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072<br />
DER WEG ZUM<br />
WIMBLEDON-SIEG 2010<br />
→ Runde 1:<br />
vs. Malisse (BEL)/<br />
Rochus (BEL): 7:5,<br />
6:2, 7:6 (4)<br />
→ Runde 2:<br />
vs. Aspelin (SWE)/<br />
Hanley (AUS):<br />
6:7 (3), 6:2, 6:3, 6:4<br />
→ Achtelfinale:<br />
Lu (TAI)/Tipsarevic (SRB):<br />
6:4, 6:2, 6:4<br />
→ Viertelfinale:<br />
vs. Bopanna (IND)/<br />
Qureshi (PAK): 6:4,<br />
7:6 (3), 6:2<br />
→ Halbfinale:<br />
vs. Moodie (RSA)/<br />
Norman (BEL): 7:6 (3),<br />
6:3, 3:6, 5:7, 6:3<br />
→ Finale:<br />
vs. Lindstedt (SWE)/<br />
Tecau (ROM): 6:1, 7:5, 7:5<br />
der Tour eine ganz andere Freundschaft auf. Der Petsche<br />
war mein bester Kumpel auf der Tour. Aber klar wäre es mir<br />
lieber gewesen, er wäre Österreicher! (lacht)<br />
ab. Ich hatte aber ein paar Jahre später in Garmisch schon<br />
den Eindruck, dass diese Rivalität zwischen den Teams gar<br />
nicht mehr so groß war – dadurch, dass ich auch viele Freunde<br />
im österreichischen Tennis habe, wie Stefan Koubek, wie<br />
Jürgen, jetzt auch mit Dominic Thiem und Alex Peya …<br />
Vielleicht wurde das eher von außen so wahrgenommen. Und<br />
es ist weiter abgeflacht, zumal ja auch Dominic und Alexander<br />
Zverev gute Freunde sind.<br />
Melzer: Es hat diese Rivalität vom Fußball her sicherlich<br />
gegeben. Und als kleineres Land im Vergleich zu <strong>Deutschland</strong><br />
wird da immer viel hineininterpretiert. Ich persönlich<br />
habe mich gegen einen Deutschen nicht mehr angestrengt<br />
als gegen einen Engländer. Nachdem wir eine gemeinsame<br />
Sprache sprechen, baut man zu den deutschen Spielern auf<br />
Wie ist es zur Paarung Melzer/Petzschner gekommen?<br />
Melzer: Ich habe 2009 mit Julian Knowle Doppel gespielt,<br />
bin aber auch im Einzel immer weiter nach oben gekommen.<br />
Und danach wollte ich keinem Doppelspieler gegenüber dieses<br />
Commitment abgeben. Das war mir zu heikel. Ich habe<br />
dann wahrscheinlich nicht weniger Wochen Doppel gespielt<br />
als mit dem Julian, aber es war für meinen Kopf viel einfacher,<br />
weil es für Petsche und mich auch okay war, wenn es einmal<br />
nicht so weit gegangen ist.<br />
Petzschner: Wir waren schon befreundet, als wir angefangen<br />
haben, miteinander Doppel zu spielen. Und das war auch<br />
einer der Gründe, warum es so gut funktioniert hat: Wir haben<br />
uns nie den ganz großen Druck gemacht. Wir wollten Spaß<br />
haben. Das war nie ein nur auf dem Drang nach Erfolg<br />
basierendes Doppel-Team. Das Wichtigste für uns beide war<br />
mehr das Drumherum.<br />
Melzer: Die private Ebene darf man nie wegnehmen. Wenn<br />
man jemanden gut leiden kann, verzeiht man ihm viel leichter<br />
die Fehler. Unser System hat deshalb gut funktioniert, weil<br />
es zunächst einmal zwei richtig gute Tennisspieler waren<br />
– die sich dann aber auch noch perfekt ergänzt haben. Die<br />
Sachen, die ich gut kann, wie den Return, hat der Petsche<br />
FOTOS: JULIAN FINNEY/GETTY IMAGES SPORT/GETTY IMAGES(2), THOMAS F. STARKE/BONGARTS/GETTY IMAGES