Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
020<br />
Rafael<br />
Nadal<br />
Geburtstag: 3. Juni 1986<br />
Größe: 185 cm<br />
Gewicht: 85 kg<br />
Profi seit: 2001<br />
Coach: Carlos Moya, Francisco Roig<br />
Bester Weltranglistenplatz: 1<br />
Titel insgesamt: 86<br />
Titel Majors: 20 (Australian Open<br />
2009; French Open 2005, 2006,<br />
2007, 2008, 2010, 2011, 2012, 2013,<br />
2014, 2017, 2018, 2019, 2020;<br />
Wimbledon 2008, 2010; US Open<br />
2010, 2013, 2017, 2019)<br />
Markenzeichen: Heavy-Spin-<br />
Grundschläge, unbändiger<br />
Kampfgeist, unterschätzter<br />
Aufschlag und Volley<br />
allein schon wegen ihres ehrgeizigen Wettkampfs um immer neue<br />
Bestwerte. Im Frühjahr <strong>2021</strong> stehen Federer und Nadal bei 20<br />
Grand-Slam-Titeln, Djokovic nach dem Erfolg bei den Australian<br />
Open bei 18 Siegen. Am Status der drei Superhelden rüttelten<br />
über 18 Saisons eigentlich nur zwei Spieler temporär: Andy Murray<br />
und Stan Wawrinka mit ihren jeweils drei Grand-Slam-Siegen.<br />
Doch dem Sprinttempo über die Marathondistanz des royalen<br />
Trios konnten auch sie nicht folgen, diverse<br />
Verletzungen und längere Zwangspausen<br />
taten ihr Übriges. „Ich ziehe jeden Tag<br />
meinen Hut vor der Leistung dieses Trios.<br />
Auch davor, wie sie es geschafft haben,<br />
immer wieder die Spitze zu besetzen“, sagt<br />
Wawrinka. „Man muss es klar sagen: Sie<br />
sind nicht aufzuhalten.“<br />
STETE NEUGIER ALS MARKENZEICHEN<br />
Als Federer vor zwei Jahren auf seine<br />
Erfolge in ganz späten Karrierejahren<br />
blickte, sagte er auch einen schlichten, aber einleuchtenden Satz:<br />
„Wenn ich heute das Tennis von 2003 spielen würde, als ich das<br />
erste Mal Wimbledon gewann, wäre ich weit abgeschlagen.“<br />
Federer meinte damit allerdings nicht nur die normale<br />
Anpassung an ein sich veränderndes Tennis-Biotop, sondern auch<br />
sein Denken und Handeln über all diese Jahre – seine stete Neugier,<br />
seinen Ehrgeiz, sich auf wandelnde Herausforderungen einzulassen.<br />
Letztlich auch: die Freude daran, sich immer wieder neu zu<br />
erfinden, nicht in ein Schema gepresst werden zu können. „Der<br />
Der Umstand, immer<br />
up to date gewesen zu<br />
sein, ist ein Geheimnis<br />
ihres Erfolgs.<br />
ROGER FEDERER<br />
Umstand, immer up to date gewesen zu sein, manchmal auch<br />
voraus, ist sicher ein Geheimnis der Erfolge“, sagt der inzwischen<br />
39-jährige Eidgenosse. Genau wie auch Djokovic und Nadal<br />
trainiert Federer in reiferen Jahren eher weniger, dafür aber<br />
effektiver und zielführender.<br />
Alle drei Großmeister verlassen sich dabei auf ein eingespieltes<br />
Team an Servicedienstleistern, wobei Djokovic den eigenen<br />
Perfektionismus auf eine neue Stufe<br />
gehievt hat. Vor dem Sonderfall der<br />
Pandemie reiste Djokovic mit großem<br />
Gefolge über die Kontinente und durch die<br />
Zeitzonen, selbst ein eigener Koch war in<br />
der Entourage vertreten. „Was wir für den<br />
Erfolg betreiben, ist der reinste Wahnsinn,<br />
aber eben auch wahnsinnig erfolgreich“,<br />
sagte einmal der österreichische<br />
Ernährungs- und Fitnessexperte des<br />
Djokers, Gebhard Gritsch. Wahrscheinlich<br />
verleihe der ganze Aufwand auch ein<br />
„gewisses Gefühl der Beruhigung“, so Gritsch, „man hat einfach<br />
im Kopf: ‚Du hast alles getan, um siegen zu können!‘“<br />
Federer, Nadal und Djokovic: Sie wirken in ihrem Erfolgszyklus<br />
allerdings auch wie Aktien, deren Hausse die Hausse nährt.<br />
„Unerreichbar erschient das fabelhafte Trio“, notierte die „New<br />
York Times“, und registrierte auch eine gewisse Beißhemmung<br />
der Konkurrenz: „Viele Mitbewerber glauben nicht wirklich an<br />
sich, wenn sie gegen einen der drei antreten.“ Bei Grand Slams<br />
merke er selbst häufig, dass Gegner in kritischen, zugespitzten