20.05.2021 Aufrufe

der gemeinderat Mai 2021

Unsere Themen der Mai-Ausgabe: Breitband, Energie, Infektionsschutz

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Nr. 5/<strong>2021</strong><br />

1957–<strong>2021</strong><br />

8,50 Euro<br />

64. Jahrgang<br />

Das unabhängige Magazin für die kommunale Praxis<br />

www.treffpunkt-kommune.de<br />

Überall<br />

mobil<br />

SCHNELLES INTERNET<br />

MACHT KOMMUNEN<br />

ALS STANDORT ATTRAKTIV<br />

BREITBAND<br />

Höheres Tempo<br />

beim Ausbau<br />

ENERGIE<br />

Kommunen<br />

unter Strom<br />

INFEKTIONSSCHUTZ<br />

Maßnahmen für<br />

mehr Sicherheit


Editorial<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

endlich Sommer! Was könnte es jetzt Schöneres geben, als mit <strong>der</strong> neuen<br />

Ausgabe von „<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at“ im Grünen zu sitzen. Auf einer Bank im<br />

gepflegten Stadtpark, die Sonne scheint, die Vögel zwitschern. Was jetzt<br />

noch schön wäre, wäre kostenloses und störungsfreies WLAN, um auch<br />

noch online recherchieren zu können. In <strong>der</strong> Gemeinde Bous im Saarland<br />

ist das möglich. Sie hat einen <strong>der</strong> begehrten För<strong>der</strong>gutscheine <strong>der</strong> EU für<br />

den Aufbau eines kommunalen WLAN-Netzes erhalten. Aber ganz so<br />

locker-flockig war die Umsetzung des Vorhabens nicht, mehr dazu<br />

ab Seite 34.<br />

KONTAKT<br />

Sie haben Anmerkungen,<br />

Wünsche o<strong>der</strong> Fragen?<br />

Schreiben Sie mir!<br />

denise.fiedler@pro-vs.de<br />

Generell hapert es ja noch an vielen Orten mit dem schnellen Internet – und<br />

dabei sind nicht nur kleine Dörfchen auf dem Land gemeint. Wir haben uns<br />

dem Thema Breitband ausführlich genähert, vom aktuellen Ausbaustand in<br />

Deutschland über den eigenwirtschaftlichen Ausbau bis zu<br />

Gigbit-Kompetenzzentren, die ganze Regionen schnell mit Glaserfaser<br />

vernetzen wollen. Die Themenstrecke und vielleicht auch die Lösung für<br />

Ihre Kommune finden Sie ab Seite 32.<br />

Auch dem Thema Urlaub haben wir uns gewidmet. Wenn Sie Glück haben<br />

und beispielsweise im „Lieblichen Taubertal“ wohnen, kann es auch ein<br />

Urlaub zu Hause werden: Hier wartet eine voll erschlossene Radregion auf<br />

Semi-Sportler mit E-Bike. Den Werdegang <strong>der</strong> Regio-Routen lesen Sie ab<br />

Seite 56. Wenn Sie sich fragen, wie Sie auch noch den Ausbau von<br />

touristischen Infrastrukturen finanzieren sollen: Lesen Sie das Interview mit<br />

FinTech-CEO Philip Rürup ab Seite 70, vielleicht liefern Mahnverfahren<br />

genügend liquide Mittel.<br />

Viel Freude beim Lesen auf Ihrer Lieblingsparkbank,<br />

Ihre<br />

Denise Fiedler, Leitende Redakteurin<br />

Anzeige<br />

Mehr dazu ab Seite 62<br />

S TELLPLATZKONZEPTE<br />

DEUTSCHLANDS ERSTE<br />

WAHL BEI PICK-UPS. *<br />

* Quelle: https://www.acea.be/statistics/tag/category/by-manufacturer-registrations<br />

