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tennisnetMAGAZIN 2021 Deutschland

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HAMBURGER GRÖSSE<br />

Das Turnier am Hamburger<br />

Rothenbaum ist nach wie vor<br />

das Flaggschiff des DTB.<br />

DIRK HORDORFF ist als<br />

Vizepräsident im Deutschen<br />

Tennis Bund (DTB) für den<br />

Leistungssport zuständig.<br />

Hordorff ist seit vielen<br />

Jahren auch als Coach auf<br />

der ATP-Tour unterwegs<br />

und hat Spieler wie Lars<br />

Burgsmüller, Rainer Schüttler,<br />

Janko Tipsarevic oder<br />

Ricardas Berankis betreut.<br />

„Tennisspieler<br />

leben länger‟<br />

Wenn sich jemand im deutschsprachigen Tennisgeschehen kein Blatt vor den Mund nimmt, dann<br />

DIRK HORDORFF. Der DTB-Vizepräsident durchleuchtet alle Facetten des Sports kritisch, bringt aber<br />

auch dort Lob an, wo dieses angebracht ist. Ein Gespräch über deutsche Hoffnungen, blühende<br />

Turnierlandschaften und die Tücken des Föderalismus.<br />

INTERVIEW: JENS HUIBER<br />

Herr Hordorff, mal angenommen, der DTB<br />

würde plötzlich über fast unbeschränkte<br />

finanzielle Mittel verfügen. Wofür würden<br />

Sie diese verwenden?<br />

Es gibt zwei ganz wichtige Säulen. Zunächst<br />

einmal das „Grass-Roots-Tennis“: Wir müssen immer wieder sehen,<br />

dass wir mehr Leute dazu bringen, Tennis zu spielen, öfter zu<br />

spielen, und mehr Leuten einfachen Zugang zum Tennis bieten.<br />

In diese Richtung macht der DTB mit dem Partner Generali<br />

schon sehr viel. Der zweite Bereich ist die Spitzenförderung. Der<br />

DTB hat die Verantwortung, dem deutschen Nachwuchs faire<br />

Bedingungen zu schaffen, mit denen er international mithalten<br />

kann. Da haben wir jahrelang unterirdisch schlechte Arbeit geleistet,<br />

weil wir gar kein Geld hatten. Das ist heute nicht mehr der Fall.<br />

Die Jugendlichen werden gut trainiert, unser System funktioniert.<br />

Zum System gehören auch viele Möglichkeiten, sich professionell<br />

zu betätigen.<br />

Wir haben in <strong>Deutschland</strong> eine sehr gute Turnierlandschaft, mit<br />

dem Porsche Tennis Grand Prix als Flaggschiff bei den Frauen,<br />

die auch in Köln, Berlin und Bad Homburg Möglichkeiten haben;<br />

und bei den Männern haben wir die beiden 500er-Turniere in Halle/<br />

Westfalen und am Rothenbaum, die mit München und Stuttgart<br />

und den zahlreichen Challengern und Futures eine vernünftige<br />

Bandbreite an Möglichkeiten für Tennisprofis darstellen. Ein<br />

Grand-Slam-Turnier werden wir nicht bekommen. Unser Anspruch<br />

ist aber, dass wir in <strong>Deutschland</strong> bald wieder ein ATP-Masters-<br />

1000-Turnier veranstalten werden. Als größte Industrienation in<br />

Europa – aus dem 75 Prozent der Spitzenspieler kommen – sollte<br />

auch <strong>Deutschland</strong> mit einem Spitzenturnier ausgestattet sein.<br />

Hamburg hatte diesen Status – und wäre damit der logische<br />

Kandidat dafür?<br />

Der DTB ist der Eigentümer des Hamburger Turniers, das ist unsere<br />

Lizenz. Dieses Turnier hat sehr viel Tradition. Dennoch sind wir<br />

froh, dass es mit dem TC Weissenhof in Stuttgart und dem MTTC<br />

Iphitos in München zwei Vereine gibt, die den Tennissport in<br />

<strong>Deutschland</strong> auch in schwierigen Zeiten auf der Landkarte gehalten<br />

haben. Dazu haben Gerry Weber und Ralf Weber in Halle ein<br />

Turnier geschaffen, das dem deutschen Tennis sehr gut tut.

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