der gemeinderat Mai 2021
Unsere Themen der Mai-Ausgabe: Breitband, Energie, Infektionsschutz
Unsere Themen der Mai-Ausgabe: Breitband, Energie, Infektionsschutz
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Nr. 5/<strong>2021</strong><br />
1957–<strong>2021</strong><br />
8,50 Euro<br />
64. Jahrgang<br />
Das unabhängige Magazin für die kommunale Praxis<br />
www.treffpunkt-kommune.de<br />
Überall<br />
mobil<br />
SCHNELLES INTERNET<br />
MACHT KOMMUNEN<br />
ALS STANDORT ATTRAKTIV<br />
BREITBAND<br />
Höheres Tempo<br />
beim Ausbau<br />
ENERGIE<br />
Kommunen<br />
unter Strom<br />
INFEKTIONSSCHUTZ<br />
Maßnahmen für<br />
mehr Sicherheit
Editorial<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
endlich Sommer! Was könnte es jetzt Schöneres geben, als mit <strong>der</strong> neuen<br />
Ausgabe von „<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at“ im Grünen zu sitzen. Auf einer Bank im<br />
gepflegten Stadtpark, die Sonne scheint, die Vögel zwitschern. Was jetzt<br />
noch schön wäre, wäre kostenloses und störungsfreies WLAN, um auch<br />
noch online recherchieren zu können. In <strong>der</strong> Gemeinde Bous im Saarland<br />
ist das möglich. Sie hat einen <strong>der</strong> begehrten För<strong>der</strong>gutscheine <strong>der</strong> EU für<br />
den Aufbau eines kommunalen WLAN-Netzes erhalten. Aber ganz so<br />
locker-flockig war die Umsetzung des Vorhabens nicht, mehr dazu<br />
ab Seite 34.<br />
KONTAKT<br />
Sie haben Anmerkungen,<br />
Wünsche o<strong>der</strong> Fragen?<br />
Schreiben Sie mir!<br />
denise.fiedler@pro-vs.de<br />
Generell hapert es ja noch an vielen Orten mit dem schnellen Internet – und<br />
dabei sind nicht nur kleine Dörfchen auf dem Land gemeint. Wir haben uns<br />
dem Thema Breitband ausführlich genähert, vom aktuellen Ausbaustand in<br />
Deutschland über den eigenwirtschaftlichen Ausbau bis zu<br />
Gigbit-Kompetenzzentren, die ganze Regionen schnell mit Glaserfaser<br />
vernetzen wollen. Die Themenstrecke und vielleicht auch die Lösung für<br />
Ihre Kommune finden Sie ab Seite 32.<br />
Auch dem Thema Urlaub haben wir uns gewidmet. Wenn Sie Glück haben<br />
und beispielsweise im „Lieblichen Taubertal“ wohnen, kann es auch ein<br />
Urlaub zu Hause werden: Hier wartet eine voll erschlossene Radregion auf<br />
Semi-Sportler mit E-Bike. Den Werdegang <strong>der</strong> Regio-Routen lesen Sie ab<br />
Seite 56. Wenn Sie sich fragen, wie Sie auch noch den Ausbau von<br />
touristischen Infrastrukturen finanzieren sollen: Lesen Sie das Interview mit<br />
FinTech-CEO Philip Rürup ab Seite 70, vielleicht liefern Mahnverfahren<br />
genügend liquide Mittel.<br />
Viel Freude beim Lesen auf Ihrer Lieblingsparkbank,<br />
Ihre<br />
Denise Fiedler, Leitende Redakteurin<br />
Anzeige<br />
Mehr dazu ab Seite 62<br />
S TELLPLATZKONZEPTE<br />
DEUTSCHLANDS ERSTE<br />
WAHL BEI PICK-UPS. *<br />
* Quelle: https://www.acea.be/statistics/tag/category/by-manufacturer-registrations<br />
Unser Motto lautet „ALLES AUS EINER HAND“. Dadurch<br />
können wir Ihnen ein auf alle benötigten Gewerke<br />
abgestimmtes Konzept anbieten. Wir unterstützen Sie von<br />
<strong>der</strong> Standortanalyse, über Planung und Ausführungen<br />
eines attraktiven und bedarfsgerechten Platzes, bis hin zum<br />
optimalen Marketing. Unser Expertenteam steht Ihnen<br />
gerne mit Rat und Tat zur Seite.<br />
Weitere Informationen unter www.stellplatzkonzepte.de
Inhalt<br />
Inhalt<br />
In diesem Heft:<br />
Politik & Gesellschaft<br />
E-Bike-Tourismus: Liebliches Taubertal lockt<br />
Radfahrer durch gute Infrastruktur 56<br />
Tourismus: Wohnmobilgäste in Kommunen 62<br />
Energie<br />
Digitale Dekarbonisierung: Kommunen hilft ein<br />
digitaler Zwilling 10<br />
Wärmewende: Nachhaltige Planung 12<br />
Wasserkraft: In Neuenbürg bringt eine<br />
Kleinstwasserturbine die Lösung 16<br />
Windenergie: Chancen und Risiken 18<br />
8<br />
Foto: Adobe Stock/babimu<br />
Foto: Gerhard Eisenschink<br />
56<br />
Extra Infektionsschutz<br />
Strategie: Kann in Dinkelsbühl ein<br />
Heavy-Metal-Open-Air stattfinden? 64<br />
Hygiene: Blaues LED-Licht als Alternative zu<br />
herkömmlichen Desinfektionsmitteln 66<br />
Parlament & Verwaltung<br />
Pelletheizung: Die Gemeinde Nie<strong>der</strong>eschach<br />
setzt auf regenerative Energie 20<br />
Sanierung: Contracting als Lösung 22<br />
Sicherheit<br />
Öffentlicher Personennahverkehr: Projekt zum<br />
Schutz von Fahrgästen 24<br />
Perimeterschutz: So werden Gebäude <strong>der</strong><br />
kritischen Infrastruktur geschützt 26<br />
Videoüberwachung: Präventivsystem<br />
anonymisiert aufgezeichnete Kamerabil<strong>der</strong> 28<br />
Zugangsmanagement: Zutrittskontrolle durch<br />
elektronische Schließsysteme 30<br />
Breitband<br />
Gigabitausbau: Stand in Deutschland 32<br />
WLAN-Gutscheine: Die Gemeinde Bous im<br />
Saarland hat Voucher <strong>der</strong> EU erhalten 34<br />
Folgen <strong>der</strong> Krise auffangen<br />
Wirtschaft und Tourismus haben seit Ausbruch <strong>der</strong> Corona-Pandemie stark gelitten.<br />
Doch wie können nun Städte und Kommunen die Folgen auffangen? Der ehemalige<br />
Wirtschaftsweise und Berater <strong>der</strong> Bundesregierung, Lars Feld, erläutert im Interview<br />
seine Sicht zum Einfluss <strong>der</strong> Krise auf die kommunalen Haushalte.<br />
Für und Wi<strong>der</strong> <strong>der</strong> Windkraft 18<br />
Einerseits leidet <strong>der</strong> Wald in Deutschland an den Konsequenzen des Klimawandels,<br />
an<strong>der</strong>erseits bietet er das Potenzial, als Standort für Windkraftanlagen zu fungieren.<br />
Doch das Thema ist umstritten. Alexan<strong>der</strong> Bromberger von <strong>der</strong> Juwi AG spricht<br />
über Vorteile und Risiken.<br />
System zum Schutz 28<br />
Videoüberwachung öffentlicher Gebäude ist zwar wichtig und notwendig. Dennoch<br />
müssen dabei Datenschutzbestimmungen eingehalten werden. Schließlich können<br />
auf den Aufzeichnungen auch Gesichter von Personen zu erkennen sein. Ein System,<br />
das Bil<strong>der</strong> anonymisiert, kann die Lösung sein.<br />
Foto Titelseite: Denise Fiedler<br />
Radtourismus ankurbeln 56<br />
E-Bikes und Pedelecs sind durch die Coronakrise beliebter denn je. Dieser Boom<br />
bietet Regionen, die von bergigen Landschaften geprägt sind, Chancen auf verstärkten<br />
Fahrradtourismus. Ein Beispiel ist die Ferienregion Liebliches Taubertal in<br />
Baden-Württemberg, die durch ihre Infrastruktur überzeugt.<br />
Kultur durch Modellprojekte hochfahren 64<br />
Mit gut durchdachten Konzepten an <strong>der</strong> Hand wollen viele Kommunen im Rahmen<br />
von Modellprojekten das kulturelle Leben wie<strong>der</strong> hochfahren. In Dinkelsbühl etwa<br />
ist für Mitte August ein Heavy-Metal-Open-Air unter Bedingungen des Infektionsschutzes<br />
geplant. Ob es tatsächlich stattfinden kann, wird <strong>der</strong>zeit entschieden.<br />
Schulden begleichen leicht gemacht 70<br />
Laut Studienergebnissen sind die meisten Inkassokunden zahlungsfähig. Wie man<br />
diesen Menschen die Begleichung ihrer Schulden so einfach wie möglich machen<br />
kann, erklärt Philip Rürup im Interview. Er ist CEO des FinTech-Startups troy.<br />
Digitaler Stress: Arbeitgeber müssen<br />
Mitarbeiter an Transformation beteiligen 72<br />
Arbeitsmarkt: Personalstrategie im Detail 74<br />
Rubriken<br />
Editorial 3<br />
Panorama 6<br />
Produkte & Dienstleistungen 78<br />
Vorschau / Impressum 82<br />
Der Gesamtauflage liegen Prospekte <strong>der</strong> Pyra<br />
GmbH, Berlin bei. Einer Teilauflage dieser<br />
Ausgabe liegen Prospekte <strong>der</strong> BayWa Technik<br />
AG, München sowie Prospekte <strong>der</strong> IFB<br />
Eigenschenk GmbH, Deggendorf bei.<br />
Ländliche Gebiete: In Sachsen-Anhalt befindet<br />
sich ein geför<strong>der</strong>tes FTTH-Ausbaugebiet 36<br />
Graue Flecken: Geför<strong>der</strong>ter Ausbau 38<br />
Kooperation: Kompetenzzentrum entsteht 40<br />
Digitale Infrastruktur: Mo<strong>der</strong>nisiertes<br />
Telekommunikationsrecht 42<br />
Softwarelösungen: Open-Source-Programme<br />
für Schulen und Ämter 52<br />
34<br />
Foto: Adobe Stock/MclittleStock<br />
Surfen ist nun überall<br />
möglich34<br />
Im Jahr 2018 vergab die EU sogenannte<br />
Wifi-Gutscheine für Gemeinden in ganz<br />
Europa, die WLAN-Hotspots im öffentlichen<br />
Raum einrichten wollten. Bous im<br />
Saarland hatte sich damals beworben –<br />
und einen Gutschein in Höhe von 15.000<br />
Euro erhalten. Mobil surfen geht jetzt.<br />
DESINFEKTIONSMITTEL RICHTIG LAGERN<br />
SAFE Tank CONTROL<br />
WIR<br />
BERATEN<br />
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Übersichtlich, sauber & sicher lagern.<br />
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Für Kommunen, Industrie & Handel.<br />
Großes Sortiment an kleinen & großen Desinfektionsmittelcontainern.<br />
STI 1700<br />
4 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />
SÄBU Morsbach GmbH | Internet: safe-container.de<br />
*Alle Angaben beziehen sich auf die allgemeine<br />
Lagerung von Desinfektionsmitteln.
Panorama<br />
NEUES AUS DEUTSCHLAND<br />
Panorama<br />
Stärkung für kommunale Mandatsträger<br />
Spitzen-Kita<br />
1,22<br />
Milliarden Euro hat <strong>der</strong><br />
Bund 2020 in die Forschung,<br />
Entwicklung und<br />
Demonstration mo<strong>der</strong>ner<br />
Energie- und Effizienztechnologien<br />
für die Energiewende<br />
investiert. Das ist ein<br />
Anstieg um rund 6 Prozent<br />
im Vergleich zum Vorjahr.<br />
Quelle: Bundesregierung<br />
Der Gesetzentwurf baut auf den Vorschlägen einer Expertenkommission auf und sieht unter an<strong>der</strong>em<br />
eine leichtere Ausweisung von Wohnungsbauflächen vor.<br />
Mehr Bauland für mehr Wohngebäude<br />
Der Bundestag hat das Gesetz zur Mobilisierung<br />
von mehr Bauland beschlossen.<br />
Kommunen können dank <strong>der</strong> Anpassungen<br />
im Baurecht leichter Flächen für den<br />
Wohnungsbau zur Verfügung stellen. Die<br />
Bundesregierung verbessert mit <strong>der</strong> Novelle<br />
die Voraussetzungen für mehr bezahlbaren<br />
Wohnraum.<br />
Es gehört zur Sicherung des Allgemeinwohls,<br />
den Wohnbedarf in Gemeinden zu<br />
decken. Damit Gemeinden leichter auf zusätzliche<br />
Flächen für den Wohnungsbau<br />
zugreifen können, werden die kommunalen<br />
Vorkaufsrechte gestärkt – vor allem in<br />
Gebieten mit angespannten Wohnungsmärkten.<br />
Kommunen können so unbebaute,<br />
geringfügig bebaute o<strong>der</strong> brachliegende<br />
Grundstücke einfacher für den<br />
Wohnungsbau nutzbar machen.<br />
Die Einführung von „sektoralen Bebauungsplänen“<br />
ermöglicht es Gemeinden,<br />
Flächen für Wohnbebauung festzulegen.<br />
Zusätzlich können die Gemeinden vorschreiben,<br />
dass geplante Wohnungen die<br />
baulichen Voraussetzungen für die soziale<br />
Wohnraumför<strong>der</strong>ung erfüllen müssen.<br />
Baugenehmigungen können auch davon<br />
abhängig gemacht werden, ob die För<strong>der</strong>bedingungen<br />
<strong>der</strong> sozialen Wohnraumför<strong>der</strong>ung<br />
– insbeson<strong>der</strong>e die Miet- und Belegungsbindung<br />
– eingehalten werden.<br />
Außerdem wird ein neuer Genehmigungsvorbehalt<br />
im Baugesetzbuch eingeführt.<br />
Damit können Gemeinden die Umwandlung<br />
von Miet- in Eigentumswohnungen<br />
in Gebieten mit angespanntem<br />
Wohnungsmarkt untersagen. Ausnahmen<br />
sind vorgesehen für Häuser mit drei bis 15<br />
Wohnungen, um Kleineigentümer zu<br />
schützen. Welche Anzahl innerhalb dieser<br />
Spanne genau festgelegt wird, können die<br />
Län<strong>der</strong> entscheiden.<br />
Foto: Adobe Stock/ Superingo<br />
Mehr als die Hälfte <strong>der</strong> Bürgermeister in<br />
Deutschland gab in einer Forsa-Umfrage<br />
an, dass sie Beleidigungen, Bedrohungen<br />
o<strong>der</strong> sogar tätlichen Angriffen im Amt ausgesetzt<br />
sind. Eine Kooperation zwischen<br />
Körber-Stiftung, dem Deutschen Städtetag,<br />
dem Deutschen Landkreistag sowie dem<br />
Deutschen Städte- und Gemeindebund hat<br />
daher das Internetportal „Stark im Amt“<br />
ins Leben gerufen. Das Netzwerk soll kommunale<br />
Mandatsträger mit Informationen<br />
versorgen. Das Angebot reicht von Argumentationshilfen<br />
gegen populistische Äußerungen<br />
bis zu Tipps für mehr Sicherheit.<br />
Das Portal nimmt eine Lotsenfunktion ein<br />
und soll Handlungsoptionen und Kontakte<br />
aufzeigen, um die Herausfor<strong>der</strong>ung eines<br />
Angriffs zu meistern und die Verantwortlichen<br />
zur Rechenschaft zu ziehen.<br />
Schirmherr ist Bundespräsident<br />
Frank-Walter Steinmeier. „Wir als Gesellschaft<br />
sind nicht hilflos, wenn es um den<br />
Schutz unserer Kommunalpolitiker geht“,<br />
sagte er bei seiner Rede zur Öffnung des<br />
Portals. Gegenwehr sei bitter nötig. Die<br />
Foto: Bundesregierung/Steffen Kugler<br />
registrierten Angriffe auf Amts- und Mandatsträger<br />
hätten sich in den vergangenen<br />
drei Jahren verdoppelt. „Die kommunale<br />
Ebene ist durch ihre Bürgernähe beson<strong>der</strong>s<br />
exponiert. Vom Querdenker bis zur wütenden<br />
Anwohnerin, die ein Bauvorhaben<br />
verhin<strong>der</strong>n möchte, läuft in den Rathäusern<br />
alles auf“, sagte Steinmeier.<br />
www.stark-im-amt.de<br />
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist<br />
Schirmherr <strong>der</strong> Portals Stark im Amt.<br />
Nach dem Lockdown<br />
lockt das Stadtgrün<br />
Ab sofort können sich Kitas und lokale<br />
Bündnisse für frühe Bildung um den Deutschen<br />
Kita-Preis 2022 bewerben. Dafür<br />
sind nur drei Schritte notwendig: Interessierte<br />
registrieren sich im Online-Portal,<br />
beantworten Fragen zu ihrer Motivation<br />
und senden ihre Bewerbung online ab.<br />
Einreichungsfrist ist <strong>der</strong> 15. Juli <strong>2021</strong>. Wer<br />
gewinnt, entscheidet sich im Frühjahr<br />
2022. Preisverdächtig sind Einrichtungen<br />
und Initiativen, die Kin<strong>der</strong> konsequent in<br />
den Mittelpunkt ihrer pädagogischen Arbeit<br />
stellen und bei denen Kin<strong>der</strong>, Eltern<br />
und Fachkräfte aktiv mitwirken können.<br />
Entscheidend ist zudem, wie die Teams<br />
weitere Institutionen vor Ort einbinden<br />
sowie die eigene Arbeit reflektieren und<br />
weiterentwickeln. Jede Kita und jedes<br />
Bündnis für frühe Bildung in Deutschland<br />
kann sich um die Auszeichnung bewerben.<br />
Der Deutsche Kita-Preis ist mit insgesamt<br />
130.000 Euro dotiert.<br />
www.deutscher-kita-preis.de/bewerbung<br />
Bundesweiter Digitaltag<br />
Bemerkenswert, vorbildlich, innovativ?<br />
Teilen Sie <strong>der</strong> Redaktion mit,<br />
was Ihre Kommune bewegt:<br />
denise.fiedler@pro-vs.de<br />
Am 18. Juni findet <strong>der</strong> bundesweite Aktionstag<br />
für digitale Teilhabe statt. Bundesweit<br />
sind mehr als 100 Veranstaltungen<br />
geplant, darunter sowohl Veranstaltungen<br />
vor Ort als auch online. Themen und Fragestellungen:<br />
Kunst und Kultur in Zeiten<br />
<strong>der</strong> Pandemie, Künstliche Intelligenz als<br />
Beitrag zu Steigerung <strong>der</strong> Lebensqualität<br />
älterer Menschen, Einsatz von AR- und<br />
VR-Technologien in <strong>der</strong> Ausbildung.<br />
Der Digitaltag dient zur För<strong>der</strong>ung digitaler<br />
Teilhabe und fand erstmals 2020 statt.<br />
Trägerin ist die Initiative „Digital für alle“,<br />
in <strong>der</strong> 27 Organisationen aus den Bereichen<br />
Zivilgesellschaft, Kultur, Wissenschaft,<br />
Wirtschaft, Wohlfahrt und öffentliche<br />
Hand versammelt sind.<br />
www.digital.eu<br />
Wo könnten die Menschen besser durchatmen und wie<strong>der</strong> Gutes für Körper und Geist tun, als im Grünen direkt vor ihrer<br />
Tür. Geben Sie Ihren Bürgerinnen und Bürgern zukünftig mehr von diesem Raum: mit dem Ausbau städtischer Park-, Sport-<br />
und Erholungsflächen.<br />
Jetzt über die aktuelle Städtebauför<strong>der</strong>ung für mehr Grün in Ihrer Stadt informieren:<br />
www.gruen-in-die-stadt.de<br />
6 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />
„Grün in die Stadt“ ist eine Initiative des<br />
Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V.<br />
Unterstützt durch
Interview<br />
Politik & Gesellschaft<br />
Um den Bundeshaushalt steht es nicht<br />
so gut, die Schuldenquote steigt. Die<br />
Zahlung <strong>der</strong> Gewerbesteuerausfälle an<br />
Städte und Gemeinden bewertet Lars P.<br />
Feld aber als sinnvoll.<br />
ZUR PERSON<br />
Lars P. Feld ist Professor für<br />
Wirtschaftspolitik an <strong>der</strong> Universität<br />
Freiburg und Leiter des dortigen<br />
Walter-Eucken-Instituts.<br />
Wirtschaftsentwicklung<br />
Keine Krise <strong>der</strong><br />
Kommunen<br />
Wie groß ist <strong>der</strong> Einfluss <strong>der</strong> Corona-Pandemie auf die kommunalen Haushalte<br />
– heute und in zehn Jahren? Wie können Städte und Gemeinden die<br />
Megatrends von morgen finanziell stemmen? Lars P. Feld, ehemaliger<br />
Wirtschaftsweiser und Berater <strong>der</strong> Regierung, erläutert seine Sicht.<br />
Wie können die Kommunen die Folgen <strong>der</strong><br />
Corona-Krise für Wirtschaft und Tourismus<br />
auffangen?<br />
Lars P. Feld: Die Kommunen müssen dafür<br />
sorgen, dass sie für Wirtschaftsansiedlungen<br />
attraktiv bleiben. Dazu ist es notwendig,<br />
sich zu fragen: Stehen genügend Gewerbeflächen<br />
zur Verfügung? Was können<br />
wir im Hinblick auf die Erschließung tun?<br />
Wie lässt sich die Attraktivität <strong>der</strong> Innenstädte<br />
sicherstellen, beispielweise mit guten<br />
Verkehrskonzepten? Kommunen können<br />
mit den Unternehmen vor Ort, die<br />
durch die Corona-Pandemie beson<strong>der</strong>s<br />
betroffen sind, attraktive Konzepte entwickeln<br />
und das Einkaufserlebnis für die<br />
Kunden sichtbar machen, sodass diese<br />
gerne wie<strong>der</strong> in die Innenstädte kommen.<br />
Aber da lässt sich mit den Gewerbetreibenden<br />
vor Ort und den Verbänden gut zusammenarbeiten,<br />
um die Ausfälle aus <strong>der</strong><br />
Corona-Krise relativ rasch wie<strong>der</strong> aufzuholen.<br />
Meinen Sie, ein rasches Aufholen ist tatsächlich<br />
realistisch?<br />
Feld: Ja, wir werden rasch wie<strong>der</strong>aufholen<br />
können. Man muss ja sehen, dass Marktein-<br />
und austritte in den beson<strong>der</strong>s stark<br />
von Corona betroffenen Branchen eher<br />
leichter möglich sind. Im Vergleich: Wenn<br />
ein Unternehmen aus dem verarbeitenden<br />
Gewerbe aufgeben muss, ist es deutlich<br />
schwieriger, eine Neuansiedlung zu erreichen<br />
und jemand Neues zu finden, <strong>der</strong><br />
bereit ist, als geschäftstüchtiger, risikobereiter<br />
Unternehmer einzuspringen.<br />
Foto: Sachverständigenrat zur Begutachtung <strong>der</strong> gesamtwirt. Entwicklung<br />
Foto: Adobe Stock/bluedesign<br />
Bedarf es dafür weniger Regularien und<br />
Bürokratie?<br />
Feld: In <strong>der</strong> Tat behin<strong>der</strong>n diese die Innovation<br />
gerade im Sinne von Markteintritten.<br />
Ich möchte aber nicht einfach nur<br />
sagen: Bürokratieabbau, Deregulierung.<br />
Ich will eine effektive Regulierung auf das<br />
Ziel hin, das erreicht werden soll. Nur haben<br />
wir häufig ein Ressortdenken in unterschiedlichen<br />
Regulierungsbereichen, die<br />
sich gegenseitig in ihrer hemmenden Wirkung<br />
verstärken. Eine bessere Koordination<br />
und eine systemische Betrachtung,<br />
beides zusammen, ist wahnsinnig wichtig.<br />
Der Bund überweist die durch die Corona-Beschränkungen<br />
ausgefallenen Gewerbesteuern<br />
an die Kommunen und verschuldet<br />
sich damit selbst weiter. Ist das <strong>der</strong><br />
einzige Weg zum Ziel?<br />
Feld: Man muss zunächst feststellen, dass<br />
die Kommunen die einzige gebietskörperschaftliche<br />
Ebene sind, die im Jahr 2020<br />
in ihrer Gesamtheit Überschüsse realisiert<br />
haben. Also bei allen Sorgen, die die kommunalen<br />
Spitzenverbände nach Berlin<br />
tragen, ist das durchaus mit etwas mehr<br />
Zurückhaltung zu betrachten. Das bedeutet<br />
auch, dass die Investitionstätigkeit <strong>der</strong><br />
Kommunen angesichts <strong>der</strong> Entwicklung<br />
aus den vergangenen Jahren nicht zurückgefahren<br />
werden muss. Klar ist die kommunale<br />
Familie sehr unterschiedlich. Es<br />
gibt Städte, denen es schlecht geht, denen<br />
es auch schon vor <strong>der</strong> Krise schlecht ging.<br />
Und es gibt Städte, denen es hervorragend<br />
geht. Aber das bedeutet nicht, dass wir die<br />
an<strong>der</strong>en gebietskörperschaftlichen Ebenen<br />
dauerhaft in Geißelhaft nehmen dürfen,<br />
um das Geschäft <strong>der</strong> Kommunen zu übernehmen.<br />
Die Zahlung <strong>der</strong> Gewerbesteuerausfälle<br />
ist aus meiner Sicht in Ordnung.<br />
Wir werden dieses Jahr noch einmal überlegen<br />
müssen, was so ein Nachhalleffekt<br />
bei <strong>der</strong> Gewerbesteuer ausmachen wird.<br />
Dann reicht es aber vorerst mal.<br />
Bietet sich jetzt eine Verhandlung über eine<br />
Übernahme <strong>der</strong> Altschulden an?<br />
Feld: Von einer Übernahme <strong>der</strong> kommunalen<br />
Altschulden halte ich überhaupt nichts<br />
und rate weiterhin dazu, das keinesfalls<br />
zu machen. Das entlässt bestimmte Län<strong>der</strong><br />
aus <strong>der</strong> Pflicht. Und ich denke, dass wir<br />
im Hinblick auf die Strukturbereinigung<br />
bei den Kommunalfinanzen vor allem auf<br />
die Län<strong>der</strong>kompetenz setzen müssen. Län<strong>der</strong><br />
wie Nordrhein-Westfalen, das Saarland<br />
und Rheinland-Pfalz haben hier noch<br />
Hausaufgaben, die sie vor <strong>der</strong> Krise nicht<br />
erledigt haben und die jetzt anstehen.<br />
Aber ich sehe keine Krise <strong>der</strong> Kommunen<br />
am Horizont aufziehen. Das vergangene<br />
Jahr spricht eigentlich für das Gegenteil.<br />
Die Schuldenbremse ist aktuell ausgesetzt.<br />
Wie lange können wir uns das leisten?<br />
Feld: Wir sind, was die Verschuldung betrifft,<br />
noch in einer relativ komfortablen<br />
Position. Wir haben eine sehr solide Finanzpolitik<br />
in den letzten zehn Jahren betrieben<br />
und sind von einer Schuldenquote<br />
in Höhe von 82,7 Prozent im Jahr 2010<br />
runter auf 59 Prozent im Jahr 2019. Das ist<br />
immerhin eine Konsolidierung von mehr<br />
als 20 Prozentpunkten des Bruttoinlandsprodukts.<br />
Das stützt die Erwartung aller<br />
Finanzmarktteilnehmer, dass Deutschland<br />
weiterhin einer <strong>der</strong> solidesten Schuldner<br />
auf den internationalen Märkten bleibt. Im<br />
letzten Jahr sind wir mit <strong>der</strong> Schuldenquote<br />
zwar kräftig nach oben gegangen,<br />
von 59 auf 70 Prozent. Da stecken aber<br />
auch Garantien, Bürgschaften und Kredite<br />
mit drin, die <strong>der</strong> Staat vergibt. In einem<br />
gewissen Umfang müssen diese ja in die<br />
Schuldenquote eingerechnet werden.<br />
Wann wird die Schuldenquote wie<strong>der</strong> im<br />
gesetzlichen Rahmen sein?<br />
Feld: Wir werden dieses Jahr, und wenn die<br />
Ausnahmeklausel <strong>der</strong> Schuldenbremse<br />
auch noch 2022 gezogen wird, noch<br />
nächstes Jahr eine weitere zusätzliche Verschuldung<br />
haben, sodass wir bei knapp 75<br />
Prozent Schuldenquote landen könnten.<br />
Ich sage das sehr vorsichtig, weil viel davon<br />
abhängt, was von den Mitteln, die ins<br />
Schaufenster gestellt werden, tatsächlich<br />
auch abfließt. Ich empfehle insgesamt in<br />
diesen ganzen Diskussionen eine Finanzpolitik<br />
<strong>der</strong> ruhigen Hand – in alle Richtungen:<br />
in Richtung <strong>der</strong>jenigen, die jetzt sparen<br />
wollen, und <strong>der</strong>jenigen, die Steuererhöhungen<br />
for<strong>der</strong>n. Ich würde seitens <strong>der</strong><br />
Finanzminister und Kämmerer abwarten,<br />
was in diesem Jahr passiert, und mich<br />
dann darauf einstellen, in den kommenden<br />
zehn Jahren wie<strong>der</strong> zu konsolidieren.<br />
Das heißt konkret?<br />
Feld: Ich denke, ab 2023 wird man zur Regelgrenze<br />
<strong>der</strong> Schuldenbremse zurückkehren.<br />
Dann sind meines Erachtens nennenswerte<br />
Puffer in den öffentlichen Haushalten<br />
vorhanden, insbeson<strong>der</strong>e beim Bund,<br />
sodass die Regelgrenze ohne massive Ausgabenkürzungen<br />
o<strong>der</strong> Steuererhöhungen<br />
erreichbar ist. Dann werden wir trotzdem<br />
in den folgenden zehn bis 15 Jahren aufpassen<br />
müssen, dass die Ausgaben nicht<br />
aus dem Ru<strong>der</strong> laufen. Das liegt daran,<br />
dass die finanzpolitischen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
in dieser längeren Frist größer sind<br />
als in den vergangenen zehn Jahren, wenn<br />
man beispielsweise an die Demografie<br />
denkt.<br />
Welche Herausfor<strong>der</strong>ungen warten in diesen<br />
zehn bis 15 Jahren?<br />
Feld: Neben <strong>der</strong> Demografie und <strong>der</strong> Digitalisierung<br />
steht <strong>der</strong> Klimawandel ganz<br />
oben auf <strong>der</strong> Agenda. Als vierter Megatrend<br />
gehört noch alles dazu, was im Bereich<br />
internationale Wirtschaft angesiedelt<br />
ist. Es ist notwendig, bei diesen vier Megatrends<br />
genau hinzuschauen: Was ist die<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung, was davon muss staatliche<br />
Maßnahmen auslösen und sind das<br />
Maßnahmen, die Mehrausgaben darstellen?<br />
Ich finde, dass man an manchen Stellen<br />
zu pauschal diskutiert. Die Vorstellung,<br />
wir brauchen einen 500 Milliarden-Euro-Fonds<br />
für öffentliche Investitionen ist<br />
meines Erachtens nur eine Umgehung <strong>der</strong><br />
Schuldenbremse. Ich stelle fest, dass wir<br />
Jahr für Jahr seitens des Bundes höhere<br />
Investitionen ins Schaufenster stellen und<br />
die Mittel nicht o<strong>der</strong> unzureichend abfließen.<br />
Woran liegt das?<br />
Feld: Wir haben eine ganze Reihe von<br />
Hemmnissen bei öffentlichen und privaten<br />
Investitionen. Deshalb rate ich dazu, das<br />
sehr differenziert zu betrachten. Beispiel<br />
Klimaschutz: Das wichtigste Element des<br />
Klimaschutzes ist <strong>der</strong> CO 2 -Preis. Damit<br />
nimmt man Geld ein. Diese Mehreinnahmen<br />
können dafür verwendet werden,<br />
Menschen mit niedrigen Einkommen zu<br />
unterstützen, um dadurch die Akzeptanz<br />
<strong>der</strong> Klimaschutzpolitik zu för<strong>der</strong>n.<br />
<br />
Interview: Dirk Täuber<br />
8 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />
9
Technik & Innovation<br />
Energie<br />
Technik & Innovation<br />
Digitale Dekarbonisierung<br />
Hilfe für Kommunen<br />
beim Klimaschutz<br />
Wollen wir die Pariser Klimaziele erreichen, müssen auch unsere Städte und<br />
Gemeinden den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase spürbar senken.<br />
Digitale Dekarbonisierung ist hierzu ein effizienter Weg, finden die Experten und<br />
Fachautoren Oliver D. Doleski und Sebastian Thiem.<br />
Mithilfe eines digitalen Modells <strong>der</strong> urbanen Energieversorgung, können energetische Synergien<br />
und Einsparpotentiale aufgedeckt werden.<br />
Die Art, wie wir leben und arbeiten,<br />
trägt maßgeblich zum Klimawandel<br />
bei. Städte und Gemeinden<br />
setzen heute einen Großteil aller weltweiten<br />
Emissionen von Kohlendioxid, Methan<br />
und sonstiger Treibhausgase frei. Damit<br />
tragen urbane Ballungsräume und industrielle<br />
Zentren, aber auch geringer besiedelte<br />
Regionen und Gemeinden zur globalen<br />
Erwärmung erheblich bei.<br />
Täglich gelangen beträchtliche Mengen<br />
Treibhausgase bei <strong>der</strong> Herstellung von Produkten,<br />
beim Betrieb städtischer Infrastrukturen<br />
und bei <strong>der</strong> Heizung o<strong>der</strong> Kühlung<br />
von Gebäuden in die Atmosphäre.<br />
Kaum strittig ist, dass damit insbeson<strong>der</strong>e<br />
Städten und Gemeinden eine wesentliche<br />
Bedeutung bei <strong>der</strong> Einhaltung <strong>der</strong> Pariser<br />
Klimaziele zufällt. Denn wollen wir als Gesellschaft<br />
den Kampf gegen den Klimawandel<br />
gewinnen – und zu verlieren ist<br />
keine Option –, müssen zuallererst unsere<br />
Ballungsräume und Industrieansiedlungen<br />
den Ausstoß von Treibhausgasen spürbar<br />
Foto: Adobe Stock/ nirutft<br />
senken. Aber wie kann dies geschehen?<br />
Heute existiert längst eine ganze Reihe<br />
etablierter Verfahren und Technologien,<br />
die zu einer Min<strong>der</strong>ung von Kohlendioxid<br />
und Co. in <strong>der</strong> Atmosphäre beitragen. Eine<br />
<strong>der</strong> bedeutendsten Technologien ist hier<br />
fraglos die Digitalisierung, die bislang auf<br />
zweierlei Weise positiv auf das Klima<br />
wirkt: Zum einen laufen dank Digitalisierung<br />
zahlreiche industrielle und gewerbliche<br />
Prozesse heute reibungsloser und<br />
damit straffer als noch vor wenigen Jahren<br />
ab. Zum an<strong>der</strong>en ermöglichen mo<strong>der</strong>ne<br />
Digitaltechnologien eine ressourcenschonen<strong>der</strong>e<br />
Herstellung von Produkten.<br />
RECHNEN MIT DEM DIGITALEN ZWILLING<br />
Diese langjährig etablierten Technologien<br />
und Verfahren, auch wenn sie digital unterstützt<br />
sind, greifen jedoch häufig zu<br />
kurz. Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e in all jenen<br />
Fällen, bei denen die gewählten Lösungen<br />
nicht das relevante System in seiner individuellen<br />
Komplexität ganzheitlich, son<strong>der</strong>n<br />
nur Teilaspekte davon berücksichtigen.<br />
Die Praxis zeigt in diesem Kontext<br />
oftmals, dass das viel beschworene Bauchgefühl<br />
gerade bei <strong>der</strong> Optimierung von<br />
Energieverbräuchen in Kommunen trügen<br />
kann. In <strong>der</strong> Konsequenz bleiben wesentliche<br />
Verbesserungspotenziale für mehr<br />
Klimaschutz bei urbanen Energiesystemen<br />
häufig ungenutzt. An dieser Stelle kann<br />
Digitale Dekarbonisierung beim Klimaschutz<br />
helfen.<br />
Mit <strong>der</strong> Methode <strong>der</strong> Digitalen Dekarbonisierung<br />
werden die gängigen klimawirksamen<br />
Digitalisierungsansätze grundlegend<br />
erweitert. Die Wirklichkeit eines<br />
Siedlungsgebiets wird zunächst als digitaler<br />
Zwilling abgebildet. Es entsteht ein<br />
digitales Modell <strong>der</strong> urbanen Energieversorgung.<br />
Anschließend können alle denkbaren<br />
Kombinationen dieser Energieanlagen<br />
untereinan<strong>der</strong> verglichen und bewertet<br />
werden. Dank dieser datenanalytischen<br />
10 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />
Verbesserung des Zusammenspiels aller<br />
am jeweiligen Ort installierten Energieanlagen<br />
resultiert eine Stadt, eine Gemeinde<br />
o<strong>der</strong> ein städtisches Industrieareal mit<br />
dem kostengünstigen Energiesystem, welches<br />
sehr wenig Treibhausgase emittiert.<br />
Ein Resultat, welches klassische Digitalisierungsansätze<br />
nicht liefern können.<br />
DAS URBANE EINSATZSPEKTRUM<br />
Die kommunalen Anwendungsgebiete <strong>der</strong><br />
Digitalen Dekarbonisierung beim Klimaschutz<br />
sind vielfältig. Drei ausgewählte<br />
Beispiele illustrieren das urbane Einsatzspektrum<br />
dieser Technologie:<br />
1 Strom- und Wärmeerzeugung: Entwicklung<br />
nachhaltiger Fahrpläne für Energiesysteme<br />
eines Stadtbezirks, bei denen<br />
diese Areale möglichst wenig Treibhausgase<br />
emittieren.<br />
2 Sektorkopplung: Digitale Dekarbonisierung<br />
hilft Städten und ihren kommunalen<br />
Versorgern dabei, die Belastungen<br />
<strong>der</strong> lokalen Stromnetze so zu simulieren,<br />
dass Lastspitzen in <strong>der</strong> Realität wirkungsvoll<br />
begrenzt werden können.<br />
3 Wohnungswirtschaft: Unterstützung<br />
städtischer Wohnungsgesellschaften bei<br />
<strong>der</strong> Integration mo<strong>der</strong>ner Konzepte wie<br />
Mieterstrom in ein lokales Anlagendesign.<br />
Diese Projekte sind längst dem prototypischen<br />
Stadium entwachsen. Auch ist diese<br />
Aufzählung urbaner Anwendungsfälle keineswegs<br />
abschließend.<br />
Jedes Projekt beginnt mit dem ersten<br />
Schritt. Bei <strong>der</strong> Digitalen Dekarbonisierung<br />
ist dies die Sammlung, Strukturierung und<br />
» Unsere Partner wissen, dass sie<br />
sich auf uns verlassen können.<br />
«<br />
ULRIKE PAULI-LENGWENUS,<br />
Abteilungsleiterin Flächensicherung<br />
Plausibilisierung <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Eingangsdaten<br />
(input data). In <strong>der</strong> Praxis ein<br />
für die Qualität des späteren Ergebnisses<br />
bedeuten<strong>der</strong>, wenngleich dank digitaler<br />
Methoden gut beherrschbarer Projektabschnitt.<br />
Diese Phase wird von Kundenvertretern<br />
und Beratern stets Hand in Hand<br />
gemeinsam bearbeitet.<br />
Nach <strong>der</strong> initialen Datensammlung und<br />
-aufbereitung beginnt die Modellierung<br />
durch das Beraterteam: Hier wird <strong>der</strong> digitale<br />
Zwilling des Energiesystems aufgesetzt.<br />
Dieser umfasst bereits ein Set aller<br />
existierenden und für den konkreten Fall<br />
<strong>der</strong> Stadt o<strong>der</strong> des Stadtwerks erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Technologien.<br />
KOSTEN UND EMISSIONEN IM BLICK<br />
Auf die zweite Phase folgt das Design des<br />