Unser Motto lautet „ALLES AUS EINER HAND“. Dadurch<br />

können wir Ihnen ein auf alle benötigten Gewerke<br />

abgestimmtes Konzept anbieten. Wir unterstützen Sie von<br />

<strong>der</strong> Standortanalyse, über Planung und Ausführungen<br />

eines attraktiven und bedarfsgerechten Platzes, bis hin zum<br />

optimalen Marketing. Unser Expertenteam steht Ihnen<br />

gerne mit Rat und Tat zur Seite.<br />

Weitere Informationen unter www.stellplatzkonzepte.de


Inhalt<br />

Inhalt<br />

In diesem Heft:<br />

Politik & Gesellschaft<br />

E-Bike-Tourismus: Liebliches Taubertal lockt<br />

Radfahrer durch gute Infrastruktur 56<br />

Tourismus: Wohnmobilgäste in Kommunen 62<br />

Energie<br />

Digitale Dekarbonisierung: Kommunen hilft ein<br />

digitaler Zwilling 10<br />

Wärmewende: Nachhaltige Planung 12<br />

Wasserkraft: In Neuenbürg bringt eine<br />

Kleinstwasserturbine die Lösung 16<br />

Windenergie: Chancen und Risiken 18<br />

8<br />

Foto: Adobe Stock/babimu<br />

Foto: Gerhard Eisenschink<br />

56<br />

Extra Infektionsschutz<br />

Strategie: Kann in Dinkelsbühl ein<br />

Heavy-Metal-Open-Air stattfinden? 64<br />

Hygiene: Blaues LED-Licht als Alternative zu<br />

herkömmlichen Desinfektionsmitteln 66<br />

Parlament & Verwaltung<br />

Pelletheizung: Die Gemeinde Nie<strong>der</strong>eschach<br />

setzt auf regenerative Energie 20<br />

Sanierung: Contracting als Lösung 22<br />

Sicherheit<br />

Öffentlicher Personennahverkehr: Projekt zum<br />

Schutz von Fahrgästen 24<br />

Perimeterschutz: So werden Gebäude <strong>der</strong><br />

kritischen Infrastruktur geschützt 26<br />

Videoüberwachung: Präventivsystem<br />

anonymisiert aufgezeichnete Kamerabil<strong>der</strong> 28<br />

Zugangsmanagement: Zutrittskontrolle durch<br />

elektronische Schließsysteme 30<br />

Breitband<br />

Gigabitausbau: Stand in Deutschland 32<br />

WLAN-Gutscheine: Die Gemeinde Bous im<br />

Saarland hat Voucher <strong>der</strong> EU erhalten 34<br />

Folgen <strong>der</strong> Krise auffangen<br />

Wirtschaft und Tourismus haben seit Ausbruch <strong>der</strong> Corona-Pandemie stark gelitten.<br />

Doch wie können nun Städte und Kommunen die Folgen auffangen? Der ehemalige<br />

Wirtschaftsweise und Berater <strong>der</strong> Bundesregierung, Lars Feld, erläutert im Interview<br />

seine Sicht zum Einfluss <strong>der</strong> Krise auf die kommunalen Haushalte.<br />

Für und Wi<strong>der</strong> <strong>der</strong> Windkraft 18<br />

Einerseits leidet <strong>der</strong> Wald in Deutschland an den Konsequenzen des Klimawandels,<br />

an<strong>der</strong>erseits bietet er das Potenzial, als Standort für Windkraftanlagen zu fungieren.<br />

Doch das Thema ist umstritten. Alexan<strong>der</strong> Bromberger von <strong>der</strong> Juwi AG spricht<br />

über Vorteile und Risiken.<br />

System zum Schutz 28<br />

Videoüberwachung öffentlicher Gebäude ist zwar wichtig und notwendig. Dennoch<br />

müssen dabei Datenschutzbestimmungen eingehalten werden. Schließlich können<br />

auf den Aufzeichnungen auch Gesichter von Personen zu erkennen sein. Ein System,<br />

das Bil<strong>der</strong> anonymisiert, kann die Lösung sein.<br />

Foto Titelseite: Denise Fiedler<br />

Radtourismus ankurbeln 56<br />

E-Bikes und Pedelecs sind durch die Coronakrise beliebter denn je. Dieser Boom<br />

bietet Regionen, die von bergigen Landschaften geprägt sind, Chancen auf verstärkten<br />

Fahrradtourismus. Ein Beispiel ist die Ferienregion Liebliches Taubertal in<br />

Baden-Württemberg, die durch ihre Infrastruktur überzeugt.<br />

Kultur durch Modellprojekte hochfahren 64<br />

Mit gut durchdachten Konzepten an <strong>der</strong> Hand wollen viele Kommunen im Rahmen<br />

von Modellprojekten das kulturelle Leben wie<strong>der</strong> hochfahren. In Dinkelsbühl etwa<br />

ist für Mitte August ein Heavy-Metal-Open-Air unter Bedingungen des Infektionsschutzes<br />

geplant. Ob es tatsächlich stattfinden kann, wird <strong>der</strong>zeit entschieden.<br />

Schulden begleichen leicht gemacht 70<br />

Laut Studienergebnissen sind die meisten Inkassokunden zahlungsfähig. Wie man<br />

diesen Menschen die Begleichung ihrer Schulden so einfach wie möglich machen<br />

kann, erklärt Philip Rürup im Interview. Er ist CEO des FinTech-Startups troy.<br />

