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019<br />
Roger<br />
Federer<br />
Geburtstag: 8. August 1981<br />
Größe: 185 cm<br />
Gewicht: 85 kg<br />
Profi seit: 1998<br />
Coach: Ivan Ljubicic, Severin<br />
Lüthi<br />
Bester Weltranglistenplatz: 1<br />
Titel insgesamt: 103<br />
Titel Majors: 20 (Australian<br />
Open 2004, 2006, 2007, 2010,<br />
2017, 2018; French Open 2009;<br />
Wimbledon 2003, 2004, 2005,<br />
2006, 2007, 2009, 2012, 2017;<br />
US Open 2004, 2005, 2006,<br />
2007, 2008)<br />
Markenzeichen: Unlesbarer<br />
Aufschlag, Zuckerhändchen am<br />
Netz, giftiger Rückhand-Slice<br />
Und dann, mit einigen Jahren Abstand, gab es plötzlich mit<br />
Djokovic sozusagen den „dritten Mann“, der sich zupackend in<br />
das Ringen von Federer und Nadal einmischte. „Und seitdem hat<br />
sich daran fast nichts verändert“, sagt der ehemalige Supermann<br />
John McEnroe, heute global als TV-Experte unterwegs. „Es ist<br />
unfassbar, welch langen Atem diese drei haben.“ Um es noch<br />
einmal mit Djokovic zu sagen, dem erfolgreichsten Spieler der<br />
letzten Jahre: „Wir sind immer noch an der Spitze. Wir gehen<br />
nicht einfach so weg.“<br />
Vieles in der Erfolgsbilanz von<br />
Djokovic, Nadal und Federer wäre Mitte<br />
der Nullerjahre für unmöglich gehalten<br />
worden; damals, als diese einzigartige<br />
Episode der Tennisgeschichte ihren Anfang<br />
nahm. Dazu zählt auch und besonders<br />
die unbarmherzige Verteidigung von Erbhöfen:<br />
Nadal watschte ganze Generationen<br />
von enttäuschten Gegenspielern ab, um<br />
sage und schreibe 13 Mal als Titelheld<br />
bei den Rutschübungen im Pariser Sand aufzuscheinen. Federer<br />
verwandelte Wimbledon in sein grünes Paradies, in einen Garten<br />
Eden, triumphierte acht Mal auf dem berühmtesten aller Center-<br />
Courts – und verpasste bei zwei vergebenen Matchbällen im<br />
Endspiel 2019 nur denkbar knapp den Rekordtitel Nummer neun.<br />
THIEM GENIESST DAS PRIVILEG DIESER EPOCHE<br />
Und Djokovic? Er fühlt sich beim ersten Major des Spieljahrs so<br />
wohl wie nirgendwo anders – und macht Melbourne damit zur<br />
Die Großen Drei sind<br />
einfach besser als die<br />
anderen Tennisspieler.<br />
DANIIL MEDVEDEV<br />
Hölle für die Sehnsüchte der anderen Cracks. Vor Medvedev musste<br />
das auch Dominic Thiem erleben, der tatkräftige Österreicher,<br />
derjenige, der sich alles in allem noch am eindrücklichsten<br />
gegen die Großen Drei stemmt: Im Finale 2020 von Melbourne<br />
war der Österreicher nahe dran, einen aus dem rüstigen Seniorenklub,<br />
Melbourne-Grandseigneur Djokovic, vom Sockel zu stoßen.<br />
Aber nach einer zwischenzeitlichen 2:1-Satzführung für Thiem<br />
ging schließlich doch wieder alles seinen üblichen, geregelten Weg<br />
– Djokovic fightete unbeugsam zurück,<br />
siegte in fünf Sätzen. Und Thiem konnte<br />
nur höflich verkünden: „Ich sehe es als<br />
Privileg, überhaupt in dieser Tennis epoche<br />
vorne mitzuspielen.“<br />
Immerhin: Thiem ist der erste und<br />
einzige Spieler aus der Riege der U30-Profis,<br />
der zuletzt überhaupt den Durchbruch<br />
auf den Thron eines Grand-Slam-Turniers<br />
geschafft hat – bei den „Geisterspielen“ in<br />
New York 2020. Verdientermaßen, trotz<br />
Djokovics Disqualifikation, schließlich wirkt der Alpen-Kraft protz<br />
wie der stabilste, entschlossenste, auch mental gefestigtste Spieler<br />
in der Verfolgermeute der Big Three.<br />
Grand-Slam-Turniere sind die Kronjuwelen der Tenniswelt.<br />
Sie sind die kostbarsten Treff-Punkte, um Geschichte zu schreiben;<br />
Leistungsmessen, die den Rang und die Bedeutung definieren –<br />
im Hier und Jetzt und für alle Zeit. Federer, Nadal und Djokovic<br />
haben die Wirkungsmacht der Majors, ihre Position in der Hierarchie<br />
dieses Sports, noch einmal in eine neue Dimension getrieben –