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Flensburg Journal - 225 Juni 2021

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Onkel Fiete

Mutter Anni Hansen und Kundin

Der Laden

mit 300-l-Inhalt. Die schweren Kannen

mussten allesamt angehoben und umgefüllt

werden.

Neben der Milch lieferte die Meierei

tagtäglich auch Schlagsahne, saure

Sahne, und die Buttermilchsuppe. Das

Geschäft war werktags von 7 bis 13 Uhr

und von 15 bis 18 Uhr geöffnet, nach

Ladenschluss war aber längst noch

nicht Feierabend: Das große Reinemachen

war dann angesagt. Pünktlich um

19 Uhr gab es jeden Tag das gemeinsame

Abendbrot, spätestens um 21.30

Uhr war „Bettzeit“ für alle – für die

kleinen Kinder anfangs entsprechend

früher. Am Sonnabend schloss

der Laden um 15 Uhr. In den

ersten Nachkriegsjahren war

zeitweise sogar sonntags das

Geschäft geöffnet: Die Kunden

hatten allesamt keinen Kühlschrank

zuhause, um Lebensmittel

länger als zum sofortigen

Verzehr aufzubewahren. So

bildeten sich an jenen Sonntagen

oft lange Schlangen vor

dem Geschäft: Die Schlagsahnemaschine

lief an jenen Tagen

meistens ohne Unterbrechung.

Als sich vermehrt Konkurrenz

ergab durch zahlreiche andere

Geschäfte, und es auch Flaschenmilch

gab, wurden die

Flaschen zum Teil in die Haushalte

sowie zu Großverbrauchern

geliefert. Dazu gehörten

neben der Jugendherberge im

Spanuthhaus in der Mühlenstraße

auch die Firmen Schiebler

und Märtens, ebenfalls in

der Nähe ansässig, und in der

Sophienstraße die Firma Robbe

& Berking – die später im

Jahr 1956 ihren Standort an die

Straße Zur Bleiche verlegte.

Morgens um sieben Uhr wurde

die Auslieferungskarre gepackt

mit 2 Kisten mit Literflaschen

in Stahlbehältern, 2 Kisten

Halbliterflaschen und anderen

bestellten Artikeln. Dann ging

es, anfangs mit Manneskraft

und später im familieneigenen

Opel-Caravan, die Mathildenstraße

hoch zum Ausliefern

der Ware. Harald hat selbst-

24 FLENSBURG JOURNAL • 06/2021

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