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tennisnetMAGAZIN 2021 Deutschland

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FOTOS: TIM CLAYTON - CORBIS / KONTRIBUTOR / CORBIS SPORT, PA IMAGES ARCHIVE / KONTRIBUTOR / PA IMAGES, RICHARD MELLOUL PRODUCTIONS / KONTRIBUTOR / SYGMA PREMIUM, BETTMANN / KONTRIBUTOR, PROFESSIONAL SPORT / KONTRIBUTOR / POPPERFOTO, ALLES GETTY IMAGES<br />

BIG HUG 1980 wollte<br />

ganz Wimbledon Björn Borg<br />

umarmen – aber nur Mariana<br />

hat Fakten geschaffen.<br />

Und? Gut aufgepasst bei „Borg/McEnroe“? Wer saß da noch mal<br />

in den Boxen der beiden Legenden? Im Fall des großen Borg<br />

seine spätere Ehefrau Mariana und (mit kurzen Aussetzern) Coach<br />

Lennart Bergelin; der nicht minder große McEnroe bestritt das<br />

Wimbledon-Turnier 1980 im Grunde als Solist, ehe sich in der<br />

späteren Phase ein älterer Herr mit markantem Hut als Mitglied des Inner Circles<br />

verriet: John Patrick McEnroe senior.<br />

Nur Verwandte ersten Grades und der Coach? Dafür wäre ein Roger Federer<br />

gar nicht aufgestanden. Finale der Australian Open 2017: Nicht, dass Rafael Nadal<br />

ohne Team ins Rennen gegangen wäre; beim Maestro hatte die Entourage aber<br />

schon solide Handball-Mannschaftsstärke: Ehefrau Mirka, stete Begleiterin seit<br />

den Olympischen Spielen 2000 in Sydney, Severin Lüthi und Ivan Ljubicic,<br />

zuständig für die sportlichen Belange, und Manager Tony Godsick samt Ehefrau,<br />

Sohn und Tochter füllten an jenem 29. Jänner die Box des Schweizers. Und Physio<br />

Daniel Troxler: Der hatte Federer nach zwei Fünf-Satz-Matches im Lauf des<br />

Turniers immer wieder hochpäppeln müssen, passte aber gar nicht mehr auf<br />

die standardmäßig zugewiesenen Plätze.<br />

FUNKTIONSTEAM VS. GLAMOUR-BOX<br />

Zur Ehrenrettung Federers: Der war bei seinem Comeback-Triumph Anfang 2017<br />

schon 35 Jahre alt, da braucht man so viel Zuspruch wie möglich. Björn Borg dagegen<br />

hatte sich schon mit 26 vom aktiven Sport zurückgezogen. Die nachkommende<br />

Generation hat das aufmerksam registriert – und je nach Geldbeutel ihre Schlüsse gezogen:<br />

Wer es sich leisten kann, reist mit Entourage. Der Rest muss schauen, wo er bleibt.<br />

ZWEI NEW YORKER<br />

IN LONDON<br />

John Patrick<br />

McEnroe und<br />

Vater John<br />

Patrick sen.<br />

ABER AUCH ZWISCHEN DEN GRÖSSEREN<br />

REISEGRUPPEN GIBT ES ABSTUFUNGEN:<br />

● DAS FUNKTIONSTEAM: In der Box sitzen<br />

nur Menschen, die tatsächlich etwas zum<br />

sportlichen Erfolg beitragen. Meisterhaft<br />

vorgeführt hat dies Julia Görges im Halbfinale<br />

von Wimbledon 2018: Nie kam die Deutsche<br />

bei einem Grand-Slam-Turnier weiter –<br />

als Unterstützer waren dennoch nur ihr<br />

damaliger Coach Michael Geserer und<br />

Physiotherapeut Florian Zitzelsperger dabei.<br />

● DIE WOHLFÜHLOASE: Die Reisen im<br />

Tenniszirkus sind lange, einsame Angelegenheiten.<br />

Das hat Boris Becker ebenso erkannt<br />

wie zuvor Björn Borg und aktuell so ziemlich<br />

jeder Spieler einen Lebensabschnittspartner<br />

vorzuweisen hat. Manchmal tut’s auch ein<br />

bester Kumpel, siehe Dominic Thiem und<br />

Lucas Leitner.<br />

● DIE GLAMOUR-BOX: Tja – ob es sportlich<br />

hilft, wenn Beyoncé und Jay-Z als Edelfans<br />

in Serenas Ecke sitzen? Oder Gwen Stefani<br />

und Anna Wintour bei Roger Federer? Oder<br />

Tiger Woods bei Rafael Nadal? Detailliertere<br />

Studien zu diesen Konstellationen stehen<br />

noch aus, für den TV-Konsumenten sind die<br />

Starbesuche aber pures Gold.

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