neuen Energiesystems. In dieser dritten<br />
Projektstufe werden die Kosten und die<br />
Emissionen des zukünftigen Systems in<br />
Form von mehreren Szenarien erarbeitet.<br />
Während dieser Arbeiten stehen die Berater<br />
im engen Austausch mit dem Kunden,<br />
um Zwischenergebnisse validieren zu<br />
können. Zum Ende des Projekts erfolgen<br />
die Dokumentation und Übergabe aller Ergebnisse<br />
an den Klienten.<br />
Mit Digitaler Dekarbonisierung steht<br />
Städten und Gemeinden ein neues, praxiserprobtes<br />
Instrument zur Verfügung, durch<br />
das <strong>der</strong> Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase<br />
städtischer Energieanlagen und<br />
Industrieareale spürbar reduziert werden<br />
kann. Damit unterstützt Digitale Dekarbonisierung<br />
Kommunen aller Größen dabei,<br />
dem Zielbild einer dekarbonisierten Stadt<br />
o<strong>der</strong> Gemeinde ein großes Stück näher zu<br />
kommen – und sich hierbei auf dem richtigen,<br />
kosteneffizienten Pfad zu bewegen.<br />
Oliver D. Doleski und Sebastian Thiem<br />
ONLINE<br />
Mehr zum Thema finden Sie<br />
auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />
Themen > Technik & Innovation<br />
DIE AUTOREN<br />
Oliver D. Doleski ist Principal bei<br />
Siemens und Herausgeber<br />
energiewirtschaftlicher Fachbücher.<br />
Er ist Mitglied im Bundesverband<br />
Smart City e. V.<br />
Dr.-Ing. Sebastian Thiem leitet die<br />
Forschungsgruppe „Distributed Energy<br />
Systems and Heat Conversion“ in <strong>der</strong><br />
Siemens Technology.<br />
Ihre Experten für Wind- und Solarenergie<br />
Kompetenz und Leidenschaft für erneuerbare Energien<br />
juwi bietet für Flächeneigentümer, Investoren und Anlagen-<br />
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technischen und kaufmännischen Know-how haben wir in den<br />
vergangenen 25 Jahren über 1.000 Windrä<strong>der</strong> und 1.700 Solaranlagen<br />
errichtet. Setzen Sie gemeinsam mit uns auf die Energie<br />
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juwi AG · Wörrstadt · Tel. +49 6732 96 57-0<br />
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Technik & Innovation<br />
Erneuerbare Energien<br />
Beitrag für die Klimaziele<br />
Energie<br />
DURCHBLICK BEI DER ENERGIE-<br />
UND WASSERVERSORGUNG?<br />
EINFACH MIT UNS.<br />
Die Städte Regensburg und Hoyerswerda arbeiten aktuell an <strong>der</strong> Entwicklung<br />
einer umweltfreundlichen und sozialverträglichen Stromversorgung. Als Modellkommunen<br />
beteiligen sie sich am Projekt „Kommunale Wärmewende“.<br />
Das Projekt „Kommunale Wärmewende“<br />
wird von <strong>der</strong> Agentur für<br />
Erneuerbare Energien (AEE) und<br />
dem Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft<br />
und Energiesystemtechnik (IEE)<br />
durchgeführt. Insgesamt 30 deutsche Kommunen<br />
haben die Projektpartner nach den<br />
Haupthemmnissen für eine Transformation<br />
befragt: Unter an<strong>der</strong>em erschweren<br />
die rechtlichen Rahmenbedingungen, die<br />
mangelnde Vernetzung und zu geringe<br />
Etats die Durchführung von kommunalen<br />
Wärmeprojekten. Im Detail haben die befragten<br />
Kommunen die komplexen Genehmigungsprozesse<br />
für neue Anlagen und<br />
hohe För<strong>der</strong>anfor<strong>der</strong>ungen angegeben. Die<br />
mangelnde CO 2 -Bepreisung wurde ebenfalls<br />
als Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit<br />
erwähnt. Auch Hoyerswerda und<br />
Regensburg, zwei <strong>der</strong> am Projekt beteiligten<br />
Modellkommunen, haben diese Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
zu bewältigen.<br />
Als Teil des Lausitzer Braunkohlereviers<br />
und ehemaligen Zentrums ostdeutscher<br />
Energieversorgung mit Braunkohle steht<br />
die 32.000-Einwohnerstadt Hoyerswerda<br />
vor tiefgreifenden Verän<strong>der</strong>ungen durch<br />
den Strukturwandel. Mit dem Kohleausstieg<br />
wird Hoyerswerda spätestens 2038<br />
seine Quelle für den Fernwärmebezug verlieren.<br />
Derzeit bezieht die Stadt pro Jahr<br />
über 100 GWh Fernwärme vom Braunkohlekraftwerk<br />
Schwarze Pumpe über eine 18<br />
Kilometer lange Hochtemperaturleitung,<br />
die im Jahr 1960 errichtet wurde. Der Anschlussgrad<br />
im Versorgungsgebiet beträgt<br />
rund 60 Prozent <strong>der</strong> Einwohner. Darüber<br />
hinaus sind <strong>der</strong> Zoo, Schulen und Verwaltungen<br />
sowie das Seenlandklinikum an<br />
das Fernwärmenetz angeschlossen.<br />
STRUKTURWANDEL IN HOYERSWERDA<br />
Hoyerswerda baut aktiv eine nachhaltige<br />
und ökologische Zukunft für die Bürger<br />
auf. Dafür verfolgen die städtischen Akteure<br />
drei Lösungsoptionen. Eine Option<br />
ist die Zusammenarbeit mit den Nachbarstädten<br />
Spremberg und Weißwasser, die<br />
ebenfalls ihre Fernwärme aus den<br />
Braunkohlekraftwerken <strong>der</strong> Lausitzer<br />
Energie Kraftwerke AG (LEAG) be-<br />
Nutzen Sie die Beratungsstärke von<br />
Deutschlands größtem kommunalen<br />
Verbund lokaler und regionaler Energie-<br />
und Wasserversorgungsunternehmen.<br />
thuega.de<br />
Hoyerswerda will künftig beim Fernwärmebezug unabhängig von Braunkohle sein.<br />
Foto: Agentur für Erneuerbare Energien<br />
Unsere Services und<br />
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Interessiert? Sprechen Sie mit uns:<br />
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12 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21
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Advertorial<br />
ziehen. In einer Transformationsstudie<br />
wird <strong>der</strong> künftige überregionale Wärmebedarf<br />
<strong>der</strong> 85.000 Einwohner bis 2050 mit<br />
möglichst klimaneutralen Erzeugungskapazitäten<br />
und Speichermöglichkeiten verglichen.<br />
Die Studie soll unter an<strong>der</strong>em<br />
folgende Fragen beantworten: Welche<br />
Technologie passt zu welchem Standort?<br />
O<strong>der</strong> sind wie bisher zentrale Erzeugungsanlagen<br />
besser geeignet?<br />
Zur Finanzierung <strong>der</strong> Studie haben die<br />
Kommunen im Dezember 2020 einen Antrag<br />
auf För<strong>der</strong>ung über das Programm<br />
„Stark“ beim Bundesamt für Wirtschaft<br />
und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eingereicht.<br />
Da die Studie umfangreich angelegt ist,<br />
wird sie einen Zeitraum von zwei bis drei<br />
Jahren in Anspruch nehmen. Darüber hinaus<br />
prüft Hoyerswerda die Möglichkeit,<br />
die Abwärme aus <strong>der</strong> thermischen Abfallbehandlungsanlage<br />
in <strong>der</strong> Nachbarstadt<br />
Lauta für die Fernwärmeversorgung zu<br />
nutzen. Eine Vorstudie liegt bereits vor.<br />
Offen sind noch die Wirtschaftlichkeit sowie<br />
einige technische Fragen.<br />
Auch die dezentrale Energieversorgung<br />
mit eigenen Erzeugungsanlagen könnte<br />
Teil <strong>der</strong> Lösung werden. Rund um Hoyerswerdas<br />
Neustadt soll in einem Pilotprojekt<br />
ein klimafreundliches, energiearmes Quartier<br />
entstehen. Zur Planung wurde auch<br />
hier eine von <strong>der</strong> KfW geför<strong>der</strong>te Studie in<br />
Auftrag gegeben, <strong>der</strong>en Ergebnisse für<br />
Ende <strong>2021</strong> erwartet werden. Die städtischen<br />
Versorgungsbetriebe erwarten, dass<br />
künftig eine Mischung aus den eng verzahnten<br />
Lösungsoptionen die ökologisch,<br />
ökonomisch und sozialverträgliche Wärmeversorgung<br />
<strong>der</strong> Stadt sichern wird. Voraussetzung<br />
dafür ist, dass die finanzielle<br />
Unterstützung durch Bund und Land im<br />
Zuge des Strukturwandels erfolgt.<br />
INNOVATIONSQUARTIERE IN REGENSBURG<br />
Mit rund 170.000 Einwohnern ist Regensburg<br />
das wirtschaftliche und kulturelle<br />
Zentrum Ostbayerns. Durch Hochschulen<br />
und Start-ups sowie durch das Zusammenspiel<br />
aus bürgerschaftlichem Engagement<br />
und wirtschaftlicher Stärke hat Regensburg<br />
eine gute Ausgangslage, um die zukünftige<br />
Wärmeversorgung nachhaltig zu<br />
gestalten. Regensburg hat bereits 2014 einen<br />
Energienutzungsplan (ENP) für die<br />
Gesamtstadt erstellt. Dieser zeigt Potenziale<br />
und Lösungen in den Bereichen Energieeinsparung,<br />
Steigerung <strong>der</strong> Energieeffizienz<br />
und für den Einsatz von Erneuerbaren<br />
Energien. Die Erstellung von Energienutzungsplänen<br />
för<strong>der</strong>t Bayern durch<br />
das Staatsministerium für Wirtschaft,<br />
Landesentwicklung und Energie.<br />
Einige Maßnahmen des ENP wurden<br />
bereits umgesetzt. Neben einer erfolgreichen<br />
Wärmerückgewinnung aus Abwasser<br />
im Museum <strong>der</strong> Bayerischen Geschichte<br />
und im Haus <strong>der</strong> Musik nutzt die Stadt<br />
auch einen Eisspeicher in Kombination mit<br />
einem Blockheizkraftwerk in <strong>der</strong> Tech-<br />
Base Regensburg. Bei <strong>der</strong> Wärmewende<br />
steht Regensburg vor mehreren Herausfor<strong>der</strong>ungen:<br />
eine gewisse Pfadabhängig-<br />
Die Stadt Regensburg wandelt die ehemalige Prinz-Leopold-Kaserne in ein innovationsquartier<br />
um. Grundlage bei <strong>der</strong> Planung <strong>der</strong> Stromversorgung ist ein Energienutzungsplan.<br />
Foto: Stadt Regensburg/Stefan Effenhauser<br />
keit durch das vorhandene Gasnetz, die<br />
Vielzahl <strong>der</strong> beteiligten Akteure bei Quartiersentwicklungen,<br />
einen Nachweis <strong>der</strong><br />
Wirtschaftlichkeit CO 2 -neutraler Lösungen,<br />
rechtliche Fragestellungen bei <strong>der</strong><br />
Sektorenkopplung von Strom und Wärme<br />
sowie <strong>der</strong> Zeitdruck bei Bauvorhaben in<br />
Verbindung mit innovativen und nicht erprobten<br />
Technologien.<br />
Aktuell arbeitet Regensburg intensiv an<br />
<strong>der</strong> Konversion <strong>der</strong> ehemaligen Prinz-Leopold-Kaserne<br />
in ein Innovationsquartier.<br />
Dort soll es bezahlbaren und klimaneutralen<br />
Wohnraum, attraktive Gewerbeflächen<br />
sowie eine soziale Infrastruktur geben.<br />
Grundlage <strong>der</strong> Energieplanung für den<br />
neuen Stadtteil ist ein quartiersbezogener<br />
ENP. Sämtliche Neubauten im Quartier<br />
sollen mindestens im KfW-40-Standard errichtet<br />
und mit einem innovativen Wärmenetz<br />
versorgt werden. Neben ökologischen<br />
Baumaterialien setzen die Planer auf Erneuerbare<br />
Energien. Das Areal soll zudem<br />
nahezu unabhängig vom öffentlichen<br />
Strom- und Gasnetz sein. Wärme und<br />
Strom sollen die Bewohner zu günstigen<br />
Preisen, möglichst unter Markniveau, bekommen.<br />
Als beson<strong>der</strong>er Innovationsbaustein<br />
des Energiesystems ist eine saisonale<br />
Speicherung von Stromüberschüssen mittels<br />
einer Power-to-X-Anlage geplant.<br />
Als nächsten Schritt plant Regensburg<br />
eine Machbarkeitsstudie im Programm<br />
„Wärmenetzsysteme 4.0“, um die technische<br />
und wirtschaftliche Umsetzbarkeit<br />
<strong>der</strong> dargestellten Versorgungsvariante zu<br />
untersuchen. Noch steht die Wärmewende<br />
in Deutschland am Anfang. Kommunen<br />
haben aber jetzt die Chance, diesen Prozess<br />
voranzutreiben. Mit den im Projekt<br />
identifizierten Instrumenten und Maßnahmen<br />
können sie Wärmeplanungen entwickeln,<br />
die die Energieversorgung effizienter<br />
und klimaschonen<strong>der</strong> gestalten – und<br />
dazu beitragen, die deutschen Klimaschutzziele<br />
zu erreichen.<br />
<br />
Elena Cantos, Magnus Doms<br />
DIE AUTOREN<br />
Elena Cantos ist Projektmanagerin bei <strong>der</strong><br />
Agentur für Erneuerbare Energien (AEE),<br />
Magnus Doms ist dort als Referent für<br />
Energiewirtschaft tätig.<br />
Foto: WES Green GmbH<br />
Solarparks gemeinsam erfolgreich umsetzen<br />
Der Bau eines mo<strong>der</strong>nen Solarparks ist ein kommunales Gemeinschaftsprojekt, das vor allem<br />
durch eine enge und partnerschaftliche Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten zu einem Erfolg<br />
für Unternehmen, Investoren und die Allgemeinheit wird.<br />
Die Projektumsetzung einer Freiflächen-Photovoltaikanlage<br />
ist eine komplexe Angelegenheit.<br />
Bis mit dem Bau einer Anlage begonnen werden<br />
kann, müssen im Vorfeld zahlreiche Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
erfüllt sowie etliche Genehmigungen eingeholt<br />
werden. Der enge Kontakt des Projektentwicklers<br />
mit <strong>der</strong> Ortsgemeinde, den Flächeneigentümern,<br />
den zuständigen Verwaltungsbehörden,<br />
Netzbetreiber und <strong>der</strong> Öffentlichkeit sind<br />
daher sehr wichtig für den Projekterfolg.<br />
Als Projektentwickler für Solarparks haben<br />
wir, die WES Green GmbH, es uns zum Ziel gesetzt,<br />
mit dem Bau von mo<strong>der</strong>nen, wirtschaftlichen<br />
und umweltfreundlichen Photovoltaikfreiflächenanlagen<br />
die regionale Energiewende voranzubringen.<br />
Dies erreichen wir, indem wir in<br />
partnerschaftlichen Projekten mit Kommunen,<br />
Landwirten und Investoren neue Stromerzeugungskapazitäten<br />
vor Ort aufbauen.<br />
Transparente Information ist wichtig in <strong>der</strong><br />
Projektentwicklung<br />
Für die Kommunen, auf <strong>der</strong>en Gemarkung die<br />
Solarkraftwerke entstehen, ist es von grundlegen<strong>der</strong><br />
Bedeutung, dass Technikexperten,<br />
Landschaftsplaner, Energieversorger sowie alle<br />
Träger öffentlicher Belange von Anfang an in das<br />
Projekt eingebunden sind. Sehr wichtig sind<br />
auch die frühzeitige und transparente Information<br />
und Aufklärung aller Beteiligten über das<br />
Bauvorhaben.<br />
Diese Zusammenarbeit hilft, einen möglichst<br />
reibungslosen Ablauf im geplanten Zeitrahmen<br />
sicherzustellen. Vor allem aber entstehen so<br />
Solarparks, die sich in die Landschaft einfügen,<br />
von Bürgern und Verwaltungen akzeptiert sind<br />
und die wirtschaftlichen und ökologischen Ziele<br />
<strong>der</strong> Partner realisieren.<br />
Bürgerschaft und Träger öffentlicher<br />
Belange intensiv miteinbeziehen<br />
Insbeson<strong>der</strong>e die vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
zwischen <strong>der</strong> Kommune, den zuständigen<br />
Behörden und dem Projektentwickler ist in einem<br />
Solarparkprojekt wichtig. Manchmal müssen<br />
zeitintensive Schritte, wie beispielsweise<br />
Vorabuntersuchungen und Gutachten im Zusammenhang<br />
mit Natur- und Tierschutz, eingeplant<br />
werden. Dies gelingt nur mit einer vertrauensvollen<br />
Zusammenarbeit.<br />
Im Rahmen eines Projekts sollte im Hinterkopf<br />
behalten werden, dass sich während <strong>der</strong><br />
Bauleitplanung oft Aufgabenstellungen durch<br />
die Stellungnahmen <strong>der</strong> einzelnen Träger öffentlicher<br />
Belange ergeben, auf die reagiert werden<br />
muss. Auch hierbei ist <strong>der</strong> ständige Kontakt mit<br />
<strong>der</strong> Orts- und Verbandsgemeinde sowie dem<br />
Landschaftsplaner wichtig.<br />
Solarpark Plütscheid-Feuerscheid: Mit diesem<br />
und weiteren Projekten treibt die WES Green GmbH<br />
die regionale Energiewende voran.<br />
Enge Zusammenarbeit aller Beteiligten<br />
in <strong>der</strong> Bauphase<br />
In <strong>der</strong> Bauphase sind intensive Abstimmungen<br />
notwendig. Dabei ist es beson<strong>der</strong>s wichtig, dass<br />
im Zusammenspiel mit Kommune und Behörden<br />
die Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> Fläche sowie Auflagen<br />
durch den Bebauungsplan, beispielsweise<br />
eine spezielle Einsaat, im Auge behalten<br />
werden.<br />
Mit solchen Projekten gelingt es in einer Region<br />
und insbeson<strong>der</strong>e in einer Gemeinde den<br />
Anteil <strong>der</strong> regenerativen Stromerzeugung zu erhöhen<br />
und dafür zu sorgen, dass die Wertschöpfung<br />
vorrangig in <strong>der</strong> Region bleibt. Für eine<br />
Gemeinde hat ein Projekt auch wirtschaftlich<br />
eine hohe Bedeutung und oft kann sich die<br />
Kommune o<strong>der</strong> eine lokale Bürgergenossenschaft<br />
an <strong>der</strong> Betreibergesellschaft beteiligen.<br />
WES Green GmbH<br />
Europa-Allee 6<br />
54343 Föhren<br />
Tel. 06502 99994-10<br />
horst.schnei<strong>der</strong>@wesgreen.de<br />
www.wesgreen.de<br />
14 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21
Technik & Innovation<br />
Wasserkraft<br />
Strom direkt aus <strong>der</strong> Quelle<br />
In Neuenbürg (Baden-Württemberg) sollen Quellfassungen im Wald saniert<br />
werden, eine Steuerung und Übertragung per Funk soll ermöglicht werden. Dafür<br />
fehlt aber <strong>der</strong> Stromanschluss. Eine Kleinstwasserturbine bringt die Lösung.<br />
PIONEERS IN<br />
INFRASTRUCTURE<br />
Mit <strong>der</strong> Stadtbrunnenquelle und<br />
den drei Tröstbachquellen sichert<br />
die Stadt Neuenbürg bei<br />
Pforzheim ihre Wasserversorgung. Die<br />
Quellfassungen wurden Ende des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
errichtet, die Rohrleitungen im<br />
Bereich <strong>der</strong> Quellen sind seit rund 130<br />
Jahren in Betrieb. Die Quellfassungen sind<br />
stark sanierungsbedürftig. Sie entsprechen<br />
nicht mehr den aktuellen Vorschriften. Um<br />
die Wasserversorgung auch in Zukunft sicherzustellen,<br />
plant die 7500 Einwohner<br />
große Stadt, die Quellen neu zu ordnen<br />
sowie die seit den 1980er Jahren stillgelegte<br />
Obere Tröstbachquelle komplett neu<br />
zu fassen und wie<strong>der</strong> in Betrieb zu nehmen.<br />
Bei <strong>der</strong> Sanierung werden die Quellfassungen<br />
<strong>der</strong> Oberen Tröstbachquelle, <strong>der</strong><br />
Unteren Tröstbachquelle 1 und <strong>der</strong> Stadtbrunnenquelle<br />
rückgebaut und mit Filterrohren<br />
und Filtersteinen neu gefasst sowie<br />
die bestehenden Quellsammelschächte<br />
rückgebaut und erneuert.<br />
Ergänzend wird eine mo<strong>der</strong>ne elektronische<br />
Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />
installiert, die eine Steuerung per Fernwirkung<br />
erlaubt. Die elektronische Kommunikation<br />
und Datenübertragung ist über<br />
Energie<br />
Satellitenanschluss geplant. Um an den<br />
Quellen digitale Daten zu erheben, die<br />
Wasserversorgung über Fernwirkung zu<br />
steuern und die Daten per Funk zu übertragen,<br />
braucht es aber eine Stromquelle.<br />
Die ist vor Ort nicht vorhanden.<br />
Die Quellen liegen in einem Tal in einem<br />
Funkloch. Senden und Empfangen ist hier<br />
nicht möglich. Der nächste Stromanschluss<br />
ist rund drei Kilometer entfernt. In<br />
schwierigem Gelände Kabel in Asphalt zu<br />
verlegen und dabei einen empfindlichen<br />
Biotopverbund zu queren, wäre nicht nur<br />
kostenintensiv, son<strong>der</strong>n auch natur- und<br />
landschaftsschutzrechtlich bedenklich.<br />
Akkus zu installieren, die einmal im Monat<br />
ausgetauscht werden müssen, wäre<br />
aufwändig, mit hohem Personaleinsatz<br />
verbunden und ebenfalls unwirtschaftlich.<br />
Fernwärmeleitungen<br />
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Flexibel, zeitsparend und<br />
gut für die Umwelt<br />
Nutzen Sie die flexiblen Rohrleitungen<br />
von BRUGG, um auch bestehende<br />
urbane Gebiete mit wenig Spielraum<br />
durch Fernwärme versorgen zu können.<br />
Die umweltschonende Verlegung<br />
durch das HDD-Verfahren o<strong>der</strong> die<br />
klassische Grabenverlegung mit<br />
geringem Tiefbauaufwand reduziert den<br />
Zeitaufwand und die Beeinträchtigungen<br />
des öffentlichen Raumes auf das<br />
Notwendigste. Das schont die Umwelt<br />
und die Nerven <strong>der</strong> Verkehrsteilnehmer<br />
und Anwohner.<br />
BRUGG Rohrsysteme GmbH<br />
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Foto: BIT Ingenieure<br />
Der Zugang zum Quellsammelschacht „Stadtbrunnenquelle“<br />
während <strong>der</strong> Bauarbeiten.<br />
Die BIT Ingenieure AG hat deshalb vorgeschlagen, Wasserkraft<br />
zur Stromgewinnung zu nutzen. Die Tröstbachquellen<br />
liegen rund 70 Meter über dem Quellsammelschacht<br />
<strong>der</strong> Stadtbrunnenquelle. So bot sich an, eine tragbare<br />
Kleinstwasserturbine (Pelton-Turbine) im Quellsammelschacht<br />
<strong>der</strong> Stadtbrunnenquelle zu installieren. Die<br />
Turbine erbringt eine Leistung von 150 bis maximal 1100<br />
Watt. Sie besteht aus einem bürstenlosen Synchrongenerator<br />
mit Permanentregelung und Dreiphasenwicklung.<br />
Das Laufrad setzt sich aus einer Aluminiumnabe und abriebfesten<br />
Kunststoffschaufeln zusammen. Die Turbine<br />
liefert Strom für sechs Durchflussmessgeräte, zwei Trübungsmesseinheiten,<br />
vier elektrisch betriebene Klappen<br />
und die LED-Beleuchtung <strong>der</strong> Quellsammelschächte.<br />
Die Peltonturbine arbeitet über einen Batteriepuffer.<br />
Energiemengen werden so akkumuliert und bei Bedarf<br />
abgerufen. Kurzzeitig kann über die 24-V-Batterie ein<br />
Mehrfaches <strong>der</strong> Wasserkraft-Dauerleistung entnommen<br />
werden. Die Umwandlung in 230-V-Wechselstrom erfolgt<br />
über einen Wechselrichter. Die Beleuchtung <strong>der</strong> Quellfassungen<br />
wird direkt aus <strong>der</strong> Batterie betrieben. Dadurch<br />
wird verhin<strong>der</strong>t, dass <strong>der</strong> Leerlaufverbrauch des Wechselrichters<br />
schon vorab einen beträchtlichen Teil <strong>der</strong> gewonnenen<br />
Energie vernichtet.<br />
Die Turbine sichert eine Stromversorgung zu je<strong>der</strong> Tages-<br />
und Nachtzeit. Sie ist preiswert, wartungsarm, trinkwassergeeignet,<br />
besitzt einen hohen Wirkungsgrad von<br />
bis zu 65 Prozent und lässt sich leicht an die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
anpassen. Die Turbine stellt sicher, dass Messwerte<br />
an die Zentrale <strong>der</strong> Wasserversorgung über Satellit geliefert<br />
werden. Dazu wird bei <strong>der</strong> Stadtbrunnenquelle eine<br />
rund zehn Meter hohe Antenne aufgestellt. So wird das<br />
Funkloch überspannt. Schlagen die Trübungsmessungen<br />
Alarm, kann <strong>der</strong> Wassermeister unmittelbar reagieren und<br />
per Fernwirkung eingreifen. <br />
Guillaume Fix<br />
DER AUTOR<br />
M. Eng. Guillaume Fix arbeitet für die BIT Ingenieure AG<br />
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nachhaltig für Extra-Erträge durch Pachteinnahmen<br />
– und lassen gleichzeitig viel Raum<br />
für die weitere landwirtschaftliche Nutzung.<br />
Der Aufwand für Sie ist minimal. Denn als<br />
erfahrener Partner auf Augenhöhe über nehmen<br />
wir sämtliche Projekt- und Betreiber aufgaben –<br />
bis hin zum sauberen Rückbau nach Ende <strong>der</strong><br />
rund 30-jährigen Einsatzdauer.<br />
Lassen Sie uns über Ihre Möglichkeiten sprechen.<br />
EnBW Energie Baden-Württemberg AG<br />
Telefon 0711 289-48787<br />
windkraft@enbw.com<br />
www.enbw.com/windkraft<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21
Energie<br />
Technik & Innovation<br />
Eine Windkraftanlage auf dem Schauinsland<br />
bei Freiburg: Baden-Württemberg<br />
und Bayern wollen Windkraft im<br />
Wald för<strong>der</strong>n, Thüringen und Nordrhein-Westfalen<br />
sehen vom Ausbau ab.<br />
Windenergie<br />
Borkenkäferschäden<br />
nutzen<br />
Der Wald in Deutschland leidet unter den Folgen des Klimawandels. Als<br />
Standort für Windenergieanlagen hat er das Potenzial, diesem entgegenzuwirken.<br />
Doch damit einher gehen Störungen für Waldtiere. Im Interview spricht<br />
Alexan<strong>der</strong> Bromberger über Chancen und Risiken sowie die Rahmenbedingungen<br />
des Ausbaus.<br />
Foto: Adobe Stock/nullplus<br />
beiten wie<strong>der</strong> mit ökologisch hochwertigen<br />
und standortgerechten Gehölzen aufgeforstet.<br />
Die dauerhaft in Anspruch genommene<br />
Fläche wird an an<strong>der</strong>er Stelle<br />
aufgeforstet. Ist das nicht möglich, wird<br />
<strong>der</strong> Eingriff durch ökologische Ersatzmaßnahmen<br />
kompensiert. Das kann die Alto<strong>der</strong><br />
Totholzsicherung sein, <strong>der</strong> Altbaumschutz<br />
o<strong>der</strong> die Aufwertung bestehen<strong>der</strong><br />
Waldbereiche durch klima- und standortgerechten<br />
Waldumbau.<br />
Der Bau eines Windparks ist ein Eingriff<br />
ins Landschaftsbild und beinhaltet meist<br />
Beeinträchtigungen für Flora und Fauna.<br />
Bromberger: Grundsätzlich gilt bei all unseren<br />
Projekten, dass immer so eingriffsminimierend<br />
wie möglich geplant und gebaut<br />
wird. Wo immer möglich, greifen wir auf<br />
vorgeschädigte Flächen o<strong>der</strong> ökologisch<br />
weniger wertvolle Forstbereiche und auf<br />
bereits existierende Wegeinfrastruktur zurück.<br />
Zudem erfolgt die Netzanbindung<br />
über Erdkabel im bestehenden Wegenetz.<br />
Neben <strong>der</strong> Fläche für die eigentliche Anlage<br />
müssen nur wenige zusätzliche Wegebegleitflächen<br />
in Anspruch genommen<br />
werden. Die Beeinträchtigung von Wildtieren<br />
hält sich bei guter Planung in Grenzen.<br />
Sie treten vor allem während <strong>der</strong> Bauphase<br />
in direkter Umgebung <strong>der</strong> Baustelle<br />
auf. Nach Abschluss <strong>der</strong> Bauarbeiten tritt<br />
bei vielen Tierarten <strong>der</strong> Gewöhnungseffekt<br />
ein, weswegen Forst und Jäger davon ausgehen,<br />
dass die Waldtiere diese Bereiche<br />
auch weiterhin nutzen. In <strong>der</strong> Betriebsphase<br />
sind keine dauerhaften Störungen<br />
<strong>der</strong> Waldtiere zu erwarten. Fle<strong>der</strong>mäuse<br />
werden zudem durch festgelegte Abschaltzeiten<br />
geschützt.<br />
Benötigt es neben <strong>der</strong> Genehmigung nach<br />
Bundesimmissionsschutzgesetz im Wald<br />
weitere Genehmigungen?<br />
Bromberger: Ja, zur Errichtung von Windenergieanlagen<br />
im Wald wird noch eine<br />
Waldumwandlungsgenehmigung benötigt.<br />
Die bisherige Nutzungsart „Wald“ wird in<br />
eine nicht forstliche Nutzung überführt.<br />
Diese wird bereits im Rahmen <strong>der</strong> Anlagengenehmigung<br />
durch die Genehmigungsbehörde<br />
miterteilt. Zudem werden<br />
zum Teil auch für Zuwegungen, Nebenanlagen<br />
sowie für Strom- und Kabelsteuertrassen<br />
eigene Genehmigungsanträge notwendig.<br />
Die Genehmigung kann befristet<br />
– etwa für die Dauer von mehreren Jahren<br />
– o<strong>der</strong> unbefristet erteilt werden.<br />
Wie kommentieren Sie die Abkehr einiger<br />
Bundeslän<strong>der</strong>, wie Thüringen und NRW,<br />
was die Errichtung von Windkraftanlagen<br />
in Wäl<strong>der</strong>n angeht?<br />
Bromberger: Für das Vorankommen <strong>der</strong><br />
Energiewende ist diese Abkehr desaströs.<br />
Der Forstanteil Thüringens liegt bei etwa<br />
einem Drittel, <strong>der</strong> Nordrhein-Westfalens<br />
bei ungefähr einem Viertel. Das sind Flächenpotenziale,<br />
die man nicht links liegen<br />
lassen darf, wenn man den Ausbau <strong>der</strong><br />
erneuerbaren Energien und den Klimaschutz<br />
ernst nimmt. Mit <strong>der</strong> EEG-Novelle<br />
haben die Län<strong>der</strong> nun eine Berichtspflicht<br />
gegenüber dem Bund. Das heißt, sie müssen<br />
darlegen können, ob die eingeleiteten<br />
Maßnahmen ausreichen, um die deutschen<br />
Klimaschutzziele zu erreichen. <br />
<br />
Interview: den<br />
ZUR PERSON<br />
Alexan<strong>der</strong> Bromberger ist<br />
Abteilungsleiter Vertrieb bei <strong>der</strong> juwi AG<br />
in Wörrstadt<br />
Erdgas.<br />
Wasser.<br />
Abwasser.<br />
Wärme.<br />
Foto: juwi AG<br />
Windenergie auf landwirtschaftlich genutzten<br />
Flächen ist seit Jahren etabliert.<br />
Wieso rücken nun forstwirtschaftlich genutzte<br />
Flächen in den Fokus?<br />
Alexan<strong>der</strong> Bromberger: Zum einen, weil gerade<br />
die deutschen Mittelgebirge mit ihren<br />
windstarken Höhenlagen im Zusammenspiel<br />
mit <strong>der</strong> aktuellen Anlagengeneration<br />
beste Bedingungen bieten. Zudem haben<br />
Waldstandorte den Vorteil, dass sie in <strong>der</strong><br />
Regel eine größere Distanz zur nächsten<br />
Ortsbebauung aufweisen. Wenn Deutschland<br />
seinen Beitrag zur Erreichung des<br />
1,5-Grad-Zieles leisten und gleichzeitig<br />
seine industrielle Basis erhalten will, dann<br />
geht dies nur über den Ausbau erneuerbarer<br />
Energien und letztlich über die Ausweisung<br />
geeigneter Flächen für die Windenenergie.<br />
Hierzu zählen auch Wirtschaftswäl<strong>der</strong>.<br />
Welche Fläche benötigt ein Windrad?<br />
Bromberger: Pro Anlage rechnen wir mit<br />
zirka einem Hektar. Mehr als die Hälfte<br />
hiervon wird nach Abschluss <strong>der</strong> Bauar-<br />
„Ich bin zwar Einzelgänger.<br />
Aber ich will nicht<br />
<strong>der</strong> Einzige sein.“<br />
Hilf dem Schneeleoparden mit deiner Spende:<br />
wwf.de/wil<strong>der</strong>ei<br />
Grüne Wärme leicht gemacht:<br />
mit Biomethan!<br />
Laut neuem Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) muss in<br />
Neubauten ein Teil des Energiebedarfs zum Heizen<br />
aus Erneuerbaren stammen. Wer mit Biomethan<br />
plant, profitiert gleich von mehreren Vorteilen:<br />
Niedrigerer PEF<br />
als Erdgas<br />
Beimischprodukt<br />
kann ausreichen<br />
Kein CO 2 -Preis<br />
Die letzten Schneeleoparden werden aus ihrem Lebensraum vertrieben und für ihr Fell<br />
getötet. Der WWF schlichtet Konflikte und bekämpft Wil<strong>der</strong>ei. Hilf mit deiner Spende.<br />
WWF-Spendenkonto: IBAN DE06 5502 0500 0222 2222 22, Bank für<br />
Sozialwirtschaft.<br />
Gemeinsam handeln<br />
für eine grüne Zukunft.<br />
www.bmp-greengas.de
Technik & Innovation<br />
Energie<br />
Technik & Innovation<br />
Der Einbau des neuen Pelletspeichers<br />
in Nie<strong>der</strong>eschach fand unter beengten<br />
Verhältnissen statt Der Fertigteil-Ovalbehälter<br />
wurde an die Stelle des früheren<br />
Öltanks gesetzt.<br />
Pelletheizung<br />
Regenerativ Heizen<br />
Die Gemeinde Nie<strong>der</strong>eschach schafft nach 18 Jahren Einsatz die Ölheizung in<br />
einer Häusergruppe ab und setzt auf regenerative Energie. Den Speicherplatz<br />
kann sie für das neue Pelletlager gut gebrauchen.<br />
DIE EXPERTEN FÜR WASSER, VERKEHR, STADT- UND UMWELTPLANUNG<br />
Die Gemeinde Nie<strong>der</strong>eschach im<br />
Schwarzwald-Baar-Kreis ist im<br />
Ortsteil Kappel Eigentümerin einer<br />
Gruppe eng zusammenstehen<strong>der</strong> Gebäude<br />
aus verschiedenen Architekturepochen, zu<br />
<strong>der</strong> sowohl die Schlossberghalle (ein<br />
Mehrzwecksaal) als auch die Grundschule,<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>garten und das Feuerwehrgerätehaus<br />
gehören. Die Wärme für das Ensemble<br />
lieferte 18 Jahre lang eine Ölheizung,<br />
die im Zuge <strong>der</strong> energetischen Sanierung<br />
<strong>der</strong> gesamten Häusergruppe ausgetauscht<br />
wurde. Nach <strong>der</strong> ersten Heizperiode<br />
nehmen Bauherrschaft, Fachplaner<br />
und Ausführungsbetrieb Stellung zu<br />
den Erfahrungen mit <strong>der</strong> Umstellung auf<br />
Holzpellets.<br />
AUCH IM NOTFALL VERSORGT<br />
Der Fachplaner für Haustechnik Michael<br />
Vetter, Mitarbeiter des beauftragten Ingenieurbüros,<br />
ist für das aktuelle Konzept<br />
verantwortlich. „Die Grundlast decken wir<br />
mit Holzpellets ab, das sind 100 kW bzw.<br />
80 Prozent <strong>der</strong> Heizlast. Bei Spitzenlast<br />
o<strong>der</strong> im Notfall und während Wartungsarbeiten<br />
springt eine Gas-Brennwerttherme<br />
ein.“ Beide Kessel sowie ein<br />
3000-Liter-Heizwasserpufferspeicher stehen<br />
im Keller <strong>der</strong> Schlossberghalle.<br />
Das Trinkwasser wird nach Bedarf über<br />
den Wärmeübertrager eines Frischwassermoduls<br />
erwärmt. Im Zuge <strong>der</strong> Renovierungsarbeiten<br />
und <strong>der</strong> Neugestaltung <strong>der</strong><br />
Außenanlagen sollte <strong>der</strong> Pelletspeicher<br />
den Platz des ausgedienten Öltanks in <strong>der</strong><br />
Erde unter dem Stellplatz des Seiteneingangs<br />
einnehmen. Füllmenge und Abmes-<br />
Foto: Mall<br />
sungen des neuen Ovalbehälters entsprachen<br />
genau den Erfor<strong>der</strong>nissen in Nie<strong>der</strong>eschach.<br />
Bei großen Betonfertigteilbehältern für<br />
die unterirdische Bevorratung von Pellets<br />
gibt es im Hinblick auf Platzbedarf und<br />
Transportkosten eine optimierte Variante,<br />
den Ovalbehälter. Mit reduziertem Gewicht<br />
und einer für Lkw-Transporte verbesserten<br />
Geometrie verringern sich <strong>der</strong><br />
Aufwand von Material und Energie bei <strong>der</strong><br />
Herstellung sowie die Zahl <strong>der</strong> Fahrten bei<br />
<strong>der</strong> Lieferung. Dies senkt die Kosten und<br />
ist ein Beitrag zur Energiewende im Wärmesektor.<br />
EINFACHE INBETRIEBNAHME<br />
Für Bauleitung und Handwerksbetriebe<br />
sind klare Schnittstellen außerordentlich<br />
wichtig. Der Installateur- und Heizungsbaumeister<br />
Mathias Ettwein vom ortsansässigen<br />
Ausführungsbetrieb lobt die vom<br />
Hersteller des Pelletspeichers definierten<br />
beiden Schnittstellen. „Wir konnten uns<br />
auf unsere Kernkompetenz, den Heizungsbau,<br />
beschränken. Von <strong>der</strong> Saugturbine<br />
des Pelletkessels haben wir die Schläuche<br />
für Saug- und Rückluft durch das vorhandene<br />
Leerrohr nach draußen in den Erdspeicher<br />
gezogen. Angeschlossen hat sie<br />
das Montageteam des Speicherherstellers<br />
an <strong>der</strong> Adapterplatte, <strong>der</strong> einen Schnittstelle<br />
zum Speicherbehälter“, so Ettwein.<br />
Das genutzte Leerrohr wie auch das Lüftungsrohr<br />
