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Mit Ehefrau Anja und Familienpony Jolie
Mit Sohn Philipp beim MTB-Fahren
Busaktion mit Fridtjof-Nansen-Schule 2009
hatten.
Johannes Ahrens nahm schöne, und
prägende, aber auch nachdenkliche
Bilder mit nach Deutschland. Schockiert
hatte ihn schon damals die
Ausbeutung der Naturreichtümer.
Etwa die Abholzung der Regenwälder
oder riesige Fischerei-Trawler,
die mit ihren Schleppnetzen fast
die komplette Fauna und Flora abrasierten.
Die Folge: Die Teller der
einheimischen Familien blieben die
nächsten Wochen ziemlich leer. Beschwerlich
war die Schulbildung.
Lesen, Rechnen und Schreiben
lehrten die Eltern. Die Schulbücher
brachte die Tonne. Sie wurden
„blind“ bestellt. Das Ergebnis: ungewöhnliche
Aufgaben. „Wie lange
braucht ein Zug von Ansbach nach
Schweinfurt?“ Sohn Johannes kannte
weder die Orte, noch hatte er jemals
eine Eisenbahn gesehen. Dann
besuchte er ein Internat, auf dem
neben Englisch und Pidgin auch auf
Deutsch unterrichtet wurde.
Es sollte ein deutsches Abitur werden,
so die Überzeugung der Eltern.
Doch die nächste Möglichkeit
dafür gab es in Tokio, was gewiss
kein Tagestrip war. Also kehrte die
Familie 1978 zurück nach Deutschland.
Die Eltern arbeiteten nun für
das evangelische Missionswerk in
Hamburg. Menschen aus aller Welt
saßen oft zu Hause mit am Tisch,
während der Sohn mit Rolltreppen
und U-Bahnen konfrontiert wurde.
Eine ganze andere Welt. „Ich bin ein
Integrationskind, meine neuen Mitschüler
mussten mir vieles beibringen“,
schmunzelt Johannes Ahrens.
Aus seinen eigenen Erfahrungen
rührt wohl sein Engagement in der
Flüchtlingshilfe.
In seiner Jugend wanderten auch
mal hebräische Vokabeln über
den Küchentisch. Ein Studium der
Predigt im Kino 51 Stufen
Mit Iclal Baki, Islamwissenschaftlerin, im Dialog
14 FLENSBURG JOURNAL • 06/2021