Digitaler Stress: Arbeitgeber müssen<br />

Mitarbeiter an Transformation beteiligen 72<br />

Arbeitsmarkt: Personalstrategie im Detail 74<br />

Rubriken<br />

Editorial 3<br />

Panorama 6<br />

Produkte & Dienstleistungen 78<br />

Vorschau / Impressum 82<br />

Der Gesamtauflage liegen Prospekte <strong>der</strong> Pyra<br />

GmbH, Berlin bei. Einer Teilauflage dieser<br />

Ausgabe liegen Prospekte <strong>der</strong> BayWa Technik<br />

AG, München sowie Prospekte <strong>der</strong> IFB<br />

Eigenschenk GmbH, Deggendorf bei.<br />

Ländliche Gebiete: In Sachsen-Anhalt befindet<br />

sich ein geför<strong>der</strong>tes FTTH-Ausbaugebiet 36<br />

Graue Flecken: Geför<strong>der</strong>ter Ausbau 38<br />

Kooperation: Kompetenzzentrum entsteht 40<br />

Digitale Infrastruktur: Mo<strong>der</strong>nisiertes<br />

Telekommunikationsrecht 42<br />

Softwarelösungen: Open-Source-Programme<br />

für Schulen und Ämter 52<br />

34<br />

Foto: Adobe Stock/MclittleStock<br />

Surfen ist nun überall<br />

möglich34<br />

Im Jahr 2018 vergab die EU sogenannte<br />

Wifi-Gutscheine für Gemeinden in ganz<br />

Europa, die WLAN-Hotspots im öffentlichen<br />

Raum einrichten wollten. Bous im<br />

Saarland hatte sich damals beworben –<br />

und einen Gutschein in Höhe von 15.000<br />

Euro erhalten. Mobil surfen geht jetzt.<br />

DESINFEKTIONSMITTEL RICHTIG LAGERN<br />

SAFE Tank CONTROL<br />

WIR<br />

BERATEN<br />

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Großes Sortiment an kleinen & großen Desinfektionsmittelcontainern.<br />

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4 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />

SÄBU Morsbach GmbH | Internet: safe-container.de<br />

*Alle Angaben beziehen sich auf die allgemeine<br />

Lagerung von Desinfektionsmitteln.


Panorama<br />

NEUES AUS DEUTSCHLAND<br />

Panorama<br />

Stärkung für kommunale Mandatsträger<br />

Spitzen-Kita<br />

1,22<br />

Milliarden Euro hat <strong>der</strong><br />

Bund 2020 in die Forschung,<br />

Entwicklung und<br />

Demonstration mo<strong>der</strong>ner<br />

Energie- und Effizienztechnologien<br />

für die Energiewende<br />

investiert. Das ist ein<br />

Anstieg um rund 6 Prozent<br />

im Vergleich zum Vorjahr.<br />

Quelle: Bundesregierung<br />

Der Gesetzentwurf baut auf den Vorschlägen einer Expertenkommission auf und sieht unter an<strong>der</strong>em<br />