vom Speicher zur Gebäudeaußenwand<br />
waren vorab ausgeführte Leistungen<br />
des Tiefbauunternehmens, begünstigt<br />
durch die im Betonspeicher ab<br />
Werk schon vorhandenen runden Öffnungen<br />
inklusive Wanddurchführung DN 200<br />
und Dichtung.<br />
REGELMÄSSIGE WARTUNG<br />
Bei <strong>der</strong> zweiten Schnittstelle, dem Steuergerät<br />
<strong>der</strong> Pellet-Entnahmetechnik, war es<br />
noch einfacher. Von <strong>der</strong> Saugturbine bis<br />
zur vereinbarten Stelle an <strong>der</strong> Wand im<br />
Heizraum hat <strong>der</strong> Elektriker eine Leitung<br />
gezogen. Das Montageteam des Speicherherstellers<br />
hat das Entnahmesystem einschließlich<br />
Steuergerät geliefert, montiert<br />
und nach Anschluss des Elektrokabels in<br />
Betrieb genommen. So geht <strong>der</strong> Impuls des<br />
Kessels bei Brennstoffbedarf gleichzeitig<br />
an Saugturbine und Entnahmesystem im<br />
Erdlager.<br />
Sind zirka 100 Tonnen Brennmaterial<br />
verheizt worden, ist es an <strong>der</strong> Zeit, bei <strong>der</strong><br />
Wartung den Saugschlauch im Speicher<br />
vorsorglich auszutauschen. Damit wird<br />
sichergestellt, dass <strong>der</strong> allmähliche Abrieb<br />
in den Krümmungen <strong>der</strong> flexiblen Leitung<br />
nicht zu einem Leck und damit zu einer<br />
Betriebsunterbrechung führt.<br />
Gemäß <strong>der</strong> DIN EN ISO 20023 sollte<br />
nach fünf Lieferungen beziehungsweise<br />
alle zwei Jahre das Lager vollständig entleert<br />
und von Feinanteilen gereinigt werden.<br />
Dafür sind üblicherweise die Pelletlieferanten<br />
zuständig und mit entsprechen<strong>der</strong><br />
Technik ausgestattet.<br />
<br />
Klaus W. König<br />
EFFIZIENT SCHON HEUTE.<br />
KLIMANEUTRAL MORGEN.<br />
ONLINE<br />
Mehr zum Thema finden Sie<br />
auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />
Themen > Technik & Innovation<br />
DER AUTOR<br />
Klaus W. König ist freier Journalist aus<br />
Überlingen.<br />
www.bit-ingenieure.de<br />
STUTTGART<br />
KARLSRUHE<br />
Wasser<br />
FREIBURG<br />
HEILBRONN<br />
Verkehr<br />
VILLINGEN-SCHWENNINGEN<br />
Stadt-/Umweltplanung<br />
ÖHRINGEN<br />
DONAUESCHINGEN<br />
• Erschließungsträgerschaft<br />
• Bauleitplanung<br />
• Stadt- und Umweltplanung<br />
• Erschließung<br />
• Verkehrsplanung<br />
• Straßenplanung<br />
• Lärmuntersuchungen<br />
• Wasserversorgung<br />
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Jedes heute von 2G installierte Erdgas-<br />
BHKW kann morgen für den Betrieb<br />
mit Wasserstoff umgerüstet werden.<br />
Warten lohnt sich nicht.<br />
2G Energy AG | 2-g.de<br />
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Advertorial<br />
Energieversorgung<br />
Ausgelagert<br />
Energie-Contracting war für die Gemeinde St. Leon-Rot (Baden-Württemberg)<br />
die Lösung, um ihre Heizanlage zu erneuern, ohne den kommunalen Haushalt zu<br />
belasten. Der Contractor investierte 2,1 Millionen Euro, die er über den<br />
Grundpreis seiner Wärmeversorgung einkalkuliert.<br />
Seit jeher investiert die Gemeinde St.<br />
Leon-Rot in eine mo<strong>der</strong>ne Infrastruktur.<br />
Doch die Heizanlagen des Rathauses<br />
und im Veranstaltungszentrum<br />
Harres waren inzwischen in die Jahre gekommen.<br />
Die Heizkessel und Heizungspumpen<br />
verbrauchten zu viel Energie und<br />
die Lüftungsmotoren zogen zu viel Strom.<br />
So erörterte <strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>at ab 2016 die<br />
energetische Sanierung und wandte sich<br />
an das Kompetenzzentrum Contracting<br />
<strong>der</strong> KEA-BW. Dieses steuerte die Planung<br />
und Umsetzung. Als Projektleiter für die<br />
Realisierung wurde die Klimaschutz- und<br />
Energie-Beratungsagentur (KLiBA) Heidelberg<br />
ins Team geholt.<br />
Die Gemeinde entschied sich nach einer<br />
Ausschreibung für ein Contracting-Modell.<br />
Der Dienstleister, auch Contractor genannt,<br />
finanzierte die neuen, energieeffizienten<br />
Blockheizkraftwerke (BHKW) und<br />
den Warmwasser-Pufferspeicher. So<br />
konnte St.Leon-Rot seine Heizanlagen<br />
komplett ohne Eigenmittel klimafreundlich<br />
erneuern.<br />
Um dieses Ziel zu erreichen, arbeiteten<br />
alle Beteiligten Hand in Hand. „Zunächst<br />
erstellten wir eine energetische Potentialanalyse.<br />
Diese zeigt auf, wie sich Energie<br />
einsparen und CO 2 -Emissionen senken<br />
lassen“, beschreibt Doris Andresen,<br />
KEA-BW-Projektmanagerin Contracting,<br />
das Vorgehen. „Mit den hier ermittelten<br />
Kennziffern zu Energieverbrauch und Investitionskosten<br />
erhielt <strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>at<br />
eine Entscheidungsgrundlage mit fundierter<br />
Datenbasis zu Wirtschaftlichkeit und<br />
Umsetzung des Projektes.“<br />
Die offizielle Einweihung des Nahwärmenetzes in St. Leon-Rot fand im November 2019 statt.<br />
Foto: Gemeinde St. Leon-Rot<br />
Auf dieser Basis erarbeitete das Team<br />
das Gesamtkonzept. Um den kommunalen<br />
Haushalt zu schonen, schöpfte die KEA-BW<br />
alle För<strong>der</strong>möglichkeiten aus. Das Bundesamt<br />
für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />
sowie die EU über das Projekt InEECo (Initiative<br />
Energiespar-und Energieliefer-Contracting<br />
in öffentlichen Gebäuden) stellten<br />
insgesamt 30.000 Euro für die Erstellung<br />
des Nahwärme- und Begleitkonzeptes bereit.„Letztendlich<br />
kümmerten wir uns<br />
noch um die Ausschreibung und bewerteten<br />
die Angebote“, sagt Doris Andresen.<br />
„Mit <strong>der</strong> Vertragsunterzeichnung zwischen<br />
<strong>der</strong> Gemeinde und dem Contractor endete<br />
unser Auftrag.“<br />
PROJEKT BELASTET NICHT DEN HAUSHALT<br />
Klimaschutzmanager Sascha Rachow ist<br />
von <strong>der</strong> Zusammenarbeit und <strong>der</strong> Finanzierung<br />
begeistert: Nicht St. Leon-Rot,<br />
son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Contractor investiert die benötigten<br />
2,1 Millionen Euro. „Wir mussten<br />
unseren Haushalt nicht belasten und<br />
wussten, in welcher Höhe <strong>der</strong> Contractor<br />
seine Investitionen über die Vertragslaufzeit<br />
in den Grundpreis seiner Wärmeversorgung<br />
einkalkuliert“, beschreibt Sascha<br />
Rachow die Situation. „Und weil wir energieeffizientere<br />
Heizungen betreiben, entstehen<br />
uns auch im laufenden Betrieb<br />
kaum Mehrausgaben für die Wärme. Wir<br />
stoßen auch weniger CO 2 aus, da wir<br />
den Strom direkt aus unseren BHKW generieren.“<br />
Der gesamte Ablauf des Projektes war<br />
für die Gemeinde so überzeugend, dass<br />
<strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>at 2019 das nächste Klimaschutzprojekt<br />
unter <strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong> KLiBA<br />
Heidelberg verabschiedete. Im Oktober<br />
<strong>2021</strong> wird ein 500-Meter-Nahwärmenetz<br />
für die Parkringschule in Betrieb gehen.<br />
Klimaschutz-Projekte wie in St.Leon-Rot<br />
stehen für viele Kommunen an, davon ist<br />
Klimaschutzmanager Sascha Rachow<br />
überzeugt. „Wenn ein Gemeindeetat Investitionen<br />
in den Klimaschutz nicht zulässt,<br />
ist Energie-Contracting die ideale<br />
Lösung.“<br />
Red.<br />
Bild: IfE GmbH<br />
Alle Parameter immer im Blick<br />
Daten auf einfache Weise für das Energie- und Raumklima-Management gewinnen − dies<br />
ermöglicht die IfE GmbH jetzt auf Basis von Long Range Wide Area Network, kurz LoRaWAN.<br />
Die IfE GmbH bietet ihre Dienstleistungen zum<br />
Energie-Monitoring nun auch auf LoRaWAN-<br />
Basis an. Vorteil <strong>der</strong> Funktechnologie: Sie ermöglicht<br />
ohne großen Aufwand das Auslesen<br />
und Übertragen von Daten aus Sensoren, die<br />
etwa in verschiedenen Räumen von Gebäuden<br />
o<strong>der</strong> Liegenschaften verteilt sind. Auf diese<br />
Weise können wichtige Raumluftparameter wie<br />
Temperatur, Feuchte und CO 2 -Gehalt kontinuierlich<br />
überwacht werden. Via Dashboard werden<br />
die Messdaten visualisiert, was Gebäudebetreibern<br />
einen umfassenden Überblick über die<br />
aktuelle energetische Situation und die Raumluftqualität<br />
verschafft.<br />
Wie das Monitoring funktioniert, hat die IfE<br />
im eigenen Unternehmensgebäude erfolgreich<br />
erprobt. In allen Arbeitsräumen werden CO 2 -Gehalt,<br />
Temperatur und relative Luftfeuchtigkeit erfasst<br />
und die gemessenen Daten ausgewertet.<br />
„Mit diesem System können wir die Luftqualität<br />
gezielt überwachen, die Daten fortlaufend monitoren<br />
und sauber dokumentieren“, berichtet<br />
IfE-Geschäftsführer Dr.-Ing. Dirk Schramm. „Wir<br />
nutzen die Messungen und das Monitoring aktuell<br />
auch zur Corona-Prophylaxe.“<br />
Bei Grenzwertüberschreitungen werden Meldungen<br />
generiert, sodass gezielt gelüftet werden<br />
kann. Durch die laufende Erfassung <strong>der</strong> Raumtemperatur<br />
lassen sich als Nebeneffekt systematisch<br />
Einsparpotenziale bei <strong>der</strong> Wärmeversorgung<br />
generieren.<br />
Erfolgreiches Pilotprojekt<br />
Ein voller Erfolg war auch das Pilotprojekt mit<br />
einem Landratsamt in Thüringen. IfE installierte<br />
in den Klassenräumen mehrerer Schulen die<br />
LoRaWAN-Infrastruktur für die permanente Erfassung,<br />
Übertragung und Auswertung <strong>der</strong> drei<br />
erwähnten Klimaparameter. Dies gelang in einer<br />
für LoRaWAN-Projekte typischen kurzen Frist.<br />
Der unkomplizierte Aufbau <strong>der</strong> Infrastruktur und<br />
die sofort gewonnene komplette Transparenz <strong>der</strong><br />
aktuellen Raumluftsituation überzeugten auf Anhieb,<br />
sodass bereits Folgeprojekte beschlossen<br />
wurden.<br />
Dr.-Ing. Dirk Schramm sieht in <strong>der</strong> LoRa-<br />
WAN-Funktechnologie die Basis für neue Geschäftsmodelle<br />
bei Stadtwerken. „Mit LoRaWAN<br />
lässt sich beispielsweise das kommunale Energie-Monitoring<br />
sauber und effizient umsetzen.<br />
Monatliche Energiereports sind in kurzer Zeit<br />
realisierbar, werden weitestgehend automatisch<br />
erzeugt und können zur Ausschöpfung von Energieeffizienzpotenzialen<br />
genutzt werden.“<br />
Transparente Energieströme<br />
Gleiches gelte für alle Geschäftskunden, denen<br />
Stadtwerke das Energie-Monitoring als Dienstleistung<br />
anbieten können. Die permanente<br />
Überwachung und Auswertung von Energieströmen<br />
in kommunalen Unternehmen ist vor allem<br />
Messdaten werden im Dashboard visualisiert. Gebäudebetreiber<br />
erhalten eine umfassende Übersicht über die<br />
aktuelle energetische Situation und Raumluftqualität in<br />
verschiedenen Räumen.<br />
auch im Kontext <strong>der</strong> Normenerfüllung innerhalb<br />
des Energiemanagements nach DIN EN ISO<br />
50001 notwendig und kann bei <strong>der</strong> qualifizierten<br />
Durchführung von Energieaudits nach DIN<br />
EN 16247-1 unterstützen. Darüber hinaus ist<br />
das laufende Monitoring und Reporting von<br />
Energieströmen ein zentrales Element zur Erreichung<br />
von Klimaneutralität.<br />
„LoRaWAN ist ein sehr effektives und deshalb<br />
hochinteressantes Digitalisierungswerkzeug“,<br />
weiß IfE-Chef Schramm und lädt Stadtwerke<br />
zum Testen ein: „Mit unserem Musterkoffer<br />
zur Raumklimaerfassung können bis zu zehn<br />
Räume überwacht werden. Wer es ausprobiert,<br />
ist in aller Regel begeistert, weil <strong>der</strong> Nutzeffekt<br />
unmittelbar eintritt.“<br />
IfE - Ingenieurbüro für Energiewirtschaft GmbH<br />
Hallenburgstraße 32a<br />
98587 Steinbach-Hallenberg<br />
Maximilian Schramm<br />
Tel. 03 68 47/54 97-0<br />
M.Schramm@ifegmbh.de<br />
www.ifegmbh.de<br />
22 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21
Sicherheit<br />
Technik & Innovation<br />
Reisende müssen sich auch nachts keine Sorgen machen: Das Assistenzsystem registriert drohende Gefahren und alarmiert die Leitstelle.<br />
Foto: Adobe Stock/Olha<br />
Dann wird automatisch ein Alarm an die<br />
Leitstelle übertragen. Hier überprüfen die<br />
Mitarbeiter die Situation, etwa durch eine<br />
Kontaktaufnahme mit dem Fahrpersonal.<br />
Bei Gefahr verständigt die Leitstelle das<br />
Sicherheitspersonal o<strong>der</strong> die Polizei. Außerdem<br />
haben die Forschungspartner eine<br />
App entwickelt, mit <strong>der</strong> Fahrkartenkontrolleure<br />
o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Fahrgäste schnell und<br />
unauffällig Hilfe anfor<strong>der</strong>n können.<br />
„Inreakt“ dient nicht zur Sicherung von<br />
Beweisen, son<strong>der</strong>n nur dafür, im Ernstfall<br />
Hilfe anzufor<strong>der</strong>n. Daher findet keine Speicherung<br />
von personenbezogenen Daten<br />
statt. Das den Sensoren nachgelagerte System<br />
greift auf abstrahierte Modelle zurück,<br />
die keine Rückschlüsse auf Alter, Geschlecht<br />
o<strong>der</strong> Ethnie zulassen.<br />
Im Rahmen des Programms „Forschung<br />
für die zivile Sicherheit“ wurde das Projekt<br />
von 2013 bis 2016 vom Bundesforschungsministerium<br />
mit rund 2,75 Millionen Euro<br />
geför<strong>der</strong>t. Das gesamte Projektvolumen<br />
betrug rund 3,76 Millionen Euro. Als Forschungspartner<br />
beteiligten sich neben dem<br />
Koordinator Stuva auch das Fraunhofer-Institut<br />
in Berlin, die Innovative Informatikanwendungen<br />
in Transport-, Verkehrs- und<br />
Leitsystemen (INIT) in Karlsruhe, die Informations-<br />
und Kommunikationsgesellschaft<br />
(Infokom) in Neubrandenburg sowie<br />
die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg<br />
und die Verkehrsbetriebe Karlsruhe<br />
(VBK). Im Juli 2017 erhielt „Inreakt“ den<br />
Deutschen Mobilitätspreis.<br />
Das Konzept wurde bewusst nicht nur<br />
von IT-Experten, son<strong>der</strong>n in Zusammenarbeit<br />
mit Psychologen und Datenschutzexperten<br />
entwickelt. So konnte man unter<br />
an<strong>der</strong>em die Fehlalarmrate <strong>der</strong> Sensoren<br />
verringern. Außerdem wurde die Akzeptanz<br />
vonseiten <strong>der</strong> Fahrgäste und <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />
von Verkehrsunternehmen erhöht.<br />
Der Praxispartner VBK hat bereits einen<br />
Demonstrator entwickelt und vorgestellt.<br />
Dabei handelt es sich um ein Fahrzeug <strong>der</strong><br />
Stadtbahn, in das die Sensorik sowie eine<br />
Sicherheits-App für Fahrgäste und Kontrolleure<br />
eingebaut sind. Dieser Demonstrator<br />
hat die Funktionsfähigkeit <strong>der</strong> Technik gezeigt.<br />
Auch eine Low-Budget-Sensorik<br />
zum Erkennen von Vandalismus an Haltestellen<br />
wurde entwickelt.<br />
<br />
Christian Thienert<br />
DER AUTOR<br />
Dr.-Ing. Christian Thienert ist<br />
Bereichsleiter Tunnelbau und<br />
Bautechnik bei Stuva in Köln.<br />
Öffentlicher Personennahverkehr<br />
Auch nachts sicher unterwegs<br />
Um Fahrgäste in Bus und Bahn besser zu schützen, haben Forscher mit dem<br />
Verbundprojekt „Inreakt“ ein automatisiertes Alarmsystem entwickelt. Mithilfe<br />
von Videoaufnahmen und Geräuschsensoren erkennt es gefährliche Situationen.<br />
Vor allem in Städten fahren viele<br />
Menschen regelmäßig mit Bussen,<br />
S- o<strong>der</strong> U-Bahn, auch nachts. Der<br />
öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV)<br />
stellt das Rückgrat <strong>der</strong> städtischen Mobilität<br />
dar. Vorfälle von Gewalt, Sachbeschädigungen<br />
und Vandalismus in Bussen und<br />
Bahnen sowie an Haltestellen können allerdings<br />
dazu führen, dass sich Fahrgäste,<br />
insbeson<strong>der</strong>e nachts und in Zeiten geringer<br />
Frequentierung, unwohl fühlen o<strong>der</strong><br />
öffentliche Verkehrsmittel ganz meiden.<br />
Auch für Fahrer, Fahrscheinkontrolleure<br />
o<strong>der</strong> Sicherheitskräfte besteht die Gefahr,<br />
in kritische Situationen zu geraten.<br />
Das Projekt „Inreakt“ verfolgt das Ziel,<br />
mit einer kombinierten Video- und Audiodetektion<br />
sicherheitskritische Situationen<br />
und Notfälle im ÖPNV automatisiert zu<br />
erkennen und gegebenenfalls das Sicherheitspersonal<br />
zu alarmieren. Für solche<br />
Fälle sind im System Handlungsempfehlungen<br />
für das Personal in <strong>der</strong> Leitstelle<br />
hinterlegt. Diese Wissensdatenbank baut<br />
auf selbstlernenden Strukturen auf, das<br />
heißt, die dort zur Verfügung stehenden<br />
Entscheidungshilfen werden kontinuierlich<br />
verbessert. Dabei kommt das System<br />
ohne die Speicherung von Daten aus.<br />
Die Sicherheit von Fahrgästen und Mitarbeitern<br />
<strong>der</strong> Verkehrsbetriebe zu erhöhen,<br />
war Ziel des vom Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung (BMBF) geför<strong>der</strong>ten<br />
Projekts „Integrierte Hilfe-Reaktionsketten<br />
zur Erhöhung <strong>der</strong> Sicherheit des<br />
ÖPNV (Inreakt)“ unter Leitung <strong>der</strong> Studiengesellschaft<br />
für Tunnel und Verkehrsanlagen<br />
(Stuva). Der Ansatz bestand darin,<br />
ein effektives technisches Notfallmanagementsystem<br />
zu erforschen, das bei drohenden<br />
Gefahren automatisch die Leitstelle<br />
des zuständigen Verkehrsbetriebs informiert<br />
und dabei nicht in den Datenschutz<br />
eingreift.<br />
KEINE SPEICHERUNG VON DATEN<br />
Das automatisierte Assistenzsystem erkennt<br />
gefährliche Situationen anhand optischer,<br />
akustischer und mechanischer<br />
Sensoren. Es registriert beispielsweise, ob<br />
eine Person bewusstlos am Boden liegt, ob<br />
jemand in <strong>der</strong> Bahn ein verdächtiges Objekt<br />
zurückgelassen hat o<strong>der</strong> ob Personen<br />
an einer Haltestelle das Mobiliar zerstören.<br />
24 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21
Technik & Innovation<br />
Sicherheit<br />
Öffentliche Gebäude <strong>der</strong> kritischen Infrastruktur bedürfen eines sinnvollen und mo<strong>der</strong>nen<br />
Schutzkonzeptes.<br />
nur Befugte ein Gelände betreten – sowohl<br />
von außen als auch in beson<strong>der</strong>s<br />
sensiblen, internen Bereichen.<br />
2 Barrieren gegen gewaltsames Eindringen:<br />
Zunächst ist <strong>der</strong> Standort als Ganzes<br />
zu schützen, beispielsweise durch<br />
eine mit Sicherheitsbeleuchtung und<br />
Einbruchmeldesystem versehene Zaunanlage.<br />
Die Schlüsselinfrastruktur sollte<br />
man zusätzlich abschirmen, beispielsweise<br />
mit entsprechenden Sicherheitstoren,<br />
Durchfahrtssperren o<strong>der</strong> Pollern<br />
innerhalb des Geländes.<br />
3 Überwachung mit Videotechnik und<br />
Alarmgebern: Hier ist es entscheidend,<br />
dass die einzelnen Lösungen über<br />
Schnittstellen miteinan<strong>der</strong> und mit <strong>der</strong><br />
Unternehmens-IT vernetzt sind. Zudem<br />
ist es zweckmäßig, wenn sich die Sicherheitsanlagen<br />
mobil via Anruf o<strong>der</strong> App<br />
steuern lassen.<br />
• Insellösungen zu einem ganzheitlichen Sicherheitssystem<br />
verbinden: Mechanische und elektronische Schutzmaßnahmen<br />
müssen über Schnittstellen tiefenintegriert<br />
sein. Nur so können die Systeme ohne Verzögerungen<br />
reagieren. Beispielsweise müssen Brandmeldeanlagen<br />
sofort einen entsprechenden Alarm auslösen – vor Ort,<br />
auf den Rechnern und mobilen Endgeräten des Personals,<br />
in <strong>der</strong> Sicherheitsleitstelle und gegebenenfalls<br />
auch bei Feuerwehr o<strong>der</strong> Polizei – während das Zutrittskontrollsystem<br />
des betroffenen Bereichs die Fluchtwege<br />
öffnet.<br />
• Technisch ausgereifte Systeme mit hohem Automatisierungsgrad<br />
einsetzen: Automatisierte Prozesse laufen<br />
schneller ab als manuelle, sind weniger fehleranfällig<br />
sowie manipulierbar und befreien Mitarbeiter von Routineaufgaben.<br />
Nicht zu vergessen: Nach <strong>der</strong> Erstinstallation<br />
<strong>der</strong> Anlagen sind oft weitere Feinabstimmungen<br />
o<strong>der</strong> saisonale Anpassungen erfor<strong>der</strong>lich, etwa wegen<br />
geän<strong>der</strong>ten Witterungsbedingungen o<strong>der</strong> Pflanzenwuchs.<br />
Um zukunftsfähig zu sein, sollte das Sicherheitssystem<br />
technologische Weiterentwicklungen und Softwareanpassungen<br />
zulassen.<br />
blueSmart.<br />
Kontrolle<br />
ist alles.<br />
Wer, wann, wo Zutritt erhält – mit <strong>der</strong> elektronischen<br />
Zutritts organisation blueSmart von Winkhaus haben Sie<br />
die volle Kontrolle.<br />
blueSmart Vorteile:<br />
Perimeterschutz<br />
Zutritt verboten!<br />
Videoaufzeichnung, Durchfahrtssperren, Zugangskontrollen: Wie schütze ich<br />
Gebäude <strong>der</strong> kritischen Infrastruktur am besten? Experte Michael Simon gibt<br />
Tipps, damit Installationen ihre volle Wirkung entfalten können.<br />
Um öffentliche Einrichtungen und<br />
Kritische Infrastrukturen vor Gefahren<br />
wie Vandalismus und Sabotage<br />
zu bewahren, bedarf es eines wirksamen<br />
Perimeterschutzes auf <strong>der</strong> Basis<br />
eines auf die konkreten Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
zugeschnittenen, integrierten Sicherheitskonzepts.<br />
Das unbefugte physische Eindringen<br />
auf das Gelände lässt sich mit drei<br />
aufeinan<strong>der</strong> abgestimmten Maßnahmenpaketen<br />
deutlich reduzieren:<br />
1 Wirksame Zugangskontrollen: Mit Zugangskontrollen<br />
wird sichergestellt, dass<br />
Folgende Tipps helfen dabei, dass die genannten<br />
Maßnahmen ihre volle Wirkung<br />
entfalten können:<br />
• Customizing statt One-Fits-All-Konzept:<br />
Die realen Bedrohungsszenarien und<br />
örtlichen Gegebenheiten spielen für die<br />
Auswahl passen<strong>der</strong> Sicherheitssysteme<br />
eine entscheidende Rolle. Statt Standardlösungen<br />
sind individuelle Sicherheitskonzepte<br />
gefragt. Diese setzen eine<br />
gründliche Bewertung <strong>der</strong> Ist-Situation<br />
voraus. Dazu gehören unter an<strong>der</strong>em<br />
eine Risikoanalyse, die Betrachtung <strong>der</strong><br />
örtlichen und klimatischen Beson<strong>der</strong>heiten<br />
sowie das Erfassen von Störquellen<br />
in Bezug auf Videoüberwachung und<br />
elektronische Sensoren, wie Pflanzen<br />
und Tiere, schwierige Lichtverhältnisse<br />
o<strong>der</strong> Vibrationen durch eine Straße.<br />
Foto: Adobe Stock/johnmerlin<br />
Beson<strong>der</strong>s hohe Risiken sollte man zweifach absichern.<br />
So ist ein redundanter Datenaustausch empfehlenswert,<br />
beispielsweise per Datenleitung und Funk. Ein weiteres<br />
Muss ist die automatische, permanente Zustandsüberwachung<br />
<strong>der</strong> Sicherheitseinrichtungen. Das Monitoring sollte<br />
dabei über einen abgesicherten cloudbasierten Fernzugriff<br />
erfolgen können. So stellt man sofort – und ohne vor Ort<br />
zu sein – fest, wenn Anlagen wie Tore, Schranken, Poller<br />
o<strong>der</strong> Drehkreuze defekt sind, und kann frühzeitig Abhilfe<br />
schaffen. Ein weiteres Plus ist die intelligente Überwachung<br />
<strong>der</strong> Wartungsintervalle: Statt starrer Zeiträume<br />
richten sie sich nach den realen Nutzungsdaten, etwa<br />
danach, wie stark ein Zugangssystem frequentiert ist. Eine<br />
statistische Auswertung aller – automatisch protokollierten<br />
– Ereignisse dient als Grundlage für Rationalisierungsmaßnahmen<br />
und Weiterentwicklungen.<br />
Es ist abzusehen, dass Lösungen mit künstlicher Intelligenz<br />
auch im Perimeterschutz immer mehr an Bedeutung<br />
gewinnen. Ein Beispiel dafür ist die Fahrzeugtypenerkennung,<br />
etwa um Rettungs- und Polizeifahrzeugen<br />
automatisiert und ohne Verzug die Einfahrt zu gewähren.<br />
Dass die eingangs skizzierten Bedrohungen abklingen, ist<br />
nicht zu erwarten. Ein umfassen<strong>der</strong> Perimeterschutz, <strong>der</strong><br />
durch intelligente Technologien unterstützt wird, ist daher<br />
auf lange Sicht unverzichtbar. Michael Simon<br />
+ Schlüsselbetätigtes System<br />
+ Nahezu kontakloses Öffnen von Türen<br />
+ Batterielose und desinfizierbare Schlüssel<br />
+ Flächenbündige Schließzylin<strong>der</strong><br />
+ Virtuelle Netzwerk-Technologie<br />
+ Intelligente Befehlsverbreitung<br />
+ Zutrittsberechtigungen per App empfangen<br />
und übertragen<br />
+ Rückprotokollierung von Komponentendaten<br />
an die Verwaltungssoftware<br />
+ Online-Komfort zum Offline-Preis<br />
+ Für jede Tür den passenden Komponententyp<br />
DER AUTOR<br />
Michael Simon ist Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter <strong>der</strong> Zabag<br />
Security Engineering GmbH, Grünhainichen (Sachsen).<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />
winkhaus.de
Technik & Innovation<br />
Sicherheit<br />
Prävention<br />
Intelligentes Schutzsystem<br />
Neue<br />
Solarleuchte<br />
VIALUX<br />
Bei <strong>der</strong> Videoüberwachung öffentlicher Gebäude ist die Einhaltung <strong>der</strong> Datenschutzbestimmungen<br />
ein großes Thema. Das Präventivsystem Safe Places<br />
anonymisiert die aufgezeichneten Kamerabil<strong>der</strong> und hält so die Richtlinien ein.<br />
ihre Kleidung sind nicht zu erkennen. Das<br />
System bemerkt nicht, wer etwas tut, son<strong>der</strong>n<br />
nur, dass etwas passiert – beispielsweise<br />
durch schnelle Bewegungen o<strong>der</strong><br />
eine Verän<strong>der</strong>ung des Laustärkelevels. Erst<br />
wenn ein solcher Fall eintritt, gibt das System<br />
die Information weiter und Menschen<br />
schalten sich ein.<br />
MONITORING ERST NACH SCHULSCHLUSS<br />
Safe Places überwacht die Philipp-Matthäus-Hahn-Schule in Balingen. Die Technologie verpixelt<br />
die Video- und Audiosignale.<br />
Bis zum vergangenen August sorgten<br />
Jugendliche nachts für Lärm, Müll,<br />
Einbrüche und Vandalismus auf<br />
dem Gelände <strong>der</strong> Balinger Philipp-Matthäus-Hahn-Schule.<br />
Die Polizei konnte wenig<br />
ausrichten, da die Beamten das Gelände<br />
nach Schulschluss o<strong>der</strong> am Wochenende<br />
nicht ständig kontrollieren konnten. Schon<br />
Ende September 2019 setzten sich die<br />
Schulleitung und das Landratsamt zusammen<br />
und diskutierten die Möglichkeiten.<br />
Alle Beteiligten waren sich einig, dass es<br />
ein mo<strong>der</strong>nes Sicherheitskonzept braucht.<br />
Dieses sollte das Gelände <strong>der</strong> Schule schützen,<br />
gleichzeitig aber einen offenen Schulhof<br />
zulassen und dem Datenschutz gerecht<br />
werden.<br />
Die Installation eines konventionellen<br />
Kamerasystems war nicht möglich, weil<br />
dieses durch die Klarbildaufnahmen den<br />
Datenschutz verletzt hätte. Gleichzeitig<br />
wäre so ein System teuer gewesen, weil es<br />
eine permanente Überwachung am Bildschirm<br />
durch Fachpersonal erfor<strong>der</strong>t hätte.<br />
Schließlich entschied man sich für das<br />
Präventivsystem Safe Places mitsamt <strong>der</strong><br />
ihm zugrundeliegenden Anonymisierungstechnik<br />
Savas. „Unser Konzept sieht<br />
ein anonymisiertes Videomonitoring vor“,<br />
sagt Projektleiter Ayhan Sönmez. Zunächst<br />
führte sein Team eine Risikoanalyse<br />
durch und errichtete sechs Schutzzonen<br />
mit neun Kameras. Im August 2020 nahm<br />
Safe Places den Dienst auf.<br />
„Savas steht für ‚System zur Anonymisierung<br />
von Video- und Audio-Signalen‘“,<br />
erklärt Sönmez. „Das System schafft den<br />
Spagat zwischen zuverlässigem Monitoring<br />
und Einhaltung <strong>der</strong> Datenschutzvorgaben.“<br />
Savas sei aktuell das einzige System<br />
auf dem Markt, das die Anonymisierung<br />
zu 100 Prozent gewährleisten könne.<br />
Das ist möglich, weil Savas keine Klarbil<strong>der</strong><br />
liefert. Personen, ihre Gesichter und<br />
Foto: EnBW Energie Baden-Württemberg<br />
„Unsere Lösung enthält eine künstliche<br />
Intelligenz, die die anonymisierten Daten<br />
auswertet und dabei immer besser wird“,<br />
erklärt Sönmez. „Sie lernt bei Ereignissen<br />
dazu und verbessert so die Genauigkeit<br />
<strong>der</strong> Meldungen.“ Wenn beispielsweise<br />
eine Scheibe zu Bruch geht o<strong>der</strong> jemand<br />
schreit, nimmt Savas die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Lautstärke wahr und meldet diese an die<br />
Alarmempfangsstelle. Die Alarmempfangsstelle<br />
ist nach DIN EN 50518 zertifiziert<br />
und erfüllt hohe Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />
Technik und Personal. Die Mitarbeiter<br />
sichten das anonymisierte Video- und Audio-Material,<br />
können die Personen per<br />
Lautsprecher zum Weggehen auffor<strong>der</strong>n<br />
o<strong>der</strong> informieren die Polizei. Während des<br />
Schulbetriebs ist das System ausgeschaltet.<br />
Erst nach dem Unterrichtsende startet<br />
das Monitoring und endet am nächsten<br />
Morgen kurz vor Schulbeginn. „Zu Beginn<br />
gab es Nachfragen von Kollegen, Schülern<br />
und Eltern. Wir haben ihnen die Funktion<br />
des Systems erklärt, und seitdem gibt es<br />
keinerlei Bedenken mehr“, erzählt Schulleiter<br />
Martin Schatz. Derzeit entwickeln<br />
Spezialisten das Verfahren zu Savas DS+<br />
weiter.<br />
Clemens von Walzel<br />
DER AUTOR<br />
Clemens von Walzel ist Senior Manager<br />
Business Communications <strong>der</strong> EnBW in<br />
Stuttgart.<br />
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Sicherheit<br />
Die Schließlösung kann mit mehreren Zugangsrechten programmiert werden und ersetzt so einen Schlüsselbund.<br />
Fotos: Iloq<br />
Die Schließlösung ist bisher in drei Wagnis-Wohnprojekten eingebaut.<br />
Verwaltung<br />
Digitaler Türöffner<br />
Elektronische Schließsysteme können den Zutritt zu Gebäuden und Räumlichkeiten<br />
sicher und einfach kontrollieren. In einigen Wohnprojekten sind sie<br />
bereits im Einsatz.<br />
Die Wohnbaugenossenschaft Wagnis<br />
will durch innovative architektonische<br />
Konzepte ein Zuhause<br />
schaffen, das Begegnung und lebendige<br />
Gemeinschaft unterstützt. Beim Bau ihrer<br />
Intelligente Lösungen<br />
für Städte und Kommunen<br />
■ Breitbandnetze (FTTx)<br />
■ Private 5G-/LTE-Netze<br />
■ Cybersecurity<br />
■ Lösungen für E-Mobilität<br />
Wohnprojekte spielte deshalb vor allem<br />
die Schlüsselverwaltung eine wichtige<br />
Rolle. Diese sollte so einfach und nachvollziehbar<br />
wie möglich gestaltet sein. Die<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung bestand darin, nicht nur<br />
das Zugangsmanagement für eine große<br />
Anzahl von privat genutzten Wohnungen<br />
zu optimieren, son<strong>der</strong>n auch die verschiedenen<br />
gemeinschaftlichen Zugangsanfor<strong>der</strong>ungen<br />
zu organisieren.<br />
Bereits im Jahr 2017 entschied sich die<br />
Wohnbaugenossenschaft daher für den<br />
Einsatz von digitalen Schließsystemen.<br />
Installiert wurden die Systeme zunächst in<br />
einem Wohnprojekt mit 53 Apartments,<br />
zwei Gästewohnungen und mehreren<br />
Gemeinschaftsräumen. Bis heute folgten<br />
zwei weitere Wagnis-Wohnprojekte sowie<br />
die Ausweitung auf die Gemeinschaftsbereiche<br />
<strong>der</strong> Wohnquartiere von<br />
mehreren Bauherren. Insgesamt sind<br />
knapp 500 digitale Schließzylin<strong>der</strong> verbaut<br />
und rund 2.674 Schlüssel im Umlauf.<br />
Der Vorteil für die Bewohner: Ein<br />
einziger Schlüssel kann mit allen Zugangsrechten<br />
für die gemeinschaftlich<br />
genutzten Flächen und Räume programmiert<br />
werden. Das macht einen schweren<br />
Schlüsselbund überflüssig.<br />
KEINE BATTERIEN UND KABEL NÖTIG<br />
Falls ein digitaler Schlüssel verloren gehen<br />
o<strong>der</strong> sich die Nutzungsstrukturen<br />
und -bedürfnisse verän<strong>der</strong>n sollten,<br />
kann man die Zugangsrechte än<strong>der</strong>n. Die<br />
Schlüssel lassen sich neu programmieren<br />
o<strong>der</strong> sperren, die Schließzylin<strong>der</strong> müssen<br />
nicht ausgetauscht und ersetzt werden.<br />
Das stellt eine kostengünstige Lösung<br />
für die Mieter dar. Die Wohnbaugenossenschaft<br />
als Verwalter profitiert<br />
ebenfalls von dem schnellen Än<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />
Zugangsrechte, denn Mieterwechsel und<br />
Schlüsseltausch gehören bei großen<br />
Wohnprojekten zur Tagesordnung.<br />
Des Weiteren können versuchte Türöffnungen<br />
optional vom Schließzylin<strong>der</strong><br />
protokolliert und nachverfolgt werden.<br />
Das verhin<strong>der</strong>t eine missbräuchliche Benutzung<br />
und bietet den Hausbewohnern<br />
ein hohes Maß an Sicherheit, insbeson<strong>der</strong>e<br />
in Bezug auf die Gemeinschaftsräume.<br />
Elektronische Schließsysteme<br />
funktionieren außerdem ohne Batterien<br />
und Kabel. Die benötigte Energie wird<br />
allein durch den Schlüsseleinschub generiert.<br />
Somit entfällt nicht nur das<br />
Wechseln <strong>der</strong> Batterien, son<strong>der</strong>n auch<br />
Batterieabfall. Auf diese Weise wird die<br />
Umwelt geschont.<br />
DER WEG ZUR DIGITALEN LÖSUNG<br />
Der Übergang von einer mechanischen<br />
Schließanlage zu einem digitalen System<br />
stellt oft im ersten Schritt eine Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
dar. Christoph Miller, Mitglied<br />
des Vorstandes von Wagnis, bewertet die<br />
Entwicklung im Rückblick aber positiv:<br />
„Da wir einen Software-affinen Verwalter<br />
haben, war <strong>der</strong> Übergang von <strong>der</strong><br />
mechanischen zur digitalen Schließanlage<br />
recht einfach“, sagt er. Holger<br />
Schmeiser, Regionalleiter <strong>der</strong> Firma Iloq,<br />
hat die Wagnis-Projekte von Beginn an<br />
betreut. Er ergänzt: „Wir verfolgen gemeinsame<br />
