098 auch, um ihr Repertoire in Sachen Kulinarisches zu erweitern. Mithilfe einer Koch- App experimentierte sie, die sonst eher strukturiert unterwegs ist, querbeet: Pfannengerichte, Aufläufe, Desserts – Thailändisches, Italienisches. ANGIE UND DAPHNE Eine gewinnende Verbindung in Melbourne 2016. brechung an einem Ort gewesen – ein Umstand, der sie durchaus forderte, denn Tennisprofis sind es gewohnt, zu reisen. Stillstand in jeglicher Form liegt einfach nicht in den Athle tengenen. „Ich musste meinem Alltag zu Hause eine neue Struktur geben, mich erst orientieren“, so Kerber. „Am Anfang“, gab sie zu, „konnte ich nicht so richtig loslassen, mich nicht so recht lösen von den Gewohnheiten als Sportlerin.“ Die innerliche Unruhe legte sich aber bald, weil Kerber allmählich realisierte, wie gut ihr die unfreiwillige Auszeit nach knapp zwei Jahrzehnten im Hamsterrad der Profitour mental und physisch bekam. Sie widmete sich immer wieder aufgeschobenen Dingen, die bei ihren kurzen Besuchen daheim wiederholt auf der Strecke geblieben waren. Kerber kaufte sich zum Beispiel kurzerhand ein neues Fahrrad und fuhr einfach drauflos. Die Gegend erkunden. Ganz ohne Plan. Ganz ohne Druck – ohne Zeitdruck, ohne Leistungsdruck. Und sie sammelte ihre Erfahrungen, ihre kleinen Glücksmomente auf dem Weg zur Entschleunigung: „Wenn man alles mit dem Rad abfährt, nimmt man die Umgebung plötzlich ganz anders wahr. Das war einfach schön zu sehen, das habe ich wirklich genossen“, meinte die 33-Jährige, die auch eine persönliche To-do-Liste abarbeitete. Darauf stand zum Beispiel: Kleiderschrank aufräumen. Und beim Wühlen in den Erinnerungen trat Überraschendes zutage. Sie fand ihr rot-türkises Outfit, das sie beim Gewinn der Australian Open 2016 in Melbourne getragen hatte. In der Rod Laver Arena hatte „Angie“ damals in ihrem ersten Grand-Slam-Finale überhaupt Ikone Serena Williams in drei Sätzen entzaubert. Es war der erste Major-Triumph einer Deutschen seit 1999 (Steffi Graf/French Open). Kerber nutzte die Pause vom Wettkampfsport Noch hat Kerber große Träume. EINE REALISTIN AUF DER ZIELGERADEN IHRER KARRIERE Der Cut mit all seinen schönen Seiten, aber auch den neuen Herausforderungen erwies sich für Kerber als Vorgeschmack auf ihr Leben nach der aktiven Karriere. Wann dieser neue Abschnitt konkret beginnen wird, das weiß der dreimalige Grand- Slam-Champion noch nicht. Noch hat Kerber große Träume. Bald steht Wimbledon an, dann in Tokio die Olympischen Spiele, die wegen der Pandemie diesmal so ganz anders werden als noch 2016. In Rio de Janeiro hatte die deutsche Nummer eins Silber gewonnen. Auf dem Flug von Brasilien in die USA zum nächsten Turnier hatte sie die Medaille ganz weit unten in ihrer Tasche verstaut, um sie ja nicht zu verlieren. Kerber ist aber auch Realistin genug, um zu wissen, dass sie längst auf die Zielgerade ihres Tennislebens eingebogen ist. Eine wie sie kann in den namhaften Arenen, auf den wichtigsten Center- Courts dieser Welt immer noch brillieren und ihre Duftmarke setzen – zu den Topfavoritinnen bei den Majors zählt sie derzeit allerdings nicht. Noch liegt der Fokus auf ihrem Job zwischen den Linien. Und doch hat die Zukunft irgendwie schon begonnen. Nach dem Ende ihrer Profikarriere wird Kerber bei den Bad Homburg Open als Turnierdirektorin fungieren. Das WTA-Rasenevent feiert in diesem Sommer (20. bis 26. Juni <strong>2021</strong>) seine Premiere im geschichtsträchtigen Kurpark der hessischen Stadt, in dem 1876 der erste Tennisplatz auf dem europäischen Festland errichtet worden war. Kerber ist zumindest diesmal noch als Spielerin und Turnierbotschafterin am Start. Die Bad Homburg Open sind für sie längst eine Herzensangelegenheit. Bei den Planungen hat sich die ehemalige Weltranglistenerste konkret eingebracht und unter anderem an einem Workshop des Organisationsteams teilgenommen. Eine kleine, feine, persönliche Atmosphäre soll die Veranstaltung auszeichnen. Kerber schwebt ein „Boutique- Turnier“ vor, wie sie es gerne nennt. Bad Homburg mit seinem idyllischen Kurpark sei dafür genau der richtige Ort, und der TC Bad Homburg genau der richtige Klub. Man finde dort „Tradition, Stil, Eleganz. Da passt alles zusammen“, betonte Kerber. Ein Mix mit Strahlkraft. Und es wird auf Rasen gespielt, jenem Belag, mit dem Kerber so vieles verbindet. Ganz nebenbei auch ein schmerzendes Handgelenk … ●
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