eine leichtere Ausweisung von Wohnungsbauflächen vor.<br />

Mehr Bauland für mehr Wohngebäude<br />

Der Bundestag hat das Gesetz zur Mobilisierung<br />

von mehr Bauland beschlossen.<br />

Kommunen können dank <strong>der</strong> Anpassungen<br />

im Baurecht leichter Flächen für den<br />

Wohnungsbau zur Verfügung stellen. Die<br />

Bundesregierung verbessert mit <strong>der</strong> Novelle<br />

die Voraussetzungen für mehr bezahlbaren<br />

Wohnraum.<br />

Es gehört zur Sicherung des Allgemeinwohls,<br />

den Wohnbedarf in Gemeinden zu<br />

decken. Damit Gemeinden leichter auf zusätzliche<br />

Flächen für den Wohnungsbau<br />

zugreifen können, werden die kommunalen<br />

Vorkaufsrechte gestärkt – vor allem in<br />

Gebieten mit angespannten Wohnungsmärkten.<br />

Kommunen können so unbebaute,<br />

geringfügig bebaute o<strong>der</strong> brachliegende<br />

Grundstücke einfacher für den<br />

Wohnungsbau nutzbar machen.<br />

Die Einführung von „sektoralen Bebauungsplänen“<br />

ermöglicht es Gemeinden,<br />

Flächen für Wohnbebauung festzulegen.<br />

Zusätzlich können die Gemeinden vorschreiben,<br />

dass geplante Wohnungen die<br />

baulichen Voraussetzungen für die soziale<br />

Wohnraumför<strong>der</strong>ung erfüllen müssen.<br />

Baugenehmigungen können auch davon<br />

abhängig gemacht werden, ob die För<strong>der</strong>bedingungen<br />

<strong>der</strong> sozialen Wohnraumför<strong>der</strong>ung<br />

– insbeson<strong>der</strong>e die Miet- und Belegungsbindung<br />

– eingehalten werden.<br />

Außerdem wird ein neuer Genehmigungsvorbehalt<br />

im Baugesetzbuch eingeführt.<br />

Damit können Gemeinden die Umwandlung<br />

von Miet- in Eigentumswohnungen<br />

in Gebieten mit angespanntem<br />

Wohnungsmarkt untersagen. Ausnahmen<br />

sind vorgesehen für Häuser mit drei bis 15<br />

Wohnungen, um Kleineigentümer zu<br />

schützen. Welche Anzahl innerhalb dieser<br />

Spanne genau festgelegt wird, können die<br />

Län<strong>der</strong> entscheiden.<br />

Foto: Adobe Stock/ Superingo<br />

Mehr als die Hälfte <strong>der</strong> Bürgermeister in<br />

Deutschland gab in einer Forsa-Umfrage<br />

an, dass sie Beleidigungen, Bedrohungen<br />

o<strong>der</strong> sogar tätlichen Angriffen im Amt ausgesetzt<br />

sind. Eine Kooperation zwischen<br />

Körber-Stiftung, dem Deutschen Städtetag,<br />

dem Deutschen Landkreistag sowie dem<br />

Deutschen Städte- und Gemeindebund hat<br />

daher das Internetportal „Stark im Amt“<br />

ins Leben gerufen. Das Netzwerk soll kommunale<br />

Mandatsträger mit Informationen<br />

versorgen. Das Angebot reicht von Argumentationshilfen<br />

gegen populistische Äußerungen<br />

bis zu Tipps für mehr Sicherheit.<br />

Das Portal nimmt eine Lotsenfunktion ein<br />

und soll Handlungsoptionen und Kontakte<br />

aufzeigen, um die Herausfor<strong>der</strong>ung eines<br />

Angriffs zu meistern und die Verantwortlichen<br />

zur Rechenschaft zu ziehen.<br />

Schirmherr ist Bundespräsident<br />

Frank-Walter Steinmeier. „Wir als Gesellschaft<br />

sind nicht hilflos, wenn es um den<br />

Schutz unserer Kommunalpolitiker geht“,<br />

sagte er bei seiner Rede zur Öffnung des<br />

Portals. Gegenwehr sei bitter nötig. Die<br />

Foto: Bundesregierung/Steffen Kugler<br />

registrierten Angriffe auf Amts- und Mandatsträger<br />

hätten sich in den vergangenen<br />

drei Jahren verdoppelt. „Die kommunale<br />

Ebene ist durch ihre Bürgernähe beson<strong>der</strong>s<br />

exponiert. Vom Querdenker bis zur wütenden<br />

Anwohnerin, die ein Bauvorhaben<br />

verhin<strong>der</strong>n möchte, läuft in den Rathäusern<br />

alles auf“, sagte Steinmeier.<br />

www.stark-im-amt.de<br />

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist<br />

Schirmherr <strong>der</strong> Portals Stark im Amt.<br />

Nach dem Lockdown<br />

lockt das Stadtgrün<br />

Ab sofort können sich Kitas und lokale<br />

Bündnisse für frühe Bildung um den Deutschen<br />

Kita-Preis 2022 bewerben. Dafür<br />

sind nur drei Schritte notwendig: Interessierte<br />

registrieren sich im Online-Portal,<br />

beantworten Fragen zu ihrer Motivation<br />

und senden ihre Bewerbung online ab.<br />

Einreichungsfrist ist <strong>der</strong> 15. Juli <strong>2021</strong>. Wer<br />

gewinnt, entscheidet sich im Frühjahr<br />

2022. Preisverdächtig sind Einrichtungen<br />

und Initiativen, die Kin<strong>der</strong> konsequent in<br />

den Mittelpunkt ihrer pädagogischen Arbeit<br />

stellen und bei denen Kin<strong>der</strong>, Eltern<br />

und Fachkräfte aktiv mitwirken können.<br />

Entscheidend ist zudem, wie die Teams<br />

weitere Institutionen vor Ort einbinden<br />

sowie die eigene Arbeit reflektieren und<br />

weiterentwickeln. Jede Kita und jedes<br />

Bündnis für frühe Bildung in Deutschland<br />

kann sich um die Auszeichnung bewerben.<br />

Der Deutsche Kita-Preis ist mit insgesamt<br />

130.000 Euro dotiert.<br />

www.deutscher-kita-preis.de/bewerbung<br />

Bundesweiter Digitaltag<br />

Bemerkenswert, vorbildlich, innovativ?<br />

Teilen Sie <strong>der</strong> Redaktion mit,<br />

was Ihre Kommune bewegt:<br />

denise.fiedler@pro-vs.de<br />

Am 18. Juni findet <strong>der</strong> bundesweite Aktionstag<br />

für digitale Teilhabe statt. Bundesweit<br />

sind mehr als 100 Veranstaltungen<br />

geplant, darunter sowohl Veranstaltungen<br />

vor Ort als auch online. Themen und Fragestellungen:<br />

Kunst und Kultur in Zeiten<br />

<strong>der</strong> Pandemie, Künstliche Intelligenz als<br />

Beitrag zu Steigerung <strong>der</strong> Lebensqualität<br />

älterer Menschen, Einsatz von AR- und<br />

VR-Technologien in <strong>der</strong> Ausbildung.<br />

Der Digitaltag dient zur För<strong>der</strong>ung digitaler<br />

Teilhabe und fand erstmals 2020 statt.<br />

Trägerin ist die Initiative „Digital für alle“,<br />

in <strong>der</strong> 27 Organisationen aus den Bereichen<br />

Zivilgesellschaft, Kultur, Wissenschaft,<br />

Wirtschaft, Wohlfahrt und öffentliche<br />

Hand versammelt sind.<br />

www.digital.eu<br />

Wo könnten die Menschen besser durchatmen und wie<strong>der</strong> Gutes für Körper und Geist tun, als im Grünen direkt vor ihrer<br />