Werte und Ziele in puncto<br />
Innovation, Nachhaltigkeit und Effizienz<br />
im Wohnungsbau. Darüber hinaus befruchten<br />
wir uns gegenseitig mit neuen<br />
Ideen und Ansätzen.“ Die Wohnbaugenossenschaft<br />
meldet ihre Ideen an die<br />
Firma zurück, wie zum Beispiel eine<br />
Schnittstelle für ein Raumbuchungsprogramm<br />
inklusive Schlüsselverwaltung.<br />
Diese kümmert sich anschließend um<br />
die Umsetzung. Aktuell plant Wagnis<br />
bereits, das Schließsystem auch in zukünftigen<br />
Wohnquartieren zu implementieren.<br />
Red.<br />
VIELSEITIGE<br />
ELEKTRONISCHE<br />
ZUTRITTSLÖSUNGEN<br />
––––<br />
SYSTEMARCHITEKTUR je nach<br />
Anfor<strong>der</strong>ung online, offline, funkvernetzt,<br />
Cloud-basiert und mobil.<br />
––––<br />
SYSTEMPLATTFORM mit Türbeschlägen<br />
und -zylin<strong>der</strong>n, Wandlesern,<br />
Spindschlössern, Software, Apps u.v.m.<br />
––––<br />
SYSTEMKOMPONENTEN für<br />
Innen- und Außentüren, automatische<br />
Türsysteme, Tore, Aufzüge, Spinde,<br />
Möbel, Zufahrten u.v.m.<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />
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Breitband und Vernetzte Kommune<br />
Technik & Innovation<br />
Auch auf dem Land 5G-Netz zu haben, wäre für viele Bürger ein essenzielles Bedürfnis. Doch es gibt immer noch viele sogenannte „graue Flecken“<br />
in Deutschland, in denen <strong>der</strong> Glasfaserausbau auf <strong>der</strong> Strecke bleibt. Dank eines Bundesför<strong>der</strong>programms sind diese nun auch för<strong>der</strong>fähig.<br />
Gigabitausbau<br />
Noch eine Wegstrecke vor sich<br />
Foto: Adobe Stock/mazolafoto<br />
<strong>der</strong> Bund in diesem Rahmen rund zwölf<br />
Milliarden Euro zur Verfügung und unterstützt<br />
den Ausbau von Glasfaseranbindungen,<br />
um unterversorgte sowie wirtschaftlich<br />
nicht rentable Gebiete ans Gigabitnetz<br />
anzuschließen. Mit <strong>der</strong> Neuauflage des<br />
Bundesför<strong>der</strong>programms Breitband – am<br />
26. April <strong>2021</strong> in Kraft getreten – sind nun<br />
auch sogenannte „graue Flecken“ för<strong>der</strong>fähig.<br />
Zusammen mit den Maßnahmen zur<br />
Beseitigung verbleiben<strong>der</strong> Mobilfunklöcher<br />
untermauert die Bundesregierung<br />
damit ihr strategisches Ziel, bis 2025 in<br />
Deutschland flächendeckend Gigabitnetze<br />
verfügbar zu machen.<br />
INNOVATIVE VERLEGEMETHODEN<br />
Neben den vom Bund bereitgestellten För<strong>der</strong>möglichkeiten<br />
spielen insbeson<strong>der</strong>e die<br />
Netzbetreiber eine zentrale Rolle – sowohl<br />
im geför<strong>der</strong>ten als auch dem eigenwirtschaftlichen<br />
Gigabitausbau. So haben die<br />
Netzbetreiber, über die För<strong>der</strong>projekte hinausgehend,<br />
eigenständig Investitionen in<br />
den Regionen getätigt und selbstständig<br />
ausgebaut. Einige Unternehmen haben<br />
sich zuletzt auch mit Expansionskapital<br />
finanzstarker Investoren verstärkt, um ihre<br />
Aktivitäten weiter ausweiten zu können.<br />
Der kommunalen Ebene kommt beim<br />
Gigabitausbau ebenfalls eine zentrale<br />
Rolle zu. Die För<strong>der</strong>verfahren zu planen<br />
und zu realisieren, ist und bleibt dabei ein<br />
essenzieller Aspekt. Darüber hinaus können<br />
Kommunen den Gigabitausbau in ihrer<br />
Region beispielsweise so unterstützen:<br />
• Ein wesentlicher Baustein ist <strong>der</strong> aktive<br />
Einsatz digitaler Hilfsmittel. Diese können<br />
für die Kommunikation sowie auch<br />
den Austausch von Informationen und<br />
Dokumenten dazu beitragen, die Umsetzung<br />
von Projekten zu beschleunigen,<br />
insbeson<strong>der</strong>e dann, wenn – wie bei<br />
Infrastrukturprojekten üblich – eine<br />
Vielzahl an Akteuren beteiligt ist. Damit<br />
einher geht natürlich auch, standardisierte<br />
und transparente Genehmigungsverfahren<br />
innerhalb <strong>der</strong> kommunalen<br />
Verwaltung zu etablieren.<br />
• In den vergangenen Jahren haben sich<br />
zudem die minimalinvasiven Verlegemethoden<br />
stetig weiterentwickelt. Der<br />
Einsatz innovativer Verlegemethoden<br />
hat das Potenzial, den Ausbau deutlich<br />
zu beschleunigen und Investitionskosten<br />
zu senken. Heute kann je nach Situation<br />
und vorherrschenden Rahmenbedingungen<br />
auf eine Vielzahl unterschiedlicher<br />
Technologien zurückgegriffen<br />
werden.<br />
• Ein weiterer Hebel, mit dem Kommunen<br />
den Gigabitausbau aktiv gestalten können,<br />
ist die Berücksichtigung von Synergiepotenzialen<br />
und Baumaßnahmen<br />
innerhalb <strong>der</strong> Kommune. So sollte <strong>der</strong><br />
Infrastrukturausbau bei <strong>der</strong> kommunalen<br />
(Bau-)Planung konsequent mitgedacht<br />
werden. Dazu zählen etwa die<br />
Prüfung einer Mitverlegung von Leerrohren<br />
bei Straßenarbeiten, die Nutzung<br />
geeigneter kommunaler Infrastrukturen<br />
sowie auch die Berücksichtigung <strong>der</strong><br />
Anfor<strong>der</strong>ungen für einen Mobilfunkausbau.<br />
Denn die künftigen Mobilfunknetze<br />
werden deutlich engmaschiger.<br />
Das heißt, dass statt großer Antennen<br />
vermehrt Kleinzellen installiert werden.<br />
Die dafür notwendigen Standorte benötigen<br />
Strom- und Glasfaseranschlüsse.<br />
Ob Mobilfunkausbau, innovative Verlegemethoden<br />
o<strong>der</strong> Management von Infrastrukturprojekten<br />
– zu diesen und weiteren<br />
Themen bieten die Län<strong>der</strong>kompetenzzentren<br />
wie auch das Gigabitbüro des<br />
Bundes ein breites Informations- und<br />
Schulungsangebot für Kommunen an. Das<br />
digitale Lernportal des Gigabitbüros des<br />
Bundes wurde kürzlich live geschaltet.<br />
Unter <strong>der</strong> Adresse www.digitaleslernportal.de<br />
bietet es den kommunalen<br />
Vertretern die Möglichkeit, zeit- und ortsunabhängig<br />
neue Erkenntnisse rund um<br />
den Gigabitausbau zu gewinnen. Die Angebote<br />
des Gigabitbüros sowie auch <strong>der</strong><br />
Län<strong>der</strong>kompetenzzentren sind für Kommunen<br />
kostenfrei und dienen dem Aufbau<br />
und <strong>der</strong> Vertiefung von Expertise in Sachen<br />
Gigabitnetze auf <strong>der</strong> kommunalen<br />
Ebene.<br />
Caspar Preysing<br />
DER AUTOR<br />
Caspar Preysing ist Leiter des Gigabitbüros des<br />
Bundes in Berlin.<br />
Rund 88 Prozent <strong>der</strong> deutschen Haushalte verfügen aktuell bereits über<br />
Breitbandanschlüsse mit mindestens 100 Mbit/s. Dennoch sind die<br />
Unterschiede in <strong>der</strong> Versorgung zwischen Städten und ländlichem Raum noch<br />
enorm. Daher unterstützt die Bundesregierung hier mit För<strong>der</strong>programmen.<br />
Deutschland kommt beim Gigabitausbau<br />
deutlich voran. So ist seit<br />
2017 die Zahl <strong>der</strong> Breitbandanschlüsse<br />
um fast zehn Prozent auf 36,2<br />
Millionen in 2020 gestiegen. Und wenngleich<br />
Deutschland beim flächendeckenden<br />
Glasfaserausbau noch eine Wegstrecke<br />
vor sich hat, wird <strong>der</strong> Bedarf <strong>der</strong> meisten<br />
Bürger durch das bestehende Netz gut<br />
abgedeckt – und das trotz coronabedingter<br />
Zusatzbelastungen wie Homeoffice und<br />
-schooling. Auf dem Weg zur Gigabitgesellschaft<br />
bleibt <strong>der</strong> Ausbau <strong>der</strong> digitalen<br />
Infrastruktur auch weiterhin ein zentrales<br />
Thema für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.<br />
Denn auch künftig werden <strong>der</strong><br />
Bandbreitenbedarf <strong>der</strong> Nutzer sowie das<br />
Datenvolumen in den globalen Netzen<br />
stark zunehmen. Mittelfristig wird dieser<br />
Bedarf nur über gigabitfähige Netze abgedeckt<br />
werden können – das bedeutet vor<br />
allem Glasfaser und 5G.<br />
Derzeit verfügen schon gut 88 Prozent<br />
<strong>der</strong> Haushalte in Deutschland über Breitbandanschlüsse<br />
mit mindestens 100<br />
Mbit/s. Über 59 Prozent <strong>der</strong> Haushalte<br />
stehen Gigabitanschlüsse (mindestens<br />
1.000 Mbit/s) zur Verfügung, mehr als<br />
doppelt so vielen wie Ende 2018. Während<br />
die städtische und halbstädtische Verfügbarkeit<br />
generell gut ist, ist die Versorgung<br />
im ländlichen Raum über alle Kategorien<br />
hinweg ausbaufähig – gut 65 Prozent <strong>der</strong><br />
Haushalte erhalten Datenraten von 100<br />
Mbit/s und mehr (gegenüber fast 96 Prozent<br />
im städtischen Raum) und nur 20<br />
Prozent verfügen über einen gigabitfähigen<br />
Anschluss (76 Prozent in <strong>der</strong> Stadt).<br />
Diese Unterschiede sind nicht zuletzt<br />
dem Umstand geschuldet, dass die Netze<br />
im ländlichen Raum für Netzbetreiber oftmals<br />
wirtschaftlich nur schwer zu erschließen<br />
sind. Diese Herausfor<strong>der</strong>ung adressiert<br />
die Bundesregierung mit umfassenden<br />
För<strong>der</strong>programmen. Insgesamt stellt<br />
Die Glasfaserzukunft wird<br />
auf dem Land geschrieben.<br />
Und zwar: jetzt!<br />
Wir unterstützen Sie dabei, den Glasfaserausbau<br />
auch in Ihrer Kommune zu realisieren.<br />
Partnerschaftlich, flächendeckend & auf<br />
Augenhöhe.<br />
32 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />
Ergreifen Sie die Initiative:<br />
glasfaser-jetzt@deutsche-glasfaser.de
Technik & Innovation<br />
Breitband und Vernetzte Kommune<br />
Technik & Innovation<br />
Vom Petri Hof bis zum Rathaus <strong>der</strong> Gemeinde Bous erstreckt sich das Ausbaugebiet des kostenlosen Drahtlosnetzwerks.<br />
WLAN-Gutscheine<br />
Mobil surfen im Ort<br />
Vor drei Jahren startete die Europäische Union ein För<strong>der</strong>programm, um<br />
Kommunen zu unterstützen, die in ihrem Gebiet ein kostenfreies WLAN für alle<br />
umsetzen wollten und vergab Gutscheine in Höhe von 15.000 Euro. Die<br />
7.000-Einwohner-Kommune Bous im Saarland hat einen davon erhalten.<br />
Der schnelle Zugriff auf alle möglichen<br />
Daten über Smartphone, Tablet<br />
o<strong>der</strong> ein an<strong>der</strong>es Endgerät ist<br />
aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.<br />
Der Wunsch, überall auf ein leistungsfähiges<br />
und idealerweise kostenloses<br />
Mobilfunknetz zugreifen zu können, ist<br />
daher verständlich und wird von vielen<br />
Interessengruppen postuliert.<br />
Um Kommunen, die den Aufbau eines<br />
kostenfreien Drahtlosnetzwerks in ihrem<br />
Gemeindegebiet vorantreiben wollen, zu<br />
unterstützen, hat die EU mit „WiFi4EU“<br />
ein För<strong>der</strong>programm aufgelegt. Dazu<br />
wurde bereits Anfang März 2018 das zugehörige<br />
Portal freigeschaltet.<br />
Die folgenden Wochen waren jedoch<br />
von technischen Problemen gekennzeichnet.<br />
Denn das Portal war lange Zeit gesperrt<br />
und teilweise völlig überlastet. Der<br />
Gemeinde Bous gelang die Registrierung<br />
schließlich am 16. März 2018.<br />
Bei <strong>der</strong> Teilnahme galt das Windhund-Prinzip<br />
– ein Verfahren, bei dem <strong>der</strong><br />
Zugang zu einer nur begrenzt vorhandenen<br />
Ressource ausschließlich nach <strong>der</strong><br />
zeitlichen Reihenfolge <strong>der</strong> Bedarfsanmeldungen,<br />
nicht jedoch nach an<strong>der</strong>en Kriterien<br />
freigegeben wird. Der Wettbewerb<br />
wurde in vier Tranchen geteilt, in denen<br />
es jeweils knapp 60 Gutscheine à 15.000<br />
Euro für ganz Deutschland zu gewinnen<br />
gab. Also konnten nur 240 <strong>der</strong> insgesamt<br />
etwa 12.000 Kommunen profitieren.<br />
Die registrierten Kommunen werden in<br />
einem sogenannten Call aufgerufen, sich<br />
förmlich für das Programm zu bewerben.<br />
Nachdem die Gemeinde Bous beim ersten<br />
Call 2018 keinen Zuschlag erhalten konnte,<br />
war die Verwaltung beim zweiten Aufruf<br />
am 5. April 2019 schließlich erfolgreich.<br />
Hierzu beglückwünschte die Europäische<br />
Union die 7.000-Einwohner-Kommune am<br />
7. Juni 2019 offiziell. Dadurch war die För<strong>der</strong>ung<br />
sichergestellt und es musste in <strong>der</strong><br />
Folge eine Firma zur konkreten Umsetzung<br />
ausgewählt werden. Hierfür kamen<br />
ausschließlich zertifizierte Firmen aus einer<br />
Liste <strong>der</strong> EU-Vertragspartner in Frage.<br />
Noch im Juni wurde <strong>der</strong> Kontakt zur<br />
saarländischen Firma Regler Systems aufgenommen.<br />
Dort hatte man bereits Referenzen<br />
mit WLAN-Installationen in zahlreichen<br />
Firmen, aber auch in einer saarländischen<br />
Gemeinde.<br />
Am 11. November 2019 wurde zunächst<br />
<strong>der</strong> Auftrag zur Konzepterstellung über<br />
960 Euro netto an das Unternehmen vergeben.<br />
Anschließend legte man das Gebiet<br />
für die WLAN-Installation fest. Hierfür<br />
wurde ein Bereich ausgewählt, <strong>der</strong> auch<br />
das Zentrum <strong>der</strong> städtebaulichen Maßnahmen<br />
darstellt. Dieser reicht vom Bouser<br />
Rathaus entlang <strong>der</strong> Ortsdurchfahrt <strong>der</strong><br />
Bundesstraße 51 und zweigt dann in eine<br />
Geschäftsstraße ab, an <strong>der</strong> Arztpraxen und<br />
34 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />
Fotos: Gemeinde Bous<br />
Gastronomiebetriebe zu finden sind. Das<br />
Ausbaugebiet endet schließlich am Petri<br />
Hof, einer gemeindeeigenen Veranstaltungsstätte<br />
mit Restaurant- und Hotelbetrieb.<br />
Zur Realisierung des Ausleuchtungskonzepts<br />
ergab sich die Notwendigkeit,<br />
neben zwei Netzzugangseinrichtungen<br />
sieben „Mesh Points“ zu installieren. Dies<br />
sind Einrichtungen zur Weitergabe und<br />
Verstärkung des Mobilfunksignals. Hierfür<br />
mussten bis auf zwei Ausnahmen die Privatbesitzer<br />
<strong>der</strong> Immobilien um Genehmigung<br />
zur Installation <strong>der</strong> Geräte einschließlich<br />
<strong>der</strong> Stromversorgung gebeten<br />
werden.<br />
ZEITVERZÖGERUNGEN AUF DEM WEG<br />
Auch wenn sich die Mehrzahl <strong>der</strong> Besitzer<br />
spontan bereit zeigte, die Installationen an<br />
ihren Häusern vornehmen zu lassen, waren<br />
doch zeitaufwändige Einzelverhandlungen<br />
notwendig. Eine weitere Zeitverzögerung<br />
brachte die aufkommende Corona-Pandemie<br />
mit sich. Trotzdem konnte<br />
Ende 2020 das Ausleuchtungskonzept mit<br />
allen beteiligten Eigentümern abgestimmt<br />
und zur Umsetzung freigegeben werden.<br />
Im Januar <strong>2021</strong> wurde die ortsansässige<br />
Elektrofachfirma Rief offiziell mit <strong>der</strong> Installation<br />
<strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen technischen<br />
Einrichtungen beauftragt. Hierbei zeigte<br />
sich, dass die För<strong>der</strong>summe von 15.000<br />
Euro für das Gesamtprojekt nicht auskömmlich<br />
ist. Die Mehrkosten von rund<br />
4.200 Euro müssen über den Haushalt <strong>der</strong><br />
Wir sind Ihr Partner in <strong>der</strong> Region.<br />
Die BBV Deutschland hat eine klare Vision und setzt auf feste Partnerschaften.<br />
Wir wollen den Weg von Kommunen in die Gigabit-Gesellschaft<br />
im ländlichen Raum ebnen, den privatwirtschaftlichen Aufbau leistungsfähiger<br />
Glasfasernetze vorantreiben und den dort lebenden Menschen<br />
schon heute und nicht erst morgen echte Zukunftsper spektiven bei <strong>der</strong><br />
Versorgung mit schnellem Internet geben.<br />
Kontaktieren Sie uns!<br />
BBV Deutschland GmbH<br />
Robert-Bosch-Straße 32<br />
63303 Dreieich<br />
Tel 06103 37424-00<br />
info@bbv-deutschland.de<br />
Gemeinde Bous abgedeckt werden. Die<br />
monatlichen Kosten <strong>der</strong> Telekom-Anschlüsse<br />
verbleiben ebenfalls bei <strong>der</strong> Kommune.<br />
Zusätzlich wurde mit den Eigentümern<br />
<strong>der</strong> in Anspruch genommenen<br />
Gebäude ein finanzieller Ausgleich für die<br />
entstehenden Energiekosten <strong>der</strong> Mesh<br />
Points vereinbart.<br />
Die eigentlichen Installationsarbeiten<br />
konnten innerhalb von drei Tagen problemlos<br />
realisiert werden. Mitte <strong>Mai</strong> erfolgte<br />
die Inbetriebnahme des kostenlosen Wifi<br />
in Bous. Vom Rathaus bis zum Petri Hof<br />
ergibt dies ein einheitliches Netz auf einer<br />
Länge von knapp 700 Metern, in dem sich<br />
die Nutzer und Besucher <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Kirchund<br />
Saarbrücker Straße ansässigen Gastronomiebetriebe,<br />
Arztpraxen und Ladenlokale<br />
kostenlos einbuchen können.<br />
Der gesamte Prozess wurde vom Rat <strong>der</strong><br />
Gemeinde Bous, <strong>der</strong> den Ausbau uneingeschränkt<br />
befürwortet hatte, konstruktiv<br />
begleitet. Zur erfolgreichen Umsetzung<br />
haben jedoch auch die Eigentümer <strong>der</strong> Gebäude,<br />
an <strong>der</strong>en Hausfront die technischen<br />
Einrichtungen installiert wurden, beigetragen.<br />
Darüber hinaus war die schnelle Zusammenarbeit<br />
mit den beiden beauftragten<br />
Firmen ein entscheiden<strong>der</strong> Grundstein<br />
für den Ausbau des kostenfreien Drahtlosnetzwerks<br />
in <strong>der</strong> Gemeinde.<br />
Insgesamt hat sich gezeigt, dass zwar<br />
die För<strong>der</strong>ung durch die EU ein wichtiger<br />
Anschub zum Aufbau einer Mobilfunkstruktur<br />
war, dass aber immer noch ein<br />
deutlicher finanzieller und organisatorischer<br />
Aufwand bei <strong>der</strong> Kommune selbst<br />
verbleibt.<br />
Stefan Louis<br />
Ihre Vorteile<br />
• Keine Inanspruchnahme<br />
von Steuermitteln<br />
• Vollständig privat finanziert<br />
• Schneller Ausbau<br />
• Open Access<br />
Entscheiden Sie sich jetzt für ein Glasfaser- Breitbandnetz<br />
und machen Sie Ihre Gemeinde fit für die Zukunft.<br />
• Aufwertung <strong>der</strong> Gewerbegebiete<br />
• Neuansiedlungen von Unternehmen<br />
• Wirtschaftliches Wachstum<br />
• Teilnahme am gesellschaftlichen und kulturellen Leben<br />
• Ausgleich Stadt- / Landgefälle<br />
• Heimarbeitsplätze<br />
• Attraktivere Neubaugebiete<br />
• Steigerung <strong>der</strong> Immobilienwerte<br />
HOHE NACHFRAGE<br />
Während <strong>der</strong> Bewerbungsphase<br />
beantragten mehr als 10.000<br />
Gemeinden in ganz Europa einen<br />
„WiFi4EU“-Gutschein. 3.400<br />
Gemeinden erhielten einen solchen für<br />
die Einrichtung von WLAN-Hotspots im<br />
öffentlichen Raum. Für die gesamte<br />
Initiative stellte die Kommission<br />
zusätzlich zu den ursprünglich<br />
zugewiesenen 120 Millionen Euro<br />
weitere Mittel bereit. Spanien, Italien<br />
und Deutschland erreichten hierbei die<br />
maximale Anzahl Voucher, die einem<br />
einzelnen Mitgliedsstaat zur Verfügung<br />
stehen.<br />
DER AUTOR<br />
Stefan Louis ist seit 2005 Bürgermeister<br />
<strong>der</strong> Gemeinde Bous 15 Kilometer<br />
nordöstlich von Saarbrücken im<br />
Saarland.<br />
BBV-DEUTSCHLAND.DE
Technik & Innovation<br />
Breitband und Vernetzte Kommune<br />
ÜBER DEN ZBA<br />
Der Zweckverband Breitband Altmark<br />
(ZBA) verfolgt die Strategie, die<br />
insbeson<strong>der</strong>e dezentral gelegenen und<br />
unterversorgten Orte <strong>der</strong> 4.700<br />
Quadratkilometer großen Altmark mit<br />
einem zukunftsfähigen und<br />
flächendeckenden Glasfasernetz zu<br />
erschließen. Als Zweckverband ist <strong>der</strong><br />
ZBA ein Zusammenschluss mehrerer<br />
kommunaler Gebietskörperschaften zur<br />
Erledigung <strong>der</strong> festgesetzten Aufgabe<br />
<strong>der</strong> Erschließung des Zweckverbandsgebietes<br />
mit Breitbandinternetanschlüssen.<br />
Damit bewältigen die Mitglie<strong>der</strong><br />
des ZBA gemeinschaftlich die Aufgabe<br />
<strong>der</strong> Daseinsvorsorge <strong>der</strong> Internetinfrastrukturentwicklung<br />
in <strong>der</strong> Altmark. 20<br />
Gemeinden, Verbandsgemeinden und<br />
Städte sowie die zwei Landkreise<br />
Altmarkkreis Salzwedel und Landkreis<br />
Stendal engagieren sich für die Altmark<br />
in Sachsen-Anhalt.<br />
Ländliche Gebiete<br />
Kombiniertes<br />
Ausbauvorhaben<br />
In <strong>der</strong> Altmark (Sachsen-Anhalt) befindet sich ein beson<strong>der</strong>s großes zusammenhängendes<br />
und umfangreich geför<strong>der</strong>tes FTTH-Ausbaugebiet. Dennoch können<br />
einige „schwarze Flecken“ nur über einen eigenwirtschaftlichen Ausbau mit<br />
Glasfaser versorgt werden.<br />
Das Giganetz in <strong>der</strong> Altmark ist logistischer<br />
Hochleistungssport. Die<br />
Region zählt zu den am größten<br />
zusammenhängenden FTTH-Ausbaugebieten<br />
<strong>der</strong> Bundesrepublik und ist <strong>der</strong>zeit<br />
das umfangreichste geför<strong>der</strong>te ländliche<br />
Breitbandprojekt Deutschlands. Das Ziel<br />
ist die flächendeckende Versorgung <strong>der</strong><br />
Altmark mit Glasfaser bis in jeden Ort und<br />
die Chancengleichheit für alle Altmarkbewohner.<br />
Da jedoch gemäß <strong>der</strong> För<strong>der</strong>kriterien<br />
nicht in allen Regionen geför<strong>der</strong>t werden<br />
kann, hatten sich die Geschäftsführung<br />
des Zweckverbands Breitband Altmark<br />
(ZBA), <strong>der</strong> Landrat des Landkreises<br />
Salzwedel, Michael Ziche, und die Geschäftsleitung<br />
des Breitbandunternehmens<br />
„DNS:NET“ nach <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> noch<br />
unterversorgten Gebiete und sogenannten<br />
„schwarzen Flecken“ dazu entschlossen,<br />
diese Lücken durch den raschen privatwirtschaftlichen<br />
Ausbau für zahlreiche<br />
Ortschaften zu beseitigen.<br />
Als technologischer Partner und Netzbetreiber<br />
für das 4.700 Quadratkilometer<br />
große Giganetz in <strong>der</strong> Altmark (Sach-<br />
Am 15. Oktober 2020 fand unter reger Beteiligung <strong>der</strong> Öffentlichkeit und <strong>der</strong> Einwohner aus Apenburg-Winterfeldt ein weiterer Spatenstich für das<br />
größte zusammenhängende FTTH-Projekt in Sachsen-Anhalt, diesmal im Projektgebiet 3, statt.<br />
36 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />
Fotos: H. Wiedl<br />
Der Zweckverband Breitband Altmark (ZBA) sorgt für eine schnelle und flächendeckende Erweiterung<br />
des Glasfasernetzes.<br />
sen-Anhalt) unter <strong>der</strong> Leitung des<br />
Zweckverbandes Altmark (ZBA) ist das<br />
Unternehmen bei <strong>der</strong> Realisierung und<br />
Erschließung <strong>der</strong> ländlichen Gebiete aktiv.<br />
Der eigenwirtschaftliche Ausbau in<br />
Sachsen-Anhalt in <strong>der</strong> Altmark startetet<br />
am 16. Februar dieses Jahres im ersten<br />
Ort Jübar.<br />
Rainer Piroth, Chief Networking Officer<br />
und Mitglied <strong>der</strong> Geschäftsleitung bei<br />
„DNS:NET“, bestätigte zu Beginn des<br />
Jahres den eigenwirtschaftlichen Ausbau<br />
in <strong>der</strong> Altmark: „In <strong>der</strong> Gemeinde Jübar<br />
im Altmarkkreis Salzwedel war <strong>der</strong> Start<br />
im Februar <strong>2021</strong> und dann werden wir<br />
schnell weitere Ortschaften in die Vorvermarktung<br />
und Planung aufnehmen,<br />
damit zeitgleich zu den Ausbauregionen<br />
in den geför<strong>der</strong>ten Clustern reagiert werden<br />
kann. Teams werden entsprechend<br />
informieren und mit allen Haushalten in<br />
den Dialog treten. Unser gemeinsames<br />
Ziel ist die flächendeckende Versorgung<br />
<strong>der</strong> Altmark mit 500 Mbit/s und darüber<br />
hinaus. Diese Datenraten konnten durch<br />
die entsprechende Anbindung an unsere<br />
Netztopologie in den ersten Ortschaften<br />
schon umgesetzt werden.“<br />
SCHWARZE FLECKEN AUF DER LANDKARTE<br />
Der Zweckverband steuert das kommunale<br />
Netz und Gesamtprojekt, bei dem<br />
20 Gemeinden und zwei Landkreise ihre<br />
kommunale Infrastruktur direkt aufbauen<br />
und mit höchsten Bandbreiten auf<br />
Glasfaserbasis realisieren. Die bislang<br />
unterversorgten Orte erstrecken sich dabei<br />
über 4.700 Quadratkilometer, es gibt<br />
zahlreiche „schwarze Flecken“, die<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />
ebenfalls zu berücksichtigen sind. Andreas<br />
Kluge, <strong>der</strong> Geschäftsführer des ZBA,<br />
meint dazu: „Das Geheimnis des erfolgreichen<br />
Breitbandausbaus liegt in <strong>der</strong><br />
Kooperation zwischen kommunaler und<br />
privater Wirtschaft.“ Er sei erfreut, dass<br />
ein Partner für den eigenwirtschaftlichen<br />
Ausbau gefunden werden konnte. „Das<br />
ist bei <strong>der</strong> Dimension des Altmarknetzes<br />
keine Selbstverständlichkeit.“<br />
Im <strong>Mai</strong> wurde bekanntgegeben, dass<br />
weitere Regionen per Eigenausbau folgen<br />
können. Für den Erfolg musste in<br />
Jübar eine Anschlussquote von 40 Prozent<br />
erreicht werden, damit sich <strong>der</strong> Ausbau<br />
rechnet. Wichtig war dabei die Unterstützung<br />
durch den Bürgermeister<br />
und den Gemein<strong>der</strong>at sowie engagierte<br />
Bürger von Jübar. Schon mehr als 45 Prozent<br />
<strong>der</strong> Jübarer Haushalte konnten vom<br />
Anschluss ans Glasfasernetz überzeugt<br />
werden.<br />
Generell wird mindestens eine Anschlussquote<br />
von 50 Prozent angestrebt.<br />
Verbandsgeschäftsführer Andreas Kluge<br />
vereinbarte mit <strong>der</strong> „DNS:NET“ im Projektgebiet<br />
3 den weiteren Ausbau vieler<br />
Orte in <strong>der</strong> Altmark. Konkret geht es um<br />
die Orte, die vom geför<strong>der</strong>ten Ausbau<br />
ausgelassen werden mussten o<strong>der</strong> nur in<br />
kleineren Teilen erschlossen werden<br />
konnten. Hans Güldenpenning<br />
DER AUTOR<br />
Hans Güldenpenning ist freier Journalist.<br />
Rollout<br />
Management<br />
im Gigabit-<br />
Zeitalter<br />
In einer vernetzten Welt<br />
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Technik & Innovation Breitband und Vernetzte Kommune Anzeige<br />
Advertorial<br />
Unterversorgte Adressen können mit För<strong>der</strong>mitteln ans schnelle Internet per Glasfaser angeschlossen<br />
werden.<br />
Graue Flecken<br />
Mit Masterplan<br />
Mit dem kürzlich in Kraft getretenen neuen Bundesför<strong>der</strong>programm für „Graue<br />
Flecken“ wird <strong>der</strong> Breitbandausbau in unterversorgten Gebieten auch künftig<br />
eine große Rolle spielen. Melanie Harti berichtet von ihrer Erfahrung mit dem<br />
geför<strong>der</strong>ten Glasfaserausbau.<br />
Was muss von Seiten <strong>der</strong> Gemeinden und<br />
Zweckverbände erfolgt sein, ehe <strong>der</strong> Ausschreibungsprozess<br />
beginnen kann?<br />
Melanie Harti: Die Kommunen identifizieren<br />
unterversorgte Adressen. Anschließend erstellen<br />
sie eine Masterplanung zum Ausbau,<br />
auf <strong>der</strong>en Basis sie (Bundes- und/<br />
o<strong>der</strong> Landes-)För<strong>der</strong>mittel beantragen und<br />
die Art des Ausbauverfahrens wählen. Das<br />
heißt, die Kommune entscheidet sich entwe<strong>der</strong><br />
für das Betreibermodell – hier baut<br />
die Gemeinde die passive Infrastruktur<br />
selbst und verpachtet diese anschließend<br />
an einen Netzbetreiber – o<strong>der</strong> das Wirtschaftlichkeitslückenmodell<br />
– die Gemeinde<br />
unterstützt den Glasfaserausbau<br />
des Netzbetreibers ausschließlich finanziell.<br />
Wurden För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong> gewährt und<br />
das Projekt im Haushalt <strong>der</strong> jeweiligen<br />
Kommune verankert, startet schließlich<br />
<strong>der</strong> Ausschreibungsprozess.<br />
Wie läuft dieser im Normalfall ab und was<br />
gibt es dabei zu beachten?<br />
Harti: Der erste Schritt <strong>der</strong> Netzbetreiber ist<br />
<strong>der</strong> sogenannte Teilnahmeantrag. Hier<br />
weisen die Bewerber ihre Qualifizierung<br />
für das ausgeschriebene Projekt nach. Anschließend<br />
beginnt ein zweistufiges Verfahren:<br />
Zunächst geben die Interessenten<br />
ein indikatives, dann ein finales Angebot<br />
ab. Zwischen beiden Offerten findet ein<br />
Verhandlungsgespräch statt, bei dem bestehende<br />
Unklarheiten ausgeräumt und<br />
Vertragsfragen besprochen werden können.<br />
Kommunen lassen sich zur Unterstützung<br />
hierbei meist juristisch begleiten. Im<br />
nächsten Schritt werden alle Angebote<br />
neutral nach denselben Kriterien bewertet<br />
und <strong>der</strong> Bestbieter erhält den Zuschlag. Es<br />
folgt die Beantragung des finalen För<strong>der</strong>bescheids<br />
beim För<strong>der</strong>mittelgeber und die<br />
Realisierung des Baus. Wichtig: Im Betrei-<br />
Foto: Adobe Stock/Sigtrix<br />
bermodell kann die Ausschreibung des<br />
Betriebs und des Tiefbaus parallel erfolgen,<br />
im Wirtschaftlichkeitslückenmodell<br />
wird die Bau- und Betreiberdienstleistung<br />
zusammen vergeben.<br />
Wie geht es im Anschluss an die Ausschreibung<br />
weiter?<br />
Harti: Nach <strong>der</strong> Zuschlagserteilung ist enger<br />
Kontakt und Kommunikation zwischen<br />
Gemeinde und Betreiber essenziell. Daher<br />
starten wir unmittelbar mit einem gemeinsamen<br />
Projekt-Kickoff. Wir setzen eine<br />
Projektorganisation auf, besprechen die<br />
Kundenansprache, den Zeitplan sowie die<br />
Umsetzung. Anschließend geht das Projekt<br />
in die praktische Realisierung.<br />
Welche drei Tipps würden Sie kommunalen<br />
Entscheidungsträgern geben, die sich für<br />
eine Mo<strong>der</strong>nisierung ihres Telekommunikationsnetzes<br />
interessieren?<br />
Harti: Erstens ist die Begleitung des Projekts<br />
durch ein Ingenieurbüro während <strong>der</strong> Ausschreibungsphase<br />
bis hin zur Realisierung<br />
ratsam. Das bringt wichtiges Knowhow<br />
und spart Zeit. Dasselbe gilt für die Nutzung<br />
einer Online-Plattform, über die <strong>der</strong><br />
gesamte Ausschreibungsprozess läuft.<br />
Gleichzeitig sorgt man so auch für Transparenz<br />
und Nachvollziehbarkeit bei <strong>der</strong><br />
Entscheidungsfindung. Und drittens ist die<br />
Ernennung eines Ansprechpartners auf<br />
kommunaler Ebene sinnvoll, <strong>der</strong> den<br />
Überblick über den Ausbau seitens <strong>der</strong><br />
Kommune behält.<br />
<br />
Interview: Hannes Müller<br />
ZUR PERSON<br />
Melanie Harti ist Leiterin des Teams<br />
Infrastruktur Management bei <strong>der</strong> NetCom BW,<br />
Ellwangen<br />
Foto: NetCom BW<br />
Foto: Hauff-Technik<br />
Die G-Box rationalisiert den Glasfaserausbau<br />
Hauff-Technik GmbH & Co. KG, <strong>der</strong> führende Hersteller von Mehrsparten-Hauseinführungen,<br />
bietet neue Lösungen für Glasfaser-Hausanschlüsse und optimiert dabei den Ausbau <strong>der</strong> letzten<br />
Meile. Erste Pilotprojekte werden mit <strong>der</strong> G-Box realisiert.<br />
Die Gemeinde Oberreichenbach im Nordschwarzwald treibt den Glasfaserausbau aktiv voran. Die<br />
Hausanschlüsse werden im Neubaugebiet mit <strong>der</strong> G-BOX vorbereitet.<br />
Bisher werden in Ausbaugebieten die notwendigen<br />
Anschlussquoten zum Teil nur knapp erreicht.<br />
Selbst bei erfreulich hohen Anschlussquoten<br />
über 60 Prozent bleiben immer noch 30<br />
bis 40 Prozent <strong>der</strong> Gebäude unerschlossen.<br />
„Nachzügler“ beim Glasfaseranschluss verursachen<br />
jedoch einen erheblichen Aufwand und<br />
damit unverhältnismäßig hohe Kosten. Schneller<br />
und wirtschaftlicher zu werden sind deshalb<br />
die Ziele, die mit dem neuen und innovativen<br />
Anschlusskonzept <strong>der</strong> G-Box verfolgt werden.<br />
Die G-BOX bildet einen unterirdischen Glasfaser-Übergabepunkt<br />
auf dem privaten o<strong>der</strong> öffentlichen<br />
Grund und teilt dabei die Netzebene<br />
3 in die Teile 3 A und 3 B auf. Dieser neue Prozess<br />
hilft dabei, die begrenzten Ressourcen im<br />
Tief- und Netzbau optimal zu nutzen.<br />
Glasfaserausbau im Neubaugebiet<br />
Durch die Verwendung <strong>der</strong> G-Box wird es möglich,<br />
den Glasfaseranschluss vom Netzverteiler<br />
(NVT) bis zum Gehweg o<strong>der</strong> Kundengrundstück<br />
(Netzebene 3 A) betriebsbereit fertigzustellen.<br />
Das Mikrorohrnetz kann vor Fertigstellung <strong>der</strong><br />
Oberflächen auf seine vollständige Durchgängigkeit<br />
und Funktion geprüft werden. Die G-Box<br />
bietet die Möglichkeit, einen Glasfaser-Abschlusspunkt<br />
in einer wasserdichten Muffe<br />
aufzunehmen.<br />
Diese innovative Idee sorgt dafür, dass zukünftig<br />
das Netz bereits betriebsbereit ist, bevor<br />
im Neubaugebiet mit dem Bau des ersten Gebäudes<br />
begonnen wird. Der Glasfaser-Hausanschluss<br />
kann damit bereits vor dem Verkauf <strong>der</strong><br />
Grundstücke vermarktet werden.<br />
Sobald <strong>der</strong> Kunde den Auftrag für den Anschluss<br />
erteilt hat, kann das Gebäude mit <strong>der</strong><br />
G-Box sogar ohne aufwändige Spleißtechnik<br />
verbunden werden (Netzebene 3 B).<br />
Die im Nordschwarzwald gelegene Gemeinde<br />
Oberreichenbach ist ein gutes Beispiel dafür,<br />
wie eine Kommune den Glasfaserausbau damit<br />
bereits aktiv vorantreibt.<br />
Beim Bestandsausbau trägt die G-Box dazu<br />
bei, die Anzahl <strong>der</strong> Terminvereinbarungen für einen<br />
Hausanschlusstermin deutlich zu reduzieren.<br />
Dort werden bei <strong>der</strong> Verlegung <strong>der</strong> Mikrorohre<br />
die G-Boxen mit diesen verbunden und<br />
vor alle Gebäude eingegraben. Die Glasfaser-Einbläser<br />
blasen danach die Glasfaserkabel<br />
vom NVT in jede einzelne dieser G-Boxen für<br />
den kompletten Straßenzug ein. Wirtschaftlicher<br />
ist diese Tätigkeit nicht zu erledigen.<br />
Glasfaserausbau im Bestand<br />
Dieses Vorgehen hat für die Kommunen und die<br />
Netzbetreiber den großen Vorteil, dass Hausanschluss-Verträge,<br />
