ZAS MAGAZIN, 302. Ausgabe, Juni 2021
Dicht, schlicht, Schicht!: Tatort-Schauspieler im heftigen Disput um eine Video-Aktion, die schwer nach „Querdenkern“ roch. Von Michael Zäh
Dicht, schlicht, Schicht!: Tatort-Schauspieler im heftigen Disput um eine Video-Aktion, die schwer nach „Querdenkern“ roch. Von Michael Zäh
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Juni 2021 | Ausgabe 302
ZASMAGAZIN
Dicht,
schlicht,
Schicht!
Tatort-Schauspieler
im heftigen Disput um eine
Video-Aktion, die schwer
nach „Querdenkern“ roch
ZASMAGAZIN
WIEHRE SPEZIAL
Klimagerecht Wespennest Feiern mit Schnapszahl
Das Bundesverfassungsgericht
hat sich beim Klima eingemischt
Fritz Keller ist als DFB-Präsident
zurück getreten und teilt aus
Kino-Betreiber Ludwig Ammann
erzählt viel im großen Interview
„Uns geht‘s noch gold“
Ludwig Ammann freut sich darauf, im Juni seine Kinos wieder öffnen zu können.
Der Betreiber der Friedrichsbau-, Harmonie- und Kandelhof-Kinos spricht im Interview
darüber, wie er den Lockdown verbrachte, was er durch das Bearbeiten der Memoiren
seines Großvaters gelernt hat und wie er als Islamwissenschaftler zum Kino kam.
Platz für Lastenräder Die Kneipen öffnen Konradstraße 9
Die großen Räder haben in der
Mit Impfausweis oder aktue lem
Die Mieterinnen und Mieter haben
Wiehre extra Parkplätze bekommen Test – wie kontro lieren die Wirte? das Vorder- und Hinterhaus gekauft
2 ZASMAGAZIN
Hallo zusammen,
Ab dem 7. Juni soll nun also bundesweit die Impfpriorisierung wegfallen. Sprich Spritze
für alle, die sich einen Termin besorgen können. Wir würden darauf wetten, dass dies dann
blitzschnell den Bundesliga-Vereinen gelingt, die ihr Personal vom Teamarzt impfen lassen
werden. Jetzt, wie ist das aber mit dem Nationalteam? Hat man da die Vakzine schon jetzt
geordert? Die EM beginnt für das Löw-Team am 15. Juni in München gegen Frankreich.
Zwischen dem 7. Juni und dem 15. Juni ist nicht viel Zeit. Na ja, und außerdem
könnten Impfungen ja auch Nebenwirkungen mit sich bringen. Wie etwa das
Ausscheiden nach der Vorrunde. Wurde eigentlich 2018 in Russland auch gespritzt?
Was Sie in Händen halten, ist das neue ZASMAGAZIN, das im Jahr 2021 einmal
jeden Monat erscheint. Es geht aus der guten alten Zeitung am Samstag hervor.
Mit Umschlag in geklammerter Form wird das ZASMAGAZIN sicherlich auch bei
Ihnen länger einen Platz auf dem Lesetisch finden. Wir freuen uns über Ihre Rückmeldungen
auf redaktion@zas-freiburg.de oder unter m.zaeh@zas-freiburg.de. Michael Zäh
Aquarell: Dörte Gerasch
Inhalt
Karlsruher Richter sorgen für mehr Klimagerechtigkeit Seite 7
Die künftige Generation soll nicht für die Zaghaftigkeit der heutigen Regierung
bestraft werden. Denn dies verstößt gegen das Grundrecht auf Freiheit.
#allesschlichtmachen Seite 8
Mehr als 50 bekannte Schauspieler haben an einer Video-Aktion teilgenommen,
die in ihrer Stoßrichtung schwer nach „Querdenker“ roch. Dagegen haben sich
dann andere Schauspieler vehement gestemmt. Ein Disput unter Tatort-Stars.
Fritz Kellers Rücktritt Seite 13
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble sagte, dass Fritz Keller ein „anständiger
Mensch“ sei, der sich in ein Wespennest begeben habe. Nun ist Keller als DFB-
Präsident zurück getreten.
Spielplan zur EM Seite 14
Joachim Löw hat Thomas Müller und Mats Hummels zurück ins Nationalteam
geholt. Auch SC-Spieler Christian Günter und Bayern-Talent Jamal Musiala sind
im EM-Kader. Die EM wird ab 11. Juni quer durch Europa ausgespielt.
ZASMAGAZIN
WIEHRE SPEZIAL
Nasse Nase, historische Teilhabe Seite 20
Über einen Termin im Impfzentrum Freiburg und wie dieser am Ende schwer
beeindruckt hat.
Interview mit Kionobetreiber Ludwig Ammann Seite 34
Die Kinos im Friedrichsbau haben 110jähriges Jubiläum, das dann mit
Schnapszahl im Jahr 111 gefeiert werden soll. Im Interview verrät Ludwig
Ammann noch viel mehr.
„Uns geht‘s noch gold“
Ludwig Ammann freut sich darauf, im Juni seine Kinos wieder öffnen zu können.
Der Betreiber der Friedrichsbau-, Harmonie- und Kandelhof-Kinos spricht im Interview
darüber, wie er den Lockdown verbrachte, was er durch das Bearbeiten der Memoiren
seines Großvaters gelernt hat und wie er als Islamwissenschaftler zum Kino kam.
Platz für Lastenräder Die Kneipen öffnen Konradstraße 9
Die großen Räder haben in der
Mit Impfausweis oder aktue lem
Die Mieterinnen und Mieter haben
Wiehre extra Parkplätze bekommen Test – wie kontro lieren die Wirte? das Vorder- und Hinterhaus gekauft
Impressum:
Herausgeber:
Michael Zäh und Christopher Kunz
Verlag:
Zeitung am Samstag Verlags GmbH,
Benzstraße 22, 79232 March,
07665 / 934 58-0, info@zas-freiburg.de
Geschäftsführer:
Christopher Kunz, Rüdiger van der Vliet
Chefredakteur:
Michael Zäh (visdp), 0170 / 739 17 87,
m.zaeh@zas-freiburg.de
Redaktion:
redaktion@zas-freiburg.de
Barbara Breitsprecher,
b.breitsprecher@zas-freiburg.de
Grafik, Layout & Herstellung:
Sebastian Schampera; Tel: 0761 / 20887122
Adrian Kempf, dtpwork.de, Tel. 07661 / 91 99 956
Anzeigen und Verkauf:
Michael Metzger (Verkaufsleitung),
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Lörracher Straße 3, 79115 Freiburg
Telefon 0761 / 496 12 03
www.freiburger-druck.de
ZASMAGAZIN
3
Am Tierwohl wird
sich unser Schicksal
entscheiden
Der Ethiker und Sozialwissenschaftler Dr. Thilo Hagendorff zeigt
in seinem aktuellen Buch, wie unser Verhältnis zu (Schlacht-)Tieren uns
moralisch verdirbt und letztlich auch unsere eigene Existenz bedroht.
Interview von Barbara Breitsprecher
Was sich am Fleisch entscheidet. Über die
politische Bedeutung von Tieren“ heißt
das aktuelle Buch des Sozialwissenschaftlers Dr.
Thilo Hagendorff, der an der Uni Tübingen über
Fragen der KI-Ethik forscht. Er ist überzeugt,
dass unser Verhältnis zu Tieren eine maßgebliche
Bedeutung für die ökologischen, sozialen und
politischen Fehlentwicklungen hat. Im Gespräch
beschreibt er, welche Folgen die industrielle
Tierhaltung konkret hat und warum wir Gewalt
gegen Tiere akzeptieren und unterstützen. Sein
Fazit: Eine von Frieden und gegenseitigem Respekt
geprägte Gesellschaft ist ohne Beendigung
der globalen Tierindustrie nicht denkbar.
In Ihrem Buch beschreiben Sie eine ganze Reihe
massiver Missstände in der industrialisierten
Tierhaltung und in unserem Verhältnis zu Tieren.
Würden Sie sich wünschen, alle Menschen
wären Veganer?
Dr. Thilo Hagendorff: Ich stehe natürlich für eine
gewisse politische Position ein. Aber da ist immer
dieser Vorwurf, dass ein paternalistisches
Bekehrungsgebaren ausgehe von Menschen,
die vegan leben. Davon distanziere ich mich.
Der Veganismus ist kein universelles Prinzip,
von dem ich sagen würde, dass sich die Welt
in diese Richtung transformieren sollte. Aber
zumindest in unseren Industriegesellschaften,
wo 99 Prozent der tierischen Produkte aus
einem industriellen System kommen, was
mit Tierquälerei einhergeht, da ist der vegane
Lebensstil eine angemessene Lösung. Nicht
nur für Tierschutzprobleme, sondern auch für
viele darüber hinausgehende Aspekte. Da kann
man direkt Corona nennen, das ja eine Infektionserkrankung
ist, die durch den Hunger auf
Fleisch entstanden ist und durch Tierhaltung
und -schlachtung provoziert wurde. Wenn wir
uns nur von Pflanzen ernähren würden, dann
gäbe es das nicht.
Was macht die industrielle Tierhaltung mit den
Menschen, wie verändert sie uns?
Hagendorff: Aus der empirischen Forschung
der Psychologie lässt sich feststellen, dass sich
psychologische Einstellungen, die gruppenbezogene
Menschenfeindlichkeit implizieren,
mit einem abwertenden Verhältnis zu Tieren
ihren Anfang nehmen. Bereits Kinder, die einen
sehr großen Unterschied zwischen Menschen
und Tieren sehen, machen auch große Unterschiede
zwischen verschiedenen Ethnien oder
Menschen verschiedener Hautfarbe. Und das
manifestiert sich dann im Erwachsenenalter.
Wieso macht es uns so wenig aus, Tiere so
industrialisiert und gewaltförmig zu halten?
Hagendorff: Wir akzeptieren die gewaltförmige
Tierhaltung, obwohl wir gewisse zivilisatorische
Standards errungen haben und den
Wert der Gewaltfreiheit sehr hoch hängen.
Wir akzeptieren, dass Milliarden von Tieren
systematisch getötet werden, auf extrem brutale
Art und Weise, was nicht nur unnötig
ist, sondern auch ökologisch schädlich und
für unsere Gesundheit nicht zuträglich ist.
Dadurch, dass wir das akzeptieren haben wir
auch Rechtfertigungsmechanismen. Wir verändern
etwa unsere Sprache. Wir bewerten
das Leben und Sterben bei Tieren anders als
bei Menschen. Tiere sterben nicht, sondern
sie verenden, es sind keine Leichen, sondern
Kadaver, es ist kein totes Schwein, sondern ein
Schnitzel, es ist keine Tierhaut, sondern Leder.
Wir streiten damit Verantwortung ab, benutzen
Mechanismen der Abwertung. Wir sehen Tiere
als primitive Lebewesen, die keine Emotionen,
keine Sprache haben.
Wäre es eine Lösung, wenn jeder Mensch,
der Fleisch essen will, wenigstens einmal in
seinem Leben bei einer Schlachtung beteiligt
sein müsste?
Hagendorff: Das wäre auf jeden Fall schon ein
gewisser Schritt gegen die Distanzierungsmechnismen.
In Deutschland werden 750
Millionen Landtiere jährlich zu Nahrungsmittelzwecken
getötet. Und die meisten Menschen
hatten noch nie wirklich Kontakt mit solchen
Tieren. Das nutzt die Tierindustrie auch ganz
bewusst, diese starke Exklusion, Verschleierung
und Intransparenz. Hinzu kommt, dass die
Schäden, die wir durch unseren Lebensstil auslösen,
die manifestieren sich nicht unmittelbar,
sondern oft an anderen Orten, zum Beispiel in
sogenannten Dritte-Welt-Ländern. Wir sind
den Wahrnehmungen, die wir brauchen würden,
um ethische Entscheidungen zu treffen,
systematisch entzogen.
Ist es realistisch, dass wir dieses entfremdete
Tierhaltungssystem bei der großen Zahl an
Menschen auf der Welt und unserer globalen
Wirtschaft ändern können?
4 Interview
ZASMAGAZIN
Hagendorff: Der Globalismus erlaubt natürlich
Strukturen, die in gewisser Weise undurchsichtig
werden. Aber es werden ja gezielt solche
Dinge der öffentlichen Wahrnehmung entzogen.
Es gibt in etlichen Ländern drakonische Strafen,
wenn man in Tierfabriken filmt. Die Intransparenz
wird also bewusst hergestellt.
Sie forschen auch über Ethik im Bereich Künstliche
Intelligenz sowie über Medienethik. Können
Sie ein Beispiel nennen, welche Fragen da so
aufkommen?
Hagendorff: Im öffentlichen Diskurs kennt man
die beispielhafte Fragen, welche Person das
autonome Auto überfahren soll, wenn kein Weg
daran vorbei führt oder ob Maschinen moralisch
sein können. Das sind aber eher weniger die
Fragen, mit denen wir uns in der Forschung
befassen. Wir beschäftigen uns beispielsweise
eher mit Problemen der algorithmischen Diskriminierung
oder Problemen der Verletzung der
Privatsphäre durch KI-Systeme.
Wie prägend ist unser Aufwachsen mit oder ohne
Tiere für die Entwicklung der Moral und unseres
ethischen Verhaltens?
Hagendorff: Es gibt Studien, die belegen, dass
Menschen, die mit Haustieren aufwachsen,
mehr Empathie besitzen. Aber wir haben alle
bestimmte moralische Intuitionen, die handlungsleitend
sind und unabhängig von unserer
Kultur, ja biologisch sind, beispielsweise im
Bereich des Gerechtigkeitsempfindens, des Altruismus
und des Empathieempfindens. Jedoch
können kulturelle Einflüsse diese moralischen
Intuitionen manipulieren oder unterdrücken,
was zu einem Verhalten führt,
das ungerecht, egoistisch und
unempathisch ist.
Dr. Thilo Hagendorff
Einsperren von Schweinen in körperengen
Käfigen, das Schreddern von Küken, das
betäubungslose Kastrieren von Ferkeln, das
Verstümmeln von Schnäbeln bei Legehennen
und Puten. Und darüber weitergehend gibt es
eine fundamentale ökologische Notwendigkeit,
unser Verhältnis zu Tieren zu überdenken. Das
ist aber ein Schritt, den die Politik nicht oder
zu spät realisieren wird. Der Klimawandel
wird durch die Tierindustrie weiter angeheizt,
Zoonosen entstehen und wir werden in ein
Zeitalter kommen, wo
keine Antibiotika mehr
Bild: privat
wirken werden. Das wird eine Zeit sein, wo
wir auch kaum noch sauberes Wasser finden
werden. Notwendig wäre eine schnelle und
massive Veränderung, pragmatisch gesehen
glaube ich aber nicht, dass das eintreten wird.
Erst recht nicht durch das politische System.
Wenngleich wir natürlich demnächst eine Art
Schicksalswahl haben, wo sich entscheidet, ob
wir so weitermachen wie bisher oder ob es zumindest
ein bisschen Hoffnung gibt auf kleine
Veränderungen.
Wenn man das so schonungslos sieht, muss
man da nicht verzweifeln? Was machen Sie, um
dieses Wissen auszuhalten?
Hagendorff: Erstmal hab ich mein Leben entsprechend
angepasst. Ich lebe seit über zehn
Jahren vegan, ich besitze kein Auto, ich fliege
nicht. Obwohl ich als Wissenschaftler herumreisen
muss, ich habe grünen Strom und ich konsumiere
extrem wenig. Dabei bin ich ein sehr
glücklicher Mensch. Ich habe überhaupt nicht
den Eindruck, dass ich auf etwas verzichten
muss. Im Gegenteil, es fühlt ich gut an, dass man
selbst gewissermaßen Lösungen verkörpert und
nicht Probleme. Das macht mich zu einem sehr
ausgeglichenen und zufriedenen Menschen.
Gleichzeitig bin ich pessimistisch und glaube,
dass es ein Fehler ist so zu tun, als sei es im Hinblick
auf die ökologische Krise kurz vor Zwölf,
als hätten wir noch eine bestimmte Anzahl
von Jahren Zeit. Ich glaube, dass es wichtig ist,
sich darauf einzustellen, dass sich unser Leben
verändern wird, dass wir minimalistischer werden
müssen, lernen müssen einfacher zu leben
und eine neue Art zu wirtschaften entwickeln
müssen. Das Leben wird schwieriger. Schöner
als jetzt wird es nicht .mehr (lacht).
Zu Beginn Ihres Buches beschreiben
Sie, wie durch Menschen
traumatisierte Elefanten
und Menschenaffen gewalttätig
und unsozial werden.
Lässt sich so auch Gewaltbereitschaft
unter Menschen
erklären?
Hagendorff: Ich führe diese
Beispiele an, um zu zeigen,
dass man intakte Sozialstrukturen
zerstören kann, was
entsprechend negative Auswirkungen
auf das Verhalten von Individuen
hat. Das ist in der Tierwelt nicht anders als bei
den Menschen. Da braucht es ein gewisses politisches
Korrektiv.
Wie soll das konkret aussehen?
Hagendorff: Zum Beispiel, in dem tierquälerische
Praktiken verboten werden, wie das
ZASMAGAZIN
THILO HAGENDORFF
Der Sozialwissenschaftler
und Ethiker Dr. Thilo Hagendorff
beschäftigt sich
seit vielen Jahren mit der
Rolle von Tieren in der
Gesellschaft und hat dabei
viele Tierschutzskandale
aufgedeckt. In seinem aktuellen
Buch „Was sich
am Fleisch entscheidet“
(Büchner-Verlag, 18 Euro) betrachtet er
die Fehlentwicklungen unseres Systems in
unterschiedlichen Bereichen: Ökologie, Gesundheit,
Ernährung, Politik. Anhand von
rund 650 wissenschaftlichen Studien zeigt
er, welche weitreichenden Auswirkungen
unter anderem die psychologischen Mechanismen
haben, die zur Akzeptanz und
Unterstützung von industriell organisierter
Gewalt gegenüber Tieren führen. Sie reichen
von sozialer Diskriminierung über massive
Umwelt- und Klimazerstörung bis hin zur
aktuellen Coronakrise.
Der Autor mehrerer Sachbücher und leidenschaftliche
Radrennfahrer arbeitet im
Exzellenz-Cluster „Machine Learning: New
Perspectives for Science“ sowie am Internationalen
Zentrum für Ethik in den Wissenschaften
an der Universität Tübingen.
Darüber hinaus ist er Lehrbeauftragter unter
anderem am Hasso-Plattner-Institut der
Universität Potsdam sowie Mitglied in verschiedenen
Arbeitsgruppen zur Erforschung
der Künstlichen Intelligenz.
Interview
5
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6 ZASMAGAZIN
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Karlsruher Richter sorgen
für mehr Klimagerechtigkeit
Die künftige Generation soll nicht für die Zaghaftigkeit der GroKo um Merkel bezahlen müssen,
sagt das Bundesverfassungsgericht. Und plötzlich sind alle grüner als grün. Von Michael Zäh
Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe
hat einen Beschluss gefasst, hinter den
künftig der Gesetzgeber nicht mehr zurück
kann. Denn die Karlsruher Richter haben erstmals
die Regierung zu konkreten Maßnahmen
im Kampf gegen den Klimawandel verpflichtet.
Das halbherzige Klimaschutzgesetz der GroKo
von 2019 wurde praktisch kassiert, da es als
nicht verfassungsgemäß eingestuft wurde.
Und das Besondere daran war eben, dass die
Richter mit den Augen der heute noch jungen
Generation ins Grundgesetz geschaut haben
und dann per Beschluss feststellten, dass die
Grundrechte auch heute verletzt sein können,
wenn die Einschränkungen der Freiheit erst in
der Zukunft erfolgen.