Tür. Geben Sie Ihren Bürgerinnen und Bürgern zukünftig mehr von diesem Raum: mit dem Ausbau städtischer Park-, Sport-<br />

und Erholungsflächen.<br />

Jetzt über die aktuelle Städtebauför<strong>der</strong>ung für mehr Grün in Ihrer Stadt informieren:<br />

www.gruen-in-die-stadt.de<br />

6 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />

„Grün in die Stadt“ ist eine Initiative des<br />

Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V.<br />

Unterstützt durch


Interview<br />

Politik & Gesellschaft<br />

Um den Bundeshaushalt steht es nicht<br />

so gut, die Schuldenquote steigt. Die<br />

Zahlung <strong>der</strong> Gewerbesteuerausfälle an<br />

Städte und Gemeinden bewertet Lars P.<br />

Feld aber als sinnvoll.<br />

ZUR PERSON<br />

Lars P. Feld ist Professor für<br />

Wirtschaftspolitik an <strong>der</strong> Universität<br />

Freiburg und Leiter des dortigen<br />

Walter-Eucken-Instituts.<br />

Wirtschaftsentwicklung<br />

Keine Krise <strong>der</strong><br />

Kommunen<br />

Wie groß ist <strong>der</strong> Einfluss <strong>der</strong> Corona-Pandemie auf die kommunalen Haushalte<br />

– heute und in zehn Jahren? Wie können Städte und Gemeinden die<br />

Megatrends von morgen finanziell stemmen? Lars P. Feld, ehemaliger<br />

Wirtschaftsweiser und Berater <strong>der</strong> Regierung, erläutert seine Sicht.<br />

Wie können die Kommunen die Folgen <strong>der</strong><br />

Corona-Krise für Wirtschaft und Tourismus<br />

auffangen?<br />

Lars P. Feld: Die Kommunen müssen dafür<br />

sorgen, dass sie für Wirtschaftsansiedlungen<br />

attraktiv bleiben. Dazu ist es notwendig,<br />

sich zu fragen: Stehen genügend Gewerbeflächen<br />

zur Verfügung? Was können<br />

wir im Hinblick auf die Erschließung tun?<br />

Wie lässt sich die Attraktivität <strong>der</strong> Innenstädte<br />

sicherstellen, beispielweise mit guten<br />

Verkehrskonzepten? Kommunen können<br />

mit den Unternehmen vor Ort, die<br />

durch die Corona-Pandemie beson<strong>der</strong>s<br />

betroffen sind, attraktive Konzepte entwickeln<br />

und das Einkaufserlebnis für die<br />

Kunden sichtbar machen, sodass diese<br />

gerne wie<strong>der</strong> in die Innenstädte kommen.<br />

Aber da lässt sich mit den Gewerbetreibenden<br />

vor Ort und den Verbänden gut zusammenarbeiten,<br />

um die Ausfälle aus <strong>der</strong><br />

Corona-Krise relativ rasch wie<strong>der</strong> aufzuholen.<br />

Meinen Sie, ein rasches Aufholen ist tatsächlich<br />

realistisch?<br />

Feld: Ja, wir werden rasch wie<strong>der</strong>aufholen<br />

können. Man muss ja sehen, dass Marktein-<br />

und austritte in den beson<strong>der</strong>s stark<br />

von Corona betroffenen Branchen eher<br />

leichter möglich sind. Im Vergleich: Wenn<br />

ein Unternehmen aus dem verarbeitenden<br />

Gewerbe aufgeben muss, ist es deutlich<br />

schwieriger, eine Neuansiedlung zu erreichen<br />

und jemand Neues zu finden, <strong>der</strong><br />

bereit ist, als geschäftstüchtiger, risikobereiter<br />

Unternehmer einzuspringen.<br />

Foto: Sachverständigenrat zur Begutachtung <strong>der</strong> gesamtwirt. Entwicklung<br />