die erst nach <strong>der</strong> Ausbaumaßnahme<br />
zustande kommen, wesentlich einfacher<br />
und kostengünstiger abgewickelt werden können,<br />
da <strong>der</strong> Aufwand für Tiefbauarbeiten auf<br />
dem öffentlichen Grund hier in <strong>der</strong> Regel komplett<br />
entfällt und das Glasfaserkabel bereits in<br />
<strong>der</strong> G-Box auf den Kunden „wartet“. Im nächsten<br />
Schritt wird analog zum Neubaugebiet das<br />
Gebäude mit <strong>der</strong> G-Box beziehungsweise dem<br />
Glasfasernetz verbunden.<br />
Hauff-Technik bietet mit <strong>der</strong> G-Box eine Vielzahl<br />
von Möglichkeiten und ist deshalb nicht nur<br />
für große Carrier von Interesse. Kommunen haben<br />
die Möglichkeit, mit <strong>der</strong> G-Box den weiteren<br />
Ausbau eines leistungsfähigen Glasfasernetzes<br />
in ihren Gemeinden aktiv zu gestalten, und die<br />
Chance, den Breitbandanschluss für alle Einwohner<br />
zu beschleunigen und ihre Kommune<br />
mit intelligenter Infrastruktur für die digitale Zukunft<br />
gut aufzustellen. Denn Homeoffice macht<br />
eben nur dann Sinn, wenn am Wohnort genügend<br />
Bandbreite vorhanden ist.<br />
Nicht zuletzt bietet die G-Box, als ein Baustein<br />
des digitalen Infrastrukturausbaus, die<br />
Möglichkeit, auch zukünftige Smart-City-Anwendungen<br />
zu realisieren. Denn auch eine „intelligente“<br />
Straßenleuchte o<strong>der</strong> ein öffentliches<br />
WLAN-Netz und nicht zuletzt die 5G-Antenne<br />
benötigen zuallererst einen Glasfaseranschluss,<br />
<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> G-Box bereits vor <strong>der</strong> Realisierung<br />
<strong>der</strong> Maßnahme problemlos in <strong>der</strong> Infrastruktur<br />
eingeplant werden kann.<br />
Hauff-Technik GmbH & Co. KG<br />
Robert-Bosch-Straße 9<br />
89568 Hermaringen<br />
Tel. 07322/1333-0<br />
www.hauff-technik.de<br />
38 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21
Technik & Innovation<br />
Breitband und Vernetzte Kommune<br />
Hohe Geschwindigkeiten nicht nur für<br />
die Unternehmen vor Ort: Das Kompetenzzentrum<br />
will den Glasfaserausbau<br />
beschleunigen und vereinheitlichen.<br />
Kooperation<br />
Digitalisierung vorantreiben –<br />
gemeinsam!<br />
Einer für alle<br />
In <strong>der</strong> Region Heilbronn-Franken (Baden-Württemberg) soll ein Gigabit-<br />
Kompetenzzentrum entstehen. Es soll den flächendeckenden Glasfaserausbau<br />
in <strong>der</strong> Region zentral koordinieren und steuern. Ein Lagebericht.<br />
Als neutraler Partner für Gemeinden, Mobilfunknetzbetreiber<br />
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die NOVEC Mobilfunkmasten für das 4G- und<br />
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030 - 26 56 85 50<br />
Der flächendeckende Ausbau des<br />
Glasfasernetzes in <strong>der</strong> Wirtschaftsregion<br />
Heilbronn-Franken, zu <strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Land- und Stadtkreis Heilbronn, <strong>der</strong><br />
Landkreis Schwäbisch Hall, <strong>der</strong> <strong>Mai</strong>n-Tauber-<br />
sowie <strong>der</strong> Hohenlohekreis gehören,<br />
soll künftig zentral über ein Gigabit-Kompetenzzentrum<br />
gesteuert werden. Ein entsprechendes<br />
Konzept hat die Wirtschaftsregion<br />
Heilbronn-Franken GmbH (WHF)<br />
Foto: Adobe Stock/m.mphoto<br />
mit Unterstützung des Breitbandspezialisten<br />
„tktVivax GmbH“ und „PricewaterhouseCoopers<br />
Legal AG Rechtsanwaltsgesellschaft<br />
(PwC Legal)“ erarbeitet.<br />
Das Konzept wurde einstimmig von<br />
den Gesellschaftern <strong>der</strong> WHF beschlossen.<br />
Im nächsten Schritt müssen formal<br />
<strong>der</strong> Heilbronner Gemein<strong>der</strong>at und die<br />
Kreistage des Landkreises Heilbronn, des<br />
Hohenlohekreises, des <strong>Mai</strong>n-Tauber-Kreises<br />
und des Landkreises Schwäbisch<br />
Hall sowie die Verbandsversammlung<br />
des Regionalverbands entscheiden.<br />
DEN AUSBAU BESCHLEUNIGEN<br />
„Mithilfe des Kompetenzzentrums lässt<br />
sich <strong>der</strong> Breitbandausbau in <strong>der</strong> Region<br />
Heilbronn-Franken deutlich beschleunigen,<br />
so dass wir das Glasfasernetz schon<br />
in sechs bis acht Jahren flächendeckend<br />
zur Verfügung stellen können“, erklärt<br />
Harry Mergel, Heilbronner Oberbürgermeister<br />
und Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Wirtschaftsregion<br />
Heilbronn-Franken GmbH.<br />
Andreas Schumm, Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken<br />
GmbH, sieht weitere Vorteile: „Das<br />
Kompetenzzentrum wird für einheitliche<br />
Standards und Prozesse sorgen und so<br />
als zentraler Dienstleister alle 111 beteiligten<br />
Kommunen vor allem beim privatwirtschaftlichen<br />
Breitbandausbau unterstützen.<br />
Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite wäre es<br />
auch <strong>der</strong> Ansprechpartner für die Telekommunikationsanbieter<br />
und kann auf<br />
diese Weise für einheitliche Qualitätsstandards<br />
und Konditionen sorgen.“<br />
Eines <strong>der</strong> zentralen Ziele des neuen<br />
Kompetenzzentrums ist es, die Aufwände<br />
für die beteiligten Kommunen zu<br />
minimieren. Diese könnten zentral auf<br />
die Breitbandexpertise <strong>der</strong> Spezialisten<br />
von tktVivax und PwC Legal zugreifen,<br />
die rechtlich abgesicherten Musterverträge<br />
nutzen und die jeweiligen Projekte<br />
durch einheitliche Genehmigungs-, Abstimmungs-<br />
und Bauprozesse schneller<br />
und einfacher abwickeln.<br />
Gleichzeitig wird das Gigabitkompetenzzentrum<br />
gegenüber den Telekommunikationsanbietern<br />
Qualitätsstandards<br />
sowohl in technischer als auch in<br />
rechtlicher Hinsicht sicherstellen. Dies<br />
ist auch schon im Vorfeld durch ein<br />
Markterkundungsverfahren mit <strong>der</strong><br />
Deutsche GigaNetz GmbH erreicht worden.<br />
Mit einem weiteren möglichen<br />
Unternehmen sei man noch in Sondierungsgesprächen.<br />
Dabei werden unter<br />
an<strong>der</strong>em verbindliche Ausbaureihenfolgen<br />
festgeschrieben, Verlege- und Anschlussstandards<br />
definiert und Open-Access-Zusagen<br />
zu angemessenen Preisen<br />
sowie verbindliche Erschließungszusagen<br />
für alle Kommunen erreicht.<br />
VORBILD FÜR ANDERE REGION<br />
„Statt Einzelprojekten wird so eine ganzheitliche<br />
Erschließung in <strong>der</strong> Region<br />
Heilbronn-Franken umgesetzt sowie eine<br />
schnelle Realisierung auf Basis zukunftsfähiger<br />
Techniken ermöglicht und das zu<br />
attraktiven Verbraucherpreisen“, fasst<br />
Andreas Schumm zusammen.<br />
„Die Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken<br />
bekommt mit einer solchen<br />
Institution auch Vorbildcharakter<br />
für an<strong>der</strong>e Regionen, denn in dieser gemeinsamen<br />
und koordinierenden Form<br />
treiben nur wenige Regionen den Ausbau<br />
<strong>der</strong> Glasfasernetze voran“, betont Dirk<br />
Fieml, Geschäftsführer <strong>der</strong> tktVivax<br />
GmbH.<br />
„Wichtig war uns hierbei, kompetente<br />
Partner zu finden, die ganzheitlich die<br />
Region erschließen, um das sogenannte<br />
Cherry-Picking zu vermeiden“, so Dr.<br />
Nicolas Son<strong>der</strong>, Partner bei PwC Legal.<br />
tktVivax und PwC werden im Rahmen<br />
ihrer Beauftragung aktiv in das Gigabitkompetenzzentrum<br />
eingebunden und<br />
betreuen in <strong>der</strong> Startphase die technischen,<br />
strategischen und rechtlichen<br />
Themenfel<strong>der</strong>n.<br />
Red.<br />
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<br />
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Breitband und Vernetzte Kommune<br />
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Digitale Infrastruktur<br />
Gute Aussichten?<br />
Graue-Flecken-För<strong>der</strong>programm –<br />
<strong>der</strong> nächste Schritt zum Gigabit-Ausbau?<br />
Flächendeckend schnell surfen:<br />
Traum o<strong>der</strong> Realität bis 2025?<br />
PANELDISKUSSION IM JUNI<br />
Die TKG-Novelle wird am 8. Juni Thema<br />
einer Paneldiskussion bei <strong>der</strong><br />
diesjährigen Anga-Com Digital sein.<br />
Vertreter des Bundeswirtschaftsministeriums<br />
und <strong>der</strong> TK-Branche diskutieren<br />
über Mo<strong>der</strong>nisierungsansätze im neuen<br />
TKG und Herausfor<strong>der</strong>ungen bei <strong>der</strong><br />
Umsetzung. Eine kostenfreie Anmeldung<br />
für den Kongress ist möglich unter:<br />
www.angacom.de.<br />
DIE AUTORIN<br />
Dr. Andrea Huber ist Geschäftsführerin<br />
des Breitbandverbands Anga in Berlin.<br />
Anfang <strong>Mai</strong> wurde die TKG-Novelle zur Mo<strong>der</strong>nisierung des Telekommunikationsrechts<br />
beschlossen. Ein Ziel: den Ausbau eines gigabitfähigen Netzes zu<br />
beschleunigen. Ob <strong>der</strong> Plan gelungen ist, kommentiert Dr. Andrea Huber.<br />
Das Ziel <strong>der</strong> Bundesregierung ist<br />
eine flächendeckende Verfügbarkeit<br />
von Gigabit-Anschlüssen bis<br />
zum Jahr 2025. Neben Regelungen zu Sicherheitsthemen<br />
o<strong>der</strong> zum Kundenschutz<br />
soll das neue Telekommunikationsgesetz<br />
(TKG) daher auch die Rahmenbedingungen<br />
für den Netzausbau verbessern.<br />
Tatsächlich finden sich in dem neuen<br />
Gesetz einige Lichtblicke. Zum Beispiel<br />
sollen neue Koordinierungsverfahren die<br />
Ausbauvorhaben beschleunigen. Auch mit<br />
Blick auf die Vereinfachung von Genehmigungsverfahren<br />
für das Verlegen von Glasfaserleitungen<br />
und Leerrohrsystemen gibt<br />
es Verbesserungen. Darüber hinaus soll<br />
die Verlegung mittels alternativer Methoden<br />
wie Trenching künftig schneller und<br />
kostengünstiger möglich sein. Neben <strong>der</strong><br />
Lockerung einiger bürokratischer Stellschrauben<br />
ermöglicht das neue TKG auch<br />
sogenannte Ko-Investitionsvereinbarungen<br />
zwischen den Telekommunikationsunternehmen.<br />
All dies sind wichtige Bausteine<br />
für den zügigen Gigabit-Ausbau.<br />
Neuerungen an an<strong>der</strong>en Stellen konterkarieren<br />
diese positiven Impulse. Dies trifft<br />
auf die anstehende Streichung <strong>der</strong> mietrechtlichen<br />
Umlagefähigkeit von Breitband-Inhausnetzen<br />
zu. Sie war bisher die<br />
Grundlage für Hauseigentümer und Netzbetreiber,<br />
leistungsfähige Breitbandnetze<br />
in den Gebäuden zu bauen und aufzurüsten.<br />
Dieses Instrument soll künftig beschränkt<br />
auf Glasfasernetze und im Rahmen<br />
eines gedeckelten Festbetrags zur<br />
Verfügung stehen.<br />
Zwar ist es zu begrüßen, dass auch in<br />
Zukunft <strong>der</strong> Glasfaserausbau in den Gebäuden<br />
mit <strong>der</strong> Umlagefähigkeit eine Kalkulationsgrundlage<br />
haben soll. Unzureichend<br />
sind aber die Regeln für den Schutz<br />
bestehen<strong>der</strong> Anlagen, vor allem während<br />
<strong>der</strong> Übergangszeit. Diese dürften sich gerade<br />
bei kleinen und mittleren Netzbetreibern<br />
negativ auswirken. Das würde die<br />
Investitionskraft für künftige Ausbauvorhaben<br />
beeinträchtigen.<br />
Auch <strong>der</strong> neu gestaltete Universaldienst<br />
wirft Fragen auf. Ein Universaldienst ist<br />
kein Instrument zur Beschleunigung des<br />
Ausbaus flächendecken<strong>der</strong> Netze; dieser<br />
lässt sich nur durch sinnvolles Zusammenspiel<br />
von eigenwirtschaftlichem und geför<strong>der</strong>tem<br />
Ausbau erreichen. Nach den<br />
europäischen Vorgaben darf ein Universaldienst<br />
nur dazu dienen, Nutzern eine Mindestversorgung<br />
mit den allgemein genutzten<br />
Bandbreiten zu geben. Eine Steigerung<br />
des gesamten Bandbreitenniveaus als Ziel<br />
des Universaldiensts wäre nur umsetzbar,<br />
wenn sie durch Steuern finanziert wird.<br />
Nach den Erfahrungen <strong>der</strong> vergangenen<br />
14 Monate sind die Gestaltung <strong>der</strong> digitalen<br />
Infrastruktur und die Schaffung <strong>der</strong><br />
notwendigen Konnektivität eine zentrale<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung für die Gesellschaft, die<br />
Wirtschaft und die Politik. Auch in den<br />
nächsten Jahren wird <strong>der</strong> Netzausbau eine<br />
große Aufgabe für die investierenden Netzbetreiber<br />
bleiben. Ob die TKG-Novelle dabei<br />
in <strong>der</strong> praktischen Umsetzung einen<br />
Mo<strong>der</strong>nisierungsschub geben kann, bleibt<br />
noch abzuwarten. Andrea Huber<br />
Foto: Adobe Stock/RioPatuca Images<br />
Foto: RBS wave GmbH<br />
Ingenieure <strong>der</strong> RBS Wave GmbH bei <strong>der</strong> Bauabnahme eines PoP-Gebäudes, in dem die Leitungen<br />
des Telekommunikationsnetzes zusammenlaufen.<br />
Der Stuttgarter Ingenieurdienstleister RBS wave GmbH bietet Städten und Kommunen<br />
bundesweit ein breites Portfolio zu allen Fragen rund um die Themen Infrastruktur, Energie und<br />
Wasser. Erfahrene Experten stehen beim Breitbandausbau und <strong>der</strong> damit verbundenen<br />
Strategieberatung zur Seite. Markus Krause, Leiter Geschäftsbereich Infrastruktur, erklärt, wie<br />
sich Städte und Gemeinden am besten hinsichtlich <strong>der</strong> neuen Breitbandför<strong>der</strong>ung aufstellen<br />
sollten und warum <strong>der</strong> Breitbandausbau ein langfristiges Thema für Kommunen ist.<br />
Seit April gilt die neue För<strong>der</strong>richtlinie des Bundes.<br />
Was hat sich geän<strong>der</strong>t?<br />
Markus Krause: Zukünftig werden Gebiete mit<br />
einer Versorgung unter 100 Mbit geför<strong>der</strong>t. Daneben<br />
können unabhängig von dieser so genannten<br />
Aufgreifschwelle auch beson<strong>der</strong>s wichtige<br />
Glasfaseranschlüsse für Schulen, Krankenhäuser,<br />
Gewerbegebiete, lokale Behörden und<br />
Verkehrsknotenpunkte, wie Häfen o<strong>der</strong> Bahnhöfe,<br />
bezuschusst werden. Ein großer Schritt in<br />
die richtige Richtung. Jedoch ist dieser För<strong>der</strong>aufruf<br />
lediglich als Startschuss für den kommunalen<br />
Netzausbau zu verstehen.<br />
Der Breitbandausbau soll mit <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung<br />
noch schneller vorangetrieben werden und<br />
Kommunen somit flächendeckend Netze realisieren<br />
können. Doch ist das För<strong>der</strong>programm<br />
auch ein langfristiger Treiber des Breitbandausbaus<br />
o<strong>der</strong> gilt es vielmehr das Thema Breitbandausbau<br />
grundsätzlich in <strong>der</strong> kommunalen<br />
Versorgungsstrategie zu verankern?<br />
Krause: Kommunen sind gut beraten, sich langfristig<br />
mit dem Breitbandausbau zu beschäftigen,<br />
unabhängig von <strong>der</strong> aktuellen Versorgungssituation,<br />
dem aktuellen Bedarf und <strong>der</strong> aktuellen<br />
För<strong>der</strong>kulisse. Telekommunikationsnetze<br />
sind auf Jahrzehnte ausgelegt, entsprechend<br />
sollte <strong>der</strong> Ausbau kontinuierlich vorangetrieben<br />
werden. Grundlegende Entscheidungen werden<br />
durch das För<strong>der</strong>programm begünstigt, <strong>der</strong> flächendeckende<br />
Ausbau und die Realisierung erfolgen<br />
über einen langen Zeitraum – doch <strong>der</strong><br />
mag wohl geplant sein.<br />
Was können Kommunen von Ihnen als Partner<br />
im Breitbandausbau erwarten?<br />
Krause: Eine für die Kommune maßgeschnei<strong>der</strong>te<br />
Lösung, selbstverständlich mit dem Ziel,<br />
unterversorgte Bereiche schnellstmöglich zu ertüchtigen<br />
und aktuelle För<strong>der</strong>programme optimal<br />
zu nutzen. Ein nur wenige Jahre altes Planwerk<br />
kann aufgrund neuer Materialkonzepte<br />
heute schon veraltet und eventuell nicht mehr<br />
för<strong>der</strong>fähig sein. Letztlich bedarf es einer eigenen<br />
kommunalen Breitbandstrategie, auch<br />
wenn die Kommune Teil eines Zweckverbandes<br />
ist. Wir unterstützen dabei, einen langfristigen<br />
Ansatz im kommunalen Netzausbau umzusetzen.<br />
Mit Hilfe eines Masterplans 2.0 können zukünftige<br />
Ausbauszenarien und Mitverlegungspotenziale<br />
genauso berücksichtigt werden wie<br />
die aktuelle För<strong>der</strong>kulisse. Der aktuelle För<strong>der</strong>aufruf<br />
ist demnach eine Chance, welche genutzt<br />
werden muss, das weitsichtige Handeln jedoch<br />
ist unverzichtbar.<br />
RBS wave GmbH<br />
Markus Krause<br />
Tel. 07243/5888111<br />
breitband@rbs-wave.de<br />
www.rbs-wave.de<br />
42 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21
Technik & Innovation<br />
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Technik & Innovation<br />
Glasfaserleitung<br />
Schnell und zukunftssicher<br />
verkabeln<br />
FTTH-Systeme können das Verlegen<br />
von Glasfaser in Gebäuden<br />
vereinfachen.<br />
In mo<strong>der</strong>nen Gebäuden, den sogenannten<br />
Smart Buildings, vernetzen sich<br />
zentrale Systeme mit vielen dezentralen<br />
Einheiten. Immer mehr Rechner und<br />
Das Dialink-FFTH-System spart eine aufwändige Vor-Ort-Konfektionierung.<br />
Foto: Diamond<br />
Geräte wie auch Sensoren und Aktoren<br />
verfügen über eine Datenschnittstelle. In<br />
<strong>der</strong> Regel sind diese durch das IP-Protokoll<br />
normiert und untereinan<strong>der</strong> vernetzbar.<br />
Dies sorgt für eine universelle und zukunftssichere<br />
Verkabelung. Ein gut geeignetes<br />
Medium hierfür ist Glasfaser: Glasfaserkabel<br />
sind uneingeschränkt im<br />
Datenvolumen, stabil, zuverlässig und zudem<br />
abhörsicher. Oft gibt es gegenüber<br />
Glasfaser allerdings Vorurteile bezüglich<br />
hoher Kosten, aufwendiger Spleißungen<br />
und eines heiklen Umgangs. Aufgrund von<br />
mo<strong>der</strong>nen Technologien und Innovationen<br />
ist dies heutzutage jedoch nicht mehr<br />
<strong>der</strong> Fall.<br />
Mit Hilfe eines FTTH-Systems wie Dialink<br />
kann <strong>der</strong> Elektroinstallateur das Glasfaserkabel<br />
ebenso einfach wie einen Kupferdraht<br />
in ein Leerrohr einziehen. So ist<br />
keine aufwändige Vor-Ort-Konfektionierung<br />
mit teuren Geräten mehr nötig, um<br />
die Systeme und die Endpunkte miteinan<strong>der</strong><br />
zu verbinden. Der Kunde profitiert<br />
davon, dass mit Glasfaserleitungen ein<br />
Medium mit einem unbegrenztem Übertragungspotential<br />
installiert wird. Darüber<br />
hinaus sind die Kosten im Vergleich zu<br />
Kupferkabel in <strong>der</strong> Gesamtbetrachtung<br />
meistens geringer.<br />
www.diamond.de<br />
44 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />
Foto: RFT kabel<br />
Hauseinführung<br />
Passt bei jedem Mauertyp<br />
Eine neue Generation <strong>der</strong> Universalhauseinführung<br />
bietet ein Harz-<br />
Injektionssystem für Bohrungen in alle<br />
gängigen Wandarten und stufenlose<br />
Verstellbarkeit von 45 Grad.<br />
Für den wachsenden Bedarf an Glasfaser-Anschlüssen<br />
(FTTH/B) hat die<br />
in Garmisch-Partenkirchen ansässige<br />
Langmatz GmbH unter <strong>der</strong> Bezeichnung<br />
„VarioPipe“ eine neue Glasfaser-Hauseinführung<br />
entwickelt. Diese kann für jeden<br />
gängigen Mauertyp eingesetzt werden, erfüllt<br />
sämtliche Normen und besitzt mit<br />
ihrer außergewöhnlich flexiblen Einbaulage<br />
von bis zu 45 Grad ein beson<strong>der</strong>es<br />
Alleinstellungsmerkmal. „Bei dieser neuen<br />
Generation von Glasfasereinführungen<br />
Anzeige<br />
Digitalisierung benötigt Infrastruktur und IT-Lösungen<br />
Der regionale Netzbetreiber RFT kabel baut<br />
sein Brandenburgnetz mit Glasfaser aus.<br />
Neue, digitale Geschäftsmodelle, mobiles<br />
Arbeiten und die Digitalisierung von<br />
Geschäftsprozessen: Viele Behörden und<br />
Unternehmen mussten sich im Zuge <strong>der</strong><br />
Corona-Pandemie stärker als bisher mit <strong>der</strong><br />
Digitalisierung beschäftigen. Dabei wurden<br />
die Defizite in <strong>der</strong> digitalen Infrastruktur<br />
deutlich.<br />
bauen wir auf bewährte Technik und setzen<br />
neue Maßstäbe in puncto Sicherheit,<br />
Flexibilität und Handhabung. Nicht zuletzt<br />
die Vorteile unseres Harz-Injektionssystems<br />
überzeugen, das mit seiner definierten<br />
Führung in je<strong>der</strong> Einbaulage für das<br />
optimale Ausschäumen des Hohlraums<br />
sowie längs des Bohrkanals und des Medienleiters<br />
sorgt. Gleich bei welchem Mauertyp,<br />
die Hauseinführungen passen und<br />
dichten zuverlässig ab“, erklärt Dieter<br />
Klasmeier, Marketing-Leiter bei Langmatz.<br />
Der schnelle Einbau, die Schaumverteilung<br />
und die praxisgerechte Konstruktion<br />
des inneren Radienbegrenzers sind Eigenschaften<br />
<strong>der</strong> VarioPipe, die beson<strong>der</strong>s von<br />
Monteuren geschätzt werden. Sie erfüllt<br />
sämtliche Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> DIN 18533<br />
für Gebäudeabdichtungen und ist durch<br />
Digitalisierungsstau – auch im Land<br />
Brandenburg<br />
Oft werden Digitalisierungsbemühungen durch<br />
schwache Kommunikationsnetze und veraltete<br />
Technologien ausgebremst. Ein nachhaltiger Digitalisierungsschub<br />
kann daher nur gelingen,<br />
wenn ausreichend Gigabit-Anschlüsse zur Verfügung<br />
stehen. Aber auch Lösungsansätze für<br />
neue IT-Anfor<strong>der</strong>ungen müssen gefunden<br />
werden.<br />
RFT kabel – ein starker Digitalisierungspartner<br />
für Unternehmen<br />
Der regionale Netzbetreiber RFT kabel verbindet<br />
beide Herausfor<strong>der</strong>ungen miteinan<strong>der</strong>: Mit dem<br />
Ausbau seines Brandenburgnetzes legt er die<br />
Grundlagen für eine tragfähige und sichere<br />
Glasfaserinfrastruktur. Mit mo<strong>der</strong>nen Telekommunikationslösungen,<br />
flexiblen Business-Tarifen<br />
und maßgeschnei<strong>der</strong>ten IT-Konzepten unterstützt<br />
das Unternehmen bei <strong>der</strong> Digitalisierung.<br />
Neben tragfähigen Netzen werden insbeson<strong>der</strong>e<br />
<strong>der</strong> Datenschutz sowie die Datensicherung eine<br />
wichtige Rolle spielen.<br />
den beweglichen Flansch sogar bei schrägem<br />
Einbau und ohne Wie<strong>der</strong>herstellung<br />
<strong>der</strong> angebrachten Außenabdichtung einsetzbar.<br />
Für zusätzliche Flexibilität sorgt<br />
die stufenlose Verstellbarkeit, die einen<br />
waagerechten o<strong>der</strong> geneigten Einbau bis<br />
zu 45 Grad ermöglicht. Die VarioPipe kann<br />
in wenigen Minuten montiert werden.<br />
Hinzu kommt das breite Einsatzspektrum,<br />
welches die Verwendung von Medienleitern<br />
mit einer Rohrstärke von sechs<br />
bis 13 Millimetern bzw. zwei Mikrorohren<br />
o<strong>der</strong> Kabeln mit einem Durchmesser von<br />
maximal je sieben Millimetern ermöglicht.<br />
Die VarioPipe ist für alle Wandstärken ab<br />
200 Millimetern verwendbar.<br />
www.langmatz.de<br />
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Sichere Standortvernetzung, Server Hosting<br />
und IT-Housing<br />
Das Brandenburgnetz bietet viele Möglichkeiten:<br />
Um zum Beispiel Standorte bzw. Mitarbeiter<br />
datensicher miteinan<strong>der</strong> zu vernetzen, gibt es<br />
Lösungen für Firmennetzwerke. Auch virtuelle,<br />
skalierbare Webserver können über RFT kabel<br />
angemietet werden. Um Ausfall- und Sicherheitsrisiken<br />
zu umgehen, besteht zudem die<br />
Möglichkeit komplette IT-Systeme in das regionale<br />
RFT-Rechenzentrum auslagern.<br />
RFT kabel Brandenburg GmbH<br />
Kurstraße 14-15<br />
14776 Brandenburg an <strong>der</strong> Havel<br />
www.rftkabel.de
Technik & Innovation<br />
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Technik & Innovation<br />
Glasfaserausbau<br />
Ziel<br />
erreicht<br />
Ein bundesweit einmaliges Projekt für<br />
den Glasfaserausbau nimmt die<br />
entscheidende Hürde in <strong>der</strong><br />
Vermarktung, im Juni beginnt <strong>der</strong><br />
Ausbau in Aglasterhausen.<br />
Die Menschen im Neckar-Odenwald-Kreis<br />
(Baden-Württemberg)<br />
haben ihre Chance auf einen Glasfaserausbau<br />
bis in die Gebäude genutzt.<br />
Das vorgegebene Vermarktungsziel für alle<br />
27 Kommunen von 13.500 Verträgen<br />
wurde schon vor dem Vermarktungsende<br />
am 31. März nicht nur erreicht, son<strong>der</strong>n<br />
mit 21.000 Verträgen sogar um mehr als 50<br />
Der Neckar-Odenwald-Kreis ist <strong>der</strong> erste Landkreis in Deutschland, <strong>der</strong> privatwirtschaftlich ohne<br />
Steuer- und För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong> komplett mit Glasfaser ausgebaut wird<br />
Prozent überschritten. Damit hat das bundesweit<br />
einmalige gemeinsame Leuchtturmprojekt<br />
des Neckar-Odenwald-Kreises<br />
und <strong>der</strong> BBV Deutschland den entscheidenden<br />
Meilenstein erreicht.<br />
Abhängig vom Abschluss <strong>der</strong> bereits<br />
laufenden Planungen will die BBV spätestens<br />
im Juni mit dem Spatenstich in Aglasterhausen<br />
mit dem Ausbau <strong>der</strong> ersten<br />
Kommune beginnen. Der schrittweise Ausbau<br />
des Kreises wird voraussichtlich bis<br />
Ende 2024 dauern. Die Investitionssumme<br />
von mehr als 120 Millionen Euro für das<br />
Projekt bringt <strong>der</strong> Infrastrukturinvestor<br />
und BBV-Gesellschafter Infracapital auf.<br />
Der Landkreis wird somit komplett privatwirtschaftlich<br />
ausgebaut.<br />
www. bbv-deutschland.de<br />
Foto: BBV<br />
Leitungsrecherche<br />
Infoportale zusammengeführt<br />
Die Kooperation zwischen<br />
Bundesnetzagentur und BIL schafft<br />
Transparenz über Bauarbeiten zur<br />
Beschleunigung des Breitbandausbaus<br />
Die Genossenschaft Bundesweites<br />
Informationssystem zur Leitungsrecherche<br />
(BIL eG) mit ihrem Leitungsauskunftsportal<br />
BIL und <strong>der</strong> Infrastrukturatlas<br />
<strong>der</strong> Bundesnetzagentur kooperieren,<br />
um die bundesweit zentrale<br />
Darstellung von Informationen zu geplanten<br />
und laufenden Bauarbeiten zu stärken.<br />
Außerdem werden die Nutzer bei<strong>der</strong> Portale<br />
von einem verbesserten Informationsaustausch<br />
profitieren. „Indem wir die Stärken<br />
bei<strong>der</strong> Portale zusammenfügen, wird<br />
<strong>der</strong> Breitbandausbau beschleunigt und die<br />
Sicherheit im Tiefbau erhöht“, sagt Jochen<br />
Homann, Präsident <strong>der</strong> Bundesnetzagentur.<br />
Der Vorstand <strong>der</strong> BIL eG, Jens Focke,<br />
ergänzt. „Wir stellen die relevanten Bauanfragedaten<br />
bereit und leisten damit einen<br />
Beitrag zur Digitalisierung des Planungsprozesses<br />
im Zuge des Breitbandausbaus.<br />
Um den Ausbau des Breitbands zu initiieren<br />
und zu koordinieren, benötigen die<br />
deutsche Bauwirtschaft sowie planende<br />
Instanzen Geoinformationen über bestehende<br />
Infrastrukturen und Bauarbeiten an<br />
öffentlichen Versorgungsnetzen.<br />
Mit dem Infrastrukturatlas betreibt die<br />
Bundesnetzagentur das zentrale Planungsund<br />
Informationstool, um Mitnutzungsmöglichkeiten<br />
von Infrastrukturen und<br />
Bauarbeiten im Breitbandausbau aufzuzeigen.<br />
Die BIL eG ist eine nicht kommerzielle<br />
Genossenschaft mit dem Ziel, Auskünfte<br />
über die Leitungen vieler Betreiber<br />
zu vermitteln, um Bauschäden an den<br />
Netzen ihrer Mitglie<strong>der</strong> zu vermeiden.<br />
Die Kooperation zwischen Infrastrukturatlas<br />
und BIL schafft Anfragenden eine<br />
Möglichkeit, ihre Planungs- und Bauanfrage<br />
auch im Infrastrukturatlas darstellen<br />
zu können. Diese Information dient Nutzern<br />
des Atlas dazu, Bauarbeiten und Mitverlegung<br />
von passiven Infrastrukturen<br />
sowie Glasfaserkabeln zu koordinieren.<br />
Bis zum Sommer <strong>2021</strong> soll dies über<br />
eine technische Schnittstelle zwischen den<br />
beiden Portalen realisiert werden.<br />
www.bil-leitungsauskunft.de<br />
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Gestalten Sie den Breitband-Ausbau in Ihrer Gemeinde<br />
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zukunftssicher. Mit den flexiblen Breitband-Access-<br />
High-Speed-Internetzugang. FiberLAN, die bewährte<br />
Lösungen von DZS. Mit Datenraten pro Teilnehmer<br />
Netzwerklösung für Schulen und Hochschulen, bietet<br />
von bis zu<br />
■ sehr hohe Bandbreiten bei unterschied lichen Anschlusstechniken<br />
■ 10 Gbit/s über reine Glasfaser-Netze (FTTH)<br />
■ kostengünstigen Betrieb ohne Switches und Klimatisierung<br />
■ 2 Gbit/s bei Glasfaser bis zum Mehrfamilienhaus (FTTB)<br />
■ einfaches Handling durch logische Netzkonfiguration<br />
■ 300 Mbit/s bei Glasfaser bis zum Kabel verzweiger<br />
■ grüne Technologie durch passive Netze und niedrigen<br />
und Betriebsanschlussraum (FTTC)<br />
Stromverbrauch<br />
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folgen Sie dem Link für weitere Informationen.<br />
www.dialink-system.de<br />
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För<strong>der</strong>ung. Wir unterstützen Sie bei <strong>der</strong> Planung und Realisierung.<br />
www.DZSi.de info.emea@dzsi.com www.DZSi.com
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Mo<strong>der</strong>ne Verwaltung<br />
Die Stadt Husum organisiert die Kin<strong>der</strong>garten-Notbetreuung in <strong>der</strong> Pandemie mit einem digitalen Tool.<br />
DAS ONLINEZUGANGSGESETZ<br />
Das Onlinezugangsgesetz (OZG)<br />
verpflichtet Bund, Län<strong>der</strong> und<br />
Kommunen dazu, bis Ende 2022<br />
Verwaltungsleistungen auch digital<br />
anzubieten. Im OZG-Umsetzungskatalog<br />
sind rund 600 Leistungen definiert, zu<br />
denen die Bürger auch online Zugang<br />
haben sollen. Die Leistungen mit<br />
Regelungs- o<strong>der</strong> Vollzugskompetenz bei<br />
den Län<strong>der</strong>n und Kommunen werden im<br />
„Digitalisierungsprogramm Fö<strong>der</strong>al“<br />
umgesetzt.<br />
Mo<strong>der</strong>ne Verwaltung<br />
Von unten managen<br />
Der Landkreis Nordfriesland nimmt die Modellierung von Online-Diensten selbst<br />
in die Hand. So kann <strong>der</strong> Kreis schnell und flexibel auf einen sich än<strong>der</strong>nden<br />
Bedarf reagieren.<br />
Der Weg zur Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes<br />
(OZG) ist lang<br />
und tendenziell eher steinig. Viele<br />
Bundeslän<strong>der</strong> unterstützen ihre Kommunen<br />
und Landkreise dabei mit einer Plattform,<br />
über die die Träger <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Verwaltung bürgerfreundliche Online-Anträge<br />
erstellen können. Das integrierte Antrags-<br />
und Fallmanagement in Schleswig-Holstein<br />
basiert auf dem Programm<br />
„Cit Intelliform Server“. Dabei handelt es<br />
sich um eine Anwendung, mit <strong>der</strong> Nutzer<br />
Online-Formulare ins Internet stellen und<br />
verwalten können. Das Programm beinhaltet<br />
verschiedene E-Government-Basisbausteine,<br />
die den Kommunen zur Mitnutzung<br />
zur Verfügung gestellt werden und ihnen<br />
den Weg zum OZG etwas ebnen sollen.<br />
Foto: Adobe Stock/VRD<br />
In <strong>der</strong> Vergangenheit haben ausschließlich<br />
externe Dienstleister Online-Dienste<br />
für den Kreis Nordfriesland<br />
(Schleswig-Holstein) entwickelt. Damit<br />
war Thorsten Wilcke, Mitarbeiter des<br />
Kreises in <strong>der</strong> Abteilung Steuerung und<br />
Organisationsentwicklung, auf Dauer<br />
nicht glücklich. Zum einen gab es auch<br />
kurzfristigen Bedarf für neue Online-Services<br />
o<strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ungen an bestehenden<br />
Angeboten, bei denen die externe Vergabe<br />
aufwändig und zeitintensiv war.<br />
Wenn beispielsweise Hilfstexte angepasst<br />
o<strong>der</strong> Plausibilitätsprüfungen überarbeitet<br />
werden mussten, dauerte <strong>der</strong><br />
Umweg über die externen Dienstleister<br />
Wilcke zufolge zu lange.<br />
Zudem machte er die Erfahrung, dass<br />
es immer schwierig ist, Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
sauber zu formulieren, wenn man das<br />
Werkzeug nicht kennt und verstanden<br />
hat. Trotz gutem Willen auf beiden Seiten<br />
entsprach das Ergebnis bei <strong>der</strong> externen<br />
Vergabe im ersten Wurf daher<br />
häufig nicht dem, was man eigentlich<br />
brauchte. Wilcke, selbst Informatiker,<br />
plädiert nun dafür, Online-Dienste eigenständig<br />
entwickeln zu können: „Wir<br />
müssen als Verwaltung wissen, wie unsere<br />
Werkzeuge funktionieren, um sie<br />
selbst anwenden zu können“, sagt er.<br />
„Die digitale Verwaltung muss man auch<br />
von unten managen können, sonst sind<br />
wir nicht in <strong>der</strong> Lage, den kommunalen<br />
Bedarf langfristig zu bedienen.“<br />
RUND 20 ONLINE-DIENSTE ERSTELLT<br />
Gesagt, getan. Der Landkreis lizenzierte<br />
das Tool „Cit Intelliform Server“, um damit<br />
selbstständig – und ohne Programmierung<br />
– automatisierte Prozesse entwerfen<br />
zu können, die die Mitarbeiter<br />
redaktionell betreuen. Die Geschäftsprozesse<br />
und die dafür notwendigen Formularabfragen<br />
werden dabei lediglich<br />
visuell modelliert und mit Hilfstexten<br />
angereichert. Alles Weitere übernimmt<br />
die Software. Diese spuckt am Ende ein<br />
assistentengestütztes Formular aus, das<br />
sofort betriebsbereit ist. Wenn Än<strong>der</strong>ungen<br />
am Formular o<strong>der</strong> Prozess notwendig<br />
werden sollten, kann man das Modell<br />
einfach wie<strong>der</strong> anpassen und eine neue<br />
Version des assistentengestützten Formulars<br />
generieren.<br />
Inzwischen hat <strong>der</strong> Landkreis Nordfriesland<br />