Die junge Generation soll nicht für die
Zaghaftigkeit der GroKo-Elterngeneration (also
Merkel und Co.) bezahlen müssen. Das Gericht
sprach hier von einer „intertemporalen Freiheitssicherung.“
Soll heißen: Es geht nicht,
dass künftige Generationen praktisch keine
Freiheit mehr haben, weil sie aufholen müssen,
was frühere Generationen versäumt haben.
Im bisherigen Klimaschutzgesetz von 2019
sind nämlich die Einsparziele nur für die Jahre
2020 bis 2030 festgelegt. Was danach passiert,
sollte erst später entschieden werden. Zu spät,
sagt das Bundesverfassungsgericht. Denn das
übergeordnete Ziel ist, die Erwärmung der
Erde im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter
auf deutlich unter 2 Grad, möglichst auf
1,5 Grad zu begrenzen. Um dieses sogenannte
„Paris-Ziel“ zu erreichen, müssen aber laut
bisherigem Gesetz vor allem nach 2030 viele
klimaschädliche Gase eingespart werden. Und
genau das würde die Freiheitsrechte künftiger
Generationen verletzen, weil „noch nahezu alle
Bereiche menschlichen Lebens mit der Emission
von Treibhausgasen verbunden und damit
nach 2030 von drastischen Einschränkungen
bedroht sind“, urteilten die Karlsruher Richter.
Verblüffend war dann, dass die heute noch
regierende GroKo den Beschluss der Richter mit
viel Applaus bedachte und schleunigst Veränderungen
am Klimaschutzgesetz vorschlug.
Das entbehrte freilich nicht einer gewissen Ironie:
Die Parteien der GroKo beklatschen, dass
das Gericht das von ihnen selbst 2019 ins Leben
gerufene Gesetz für verfassungswidrig halten!
Kann man machen, aber wohl eher aus
parteitaktischen Gründen, so kurz vor der
Bundestagswahl. Denn die Richter gaben
der Regierung ja Zeit bis Ende 2022, um das
Gesetz anzupassen. Bundesumweltministerin
Svenja Schulze (SPD) stellte zusammen mit
dem Vizekanzler und SPD-Kanzlerkandidaten
Olaf Scholz aber fluggs den Entwurf des neuen
Klimaschutzgesetzes vor, das eine Runde aus
GroKo-Ministern so gebilligt hatte.
Die definierten Ziele als pure Zahlen: Bis
2045 (zuvor bis 2050) soll Deutschland klimaneutral
werden. Bis 2030 sollen 65 Prozent (zuvor
55 Prozent) klimaschädlicher Emissionen
gegenüber 1990 eingespart werden, bis 2040
sollen es 88 Prozent sein. Damit, so Schulze,
seien die Lasten fair über die nächsten Jahre
verteilt. Schulze und Scholz haben aber auch
darauf insistiert, dass bisher ja die Union sich
gegen solche Ziele querstellte. Da kann der
zuletzt heftig ergrünte Söder (CSU) nur drüber
lachen (obwohl er ja den Ausbau der Windkrafträder
in Bayern per „Abstandsgebot“ zum
Erliegen brachte). Und Peter Altmaier (CDU)
fand sogar, dass soviel Konsens beim Klima
herrrsche, dass man übereinkommen solle, das
Thema aus dem Wahlkampf rauszuhalten.
Lustiger Versuch. Denn die Frage ist ja, auf
welchen Wegen Klima-Ziele erreicht werden
sollen. Wer hat da die überzeugendsten Konzepte?
Genau das macht den Wahlkampf aus.
ZASMAGAZIN
Politik und Gesellschaft
7
Klarer Fall für
Kommissar
Denkste!
Über 50 ziemlich bekannte SchauspielerInnen
haben sich für eine „Kunstaktion“ anwerben
lassen, deren Stoßrichtung klar in Richtung
„Querdenker“ geht. Wer steckt dahinter?
Wer hat das Ganze finanziert? Und warum
haben viele Tatort-Schauspieler den Knall
nicht gehört? Von Michael Zäh
Der Mann hat den Drang zur Darstellung.
Gut also, dass er Schauspieler geworden ist.
Noch besser ist, dass er seine Selbstdarstellung
nun nicht auch noch auf einer Nachtschicht auf
der Intensivstation des Essener Uni-Klinikums
ausleben darf. Jan Josef Liefers hätte gewollt,
doch wozu? Um damit Abbitte zu tun, weil er als
einer der Köpfe der Aktion #allesdichtmachen in
die Kritik geriet? Um mal persönlich das zu sehen
und zu spüren, was ihm zuvor entgangen war -
das Leid und das Sterben von Menschen mit und
an Covid19? Um so also wieder das Rampenlicht
auf sich zu ziehen, indem er hinterher hätte erzählen
können, wie sehr ihn dies getroffen habe?
Das wäre ein Schauspiel am falschen Ort und zur
falschen Zeit gewesen. Schuster bleib bei deinen
Leisten, wie es so schön heißt. Oder besser: Hey
Boerne, bleib bei deinen „Tatort“-Leichen.
Die Essener Medizinerin Carola Holzner (»Doc
Caro«) hatte via Social Media alle Teilnehmer der
umstrittenen Künstleraktion #allesdichtmachen
aufgefordert, einen Tag auf einer Intensivstation
zu verbringen, nach dem Motto: #Alle mal ne
Schicht machen. Liefers hatte in einem „Zeit“-Interview
bekannt gegeben, er habe sich „schon
angemeldet.“ Also Ping-Pong über die Bande
der Öffentlichkeit. Klinikchef Professor Jochen
A. Werner erteilte jedoch solchen Plänen eine
Abfuhr: „Wer bis heute nicht begriffen hat, was
in Krankenhäusern geleistet wird, der begreift
es auch in einer Schicht nicht. Kranke sollten
nicht in die Diskussion über #allesdichtmachen
hineingezogen werden“, so der Klinikchef.
Was war da los mit #allesdichtmachen?
Mehr als 50 prominente Schauspielerinnen und
Schauspieler sind mit einer Kampagne namens
„#allesdichtmachen“ an die Öffentlichkeit gegangen
und dies gleichzeitig. In jeweils kurzen
Statements stellen sie die Maßnahmen gegen
die Corona-Pandemie in Frage, ironisch und
mitunter zynisch. Als Konsequenz fordern sie
einen Lockdown für immer. Die Sequenzen
reichen von ganz doll doof, über peinlich bis zu
naiv. Aber bei allen stellt sich die Frage: Wozu?
Ein paar Beispiele: Das Video von Richy Müller
(Tatort Stuttgart), in dem der er abwechselnd
in einen blauen und in einen gelben Müllsack
atmet und sagt: „Auf diese Weise komme ich
nicht mit der Raumluft in Kontakt und atme
auch nicht in die Raumluft aus. Wenn jeder die
Zwei-Tüten-Atmung benutzen würde, hätten
wir schon längst keinen Lockdown mehr.“
Oder sein Kollege Ulrich Tukur (Tatort
Wiesbaden, immer strange), der in seinem
Clip mit versteinerter Miene erst ein Gedicht
von Rilke über den Tod vorträgt („Der Tod ist
groß, wir sind die Seinen“) und dann „unsere
erhabene Regierung“ auffordert: „Schließen Sie
ausnahmslos jede menschliche Wirkungsstätte
und jeden Handelsplatz - nicht nur Theater,
Cafés, Schulen, Fabriken, Buchhandlungen,
Knopfläden, nein, auch alle Lebensmittelläden,
Wochenmärkte und vor allem auch all
die Supermärkte.“ Soll heißen: Wenn wir alle
verhungert und mausetot sind, stirbt auch das
Virus mit all seinen lästigen Mutanten. Oder
eben Jan Josef Liefers (Gerichtsmediziner
aus dem Münster-Tatort), mit einem überaus
sarkastischen Film: Er bedankt sich „bei allen
Medien unseres Landes, die seit über einem
Jahr unermüdlich verantwortungsvoll und mit
klarer Haltung dafür sorgen, dass der Alarm
genau da bleibt, wo er hingehört, nämlich ganz,
8 Titel ZASMAGAZIN
Gelten als Initiatoren der
Aktion #allesdichtmachen:
Jan Josef Liefers, Volker
Bruch und Regisseur Dietrich
Brüggemann (von links)
ganz oben“. Das Narrativ von den angeblich
„gleichgeschalteten“ Medien also, die quasi
im Auftrag der Regierung nur das berichten
würden, was diese will. Das Video endet mit der
Liefers Aufforderung: „Verzweifeln Sie ruhig,
aber zweifeln Sie nicht!“
Wie waren die Reaktionen?
Geteilt wurde die Kampagne sehr schnell unter
anderem von „Querdenken-711“ und Michael
Ballweg, Gründer und Kopf der inzwischen vom
Verfassungsschutz beobachteten Gruppe. Beifall
für die Aktion der Schauspieler/Innen gab
es auch von Hans-Georg Maaßen, ehemaliger
Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz,
der die Aktion auf Twitter „großartig“
nannte. Die AfD-Bundestagsabgeordnete Joana
Cotar twitterte: „Das ist intelligenter Protest.“ Sie
feiere Jan Josef Liefers. Und auch Alice Weidel,
AfD-Fraktionsvorsitzende, konnte vor Freude
kaum an sich halten: „Herzlichen Glückwunsch
zu dieser tollen Aktion!“
Das hat natürlich zu Gegenreaktionen geführt.
„Die Schauspieler*innen von #allesdichtmachen
können sich ihre Ironie gerne mal tief
ins Beatmungsgerät schieben“, twitterte etwa
der Moderator Tobias Schlegl, der auch Notfallsanitäter
ist. Medienjournalist Stefan Niggemeier
vom Onlinemagazin „uebermedien.de“ schrieb
von „ekliger Ironie“ und einem „Dammbruch“,
der zugleich der „größte Erfolg der Querdenkerszene“
sei.
Nun ja, weil sich unter den 53 Leuten,
die bei der Aktion mitmachten, etliche „Tatort“-Schauspieler
befinden, sei an dieser Stelle
die Reaktion unseres Tatort-Dreamteams aus
Weimar (also Lessing und Dorn, leider inzwischen
gespenstisch getrennt) hervor gehoben.
So schrieb „Tatort“-Darstellerin Nora Tschirner
mit ihrem Instagram-Profil: „Echt ja, Leude?
Was‘ los da? „Make cynicism great again“?
Oder wie? Wird’s schon boring im Loft und
im Brandenburger Landhaus? Jetzt doch mal
raus wagen und n büschn kokeln, weil man
sich sonst um die eigene Gefühlsverwaltung
kümmern müsste? Joah, kann man machen.
Kann halt sein, dass man sich ein büschn
schämen wird in nen paar Jahren (Wochen).
Unfuckingfassbar.“
Christian Ulmen, der Lessing, der sich in der
letzten Folge erschießen ließ, schloss sich der
Kritik von Tschirner auf Instagram an: „Heute
bisschen für Kollegen schämen. #allesschlichtmachen“,
schrieb er.
Elyas M’Barek („Fack ju Göhte“) schrieb zum
Video von Volker Bruch („Babylon Berlin“), der
darin gefordert hatte, dass man ihm bitte noch
mehr Angst machen solle: „Come on, das ist doch
Blödsinn. Was unterstellst du denn da unserer
Regierung? Kann ich null nachvollziehen. Jeder
will wieder zur Normalität zurückkehren und
das wird auch passieren. Wenn alle dafür sorgen,
dass eine weltweite PANDEMIE bekämpft wird.
Mit Zynismus ist doch keinem geholfen.“ Und
Hans-Jochen Wagner, seit 2017 Kommissar im
Schwarzwald-“Tatort“ des SWR, reagierte auf
das Instagram-Video von Kollege Pasquale Aleardi
(„Kommissar Dupin“): „Was ist denn das für
eine dämliche Aktion? Zum jetzigen Zeitpunkt?
Ich bin echt überrascht. Soll das eine kritische
Auseinandersetzung mit der Realität sein? Was
hat Euch denn da geritten? Warum jetzt? Für
wen sprecht Ihr denn? Für Euch selbst wohl
kaum....“, heißt es in seinem Kommentar. Und da
wäre dann noch Jan Böhmermann, quasi erster
ZASMAGAZIN
Titel
9
HINTERGRUND
Diese Stars waren
bei „allesdicht“ dabei
In alphabetischer Reighenfolge: Tina Maria
Aigner, Gianna Valentina Bauer, Volker Bruch,
Dietrich Brüggemann, Jörg Bundschuh, Joseph
Bundschuh, Samia Dauenhauer, Nadine Dubois,
Roland Düringer, Christian Ehrich, Werner Eng,
Bernd Gnann, Cem Ali Gültekin, Nina Gummich,
Felix Klare, Kea Könneker, Vicky Krieps, Jan Josef
Liefers, Maxim Mehmet, Thorsten Merten, Wotan
Wilke Möhring, Kathrin Osterode, Jeana
Paraschiva, Nina Proll, Claudia Rippe, Christine
Sommer, Miriam Stein, Karoline Teska, Ulrich
Tukur, Nadja Uhl, Jens Wawrczeck, Monika Anna
Wojtyllo, Ramin Yazdani, Hanns Zischler.
Ursprünglich dabei, dann aber zurückgezogen
und zum Teil distanziert haben sich: Pasquale
Aleardi, José Barros, Meret Becker, Peri Baumeister,
Martin Brambach, Ken Duken, Ulrike
Folkerts, Inka Friedrich, Markus Gläser, Heike Makatsch,
Alexandra Marinescu, Richy Müller, Ben
Münchow, Nicholas Ofczarek, Manuel Rubey,
Trystan Pütter, Katharina Schlothauer, Kostja
Ullmann.
Satiriker im Land, der in der Aktion null gelungene
Satire zu erkennen vermochte: Er hielt der
Aktion bei Twitter entgegen, das einzige Video,
das man sich ansehen solle, „wenn man Probleme
mit Corona-Eindämmungsmaßnahmen
hat“, sei die ARD-Doku aus der Berliner Charité
mit den Titel „Station 43 - Sterben“. Dazu stellte
er den Hashtag #allenichtganzdicht und einen
weinenden Smiley.
Wieso ist gerade die Rolle von Jan Josef Liefers
so erhellend?
Weil Jan Josef Liefers sich nach der Aktion in
diversen Medien zu Wort meldete und dabei
mal grob gesagt die alte Nummer zog, dass die
Aktion ja schon deshalb gut gewesen sei, weil
sie mehr Aufmerksamkeit eingebracht habe
als „viele brave, sehr zivilisierte, sehr höfliche
Versuche, die es vorher gab.“ Ergo: Provokation
bringt Aufmerksamkeit, eben genau weil
sie eine solche ist. Na ja, das ist sozusagen
AfD-Stil per se. Erst provozieren, dann unschuldig
mit den Schultern zucken und zur
Not relativieren. Womit hier nicht behauptet
werden soll, dass Liefers ein AfD-Anhänger sei.
Dies stellte er selbst dann auch auf Twitter klar:
„Eine da hineinorakelte, aufkeimende Nähe zu
Querdenkern u. ä. weise ich glasklar zurück“,
schrieb er. „Es gibt im aktuellen Spektrum des
Bundestages auch keine Partei, der ich ferner
stehe als der AfD. Weil wir gerade dabei sind,
das gilt auch für Reichsbürger, Verschwörungstheoretiker,
Corona-Ignoranten und Aluhüte.
Punkt.“
Das mag stimmen. Umso bedenklicher ist es
aber, wenn sich Liefers in Methode und Aussage
genau den Gruppierungen annähert, mit denen
er nichts zu tun haben will. In der Talkrunde bei
„Maybrit Illner“ sagte er, dass es nunmal nicht
zu ändern sei, wenn er mit seiner Medienschelte
nun jenen einen Gefallen tat, von denen er sich
dann distanzierte: „Wir können doch nicht das,
was wir sagen und wie wir darüber sprechen,
definieren lassen von denen, mit denen wir
nichts zu tun haben wollen.“
Das ist dünn. Denn die Frage war ja gar
nicht, dass irgendwer Liefers Meinungsfreiheit
untergraben wollte. Er darf ja sagen, was er
will. Kann aber sein, dass er dabei blöd wirkt.
Bei „Maybrit Illner“ führte er ja aus, wie das
mit ihm und den Medien so ist: Zum Beginn
der Pandemie sei er „total angeknipst“ gewesen
und ein „Riesen-Fanboy von Drosten“. Doch
irgendwann habe er alle Zeitungen und Newsfeeds
abbestellt. All dies habe seine Attacke auf
die Medien gespeist. Aha. Da liest einer also
keine Zeitungen mehr und erlaubt sich dann ein
Video-Urteil darüber, wie schlecht die Medien
berichten. Ja, auch dieses Phänomen ist ja in
der „Querdenker“-Szene sehr beliebt. Die „Lügenpresse“
wird beschimpft, und weil man sie
so nennt, hat man eine Ausrede, sie gar nicht
zu lesen. Das ist paradox. Wer nicht weiß, was
die Presse schreibt, kann auch nicht wissen, dass
sie das Falsche schreibt. Wer gar nicht verfolgt,
was täglich abertausende Journalisten an Kritik
vorbringen, kann sich das leichte Urteil, dass
sowieso alle Medien lügen, nur um den Preis
erlauben, selbst für dümmlich zu gelten.
Wer steckt hinter der ganzen Aktion?
Liefers behauptete beim Talk mit „Illner“,
dass er nicht recherchiert habe, wer hinter der
Aktion steckt. Ihm habe es gereicht, dass da
ein paar Leute mitmachten, die gute Kumpels
10 Titel ZASMAGAZIN
Haben eindeutig gegen die Aktion
Stellung bezogen: Elyas M`Barek
(Fack ju Göhte), Nora Tschirner
und Christian Ulmen (Dreamteam
aus dem Weimar-Tatort)
sind. Er sagte immerhin, dass dies ein Fehler
war und man da „zurück bis zu den Wurzeln“
gehen müsse. Kann aber sein, dass er selbst zu
den Initiatoren der Aktion zählt.
Klar ist von vornherein, dass die in den
Videos verteilten Rollen nicht von den daran
beteiligten Schauspielern kamen. Insofern ist
es auch irreführend, wenn sich alle beteiligten
Schauspieler zu Beginn ihrer Video-Clips mit
ihren echten Namen vorstellen. „Ich bin Jan
Josef Liefers, und ich möchte heute ...“ – bei
über 50 verschiedenen Clips steckt ein Drehbuch
dahinter. Aber wer hat das geschrieben?
Und wer hat alles finanziert?
Es ist verwunderlich, wie wenig bisher
dazu bekannt ist. Klar scheint, dass es sich
nicht nur um den Administrator der Seite
handelt, Bernd K. Wunder von der Müncher
Firma „Wunder am Werk“, der dort im Impressum
als Verantwortlicher steht. Er scheint
eher als Strohmann zu fungieren, mit allerdings
großer Nähe zu „Querdenkern“. Wunder
sagte im August 2020 über Menschen, die die
Maßnahmen gegen Corona gutheißen: „Der
Ausdruck Coronazi ist absolut gerechtfertigt“.
Dies ist ein in der Szene der Corona-Leugner
und „Querdenker“ gerne verwendeter Begriff,
um Leute zu diffamieren, die Maßnahmen zur
Eindämmung der Pandemie unterstützen.
Joaaaah, klar. Die Nazi-Vergleiche sind
quasi bare Münze in den Social Media-Kanälen.
Dafür gibt es die Daumen hoch, die die Welt
bedeuten. Nun ja, die Spur führt jedenfalls von
der Münchner Produktionsfirma „Wunder am
Werk“ zum Berliner Regisseur Dietrich Brüggemann,
der offenbar auch die Texte geschrieben
hat, die von den Schauspielern nur vorgetragen
wurden. Die Reaktionen auf die Videos nannte
er in einem Tweet „ein bisschen faschistoid“.
