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tennisnetMAGAZIN 2021 Deutschland

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038<br />

HARTES TRAINING Der Herr Papa gibt die Richtung vor,<br />

Bruder Mischa hilft im Doppel und neuerdings als Manager<br />

aus – am Ende muss es Sascha aber alleine richten.<br />

Grund installierte der Hamburger kurz darauf Ivan Lendl als<br />

Supercoach, die zehnmonatige Zusammenarbeit scheiterte<br />

allerdings im Juni 2019. Ein Jahr darauf versuchte sich dann<br />

David Ferrer als zweiter Spanier nach Juan Carlos Ferrero,<br />

den Zverev zwischen 2017 und 2018 für wenige Monate<br />

engagiert hatte, als Trainer des Deutschen. Alle drei<br />

Kollaborationen hatten jedoch eines gemeinsam: Es reichte<br />

für Zverev nicht zum heiß ersehnten Major-Triumph.<br />

Somit sollte sich schlussendlich bewahrheiten, was<br />

Ale xander senior bereits nach dem Ende der Zusammenarbeit<br />

mit Lendl behauptet hatte: „Zwei Trainer<br />

sind einer zu viel.“ Mit Beginn des<br />

Jahres <strong>2021</strong> setzte Alexander Zverev<br />

wieder auf sein altbewährtes Team, in<br />

dem sein Vater die alleinige Rolle des<br />

Trainers annahm. Er habe viel Zeit<br />

damit verbracht, „über meine kurz- und<br />

langfristigen Strategien“ nachzudenken.<br />

„Deshalb, und aufgrund der andauernden<br />

weltweiten Restriktionen, habe ich mich entschlossen,<br />

zurück zu den Wurzeln zu gehen“, begründete Zverev seine<br />

Entscheidung.<br />

Auch in Sachen Management baute der Deutsche kräftig<br />

um: Anstelle der von Roger Federer mitgegründeten Agentur<br />

Team 8 übernahmen Bruder Mischa und Freund Sergej Bubka<br />

junior sämtliche Management-Angelegenheiten. Zudem<br />

wurde mit Bela Anda ein Krisenberater installiert. Der langjährige<br />

Vertraute des ehemaligen deutschen Kanzlers<br />

Gerhard Schröder sollte Zverev im Umgang mit Ex-Freundin<br />

Olga Sharypova, die den Deutschen im Herbst 2020 öffentlich<br />

mit Vorwürfen häuslicher Gewalt konfrontiert hatte, unterstützen.<br />

Zverev wies die Anschuldigungen mehrfach von sich.<br />

Mein Vater ist einer<br />

der besten Trainer<br />

der Geschichte.<br />

ZVEREV ERFÄHRT VATERFREUDEN<br />

Diese Vorwürfe waren für den Hamburger aber nur der Gipfel<br />

eines sehr turbulenten Jahres 2020. „Aus meinem Jahr kann<br />

man eigentlich einen Film machen“, fasste Zverev daher<br />

beim letzten Turnier der Saison in London zusammen. Zu<br />

diesem Zeitpunkt war bereits bekannt, dass er mit seiner<br />

Ex-Freundin Brenda Patea ein gemeinsames Kind erwartete.<br />

Am 11. März <strong>2021</strong> war es dann so weit: Alexander Zverev<br />

wurde zum ersten Mal Vater. Die Geburt seiner Tochter<br />

Mayla sei das Highlight seines Lebens, erklärte der<br />

24-Jährige, der sich abseits der Center-<br />

Courts dieser Welt aber nach weniger<br />

Trubel als zuletzt sehnen dürfte.<br />

Einen ersten Schritt in diese Richtung<br />

machte Zverev mit der Rückkehr zu<br />

seinen Wurzeln. An Unterstützung seiner<br />

Familie mangelt es dem neuen deutschen<br />

Tennishelden dabei nicht. Das zeigte sich<br />

schon kurz nach dem verlorenen US-<br />

Open-Finale an den Worten seines Bruders Mischa: „Von dem<br />

Tag an, an dem du geboren wurdest, wusste ich, dass du<br />

besonders bist. Und ich habe immer zu dir aufgeschaut,<br />

unabhängig von unserem Alter. Du warst derjenige, der mich<br />

immer an unsere Träume glauben ließ. Auch wenn es heute<br />

Nacht nicht sein sollte, weiß ich, dass unsere Träume wahr<br />

werden. Ich bin stolz, dein Bruder zu sein.“<br />

Stolz, das kann Alexander Zverev auch auf seine bisherige<br />

Karriere sein. Und es würde an ein kleines Wunder grenzen,<br />

sollte der Hamburger nicht der erste männliche deutsche<br />

Grand-Slam-Sieger seit Boris Becker im Jahr 1996 werden.<br />

Die eine oder andere Träne wäre garantiert – dann aber nicht<br />

mehr aus Enttäuschung. ●<br />

FOTOS: VINCE CALIGIURI/GETTY IMAGES SPORT/GETTY IMAGES, GIUSEPPE BELLINI/GETTY IMAGES SPORT/GETTY IMAGES, GLYN KIRK/AFP/GETTY IMAGES, CLIVE BRUNSKILL/GETTY IMAGES SPORT/GETTY IMAGES, ALEXANDER HASSENSTEIN/<br />

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