auf diese Weise rund 20 Online-Dienste<br />
erstellt. Etwa ein Drittel<br />
davon wurde bereits von einigen <strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>en elf Landkreise und vier kreisfreien<br />
Städte im Land Schleswig-Holstein<br />
übernommen – lediglich das Branding<br />
muss dabei geän<strong>der</strong>t werden, die Inhalte<br />
bleiben gleich. Beson<strong>der</strong>s profitieren von<br />
diesem Know-how und den entsprechenden<br />
Werkzeugen konnte <strong>der</strong> Landkreis<br />
aktuell während <strong>der</strong> Pandemie. Wilcke<br />
und sein Team erstellten beispielsweise<br />
innerhalb von nur rund zwei Stunden<br />
ein Formular zur Anmeldung von Veranstaltungen.<br />
HILFREICH WÄHREND DER PANDEMIE<br />
Das Gleiche gilt für ein weiteres Corona-Formular<br />
für die Kin<strong>der</strong>garten-Notbetreuung,<br />
das die Husumer innerhalb<br />
von vier Stunden aufsetzen konnten. Die<br />
Daten wurden intern weiterverarbeitet,<br />
so erhielt man einen raschen Überblick<br />
über die tagesaktuelle Betreuungssituation.<br />
Der Meldebogen <strong>der</strong> Hotline des<br />
nordfriesischen Gesundheitsamtes basiert<br />
ebenfalls auf einem zuvor modellierten<br />
Online-Dienst. So können die<br />
Mitarbeiter des Gesundheitsamtes die<br />
Daten strukturiert erfassen und auf diese<br />
Weise mögliche Infektionswege schneller<br />
nachverfolgen.<br />
„Wir müssen als Verwaltung selbst ins<br />
Doing kommen. Dabei müssen Prozesse<br />
rasch automatisiert und kurzfristig redaktionell<br />
betreut werden können“, fasst<br />
Thorsten Wilcke zusammen. Er betont:<br />
Mit dem richtigen Handwerkszeug lassen<br />
sich neue Online-Dienste innerhalb<br />
kürzester Zeit wie am Fließband entwickeln<br />
und zur Verfügung stellen. Das<br />
macht Verwaltungen flexibler und agiler<br />
und senkt außerdem die Kosten für externe<br />
Dienstleister. Auf diese Weise<br />
macht die Software <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung<br />
den Weg für die Umsetzung des<br />
OZG etwas weniger steinig.<br />
<br />
Bernd Hoeck<br />
DER AUTOR<br />
Bernd Hoeck ist freier Journalist und<br />
Digitalisierungsexperte.<br />
48 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21
Technik & Innovation NEUES AUS DER WIRTSCHAFT Anzeige<br />
Advertorial<br />
Einen TSE-Andruck wie diesen müssen jetzt auch Kommunen einführen.<br />
Finanzen<br />
TSE-Pflicht für<br />
kommunale Kassen<br />
Auch in <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung<br />
muss es eine technische Sicherheitseinrichtung<br />
geben. Anwen<strong>der</strong> von<br />
Gebührenkassensoftware statten ihr<br />
System entsprechend aus.<br />
Virtuelle Sitzungen<br />
Seit dem 1. April greift das Gesetz zum<br />
Schutz vor Manipulationen an digitalen<br />
Grundaufzeichnungen in Verbindung<br />
mit § 146a <strong>der</strong> Abgabenordnung<br />
und Kassensicherungsverordnung. Wie<br />
Kommunen stehen bei ihrem Sitzungsmanagement<br />
häufig vor den Fragen, wie sie<br />
die Effizienz ihrer Verwaltung steigern,<br />
Ressourcen sparen und eine aufwendige<br />
Recherche im Archiv vermeiden können.<br />
Die Firma Sternberg entwickelt Lösungen,<br />
mit denen Kommunen im gesamten<br />
deutschsprachigen Raum ihre Gremienarbeit<br />
digitalisieren können. Die Softwaresysteme<br />
des 1990 gegründeten Familienunternehmens<br />
sind flexibel und können<br />
an die Bedürfnisse <strong>der</strong> Kunden angepasst<br />
werden. Grund dafür ist ihr modularer<br />
Aufbau.<br />
Zu den Produkten <strong>der</strong> Firma gehören<br />
Sitzungsdienst SD.net, Gremieninformationssystem<br />
SD.net sowie mobile Lösungen<br />
für iOS, Android und Windows. Die<br />
Softwaresysteme ermöglichen eine digitale<br />
Vor- o<strong>der</strong> Nachbereitung von wichtigen<br />
Sitzungen. Auch eine transparente Darstellung<br />
<strong>der</strong> Sitzungsunterlagen ist so umsetzbar,<br />
ebenso wie die Durchführung einer<br />
Foto: EDV Ermtraud<br />
die Finanzverwaltung Nordrhein-Westfalen<br />
bestätigt hat, gilt die Pflicht zur Einrichtung<br />
einer TSE-Schnittstelle auch für<br />
die nordrhein-westfälischen Städte. Das<br />
Kassenverfahren Topcash 2 des Softwareentwicklers<br />
EDV Ermtraud ist an die Vorgaben<br />
bereits angepasst. Das System arbeitet<br />
DSFinV-konform, das bedeutet, es ist<br />
je<strong>der</strong>zeit auslesbar und revisionssicher.<br />
Nahezu alle Anwen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gebührenkassensoftware<br />
in Nordrhein-Westfalen haben<br />
ihr System, rechtzeitig vor Ablauf <strong>der</strong><br />
Nichtbeanstandungspflicht zum 31. März,<br />
entsprechend ausgestattet.<br />
Die TSE (Technische Sicherheitseinrichtung)<br />
soll Manipulationen an digitalen<br />
Kassendaten verhin<strong>der</strong>n. Zu diesem Zweck<br />
speichert sie lückenlos jegliche Transaktion,<br />
beispielsweise Verkauf, Leistungsabrechnung,<br />
Gebührenzahlung o<strong>der</strong> Storno,<br />
automatisch im Hintergrund. Das erfolgt<br />
in einer Kettenstruktur nach Blockchain-Prinzip.<br />
Diese können die Steuerprüfer<br />
auslesen. Die TSE-Sticks sind vom<br />
Bundesamt für Sicherheit in <strong>der</strong> Informationstechnik<br />
(BSI) zertifiziert und werden<br />
netzwerkgebunden genutzt. So können<br />
sich mehrere Kassen ressourcenschonend<br />
gemeinsam einen Stick teilen. Damit ist<br />
die Verwaltung unabhängig von Cloud-Lösungen,<br />
die manchmal anfällig für Verbindungsabbrüche<br />
sind. Die USB-TSE ist fern<br />
<strong>der</strong> Kassengeräte installiert und im Prüfungsfalle<br />
leicht zentral verfügbar.<br />
www.edv-ermtraud.de<br />
virtuellen Sitzung. Die Bürger-App bietet<br />
eine Möglichkeit, auch interessierte Bürger<br />
einzubeziehen.<br />
www.sitzungsdienst.net<br />
Online-Sitzungsdienste<br />
können die Digitalisierung<br />
<strong>der</strong> Gremienarbeit<br />
voranbringen.<br />
Foto: Adobe Stock/goodluz<br />
Foto: netfiles<br />
Mit fast 20 Jahren Erfahrung ist die netfiles GmbH einer <strong>der</strong> ersten und führenden deutschen Anbieter von virtuellen Datenräumen.<br />
Sicherer Datenaustausch in Kommunen<br />
Mit virtuellen Datenräumen bietet netfiles eine sichere und Compliance-gerechte Lösung für den<br />
Datenaustausch in Kommunen und öffentlichen Unternehmen<br />
Kommunalverwaltungen und öffentliche Unternehmen<br />
müssen tagtäglich eine Vielzahl von<br />
unterschiedlichen Dokumenten standort- und<br />
organisationsübergreifend austauschen. Dabei<br />
unterliegt ein großer Anteil <strong>der</strong> Daten dem Datenschutz<br />
und insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> DSGVO (Datenschutzgrundverordnung<br />
<strong>der</strong> Europäischen Union<br />
zum Schutz personenbezogener Daten). Vielfach<br />
genutzte Lösungen wie E-<strong>Mai</strong>l o<strong>der</strong> Cloudspeicher-Dienste<br />
amerikanischer Anbieter sind dabei<br />
im Hinblick auf europäische Datenschutzanfor<strong>der</strong>ungen<br />
und Datensicherheit kritisch zu<br />
betrachten und wenig geeignete Lösungen für<br />
den öffentlichen Bereich. Selbst bei einer Verschlüsselung<br />
von E-<strong>Mai</strong>ls, die oftmals kompliziert<br />
in <strong>der</strong> Anwendung ist, stößt diese Lösung<br />
bei großen Datenmengen schnell an technische<br />
Grenzen. Unabhängig davon, dass hier zudem<br />
keine Kontrolle über die Zustellung <strong>der</strong> Daten<br />
besteht.<br />
Virtueller Datenraum – Höchstmaß an Sicherheit<br />
beim Datenaustausch<br />
Mit einem virtuellen Datenraum von netfiles gehören<br />
diese Probleme und Sicherheitsrisiken<br />
<strong>der</strong> Vergangenheit an. Kommunen und öffentliche<br />
Unternehmen können mit dieser Lösung<br />
ihre vertraulichen und/o<strong>der</strong> personenbezogenen<br />
Daten mit einem Höchstmaß an Sicherheit<br />
und Effizienz online austauschen und bereitstellen.<br />
Dabei kontrollieren und steuern sie, wer<br />
ihre Daten erhält und wie sie genutzt werden<br />
dürfen: ob nur zur Ansicht, zum Download o<strong>der</strong><br />
zur Bearbeitung.<br />
Im netfiles-Datenraum werden sämtliche Dokumente<br />
mit dem Advanced Encryption Standard<br />
(AES) 256-Bit stark verschlüsselt und vor<br />
unbefugtem Zugriff geschützt. Beim Upload von<br />
Dateien in den Datenraum werden diese automatisch<br />
auf Computerviren geprüft und schützen<br />
die Computer aller Benutzer vor potenziellen<br />
Gefahren.<br />
Einfachste Bedienbarkeit<br />
Für die netfiles GmbH steht die Benutzerfreundlichkeit<br />
im Mittelpunkt <strong>der</strong> Entwicklung des<br />
netfiles-Datenraums. Die Benutzeroberfläche<br />
und Bedienung ist ähnlich einfach wie bei <strong>der</strong><br />
Nutzung des Dateimanagers unter Windows<br />
o<strong>der</strong> MacOS auf einem Desktop-Computer. Sowohl<br />
Administratoren als auch Benutzer können<br />
den Datenraum sofort effizient und ohne aufwendige<br />
Schulung o<strong>der</strong> Einarbeitung in Handbücher<br />
einsetzen. Netfiles wird als „Software as<br />
a Service (SaaS)“ angeboten und die Anwendung<br />
erfolgt ausschließlich über einen Webbrowser,<br />
ohne Installation von Software o<strong>der</strong><br />
Plugins.<br />
netfiles – Made in Germany –<br />
zertifizierter Anbieter<br />
Mit fast 20 Jahren Erfahrung ist die netfiles<br />
GmbH einer <strong>der</strong> ersten und führenden deutschen<br />
Anbieter von virtuellen Datenräumen. Das<br />
Unternehmen ist in Deutschland ansässig, unterliegt<br />
den strengen Auflagen des Bundesdatenschutzgesetzes<br />
(BDSG) und <strong>der</strong> europäischen<br />
Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).<br />
Die IT-Sicherheitsverfahren <strong>der</strong> netfiles GmbH<br />
wurden vom TÜV Süd nach ISO/IEC 27001<br />
zertifiziert. Die Server des Anbieters befinden<br />
sich ausschließlich in hochsicheren Rechenzentren<br />
in Deutschland.<br />
Interessierte Kommunen und Unternehmen können<br />
den netfiles-Datenraum kostenlos und unverbindlich<br />
14 Tage lang testen:<br />
www.netfiles.com/test<br />
netfiles GmbH<br />
Marktler Strasse 2b<br />
84489 Burghausen<br />
Tel. 0 86 77/9 15 96-12<br />
vertrieb@netfiles.de<br />
www.netfiles.com<br />
50 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21
Technik & Innovation<br />
Digitale Schule<br />
Anzeige<br />
Advertorial<br />
Softwarelösungen<br />
Digital unabhängig<br />
In vielen Schulen kommen Dienste wie Zoom und Microsoft Teams zum Einsatz,<br />
obwohl diese datenschutzrechtlich bedenklich sein können. Auch deshalb<br />
setzen die ersten Bundeslän<strong>der</strong> und Behörden auf europäische Open-Source-<br />
Lösungen. Damit alle Schulen und Ämter digital souverän arbeiten können,<br />
müssen die Verantwortlichen noch stärker zusammenarbeiten.<br />
Die Corona-Krise hat zu vielen kurzfristigen<br />
Umstellungen geführt.<br />
Das gilt insbeson<strong>der</strong>e für den digitalen<br />
Unterricht. Um den Schulbetrieb aufrecht<br />
erhalten zu können, mussten viele<br />
Schulen in Deutschland gewissermaßen<br />
über Nacht eine Digitalisierung des Unterrichts<br />
gewährleisten. Dienste wie Zoom<br />
o<strong>der</strong> Teams von Microsoft kamen dabei<br />
zunächst sehr gelegen. Denn die Namen<br />
sind bekannt, das Design vertraut und die<br />
Nutzung häufig kostenlos. Mittlerweile<br />
stehen Schulen, die diese Dienste nutzen,<br />
allerdings erneut vor einem großen Problem.<br />
Denn Cloud- und an<strong>der</strong>e Lösungen<br />
von Anbietern, die in den USA sitzen, dürfen<br />
an Schulen teilweise nicht mehr eingesetzt<br />
werden. Generell gilt, dass die<br />
Dienste, die in deutschen Schulen o<strong>der</strong><br />
auch Behörden genutzt werden, <strong>der</strong> hiesigen<br />
Datenschutzgrundverordnung entsprechen<br />
müssen. In den USA sind die<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen an den Datenschutz allerdings<br />
deutlich geringer als in Deutschland.<br />
Beispielsweise können amerikanische<br />
Dienste-Anbieter von US-Behörden gezwungen<br />
werden, Daten von Nutzern<br />
preiszugeben, selbst wenn diese in<br />
Deutschland leben und arbeiten.<br />
Zu Beginn <strong>der</strong> Corona-Pandemie galt<br />
zunächst noch eine Ausnahmeregelung für<br />
die Nutzung entsprechen<strong>der</strong> Dienste, damit<br />
Schulen nicht plötzlich den gerade erst<br />
eingeführten Digitalunterricht wie<strong>der</strong> einstellen<br />
mussten. Das sogenannte EU-U.S.<br />
Privacy Shield wurde allerdings bereits im<br />
Juli letzten Jahres vom Europäischen Gerichtshof<br />
für unwirksam erklärt. Eine Zwischenlösung,<br />
die EU-Standardvertragsklausel,<br />
ist mittlerweile ebenfalls gekippt<br />
worden.<br />
In einigen Bundeslän<strong>der</strong>n und Kommunen<br />
wird deshalb daran gearbeitet,<br />
Des einen Leid ist des an<strong>der</strong>en Freud: Homeschooling und Homeoffice hat den Anbietern von Videosoftware viele neue Nutzer beschert.<br />
Foto: Adobe Stock/shangarey<br />
Foto: Binogi<br />
Binogi animiert zum selbstständigen Lernen und vermittelt Inhalte in verschiedenen Sprachen. Das kommt insbeson<strong>der</strong>e Lernenden mit Migrationshintergrund<br />
entgegen und för<strong>der</strong>t Chancengerechtigkeit.<br />
Gemeinsam gegen Lernlücken<br />
Mit alltagsorientierten Videos und Quiz hilft Binogi dabei, Lernlücken, die im Zuge <strong>der</strong> Corona-<br />
Pandemie entstanden sind, individuell zu erkennen und schließen.<br />
Binogi ist ein mehrsprachiges, digitales Lernportal<br />
für Schülerinnen und Schüler <strong>der</strong> 5. bis<br />
10. Klasse. Durch alltagsorientierte Lernvideos<br />
und Quiz werden die Fachinhalte des Lehrplans<br />
in bis zu acht Sprachen vermittelt. Binogi steht<br />
für Potenzialentfaltung und Chancengerechtigkeit<br />
durch selbstständiges, individuelles Lernen.<br />
Lehrkräfte können mithilfe von Binogi Lernaufgaben<br />
stellen und den individuellen Wissensstand<br />
ihrer Schülerinnen und Schüler einsehen.<br />
Lernlücken erkennen und schließen<br />
In Folge von pandemiebedingten Schulschließungen<br />
weisen voraussichtlich zirka 20 bis 25<br />
Prozent <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler Lernlücken<br />
auf. Binogi hilft dabei, diese individuell zu<br />
erkennen und zu schließen.<br />
Um Lernlücken zu erkennen, können Lehrkräfte<br />
ihren Schülerinnen und Schülern mit Binogi<br />
Lernaufgaben zuteilen. Durch die Bearbeitung<br />
<strong>der</strong> Quizfragen erhält die Lehrkraft eine<br />
Rückmeldung zum Wissensstand jedes Lernenden,<br />
wodurch anschließend vorhandene Lernlücken<br />
identifiziert werden können. Auf Grundlage<br />
<strong>der</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> einzelnen Schülerinnen<br />
und Schüler können weitere Lernaufgaben geplant<br />
werden. Diese bestehen aus einem thematischen<br />
Video sowie drei Quiz. Durch die<br />
Bearbeitung <strong>der</strong> Lernaufgaben können mögliche<br />
Lernlücken aufgearbeitet und geschlossen<br />
werden.<br />
Binogi motiviert zudem zum selbstständigen<br />
Lernen und erreicht durch die mehrsprachigen<br />
Lerninhalte auch Lernende mit<br />
Migrationshintergrund.<br />
Binogi in <strong>der</strong> Praxis<br />
Bereits 2019 starteten die ersten Landkreise<br />
ihre Kooperation mit dem Binogi Bildungsprogramm.<br />
Gemeinsam mit Binogi implementierten<br />
zum Beispiel <strong>der</strong> Rhein-Erft-Kreis und<br />
<strong>der</strong> Kreis Unna das mehrsprachige Lernportal<br />
schrittweise an mehr und mehr Schulen, mit<br />
dem Ziel die Chancengerechtigkeit für Schülerinnen<br />
und Schüler mit Migrationshintergrund<br />
zu verbessern.<br />
Die ersten Rückmeldungen zeigten: Nicht nur<br />
Lernende mit Migrationshintergrund profitieren<br />
von Binogis alltagsorientierten und mehrsprachigen<br />
Inhalten, son<strong>der</strong>n auch alle an<strong>der</strong>en.<br />
Seit den ersten Schulschließungen im März<br />
2020 steigt <strong>der</strong> Bedarf an qualitativ hochwerti-<br />
gen digitalen Lerninhalten, wodurch auch Binogi<br />
an Aufmerksamkeit gewinnt. Gerade im Wechsel<br />
zwischen Distanzunterricht und Präsenz ist es<br />
wichtig, dass digitale Lernportale flexibel einsetzbar<br />
sind. „Binogi verbindet Sprachlernen<br />
im Unterricht mit dem Lernen von Fachinhalten<br />
und schafft es, Sprache und Inhalt so zu gestalten<br />
und aufeinan<strong>der</strong> abzustimmen, dass sie<br />
es den Lernenden ermöglichen, an ihr Vorwissen<br />
anzuknüpfen“, sagt Patrick Stuchly, Lehrer <strong>der</strong><br />
Arnold-von-Harff-Hauptschule in Bedburg.<br />
Die Vorteile auf einen Blick<br />
Mehrsprachige Lerninhalte für alle<br />
Schülerinnen und Schüler 5. bis 10. Klasse<br />
Hilft Corona-Lernlücken zu erkennen und zu<br />
schließen<br />
Motiviert Schülerinnen und Schüler<br />
Unterstützt Lehrkräfte<br />
För<strong>der</strong>t Chancengerechtigkeit<br />
Binogi GmbH<br />
Giradetstraße 72, 45131 Essen<br />
Tel. 0201/85098015<br />
www.binogi.de<br />
52 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21
Technik & Innovation Digitale Schule Anzeige<br />
Advertorial<br />
eine digitale Souveränität zu erlangen.<br />
Eine Vorreiterrolle nimmt Schleswig-Holstein<br />
ein. Anstatt sich von Diensteanbietern<br />
abhängig zu machen, sollen Schulen<br />
wie auch Behörden von Open-Source-Lösungen<br />
profitieren. So wurde etwa im Projekt<br />
„Phoenix“ gemeinsam mit dem deutschen<br />
Unternehmen Dataport ein cloudbasierter<br />
Web-Arbeitsplatz für den öffentlichen<br />
Sektor entwickelt, <strong>der</strong> auch von<br />
Schulen genutzt werden kann. Der Schlüssel<br />
zum Erfolg ist dabei eine Open-Source-<br />
Software, die Unabhängigkeit von einzelnen<br />
Anbietern garantiert. An<strong>der</strong>s als bei<br />
Microsoft & Co. kann so gezielt gesteuert<br />
werden, was mit den teils äußerst sensiblen<br />
Daten geschieht.<br />
In den meisten Bundeslän<strong>der</strong>n ist man<br />
allerdings noch nicht soweit. Letztlich erinnert<br />
die Situation ein wenig an die Corona-Maßnahmen.<br />
Auch hier wurde die<br />
dritte Welle erst gebrochen, als die Entscheidungen<br />
auf Bundesebene gefällt wurden.<br />
„Für die Digitalisierung von Schulen<br />
und Behören ist es wichtig, Kräfte zu bündeln“,<br />
sagt Frank Hoberg, Mitgrün<strong>der</strong> von<br />
Open-Xchange. Das gilt für die einzelnen<br />
Behörden, Gemeinden und Bundeslän<strong>der</strong><br />
ebenso wie für die Open-Source-Projekte<br />
selbst. Am Projekt „Phoenix“ haben neben<br />
Open-Xchange gleich eine Reihe namhafter<br />
europäischer Anbieter mitgewirkt, um<br />
eine ebenso effektive wie souveräne Lösung<br />
zu kreieren.<br />
ES FEHLT AN KOORDINATION<br />
Zwar sind einige Kommunen wie die Stadt<br />
Lübeck bereits auf einem guten Weg, sich<br />
mit Hilfe von Open Source unabhängiger<br />
von den großen Konzernen zu machen,<br />
generell ist es jedoch schwierig für die lokal<br />
verantwortlichen Behörden und Personen,<br />
etwas im Alleingang zu än<strong>der</strong>n. Deshalb<br />
wäre es wichtig, dass wichtige Weichenstellungen<br />
auf Bundes- und Län<strong>der</strong>ebene<br />
passieren. „Hun<strong>der</strong>te von Kommunen<br />
und Tausende von Schulen haben<br />
dasselbe Problem“, sagt Frank Hoberg.<br />
„Wie sich in Schleswig-Holstein zeigt, ist<br />
es durchaus möglich, bereits heute auf<br />
etablierte Open-Source-Lösungen umzustellen<br />
und damit erfolgreich zu arbeiten.“<br />
Die Migration von Daten und Informationen<br />
von bestehenden Systemen und<br />
Kennt man halt: Die Benutzeroberfläche von Microsoft ist altbekannt, die Handgriffe sitzen. Der<br />
Umstieg auf an<strong>der</strong>e Programme scheint dadurch unwillkommen.<br />
Foto: Adobe Stock/griangraf<br />
Diensten auf Open-Source-Lösungen sei<br />
ebenfalls bereits heute machbar.<br />
Vor allem auf Bundesebene sind fehlende<br />
Gel<strong>der</strong> generell nicht das Problem,<br />
wieso nicht mehr für Open Source und<br />
gesetzeskonformen Datenschutz getan<br />
wird. Das hat sich nicht zuletzt beim Digitalpakt<br />
gezeigt. Eher fehlt es an einer<br />
einheitlichen Strategie und koordinierten<br />
Aktionen. Wieso we<strong>der</strong> auf Bundesebene<br />
noch in den meisten Bundeslän<strong>der</strong>n nicht<br />
mehr getan wird, um nicht zuletzt auch<br />
mit den eigenen Datenschutzgesetzen konform<br />
zu sein, liegt zum Teil auch an <strong>der</strong><br />
Macht <strong>der</strong> Gewohnheit.<br />
DIE MACHT DER GEWOHNHEIT<br />
Die Benutzeroberflächen von Microsoft<br />
und Google sind den meisten vertraut.<br />
Doch selbst Lehrer und an<strong>der</strong>e Beamte, die<br />
nicht in <strong>der</strong> IT zu Hause sind, können sich<br />
schnell in Lösungen wie die Sovereign Productivity<br />
Suite für den öffentlichen Sektor<br />
einarbeiten. Der Open-Source-Lösungsstack<br />
kombiniert Produkte, die sich auf<br />
dem Markt bereits bei mehr als 100 Millionen<br />
Anwen<strong>der</strong>n bewährt haben.<br />
Von Open-Xchange sind die erfolgreich<br />
am Markt etablierten Komponenten<br />
E-<strong>Mai</strong>l, Kalen<strong>der</strong>, Kontakte und Aufgabenverwaltung<br />
integriert. Die Funktionen für<br />
die Online-Dateisynchronisation bzw.<br />
-freigabe sowie für Videokonferenzen und<br />
Chat werden von Nextcloud beigesteuert.<br />
Für die zentrale Benutzerverwaltung fungiert<br />
das Identitätsmanagement von Univention<br />
– <strong>der</strong> Univention Corporate Server.<br />
Alles ist aufeinan<strong>der</strong> abgestimmt und miteinan<strong>der</strong><br />
integriert. Dort, wo bereits entsprechend<br />
gearbeitet wird, ist die Nutzerzufriedenheit<br />
hoch und es gibt keine nennenswerten<br />
Probleme. Die gibt es vielmehr<br />
dort, wo weiterhin ein Flickenteppich an<br />
Lösungen sowie datenschutzrechtlich verbotene<br />
Dienste eingesetzt werden.<br />
<br />
Tillmann Braun<br />
DER AUTOR<br />
Tillmann Braun ist Fachjournalist mit<br />
Schwerpunkt IT und Digitalisierung aus<br />
Haiterbach.<br />
Foto: MAQNIFY<br />
Eine Audio-Tour erzählt spannende Geschichten und liefert Hintergrundinformationen, etwa wie<br />
hier in Teterow, wo unter an<strong>der</strong>em historische Bil<strong>der</strong> zum Feuerwehrmuseum angezeigt werden.<br />
Gäste unterhaltsam informieren per<br />
Stadtrundgang und Audio-Tour<br />
MAQNIFY eröffnet Städten und Gemeinden eine einfache Möglichkeit, ihre Gäste zu informieren.<br />
Sehenswürdigkeiten und weitere regionale Angebote werden auf einer mehrsprachigen Plattform<br />
digital abgebildet – ohne zusätzliche App. So entstehen Synergieeffekte aus Städte-, Kultur- und<br />
Shoppingtourismus, von denen die gesamte Kommune profitiert.<br />
Nicht nur Großstädte, son<strong>der</strong>n gerade auch<br />
kleine und mittlere Städte und Gemeinden in<br />
Deutschland bieten durch ihre individuelle Vielfalt<br />
ein riesiges touristisches Potenzial. Zum Beispiel<br />
die Kleinstadt Teterow in Mecklenburg-Vorpommern:<br />
Sie liegt im Herzen <strong>der</strong> Mecklenburgischen<br />
Schweiz.<br />
Über den mittelalterlichen Stadtkern von Teterow,<br />
über Europas schönste Grasrennbahn<br />
o<strong>der</strong> die vielen legendären Schildbürgerstreiche<br />
lässt sich viel Wissenswertes und Unterhaltsames<br />
berichten. Das übernimmt jetzt ein von<br />
MAQNIFY konzipierter digitaler Stadtrundgang<br />
mit erlebnisreichen Text- und Audio-Beiträgen.<br />
Besucher können Teterow per Smartphone, Tablet<br />
o<strong>der</strong> am heimischen Computer auf eigene<br />
Faust entdecken.<br />
Stadtrundgang mit Hörspiel-Charakter<br />
Neben Informationen zu den Sehenswürdigkeiten<br />
des Ortes erwarten den Nutzer auch jede<br />
Menge Geschichten rund um Teterow, die zum<br />
Schmunzeln, Nachdenken und Staunen anregen.<br />
Da erfährt er, wie die Mecklenburgische<br />
Schweiz zu ihrem Namen kam und deshalb ein<br />
ehemaliger Verschönerungsverein den Bauern<br />
um 1906 Kuhglocken spendierte, um echtes<br />
Schweizfeeling zu erzeugen. An <strong>der</strong> Station „Teterower<br />
See“ wird die Landung des Zeppelinkreuzers<br />
„Hansa“ im Juni 1914 geschil<strong>der</strong>t, die<br />
Land und Leute in große Aufregung versetzte.<br />
Und dann gibt es noch vergnügliche Schildbürgerstreiche,<br />
die mit Augenzwinkern von Teterows<br />
Stadtgeschichte und ihren Bewohnern erzählen.<br />
Auf insgesamt 13 Stationen begibt sich <strong>der</strong> Besucher<br />
auf eine kurzweilige Entdeckungsreise.<br />
Edutainment für die ganze Familie<br />
Bei dem digitalen Stadtrundgang von MAQNIFY<br />
finden Information und Wissensvermittlung auf<br />
unterhaltsame und spielerische Weise statt. Für<br />
jede Station gibt es schönes Bildmaterial – aktuell<br />
und historisch –, informatives Hintergrundwissen<br />
in Textform und lebendige Audiobeiträge.<br />
Beson<strong>der</strong>s Familien mit Kin<strong>der</strong>n bietet diese<br />
Form von Stadtrundgang ein kurzweiliges, vergnügliches<br />
Entdecken in eigenem Tempo.<br />
Innenstädte beleben,<br />
Kooperationsmöglichkeiten schaffen<br />
Der Tourismus ist ein Frequenzbringer für den<br />
lokalen Einzelhandel und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor<br />
für die Region. Spannend präsentierte<br />
Sehenswürdigkeiten locken Gäste in die<br />
Innenstadt – ein attraktives Angebot an Geschäften<br />
und Gastronomie hält sie darüber hinaus<br />
auch dort. Deshalb bietet MAQNIFY ebenso<br />
die Möglichkeit, neben den touristischen Points<br />
of Interest (POI) auch die lokalen Anbieter wie<br />
Hotels, Gastronomie, Geschäfte und Dienstleister<br />
einzubinden. In Teterow nehmen zahlreiche<br />
Unternehmen an dieser Präsentationsform teil.<br />
MAQNIFY-CMS – flexible Plattform für<br />
digitale Tourismuslösungen<br />
Ob digitaler Stadtrundgang, Audio-Touren o<strong>der</strong><br />
Museumsrundgang – MAQNIFY ermöglicht Städten<br />
und Gemeinden, ihre Sehenswürdigkeiten in<br />
Verbindung mit Handel, Gastronomie und weiteren<br />
regionalen Angeboten auf einer mehrsprachigen<br />
Plattform digital abzubilden – ohne zusätzliche<br />
App. Als hochwertiges Informationsmedium<br />
ermöglicht es profitable Synergie-Effekte<br />
aus Städte-, Kultur- und Shoppingtourismus.<br />
Das webbasierte System kann ohne IT-Kenntnisse<br />
intuitiv selbst bedient o<strong>der</strong> als Full-Service-Angebot<br />
durch MAQNIFY betreut werden.<br />
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54 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21
Kommunalentwicklung<br />
Politik & Gesellschaft<br />
Der Tourismusverband „Liebliches Taubertal“ hat die wachsende Gruppe <strong>der</strong> Pedelec-Fahrer durch gute Infrastruktur und Information für sich<br />
gewonnen.<br />
E-Bike-Tourismus<br />
Energiegeladen mit dem Rad<br />
über Berg und Tal<br />
Immer mehr Menschen schwingen sich auf ihr Pedelec und machen damit<br />
Urlaub vor <strong>der</strong> Haustüre. Für Raddestinationen und solche, die es werden<br />
wollen, bietet das neue Möglichkeiten. Die Ferienregion „Liebliches Taubertal“<br />
konnte so neue Routen in den Seitentälern von <strong>Mai</strong>n und Tauber erschließen.<br />
Die Ferienlandschaft „Liebliches<br />
Taubertal“ erstreckt sich vom weltbekannten<br />
Rothenburg ob <strong>der</strong> Tauber<br />
(Bayern) bis nach Freudenberg am<br />
<strong>Mai</strong>n (Baden-Württemberg). Die Landschaft<br />
ist durch die Flusstäler von <strong>Mai</strong>n<br />
und Tauber geprägt. Sie waren <strong>der</strong> Ausgangspunkt<br />
für den Fahrradtourismus in<br />
Tauberfranken. Mit <strong>der</strong> Entwicklung des<br />
Fahrrads zu Pedelecs o<strong>der</strong> E-Bikes ging<br />
einher, sogenannte Regio-Routen in die<br />
Seitentäler und auf die Höhen auszuarbeiten,<br />
zwölf Rundkurse mit Streckenlängen<br />
von 24 bis 82 Kilometer. Dadurch ist das<br />
„Liebliche Taubertal“ neben dem Erlebnisund<br />
Familienradeln auch zu einer anerkannten<br />
E-Bike-Region gereift.<br />
Die Ferienlandschaft „Liebliches Taubertal“<br />
wird vom gleichnamigen Tourismusverband<br />
ganzheitlich beworben. Seit<br />
mehr als 40 Jahren wird auf den Radtourismus<br />
gesetzt. Der Radweg „Liebliches<br />
Taubertal – Der Klassiker“ von Rothenburg<br />
bis nach Wertheim ist bereits seit zwölf<br />
Jahren ununterbrochen ein durch den<br />
ADFC bewerteter 5-Sterne-Radweg.<br />
Dieser und weitere Radwege führen in<br />
<strong>der</strong> Regel durch Flusstallandschaften. Dies<br />
garantiert, dass <strong>der</strong> radelnde Gast ohne<br />
große Steigungen seinem Fahrra<strong>der</strong>lebnis<br />
nachgehen kann. Dies war ein Erfor<strong>der</strong>nis<br />
vor mehr als zwei Jahrzehnten. „Diese Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
haben sich heute grundlegend<br />
geän<strong>der</strong>t“, sagt Jochen Müssig, Geschäftsführer<br />
des Tourismusverbands.<br />
„Pedelec- o<strong>der</strong> E-Bike-Radler scheuen<br />
nämlich nicht vor Anstiegen o<strong>der</strong> Bergund<br />
Talfahrten.“<br />
Diese Entwicklung war Grund für den<br />
Tourismusverband in Zusammenarbeit mit<br />
den Städten und Gemeinden des Landkreises,<br />
ein entsprechendes Angebot auszuarbeiten.<br />
Es entstanden die Regio-Radel-Routen,<br />
die alle als Rundkurse konzipiert<br />
sind. Dies bringt den Vorteil mit sich,<br />
56 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />
Foto: Liebliches Taubertal/Frischmuth<br />
dass <strong>der</strong> Radler immer am Ausgangspunkt<br />
wie<strong>der</strong> eintrifft. Radler können auch mit<br />
öffentlichen Verkehrsmitteln, Bus o<strong>der</strong><br />
Bahn, sowie mit dem Auto zum Startpunkt<br />
gelangen und so die im Vergleich zu traditionellen<br />
Rä<strong>der</strong>n schwereren E-Bikes zum<br />
Ausgangsort transportieren.<br />
Die Regio-Routen bieten zudem den<br />
Vorteil, dass <strong>der</strong> Gast sich für seinen Aufenthalt<br />
eine dauerhafte Unterkunft auswählen<br />
kann. Die Regio-Routen im „Lieblichen<br />
Taubertal“ erfor<strong>der</strong>n also nicht, wie<br />
beispielsweise bei Fernradwegen, jeden<br />
Tag eine an<strong>der</strong>e Unterkunft zu beziehen.<br />
Bei <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> E-Bike-Routen<br />
wurde auf einen geographischen Proporz<br />
und auf die Gewinnung von Partnern geachtet.<br />
Der Tourismusverband „Liebliches<br />
Taubertal“ kam bei <strong>der</strong> Ausarbeitung <strong>der</strong><br />
Regio-Routen seinem Auftrag im Beson<strong>der</strong>en<br />
nach, die Landschaft ganzheitlich zu<br />
bewerben.<br />
KOOPERATION MIT ENERGIEVERSORGER<br />
Die Routen führen durchweg in die Seitentäler<br />
<strong>der</strong> Tauber und des <strong>Mai</strong>ns sowie auf<br />
die Höhenzüge. „Diese Strecken bieten<br />
dann gute Panoramafernblicke zurück ins<br />
<strong>Mai</strong>n- o<strong>der</strong> Taubertal o<strong>der</strong> auch in die Seitentäler“,<br />
hält Geschäftsführer Jochen<br />
Müssig fest. Die einzelnen Touren sind<br />
durchgängig vor Ort gekennzeichnet; eine<br />
gute Markierung ist wichtig und bringt<br />
Qualität.<br />
In den Anfangsjahren war es noch wichtig,<br />
den Pedelec- und E-Bike-Fahrern ein<br />
entsprechendes Ladenetz anzubieten. Der<br />
Tourismusverband „Liebliches Taubertal“<br />
hat hierzu Partner gefunden. Hierbei handelt<br />
es sich um die lokalen Energieversorgungsunternehmen,<br />
die ihren Sitz in Rothenburg<br />
ob <strong>der</strong> Tauber, Schäftersheim,<br />
Bad Mergentheim und Wertheim haben.<br />
Mit diesen Partnern ist vereinbart, dass<br />
Tankstelleneigentümer zum Jahresende<br />
von ihrem lokalen Energieversorgungsunternehmen<br />
eine monetäre Gutschrift<br />
erhalten, so sie den Radlern den Strom<br />
zum Aufladen <strong>der</strong> E-Bike-Batterien kostenfrei<br />
zur Verfügung stellen.<br />
Aufgrund dieser Basis war es dem Tourismusverband<br />
rasch gelungen, über 80<br />
Ladestationen in <strong>der</strong> gesamten Ferienlandschaft<br />
„Liebliches Taubertal“ anbieten zu<br />
können. In <strong>der</strong> Regel handelt es sich hierbei<br />
um Hotellerie- und Gastronomiebetriebe<br />
sowie um Kultureinrichtungen.<br />
„Diese haben überwiegend auch an Samstagen,<br />
Sonntagen und Feiertagen geöffnet,<br />
wichtige Tage für den E-Bike-Tourismus“,<br />
so Geschäftsführer Jochen Müssig weiter.<br />
INFOS ÜBER LADEMÖGLICHKEITEN<br />
Die Nachfrage nach Ladestationen ist<br />
heute nicht mehr so sehr entscheidend:<br />
Durch die Weiterentwicklung <strong>der</strong> Rä<strong>der</strong><br />
und ihrer Akkus hat sich zusehends die<br />
Kapazität und damit auch die Reichweite<br />
erhöht. Dadurch können heute in <strong>der</strong> Regel<br />
Radler ihre Tagesetappe mit einer Akkuladung<br />
gut bestreiten.<br />
Dennoch gehöre es zum guten Ton einer<br />
Ferienlandschaft, findet Müssig, Touristen<br />
neben dem beschriebenen Ladenetz auch<br />
E-Bike-Stationen im öffentlichen Bereich<br />
anzubieten. Neben den Energieversorgungsunternehmen<br />
haben auch Städte<br />
und Gemeinden im <strong>Mai</strong>n-Tauber-Kreis<br />
E-Bike-Ladestationen im öffentlichen Bereich<br />
geschaffen, Angebot steigend. Über<br />
alle Ladestationen hält <strong>der</strong> Verband eine<br />
entsprechende Information für Touristen<br />
und Interessierte vor, die sowohl digital<br />