Foto: Adobe Stock/bluedesign<br />

Bedarf es dafür weniger Regularien und<br />

Bürokratie?<br />

Feld: In <strong>der</strong> Tat behin<strong>der</strong>n diese die Innovation<br />

gerade im Sinne von Markteintritten.<br />

Ich möchte aber nicht einfach nur<br />

sagen: Bürokratieabbau, Deregulierung.<br />

Ich will eine effektive Regulierung auf das<br />

Ziel hin, das erreicht werden soll. Nur haben<br />

wir häufig ein Ressortdenken in unterschiedlichen<br />

Regulierungsbereichen, die<br />

sich gegenseitig in ihrer hemmenden Wirkung<br />

verstärken. Eine bessere Koordination<br />

und eine systemische Betrachtung,<br />

beides zusammen, ist wahnsinnig wichtig.<br />

Der Bund überweist die durch die Corona-Beschränkungen<br />

ausgefallenen Gewerbesteuern<br />

an die Kommunen und verschuldet<br />

sich damit selbst weiter. Ist das <strong>der</strong><br />

einzige Weg zum Ziel?<br />

Feld: Man muss zunächst feststellen, dass<br />

die Kommunen die einzige gebietskörperschaftliche<br />

Ebene sind, die im Jahr 2020<br />

in ihrer Gesamtheit Überschüsse realisiert<br />

haben. Also bei allen Sorgen, die die kommunalen<br />

Spitzenverbände nach Berlin<br />

tragen, ist das durchaus mit etwas mehr<br />

Zurückhaltung zu betrachten. Das bedeutet<br />

auch, dass die Investitionstätigkeit <strong>der</strong><br />

Kommunen angesichts <strong>der</strong> Entwicklung<br />

aus den vergangenen Jahren nicht zurückgefahren<br />

werden muss. Klar ist die kommunale<br />

Familie sehr unterschiedlich. Es<br />

gibt Städte, denen es schlecht geht, denen<br />

es auch schon vor <strong>der</strong> Krise schlecht ging.<br />

Und es gibt Städte, denen es hervorragend<br />

geht. Aber das bedeutet nicht, dass wir die<br />

an<strong>der</strong>en gebietskörperschaftlichen Ebenen<br />

dauerhaft in Geißelhaft nehmen dürfen,<br />

um das Geschäft <strong>der</strong> Kommunen zu übernehmen.<br />

Die Zahlung <strong>der</strong> Gewerbesteuerausfälle<br />

ist aus meiner Sicht in Ordnung.<br />

Wir werden dieses Jahr noch einmal überlegen<br />

müssen, was so ein Nachhalleffekt<br />

bei <strong>der</strong> Gewerbesteuer ausmachen wird.<br />

Dann reicht es aber vorerst mal.<br />

Bietet sich jetzt eine Verhandlung über eine<br />

Übernahme <strong>der</strong> Altschulden an?<br />

Feld: Von einer Übernahme <strong>der</strong> kommunalen<br />

Altschulden halte ich überhaupt nichts<br />

und rate weiterhin dazu, das keinesfalls<br />

zu machen. Das entlässt bestimmte Län<strong>der</strong><br />

aus <strong>der</strong> Pflicht. Und ich denke, dass wir<br />

im Hinblick auf die Strukturbereinigung<br />

bei den Kommunalfinanzen vor allem auf<br />

die Län<strong>der</strong>kompetenz setzen müssen. Län<strong>der</strong><br />