(Tja, Nazis und Faschisten sind halt immer die
anderen).
Brüggemann wirkt auch bei einer Iniatitive
namens „1 bis 19“ mit. Der Vorsitzende
dieses Vereins ist der Arzt und Publizist Paul
Brandenburg, der regelmäßig bei Corona-Protesten
demonstriert hat. Brandenburg setzte am
Erscheinungstag um 18.45 Uhr einen Tweet mit
Link zu der Homepage ab und markierte darin
die Accounts großer Medien. Er sprach vom
„Wahnsinn der Corona-Politik“. Zu diesem
Zeitpunkt war die Kampagne erst wenige Minuten
online. Und noch klarer: Bereits in einem
am 20. März veröffentlichten Interview hatte
Brandenburg gesagt, er rechne mit einem Auftritt
von bekannten Schauspielern in der Öffentlichkeit:
„Ich persönlich glaube, wir stehen
kurz davor, dass sich sehr viele outen werden,
und ich freue mich.“ Das rechtsextreme „Compact“-Magazin
kommentierte dann prompt die
Aktion #allesdichtmachen: „Endlich! Deutschlands
Schauspieler wachen auf und setzen ein
Zeichen gegen die Corona-Diktatur.“ Darauf
also hat sich Brandenburg gefreut.
Das NDR-Medienmagazin „Zapp“ berichtet,
dass die Schauspieler Volker Bruch,
Jan Josef Liefers und der Drehbuchautor und
Regisseur Dietrich Brüggemann zu den Initiatoren
von #allesdichtmachen zählten. Ist ja
klar, dass die Aktion unter die Meinungsfreiheit
fällt. Rätselhaft ist, warum sich so viele
renommierte Schauspieler erst im Nachhinein
über die Stoßrichtung klar wurden und sich
dann entschuldigten. Die zynischen Videos,
okay. Aber das spielen und nichts merken?
Klarer Fall für Kommissar Denkste!
ZASMAGAZIN
Titel
11
0003119944-1.pdf
PR-Anzeige
Eltern gut versorgt wissen
Der Lieferservice der Landhausküche bringt
Mittagsgerichte direkt ins Haus
Was tun, wenn die eigenen
Eltern alt werden und Unterstützung
zum Beispiel beim Mittagessen
benötigen? Mitkochen ist
für viele heute nicht möglich. So
trennen immer häufiger Eltern
und ihre erwachsenen Kinder
hunderte Kilometer voneinander
oder sie sind beruflich eingespannt.
Wer mag, kann den
Service der Landhausküche nutzen.
Unter www.landhaus-kueche.de
oder telefonisch, können
Kinder für ihre Eltern schnell und
einfach ein Mittagessen bestellen.
Da keine Vertragsbindung
besteht, können der Service unverbindlich
getestet und die Mittagsgerichte
probiert werden.
Denn das Wichtigste ist doch,
dass die Eltern versorgt sind und
dass es ihnen schmeckt!
Neben Klassikern der guten
deutschen Küche kochen die
Köche der Landhausküche auch
besondere Spezialitäten, wie
das geschnittene Schweinefilet
im Kräutermantel mit Erbsengemüse
und Spätzle oder den
Lammkeulenbraten „Provence“
in Kräutersoße mit Kartoffel-
Pastinakenstampf. Freundliche
Kuriere bringen die Gerichte persönlich
ins Haus – auf Wunsch
an 365 Tagen im Jahr. Auch an
Sonn- und Feiertagen.
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gibt es telefonisch
montags bis freitags
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12 ZASMAGAZIN
Welche Wespe hat denn den
Anständigen gestochen?
Fritz Keller tritt nach recht kurzer Zeit als DFB-Präsident wieder ab. Weil er seine Widersacher
ebenfalls um ihre Ämter bringt, könnte etwas Neues entstehen. Vielleicht. Von Michael Zäh
Wolfgang Schäuble, Bundestagspräsident
und CDU-Größe hat die Glaubwürdigkeit,
um sich auch mal für jemanden stark zu
machen, der von allen Seiten unter moralischen
Druck gerät. „Ich kenne Fritz Keller ganz gut“,
sagte also Schäuble, und weiter: „Er ist ein
anständiger Mensch.“ Schäuble hat seinem
Urteil noch hinzu gefügt, dass Fritz Keller sich
beim DFB in ein Wespennest begeben haben
könnte. Damit wollte er wohl andeuten, dass
es schon einiger Wespenstiche bedurft hatte,
bevor der anständige Herr Keller sich gar nicht
mehr beherrschen konnte. Vielleicht weiß der
Schäuble auch mehr Interna, etwa vom Fritz
Keller persönlich, und wollte andeuten, dass es
auch unanständige Menschen beim DFB gibt.
Welche Wahnsinnswespe es auch gewesen
ist, die ihn da gestochen hat: DFB-Präsident
Keller verglich seinen Widersacher, DFB-Vize
Rainer Koch mit dem Nazi-Richter Roland
Freisler, der 2600 Todesurteile gefällt hatte,
unter anderem gegen die Widerstandsgruppe
„Weiße Rose“ um Hans und Sophie Scholl und
außerdem einer der Teilnehmer an der Wannseekonferenz
von 1942 war, wo der Holocaust
organisiert und institutionalisiert wurde. Fritz
Keller war wohl aus Wut und Unbeherrschtheit
(eine Schwäche, die man schon lange kennt)
dieser unsägliche Nazi-Vergleich über die
Lippen gekommen und er hat sich danach
versucht zu entschuldigen. Aber er hat sich
dadurch selbst so sehr geschwächt, dass er nun
seinen (zuvor vehement unter anderem von
den Landesverbänden geforderten) Rücktritt als
DFB-Präsident bekannt geben musste.
Der schon seit Monaten anhaltende Machtkampf
in der DFB-Spitze hat natürlich einen
Hintergrund. Es geht im Kern um einen Vertrag
und eine Zahlung von über 300.000 Euro
des DFB an den Kommunikationsberater Kurt
Diekmann, der seit Jahren ein Bekannter von
Koch ist. Diekmann soll sich im Frühjahr 2019
damit gebrüstet haben, gemeinsam mit dem
„Spiegel“ den früheren Präsidenten Reinhard
Grindel zu Fall gebracht zu haben ( wegen der
„Luxusuhren-Affaire“). Um kurz darauf vom
DFB eben Vertrag und Honorar zu bekommen.
Klingt schon speziell.
Wofür genau das Geld war, wird gerade
intern wie extern untersucht. Diekmann stellte
kürzlich eine Strafanzeige gegen Keller, wegen
angeblichen Geheimnisverrats rund um seinen
mysteriösen Beratervertrag. Man darf an dieser
Stelle festhalten, dass Keller jedenfalls einer
Sache nachging, in der er sich definitiv nicht
bereicherte, weder an Macht noch gar an Kohle.
Und dies gilt möglicherweise nicht unbedingt
für Vize Rainer Koch und Generalsekretär
Friedrich Curtius. Man wird es sehen.
So verständlich der verbissene Machtkampf
beim DFB also auch gewesen sein mag, so ist
das dennoch weit an der gesellschaftlichen Realität
vorbei. Ein Verband mit sieben Millionen
Mitgliedern sollte doch in den schweren Pandemiezeiten
ganz andere Ziele und Aufgaben
haben. Sport! Jugendsport! Amateursport, der
Hilfe braucht! Der interne Zank an der Spitze
des Verbands wirkte da wie ein absurdes Schauspiel
im falschen Theater, an dem sich nur die
Protagonsiten berauschen konnten.
Fritz Keller hat immerhin erreicht, dass
mit seinem „freiwilligen“ Rücktritt auch der
Abgang des Generalsekretärs Curtius verbunden
ist und der ewige Vize Koch sich ebenfalls
beim nächsten DFB-Bundestag (wahrscheinlich
Anfang 2022) nicht mehr zur Wahl stellen soll.
Bahn frei also für einen Neuanfang? Ist es
dann rückblickend Fritz Kellers Verdienst, die
alten Strukturen in den Abgrund gerissen zu
haben, damit Neues entstehen kann? Tja, das
hängt natürlich von seinem Nachfolger ab.
ZASMAGAZIN
Sport und Gesellschaft
13
Ein paar Kerle vor
dem wahren Kick
Als Joachim Löw am 15. Mai in Freiburg den Bayern zuschaute, war die EM emotional noch
unendlich weit weg. In Zeiten von Pandemie und Klimakrise ist eine EM quer durch Europa auch
schwer vermittelbar. Müller und Hummels sind zurück, auch Christian Günter steht im Kader.
Von Michael Zäh
Das Bild, wie Joachim Löw beim Heimspiel
des SC Freiburg gegen Bayern München
lässig die Beine ausstreckt, ist bezeichnend. Im
vielleicht letzten Spiel der Freiburger im alten
Stadion an der Schwarzwaldstraße schaut sich
der Bundestrainer vor seinem letzten großen
Auftritt bei der EM im Juni und Juli nochmals
ein paar Kerle an, die Deutschland den Titel
bringen sollen. Er sieht allerdings vor allem das
40. Ligator von Robert Lewandowski und mag
für einen Moment davon geträumt haben, so
einen Stürmer wie den bisherigen Rekordhalter
Gerd Müller im Team zu haben. Immerhin aber
hat er den Topvorbereiter Thomas Müller dabei.
Zu diesem Zeitpunkt, als Löw seine Füße hochlegen
kann, weil ja da auf der Tribüne keiner
vor ihm sitzen darf, scheint die EM emotional
noch unendlich weit weg.
Mag sein, dass es eben auch
genau daran liegt, dass sich
der Fußball und die Fans
sehr voneinander entfremdet
haben.
Und nun ausgerechnet in
Zeiten der Pandemie eine
EM quer durch Europa zu veranstalten, deren
Klimabilanz womöglich ebenfalls fragwürdig
ist, hat der Sache auch keinen Kick verliehen.
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Die freudigste Überraschung
beim von
Löw benannten EM-Kader ist die Nominierung
von SC-Linksverteidiger
Christian Günter. Da mag
es eine Rolle gespielt haben,
dass Günter gegen die
Bayern nach fulminantem
Antritt ein tolles Tor zum
2:2 erzielte. Neben Thomas
Müller ist auch Mats Hummels
wieder zurück. Ebenfalls dabei ist Bayerns
Supertalent Jamal Musiala, von dem es heißt,
dass Müller ihn als sein Nachfolger heran zieht.
14 Fußball Europameisterschaft ZASMAGAZIN
Spielplan Vorrunde
ZASMAGAZIN
Fußball Europameisterschaft
15
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Unternehmens-Portrait
70 Jahre Roter Bur
Glottertäler Winzer eG
Zum 70. Jubiläumsjahr überrascht die Winzergenossenschaft
mit besonderen Aktionen in Zeiten von Corona
70 Jahre ist es her, als sich 13 Winzer aus
dem Glottertal zu einer Genossenschaft
zusammenschlossen, um ihre Weine in die
große weite Welt zu vermarkten. Die Tradition
des Weinhandwerks im Glottertal ist
dennoch um Jahrhunderte älter. So wie die
Legende vom Roten Bur, dem Namensgeber
der Roter Bur Glottertäler Winzer eG.
Man erzählt sich, dass August Ganter vom
Rotburenhof vor bald 200 Jahren erstmals
Spätburgunder in bester Lage angepflanzt
hatte – dessen charaktervoller Wein wurde
später zum bekanntesten Markenprodukt
aus dem Glottertal.
CORONA
HILFE
Eine Erfolgsgeschichte
Das deutschlandweite Renommée begann
bereits in den 1960er Jahren. Selbst Bundeskanzler
Adenauer und Wirtschaftsminister
Erhardt genossen damals edle Tropfen aus
dem Glottertal. Die Winzergenossenschaft
entwickelte sich erfolgreich weiter und drei
Jahrzehnte später berichtete sogar das ZDF-
Sonntagsmagazin über die Weine der Glottertäler
Winzer. Mit kreativen Events entstanden
im Laufe der Zeit neben innovativen
Winzer-Produkten auch immer mehr Erlebnis-Angebote
rund um Wein und Reben.
Weine mit inneren Werten
Früher wie heute kennt ein Winzer im Glottertal
jeden Rebstock persönlich, denn immer
noch bearbeitet er die steilen Rebhänge mit
der Hand. Mit Finesse werden die selektierten
Trauben aus besten Lagen zu Weinen mit
Charakter ausgebaut. Immer mit der Philosophie,
den Traubenertrag gering zu halten, um
die inneren Werte des Weines zu erhöhen.
Nicht umsonst wurde das Unternehmen seit
2017 Jahr für Jahr mit dem Ehrenpreis des
Badischen Weinbauverbandes ausgezeichnet.
Mit Genuss unterwegs – die erfrischende
Jubiläums-WeinWanderung
Für ein 70-jähriges Jubiläum in Zeiten von
Corona ist heute Kreativität gefragt. Und
genau darin sind die Roter Bur Glottertäler
Winzer ganz beson -
ders gut. Bereits in
den Wintermonaten
veranstalteten die
Wein-Eperten
genuss volle und beliebte Weinproben im
Live-Stream. Jetzt, mit Anklopfen der warmen
Jahreszeit, lädt der Rote Bur zu einer Weinwanderung
ins Glottertal ein. Ausgerüstet
mit Wanderkarte, einer praktischen Wander-
Kühl tasche vom Roten Bur mit spritzigem
Glotterschorle, fruchtigem Wein oder Secco
nach Wahl und einem Snack für zwischendurch,
kommen Wein- und Wanderfreunde
auf der Genuss-Tour zwischen Weinreben
und Schwarzwald in Zeiten von Social
Dis tancing voll auf ihre Kosten. Mehr unter
www.roter-bur.de
CoronaHilfe fürs ZMF – die besondere
Jubiläums-Edition
Seit 2008 begleitet der Rote Bur das Freibur -
ger Zelt-Musik-Festival mit edlen Tropfen auf
dem Festivalgelände und mit einer ZMF Wein-
Edition zur Unterstützung von Nachwuchskünstlern.
Nun kann das legendäre Festival
schon zum zweiten Mal nicht stattfinden und
muss, wie viele in der Branche, um seinen
Erhalt kämpfen. Unter dem Motto „Gutes für
Gaumen & Kultur“ präsentiert der Rote Bur
Weingenießern und Musik-Fans eine Jubiläums-Edition
mit Spätburgunder Rotwein,
Rosé oder Weißburgunder zur Auswahl, um
den Erhalt des traditionsreichen Freiburger
Festivals zu unterstützen. Der Erlös aus einem
Euro pro verkaufte Flasche geht an den
Förderkreis Freiburger Musikfestival e.V.
Erhält lich ist die Jubiläums-Edition ab Juni bei
Förderern des ZMF oder im Haus des Roten
Bur, Winzerstraße 2 im Glottertal und ganz
bequem unter www.roter-bur.de/shop
Roter Bur WeinWander-Paket
16 ZASMAGAZIN
Kick it like Putin, gegen
J.P-Morgan und die Saudis
Das vorläufige Scheitern der „Super-League“ als geschlossene Veranstaltung im europäischen
Spitzenfußball soll der Verdienst der Fans sein. Das ist leider völliger Quatsch. Von Michael Zäh
Preisfrage: Welches Gewicht haben die
Fans beim Fußball? Antwort: Ihr Wert ist
nix. Sie sind nur Kulisse (wenn sie denn mal
wieder in die Stadien dürfen) und ansonsten
Konsumeten eines Produkts, das international
vermarktet wird. Zugespitzt könnte man sagen:
Wenn die Fans vor dem TV konsumieren, womöglich
dafür sogar Gebühren zahlen, ist das
der Idealzustand. Und klar, die Eintrittsgelder
sind auch nicht von der Hand zu weisen, wenn
etwa in Barcelona über 100.000 Leute pro Spiel
ins Stadion passen. Ein bisschen Stimmung auf
den Rängen kann mitunter auch nicht schaden.
Aber in den letzten Monaten und Wochen
wurde klar, dass dies alles nur Beiwerk ist, im
großen Milliarden-Karussell Fußball.
Sowieso wird sich der einfache Fußball-Fan
gewundert haben, wie leicht es ging, dass der
Profi-Fußball in Pandemie-Zeiten einfach ohne
seine Gäste auf den Tribünen weiter gemacht
hat. Zum Trost wurde natürlich ständig von
allen immer wieder betont, wie sehr man die
Fans in den Stadien vermisse. Doch diejenigen,
die zuvor ihren Lebenszweck darin sahen, auf
den Rängen zu stehen, um ihre Mannschaft zu
unterstützen, dürften gemerkt haben, dass es
höchstens das Eintrittsgeld war, das den Klubs
fehlte. Hätte es der Fußball nämlich ernst gemeint
damit, dass er ohne die Fans nicht sein
kann, dann hätte man den Spielbertrieb ruhen
lassen, während Corona tobt.
Und dann kam auch noch das Ding mit der
„Super-League“, ein Paradebeispiel dafür, wie
die Fans verladen werden. Da hatten also zwölf
Top-Klubs eine gemeinsame Erklärung heraus
gebracht: Die sechs englischen Spitzenteams
FC Liverpool, Manchester United, Manchester
City, Tottenham Hotspur, FC Arsenal und FC
Chelsea, die spanischen Topteams Real Madrid,
FC Barcelona und Atlético Madrid sowie aus
Italien Juventus Turin, Inter Mailand und der
AC Mailand. Man wolle künftig zusammen mit
drei weiteren festen Startern (Bayern München,
Paris St. German oder auch Dortmund standen
da auf der Wunschliste) sowie fünf wechselnden
Qualifikanten eine geschlossene Liga bilden.
Glasklare Idee: Die Topklubs in Europa hätten
absolute Planunssicherheit, es würde ständig
nur absolute Spitzenspiele geben und die Fans
der Vereine hätten ja auch etwas davon, eben
weil es immer spannende Top-Duelle gäbe. Die
milliardenschwere Finanzierung des Vorhabens
sollte von der US-Großbank JP-Morgan kommen,
die 3,5 Milliarden Dollar bereit stellen
wollte, um dann von der Super-League pro Jahr
inklusive Zinsen 264 Millionen Euro zurück
zu bekommen, womit die Bank am Ende 6,1
Milliarden hätte verbuchen können
Das Ding ging schief, erstmal. Und es hieß,
dass dies am Widerstand der Fans gelegen habe.
Völliger Quatsch! Vielmehr verdichten sich die
Hinweise, dass es einen Domino-Effekt gegen
das Projekt gegeben haben könnte, der so ging:
Roman Abramowitsch, russischer Oligarch und
Eigentümer des FC Chelsea, soll vom Kreml die
Nachricht bekommen haben, dass Putin das
Projekt nicht im Sinne des Vaterlandes sieht,
da schließlich „Gazprom“ ein Hauptsponsor
der Uefa-Champions-League ist und daraus
auch künftig Kapital schlagen wolle. Chelsea
stieg also aus. Es folgte Manchester City, das
der „Abu Dhabi Unitetd Group“ gehört und
von dort gestoppt wurde, weil man herausgefunden
hatte, dass das Startkapital für die neue
„Super-League“ nicht wirklich von JP-Morgan
stammte, sonders aus Saudi-Arabien.
Nun ja, Weltpolitik und globale Finanzströme
haben die Super-League gestoppt, aber
nicht die protestierenden Fans. Und komisch,
die Uefa hat plötzlich fünf Milliarden parat.
Woher bloß? Saudi-Arabien, wird gemunkelt.