von <strong>der</strong> Homepage heruntergeladen als<br />
auch als Printflyer beim Tourismusverband<br />
angefor<strong>der</strong>t werden kann.<br />
Hin und wie<strong>der</strong> nutzen E-Biker auch die<br />
Rundwan<strong>der</strong>wege. Diese führen nicht auf<br />
asphaltierten Strecken, son<strong>der</strong>n auf naturbelassenen<br />
Wegen durch Wäl<strong>der</strong>, über<br />
Wiesen und Flussauen. Insgesamt ist das<br />
„Liebliche Taubertal“ heute sowohl für<br />
den Erlebnis-und Familienradler als auch<br />
für den E-Biker gut gerüstet. Red.<br />
WIR KÖNNEN, WAS WIR TUN.<br />
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Politik & Gesellschaft<br />
Kommunalentwicklung<br />
Post-Corona-City<br />
Chancen für die Innenstädte<br />
Der öffentliche Raum hat im vergangenen Jahr eine neue Wichtigkeit erfahren. Wie reagieren Städte darauf?<br />
Und wie wollen sie ihren Bürgern in diesem Sommer Urlaub zu Hause ermöglichen?<br />
Wir haben die Bürgermeister von Gelsenkirchen, Baden-Baden und Meißen danach gefragt –<br />
auch ob sich durch Corona neue Chancen für die Stadtentwicklung ergeben.<br />
Hally-Gally Spielplatzgeräte sind Spielplatzgeräte <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en<br />
Art, als Blickfang und/o<strong>der</strong> auch als Nischengerät geeignet.<br />
Trampoline, Geräte mit Dreh-Wipp-Mechanik, Karussells,<br />
Schaukeln, Klettergeräte und solche in speziellem Design<br />
wie z.B. unser neues Spielplatzgerät das „Tipi“, welches sich<br />
her vorragend als Cowboy- und Indianerspiel eignet. Auch<br />
Hamsterrad, Kometenschweif, Ellipsilon & Co sind Bestandteil<br />
unseres Programms. Für alle Altersgruppen ist etwas dabei.<br />
Spielplatzgeräte<br />
NEU<br />
STADT GELSENKIRCHEN<br />
(259.645 EINWOHNER)<br />
Die Verbesserung des öffentlichen<br />
Raums ist in Gelsenkirchen<br />
ein Thema, an dem schon<br />
lange gearbeitet wird. Erst 2020 wurde die<br />
City durch den Umbau einer zentralen<br />
Straßenachse erneuert. So entstand ein<br />
Ort, <strong>der</strong> mit einem Fontänenfeld, Spielplätzen<br />
und Kunst zum Verweilen einlädt.<br />
„Urlaub in deiner Stadt – Tapetenwechsel“<br />
heißt ein Format, das die Stadtmarketing-Gesellschaft<br />
in Zusammenarbeit mit<br />
Hotels entwickelt hat. Es verbindet günstige<br />
Übernachtungsmöglichkeiten mit einem<br />
attraktiven Freizeitprogramm und<br />
wurde sehr gut angenommen. Ob es in<br />
diesem Jahr wie<strong>der</strong> angeboten werden<br />
kann, ist von <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Pandemie<br />
abhängig.<br />
In den kommenden Jahren wird Gelsenkirchen<br />
diverse För<strong>der</strong>programme nutzen,<br />
um die Innenstadt für die Zukunft umzugestalten.<br />
Zunächst gilt es, die negativen<br />
Folgen <strong>der</strong> Pandemie für Gastronomie und<br />
Einzelhandel in Grenzen zu halten. Dazu<br />
wurde unter dem Titel „Gelsenkirchen<br />
startet durch!“ ein Paket zur Unterstützung<br />
dieser Sparten geschnürt.<br />
Oberbürgermeisterin Karin Welge<br />
STADT BADEN-BADEN<br />
(56.225 EINWOHNER)<br />
Für die Zukunft möchte<br />
die Stadtverwaltung die Vielfalt<br />
<strong>der</strong> innerstädtischen Attraktionen weiter<br />
ausbauen und diese Angebote noch<br />
mehr in Synergie bringen.<br />
Mit seinen zahlreichen Angeboten, seinem<br />
Stadtbild, den Parks und Gärten bietet<br />
Baden-Baden den eigenen Bürgern eine<br />
hohe Lebensqualität. Sie können wohnen<br />
und arbeiten, wo an<strong>der</strong>e Urlaub machen,<br />
und natürlich hier auch ihren eigenen<br />
Urlaub verbringen. Es ist dabei allerdings<br />
nicht immer einfach, den Ansprüchen <strong>der</strong><br />
Gäste als auch den Anfor<strong>der</strong>ungen des Alltags<br />
<strong>der</strong> Bewohner gerecht zu werden.<br />
Unter den Pandemiebedingungen treten<br />
die Schwächen <strong>der</strong> bisherigen Ausrichtung<br />
<strong>der</strong> Innenstadt stärker hervor. Innerstädtische<br />
Nutzungen wie <strong>der</strong> Einzelhandel werden<br />
sich arrondieren müssen. Dies heißt<br />
aber auch, dass mit angepassten Mietniveaus<br />
kleine regionale Anbieter statt überregionaler<br />
Handelsketten verstärkt Fuß<br />
fassen können. Außerdem ist ein weiterer<br />
Bewusstseinswandel und eine höhere Sensibilisierung<br />
beim Thema innerstädtischer<br />
Verkehr sehr wahrscheinlich.<br />
Erster Bürgermeister Alexan<strong>der</strong> Uhlig<br />
STADT MEISSEN<br />
(28.282 EINWOHNER)<br />
Meißen bietet seinen<br />
Gästen und Bürgern ab<br />
dieser Saison die Möglichkeit, ein mo<strong>der</strong>nes<br />
Bike-Sharing-System zu nutzen. Darüber<br />
hinaus sind neue Fahrradfahrer-Rastplätze,<br />
<strong>der</strong> Ausbau alternativer Mobilität,<br />
neue Grünflächen sowie die Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Ausschil<strong>der</strong>ung von Wan<strong>der</strong>wegen geplant<br />
und teilweise schon umgesetzt.<br />
Sobald es wie<strong>der</strong> möglich ist, wird ein<br />
attraktiver Wein-Pavillon auf dem Marktplatz<br />
den örtlichen Winzern bis in den<br />
Herbst hinein eine beson<strong>der</strong>e Plattform<br />
bieten.<br />
Entwicklungschancen für die Innenstadt<br />
nach Corona ergeben sich in vielfältiger<br />
Hinsicht. Zum Beispiel lebt die<br />
Einkaufskultur in Meißen vom inhabergeführten<br />
Einzelhandel. Durch die Krise haben<br />
sich viele Geschäfte auf den Onlinehandel<br />
konzentrieren müssen. Unser Ziel<br />
ist es, mehr als zuvor das Erlebniseinkaufen<br />
in den Vor<strong>der</strong>grund zu stellen und den<br />
öffentlichen Raum stärker einzubeziehen.<br />
Somit wollen wir die Innenstadt beleben,<br />
soziale Kontakte för<strong>der</strong>n sowie Unterhaltung<br />
und Kultur mit dem Einkaufen vereinen.<br />
Oberbürgermeister Olaf Raschke<br />
Sie eignen sich sowohl zum Chatten und Chillen, als auch zum<br />
grenzenlosen Austoben in Form von Springen auf einem unserer<br />
zahlreichen Trampolinen o<strong>der</strong> in Gang setzen von Drehwippmich-Geräten.<br />
Lange getestet halten Sie je<strong>der</strong> Belastung stand.<br />
Hally-Gally Trampoline, die sich seit Jahren als Spielplatzgeräte<br />
bewährt haben, gibt es in allen möglichen Formen und Größen.<br />
Sie sind mit Kunststoff-, Recycling- o<strong>der</strong> geschlossener Sprungmatte<br />
erhältlich. Auch für Rollstuhlfahrer mit angeschrägten<br />
Platten zum leichteren Befahren erhältlich.<br />
Unsere Geräte för<strong>der</strong>n auf ihre zu benutzende spielerische Art<br />
die Motorik, den Gleichgewichtssinn und ein kommunikatives<br />
Miteinan<strong>der</strong>. Viele davon sind behin<strong>der</strong>tengerecht und werden<br />
auch in therapeutischen Einrichtungen eingesetzt.<br />
Traumfänger<br />
Foto: Adobe Stock/Sina Ettmer<br />
Das Kurhaus in Baden-Baden bietet auch unter Pandemiebedingungen Urlaubsflair.<br />
58 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />
Spielplatzgeräte<br />
<strong>der</strong> <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Art<br />
Art<br />
SPOGG SPOGG Sport-Güter Sport-Güter GmbH<br />
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Schulstraße Schulstraße 27 · D-35614 27 · D-35614 Asslar-Berghausen<br />
Asslar-Berghausen<br />
Tel. 064 Tel. 43/81 064 12 43/81 62 · Fax 12 62 064 · Fax 43/81 064 12 43/81 69 · www.hally-gally-spielplatzgeraete.de<br />
12 69 ·
Politik & Gesellschaft<br />
Kommunalentwicklung<br />
E-Carsharing<br />
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Erlebnismöglichkeiten für<br />
Ihre Gäste!<br />
Ab Juli <strong>2021</strong> will die Stadt Fulda zusammen mit dem Versorger Rhön-Energie<br />
fünf Elektrofahrzeuge bereitstellen. Diese sollen Bürgern, Mitarbeitern und<br />
Touristen zur Verfügung stehen.<br />
angemietet. Zusätzlich entstehen Kosten<br />
für den Ausbau <strong>der</strong> Ladeinfrastruktur.<br />
Diese Kosten sind abhängig von <strong>der</strong> Art<br />
<strong>der</strong> Ladestation sowie von weiteren Maßnahmen,<br />
wie beispielsweise Netzanschluss<br />
und Tiefbauarbeiten.<br />
MAQNIFY konzipiert digitale Stadtrundgänge mit informativen und unterhaltsamen<br />
Text- und Hörbeiträgen sowie weiteren multimedialen Inhalten. Dazu zählt auch die<br />
Präsentationsmöglichkeit für Einzelhandel, Gastronomie, Hotels und Dienstleister.<br />
Dies ermöglicht Ihnen, Ihre Sehenswürdigkeiten in Verbindung mit lokalen<br />
Leistungsträgern auf einer mehrsprachigen Plattform digital abzubilden und damit<br />
den ersten Schritt in Richtung Smart City zu gehen. Schöpfen Sie so Ihr Potenzial des<br />
Freuen sich über den Startschuss des Projekts (von links): Martin Heun von Rhön-Energie, Stadtbaurat<br />
Daniel Schreiner, Bürgermeister Dag Wehner, Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld und<br />
Projektkoordinatorin Christina Kalb von Rhön-Energie.<br />
Das gemeinsame Projekt von Fulda<br />
und <strong>der</strong> Rhön-Energie namens<br />
„Share+Go“ sieht eine stationsbasierte<br />
Lösung des Carsharing vor: Die<br />
E-Fahrzeuge stehen an einem festgelegten<br />
Standort bereit, nach <strong>der</strong> Nutzung werden<br />
sie dort wie<strong>der</strong> abgegeben und aufgeladen.<br />
Die beiden Fahrzeuge, die die Stadt einbringt,<br />
haben ihren Standplatz an einer<br />
extra dafür vorgesehenen Ladesäule am<br />
Bonifatiusplatz. Die Fahrzeuge <strong>der</strong> Rhön-<br />
Energie sollen im Umfeld <strong>der</strong> Firmenzentrale<br />
in <strong>der</strong> Löherstraße bereitstehen. Der<br />
Energieversorger arbeitet bei <strong>der</strong> Bereitstellung<br />
<strong>der</strong> Fahrzeuge mit dem Carsharing-Anbieter<br />
„Mobileeee“ zusammen.<br />
Aus Sicht <strong>der</strong> Stadt Fulda ist „Share+Go“<br />
ein gutes Beispiel für die nachhaltige Nutzung<br />
von Ressourcen. Oberbürgermeister<br />
Dr. Heiko Wingenfeld verweist auf die bequeme<br />
Erreichbarkeit: „Für die von uns<br />
finanzierten Fahrzeuge ist <strong>der</strong> Bonifatiusplatz<br />
im Herzen Fuldas ein idealer Standort.“<br />
Die Fahrzeuge sollen in den Geschäftszeiten<br />
exklusiv von Mitarbeitern<br />
<strong>der</strong> Stadt genutzt werden – auch vom<br />
Oberbürgermeister selbst. Außerhalb <strong>der</strong><br />
Geschäftszeiten können sich Bürger, Besucher<br />
und Touristen Zeitfenster für die<br />
Nutzung reservieren. Martin Heun, Sprecher<br />
<strong>der</strong> Geschäftsführung Rhön-Energie,<br />
sieht das E-Carsharing-Angebot als einen<br />
Beitrag dazu, Mobilität flexibler zu gestalten:<br />
„Man muss nicht unbedingt ein eigenes<br />
Fahrzeug besitzen, man kann es bei<br />
Bedarf auch mit an<strong>der</strong>en teilen“, sagt er.<br />
„Gerade in <strong>der</strong> urbanen Mobilität mit vielen<br />
kürzeren Wegen ist das oft praktischer.<br />
Als Verfechter <strong>der</strong> E-Mobilität setzen wir<br />
auf emissionsfreie Fahrzeuge. Wir sind<br />
bereits gespannt, wie das Angebot angenommen<br />
wird.“<br />
Die Planung des Projekts lag in den<br />
Händen <strong>der</strong> Rhön-Energie. Eine Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
war dabei nicht zuletzt die Wahl<br />
von geeigneten Standorten. Finanziert<br />
wird das Projekt nicht mit Zuschüssen aus<br />
För<strong>der</strong>programmen, son<strong>der</strong>n aus Eigenmitteln<br />
<strong>der</strong> Rhön-Energie und <strong>der</strong> Stadt.<br />
Die Fahrzeuge werden von „Mobileeee“<br />
LOKALER BEITRAG ZUM KLIMASCHUTZ<br />
Jede Fahrt mit einem E-Fahrzeug ersetzt<br />
eine Fahrt mit einem konventionellen Antrieb,<br />
was zur Verbesserung <strong>der</strong> Luftqualität<br />
beiträgt. Dies unterstreicht auch Bürgermeister<br />
Dag Wehner, Verkehrsdezernent<br />
<strong>der</strong> Stadt Fulda: „Das realisierte<br />
E-Carsharing-Angebot ist ein starker Schub<br />
für die Nutzung <strong>der</strong> Elektromobilität.“ Als<br />
regionaler Versorger mache sich die<br />
Rhön-Energie bereits seit Jahren für Elektromobilität<br />
stark, erklärt Martin Heun:<br />
„Wir treiben den Ausbau <strong>der</strong> Ladeinfrastruktur<br />
voran, im öffentlichen Raum<br />
ebenso wie für Gewerbetreibende und Privatkunden.<br />
Schritt für Schritt wollen wir<br />
auch den Busverkehr in <strong>der</strong> Stadt elektrifizieren<br />
und unseren eigenen Fuhrpark auf<br />
E-Fahrzeuge umstellen.“<br />
Bei entsprechen<strong>der</strong> Nachfrage soll das<br />
Angebot ausgebaut werden und ist offen<br />
für zusätzliche Partner. Wer als „Ankermieter“<br />
einsteigt, trägt zur Anschaffung<br />
weiterer Fahrzeuge bei. Diese können<br />
während <strong>der</strong> Geschäftszeit von den eigenen<br />
Mitarbeitern des Ankermieters als<br />
Poolfahrzeug genutzt werden und stehen<br />
ansonsten, zum Beispiel abends und am<br />
Wochenende, zur öffentlichen Nutzung<br />
bereit. Anne Stellberg, Johannes Heller<br />
DIE AUTOREN<br />
Anne Stellberg ist Abteilungsleiterin<br />
Kommunikation <strong>der</strong> Rhön-Energie Fulda.<br />
Johannes Heller ist Pressesprecher <strong>der</strong> Stadt<br />
Fulda.<br />
Foto: Pressestelle <strong>der</strong> Stadt Fulda<br />
Wirtschaftsfaktors Tourismus optimal mit uns aus, denn spannend präsentierte<br />
Sehenswürdigkeiten locken Gäste in die Innenstadt – ein attraktives Angebot an<br />
Geschäften und Gastronomie hält sie auch darüber hinaus vor Ort.<br />
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Tourismus<br />
Mehr Raum für Gäste schaffen<br />
Die Reisemobilbranche boomt. In Zeiten <strong>der</strong> Pandemie verbringen Menschen<br />
ihren Urlaub bevorzugt im eigenen Land. Der Trend zum Wohnmobiltourismus<br />
bringt Kommunen Vorteile – stellt sie aber auch vor Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />
Man hört es immer wie<strong>der</strong>, nach<br />
<strong>der</strong> Pandemie wird sich einiges<br />
än<strong>der</strong>n. Einige Zeichen <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung<br />
sind schon jetzt klar sichtbar,<br />
man muss sie nur erkennen. So ist beispielsweise<br />
die Freizeitfahrzeugindustrie<br />
ein absoluter Gewinner <strong>der</strong> aktuellen<br />
Krise. Viele Menschen meiden, zumindest<br />
mittelfristig, ausländische Urlaubsangeboten<br />
mit Flugzeug und Schiff. Vielmehr vertrauen<br />
sie auf einheimische Angebote wie<br />
beispielsweise Camping.<br />
Die Folge: Allein im Jahr 2020 wurden<br />
78.000 Wohnmobile neu zugelassen. Bis<br />
zum heutigen Tag sind es sogar mehr als<br />
100.000 neue Mobile, weil <strong>der</strong> Boom ungebrochen<br />
anhält. Somit summiert sich <strong>der</strong><br />
Bestand an reisefähigen Mobildomizilen<br />
allein in Deutschland auf mehr als 600.000<br />
Stellflächen für Reisemobile: Die Nachfrage<br />
ist durch die Pandemie deutlich gestiegen,<br />
da viele Urlauber auf Fernreisen verzichten.<br />
(europaweit sogar zirka zwei Millionen)<br />
Fahrzeuge.<br />
Diese Gruppe verteilt sich aber nicht<br />
allein auf reine Feriendestinationen. Denn<br />
neben Campingplätzen besuchen Wohnmobiltouristen<br />
auch Städte und Gemeinden<br />
mit Sehenswürdigkeiten und Eventangeboten.<br />
Des Weiteren nutzen viele<br />
Reisemobilbesitzer ihr Gefährt auch aus<br />
allerlei geschäftlichen o<strong>der</strong> privaten Gründen.<br />
Warum ins Hotel, wenn man schon<br />
ein fahrbares Domizil hat?<br />
Aber wo dürfen sich diese Wohnmobil-<br />
Nutzer mit ihren Fahrzeugen aufhalten?<br />
Parken im öffentlichen Raum ist nicht die<br />
beste Option. Und alternative Möglichkeiten<br />
sollten nicht erst gesucht werden,<br />
wenn Fahrzeuge den Parkraum von Anwohnern<br />
blockieren.<br />
Eine vorausschauende Lösung wäre ein<br />
Reisemobilstellplatz. Im Grunde genommen<br />
sollte jede Kommune, die ein Hotel<br />
o<strong>der</strong> eine Pension hat, auch einen Reisemobilstellplatz<br />
haben. Denn sobald das<br />
Reisen wie<strong>der</strong> überall erlaubt ist, ist mit<br />
einem deutlich größeren Zustrom von Reisemobilen<br />
zu rechnen.<br />
Ein kommunaler Wohnmobilstellplatz<br />
verhin<strong>der</strong>t nicht nur ein Verkehrschaos.<br />
Gute Infrastruktur zieht Reisemobilnutzer<br />
als zahlungskräftige Klientel an. Der<br />
Wohnmobiltourismus bringt nicht nur<br />
mehr Kaufkraft, son<strong>der</strong>n erhöht auch den<br />
touristischen Bekanntheitsgrad <strong>der</strong> Stadt,<br />
Gemeinde o<strong>der</strong> des Landkreises. Alle diese<br />
Faktoren sind dem Stadtsäckel för<strong>der</strong>lich.<br />
POTENZIAL FRÜHZEITIG ERKANNT<br />
Ein gutes Beispiel für die erfolgreiche Einrichtung<br />
eines Reisemobilstellplatzes ist<br />
die fränkische Kleinstadt Bad Königshofen.<br />
Foto: Peter Hirtschulz<br />
Der dortige Kurdirektor Werner Angermüller<br />
hat frühzeitig das Potenzial des Reisemobiltourismus<br />
erkannt und hat neben<br />
seiner Frankentherme einen Stellplatz gebaut.<br />
Der Erfolg war so groß, dass das<br />
Areal mittlerweile 100 Parzellen für Mobile<br />
anbietet<br />
„Unser Reisemobilstellplatz unterstützt<br />
signifikant den örtlichen Handel, die Gastronomie<br />
und insgesamt die Wirtschaft“,<br />
berichtet Angermüller. „Die Gäste gehen<br />
regelmäßig in die Stadt und geben dort<br />
gerne ihr Geld aus.“ Und das seien durchschnittlich<br />
pro Tag und Person mindestens<br />
50 Euro.<br />
OPTIONEN FÜR STELLPLÄTZE<br />
Zum klaren Verständnis: Hier ist nicht die<br />
Rede von Campingplätzen, son<strong>der</strong>n von<br />
funktional hergerichteten, für Wohnmobile<br />
geeigneten Stellplätze; von <strong>der</strong> einfachen<br />
Kategorie bis hin zur luxuriös komplett<br />
ausgestatteten Variante. Diese sollten<br />
sich jedoch möglichst in Ortsnähe befinden<br />
o<strong>der</strong> zumindest logistisch gut angebunden<br />
sein.<br />
Unterscheiden sollte man auch touristische<br />
Kurzparker mit entsprechend großen<br />
„Parkflächen“ und „ausgezeichnete“ Stellplätze<br />
mit einer notwendigen Infrastruktur.<br />
Auf letzteren sollten Reisemobile abgestellt<br />
werden können, damit die Reisemobilisten<br />
tagsüber ihren touristischen<br />
Aktivitäten frönen und nachts in Ruhe<br />
übernachten können.<br />
ANSPRÜCHE DER WOHNMOBIL-REISENDEN<br />
Wer als Verantwortlicher überlegt, einen<br />
solchen Stellplatz zu bauen und zu betreiben,<br />
sollte sich generell die folgenden Fragen<br />
beantworten: Was kann <strong>der</strong> Standort,<br />
abgesehen von privat o<strong>der</strong> geschäftlich<br />
Übernachtenden, touristisch leisten? Welche<br />
kulturellen, gastronomischen o<strong>der</strong><br />
landschaftlichen Highlights sind vom geplanten<br />
Standort erreichbar? Gibt es wirtschaftliche<br />
Interessen von bereits bestehenden<br />
Anbietern wie Thermen, Erlebnisbä<strong>der</strong>n,<br />
Sport-, Kultur- und Freizeitstätten<br />
wie auch Weingütern o<strong>der</strong> Bauernhöfen,<br />
die berücksichtigt werden können und das<br />
Projekt entsprechend unterstützen würden?<br />
Dann sollten auch grundlegende Informationen<br />
geklärt werden: Wie ist <strong>der</strong><br />
Foto: Frankentherme<br />
Bei <strong>der</strong> Frankentherme in Bad Königshofen sind 100 Parzellen für Reisemobile entstanden. Von<br />
den Touristen profitieren auch <strong>der</strong> örtliche Handel und die Gastronomie.<br />
Untergrund des denkbaren Standorts und<br />
was muss passieren, damit Reisemobile<br />
problemlos anfahren, rangieren und parken<br />
können. „Anfängerfehler“ wie falsche<br />
Geländeeinschätzung mit Auswirkungen<br />
auf Fahrwege und Gefällesituationen –<br />
nachts im Bett ist eine horizontale Lage<br />
einem gesunden Schlaf durchaus zuträglich<br />
– und Ähnliches können so bereits im<br />
Vorfeld verhin<strong>der</strong>t werden.<br />
Nach diesen „Grund-Lagen“ gilt es, die<br />
funktionale Ausrüstung festzulegen. Basis<br />
ist die Ausstattung mit einer Ent- und Versorgungsanlage<br />
sowie die Bereitstellung<br />
eines Automaten, <strong>der</strong> die Nutzungsgebühr<br />
abrechnet. Bei <strong>der</strong> erstgenannten Anlage<br />
ist pandemiebedingt aus Hygienegründen<br />
die vollautomatische Variante empfehlenswert.<br />
Bei den Zahlautomaten empfiehlt<br />
sich die bargeldlose Kartenvariante. Sie<br />
rechnet den Verbrauch von beispielsweise<br />
Wasser und Strom verbrauchsgenau ab.<br />
Strom und WLAN werden über Versorgungssäulen<br />
bereitgestellt, die in verschiedenen<br />
Varianten verfügbar sind – auch<br />
vandalismussicher.<br />
Und was erwarten die Reisemobilisten?<br />
Gemäß einer Umfrage unter Wohnmobilbesitzern<br />
herrscht über alle Qualitätsvarianten<br />
hinweg Einigkeit bei den größten<br />
Wünschen <strong>der</strong> Reisenden: Neben <strong>der</strong><br />
nachtruhigen Lage und einer ganzjährigen<br />
Nutzbarkeit ist die Entsorgungsmöglichkeit<br />
für Kassetten-WCs ebenso ein Muss<br />
wie Frischwasser, Grauwasserentsorgung<br />
und <strong>der</strong> Stromanschluss. Wichtig sind<br />
auch eine gute Anbindung an den ÖPNV<br />
und das örtliche Radwegenetz. Neben<br />
Ausstattung, Preis und Lage des Platzes<br />
sind die Region, die Infrastruktur und die<br />
touristische o<strong>der</strong> freizeitorientierte Umgebung<br />
ein ausschlaggeben<strong>der</strong> Faktor.<br />
Generell sollten Profis, die sich mit Stellplatzkonzepten<br />
auskennen, vorab einen<br />
Blick auf das geplante Projekt werfen.<br />
Nach einer Machbarkeits- und Rentabilitätsanalyse<br />
lassen sich teure Fehler vermeiden<br />
und meist entsprechend viel Geld<br />
einsparen. Und es muss nicht teuer sein.<br />
Je nach Anspruch und Budget reicht die<br />
Bandbreite <strong>der</strong> Ausstattungsqualität von<br />
einer einfachen Grundversorgung bis zur<br />
absoluten High-Tech-Qualität. Aber eins<br />
ist sicher: Kluge Bürgermeister, Planer,<br />
Kämmerer und Touristiker bauen vor und<br />
dann sollte zumindest ein Wohnmobilstellplatz<br />
dabei sein. Peter Hirtschulz<br />
DER AUTOR<br />
Peter Hirtschulz ist Journalist aus Ratingen und<br />
macht Pressearbeit für die Arbeitsgemeinschaft<br />
Stellplatzkonzepte.<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />
63
Infektionsschutz<br />
EXTRA<br />
So wird es garantiert im August <strong>2021</strong> auf<br />
dem Festivalgelände in Dinkelsbühl nicht<br />
aussehen. Doch eine Chance, dass das<br />
Summer Breeze unter bestimmten Voraussetzungen<br />
stattfinden darf, besteht.<br />
Infektionsschutzstrategie<br />
Weht in Dinkelsbühl<br />
die Sommerbrise?<br />
Foto: Summer Breeze<br />
den Inzidenzwerten ist es schwer vorstellbar,<br />
dass das Summer-Breeze-Festival im<br />
Sommer in Dinkelsbühl stattfinden kann.“<br />
Dennoch findet <strong>der</strong> Schultes <strong>der</strong> knapp<br />
12.000-Einwohner-Stadt, dass sich die Veranstalter<br />
umfangreiche Gedanken gemacht<br />
hätten. „Das vorgelegte Hygienekonzept<br />
ist alles an<strong>der</strong>e als ein Schnellschuss, son<strong>der</strong>n<br />
stellt eine wohlüberlegte und durchdachte<br />
Risikoabwägung dar. Hierzu fanden<br />
auch schon mehrere Gespräche mit<br />
Vertretern <strong>der</strong> Stadt Dinkelsbühl statt –<br />
und weitere Termine, etwa mit dem Gesundheitsamt<br />
Ansbach, sind bereits vereinbart“,<br />
informiert Hammer. Das Konzept<br />
sei unter an<strong>der</strong>em in Zusammenarbeit mit<br />
<strong>der</strong> Universität Trier, <strong>der</strong> Fachhochschule<br />
Aalen, <strong>der</strong> Universität <strong>der</strong> Bundeswehr<br />
sowie des Bayerischen Roten Kreuzes entwickelt<br />
worden und habe Modellcharakter<br />
für die gesamte Event-Branche. Das sei<br />
auch <strong>der</strong> Grund, warum es hierfür eine<br />
Bundesför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Initiative Musik gab.<br />
„Ich habe absolut Verständnis für diese<br />
Vorgehensweise – droht doch die gesamte<br />
Eventkultur ansonsten wegzubrechen“,<br />
ergänzt Hammer.<br />
Konkret setzt sich das Konzept aus drei<br />
Bausteinen zusammen: engmaschige<br />
Tests, das heißt, negativ getestet anreisen,<br />
vor Ort Schnelltestung, Festivalbetrieb mit<br />
Tests sowie vor <strong>der</strong> Abreise eine erneute<br />
Testung; geschultes Fachpersonal, sodass<br />
eine sehr hohe Zuverlässigkeit <strong>der</strong> Tests<br />
gewährleistet ist; klare, digitale Strategie<br />
mit Ticketpersonalisierung und Risikoabfrage<br />
vorab, Nachverfolgbarkeit durch<br />
DSGVO-konforme Speicherung <strong>der</strong> Daten<br />
sowie ein Armband mit RFID-Chip. „Die<br />
Stadt Dinkelsbühl hat hier absolute Profis<br />
an <strong>der</strong> Hand, aber mir ist natürlich bewusst,<br />
dass das Ganze eine Art Gratwan<strong>der</strong>ung<br />
darstellt“, resümiert Hammer.<br />
HALTBARES ENDPRODUKT<br />
Und wie sind die Meinungen des Gesundheitsamtes<br />
in Ansbach zur Infektionsschutzstrategie<br />
für das Open Air? „Die<br />
Zwölfte Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung<br />
untersagt in Paragraf<br />
fünf landesweit Veranstaltungen und öffentliche<br />
Festivitäten. Sie tritt nach <strong>der</strong>en<br />
Paragraf 30 mit Ablauf des 9. <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong><br />
außer Kraft“, äußert sich das Landratsamt<br />
schriftlich. Mit an<strong>der</strong>en Worten heißt das,<br />
dass das Summer-Breeze-Open-Air nach<br />
aktueller Rechtslage – und zu Redaktionsschluss<br />
– nicht aus Gründen des Infektionsschutzes<br />
untersagt ist. „Einer Entscheidung<br />
des Landratsamtes Ansbach über<br />
eine Ausnahmegenehmigung bedarf es<br />
daher nach <strong>der</strong>zeitiger Rechtslage nicht.<br />
Wie diese im August sein wird, ist gegenwärtig<br />
nicht absehbar“, kommentiert die<br />
Abteilung Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Achim Ostertag, Grün<strong>der</strong> und Veranstalter<br />
des Summer-Breeze-Festivals hat viel<br />
Zeit in das Konzept investiert, das ihm sein<br />
Event <strong>2021</strong> retten könnte:„Insgesamt sind<br />
mehr als 3.000 Stunden in das Konzept<br />
geflossen, begonnen haben wir bereits im<br />
Oktober 2020“, schil<strong>der</strong>t er. Seit <strong>der</strong> Absage<br />
<strong>der</strong> Veranstaltung im vergangenen<br />
Jahr stand für den Geschäftsführer <strong>der</strong><br />
Silverdust GmbH, die für das Open Air verantwortlich<br />
zeichnet, fest, dass es keine<br />
Option sei, „eine weitere Absage tatenlos<br />
hinzunehmen“. „Wir möchten da nichts<br />
unversucht lassen, vor allem weil Events<br />
unter sicheren Bedingungen wichtige Erkenntnisse<br />
für den weiteren Verlauf von<br />
Veranstaltungen aller Art liefern können“,<br />
ist <strong>der</strong> 43-Jährige überzeugt. Ende April<br />
wandte sich das Team mit seinem Konzept<br />
und einem öffentlichen Brief an Entschei<strong>der</strong><br />
auf Bundes-, Landes- und Kreisebene.<br />
„Uns war es wichtig, hier ein wissenschaftlich<br />
fundiertes, haltbares Endprodukt zu<br />
schaffen. Darum sind Experten aus den<br />
unterschiedlichsten Fel<strong>der</strong>n an <strong>der</strong> Konzeptentwicklung<br />
beteiligt gewesen“, erklärt<br />
Ostertag.<br />
Wer entscheidet am Ende, ob das Summer-Breeze-Festival<br />
stattfinden darf – und<br />
vor allem wann? „Grundsätzlich ist die<br />
genehmigende Behörde das lokale Ordnungsamt.<br />
Aber in dieser beson<strong>der</strong>en Zeit<br />
kommt es nun auch darauf an, ob beispielsweise<br />
<strong>der</strong> Bund übernimmt und somit<br />
die Entscheidung von <strong>der</strong> Landesebene<br />
wegwan<strong>der</strong>t“, weiß <strong>der</strong> Veranstalter. Zudem<br />
sei man verstärkt mit den Behörden<br />
und dem Landratsamt in Kontakt und erhoffe<br />
sich bald auch klärende Gespräche<br />
mit <strong>der</strong> Bayerischen Landesregierung.<br />
„Ideal wäre, wenn wir Ende <strong>Mai</strong> eine grobe<br />
Marschrichtung festlegen können“, ergänzt<br />
er. Natürlich sei ihm bewusst, dass<br />
die Lage weiterhin dynamisch ist, weshalb<br />
sein Team so flexibel wie möglich auf alle<br />
Entwicklungen reagiert.<br />
<br />
Olga Lechmann<br />
Können in diesem Sommer möglicherweise wie<strong>der</strong> Großveranstaltungen wie<br />
Open-Air-Festivals stattfinden? In vielen Kommunen deutschlandweit wird<br />
bereits seit Monaten zwischen Behörden und Veranstaltern an Teststrategien<br />
gefeilt. Wir stellen ein Konzept aus Dinkelsbühl vor.<br />
Modellprojekte scheinen <strong>der</strong>zeit –<br />
vor dem Hintergrund sinken<strong>der</strong><br />
Infektionszahlen und steigen<strong>der</strong><br />
Impfrate – ein dominierendes Thema auf<br />
kommunaler Ebene zu sein. Sei es im Bereich<br />
Kultur, Sport o<strong>der</strong> auch Freizeit. Aktuelles<br />
Beispiel ist hier die vorgezogene<br />
Öffnung des Europaparks in Rust, eines<br />
Freizeitparks in Baden-Württemberg. Das<br />
Sozialministerium ermöglicht es Besuchern,<br />
bereits ab Ende <strong>Mai</strong> wie<strong>der</strong> die<br />
Fahrgeschäfte zu nutzen – freilich unter<br />
pandemiebedingten Voraussetzungen.<br />
Doch auch Gemeinden in an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
finden Gefallen an den Teststrategien,<br />
die <strong>der</strong> Veranstaltungsbranche<br />
wie<strong>der</strong> Leben einhauchen sollen. So durften<br />
im Kreis Coesfeld in Nordrhein-Westfalen<br />
bereits Anfang <strong>Mai</strong> Jazzmusiker auf<br />
einer Freilichtbühne vor 170 Zuhörern auftreten.<br />
Und auch in Lübeck genehmigt das<br />
Land Schleswig-Holstein seit Mitte <strong>Mai</strong><br />
wie<strong>der</strong> Kulturveranstaltungen wie Lesungen<br />
und Konzerte.<br />
Wie genau gehen Kommunen bei diesen<br />
Modellprojekten vor? Was müssen Bürgermeister<br />
und Gesundheitsämter alles bedenken<br />
und abwägen? Und wo liegen die<br />
Vorteile beziehungsweise die Risiken bei<br />
diesen Öffnungsschritten? Wir haben in<br />
<strong>der</strong> fränkischen Großen Kreisstadt Dinkelsbühl<br />
nachgefragt, wo im August ein<br />
Heavy-Metal-Festival stattfinden soll. Dafür<br />
ist vom Veranstalter in enger Abstimmung<br />
mit <strong>der</strong> Stadtverwaltung eine detaillierte<br />
Infektionsschutzstrategie ausgearbeitet<br />
worden. Die Rede ist vom Summer-Breeze-Festival,<br />
welches vom 18. bis<br />
zum 21. August über die Bühne gehen<br />
könnte – sofern die Entscheidung <strong>der</strong> genehmigenden<br />
Stelle positiv ausfällt.<br />
Oberbürgermeister Christoph Hammer<br />
äußert sich zu dieser Angelegenheit allerdings<br />
noch recht skeptisch: „Nach <strong>der</strong>zeitigem<br />
Stand und bei den stark schwanken-<br />
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64 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21
EXTRA<br />
Infektionsschutz<br />
EXTRA<br />
DIE AUTORIN<br />
Dr. Sabine Nieland arbeitet bei <strong>der</strong><br />
Gesellschaft zur För<strong>der</strong>ung von Medizin-,<br />
Bio- und Umwelttechnologien e.V.<br />
(GMBU) in <strong>der</strong> Fachsektion Photonik<br />
in Jena.<br />
Hygiene<br />
Mit Licht Viren<br />
bekämpfen<br />
Um Ansteckungen zu verhin<strong>der</strong>n, befindet sich aktuell in jedem öffentlichen<br />
Gebäude ein Desinfektionsmittelspen<strong>der</strong>. Eine umweltfreundlichere Alternative<br />
könnte blaues LED-Licht sein.<br />
Natürliches Blaulicht im Wellenlängenbereich<br />
von 400 bis 450 Nanometer<br />
kann bakterielle Erreger<br />
wirkungsvoll abtöten. Das funktioniert<br />
über Absorption des Lichts durch Biomoleküle,<br />
die sogenannten Porphyrine, die in<br />
lebenden Zellen allgegenwärtig sind. Bei<br />
Anwesenheit von Sauerstoff bilden die<br />
energetisch angeregten Moleküle in einer<br />
chemischen Reaktion Sauerstoffradikale,<br />
die aufgrund ihrer hohen Reaktivität zu<br />
extremen Zellschäden, <strong>der</strong> Verhin<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Vermehrung o<strong>der</strong> unter bestimmten<br />
Umständen zur Abtötung <strong>der</strong> bakteriellen<br />
Erreger führen.<br />
Blaulicht ist in <strong>der</strong> Lage, Bakterien, Pilze<br />
und auch Viren zu vernichten. Die Zeit<br />
und die Intensität <strong>der</strong> Beleuchtung o<strong>der</strong><br />
Bestrahlung machen dabei die Dosis aus.<br />
Wie hoch diese Dosis sein muss, ist abhängig<br />
vom jeweiligen Erreger. Bei E-coli-Bakterien<br />
muss man beispielsweise die<br />
Foto: Adobe Stock/Happyphotons<br />
Blaulicht ist in <strong>der</strong> Lage, Bakterien, Pilze und Viren zu vernichten. Ein Handlaufsystem mit integriertem<br />
Blaulicht könnte herkömmliche Hygienemittel ersetzen.<br />
Hände nur eine Minute lang mit Blaulicht<br />
bestrahlen, um 99 Prozent <strong>der</strong> Bakterien<br />
auf den Händen zu vernichten. Wenn man<br />
Blaulicht mit UVB-Licht kombiniert, das<br />
eine Wellenlänge von 310 Nanometer hat,<br />
ist es sogar möglich, in menschlichen Zellen<br />
Vitamin D zu erzeugen. Dies stärkt die<br />
Immunabwehr des Körpers.<br />
Für den Prozess <strong>der</strong> Blaulichtdesinfektion<br />
kommen als Lichtquelle energieeffiziente<br />
und kostengünstige Blaulicht-LEDs<br />
zum Einsatz. Der Vorteil von blauem Licht:<br />
Es ist für menschliche Haut, Augen sowie<br />
Materialien und Lebensmittel weitgehend<br />
unbedenklich. Für UVC-Strahlung, die im<br />
Bereich <strong>der</strong> Keimabtötung seit langem etabliert<br />
ist, gilt das beispielsweise nicht. Mit<br />