wie Nordrhein-Westfalen, das Saarland<br />

und Rheinland-Pfalz haben hier noch<br />

Hausaufgaben, die sie vor <strong>der</strong> Krise nicht<br />

erledigt haben und die jetzt anstehen.<br />

Aber ich sehe keine Krise <strong>der</strong> Kommunen<br />

am Horizont aufziehen. Das vergangene<br />

Jahr spricht eigentlich für das Gegenteil.<br />

Die Schuldenbremse ist aktuell ausgesetzt.<br />

Wie lange können wir uns das leisten?<br />

Feld: Wir sind, was die Verschuldung betrifft,<br />

noch in einer relativ komfortablen<br />

Position. Wir haben eine sehr solide Finanzpolitik<br />

in den letzten zehn Jahren betrieben<br />

und sind von einer Schuldenquote<br />

in Höhe von 82,7 Prozent im Jahr 2010<br />

runter auf 59 Prozent im Jahr 2019. Das ist<br />

immerhin eine Konsolidierung von mehr<br />

als 20 Prozentpunkten des Bruttoinlandsprodukts.<br />

Das stützt die Erwartung aller<br />

Finanzmarktteilnehmer, dass Deutschland<br />

weiterhin einer <strong>der</strong> solidesten Schuldner<br />

auf den internationalen Märkten bleibt. Im<br />

letzten Jahr sind wir mit <strong>der</strong> Schuldenquote<br />

zwar kräftig nach oben gegangen,<br />

von 59 auf 70 Prozent. Da stecken aber<br />

auch Garantien, Bürgschaften und Kredite<br />

mit drin, die <strong>der</strong> Staat vergibt. In einem<br />

gewissen Umfang müssen diese ja in die<br />

Schuldenquote eingerechnet werden.<br />

Wann wird die Schuldenquote wie<strong>der</strong> im<br />

gesetzlichen Rahmen sein?<br />

Feld: Wir werden dieses Jahr, und wenn die<br />

Ausnahmeklausel <strong>der</strong> Schuldenbremse<br />

auch noch 2022 gezogen wird, noch<br />

nächstes Jahr eine weitere zusätzliche Verschuldung<br />

haben, sodass wir bei knapp 75<br />

Prozent Schuldenquote landen könnten.<br />

Ich sage das sehr vorsichtig, weil viel davon<br />

abhängt, was von den Mitteln, die ins<br />

Schaufenster gestellt werden, tatsächlich<br />

auch abfließt. Ich empfehle insgesamt in<br />

diesen ganzen Diskussionen eine Finanzpolitik<br />

<strong>der</strong> ruhigen Hand – in alle Richtungen:<br />

in Richtung <strong>der</strong>jenigen, die jetzt sparen<br />

wollen, und <strong>der</strong>jenigen, die Steuererhöhungen<br />

for<strong>der</strong>n. Ich würde seitens <strong>der</strong><br />

Finanzminister und Kämmerer abwarten,<br />

was in diesem Jahr passiert, und mich<br />

dann darauf einstellen, in den kommenden<br />

zehn Jahren wie<strong>der</strong> zu konsolidieren.<br />

Das heißt konkret?<br />

Feld: Ich denke, ab 2023 wird man zur Regelgrenze<br />

<strong>der</strong> Schuldenbremse zurückkehren.<br />

Dann sind meines Erachtens nennenswerte<br />

Puffer in den öffentlichen Haushalten<br />

vorhanden, insbeson<strong>der</strong>e beim Bund,<br />

sodass die Regelgrenze ohne massive Ausgabenkürzungen<br />

o<strong>der</strong> Steuererhöhungen<br />

erreichbar ist. Dann werden wir trotzdem<br />

in den folgenden zehn bis 15 Jahren aufpassen<br />

müssen, dass die Ausgaben nicht<br />

aus dem Ru<strong>der</strong> laufen. Das liegt daran,<br />

dass die finanzpolitischen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

in dieser längeren Frist größer sind<br />

als in den vergangenen zehn Jahren, wenn<br />

man beispielsweise an die Demografie<br />

denkt.<br />

Welche Herausfor<strong>der</strong>ungen warten in diesen<br />

zehn bis 15 Jahren?<br />

Feld: Neben <strong>der</strong> Demografie und <strong>der</strong> Digitalisierung<br />

steht <strong>der</strong> Klimawandel ganz<br />

oben auf <strong>der</strong> Agenda. Als vierter Megatrend<br />

gehört noch alles dazu, was im Bereich<br />

internationale Wirtschaft angesiedelt<br />

ist. Es ist notwendig, bei diesen vier Megatrends<br />

genau hinzuschauen: Was ist die<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung, was davon muss staatliche<br />

Maßnahmen auslösen und sind das<br />

Maßnahmen, die Mehrausgaben darstellen?<br />

Ich finde, dass man an manchen Stellen<br />

zu pauschal diskutiert. Die Vorstellung,<br />

wir brauchen einen 500 Milliarden-Euro-Fonds<br />

für öffentliche Investitionen ist<br />

meines Erachtens nur eine Umgehung <strong>der</strong><br />

Schuldenbremse. Ich stelle fest, dass wir<br />

Jahr für Jahr seitens des Bundes höhere<br />

Investitionen ins Schaufenster stellen und<br />

die Mittel nicht o<strong>der</strong> unzureichend abfließen.<br />

Woran liegt das?<br />

Feld: Wir haben eine ganze Reihe von<br />

Hemmnissen bei öffentlichen und privaten<br />

Investitionen. Deshalb rate ich dazu, das<br />

sehr differenziert zu betrachten. Beispiel<br />

Klimaschutz: Das wichtigste Element des<br />

Klimaschutzes ist <strong>der</strong> CO 2 -Preis. Damit<br />

nimmt man Geld ein. Diese Mehreinnahmen<br />

können dafür verwendet werden,<br />

Menschen mit niedrigen Einkommen zu<br />

unterstützen, um dadurch die Akzeptanz<br />

<strong>der</strong> Klimaschutzpolitik zu för<strong>der</strong>n.<br />

<br />

Interview: Dirk Täuber<br />

8 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />

9


Technik & Innovation<br />

Energie<br />

Technik & Innovation<br />

Digitale Dekarbonisierung<br />

Hilfe für Kommunen<br />

beim Klimaschutz<br />

Wollen wir die Pariser Klimaziele erreichen, müssen auch unsere Städte und<br />

Gemeinden den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase spürbar senken.<br />