ZASMAGAZIN
Sport und Gesellschaft
17
Mit dem Avatar in
die Schule
Dank des Freiburger Fördervereins für krebskranke Kinder bekommen schwerstkranke
Schülerinnen und Schülern einen computergesteuerten Stellvertreter, mit dem sie am Unterricht
teilnehmen können. Von Barbara Breitsprecher
Klara (Name von der Redaktion geändert)
hat Krebs. Immer wieder muss sie für viele
Wochen ins Krankenhaus, sie bekommt Medikamente
und Bestrahlungen. Deshalb kann
das zwölfjährige Mädchen aus dem Freiburger
Umland auch nicht zur Schule gehen. Dabei
vermisst sie vor allem ihre Freundinnen, mit
denen sie ausgelassen herumalbern und sich
alles erzählen konnte.
Inzwischen ist ein ganz anderer Freund in ihr
Leben getreten, der ein Teil von ihr geworden
ist. Mehr noch, dieser Freund ist ihr zweites Ich.
Klara ist eines von zehn Kindern das in diesem
Jahr einen Avatar bekommen soll. Der kleine,
freundlich aussehende Roboter ist ihr Stellvertreter
und sitzt nun in der Schule an ihrem Platz.
„Die Lehrer an unserer Schule sind total angetan
vom Avatar, und Klara konnte heute endlich
auch mal wieder am Pausenklatsch teilhaben.
In der Pause sind zwei ihrer Freundinnen mit
dem Avatar drin geblieben und die drei Mädchen
konnten in Ruhe ein bisschen reden“, freut sich
Klaras Mutter.
Möglich gemacht hat dies der Förderverein für
krebskranke Kinder, dem das erste Elternhaus
neben der Uni-Kinderklinik zu verdanken ist
– ein zweites befindet sich derzeit im Bau – wo
Familien nicht nur in der unmittelbaren Nähe
zu ihren krebskranken Kindern wohnen können,
sondern auch psychosoziale Beratung finden.
In Härtefällen hilft der Sozialfond des Vereins
betroffenen Eltern auch finanziell, außerdem
stellt er die wichtigen Geräte, wie Laptops, iPads
und eben die neuen Avatare zur Verfügung,
mit deren Hilfe die schwer kranken Kinder in
Kontakt mit ihren Freunden und der Schule
bleiben können. Darüber hinaus bezuschusst der
Förderverein Forschungsprojekte der Uni-Kinderklinik,
Personalstellen und die Anschaffung
moderner medizinisch-technischer Geräte.
Der Einsatz der Avatare ermöglicht es den
krebskranken Kindern den Anschluss an die
Klassengemeinschaft und Freunde aufrechtzuerhalten.
Die Geräte werden von dem Kind, den
Ein solcher Telepräsenzroboter ist der kleine Stellvertreter für krebskranke Kinder in der Schule.
Er überträgt über eine App auf Smartphone oder Tablet, was gesprochen wird, kann sich über
Blinklichter melden und die Stimme des Kindes ins Klassenzimmer übertragen.
es in der Schule vertritt, aus der Ferne gesteuert,
während sich die Mitschüler um den Avatar
kümmern. Drei dieser ersten „Stellvertreter“ sind
bereits im Einsatz.
Auch Lucas Stuhl (Name von der Redaktion
geändert) im Klassenzimmer ist seit vielen Wochen
leer und das wird mindestens bis nach den
Sommerferien so bleiben. Denn der Elfjährige
hat ebenfalls Krebs. Morgens begrüßt er seine
Mitschüler dennoch mit einem fröhlichen „Hallo“.
Per Knopfdruck steuert Luca seinen Avatar
vom Krankenzimmer aus. Das Gerät steht auf
seinem Platz im Klassenzimmer und überträgt
per Livestream, was gerade im Unterricht passiert.
Der Avatar kann in ein Buch gucken, den
Kopf drehen und dank LEDs sogar ein lustiges,
trauriges oder nachdenkliches Gesicht machen.
Luca steuert das Gerät per Tablet. Meldet er sich,
blinken Lampen am Kopf des Avatars und Lucas
Stimme wird ins Klassenzimmer übertragen.
„Was ich echt cool finde, ist der Ruhe-Modus,
wenn ich mal nicht angesprochen werden will,
Foto: Förderverein für krebskranke Kinder
18 Freiburg
ZASMAGAZIN
Foto: No Isolation
Der Avatar nimmt den Platz des fehlenden Kindes in der Schule ein, und ermöglicht ihm dadurch virtuell am Unterricht teilzunehmen – hier in
einem indischen Klassenzimmer.
und natürlich der Flüster-Modus. Da kann ich
einfach mit meinem Banknachbarn tuscheln.
Das ist dann richtig so, als ob ich in der Schule
sitze“, freut sich der Junge.
Seit vielen Jahren verleiht der Förderverein
im Projekt „Medikids“ bereits unentgeltlich
Laptops und Tablets an junge Patienten, und
zwar für die gesamte Behandlungsdauer. Denn
eine Krebsbehandlung gerät schnell zu einem
Marathon für alle Beteiligten. Zweieinhalb
Jahre – so lange dauerte der längste Aufenthalt
einer Familie im Elternhaus Freiburg, das
ebenfalls vom Förderverein betrieben wird.
Das Elternhaus steht unmittelbar neben der
Uni-Kinderklinik und nimmt pro Jahr rund
950 Familien auf – im Schnitt sind das 18.000
Übernachtungen.
Im Elternhaus kümmert sich der Sozialdienst des
Fördervereins um die Eltern und Geschwister der
erkrankten Kinder und verleiht auch die Avatare.
Ein wichtiger Augenblick ist die Einführung
an den Schulen, denn bei dieser Gelegenheit
werden Ängste und Vorbehalte zum Thema
„Krebs bei Kindern“ angesprochen und die Mitschüler
behutsam auf mögliche Veränderungen
des Klassenkameraden vorbereitet. Durch die
Einbeziehung der Mitschüler und Freunde, die
den Avatar ins richtige Klassenzimmer tragen,
darauf achten, dass die Lehrer das Blinkzeichen
für eine Wortmeldung nicht übersehen, oder
das Gerät in die Pause mitnehmen, besitzt das
Projekt eine wertvolle soziale Komponente.
„Wir wissen, wie unglaublich wichtig der Anschluss
an ihre Freunde und ihre Schule für die
kranken Kinder und Jugendlichen ist“, erklärt
Johannes Bitsch vom Vorstand des Fördervereins
und einst selbst betroffener Vater. Er hat das
Projekt initiiert und betreut dessen Umsetzung.
„Jedes noch so kleine Stückchen Normalität gibt
den Kindern ungeheuren Aufschwung und motiviert
sie, auch schwierigere Krankheitsphasen
durchzustehen.“
Der Avatar AV1 des norwegischen Herstellers No
Isolation wurde entwickelt, damit schwer kranke
Kinder weiter zur Schule gehen können. Neben
dem Lernen geht es dabei natürlcih auch um das
Gemeinschaftsgefühl. „In der digitalen Brücke,
die wir durch den Avatar schlagen, sehen wir
einen weiteren wichtigen Baustein, der dazu beiträgt,
die Heilungschancen eines krebskranken
Kindes zu verbessern“, betont Johannes Bitsch.
CASA
MALERFACHBETRIEB
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ZASMAGAZIN
Freiburg
19
Bild: Achim Keller
Nasse Nase, lange Schlange,
historische Teilhabe!
Es war Regen angesagt und der Wind war stark. Es waren hunderte, vielleicht tausende Menschen
gekommen. Über einen Termin im Impfzentrum Freiburg, der mich beeindruckte. Von Michael Zäh
Es war Regen angesagt an diesem Tag. Zu
100 Prozent, hieß es auf der Wetter-App
schon lange zuvor. Da stellte sich mir die Frage,
ob ich denn einen Schirm mitnehmen muss, am
Tag meiner Erstimpfung. Doch dann begann
der Tag ganz ohne Regen, einen Spaziergang
bei aufgeklartem Himmel machte ich noch
zum Nachdenken und Abregen, bevor ich zum
Impfzentrum Freiburg fuhr. Aber klar, genau
als ich dort auf dem Parkplatz stand und die
vielen Menschen sah, die auf den Eingang zu
strebten, fielen die ersten Tropfen.
Die Schlange war riesig. Es erinnerte mich
an eine fast verlorene Zeit, als wir Menschen
noch ins Stadion durften, Schulter an Schulter
(und doch oft entzweit), zum SC Freiburg in
frühen Finke-Jahren, zum SC Freiburg unter
Dutt, zum SC Freiburg dann auch mit Streich.
Damals dachte niemand, dass von den Mitmenschen
ein paar Zentimeter vor und jenen
ein paar Zentimeter hinter einem eine Gefahr
ausgehen könnte. Zur Not, wenn es in der
Schlange ein Geschiebe gab, nahm man sich
auch mal lachend in den Arm.
Der Wind war stark. Die Fahnen und das
Gestänge vor der Freiburger Messe gaben laut
pfeifende Töne von sich. Die Schlange war so
lang, dass sie weit vor der Überdachung begann.
Ich sah niemand mit Schirm. Wenn jetzt
der Wolkenbruch käme, dachte ich, kriegen hier
viele Leute eine nasse Nase (was eine schöne
Wortschöpfung für Schnupfen ist, die mir
erzählt wurde), inklusive ich selbst, weil ich zu
blöd war, um der Wetter-Ansage zu vertrauen.
Doch dann geschah das Verblüffende. Die
lange Schlange bewegte sich schnell, quasi
in Windeseile. Zwei Ordner schauten sich im
Eingang zum Impfzentrum nur schnell die
Bestätigung des Impftermins an – das ging
schneller als früher das Lochen der Dauerkarte
beim SC. Es flutschte.
Bald war ich auch drin, gespannt auf die
nächste Station. Der Mann hinter mir, der schon
draußen im böigen Wind hinter mir war, hielt
einen Abstand von ca. fünf Zentimetern. Ich
dachte, er muss wohl früher auch ins Stadion
gegangen sein. Ich hätte ihn fragen können, ob
er mich überholen will. Aber ich sah die vielen
Leute in der Schlange, Hunderte, vielleicht
Tausende, die so unterschiedlich waren. Das
gebückte Mütterchen mit der rosa Handtasche,
das sich gegenseitig stützende Paar, die jungen
Boys mit weißen Snikers, etliche Frauen und
Männer so um die Sechzig, von denen ich
dachte, dass ich vielleicht jemand von früher
kennen könnte und nun doch nicht mehr erkennen
würde. Nicht nur wegen den Masken. Mir
wurde klar, dass ich ein kleiner Teil im Ablauf
einer historischen Impfaktion war.
An der zweiten Station (Verifizierung der
Terminbestätigung mit dem Ausweis) konnte
ich den Mann hinter mir durch eine plötzliche
Körpertäuschung abschütteln. Denn da konnte
man wählen, ob man in der linken oder rechten
Schlange stehen wollte. Tja, und dann noch der
Tempovorteil: Mein Name war wegen seines
„Z“ schnell auf der dicken ausgedruckten Liste
zu finden, letztes Blatt, wie mir der Mitarbeiter
mit Freude verkündete. Nichtmal meinen Vornamen
musste er zum Ankreuzen hernehmen,
denn ich war halt der einzige mit meinem
Nachnamen. Also, geht doch!
Dritte Station mit Fiebermessen (super:
36,2 Grad) und Abfrage per eingeschweißten
Merkzettel mit riesigen Buchstaben (Hatten Sie
schon Corona?), vierte Station mit der Karte
der Krankenkasse und Laufzettel, fünfte Station
die Spritze im Oberarm. Die vollmaskierte Frau,
die das erledigte, hielt mir meine Papiere schon
wieder hin, bevor ich mein Hemd angezogen
hatte. Tempo ist alles. Ich war beeindruckt.
20 Politik und Gesellschaft
ZASMAGAZIN
Ellenbogensteife
Noch nie gehört? Dabei gibt es viele Ursachen für diese meist stark beeinträchtigenden
Gelenkbeschwerden. Unbehandelt verschwinden diese in den seltensten Fällen.
Von Arthrose über Infektionen
bis hin zu Operationen oder
Unfällen gibt es viele Ursachen für
die Ellenbogensteife. Die Behandlungsperspektiven
sind gut – das
engagierte Mitwirken des Patienten
vorausgesetzt.
Ohne funktionstüchtigen Ellenbogen
haben wir vieles buchstäblich
nicht mehr in der Hand.
Denn nur mit dessen Hilfe können
wir unsere Hände flexibel bewegen.
Ist der Ellenbogen in seiner Mobilität
eingeschränkt, so wird jedes
Beugen und Strecken der Unterarme
schnell zum Handicap: Schließlich
verbindet dieses komplexe
Gelenk beide Unterarmknochen
(Elle und Speiche) mit dem Oberarm.
„Bei einem Ausfall wird die
mehrdimensionale Funktion des
Armes gravierend eingeschränkt“,
erklärt Privatdozent Dr. Bastian
Marquaß, leitender Facharzt für
Orthopädie und Sportmedizin der
Gelenk-Klinik Gundelfingen.
In den meisten Fällen führen
Unfälle oder Erkrankungen zu einer
Ellenbogensteife. Aber auch Infektionen,
schlecht verheilte Knochenbrüche
oder Gelenkverschleiß (Arthrose)
können „Schuld“ sein. Nicht
Bild: Thomas Hansmann
Dr. med. habil. Bastian Marquaß
leitender Orthopäde & Unfallchirurg
selten ist auch eine Schonhaltung
(etwa durch eine längere Ruhigstellung
des Gelenks nach einem
Unfall) Ursache der Beschwerden.
„In diesen Fällen bereitet es den
Betroffenen Probleme, den Ellenbogen
zu bewegen“, so der Experte.
„In manchen Situationen kommt
es zu einer vollständigen Versteifung.“
Erhebliche Beeinträchtigungen
des Berufslebens sowie
der Freizeitaktivitäten sind häufige
Folge. Schmerzen können, müssen
aber nicht auftreten.
Wie hilft der Orthopäde?
Unbehandelt verschwindet eine
Ellenbogensteife in den seltensten
Fällen. Wichtig ist orthopädische
Hilfe. „Das Behandlungskonzept
richtet sich nach den individuellen
Beschwerden des Patienten“,
erläutert Dr. Marquaß. Hilfreich
sind in der Regel eine intensive
Physiotherapie, spezielle Schienen
sowie physikalische Therapie-Methoden.
„Bei einer rein weichteilbedingten
Bewegungseinschränkung
lassen sich so vielfach deutliche
Verbesserungen erzielen“, betont
der Facharzt. Die Beweglichkeit
des Ellenbogens steigern können
zudem aktive und passive Dehnungs-
und Mobilisationsübungen
sowie manuelle Therapien. Doch
ohne die Hilfe des Patienten geht es
nicht: „Für einen langanhaltenden
Therapieerfolg ist es wichtig, dass
Patienten die erlernten Techniken
intensiv üben“, betont Dr. Marquaß.
Neben Medikamenten gegen
Entzündungsreaktionen und
Schmerzen im Ellenbogengelenk,
können auch Kälteanwendungen
Linderung bringen, zum Beispiel
in Form von Kältenebel oder mit
kalten Flüssigkeiten befüllte Manschetten.
Wann muss operiert werden?
Bei schwerer Ellenbogengelenksteife,
wie diese Erkrankung
medizinisch auch heißt, bewirken
Physiotherapie und Eigenübungen
nur noch wenig. „Auch
bei mechanischen Ursachen, wie
beispielsweise Knochenanbauten
oder ausgedehnten Vernarbungen
der Gelenkkapsel hilft meist nur
noch eine Operation“, betont Dr.
Marquaß. „Dank des chirurgischen
Verfahrens der Arthrolyse
lässt sich die Beweglichkeit eines
Gelenks verbessern“, versichert der
Orthopäde. Um dies zu erreichen,
löst der Operateur Verklebungen
und Narben und durchtrennt gezielt
einen Teil der Gelenkkapsel.
Knöcherne Blockaden im Gelenk
– wie etwa freie Gelenkkörper
oder Knochenkanten – werden
vorsichtig abgefräst oder geglättet.
„Auf diese Weise lässt sich das
Bewegungsmaß verbessern und
das Fortschreiten einer arthrosebedingten
Schädigung der Gelenkflächen
verhindern“, versichert Dr.
Marquaß.
Der Erfolg des Eingriffs ist
rasch erkennbar: Noch während
der Operation testet der Facharzt
den verbesserten Bewegungsradius
des Ellenbogens. Neben minimalinvasiven
Verfahren mit sogenannter
“Schlüssellochtechnik” (arthroskopisch),
sind auch offene Eingriffe
am Ellenbogengelenk möglich. Unabhängig
vom Verfahren, ist auch
hier das engagierte Mitwirken des
Patienten Basis des Behandlungserfolgs:
„Vor allem in den ersten
Wochen nach einer Arthrolyse ist
es wichtig, dass der Patient aktiv
mitarbeitet und die erlernten Übungen
regelmäßig und konsequent
durchführt“, betont Dr. Marquaß.
„Nur so lässt sich der bei der Operation
erzielte Bewegungsradius vollständig
und langfristig erhalten.“
MVZ Gelenk-Klinik
Alte Bundesstrasse 58
79194 Gundelfingen bei Freiburg
Telefon: +49-761 55 77 58 0
E-Mail: info@gelenk-klinik.de
Bild: Ngampol, StockAdobe
ZASMAGAZIN
Markt Medizin
21
Mona&lisa ist die erste Hörakustik
speziell für Frauen. Sie
fördert die Stärken des weiblichen
Gehörs – gerade, wenn sich Anzeichen
einer nachlassenden Hörfähigkeit
einstellen.
In den vergangenen Jahren
hat die medizinische Forschung
vermehrt Geschlechterunterschiede
in den Blick genommen. Inzwischen
ist es wissenschaftlich
erwiesen, dass auch das weibliche
Gehör „anders“ ist. So besitzen
Frauen besondere Stärken beim
Verarbeiten von Sprache. Zudem
können sie feine Nuancen und
emotionale Zwischentöne besser
wahrnehmen.
Frauen gelingt es weniger gut
Richtungen zu erkennen, aus denen
ein Schallsignal kommt. Daher
finden sie es oft schwierig, sich auf
eine Stimme zu fokussieren, wenn
Hintergrundgeräusche stören.
Stärken des
weiblichen Gehörs
Das erste Gehörtraining speziell für Frauen,
weil Frauen anders besser hören.
Weil Frauen also anders besser
hören, bietet mona&lisa eine neue
Hörakustik speziell für Frauen –
damit die Stärken des weiblichen
Gehörs erhalten bleiben, auch wenn
die natürliche Hörfähigkeit nachlässt.
Häufig berichten Frauen, dass
sie normalerweise noch sehr gut
hören, aber beim Gespräch in der
Gruppe zum Teil erhebliche Einschränkungen
im Sprachverstehen
erleben. Einzelnen Gesprächspartnern
in einer unruhigen Umgebung
zu folgen, wird dann oft unmöglich.
Der mona&lisa Hörtest sowie
das zweiwöchige mona&lisa Gehörtraining
sind wichtige Bausteine
einer weiblichen Hörakustik. Sie
wurden auf der Grundlage neuester
wissenschaftlicher Studienergebnisse
zum Richtungshören entwickelt.
Das mona&lisa Gehörtraining
mit modernen Trainingshörsystemen
stimuliert die Hörverarbeitung
im Gehirn. Das Gehör kann so
wieder lernen, Stimmen auch in
geräuschvollen Situationen klarer
zu lokalisieren und Gesprächspartner
wieder gut zu verstehen.
Moderne Hörsysteme sind
ebenfalls ein wichtiger Baustein
in der mona&lisa Gehörtherapie.
Sie stellen dem Ohr die fehlenden
Schallinformationen zur Verfügung,
die das eigene Gehör nicht
mehr liefert. Dabei geht es nicht nur
darum, wieder mehr an Lautstärke
zu hören, sondern auch die Richtungsinformationen
des Schalls zu
empfangen, die für das Verstehen
von Sprache so wichtig sind.