blauem Licht sind daher völlig neue Desinfektionsverfahren<br />
möglich.<br />
Blaulichtanwendungen sind an sich<br />
nichts Neues. Die Wirkung ist bereits seit<br />
rund 20 Jahren bekannt. Vor zehn Jahren<br />
stieß die Bundesregierung unter dem<br />
Motto „Saubere Hände” Forschungen zum<br />
Thema Blaulichtanwendungen an. Dieser<br />
Ansatz wurde anschließend jedoch nicht<br />
weiter verfolgt – bis vor kurzem.<br />
Die GMBU engagiert sich gemeinsam<br />
mit ihren Industriepartnern seit mehreren<br />
Jahren in <strong>der</strong> Entwicklung von Technologien<br />
zur Blaulichtdesinfektion sowie von<br />
Produkten hieraus. Beispiele für diese Produkte<br />
sind ein Hygienesiphon, ein Handlaufsystem<br />
mit aktiver Desinfektion, das<br />
an Türgriffen in öffentlichen Gebäuden<br />
angebracht werden kann, sowie ein neuartiges<br />
Handdesinfektionsverfahren. Der<br />
Einsatz im Bereich <strong>der</strong> Lebensmitteltechnologie<br />
wird aktuell erforscht.<br />
SCHONEND FÜR DIE UMWELT<br />
Die blaulichtbasierte Keimreduktion ist<br />
auch deshalb von Interesse, da sie ohne<br />
Zusatzstoffe arbeitet. Das verhin<strong>der</strong>t eine<br />
Umweltbelastung, wie es bei herkömmlichem<br />
Desinfektionsmittel <strong>der</strong> Fall ist. So<br />
kann in Zukunft die Haltbarkeit<br />
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Frischluftzufuhr<br />
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Gerätekonzept<br />
im Baukastensystem<br />
im Baukastensystem<br />
l Niedrigste l Niedrigste Schallwerte Schallwerte ermöglichen ermöglichen eine<br />
eine<br />
Aufstellung Aufstellung im Raum<br />
im Raum<br />
l Wärmerückgewinnung l mit<br />
mit<br />
Wirkungsgrad Wirkungsgrad über 80 über %<br />
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l För<strong>der</strong>fähiges l För<strong>der</strong>fähiges Gerät<br />
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Sprechen Sprechen Sie uns Sie an:<br />
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Pure Air Shield 3300: für große Räume<br />
VisionAir Blue Line (mobil und Deckenmontage): für kleinere Räume<br />
Sauerstoff, frische Luft zum Atmen: Fenster auf! Ja, ganz weit!<br />
Virenfreie Luft, Sicherheit vor luftübertragener Infektion: Fenster auf? O<strong>der</strong>?<br />
Schulen dürfen bundeweit wie<strong>der</strong> öffnen. Sorgen Sie dafür, dass sie offen bleiben – durch mobile Luftreinigungsgeräte mit Filterfunktion<br />
zur Verringerung <strong>der</strong> Aerosolkonzentration.<br />
In mehreren Bundeslän<strong>der</strong>n werden Anschaffungen und Wartung von mobilen Luftreinigern gemäß <strong>der</strong> Bundes- bzw.<br />
Landesför<strong>der</strong>richtlinien zur För<strong>der</strong>ung von Investitionsausgaben für technische Maßnahmen zum infektionsschutzgerechten Lüften in<br />
Schulen finanziell geför<strong>der</strong>t.<br />
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67
EXTRA<br />
Infektionsschutz<br />
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
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von Lebensmitteln verbessert werden,<br />
ohne die Qualität zu beeinflussen o<strong>der</strong> unerwünschte<br />
Konservierungsstoffe zu verwenden.<br />
Blaues Licht ist zudem in <strong>der</strong><br />
Medizintechnik eine potente Möglichkeit<br />
bei <strong>der</strong> Behandlung von antibiotikaresistenten<br />
Keimen. Das Anwendungspotenzial<br />
von blauen LEDs ist also längst noch nicht<br />
ausgeschöpft.<br />
Das Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Energie för<strong>der</strong>t das Projekt finanziell<br />
im Rahmen des zentralen Innovationsprogrammes<br />
für den Mittelstand (ZIM). Mit<br />
dieser Unterstützung wurden bisher vier<br />
Forschungs- und Entwicklungsvorhaben<br />
ermöglicht. Erste Produkte stehen aktuell<br />
bereits kurz vor <strong>der</strong> Markteinführung. Ein<br />
Prototyp des Hygienesiphons, den die Forscher<br />
<strong>der</strong> GMBU in Zusammenarbeit mit<br />
<strong>der</strong> Firma Purion aus Zella-Mehlis in Thüringen<br />
entwickelt haben, war bereits auf<br />
<strong>der</strong> Hygienemesse Pro-Vention in Erfurt im<br />
Juli 2020 zu sehen.<br />
Blaulicht umfasst generell ein Wellenlängenspektrum<br />
von 400 bis 470 Nanometer.<br />
Verschiedene Studien, die bisher in<br />
Krankenhäusern durchgeführt wurden,<br />
Studien in Krankenhäusern haben die Wirksamkeit von blauem Licht bei <strong>der</strong> Desinfektion<br />
bestätigt.<br />
haben gezeigt, dass Blaulicht bei einer<br />
Wellenlänge von 405 Nanometer beson<strong>der</strong>s<br />
effektiv ist. Grundsätzlich ist aber<br />
jede Art von blauem Licht zum Desinfizieren<br />
geeignet. Weil Blaulicht für die Haut<br />
weitestgehend unbedenklich ist, kann<br />
man so auch direkt Wunden desinfizieren<br />
– ohne dabei die Haut zu schädigen. Auf<br />
lange Sicht kann blaues Licht allerdings<br />
die Augen schädigen. Die Untersuchungen<br />
<strong>der</strong> GMBU zu den Auswirkungen von<br />
Blaulicht auf die menschliche Haut beginnen<br />
aber gerade erst richtig.<br />
<br />
Sabine Nieland<br />
Foto: Adobe Stock/upixa<br />
Lüftung<br />
Ansteckungsgefahr min<strong>der</strong>n<br />
Intelligente Steuerungssysteme<br />
ermöglichen automatisches Öffnen<br />
und Schließen von Fenstern.<br />
Wie wahrscheinlich eine Ansteckung<br />
in Schulen ist, hängt<br />
unter an<strong>der</strong>em von <strong>der</strong> Qualität<br />
<strong>der</strong> Raumluft ab. Mobile Luftreiniger wälzen<br />
die Luft im Klassenzimmer meist um<br />
und sorgen somit nicht für die Zufuhr von<br />
Außenluft.<br />
Intelligente Steuerungseinheiten und<br />
die passenden Antriebe machen ein automatisches<br />
Öffnen und Schließen <strong>der</strong> Fenster<br />
möglich. Damit schaffen sie eine kontrollierte<br />
natürliche Lüftung (KNL). Über<br />
die Steuerung lassen sich sowohl Umweltparameter<br />
als auch die Öffnungsintervalle<br />
festlegen. Die Investitions- und Betriebskosten<br />
fallen im Vergleich zu mobilen Luftreinigern<br />
geringer aus. Die Antriebe können<br />
an den bereits bestehenden Fenstern<br />
montiert werden und benötigen daher<br />
kaum zusätzlichen Platz.<br />
Das Unternehmen Windowmaster hat<br />
sich auf Lösungen, die zu einem gesunden<br />
und nachhaltigen Raumklima beitragen,<br />
spezialisiert. Die langsamen Antriebe ihrer<br />
Systeme ermöglichen eine millimetergenaue<br />
Fensteröffnung, zudem ist <strong>der</strong> Betrieb<br />
nahezu geräuschlos.<br />
Das Raumklima kann auf Ist- und<br />
Soll-Angaben hinsichtlich Temperatur,<br />
Luftfeuchtigkeit und Kohlenstoffdioxidgehalt<br />
abgestimmt werden. Hierfür<br />
berücksichtigt die Steuerungseinheit sowohl<br />
die Innen- als auch die Außenbedingungen<br />
mit Hilfe von Sensoren beziehungsweise<br />
einer Wetterstation. Auch<br />
Zuglufterscheinungen im Herbst und Winter<br />
lassen sich durch die intelligente Technik<br />
vermeiden.<br />
Die Fenster kann man bei Bedarf auch<br />
weiterhin händisch bedienen. Damit ist<br />
sowohl eine vollkommen natürliche sowie<br />
auch eine hybride Frischluftregulierung<br />
möglich. Die automatisierte natürliche<br />
Lüftung trägt neben dem Infektionsschutz<br />
auch dazu bei, die CO 2 -Bilanz <strong>der</strong> Schulen<br />
auf geringem Niveau zu halten, da sie<br />
ohne externen Energiebedarf unter an<strong>der</strong>em<br />
die Nachtauskühlung zur Klimatisierung<br />
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Die freundliche<br />
Mahnung<br />
Mancher will, kann aber nicht. Ein an<strong>der</strong>er hat es schlicht vergessen. Es gibt<br />
viele Gründe, warum Inkassokunden nicht zahlen. Die meisten aber wären<br />
zahlungsfähig. Ihnen sollte man die Begleichung ihrer Schulden so einfach wie<br />
möglich machen. Wie das gehen kann, verrät Philip Rürup im Interview.<br />
Was, denken Sie, können und müssen<br />
Kommunen in ihren Mahnverfahren verbessern?<br />
Philip Rürup: Auch wenn einige Kommunen<br />
beeindruckende Fortschritte im Bereich<br />
Digitalisierung und Serviceorientierung<br />
machen, sind diese Verbesserungen im<br />
Mahnwesen bislang nicht angekommen.<br />
Fraglich ist auch, ob die erfor<strong>der</strong>lichen Anpassungen<br />
in absehbarer Zeit priorisiert<br />
werden können, wenn man sich den gesamten<br />
Digitalisierungsbedarf einer Kommune<br />
anschaut. Diesbeszüglich geht es<br />
den Kommunen übrigens nicht an<strong>der</strong>s als<br />
den meisten Unternehmen.<br />
Welche Lösung kann es für dieses Problem<br />
geben?<br />
Rürup: Die beste Lösung sind externe Plattformen,<br />
die sich mit minimalem Aufwand<br />
mit den heutigen Systemen kombinieren<br />
lassen. Die Troy-Plattform beispielsweise<br />
lässt sich nicht nur über mo<strong>der</strong>ne Schnittstellen<br />
anbinden, son<strong>der</strong>n unterstützt<br />
auch jedes beliebige Format für dateiba-<br />
Foto: Adobe Stock/Starwalker<br />
sierte Datenübergabe, ist also „abwärtskompatibel“ zu jedem<br />
Bestandssystem. So löst die Kommune die Mo<strong>der</strong>nisierung<br />
des Mahnverfahrens in einem Schritt und profitiert von ständigen<br />
Erweiterungen.<br />
Wie können Kommunen ein mo<strong>der</strong>nes Inkasso einführen?<br />
Rürup: Die Einführung mo<strong>der</strong>nen Inkassos ist einfach. Nutzt<br />
eine Kommune heute bereits externe Inkassopartner, können<br />
die gleichen Datenformate zur Übergabe und Rückmeldung<br />
auch bei mo<strong>der</strong>nen Plattformen beibehalten werden. Startet<br />
eine Kommune erst mit <strong>der</strong> Beauftragung eines externen Inkassounternehmens,<br />
wird ein Übergabezeitpunkt definiert<br />
und die bislang internen Prozesse werden einfach deaktiviert.<br />
Es gibt also keinen Grund, die Umsetzung dieser Verbesserungen<br />
aufzuschieben. Zu groß sind die Vorteile, auch für die<br />
Bürger, und zu gering <strong>der</strong> Aufwand.<br />
Was muss man über den typischen angemahnten Kunden wissen?<br />
Gibt es den überhaupt?<br />
Rürup: Menschen, die eine Mahnung erhalten, verbindet vorrangig<br />
eine Eigenschaft: Sie haben nicht absichtlich die Zahlung<br />
verweigert. Studien zeigen, dass rund 60 Prozent <strong>der</strong><br />
Menschen die Zahlungsauffor<strong>der</strong>ungen nur übersehen haben<br />
o<strong>der</strong> einen zeitweiligen Engpass haben. Dann gibt es noch<br />
einen relevanten Anteil von Menschen, <strong>der</strong> die Zahlung aus<br />
gutem Grund verweigert, zum Beispiel, weil die For<strong>der</strong>ung<br />
tatsächlich unberechtigt ist. Nur ein sehr geringer Anteil kann<br />
o<strong>der</strong> will nicht zahlen. Obwohl diese Erkenntisse seit vielen<br />
Jahren vorliegen und in Befragungen immer wie<strong>der</strong> bestätigt<br />
werden, haben sich die Vorurteile bislang nicht aufgelöst. Die<br />
Konsequenz daraus ist, dass Gläubiger bislang wenig Wert<br />
darauf gelegt haben, Mahn- und Inkasso-Prozesse kundenfreundlicher<br />
zu gestalten. COVID-19 scheint nun ein Umdenken<br />
anzustoßen. Gläubigern scheint klar geworden zu sein,<br />
dass je<strong>der</strong> von uns in eine Situation kommen kann, in <strong>der</strong> die<br />
pünktliche Zahlung nicht möglich ist o<strong>der</strong> keine Priorität hat.<br />
Welche Rolle spielt die Digitalisierung im Inkasso?<br />
Rürup: Digitalisierung spielt im Inkasso eine genauso große<br />
Rolle wie in unserer Gesellschaft. Immer mehr Menschen<br />
wollen ihre Serviceangelegenheiten digital lösen. Ob es die<br />
Bezahlung mit Zahlarten wie Paypal ist, die Klärung von<br />
Rückfragen, die Vereinbarung von Ratenzahlungen, die Bereitstellung<br />
eigener Nachweise – all dies geht digital besser<br />
als offline. Allerdings müssen wir uns bewusst sein, dass wir<br />
uns noch eine gewisse Zeit in einer Übergangsphase befinden,<br />
in <strong>der</strong> es noch immer Menschen gibt, die ihre Angelegenheiten<br />
lieber auf traditionellem Wege lösen wollen. Jedem<br />
Menschen die präferierte Lösung zu bieten, den Wechsel zwischen<br />
Online- und Offline-Kanälen möglich zu machen, und<br />
dabei den Überblick zu behalten – das lässt sich durch mo<strong>der</strong>ne<br />
Technologie sehr gut lösen. <br />
<br />
Interview: Denise Fiedler<br />
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Gelsenkirchen, macht seine Heimatstadt zur<br />
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zeigen eine schlechtere Leistung, sind<br />
unzufriedener mit ihrer Arbeitsstelle und<br />
erleben einen Konflikt zwischen Arbeitsund<br />
Privatleben. Diese Konsequenzen sind<br />
auch für den Arbeitgeber relevant, da die<br />
Betroffenen verringerte Performanz zeigen,<br />
krankheitsbedingt vermehrt ausfallen<br />
und die Arbeitsstelle öfter wechseln.<br />
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Führungskräfte können durch präventive Maßnahmen und passende Strukturen die Belastung ihrer<br />
Angestellten reduzieren und so <strong>der</strong>en Gesundheit und Freude an <strong>der</strong> Arbeit för<strong>der</strong>n.<br />
Was tun gegen den<br />
digitalen Stress?<br />
Es gibt Mitarbeiter, die sich angesichts einer Vielzahl neuer digitaler Tools<br />
überfor<strong>der</strong>t fühlen. Der Arbeitgeber muss seinen Beschäftigten die nötige<br />
Kompetenz im Umgang vermitteln und sie an <strong>der</strong> Transformation beteiligen.<br />
Die aktuelle Corona-Pandemie hat<br />
die Dimension und die Geschwindigkeit<br />
<strong>der</strong> technologischen Entwicklungen<br />
stark beeinflusst. Schneller als<br />
geplant haben Kommunen und kommunale<br />
Unternehmen digitale Tools eingeführt.<br />
Die fehlende Beachtung <strong>der</strong> Benutzerfreundlichkeit<br />
und <strong>der</strong> Bedürfnisse <strong>der</strong><br />
Arbeitnehmer bei <strong>der</strong> Auswahl von digitalen<br />
Lösungen mündet oft darin, dass sich<br />
Mitarbeiter von <strong>der</strong> Schnelligkeit und<br />
Komplexität <strong>der</strong> Technik überfor<strong>der</strong>t fühlen<br />
und eine Fehlbeanspruchung am Arbeitsplatz<br />
entsteht.<br />
Der sogenannte digitale Stress bezeichnet<br />
ein Ungleichgewicht zwischen <strong>der</strong> Belastung,<br />
die die vermehrte Nutzung mo<strong>der</strong>ner<br />
Technologien hervorruft, und den<br />
individuellen Ressourcen, diese bewältigen<br />
zu können. Aktuelle Forschungsarbeiten<br />
zeigen, dass <strong>der</strong> digitale Stress in allen<br />
Branchen, Tätigkeitsformen und Altersgruppen<br />
auftritt. Sie legen nahe, dass ein<br />
unsicherer Umgang mit den digitalen Technologien<br />
als größter Belastungsfaktor<br />
wahrgenommen wird. Ähnlich stark werden<br />
die Leistungsüberwachung und eine<br />
Verletzung <strong>der</strong> Privatsphäre von Mitarbeitern<br />
bewertet. Weiterhin beeinflussen<br />
Komplexität, Informationsmenge und<br />
Dauerpräsenz das Belastungsempfinden<br />
<strong>der</strong> Beschäftigten.<br />
Hoher digitaler Stress am Arbeitsplatz<br />
hat negative Konsequenzen für die Gesundheit.<br />
So treten bei den Betroffenen<br />
vermehrt Kopfschmerzen, Schlafstörun-<br />
Foto: Adobe Stock/fizkes<br />
Organisationale Maßnahmen können digitalen<br />
Stress am Arbeitsplatz reduzieren.<br />
Der öffentliche Sektor sollte Kompetenzen<br />
im Umgang mit den digitalen Tools an<br />
seine Mitarbeiter vermitteln, da ein höheres<br />
Kompetenzerleben das digitale Stresslevel<br />
senkt. Darüber hinaus sind Arbeitgeber<br />
in <strong>der</strong> Verantwortung, die Stressbewältigungsstrategien<br />
ihrer Beschäftigten<br />
durch Trainings zu för<strong>der</strong>n.<br />
Unabdingbar ist die Beteiligung <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />
in den internen Digitalisierungsprozess,<br />
um die technologischen Neuerungen<br />
auf die individuellen Wünsche und<br />
Bedürfnisse <strong>der</strong> Nutzer abzustimmen. Das<br />
digitale Stresserleben kann auch durch soziale<br />
Arbeitsplatzfaktoren beeinflusst werden.<br />
So sollten insbeson<strong>der</strong>e Führungskräfte<br />
eine gute Beziehung zu ihren Mitarbeitern<br />
pflegen und ihnen einen erweiterten<br />
Handlungsspielraum einräumen.<br />
Obwohl digitaler Stress sich negativ auf<br />
Performanz und Gesundheit <strong>der</strong> Beschäftigten<br />
auswirkt, findet dieses Phänomen<br />
bei <strong>der</strong> Implementierung neuer Technologien<br />
und <strong>der</strong> betrieblichen Gesundheitsprävention<br />
bislang kaum Beachtung. Arbeitgeber<br />
sind aufgefor<strong>der</strong>t, ihre Mitarbeiter<br />
bei <strong>der</strong> Bewältigung des digitalen<br />
Stresserlebens zu unterstützen. Durch<br />
präventive Maßnahmen und gesundheitsför<strong>der</strong>nde<br />
Strukturen kann <strong>der</strong> öffentliche<br />
Sektor zur Minimierung des digitalen<br />
Stresses beitragen. Désirée Verhaert<br />
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INTERVIEW<br />
Die Beschäftigten <strong>der</strong> GMSH wissen zu schätzen, dass sie vom Homeoffice aus arbeiten können. „Das ist für uns kein neues Arbeitskonzept durch<br />
die Corona-Pandemie“, erklärt Personalleiter Burckhard Lauf.<br />
Foto: Adobe Stock/undrey<br />
Beispiel die Angebote zu unserem betrieblichen<br />
Gesundheitsmanagement o<strong>der</strong> zur<br />
Familienfreundlichkeit. Aber auch die weitere<br />
Flexibilisierung unserer Arbeitswelt<br />
soll zur Stärkung unserer Arbeitgebermarke<br />
beitragen.<br />
Wie gehen Sie mit <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
durch den Fachkräftemangel um?<br />
Lauf: Wir sind ein regionales öffentliches<br />
Unternehmen und rekrutieren hauptsächlich<br />
im norddeutschen Bereich. Aber wir<br />
engagieren uns auch räumlich darüber<br />
hinaus, beispielsweise auf Jobmessen.<br />
Unser wichtigstes Mittel gegen den Fachkräftemangel<br />
sind jedoch unsere eigenen<br />
Nachwuchskräfte. Pro Jahr bilden wir<br />
durchschnittlich mehr als 80 junge Menschen<br />
aus, die bei uns nicht nur den<br />
Grundstein für ihre Karriere legen, son<strong>der</strong>n<br />
auch ihre berufliche Zukunft mit uns<br />
planen können. Als Arbeitgeber haben wir<br />
den Anspruch, dass sich unsere Beschäftigten<br />
– unabhängig von Alter und Dauer<br />
<strong>der</strong> Betriebszugehörigkeit – in ihren individuellen<br />
Kompetenzen kontinuierlich<br />
weiter entwickeln und persönlich wachsen<br />
können.<br />
In welchen Bereichen sind Sie als öffentliches<br />
Unternehmen konkurrenzfähig mit<br />
<strong>der</strong> freien Wirtschaft?<br />
Lauf: Zunächst einmal genießen wir durch<br />
unsere spannenden Aufgaben im Bereich<br />
des Bauens, Bewirtschaftens und Beschaffens<br />
ein Alleinstellungsmerkmal, das uns<br />
absolut konkurrenzfähig sein lässt. Darüber<br />
hinaus sind es unsere vielen Benefits,<br />
insbeson<strong>der</strong>e die große Arbeitszeit- und<br />
Arbeitsortflexibilität und unsere Angebote<br />
für die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben,<br />
die unsere Konkurrenzfähigkeit<br />
schaffen. Durch Corona haben wir auch<br />
noch einmal verstärkt unsere Digitalisierungsprojekte<br />
vorangetrieben. Wir befinden<br />
uns aktuell in allen Geschäftsbereichen<br />
in <strong>der</strong> digitalen Transformation, um<br />
den Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> verschiedenen<br />
Märkte gerecht zu werden.<br />
<br />
Interview: Hannah Henrici<br />
ZUR PERSON<br />
Burckhard Lauf ist Geschäftsbereichsleiter<br />
Personal <strong>der</strong> GMSH in Kiel.<br />
Aktiv am Arbeitsmarkt mitmischen<br />
Laut aktuellem Ranking <strong>der</strong> Bewertungsplattform Kununu ist die<br />
Gebäudemanagement Schleswig-Holstein (GMSH) „Bester Arbeitgeber<br />
Deutschlands“ im Bereich öffentliche Verwaltung. Burckhard Lauf erklärt die<br />
Personalstrategie und den Umgang mit dem Fachkräftemangel.<br />
Was bedeutet Ihnen die Auszeichnung als<br />
„Bester Arbeitgeber“?<br />
Burckhard Lauf: Wir freuen uns riesig über<br />
das positive Feedback und die damit verbundene<br />
Auszeichnung. Daran können<br />
wir erkennen, wo unsere Stärken liegen<br />
und diese weiter ausbauen. Gleichzeitig<br />
werden uns Verbesserungspotenziale aufgezeigt,<br />
die wir konstruktiv annehmen<br />
und auf denen wir aufbauen wollen. Alle<br />
unsere Mitarbeiter haben dazu beigetragen,<br />
dass wir diese Auszeichnung ein<br />
zweites Mal bekommen haben.<br />
Wie gelingt es Ihnen, sich deutlich von den<br />
Konkurrenten abzuheben?<br />
Lauf: Wir beschäftigen uns regelmäßig mit<br />
den Marktentwicklungen und mit den Bedürfnissen<br />
unserer Beschäftigten. Das bildet<br />
für uns die Grundlage dafür, um Maßnahmen<br />
zu entwickeln, die unter an<strong>der</strong>em<br />
eine gute Vereinbarkeit von Beruf und<br />
Privatleben ermöglichen. Dabei ist unser<br />
Credo, dass wir am Arbeitsmarkt aktiv<br />
mitmischen und nicht nur hinterherlaufen<br />
wollen.<br />
Die Mitarbeiter schätzen vor allem die Möglichkeit,<br />
im Homeoffice arbeiten zu können.<br />
Wie ermöglichen Sie das?<br />
Lauf: Wir geben unseren Mitarbeitern bereits<br />
seit 2010 die Möglichkeit, von zu<br />
Hause aus zu arbeiten. Homeoffice ist für<br />
uns also kein neues Arbeitskonzept durch<br />
die Corona-Pandemie. Wer es nutzen<br />
möchte, kann das in Absprache mit seiner<br />
Führungskraft beantragen und unsere IT<br />
kümmert sich dann um die Ausstattung.<br />
Die Pandemie hat dieses Arbeitskonzept<br />
natürlich beschleunigt, sodass wir binnen<br />
weniger Wochen den Großteil unserer Beschäftigten<br />
mit mobiler Arbeit ausgestattet<br />
haben. Auch nach Corona wird mobile<br />
Arbeit ein fester Bestandteil unserer flexiblen<br />
Arbeitswelt bleiben. Wir gehen davon<br />
aus, dass sich das Zusammenspiel von<br />
Arbeitsort, -zeit und -leistung immer weiter<br />
auflösen wird.<br />
Schwerpunkt Ihrer Personalstrategie ist, die<br />
Arbeitgeberattraktivität weiterhin zu steigern.<br />
Wie wollen Sie das konkret erreichen?<br />
Lauf: Indem wir unserer Arbeitgebervorteile<br />
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Tel: ++49 89 / 6004-2086<br />
Email: pm.casc@unibw.de<br />
Web: http://www.unibw.de/casc<br />
Foto: k-nord<br />
Verkehrssicherung<br />
Externer Prüfer hilft<br />
Ladesäulen in Wohnbauten<br />
Installation nicht überlasten<br />
Die Straßenzustandserfassung stellt eine wichtige<br />
Aufgabe für Kommunen dar, damit die Verkehrssicherung<br />
gewährleistet bleibt.<br />
Angesichts <strong>der</strong> kontinuierlich steigenden<br />
Verkehrsbelastung ist die Substanzerhaltung<br />
<strong>der</strong> Infrastruktur ein wesentlicher<br />
Baustein für eine erfolgreiche kommunale<br />
Haushaltsführung. Ein finanziell und personell<br />
ressourcenschonendes Erhaltungsmanagement<br />
des Investitionsgutes Straße<br />
ist vor allem in Zeiten angespannter Kassenlagen<br />
zu einer ebenso wichtigen Aufgabe<br />
geworden wie die Bereitstellung eines<br />
verkehrssicheren und funktionsfähigen<br />
Straßennetzes.<br />
Die Grundlage bietet eine systematisch<br />
strukturierte Straßendatenbank, ein so genanntes<br />
Straßenkataster. Da messtechnische<br />
Verfahren meist mit hohen Kosten<br />
verbunden sind, ist die praxisorientiertere<br />
und exaktere Methode die visuelle Zustandserfassung.<br />
Dabei werden die Zustandsmerkmale<br />
(z. B. Risse, Flickstellen,<br />
Oberflächenschäden, Spurrinnen) <strong>der</strong> Verkehrsflächen<br />
erfasst, ausgewertet und dokumentiert.<br />
Dies kann mittels Vor-Ort-Begehung<br />
o<strong>der</strong> Videobefahrung von speziell<br />
für Schadensermittlungen geschulten Fachpersonen<br />
realisiert werden. Generell werden<br />
die Gemeinden und Städte dazu angehalten,<br />
das erstellte Straßenkataster alle<br />
vier Jahre zu aktualisieren.<br />
Beson<strong>der</strong>s Kommunen mit kleinen Verkehrsnetzen<br />
(unter 300 km) stehen vor <strong>der</strong><br />
Herausfor<strong>der</strong>ung, für die Eigenerfassung<br />
we<strong>der</strong> finanzielle noch personelle Ressour-<br />
cen aufbringen zu können. Die Zustandserfassung<br />
und die Gesamtdarstellung in<br />
einem Straßenkataster erfor<strong>der</strong>n Schulungen,<br />
um dem beauftragten Personal die notwendigen<br />
Grundkenntnissen zu vermitteln.<br />
Eine Zusammenarbeit mit unabhängigen<br />
Fachpersonen bietet Vorteile: Der Prüfer<br />
agiert unterstützend, liefert hochqualifizierte<br />
Zustandsberichte und bereitet diese<br />
für eine Bereitstellung in einem aussagekräftige<br />
Straßenkataster auf. Auch flexible,<br />
unabhängige Kapazitäten und die Betreuung<br />
im Nachgang <strong>der</strong> Erfassung, sofern<br />
möglicherweise Sanierungen notwendig<br />
werden, sprechen für eine Fremdvergabe.<br />
Werden akute Schäden festgestellt, kann<br />
darüber hinaus sogar direkt gehandelt und<br />
bei Bedarf eine tiefgreifende Untersuchung<br />
von Asphalt o<strong>der</strong> tragenden Schichten veranlasst<br />
werden.<br />
www.eigenschenk.de<br />
www.knoedler.de<br />
Rattenbekämpfung<br />
Ungezieferschreck<br />
INFRASTRUKTUR<br />
bernard-gruppe.com<br />
Oberirdische Kö<strong>der</strong>schutzboxen ergänzen das<br />
Angebot von ball-b.<br />
Die oberirdischen Kö<strong>der</strong>schutzboxen des<br />
Unternehmens „ball-b“ können allein o<strong>der</strong><br />
in Kombination mit den ToxProtect-Modellen<br />
für die Kanalisation eingesetzt werden.<br />
Somit besteht für Kommunen, Betriebe<br />
und professionelle Rattenbekämpfer nun<br />
erstmals die Möglichkeit, Gebiete ganzheitlich<br />
zu überwachen. Beispielsweise ist<br />
es möglich, dass sich Abwasserbetriebe<br />
und Wohnungsbaugenossenschaften für<br />
die Rattenbekämpfung einfach zusammenschließen.<br />
Dies hilft, unnötigen Rattengifteinsatz<br />
zu vermeiden und die Erfolge<br />
von Rattenbekämpfungsmaßnahmen<br />
zu kontrollieren.<br />
Rattenbesuche werden von den vernetzten<br />
Kö<strong>der</strong>schutzboxen automatisch erkannt<br />
und direkt in die Cloud übermittelt.<br />
Dadurch entfallen zeit- und personalaufwändige<br />
Kontrollbesuche vor Ort. In <strong>der</strong><br />
ToxProtect 1701 können Schlagfallen o<strong>der</strong><br />
wahlweise Giftkö<strong>der</strong> für die Bekämpfung<br />
von Ratten eingesetzt werden. Für das<br />
reine Monitoring kann bei <strong>der</strong> ToxProtect<br />
MOBILITÄT<br />
Foto: ball-b<br />
1701 auch gänzlich auf<br />
Schlagfalle o<strong>der</strong> Giftkö<strong>der</strong><br />
verzichtet werden. Der Einsatz<br />
von Schlagfalle o<strong>der</strong> Giftkö<strong>der</strong><br />
hängt davon ab, ob es sich um größere<br />
Rattenpopulationen o<strong>der</strong> nur um wenige<br />
Ratten handelt, die bekämpft werden müssen.<br />
So reicht es unter Umständen schon<br />
aus, dass bei einem kleinen Rattenbefall<br />
nur mit Schlagfalle gearbeitet wird, während<br />
<strong>der</strong> Befall von größeren Populationen<br />
besser mit Giftkö<strong>der</strong> zu tilgen ist. In jedem<br />
Fall hilft die ToxProtect 1701 dabei, Giftkö<strong>der</strong><br />
einzusparen und die Dokumentationspflicht<br />
<strong>der</strong> Schädlingsbekämpfer<br />
rechtskonform zu unterstützen.<br />
www.ball-b.de<br />
Foto: IFB Eigenschenk<br />
Mit einem neuen Gesetz (WeMoG ) haben<br />
Wohnungseigentümer und Mieter Anspruch<br />
auf eine Ladestation für Elektrofahrzeuge.<br />
Mittelfristig dürften zwischen<br />
fünf und 20 Prozent <strong>der</strong> Tiefgaragenstellplätze<br />
damit ausgestattet werden. Einer<br />
Überlastung <strong>der</strong> elektrischen Infrastruktur<br />
ist vorzubeugen. Elektrofahrzeuge werden<br />
meist in den frühen Abendstunden geladen,<br />
wenn auch leistungsstarke Elektroherde<br />
o<strong>der</strong> Warmwasserbereiter in Betrieb<br />
Grüner wird‘s nicht: Die Lärmschutzwände neutralisieren<br />
Temperatur und Optik.<br />
sind. Eine überlastete elektrische Infrastruktur<br />
birgt Brandrisiken. TÜV SÜD-Experten<br />
ermitteln die Leistungsreserven<br />
eines Gebäudes und analysieren die Spannungsqualität.<br />
In den Blick kommt auch,<br />
wie sich mögliche Folgen eines Einbaus<br />
kompensieren lassen, zum Beispiel durch<br />
ein intelligentes Lastmanagement. Das<br />
sollte nicht nur Spitzenlasten reduzieren,<br />
son<strong>der</strong>n auch regenerative Energiequellen<br />
einbinden. Zu beachten sind neben <strong>der</strong><br />
Lärmschutzwände<br />
Grün fürs Klima<br />
Lärmschutzwände mit Pflanzen sind vertikale<br />
Grünflächen. Ein großer Vorteil für<br />
Anwohner und Passanten ist, dass sie<br />
nicht wie „trennende Wände“ wirken, son<strong>der</strong>n<br />
einen attraktiven Blickfang bieten.<br />
Außerdem sorgen sie für schnelles Grün<br />
an Straßen, Baustellen & Co.: Efeu, als Beispiel,<br />
begrünt nach Pflanzung in drei bis<br />
vier Wachstumsperioden die ganze Wand.<br />
Es benötigt auch bei längeren Trockenperioden<br />
keine Bewässerung. Kosten für<br />
Garagen- und Stellplatzverordnung (GaStellV)<br />
vor allem die Normenreihe DIN VDE<br />
0100, aber auch wie<strong>der</strong>kehrende Prüfungen<br />
nach DIN VDE 0105-100/A1 o<strong>der</strong> Prüfungen<br />
auf Basis versicherungsrechtlicher<br />
Auflagen. Die Lage des Netzanschlusspunkts,<br />
Umgebungs- und Nutzungsbedingungen<br />
beeinflussen die Sicherheit.<br />
www. tuvsud.com<br />
Graffiti o<strong>der</strong> Vandalismus entfallen ebenfalls.<br />
Die Bepflanzung reduziert dabei aktiv<br />
CO 2 sowie Feinstaub und senkt die<br />
Temperaturen. Bei vergleichbarer Bauhöhe<br />
sind die grünen Lärmschutzwände zudem<br />
günstiger als an<strong>der</strong>e Systeme, außerdem<br />
sind sie langlebiger und deutlich weniger<br />
pflegeintensiv als Wände aus Holz.<br />
www.k-nord.com<br />
80 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />
81
Vorschau <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 6/21<br />
Die nächste<br />
Ausgabe<br />
erscheint ab<br />
25. Juni<br />
Für die Zukunft bauen<br />
Bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, ist für viele Kommunen eine Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />
Das kürzlich verabschiedete Baulandmobilisierungsgesetz bietet neue Möglichkeiten.<br />
Darüber hinaus erfahren Sie in unserer nächsten Ausgabe, wie öffentliche Bauherren<br />
Gebäude nachhaltig planen und errichten können.<br />
Ins Licht rücken<br />
Wie Kommunen Geld und Energie sparen,<br />
wenn sie auf mo<strong>der</strong>ne Beleuchtungstechnik<br />
umrüsten, zeigen wir ebenfalls in<br />
unserer nächsten Ausgabe. Und: In <strong>der</strong><br />
nächsten Weihnachtssaison sollen leuchtende<br />
Citys wie<strong>der</strong> zu Shoppingtouren einladen.<br />
Wir stellen vor, welche Innovationen<br />
in Sachen Beleuchtung Städte und<br />
Gemeinden nutzen.<br />
Foto: Adobe Stock/Toncha<br />
Schönes Draußen<br />
Der Sommer steht vor <strong>der</strong> Tür, das Leben<br />
verlagert sich nach draußen: Damit sich<br />
Einwohner und Besucher an Parks und<br />
öffentlichen Plätzen in Städten und Gemeinden<br />
erfreuen, müssen diese regelmäßig<br />
gereinigt und gepflegt werden. Welche<br />
Rolle hierbei Geräte und Maschinen spielen,<br />
die diese Arbeit erleichtern, lesen Sie<br />
in unserem nächsten Heft nach.<br />
Foto: Adobe Stock/guy<br />
Foto: Adobe Stock/Mikhail Olykainen<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at<br />
Das unabhängige Magazin für<br />
die kommunale Praxis<br />
Herausgeber<br />
pVS - pro Verlag und Service<br />
GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer Marcus Baumann,<br />
Tilmann Distelbarth<br />
Verlagsleitung Beate Semmler (V.i.S.d.P.)<br />
Leitung Produktmanagement Print &<br />
Digital Lisa Hofmann-Vorbach<br />
Chefredakteur Wolfram Markus<br />
Redaktionsleitung Denise Fiedler,<br />
Dirk Täuber (Son<strong>der</strong>themen)<br />
Redaktion Jörg Benzing, Olga Lechmann,<br />
Hannah Henrici (Volo.)<br />
Leitung Sales Management<br />
Michael Wilhelm Blaser<br />
Sales Management Kai-Christian Gaaz,<br />
Matthias Kunz, Darja Schiz-Salov<br />
Vertrieb N. Toth (natalie.toth@pro-vs.de)<br />
Layout und Grafik<br />
Heilbronner Stimme Medienproduktion<br />
Erscheinungsweise monatlich<br />
Bezugsbedingungen<br />
Der Einzelpreis beträgt 8,50 Euro<br />
zzgl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung<br />
Jah res abonnement: 95,50 Euro<br />
inkl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung<br />
Es gelten die Mediadaten Nr. 44<br />
vom 1. Januar <strong>2021</strong><br />
Verlags- und Redaktions an schrift<br />
pVS - pro Verlag und Service<br />
GmbH & Co. KG, Stauffenbergstraße 18,<br />
74523 Schwäbisch Hall<br />
Tel. 0791 95061-8300, info@pro-vs.de<br />
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Sparkasse Schwäbisch Hall–Crailsheim,<br />
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Druck und Herstellung<br />
Möller Druck und Verlag GmbH<br />
Zeppelinstraße 6, 16356 Ahrensfelde<br />
Tel. 030 41909-0, Fax 030 41909-299<br />
Nachdruck und Vervielfältigung –<br />
auch auszugsweise – nur mit<br />
Genehmigung des Verlages.<br />
Gedruckt auf umweltfreundlichem<br />
UltraMag Plus Silk-Recyclingpapier<br />
aus 100% Altpapier, zertifiziert mit den<br />
Umweltsiegeln „Der Blaue Engel“, „EU-<br />
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ISSN 0723-8274<br />
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