

Edeka-Produkte des täglichen

Bedarfs hielten Einzug neben

den Milchprodukten – so wurde

allmählich die Spartenhoheit

der Fachgeschäfte aufgeweicht,

der Trend zum späteren

„Supermarkt“ begann und war

nicht mehr aufzuhalten.

Als kleiner Junge spielte Harald

mit seinen Freunden erst

noch auf dem eigenen Hof,

sie bauten dort in den damals

schneereichen Wintermonaten

mit Leidenschaft Schneehöhlen.

„Der Sonnabend war

unser besonderer Tag“

Sonnabends schloss das Milchgeschäft

bereits um 15 Uhr.

Der Sonnabend war in vielen

Familien damals „Großbadetag“.

„So war das auch bei

uns“, erinnert sich Harald

Hansen noch sehr gut an jene Zeit. Nur

Wohlhabende hatten seinerzeit ein eigenes

Badezimmer, doch jede Familie

besaß zumindest eine Zinkbadewanne.

In dieser Wanne wurden nachmittags

die Kinder nacheinander gebadet und

gewaschen, die Kleineren meist zuerst.

Im Sommer an den wärmeren Tagen

fand die Bade-Aktion manchmal sogar

draußen auf dem Hof oder im nachbarlichen

Garten statt, im Winter dagegen

in der Küche oder, wenn es mal so

richtig knackig kalt war, im Wohnzimmer

direkt vorm warmen Kachelofen.

Irgendwann in den 50er Jahren machte

dann das Dampfbad „Laumen“ auf,

Herr Laumen vermietete gleich sieben

Badewannen, die er stets per Schlauch

mit warmem Wasser auffüllte. „Dort

lag man in einer richtigen Badewanne:

Was für ein Luxus“, grinst Harald noch

heute über jene Zeiten.

„Häufig mussten wir stundenlang

warten, bis eine Wanne frei wurde.

Die Wartezeiten wurden von uns

gern in Kauf genommen wegen der im

Warteraum ausliegenden Lesemappen,

die wir förmlich verschlungen haben“,

ergänzt Harald zu dem Thema. Nach

dem Baden begann dann endlich der

gemütliche Teil des Familienlebens:

Alle saßen in der guten Stube, die Kaffeestunde

und das Abendbrot wurden

praktisch zusammengelegt: Es gab

erst frisches Rosinenbrot mit Butter,

später dann Wurst und Käse, manchmal

sogar leckere Wiener Würstchen.

„Nach den Mahlzeiten saßen alle gemütlich

beieinander, mein Vater las

uns oft Geschichten aus Büchern vor.

Manchmal hörten wir gemeinsam vorm

Radio ein Hörspiel, oder wir spielten

Karten- oder Gesellschaftsspiele“,

schwelgt Harald in Erinnerung an die

eigene Kindheit im Kreise der Familie.

Fernsehen oder gar Computer gab es

damals übrigens nicht!

Die Exe

Neben dem beschriebenen Familienleben

gab es für die Kinder des Friesischen

Bergs natürlich auch noch eine

Kindheit außerhalb des Familienbe-

Bio-Erdbeeren

Selbstpflücken in Rügge

täglich von 9–18 Uhr

DE-ÖKO-006

Hof Rabberg GbR

24405 Rügge

Tel. 04646–858

Bitte beachten Sie

unseren Erntebeginn unter

www.hof-rabberg.de

FLENSBURG JOURNAL • 06/2021

25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!