In Deutschland sind einige
hundert Hörsystem-Typen auf dem
Markt. Aber nur ein kleiner Teil
davon ist geeignet, das Richtungshören
für das weibliche Gehör optimal
zu unterstützen. Deshalb trifft
mona&lisa eine sorgfältige Auswahl,
damit sich Hörsysteme und
Gehörtraining optimal ergänzen.
Die erste Hörgeräte-Akustik speziell für Frauen
Gehöranalyse
Gehörtraining
Hörgeräte
... weil Frauen anders besser hören.
Gehöranalyse
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Hörgeräte
Das Ziel: ein neues positives
Warum Frauen anders besser hören.
Was ist die Hörgeräte-Akustik
für Frauen?
Hör-Erleben.
mona&lisa basiert auf aktuellen wissenschaftlichen Studien zu Geschlechterunterschieden
in der Hörverarbeitung. Diese haben gezeigt, dass das weibliche
mona&lisa kombiniert Hörsysteme, die auf die Besonderheiten
des weiblichen Gehörs abgestimmt sind, mit wieder gut verstehen
• Gespräche mit Partner, Familie oder Freundinnen
einem speziell für Frauen Gehör entwickelten spezifische Gehörtraining. Besonderheiten • Unterhaltungen besitzt - und auch Frauen in unruhiger anders Umgebung besser hören. entspannt
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22 Hören
ZASMAGAZIN
Lärm- und
Hörprävention
Der „Tag gegen Lärm“ rückt
auch in diesem Jahr die akustischen
Belastungen und Gefahren
in den Fokus. Die aktuellen Veränderungen
im täglichen Leben
wirken sich auch auf das Hören aus.
Trotzdem bleibt es dabei: Das Risiko
für Hör- und Gesundheitsschäden
steigt, je lauter die Lärmbelastung
ausfällt und je länger sie andauert.
Wie es um die eigene Hörleistung
steht, zeigt der Hörtest bei einem
FGH-Hörakustiker.
Diese gesamte Geräuschkulisse
inklusive Musik hören und Freizeitlärm
belastet die Ohren und
den Hörsinn. Die Gefahr bleibender
Hörschäden besteht schon bei
einem Lärmpegel von rund 80
Dezibel und einer Belastungsdauer
von etwa 40 Stunden pro Woche.
Deshalb liegt hier auch der gesetzliche
Grenzwert, ab dem an Arbeitsplätzen
mit einer entsprechenden
Lärm-Exposition Gehörschutz getragen
werden gemäß Lärm- und
Vibrations-Arbeitsschutz-Verordnung,
kurz „LärmVibrations-
ArbSchV“.
Berufsbedingte Schwerhörigkeit
zählt zu den statistisch am
häufigsten erfassten Berufskrankheiten.
Hohe Lautstärken werden
häufig aber auch in der Freizeit
erreicht: sogar 100 Dezibel und
mehr sind beim Musik hören über
Kopfhörer, in Diskotheken oder bei
Rockkonzerten keine Seltenheit.
Die Schmerzschwelle liegt abhängig
von der Tonhöhe bei 120 bis
130 Dezibel. Eine kurzzeitige Belastung
reicht dann schon aus, um
einen irreversiblen Hörschaden zu
verursachen.
Doch auch unauffälligere
Lärm-Ereignisse wie etwa die permanente
Geräuschkulisse in Büros
stellen eine Gefahr für die Ohren
dar. Schon bei einem andauernden
Lautstärkepegel von etwa 40 Dezibel
können Konzentrations- und
Hörstörungen auftreten. Bei einer
Dauerbelastung von 65 Dezibel (60
Dezibel entsprechen in etwa der
normalen Gesprächslautstärke) besteht
ein erhöhtes Risiko für Herzund
Kreislauferkrankungen. Zum
Vergleich: Der Schallpegel an einer
Hauptverkehrsstraße liegt tagsüber
bei durchschnittlich 70 Dezibel.
Wie kann man sich also vor
übermäßiger und gefährlicher
Lärmbelastung schützen? Zu dieser
Fragestellung wissen die Hörakustiker
der Fördergemeinschaft Gutes
Hören professionellen Rat und
geben individuelle Empfehlungen.
Dazu zählt: Nicht nur den nervigen
Lärm erkennen und vermeiden,
sondern auch subtilere Geräusche
berücksichtigen und natürlich bei
lauten Musik- oder Sportveranstaltungen
Gehörschutz nutzen.
Der Vorsorge kommt im Hinblick
auf die Hörgesundheit größte
Bedeutung zu. Die empfohlenen
regelmäßigen Überprüfungen der
persönlichen Hörleistung bieten die
Hörakustiker der Fördergemeinschaft
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Hören
23
„Hebel ist sichtbar,
aber unbewegt“
Die Corona-Pandemie ist wie eine Lupe, die dafür sorgt, dass die Probleme, die schon
jahrzehntelang da waren, nun stärker zum Vorschein kommen, sagt Dr. Kambiz Dibah. Sein
soziales Konzept als „Robin Tooth“, das er seit 18 Jahren verfolgt, ist wichtiger denn je.
Kai Fuchs - der Velosoph -
bei der E-Bikeinspektion in
seiner Werkstatt
Dr. Kambiz Dibah würde es als den schönsten
„Urlaub“ empfinden, wenn der Alltag mit der
Familie wieder zurück wäre. Und zwar dadurch,
dass nun endlich auch die Kinder und Jugendlichen
ins Blickfeld geraten und zügig geimpft werden.
Da er als Zahnarzt nunmal direkt am Kopf seiner
Patienten tätig ist, weiß er um das Risiko, das er
und sein Team mehr als ein Jahr lang eingingen.
„Nachdem dies ein Jahr auf der Rasierklinge war,
haben wir nun zum Glück die Impfung erhalten.
Das war wichtig, weil wir auch ältere Patienten
aus dem Altenheim betreuen.“ Für die Folgen der
Pandemie sieht sich Dr. Dibah mit seinem sozialen
Konzept gut aufgestellt.
Dr. Dibah hat sich als Zahnarzt in den letzten
18 Jahren den Ruf als „Robin Tooth“ erworben,
eben aufgrund seines sozialen Konzepts. Das
Zahnarztehepaar Andrea und Kambiz Dibah
hatte schon bei der Eröffnung ihrer Praxis das
Ziel, die Basisleistungen im Rahmen dessen
anbieten zu können, was die Kassen bezahlen.
So verlangt man in der Dibah-Praxis beispielsweise
für Zahnreinigung, Wurzelbehandlung
und Kunststoff-Füllungen keine Zuzahlung.
Als dies gut gelang, kam vor zehn Jahren der
nächste Schritt: Das Ehepaar Dibah hat für ihr
soziales Konzept eine hauseigene Kalkulation
aufgestellt, nach der es in der Regel gelingt, die
Kosten für ein Implantat bei ca. 990 Euro anzusetzen
(Einzelzahnversorgung auf ein Implantat
okklusal verschraubt aus NEM (CoCrMo-Legierung)
und vollständig Keramik verblendet.)
Hiervon wird dann jeweils noch der Zuschuss,
abgezogen den die Kassen übernehmen, und
der je nach Situation verschieden hoch ausfällt.
„Momentan liegt der gesetzliche Festzuschuss
in der Regel zwischen 336,50* Euro bis zu
973,06* Euro. Das bedeutet, dass der Eigenanteil
für den Patienten in der Regel zwischen
ca. 25,94* Euro und ca. 662,50* Euro liegen
kann“, erklärt Dr. Dibah. (Die Zahlenangaben
richten sich nach aktuellen Punktwerten der
Bild: Achim Keller
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Krankenkassen und weichen in der Regel nur
geringfügig ab).
Schlanke Strukturen, geschickter Einkauf
des hochwertigen Materials und ambitionierte
Mitarbeiter sind die Basis seines Konzeptes.
„Klar, unser Konzept hat auch seinen Preis: Wir
müssen eben ein paar Stunden länger arbeiten“,
führt Dr. Dibah aus. Und in den Zeiten des Virus,
wo überall Knappheit herrscht, kommt Dr. Dibah
die straffe Organisation zugute. „Die Pandemie
ist wie eine Lupe, die dafür sorgt, dass die Probleme,
die schon immer da waren, nun verstärkt
zum Vorschein kommen. Die sozialen und
finanziellen Ungleichheiten haben wir schon
seit Jahrzehnten. Deshalb haben wir ja unser
Konzept schon vor über 18 Jahren ersonnen,
um auch Patienten zu versorgen, die weniger
Mittel als andere zur Verfügung haben. Dieses
Ungleichgewicht wird sich in Zukunft leider
noch verstärken, auch die Situation auf dem
Wohnungsmarkt beschleunigt das Ganze. Denn
wir haben eine Spekulation auf Wohnen, die
die Preise durch die Decke gehen lässt und auf
der anderen Seite Haushalte, die etwa durch die
Kurzarbeit noch weniger Geld zur Verfügung
haben“, analysiert Dr. Dibah.
Es ist der Solidargedanke, der Dr. Kambiz
Dibah so gut gefällt und den er selbst schon
so lange vorlebt. Er hofft daher, dass diese
Solidarität auch weiter geübt wird, wenn die
Bedrohung durch „das Biest Covid 19“, wie er
es nennt, abnimmt.
Neben der Firma “Camlog“ hat er auch die
weltweit renommierte Firma “Straumann” (mit
Hauptsitz in Freiburg) sowie „Nobel Biocare“ als
Partner gewonnen, deren Implantate bester Güte
er verarbeitet. Der Ritterschlag für Robin Tooth!
In dieser unvermittelt herein gebrochenen
Krise habe sich gezeigt, dass Deutschland eine
echt starke Solidargemeinschaft ist. Nur deshalb
habe Deutschland im Vergleich mit anderen
Ländern sehr viele Menschenleben retten können.
„Ich bin stolz und dankbar, hier zu sein. Ich
möchte in keinem anderen Land leben“, so Dr.
Dibah, der augenzwinkernd anfügt: „... und das
bei meinen persischen Wurzeln.“
Aber er sieht auch Defizite. „Das Problem
bei uns im Gesundheitssektor ist die mangelnde
Effizienz. Der Verwaltungssektor wird immer
größer. Aber wir können nicht alle hinterm
Schreibtisch sitzen und das Dokument dreimal
kopieren. Das wird halt nicht funktionieren.
Manche müssen auch die Arbeit machen. Wir
sind einfach viel zu kompliziert, auch auf anderen
Gebieten. Wir brauchen keine 20.000
Verordnungen für die Bauwirtschaft. Wenn
ich ein Haus bauen will, reichen mir auch 20
Verordnungen.“
Die Solidarität ist das zentrale Thema bei
Dr. Dibah. „Wenn man während der Pandemie
die Kassiererin im Supermarkt, den Pfleger
oder auch den Polizisten sah, dann sollte man
daraus auch lernen. Nur Lob allein reicht da
nicht. Es geht darum, auch nach Corona mit den
Menschen solidarisch zu sein, deren Bedeutung
man so klar erkannt hat“, so Dr. Dibah. „Das
Problem ist, dass wir das Maß verloren haben.
Die Verteilung läuft nicht fair. Und wir sind sehr
wirtschaftshörig geworden. Als ob wir alle nur
arbeiten müssen, damit es der Wirtschaft gut
geht. Dabei leben wir nicht, um zu arbeiten,
sondern arbeiten, um zu leben. Und der Niedriglohnsektor
ist doch nichts anderes als eine
Industriesubvention. Wir haben vergessen, wozu
dies alles erwirtschaftet werden soll. Nämlich
damit es den meisten Leuten in unserem Land
eigentlich immer besser gehen soll.“
Gerade in diesen schwierigen Zeiten taugt
sein soziales Konzept als Zahnarzt besonders.
Und das Ehepaar Andrea und Kambiz Dibah
macht auch klar: „Wenn ich ein Luxusambiente
schaffen will, mit goldenen Türklinken und
Marmorböden, dann kann mein Konzept nicht
klappen. Am Ende des Tages zahlt jemand den
Luxus – das sind die Patienten.“ Dies genau will
er nicht. Er will jenen Patienten ein Angebot
machen können, die gerade nach der Krise noch
knapper dran sind als es ohnehin schon der Fall
war. Das ist sein Konzept schon seit 18 Jahren
und das wird derzeit umso mehr gebraucht.
Die Lehren aus der Corona-Pandemie sind
für ihn vielfältig: „Man hat gesehen: Wir können
keine einfachen Entscheidungen treffen.
Und das kostet. Wir haben keine Instinkte mehr
wie beispielsweise in den USA. Die haben uns
vorgemacht, wie man schnell unkompliziert
reagiert. Wir sind umständlich. Wir bauen
dreifache Verglasungen, wissen genau, dass die
Bude dann anfängt zu schimmeln und machen
Schlitze rein, damit wieder Luft reinkommt. So
war das auch in der Pandemie und könnte es
auch beim Klimawandel sein. Wir wissen wo
der Hebel ist, den man umlegen muss. Dann
wird eine Kommission gebildet, um zu beraten,
wie der Hebel mit welcher Kraft und in welche
Richtung bewegt werden soll. Und am Ende
bleibt der Hebel zwar sichtbar, aber unbewegt.“
Lieber sieht Dr. Kambiz Dibah die Zukunft
in 3D-Druckern, die sogar festsitzende Prothesen
so herstellen können, wie es ein Mensch
von Hand gar nicht könnte. Und die Preise
purzeln. „Wenn man sich beispielsweise heute
die Arbeiten der Fräszentren anschaut, ist das
unglaublich, was da an Qualität, an Präzision
und an Individualisierung möglich ist“, erklärt
Dr. Kambiz Dibah. Das führt zu einer äußerst
effektiven Zusammenarbeit im digitalem Work
Flow mit weiterhin der handwerklichen Kunst
in den Zahnlabors. „Das macht einen froh“, so
Dr. Dibah
Und was wünscht er sich privat? Etwa endlich
Urlaub nach so vielen Monaten der Anspannung
und der stets lauernden latenten Gefahr in
seinem Beruf? „Wir haben vier gesunde Kinder,
Gott sei Dank. Wir sind gut durch die Pandemie
durchgekommen. Ich wäre sehr froh, wenn die
Kinder sicher in die Schule und zum Studium
gehen können. Die kommen ja ganz zu kurz und
haben keine Lobby. So wie wir Solidarität mit
den alten Menschen geübt haben, brauchen wir
auch Solidarität mit denen, die stillschweigend
ihre schönen Jahre hinten an gestellt haben. Die
müssen jetzt forciert geimpft werden. Da brauchen
wir klare und schnelle Entscheidungen. Für
mich wäre der perfekte Urlaub zu Hause, wenn
meine Kinder zügig geimpft werden.“
Eingespieltes Team seit Jahren: Zahnärzte Andrea Dibah (zweite von links) und Kambiz Dibah
mit ihren Zahnarzthelferinnen
Bild: Achim Keller
ZASMAGAZIN
Zahnärzte Andrea Dibah und Kambiz Dibah,
Telefon 0761-35594,
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25
Fürs Leben etwas
mitnehmen
René (24) und Valentin (22)
haben ein Freiwilliges Soziales
Jahr in einer Einrichtung der Wohnungslosenhilfe
beim Caritasverband
Freiburg-Stadt e. V. absolviert.
Valentin, warum absolvieren Sie
ein FSJ?
Valentin: Ich möchte Soziale Arbeit
studieren, aber bevor ich ins Studium
starte, wollte ich erst sichergehen,
dass der soziale Bereich auch
für mich passt.
Wie sind Sie auf den Bereich Wohnungslosenhilfe
gekommen?
Valentin: Ich hab mich zuerst im
Internet informiert, was man machen
kann und bin auf der Seite des
Caritasverbandes Freiburg-Stadt
gelandet. Und hab mich da einfach
mal beworben. Dann wurde ich
eingeladen, da gab‘s dann verschiedene
Möglichkeiten und Wohnungslosenhilfe
hat sich gleich sehr
spannend angehört. Deshalb hab‘
ich im Haus St. Gabriel hospitiert
und dann war schnell klar, dass ich
das machen will. Ich hab‘ gespürt,
dass das ein Ort ist, an dem ich auch
was für mich, fürs Leben, mitnehmen
kann.
René, haben Sie bei Ihren Aufgaben
eigenen Gestaltungsspielraum?
René: Ja, wir bekommen da großen
Freiraum. Das ist super. Wir
versuchen auch, die Bewohner mal
in die Küche zu locken und miteinzubinden.
Auch da passieren coole
Dinge. Wenn jemand nach Jahren
zum ersten Mal wieder in einer
ordentlichen Küche steht, selbst
etwas zubereitet und merkt: Hey, da
geht ja was. Ich kann für mich und
andere was kochen.
Und hat sich durch das FSJ ihr Studien-
oder Berufswunsch verändert
oder konkretisiert?
Valentin: Ja, ich kann mir jetzt sehr
gut vorstellen, Soziale Arbeit zu
studieren.
René: Ich möchte auf jeden Fall
weiter mit Menschen arbeiten. Aber
eher im Tourismus.
Foto: FatCamera
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Jetzt handeln
Der Deutsche Berufsverband für
Pflegeberufe (DBfK), der Deutsche
Pflegerat (DPR), die Bundespflegekammer
und das Pflegebündnis
Mittelbaden auf Initiative des
Vereins Pflege in Bewegung e. V.
haben einen offenen Brief an Gesundheitsminister
Spahn gerichtet.
Die Forderung: Jetzt ein Einstiegsgrundgehalt
von 4.000 Euro brutto
für Pflegefachpersonen festsetzen,
damit die pflegerische Versorgung
auch in Zukunft sichergestellt werden
kann.
„Wir fordern Gesundheitsminister
Spahn gemeinsam auf, jetzt spürbare
Verbesserungen für die Pflegefachpersonen
auf den Weg zu bringen,
da die pflegerische Versorgung
in unserem Land sonst zukünftig
nicht zu halten ist“, erläutert DBfK-Präsidentin
Christel Bienstein
den Vorstoß der Initiative.
„In der Pandemie ist nun wirklich
allen deutlich vor Augen geführt
worden, was Pflege bewirkt und
was passiert, wenn keine ausreichende
pflegerische Versorgung
mehr möglich ist. Wir müssen
dringend mehr gut ausgebildete
Pflegefachpersonen gewinnen, damit
die Personalsituation in allen
pflegerischen Settings endlich besser
wird.“ www.dbfk.de
26 Beruf und Karriere
ZASMAGAZIN
Perspektiven
für Azubis
Berufliche Bildung vom Profi.
CAD-/CAM-Fachkraft Zahntechnik - Vollzeit
• 5.7.21 - 28.7.21, Mo-Fr 8:00-17:15, Sa 8:00-13:45, 200 UE, Freiburg
Meistervorbereitungskurs Zahntechniker/in, Teile 1+2 -
Inkl. Zusatzqualifikation zur CAD-/CAM-Fachkraft
• 23.8.21 - 5.5.22, Mo-Fr 7:45-16:45, 1620 UE, Freiburg
Bachelor of Arts (B.A.) in Business Administration an der
School of Leadership and Management
• 12.11.21 - 3.12.24, Fr 9:00-17:00, Sa 9:00-16:00, 5400 UE, Freiburg
Geprüfte/r Betriebswirt/in (HWO)
• 24.1.22 - 4.12.23, Mo, Mi 18:15-21:30, Sa 8:00-15:00, 670 UE, Freiburg
Info: 0761 15250-0
info@gewerbeakademie.de
www.gewerbeakademie.de
Durch Corona wird die Wahl
der richtigen Branche bei der
Suche nach einem geeigneten Ausbildungsplatz
besonders wichtig.
Als eine ausgesprochen zukunftssichere
Branche gilt die Wellpappenindustrie.
