104 TRIO INFERNALE Serena, die Mode und die Kameras – eine leidenschaftliche Dreiecksbeziehung. Serena Williams Geburtstag: 26. September 1981 Größe: 175 cm Gewicht: 72 kg Profi seit: 1995 Coach: Patrick Mouratoglou Bester Weltranglisten-Platz: 1 Titel insgesamt: 73 Titel Majors: 23 (Australian Open 2003, 2005, 2007, 2009, 2010, 2015, 2017; French Open (2002, 2013, 2015; Wimbledon: 2002, 2003, 2009, 2010, 2012, 2015, 2016; US Open 1999, 2002, 2008, 2012, 2013, 2014) Markenzeichen: Gesamtathletik
105 FOTOS: CLIVE BRUNSKILL/GETTY IMAGES SPORT/GETTY IMAGES, ANGELA WEISS/AFP/GETTY IMAGES, KEN LEVINE/GETTY IMAGES SPORT/GETTY IMAGES (2), JULIAN FINNEY/GETTY IMAGES SPORT/GETTY IMAGES(2) Er wechselte die Branche. Als Venus und Serena zwei Jahre alt waren, ließ er sie Telefonbücher schleppen, um ihre Muskulatur aufzubauen. Er brachte sich die Tennis-Basics selbst bei. Als die Töchter endlich Schläger halten konnten, fuhr Richard mit ihnen täglich auf einen öffentlichen Tennisplatz in ihrer Heimat Los Angeles, im Arbeiterviertel Compton, zusammen mit einem Einkaufswagen und 550 Bällen, und trainierte. Später prophezeite er, dass seine Töchter mal auf den Rängen eins und zwei der Welt stehen und die Finals der Grand-Slam-Turniere gegeneinander ausspielen würden. Als Serena und Venus dann elf und zwölf Jahre alt waren, wurden sie gefragt, was sie mal werden wollen: „Tennisprofi!“, sagten beide unisono. Wie sie denn genau sein wolle als Tennisprofi, so die Anschlussfrage an die Jüngere. „Ich hätte gerne, dass die Leute so sein wollen wie ich“, antwortete Serena. Dass beide es zur Profikarriere geschafft haben, wäre eine Untertreibung. Venus spielte ihr erstes WTA-Turnier mit nur 14 Jahren in Stanford, 1997 erreichte sie ihr erstes Grand-Slam- Finale, in Wimbledon holte sie 2000 ihren ersten Grand-Slam-Titel. Das hatte Serena bereits bei den US Open 1999 geschafft (was an Venus, trotz aller Liebe, durchaus genagt hatte). Am 10. Juni 2002 standen beide, wie vom Vater vorhergesagt, an der Spitze der Weltrangliste: Venus Nummer eins, Serena Nummer zwei. Einen Monat später tauschten sie die Plätze. Serena war bislang 319 Wochen an der Spitze, 23 Grand-Slam-Titel hat sie mittlerweile gewonnen; sieben sind es bei Venus. Im Doppel haben sie 14 Majors gemeinsam geholt, in Finalspielen bei den großen Turnieren sind sie als Doppel ohne Niederlage. Hinzu kommen neun olympische Medaillen (vier für Serena, fünf für Venus), darunter acht goldene. RICHARD WILLIAMS Karriere baumeister seiner Töchter. SERENA Unbeeindruckt von hohen Erwartungen. Ich hätte gerne, dass die Leute so sein wollen wie ich. 30 „SISTER ACTS“ AUF DER TOUR Die vom Vater angekündigten Match-ups, gerne „Sister Acts“ genannt, blieben spielerisch oft hinter den Erwartungen zurück. 18:12 führt Serena im direkten Vergleich. Vor allem zu Beginn ihrer Karrieren stand oft das Vorurteil im Raum, Richard würde die Gewinnerin vor dem Match bestimmen. 2001 hätten beide das Halbfinale in Indian Wells gegeneinander austragen sollen – kurz vor dem Spiel zog Venus wegen einer Knieverletzung zurück. Serena wurde im Endspiel wegen der angeblichen Stallregie ausgebuht. Erst 2015 trat sie wieder beim inoffiziellen fünften Grand-Slam-Turnier an, nachdem sie von Nelson Mandela zum Vergeben und Vergessen inspiriert worden war. Während Serena um die Geschichte spielt, ficht Venus einen anderen Kampf aus: Bei ihr wurde 2011 das Sjögren-Syndrom diagnostiziert, eine chronische Autoimmunerkrankung, die Müdigkeit und Energielosigkeit mit sich bringt. An einen Rücktritt SISTER ACT Da passt kein Blatt dazwischen!