Ob Technikfan, kreativer
Kopf oder Organisationstalent
– Schulabgänger können unter 20
verschiedenen Lehrberufen wählen,
die ihnen Karriereperspektiven in
einem dynamischen Wirtschaftszweig
eröffnen.
„Die Wellpappenbranche bietet
gute Perspektiven, denn verpackt
wird immer und der Wunsch nach
umweltfreundlichen Lösungen
wächst weiter. Da kann die Wellpappe
mit ihrem geschlossenen
Stoffkreislauf voll punkten. Wer
Foto: charly_lippert & WavebreakMediaMicro/stock.adobe.com/VDW/akz-o
sich also für eine Ausbildung in
der Wellpappenindustrie entscheidet,
startet eine Karriere in einer
modernen, nachhaltigen und zukunftssicheren
Branche“, so Dr. Oliver
Wolfrum, Geschäftsführer des
Verbands der Wellpappen-Industrie
(VDW). Auch nach der Ausbildung
gibt es viele Möglichkeiten für
Weiterbildung und Zusatzqualifikationen.
So bieten etwa viele
Wellpappenunternehmen geeignete
Rahmenbedingungen für ein
duales Studium an.
Weitere Infos: Facebook-
Seite „Ausbildung
Wellpappenindustrie“ oder
auf Instagram unter
@die_wellpappenindustrie
Malen
Mappenkurs
Zeichnen
Aktzeichnen
Offenes Atelier
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Zahnersatz per
Computer fertigen
Zahnersatz und Implantate am
Computer entwerfen, um sie dann
an CNC-Fräsmaschinen oder per
3D-Druck zu fertigen: Das lernen
Zahntechniker kompakt innerhalb
von drei Wochen an der Gewerbe
Akademie der Handwerkskammer
Freiburg. In dem Kurs wird der gesamte
Workflow abgebildet, vom
Erstellen und Designen bis hin
zur Fertigung an CNC-Maschinen
mit allen Hintergründen im mit
neuester Technik ausgestatteten
Labor. Dieser innovative Lehrgang
rüstet Sie für die digitale
ZASMAGAZIN
Zukunft der Zahntechnik und ermöglicht
Ihnen, im Laborbetrieb
oder im Fräszentrum eine kompetente
Fachkraft zu werden. Die
Gruppengröße liegt bei maximal
10 Teilnehmern, damit Sie einen
intensiven und praxisnahen Unterricht
erleben.
Der nächste Vollzeit-Kurs beginnt
am 5. Juli.
Auskünfte erteilt die Gewerbe
Akademie unter Telefon
0761/15250-17. Infos im Netz:
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Sammle Erfahrungen im Freiwilligen
Sozialen Jahr oder Bundesfreiwilligendienst
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Unterstütze Menschen mit Behinderung
oder psychischen Beeinträchtigungen,
Kinder oder ältere Menschen
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Beruf und Karriere
27
CAROLINA KREUZ
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Muss die Verschönerung des
Badezimmers stets ein Mammutprojekt
sein? Verbunden mit
wochenlangem Schmutz, Lärm und
weiteren Beeinträchtigungen? Auch
mit deutlich weniger Aufwand verwandeln
sich alte Bäder in behagliche
Wellnessoasen. Moderne
Trockenbauelemente, die speziell für
Feuchträume geeignet sind, machen
es einfach, kreative Ideen zu verwirklichen.
Neue Fliesenbeläge für
Wände und Boden setzen frische
farbliche Akzente. Dazu eine ebenerdige
Dusche, neue Zwischenwände
als Raumtrenner oder direkt integrierte
Nischen und Ablagen – schon
lässt sich die alte Nasszelle nicht
mehr wiedererkennen. Mit etwas
handwerklichem Geschick gelingt
das Lifting fürs Bad in Eigenregie.
Im Trockenbau einen neuen
Look verwirklichen
Neue Wände einziehen oder krumme
Oberflächen begradigen, eine
Vorwandinstallation bauen, um
Rohre und Spülkasten zu verbergen:
All das lässt sich im Trockenbau
schnell umsetzen. Die Elemente
sorgen auf effektive Weise für eine
neue Raumwirkung. Sie lassen sich
nach Bedarf passend zuschneiden
und an den vorhandenen Wänden
oder einer neuen Unterkonstruktion
montieren. Wichtig ist anschließend
das fachmännische Verfugen,
das gleichzeitig vor Feuchtigkeit
schützt. Ebenso wie die Trockenwand
selbst sollte auch die Spachtelmasse
speziell für Feuchträume
geeignet sein. Zu erkennen ist das
etwa bei den imprägnierten Varianten
von Knauf Uniflott an der
charakteristischen grünen Farbe.
Die pulverförmige Spachtelmasse
wird mit Wasser angemischt und
dient als Grundverspachtelung der
Gipsplatten. Dabei kommt es nicht
auf Schönheit an: Das Material
wird mit einer Kelle aufgetragen
und anschließend glatt abgezogen.
Nach einer kurzen Trocknung von
etwa 60 Minuten einfach die überstehenden
Grate abstoßen.
Auf einfache Weise für glatte
Wände sorgen
Für das Endverspachteln eignet
sich das gebrauchsfertige Uniflott
Finish ebenfalls in der imprägnierten
Variante, die der Heimwerker
direkt aus dem Eimer auftragen
kann. Die Vorteile liegen auf der
Hand: Es kann sofort losgehen, die
Spachtelmasse ist geschmeidig und
eventuelle Fehlerquellen beim Anmischen
wie falsche Wassermenge
oder Wassertemperatur entfallen.
Unter www.knauf.de/diy finden
Selbermacher viele weitere nützliche
Tipps für die Verarbeitung
sowie Adressen von Baumärkten in
der Nähe. Die geschmeidige Spachtelmasse
sorgt für ein müheloses
und zügiges Arbeiten, es fällt kaum
Schleifaufwand an – und anschließend
kann der neue Look in Form
der persönlichen Lieblingsfliesen
folgen.
Foto: djd/Knauf Bauprodukte/Stefan Ernst
28 Markt Modernisieren
ZASMAGAZIN
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Energie sparen
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie übernimmt bis zu 80 Prozent der Kosten für
eine Energieberatung für Wohngebäude. Wie kann der Energieverbauch gesenkt werden?
Einfach mal drauf lossanieren,
das geht oft nach hinten los. Für
langfristig hohen Wohnkomfort und
niedrige Energiekosten vereinbaren
Sie besser als ersten Schritt einen
Termin für eine „Energieberatung für
Wohngebäude (Vor-Ort-Beratung,
individueller Sanierungsfahrplan)“.
Das Bundesministerium für Wirtschaft
und Energie (BMWi) übernimmt
bis zu 80 Prozent der Kosten.
In der Energieberatung wird Ihnen
gezeigt, wie Sie den Energieverbrauch
Ihrer Immobilie senken
können. Dazu kommt ein Energieberater
zu Ihnen nach Hause und
nimmt den aktuellen Zustand Ihres
Gebäudes genau unter die Lupe.
Mit der geförderten Beratung sollen
Sie qualitätsgesicherte Informationen
und Vergleichsmöglichkeiten
erhalten, um den eigenen Energieverbrauch
besser zu verstehen, einschätzen
und bewerten zu können.
Als Ergebnis der Energieberatung
erhalten Sie ein Sanierungskonzept
beziehungsweise einen individuellen
Sanierungsfahrplan ganz nach
Ihren Vorstellungen und Ihrem
Budget – entweder für eine komplette
oder schrittweise Sanierung
mit aufeinander abgestimmten
Maßnahmen zum Energiesparen
(individueller Sanierungsfahrplan).
Dadurch werden Sie in die Lage
versetzt, dann geeignete Maßnahmen
zu ergreifen, um den Energieverbrauch
zu senken.
Dies hilft auch dabei, Fehlinvestitionen
zu vermeiden. So kann der
Energieberater auch über Förderprogramme
u.a. vom BMWi informieren,
die Sie beim energetischen
Sanieren finanziell unterstützen.
Das BMWi übernimmt 80 Prozent
der Kosten für eine Energieberatung
für Wohngebäude.
Luftige Überdachung
Markisen sorgen für angenehme Temperaturen im Wintergarten und unter der Pergola
Längst haben behagliche Terrassen
mit Loungemöbeln und Grillecke
einen Status erreicht, der mit dem
Wohnzimmer gleichgesetzt werden
kann. Mit einer Pergola ermöglicht
man dort nicht nur eine praktische
und luftige Überdachung, sondern
auch ein optisches Gestaltungselement.
Dabei muss sie sich nicht zwingend
an eine Hauswand anlehnen,
sie kann ebenso frei und mitten im
Grünen stehen. Und dank der stabilen
Stützpfeiler sind auch große Terrassen
zu überdachen.
Die Überdachung der Pergola
schützt freilich vor Wind und Regen.
Eine Markise sorgt zudem je
nach Sonnenstand und -intensität
für wohltuenden Schatten. Die
Auswahl an Markisenstoffen und
Designs ist mannigfaltig. So gibt
es frei stehende, angelehnte oder
gekoppelte Markisen bis auf den
Millimeter passgenau. Auf diese
Weise können auch in Eigenregie
gebaute Pergolen sicher überspannt
werden. Für eine optimale Lösung
Spezialist für
Gastronomielösungen,
Sitzplatzbeschattungen
und Überdachungen
im Außenbereich.
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wendet man sich am besten an
einen Fachhändler und lässt sich
vor Ort beraten. Die per Funkmotor
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Metern und einer Breite bis zu
sechs Metern beschatten. Wer sichergehen
will, dass das Markisentuch
auch bei leichtem Wind auf
Spannung bleibt, sollte zusätzlich
ein Reißverschluss-Stoffführungssystem
(Ziprail) einbauen lassen.
Auf Wunsch sorgt eine integrierte
LED-Lichtleiste für stimmungsvolle
Beleuchtung am Abend.
Eine weitere beliebte Möglichkeit,
den Innenwohnraum um ein Naturpanorama
zu erweitern, sind
Wintergärten. Weil sich diese durch
die großen Glasfronten jedoch an
sonnigen Tagen stark aufheizen,
muss für ausreichend Beschattung
gesorgt sein. Für eine lange Haltbarkeit
sollte man darauf achten,
dass der Stoff witterungsbeständig,
lichtecht und schmutzabweisend ist.
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29
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ALLES RUND UM TANK
ALLES AUS RUND EINER UM HAND.
TANK
ALLES AUS EINER HAND.
Im Frühjahr werden Modernisierungsprojekte
rund um Haus und
Wohnung in Angriff genommen.
Die Corona-Pandemie könnte diese
„Tradition“ noch verstärken: Wer
mehr als sonst zu Hause ist, denkt
intensiver über Sanierungs- und Verschönerungsmaßnahmen
nach. Unser
Special beschäftigt sich zunächst
mit Rollläden, mit dem Dachgeschoss
und zweimal mit dem Badezimmer.
Frühjahrskur für die Rollläden
Auch an Rollläden hinterlässt der
Winter seine Spuren. Auf den Sonnenschutzsystemen
hat sich jede
Menge Schmutz angesammelt, der
im Frühjahr beseitigt werden sollte,
um die Lebensdauer zu verlängern.
Nun bietet sich auch die Gelegenheit
für die regelmäßige Wartung
von Führungsschienen, Dichtungen
und Co. - oder der Austausch
mit neuen Modellen.
Zusätzliche Wohnfläche schaffen:
Raumreserve unterm Dach
Man möchte ein Homeoffice einrichten
oder benötigt ein zusätzliches
Kinderzimmer - aber weiß
nicht, wo. Häufig verbirgt sich
wertvoller, aber bisher ungenutzter
Wohnraum unter dem Dach. Mit
einem Ausbau des Dachgeschosses
lassen sich viele Häuser deutlich
aufwerten. Das gilt vor allem dann,
wenn man den Raumgewinn mit
einer Dachdämmung kombiniert.
Für Planung und Ausführung finden
Hausbesitzer professionelle
Unterstützung im Holzfachhandel
und bei Zimmerer- und Dachdeckerbetrieben.
Bei einer Dachaufstockung
sind eine Baugenehmigung
sowie eine fachmännische
Planung und Umsetzung zwingend
erforderlich. Mehr Infos und Tipps
gibt es unter www.holzvomfach.
de. Hausbesitzer können dabei von
staatlichen Fördertöpfen über die
KfW oder von attraktiven steuerlichen
Vorteilen profitieren. Oft ist
dafür eine Antragstellung notwendig,
bevor die Arbeiten beginnen.
Im eigenen Dampfbad zur
Ruhe kommen
Wenn der Alltag anstrengend ist,
freuen sich viele Menschen, wenn
sie abends zur Ruhe kommen können.
Richtig gut geht das in einem
Dampfbad mit integriertem Duschplatz.
Hier entspannt man in einem
feinen, warmen Nebel, der sich
sanft auf die Haut legt. Bei einem
tiefen Atemzug gibt dezent aromatisierte
Luft neue Kraft. In den
Genuss eines solchen Dampfbades
kann man auch zu Hause kommen.
Mit einem Nachrüstbausatz lässt es
sich in bereits fertig eingerichteten
Badezimmern einbauen. Die Serie
Multistar Steam von Schedel etwa
bietet vorgefertigte, modulare
Dampfkabinen mit Duschplatz in
individuellen Größen und Formen
- ob eckig oder geschwungen,
schlicht oder aufwendig und sogar
in eine Dachschräge eingepasst.
Unter www.schedel-badinnovation.de
gibt es dazu eine kostenlose
Infobroschüre zum Download.
Auch an den
schwierigsten Stellen!
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Tel.: 07661/907480
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Foto: djd/Gesamtverband Deutscher Holzhandel
30 Markt Modernisieren
ZASMAGAZIN
Leute lieben Gutes und Gesundes
Der Landmarkt vom Bohrerhof erlebt in Pandemiezeiten einen ernormen Zulauf. Besonders hoch
im Kurs stehen der frische Bohrer-Spargel und hausgemachte frische Backwaren
In erster Linie bin ich Landwirt“,
erklärt Bruno Bohrer. Da wegen der
diversen Verordnungen im Rahmen
der Corona-Pandemie das geschätzte
Restaurant „Bohrers“ geschlossen
bleiben muss, konzentriert sich die
Familie Bohrer auf das Einbringen
und den Vertrieb der Ernte. Viele
Menschen haben während der Pandemie
Bohrers Landmarkt neu für
sich entdeckt, über den landwirtschaftliche
Produkte aus eigener
Herstellung im Direktvertrieb angeboten
werden.
Schon viele Jahre stellt sich der
Bohrerhof erfolgreich auf die Bedürfnisse
seiner Kunden ein. „Wir
hatten trotz der Pandemiebedingungen
immer mehr Zuspruch
vor allem von unseren regionalen
Kunden“, erzählt Bruno Bohrer
und zieht ein positives Fazit: „Unser
Landlive-Konzept trägt sich
auch in Krisenzeiten; die Menschen
müssen ja weiteressen –
und am liebsten etwas Gutes und
Gesundes.“ Seine Ehefrau Petra
ergänzt: „Wir haben die Verkaufsfläche
erweitert, frische regionale
Lebensmittel hinzugefügt. Auch
eine größere Kooperation mit dem
regionalen Unternehmen Schwarzwaldmilch
ist dazugekommen.
Das neue erweiterte Angebot, das
weiterhin Frische und Regionalität
in den Mittelpunkt stellt, bringt
den Landmarkt zum „Brummen“.
Besonders hoch im Kurs stehen
der frische Bohrer-Spargel und die
hausgemachten frischen Backwaren.
Mit Bäckermeister Thomas
Blattmann aus Offnadingen leistet
sich der Bohrerhof eine eigene Hofbäckerei.
Darüber hinaus bietet die
Hofbäckerei eine große Auswahl an
leckeren Torten und Kuchen, die in
der eigenen Konditorei hergestellt
werden. Mit dem Ende der Spargelzeit
startet auch die Zuchinisaison
und gegen Herbst die Kürbiszeit
und Chicoreé-Ernte.
Bohrerhof, Zum Bohrerhof 1
79258 Hartheim
Landmarkt täglich von
8-19 Uhr geöffnet
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Ein echter Geheimtipp: Zuverlässige Lieferung von
Mittagsgerichten der Landhausküche
Sicher und kontaktlos nach Hause gebracht
Einen besonderen Geheimtipp konnte Johanna Westen neulich ihrer guten Freundin Maria empfehlen: das Menüangebot der
Landhausküche. Bei der Landhausküche liefern freundliche Kuriere auf Wunsch an 365 Tagen im Jahr ein leckeres Mittagsgericht
ins Haus. Die Übergabe erfolgt – wo möglich – kontaktlos und unter strenger Einhaltung der Hygienevorschriften. Die
Fahrzeuge sind mit einem Ofen ausgestattet, sodass die Menüs während der Fahrt gekocht werden können. Auf diese Weise
wird das Essen punktgenau gegart und ist zuverlässig heiß, wenn es ankommt.
Besonders geschmeckt hat Johanna Westen der Rinderschmorbraten in kräftiger Soße, der Hausgemachte WirsingMöhren
Eintopf und die Reibekuchen mit Apfelmus. Das Geheimnis der leckeren Mittagsgerichte liegt in der Leidenschaft und Sorgfalt
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31
Baumartenvielfalt ist kein
Schutz gegen Borkenkäferbefall
Die Freiburger Ökologin Sylvie Berthelot und ihr Team erforschen den Schädlingsbefall in
Wäldern mit Misch- und Monokulturen in einem 1,1 Hektar großen Versuchsaufbau
In den vergangenen Jahren konnten es Försterinnen
und Förster hautnah beobachten: Erst
schwächt langanhalte Trockenheit die Bäume,
dann greifen Borkenkäfer und andere Schädlinge
an. Während gesunde Bäume die Eindringlinge mit
Harz fernhalten, sind gestresste beinahe wehrlos.
Die Freiburger Wissenschaftlerin Sylvie Berthelot
und ihr Team von Forschenden aus der Fakultät
für Umwelt und Natürliche Ressourcen und der
Fakultät für Biologie untersuchen die Bedeutung
von Baumdiversität auf den Borkenkäferbefall. Sie
gehen der Frage nach, ob die Zusammensetzung
der Baumarten eines Waldes das Fressverhalten
der Borkenkäfer beeinflusst. Ihre Ergebnisse hat
das Team im „Journal of Ecology“ veröffentlicht.
In einem 1,1 Hektar großem Versuchsaufbau
in Freiburg sind jeweils sechs einheimische
Laub- und Nadelbaumarten aus Europa und
sechs Laub- und Nadelbaumarten aus Nordamerika
in verschiedenen Mono- und Misch-Parzellen
angepflanzt. Nach der starken Trockenheit
im Sommer 2018 befiel der Kupferstecher aus
der Familie der Borkenkäfer vor allem die einheimischen
Arten, die Gemeine Fichte und die
Europäische Lärche. „Wir waren überrascht,
dass die Käfer an den exotischen Nadelbaumarten,
wie beispielsweise der amerikanischen Fichte,
nur leichtes Interesse hatten“, sagt Berthelot.
Während des Messens des Befalls stellten
die Forschenden fest, dass auch die Position
innerhalb der Versuchsfläche entscheidend
ist. Die Bäume am Rand wurden am stärksten
angegriffen. Daher vermutet Berthelot, dass der
Borkenkäfer von außerhalb ins Versuchsfeld
kam. „Darüber hinaus schwächen Umwelteinflüsse
die ungeschützten äußeren Bäume stärker,
sodass sie anfälliger sind.“
Gleichzeitig verändert sich die Wahrscheinlichkeit,
welche Bäume die Käfer befallen, je
mehr Baumarten es gibt. Bisher nahmen die
Forschenden an, dass Baumdiversität den Befall
von Insektenschädlingen wie dem Borkenkäfer
reduziert. Doch ihr Experiment zeigt: „Eine zunehmende
Baumvielfalt kann das Risiko eines
Borkenkäferbefalls für Gattungen, die für hohe
Befallsraten anfällig sind wie Lärche und Fichte
verringern. Aber das Risiko für weniger bevorzugte
Gattungen wie die Kiefer oder exotische
Bäume kann mit der Baumvielfalt zunehmen,
da einmal angelockte Käfer auch diese Bäume
befallen“, sagt Berthelot. Zwar gebe die Studie
Hinweise darauf, dass nicht-heimische Baumarten
wenig befallen werden, da die Käfer diese
Gattungen nicht kennen. „Dieser Effekt kann
Luftaufnahme vom Baumdiversitätsexperiment
IDENT bei Freiburg vor (links) und
nach (rechts) der Trockenheit und dem
Borkenkäferbefall im Jahr 2018. Fotos:
Luftaufnahmen von K. R. Kovach,
Kupferstecher-Foto von U. Schmidt
sich mit den Jahren allerdings abschwächen.“
In Mischwäldern werde das Risiko eines Befalls
also eher auf die Baumarten umverteilt als für
alle reduziert.
Das Team forscht im Rahmen des International
Diversity Experiment Network with
Trees, kurz IDENT. Das internationale Netzwerk
widmet sich der Forschung rund um Baumarten-Vielfalt
und deren Einfluss auf die Funktionen
eines Ökosystems. In Freiburg wurde der
gleiche Versuchsaufbau angelegt wie in Kanada,
den USA und Italien.
Kontakt: Sylvie Berthelot, Fakultät für
Umwelt und Natürliche Ressourcen
Institut für Geo- und Umweltnaturwissenschaften,
Abteilung für Biometrie und
Umweltsystemanalyse, Albert-Ludwigs-
Uni versität Freiburg, Tel.: 0761/203-3752
sylvie.berthelot@biom.uni-freiburg.de
32 Forschung Uni Freiburg
ZASMAGAZIN
ZASMAGAZIN
WIEHRE SPEZIAL
„Uns geht‘s noch gold“
Ludwig Ammann freut sich darauf, im Juni seine Kinos wieder öffnen zu können.
Der Betreiber der Friedrichsbau-, Harmonie- und Kandelhof-Kinos spricht im Interview
darüber, wie er den Lockdown verbrachte, was er durch das Bearbeiten der Memoiren
seines Großvaters gelernt hat und wie er als Islamwissenschaftler zum Kino kam.
Platz für Lastenräder Die Kneipen öffnen Konradstraße 9
Die großen Räder haben in der
Wiehre extra Parkplätze bekommen
Mit Impfausweis oder aktuellem
Test – wie kontrollieren die Wirte?
Die Mieterinnen und Mieter haben
das Vorder- und Hinterhaus gekauft
Fotos: Achim Keller
„Wir jammern auf
höchstem Niveau“
Ludwig Ammann betreibt zusammen mit Michael Isele das Friedrichsbau-Kino, das dieses Jahr
110 Jahre alt geworden ist. Den Corona-Kino-Lockdown hat er genutzt, um die Memoiren seines
Großvaters zu bearbeiten. Nun hofft er auf eine Kinoöffnung im Juni.
Interview von Barbara Breitsprecher
Nach insgesamt neun Monaten geschlossener
Kinos und einem Sommer mit amputierten
Kapazitäten ist es höchste Zeit für eine gute
Nachricht: Die Friedrichsbau Lichtspiele haben
Geburtstag. 110 Jahre sind seit der Eröffnung des
Friedrichsbau-Kinos am Ostersonntag 1911 vergangen.
Das Kino hat zwei Weltkriege, die Hyperinflation
1923, die Weltwirtschaftskrise 1929,
den Fernseher und den Videorecorder überstanden
und ist damit das fünft- oder sechstälteste
noch bestehende Lichtspielhaus Deutschlands.
Und die Kinobetreiber Ludwig Ammann und Michael
Isele sind sich sicher: Die Pandemie stecken
sie auch noch weg: Nächstes Jahr soll dann richtig
gefeiert werden, die Schnapszahl lädt dazu ein.
Ein Gespräch mit Ludwig Ammann zur Corona-Kino-Krise.
110 Jahre Friedrichsbau und Sie können nicht
feiern. Wie schade ist das!
Ludwig Ammann: Das verschieben wir auf
nächstes Jahr. Der 111. Geburtstag ist ja als
Schnapszahl sowieso noch verlockender.
Sie gehen also fest davon aus, dass die Kinos
dann ganz normal wieder öffnen können?
Ludwig Ammann: Da bin ich ganz sicher. Wir
erleben ja alles schon als Preview in Israel. Dort
gehen die Corona-Fälle steil nach unten, seit
die Bevölkerung zu 50 Prozent durchgeimpft
ist. Jetzt wird man sich das einen Sommer lang
bei uns auch anschauen und dann vorsichtig
eine Regel nach der anderen zurücknehmen.
Ich hoffe, dass dann spätestens im Herbst die
Abstandsregeln aufgehoben werden können, die
uns zu wirtschaftlichen Verlusten verurteilen.
Wie haben Sie denn die Zeit verbracht, in der die
Kinos zu waren?
Ludwig Ammann: Wir haben ganz viele Anträge
gestellt, für sämtliche Sofort- und Überbrückungshilfen,
Kinoprogrammpreise, Landes- ,
Bundes- und Europazuschüsse. Da kann man
viel Zeit mit verbringen, denn da muss alles fein
säuberlich nachgewiesen werden. Dann wir haben
eine riesige Entrümpelungsaktion gestartet,
quer durch alle unsere Häuser. Man glaubt es
nicht, wie viele Sachen sich hinter Vorhängen
und in irgendwelchen Kammern verstecken lassen,
vom Teppich bis zu elektrischen Geräten, die
längst ins Technikmuseum gehören. Und nicht
zu vergessen die Kurzarbeit, die man ja ständig
neu beantragen muss. Aber irgendwann geht
einem dann die Arbeit aus. Wir scharren alle
mit den Füßen und wir haben das Gefühl, auch
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind alle
nur noch genervt, denn es ist ja schön, Geld zu
bekommen und dafür die Hände in den Schoß zu
legen, aber irgendwann ist es nicht mehr schön.
Jeder würde eigentlich wieder gerne produktiv
werden. Wir können es nicht erwarten.
Was haben Sie selbst in dieser langen Wartezeit
so gemacht?
Ludwig Ammann: Ich habe diese Zeit damit
überbrückt, dass ich den ersten Band der Erinnerungen
meines Großvaters bearbeitet habe, also
nach der digitalen Eingabe mit einem riesigen
Apparat an Erläuterungen und Dokumenten
sowie Bildern versehen habe. Das ist gerade
fertig geworden, jetzt muss ich nur noch einen
Verlag suchen.
34 Wiehre
ZASMAGAZIN
Wann hat Ihr Großvater diese Erinnerungen
geschrieben?
Ludwig Ammann: Ungefähr im Alter von 80
Jahren. Er wurde 1906 geboren, also hat er
zwischen 1986 und 1990 daran geschrieben.
Das muss ja auch für Sie eine intensive Zeit
gewesen sein, in dieses Leben hinein zu kriechen.
Haben Sie dabei vielleicht auch manchmal Vergleiche
zur jetzigen Krise angestellt?
Ludwig Ammann: Da wird einem natürlich sofort
klar, dass wir auf allerhöchstem Anspruchsniveau
jammern, denn es geht uns noch gold.
Damals, im Ersten, dann im Zweiten Weltkrieg,
in der Weltwirtschaftskrise und Hyperinflation
oder bei der Flucht aus der DDR, da hatte man
alles verloren, da wurde einem nicht so großartig
geholfen wie uns heute. Das sind Peanuts, was
wir da im Vergleich gerade erleben. So ein Leben,
wie es mein Großvater hatte, birgt zwar eine
Vielzahl an Abenteuern und wilde Zeiten, aber
es war härter. Diese Kriege zu überstehen – und
viele haben sie ja auch nicht überstanden – das
war im Gegensatz zu heute etwas anderes. Mal
nicht ausgehen oder reisen zu können, das sind
doch vergleichsweise geringfügige Einschränkungen.
Der Wein im Keller ist immer noch
da und wir Kinobetreiber bekommen sogar
Unterstützung. Da muss man schon mal die
Perspektive zurechtrücken.
Das heißt, dieser historisch-persönliche Einblick
hatte auch etwas Tröstliches für Sie?
Ludwig Ammann: Es war auf jeden Fall etwas,
was die eigenen Sorgen ganz klein werden lässt.
Es war regelrecht eine Zeitreise und wobei man
alles, was hier und jetzt passiert, hinter sich
lässt. Ich habe mich dadurch auch gar nicht so
eingeschränkt gefühlt, wie viele andere, weil ich
quasi in Gedanken gereist bin. Mein Großvater
war viel unterwegs gewesen, in Ungarn, in
Schweden, in Ägypten und Sudan.
Lurdwig Ammann, der
zusammen mit Michael Isele
die Friedrichsbau- sowie die
Harmonie- und Kandelhof-
Kinos betreibt, vor seinem
(derzeit noch geschlossenen)
Kino
Sie sind ja eigentlich promovierter Islamwissenschaftler,
aber waren auch als Publizist tätig.
Ludwig Ammann: Ich habe Jahrzehnte für die
Badische Zeitung gearbeitet, im Bereich Islamwissenschaft
auch für die Neue Züricher Zeitung
und die Zeitschrift Literaturen sowie ab und an
die Süddeutsche Zeitung. Aber als auch noch
die Kinos in Freiburg 2012 zum Filmverleih
dazu kamen, habe ich die Publizistik komplett
eingestellt.
Würden Sie uns bitte noch einmal erzählen, wie
Sie überhaupt zum Kino kamen?
Ludwig Ammann: Während meiner Doktorarbeit
hatte ich angefangen Artikel zu schreiben, auch
Kunstkritiken. Das hat mir so viel Spaß gemacht,
dass ich mich entschied, auf eine wissenschaftliche
Laufbahn an der Uni, eingesperrt mit Büchern,
zu verzichten. Eines Tages stand jemand
im Jos-Fritz-Café auf dem Tisch und fragte, wer
bereit sei, die gefährdete Schwule Filmwoche
am Leben zu erhalten und die nächste Ausgabe
vorzubereiten. Dann habe ich sehr zögerlich
beschlossen, mich mal in dieses Team mit rein
zu setzen. Und irgendwie wurde aus diesem Mal
mehr und einige Wochen später war ich plötzlich
der Chef des neuen Teams und habe das fünf
Jahre lang geleitet. Durch die regelmäßigen
TRADITIONS-
UNTERNEHMEN
SEIT 1893
ZASMAGAZIN
Wiehre
35
Auch die Harmonie-Kinos sind ebenso wie der Kandelhof und die Friedrichsbau-Kinos
derzeit noch geschlossen. Ludwig Ammann hofft jedoch auf eine Öffnung im Juni
Fotos: Achim Keller
Auftritte auf Festivals, wo wir nach Filmen gesucht
haben, kamen wir dann auf die Idee, einen
Filmverleih zu starten. Mit unserem ersten Film
haben wir dann aber erst mal alles Geld versenkt,
weil man als Anfänger eben nicht so genau weiß,
wie man was macht. Jahrelang haben wir dann
daran gearbeitet, durch Nebenjobs das Geld
wieder zurück zu holen. Dadurch haben wir
Erfahrungen gesammelt und letztendlich wurde
dann daraus ein profitables Unternehmen. Das
hat jedoch vier oder fünf Jahre gedauert.
Und wie kam es dann zu der Möglichkeit Kinobetreiber
zu werden?
Ludwig Ammann: Das kam sehr viel später.
Michael Isele, mit dem ich den Filmverleih
gegründet hatte, hatte zwischenzeitlich eine
Stelle als Assistent der Theaterleitung bei
Michael Wiedemann, dem damaligen Inhaber
des Friedrichsbau-Kinos. Und als sich dieser
aus der Geschäftsführung zurückziehen wollte,
war sein Ziel, dass das Kino in Freiburg bleiben
und für diese Stadt da sein sollte. Da fiel ihm
wieder Michael Isele ein. Damit war die Gefahr
vom Tisch, dass irgendjemand mit viel Geld
aus Hamburg oder Berlin es aufkauft und dann
das selbe Programm macht wie an 30 anderen
Standorten, ohne jede Rücksicht auf die Besonderheiten
und das besondere Publikum hier. Das
wäre todlangweilig gewesen und eben nicht
mehr der Friedrichsbau wie wir ihn kennen
und lieben.
Vor 110 Jahren wurde am Ostersonntag 1911
in der damaligen Kaiserstrasse das „Lichtspiel-Theater
zum Friedrichsbau“ eröffnet.
Damit zählt das Friedrichsbau-Kino zu den
ältesten noch erhaltenen Kinos Deutschlands.
Nirgends sonst hierzulande ist der
Kinobesuch pro Kopf so hoch wie in Freiburg.
Der ebenerdige Saal von 1911 wurde 1929
zum Balkon des neu hinzugefügten Friedrichsbau-Saales
im Untergeschoss. 1971
wurde der Balkon wieder abgetrennt als
Apollo-Studio, das heutige Apollo 1. 1980
entstand aus einem Teil der Kassenhalle das
ZUM JUBILÄUM
Hat Freiburg ein so besonderes Kinopublikum?
Ludwig Ammann: Freiburg ist bis heute die
Stadt, mit dem größten Pro-Kopf-Kinobesuch
in Deutschland. Und wir haben dabei auch im
Vergleich mit dem Cinemaxx einen viel größeren
Anteil am hiesigen Zuschauerkuchen, als
dies üblicherweise bei so einer Situation – ein
Mainstream-Kino und ein Arthouse-Komplex
in der gleichen Stadt – wäre. Wir haben hier
einfach wirklich ein kinobegeistertes Publikum
und Freiburg hat eine sehr lange Kinogeschichte.
Früher wurden hier die Wochenberichte
gemacht, die es in den Kinos gab, und hier sind
die ersten Bergfilme entstanden. Und Michael
Wiedemann hat dann für die Studierenden
und das Bildungsbürgertum, das hier so stark
ist, das Arthouse-Kino geschaffen. Das war ein
Erfolgsrezept, das er da konsequent etabliert hat.
So dass wir auf diesen Fanpool aus enthusiastischen
Kinogängern zurückgreifen können. Da
muss man dann eben am Ball bleiben. Wenn
man zum Beispiel von Surf-Filmen hört, dann
probiert man das eben mal aus. Und tatsächlich
kommen dann am Montag Abend 250 Leute
und machen den Saal voll. So muss man auch
Neues ausprobieren, dann bleibt einem das Publikum
auch erhalten und gewinnt sogar neue
Zuschauer hinzu.
Haben Sie nicht Sorge, dass die Menschen
durch die lange Zeit, in der die Kultur coronabedingt
heruntergefahren wurde, sich mehr
mit Netflix und Amazon Prime beschäftigt
haben und ihren Weg nicht zurück ins Kino
finden werden?
Ludwig Ammann: Ich gehe davon aus, dass wir
eine Bremsspur von ein bis zwei Jahren haben
werden, bis sich jeder, der Lust auf Kino hat,
auch wieder zurück traut. Es war auch vergangenen
Sommer zu erkennen, dass die jungen
Leute sofort wieder kommen, denn den Film,
der etwas Besonderes ist, den will man im Kino
sehen. Wir müssen
eben Qualität bieten,
besondere Filme,
für die es sich
lohnt, sich extra aus
Apollo 2 und 1983
aus einem Teil der
unteren Halle das
Apollo 3.
1998 übernahm
Michael Wiedemann
die Leitung
und schuf ein Paradies
der engagierten
Filmkunst,
das bis heute
Arthouse-Maßstäbe
setzt.
36 Wiehre
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in Freiburg
der Couch zu erheben und ins
Kino zu gehen. Das ist ja auch ein
soziales Erlebnis, das haben die
meisten während Corona gelernt,
dass das fehlt, und dass es zu einem
erfüllten Leben dazu gehört.
Da dürfte eine neue Wertschätzung
entstanden sein, für das, was
es bedeutet, zu Veranstaltungen
raus gehen zu dürfen. Die Serien,
die man Zuhause schaut, sollen
ja auch Suchtverhalten auslösen,
aber auch das wird vielen irgendwann
zu viel. Das größte Problem
aus meiner Sicht, werden die über
60- bis 70-Jährigen, die ja für das
Arthouse eine wichtige Zielgruppe
sind, mit der Rückkehr ins Kino
haben. Die brennen zwar darauf,
doch ich höre oft, dass viele noch
ein paar Monate warten wollen. ob
das auch gut geht. Aber wenn es
so kommt, dass sich der eine oder
andere vom Kino verabschiedet,
dann müssen wir eben schauen,
dass Neue dazu kommen, das sehe
ich als Challenge.
ZASMAGAZIN
Was denken Sie, wann es tatsächlich
wieder losgehen könnte?
Ludwig Ammann: Wir bauen jetzt
schon das Sommernachtskino auf,
das wird dann am 31. Mai mit dem
Gastspiel der Freiburger Lesbenfilmtage
beginnen. Am Tag darauf
machen wir die Harmonie auf, am
7. Juni geht es im Open Air mit
der Schwulen Filmwoche weiter,
und am 14. Juni beginnt das eigentliche
Sommernachtskino. Die
Harmonie wird bereits am 1. Juni
aufmachen.
Haben Sie sich schon eifrig auf
die Suche gemacht, nach tollen
Filmen, mit denen Sie dann die
Menschen ins Kino locken wollen?
Ludwig Ammann: Wir haben ja
einen Stau von Filmen, die nicht
gespielt wurden. Dann gibt es
die verschobenen Filme, wie den
neuen James Bond, das wird nachgeholt.
Und dazu kommen die
neuen Filme, die inzwischen gedreht
wurden, darunter auch viele
Oscar-Gewinner wie Nomadland,
Minari oder Der Rausch von Thomas
Vinterberg.
Haben Sie in der Coronazeit
manchmal auch in einem ihrer
eigenen Kinos gesessen und sich
einen Film angeschaut?
Ludwig Ammann: Prinzipiell ist so
etwas natürlich möglich, ich habe
das auch gemacht, aber nicht so
oft. Ich vermisse Kino zwar, aber
es ist nicht dasselbe, wenn man da
alleine sitzt. Man muss aber sowieso
einmal pro Woche die Kinoprojektoren
hoch- und runterfahren,
das ist bei diesen hochsensiblen
Geräten wichtig, dazu wurden
wir vom Hersteller nachdrücklich
aufgefordert. Und da die Geräte
bei der Erstanschaffung jeweils
70.000 Euro kosteten, haben wir
das natürlich gemacht.
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Wiehre
37
Mehr Platz für
Lastenräder
In der Wiehre wurden nun vier neue Parkplätze extra für diese großen Räder geschaffen. Auch
Ausleihen kann man sich die umweltfreundlichen Transporter. Von Barbara Breitsprecher
Lasten-Frelos zum Ausleihen: (v.l.) Onur Semerci (Projektmanager bei nextbike), Luisa Stenmans (Frelokoordinatorin VAG), Oliver Benz
(Vorstand VAG), Martin Haag (Verkehrs- und Baudezernent Freiburg), Oberbürgermeister Martin Horn, Stephan Bartosch (Vorstand VAG)
Lastenräder sind eine umweltfreundliche
Alternative zum
Auto und gehören immer mehr
zum Freiburger Stadtbild. Viele
Menschen nutzen sie inzwischen
zum Einkaufen, für Transporte
oder um ihre Kinder zum Kindergarten
zu bringen. Die Stadtverwaltung
hat sich entschlossen
diesen Trend zu unterstützen und
hat deshalb neue Parkplätze extra
für die gr0ßen Lastenräder geschaffen.
Lastenräder sind größer als normale
Fahrräder, an vielen Radabstellanlagen
finden sie deshalb
keinen adäquaten Platz. In der
Wiehre wurden jetzt deshalb auf
Anregung des Bürgervereins Mittel-
und Unterwiehre vier neue,
größere Parkplätze speziell für
Lastenräder geschaffen. Schilder
weisen darauf hin, dass hier nur
Lastenräder abgestellt werden
dürfen, an den Schildermasten
können die Räder auch angeschlossen
werden. Das Garten-
und Tiefbauamt appelliert an alle
Radfahrenden, dort keine anderen
Räder abzustellen. Die neuen
Parkplätze sind in der Mittel- und
Unterwiehre verteilt und befinden
sich in der Nähe von Geschäften,
Wochenmärkten oder anderen gut
frequentierten Punkten, wie etwa
Kindergärten: am nördlichen Ende
Fotos: Patrick Seeger/Stadt Freiburg
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38 Wiehre
ZASMAGAZIN
Lastenräder haben nun spezielle
Parkplätze in der Wiehre
der Hildastraße bei der Schwabentorbrücke,
in der Quäkerstraße
beim alten Wiehrebahnhof, in der
Lorettostraße Ecke Günterstalstraße
und in der Günterstalstraße
Ecke Zasiusstraße. Es handelt sich
aber nicht um Dauerparkplätze,
die neuen Lastenradabstellplätze
sind dafür gedacht, dass sie von
vielen Menschen kurzzeitig für
ihre Erledigungen genutzt werden
können.
Auch beim Fahrrad-Leihsystem
Felo der VAG gibt es seit kurzem
Lastenräder. An mehreren
Stationen, auch in der Wiehre,
können insgesamt 20 Lastenpedelecs
ausgeliehen werden. Die
einspurigen Räder mit elektrischer
Tretunterstützung können an 15
der bestehenden Frelo-Stationen
ausgeliehen und zurückgegeben
werden. Diese „FreloPlus-Stationen“
sind in den Apps der Freiburger
Verkehrs AG („VAG mobil“)
und von nextbike zu finden und
im Straßenraum durch eine FreloPlus-Stele
gekennzeichnet. Die
Räder verfügen über eine Transportbox
die für eine Ladung von
bis zu 60 Kilogramm zugelassen
ist. Diese ist dank einer Sitzbank
mit Sicherheitsgurten auch für
den verkehrssicheren Transport
von maximal zwei Kindern bis
sechs Jahre geeignet
Um die Ladung des Akkus müssen
sich die Ausleihenden nicht selbst
kümmern, der Austausch leerer
Akkus erfolgt zentral durch das
nextbike-Serviceteam. Auf diese
Weise musste an den Stationen
keine aufwändige Ladeinfrastruktur
aufgebaut werden. LastenFrelos
können über die nextbike-App
30 Minuten vor Fahrtbeginn reserviert
und über die App auch
kostenlos storniert werden. Spontanes
Ausleihen ist auch über
die VAGmobil-App möglich. Bei
LastenFrelo gibt es keine ÖPNV-
Abo-Sonderkon ditionen und auch
keine Sondertarife für Studierende.
Je angefangener 30 Minuten
werden zwei Euro fällig. Die maximale
Tagesgebühr beträgt 18 Euro
für 24 Stunden. Für Vielnutzer
gibt es Drei-Tages, Monats- oder
Jahrestarife (6 Euro, 12 Euro, 48
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ZASMAGAZIN
Wiehre
39
Ziel erreicht
Bezahlbar wohnen und selbstverwaltet leben – das wollten die Mieterinnen und Mieter der
Konradstraße 9, die als Wohnprojekt K.neun alles dran setzten, um das von ihnen bewohnte
Vorder- und Hinterhaus in der Wiehre zu kaufen. Von Barbara Breitsprecher
Elf Menschen zwischen 25 und 70 Jahren genießen
die hochsommerlichen Temperaturen
im Juni des vergangenen Jahres, als der Brief
kommt, der alles verändert. Die Eigentümer der
beiden Mietshäuser, die sie bewohnen, teilt ihnen
darin mit, dass sowohl Vorder- wie Hinterhaus
der Konradstraße 9 verkauft werden sollen.
„Daraufhin sind wir sofort mit dem Mietshäuser
Syndikat aktiv geworden“, erzählt Hanna
Schweizer, eine der Bewohnerinnen der Konradstraße
9. Ihr Ziel war es, langfristig günstigen
Wohnraum zu sichern und selbstbestimmt
weiterhin zusammen zu leben zu können. Die
Hausbesitzer begrüßten die Idee, dass die Mieter
und Mieterinnen die Häuser kaufen wollten.
Zunächst wurden die Häuser geschätzt, auf
1,5 Millionen Euro ihr Wert festgesetzt. Zwei
Mitglieder des Mietshäuser Syndikats standen
den Bewohnerinnen und Bewohnern beratend
zur Seite, als es nun darum ging, diese Summe
aufzubringen.
Zwei Drittel des Kaufpreises sollte durch ein
Bankdarlehen erbracht werden, der Rest durch
Privatdarlehen in Form von Direktkrediten.
Und hier kommt, neben der Beratung, das
Mietshäuser Syndikat maßgeblich ins Spiel.
Denn über diesen Projektverbund, das Bindeglied
für über 160 Hausprojekte ist – allein in
Freiburg mit rund 20 solcher Projekte –, galt es
nun Sympathisanten sowie Unterstützerinnen
Fotos: K.neun
40 Wiehre Spezial
ZASMAGAZIN
Fotos: K.neun
Ein Teil der Bewohnerinnen und Bewohner der Konradstraße 9 (auf dem Foto fehlt unter anderem
Thomas Niehaus, Inhaber des Fahrradladens in der Wiehre im Hinterhaus Konradstraße 9).
und Unterstützer zu finden, die bereit waren,
einen Direktkredit an die Hausgemeinschaft zu
vergeben. Die Bewohnerinnen und Bewohner
bezahlen weiterhin monatlich ihre Mieten,
wodurch diese Kredite abbezahlt werden.
Hanna Schweizer geht davon aus, dass die
Mieten durch den Kauf sogar noch sinken
werden, denn die notwendigen Sanierungen
vor allem des Vorderhauses sollen auch über
Direktkredite finanziert werden. Diese Direktkredite
gelten als Nachrangdarlehen und
werden mit bis zu 1,5 Prozent verzinst. Es
geht den privaten Geldgebern in der Regel in
erster Linie um ein Solidaritätsgefühl, dahinter
steht ein politischer Gedanke und der Wunsch,
gesellschaftlich auf die immerzu steigenden
Mietpreise einzuwirken.
Die Hausgemeinschaft K.neun gründete zunächst
einen Verein und dann wurde daraus
eine GmbH. Das Mietshäuser Syndikat wird
einen der Geschäftsanteile abkaufen, womit
durch das Vetorecht als Gesellschafterin gesichert
ist, dass die Häuser Konradstraße 9 nicht
weiter verkauft werden können, sondern auch
künftig im Sinne einer Hausgemeinschaft mit
niedrigen Mieten fortbestehen wird.
Das Vorhaben ist geglückt, die Hausgemeinschaft
K.neun hat ausreichend Direktkreditgeber
und -geberinnen gefunden, manche
500 Euro, die meisten mehrere tausend Euro.
Der Kaufvertrag wurde Anfang April diesen
Jahres unterschrieben, vor kurzem das Geld an
die Verkäufer überwiesen. Die beiden Häuser
– im Vorderhaus ist seit 1985 auch der Fahrradladen
in der Wiehre beheimatet – gehören
jetzt der Hausgemeinschaft. Und da ihre recht
günstigen Mieten in den Mietpreisspiegel mit
einfließen, bewirkt allein dies ein Relativieren
des Mietermarktes. Falls jemand aus der
Hausgemeinschaft auszieht, hat er oder sie
keinerlei Ansprüche als Hausbesitzer/-in. Es
wird jemand Neues einziehen und das solidarische,
selbstverwaltete Wohnprojekt mittragen.
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Wiehre Spezial
41
Biergarten und Innenräume des
Augustiner im Bankepeter an der
Schwarzwaldstraße laden wieder zum
gemütlichen Essen und Trinken ein
Zum Schnelltest in
die Cocktaillounge
Alexander Mies und Bodo Zink vom Augustiner im Bankepeter haben sich gut vorbereitet und
konnten sich so ganz entspannt auf die Öffnung der Lokale freuen. Von Barbara Breitsprecher
Wir freuen uns, dass es wieder
weitergeht!“ Alexander Mies,
der zusammen mit Bodo Zink das
Augustiner im Bankepeter in der
Schwarzwaldstraße betreibt, steht
voller Eifer in der Küche des Lokals,
das nun seit kurzem auch wieder
geöffnet hat.
Die Ankündigung der Landesregierung,
dass Restaurants und Kneipen
Mitte Mai wieder öffnen dürfen,
kam für die beiden Freiburger
Gastronomen nicht überraschend.
„Bei der großen Dynamik in der
Politik, waren wir darauf gefasst,
dass es bald los gehen würde,
nachdem das Thema debattiert
wurde“, erläutert Alexander Mies.
Außerdem hatte Bayern da ja schon
eine Woche lang die Gastronomie
geöffnet. „Wir sind sehr entspannt
und zuversichtlich“, so der Geschäftsführer.
Schließlich hätten sie
sich in den vergangenen sechs Monaten
gut vorbereiten können und
verschiedene Pläne ausgearbeitet.
Es kommen viele Anfragen, auch
zur Möglichkeit, Feiern zu Taufe
oder Geburtstag abzuhalten, „aber
es gibt keinen ‘Run‘“, so Alexander
Mies. Jeden Tag werden sie
von einem Metzger frisch beliefert,
Blick in den früheren Biergarten des
Augustiner, wie es hier vor Corona aussah
Fotos: Achim Keller
42 Wiehre
ZASMAGAZIN
Fotos: Achim Keller
ebenso bekommen sie täglich frisches
Gemüse. Und das Brot wird
im Augustiner selbst gebacken.
So lässt sich die Küche problemlos
regulieren und an die tatsächliche
Gästezahl anpassen.
Auch auf sein Personal kann
er sich verlassen: Servicekräfte,
Koch und Küchenhilfe waren in
Kurzarbeit und freuen sich, dass es
nun wieder losgeht, und auch die
Minijobber wollen zurück kommen.
„Das ist ein sehr vertrauter,
persönlicher Umgang“, freut sich
Alexander Mies, „die wollen alle
gerne wieder arbeiten.“
In den Innenraum darf ein Gast
pro 2,5 Quadratmeter, die Tische
wurden 1,50 Meter auseinander
geschoben und am Hoftor hängt
jetzt eine rote Kordel (wie auch
schon vergangenen Sommer). Hier
müssen die Gäste zunächst ein
Kontaktformular ausfüllen und
dann ihren Impfausweis oder einen
aktuellen negativen PCR-Test
vorweisen, egal ob man innen oder
außen sitzen möchte. Fotos vom
Impfausweis will Alexander Mies
nicht akzeptieren. Möglich ist aber
auch, einen Schnelltest-Abstrich
vor den Augen der Servicekräfte
vorzunehmen. Den Test kann man
selbst mitbringen oder vor Ort für
fünf Euro kaufen. Das Ergebnis
wird dann in einem Clubsessel
bei Musik in der ehemaligen
Cocktaillounge abgewartet, die zu
einem „Testzentrum“ umgewandelt
wurde.
Die geringere Anzahl an Sitzplätzen
findet Alexander Mies „völlig
in Ordnung“, nur bei schlechtem
Wetter erwartet er wirkliche Einbußen.
Und für die Überbrückungshilfe,
die bis einschließlich Juni läuft
und prompt ausbezahlt wurde, ist
er sehr dankbar.
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Abstand ist jetzt größer
Rabenkopfstraße 2 · 79102 Freiburg
Telefon 0761 3685-0 · www.wohnstift-freiburg.de
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Wiehre
AZ_WSF_Probewohnen_4c_05_21.indd 1 17.05.21 10:11
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Tolle Aussicht, aber nix los. Der Biergarten auf
dem Schlossplatz wartet auf Publikum mit „Blick“
Bilder: Achim Keller
Ruhige Ecke unter Kastanien. Im Biergarten
des „Deutschen Kaiser“ ist es vertraulich
Im „Garten“ aus Stein, aber mitten im Herz der
Wiehre. Bei „Omas Küche“ wird geputzt
44 Wiehre
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All das Bier und
noch viel mehr
hätten wir gerne
Alles für Ihren
spArgelgenuss zuhAuse!
Ein Streifzug im Geiste durch die
Biergärten in Freiburg, wie sie einmal
waren. Von Michael Zäh
Gerade jetzt, als die „Öffnungen“ wieder in
greifbare Nähe gerückt waren, fällt das Ganze
buchstäblich ins Wasser. Denn es schüttet wie aus
Kübeln, kaum dass die Landesregierung die Biergärten
unter strengen Auflagen wieder zur Öffnung
freigegeben hat. Es ist ein Jammer.
Oder vielleicht ist es besser so. Wie sollen denn die
Betreiber all das erfüllen, was völlig verquer von
ihnen verlangt wird? Ein Impfnachweis oder ein
Genesungsattest, ein negativer Corrona-Test, der
nicht älter als 24 Stunden sein soll. Dies alles ohne
fälschungssichere digitale Ausführung. So werden
die Gäste, die früher einfach nur Kunden waren,
jetzt zu verdächtigen Subjekten. Der Wirt im Biergarten
soll quasi Corona-Sheriff sein, wo er früher
doch schon alle Mühe hatte, all den Durst der Leute
schnellstens zu löschen.
Ich weiß noch, dass es früher im Außenbereich in
„Omas Küche“ zu ganz erheblichen Verwirrungen
führen konnte, wenn die stets bestens besuchten
Tische wegen der Abendsonne getauscht wurden.
Warst du weiter hinten im „Garten“ aus Stein, aber
vorne gegenüber dem Alten Wiehrebahnhof wurde
ein Plätzchen frei, dann ging es ruckzuck, schnell
die schicke Sonnenbrille raus, voll Entspannung,
aber das Kaltgetränk, das du längst zuvor bestellt
hattest, fand nicht so leicht den Weg zu dir. Tisch
gewechselt und die Bedienung fand dich nicht
mehr, wahrscheinlich weil keiner seinen Ausweis
zeigen musste, wenn er ein Bier bestellte.
Etwas abgeschiedener, von erhabener Kastanienpracht
war es schon immer im „Kaisergarten“, wo
sogar so manche Karriere begann. Da konnte man
sich auch mal die Wahrheit sagen. Ein Biergarten
des Nachdenkens und des Durchstartens.
Ganz im Gegensatz zum Kastaniengarten auf dem
Schlossplatz oben. Da herrschte schon immer
„Blick“, sei es von oben auf Freiburg runter oder
auch zur Freizügigkeit in Studentenkreisen. Wirkte
wie Abhängen, laut und lachend. Kaum sein Wort
verstehen konnte man seit jeher im Feierling-Biergarten
in der Altstadt, während es auf St. Valentin
bei Blaubeerpfannkuchen und auf St. Ottilien beim
Frühstücksbuffet in luftiger Höh ruhiger zuging.
Tja, all das und noch viel mehr hätten wir gerne
wieder. Aber bitte mit Nähe, ohne Kontrolletti.
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Wiehre
45
Neue Wohnungen rund
um die Wiehre
45 neue Wohnungen sollen an der Wippertstraße entstehen, 17 neue Wohnungen an der
Goethestraße werden kommendes Frühjahr fertig gestellt sein. Von Barbara Breitsprecher
Zwischen Goethe- und Kronenstraße entsteht
derzeit ein fünfgeschossiger Winkelbau mit
Zwei- bis Dreizimmerwohnungen sowie einer
Maisonettewohnung sowie Gewerbe und Büros. Im
freistehenden viergeschossigen Stadthaus an der
Goethestraße entstehen Vierzimmerwohnungen.
17 moderne Wohnungen werden damit entstehen.
Ein offener Wohnhof zwischen den Gebäuden.
Auch die evangelische Stiftung Schönau, die die
Bauherrin ist, hatte hier, im alten Gebäude der
Goethestraße bereits ihren angestammten Sitz
ihrer Freiburger Außenstelle. Im früheren Haus
wohnte von 1842 bis 1878 der Philosoph und katholische
Theologe Jakob Sengler, der in Freiburg
eine Professur innehatte, worauf eine Gedenktafel
hingewiesen hatte. Diese Tafel soll auch an dem
neuen Wohnhaus wieder ihren Platz finden.
Goethestraße
Hauptgrund für die komplette Neuentwicklung
des Geländes war der Zustand der vorhandenen
Bausubstanz, die weder baulich noch energetisch
den modernen Anforderungen entsprach.
Die Stiftung Schönau, die als Immobilienunternehmen
der Evangelischen Landeskirche in
Baden wirkt und ihren Hauptsitz in Heidelberg
hat, will die Mieteinnahmen aus dem neuen
Gebäudekomplex – ein Entwurf der Architekten
Zeller/Eisenberg aus Müllheim – zur Finanzierung
kirchlicher Bauwerke und Pfarrstellen
verwenden. Zwei der Wohnungen werden sozial
gefördert sein.
Die Stiftung Schönau, die heute rund 80 Beschäftigte
hat, erzielt ihre Einnahmen aus rund
21.000 Erbbau- und Pachtverträgen, der Vermietung
von rund 800 Wohnungen, Investitionen
in Immobilienfonds sowie der Bewirtschaftung
von 7.600 Hektar Wald. Die Geschichte der
Stiftung Schönau ist wechselvoll. Unverändert
geblieben ist dagegen seit ihrer Gründung im
Jahr 1560 ihr Stiftungszweck: die Finanzierung
kirchlichen Bauens und von Pfarrstellen. Das
Stiftungsvermögen stammt aus dem ehemaligen
Kloster Schönau (Odenwald).
Wipperststraße
Ein gewerblich genutztes Gebäude in der
Visualisierung des Neubaus Goethestraße 2, Perspektive von der Lessingstrasse aus.
So soll das Neubauprojekt Wippertstrasse einmal aussehen.
Wippertstraße 2 wird frei, was die Möglichkeit
bietet, das Grundstück zusammen mit der Wippertstraße
4 zusammenzufassen und komplett
für einen Wohnungsneubau zu nutzen. 45
Wohnungen sollen so auf der Ostseite der Merzhauser
Straße entstehen, zusammen mit einer
Kindertagesstätte. Die Siedlungswerk GmbH
hatte zusammen mit der Stadt Freiburg einen
Planungswettbewerb ausgeschrieben und dabei
auch gezielt nach ganzheitlichen, nachhaltigen
und innovativen Ideen gesucht.
Auf einer Gesamtfläche von rund 2.650
Quadratmetern sollen je hälftig Eigentumswohnungen
und geförderte Mietwohnungen sowie
zudem eine dreigruppige Kindertagesstätte für
42 Kinder entstehen. Den Wettbewerb konnte
inzwischen das Freiburger Architekturbüro
„böwer eith murken vogelsang architekten
partg mbb“ zusammen mit den Landschaftsarchitekten
AG Freiraum, Dittus und Böhringer,
ebenfalls aus Freiburg, für sich entscheiden. Das
Architekten-Team hat unter anderem auch das
Albert-Schweizer-Schulzentrum in Gundelfingen
entworfen, ebenso das Passivhaus Berliner
Allee und die Gebäude der Baugruppe Omas
Küche in der Wiehre mit 30 Wohneinheiten.
Visualisierung Visualisierung: Stiftung Schönau
46 Wiehre
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Unsere aktuellen Projekte in Freiburg und Gundelfingen:
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