Digitale Dekarbonisierung ist hierzu ein effizienter Weg, finden die Experten und<br />

Fachautoren Oliver D. Doleski und Sebastian Thiem.<br />

Mithilfe eines digitalen Modells <strong>der</strong> urbanen Energieversorgung, können energetische Synergien<br />

und Einsparpotentiale aufgedeckt werden.<br />

Die Art, wie wir leben und arbeiten,<br />

trägt maßgeblich zum Klimawandel<br />

bei. Städte und Gemeinden<br />

setzen heute einen Großteil aller weltweiten<br />

Emissionen von Kohlendioxid, Methan<br />

und sonstiger Treibhausgase frei. Damit<br />

tragen urbane Ballungsräume und industrielle<br />

Zentren, aber auch geringer besiedelte<br />

Regionen und Gemeinden zur globalen<br />

Erwärmung erheblich bei.<br />

Täglich gelangen beträchtliche Mengen<br />

Treibhausgase bei <strong>der</strong> Herstellung von Produkten,<br />

beim Betrieb städtischer Infrastrukturen<br />

und bei <strong>der</strong> Heizung o<strong>der</strong> Kühlung<br />

von Gebäuden in die Atmosphäre.<br />

Kaum strittig ist, dass damit insbeson<strong>der</strong>e<br />

Städten und Gemeinden eine wesentliche<br />

Bedeutung bei <strong>der</strong> Einhaltung <strong>der</strong> Pariser<br />

Klimaziele zufällt. Denn wollen wir als Gesellschaft<br />

den Kampf gegen den Klimawandel<br />

gewinnen – und zu verlieren ist<br />

keine Option –, müssen zuallererst unsere<br />

Ballungsräume und Industrieansiedlungen<br />

den Ausstoß von Treibhausgasen spürbar<br />

Foto: Adobe Stock/ nirutft<br />

senken. Aber wie kann dies geschehen?<br />

Heute existiert längst eine ganze Reihe<br />

etablierter Verfahren und Technologien,<br />

die zu einer Min<strong>der</strong>ung von Kohlendioxid<br />

und Co. in <strong>der</strong> Atmosphäre beitragen. Eine<br />

<strong>der</strong> bedeutendsten Technologien ist hier<br />

fraglos die Digitalisierung, die bislang auf<br />

zweierlei Weise positiv auf das Klima<br />

wirkt: Zum einen laufen dank Digitalisierung<br />

zahlreiche industrielle und gewerbliche<br />

Prozesse heute reibungsloser und<br />

damit straffer als noch vor wenigen Jahren<br />

ab. Zum an<strong>der</strong>en ermöglichen mo<strong>der</strong>ne<br />

Digitaltechnologien eine ressourcenschonen<strong>der</strong>e<br />

Herstellung von Produkten.<br />

RECHNEN MIT DEM DIGITALEN ZWILLING<br />

Diese langjährig etablierten Technologien<br />

und Verfahren, auch wenn sie digital unterstützt<br />

sind, greifen jedoch häufig zu<br />

kurz. Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e in all jenen<br />

Fällen, bei denen die gewählten Lösungen<br />

nicht das relevante System in seiner individuellen<br />

Komplexität ganzheitlich, son<strong>der</strong>n<br />

nur Teilaspekte davon berücksichtigen.<br />

Die Praxis zeigt in diesem Kontext<br />

oftmals, dass das viel beschworene Bauchgefühl<br />

gerade bei <strong>der</strong> Optimierung von<br />

Energieverbräuchen in Kommunen trügen<br />

kann. In <strong>der</strong> Konsequenz bleiben wesentliche<br />

Verbesserungspotenziale für mehr<br />

Klimaschutz bei urbanen Energiesystemen<br />

häufig ungenutzt. An dieser Stelle kann<br />

Digitale Dekarbonisierung beim Klimaschutz<br />

helfen.<br />

Mit <strong>der</strong> Methode <strong>der</strong> Digitalen Dekarbonisierung<br />

werden die gängigen klimawirksamen<br />

Digitalisierungsansätze grundlegend<br />

erweitert. Die Wirklichkeit eines<br />

Siedlungsgebiets wird zunächst als digitaler<br />

Zwilling abgebildet. Es entsteht ein<br />

digitales Modell <strong>der</strong> urbanen Energieversorgung.<br />

Anschließend können alle denkbaren<br />

Kombinationen dieser Energieanlagen<br />

untereinan<strong>der</strong> verglichen und bewertet<br />

werden. Dank dieser datenanalytischen<br />

10 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />

Verbesserung des Zusammenspiels aller<br />

am jeweiligen Ort installierten Energieanlagen<br />

resultiert eine Stadt, eine Gemeinde<br />

o<strong>der</strong> ein städtisches Industrieareal mit<br />

dem kostengünstigen Energiesystem, welches<br />

sehr wenig Treibhausgase emittiert.<br />

Ein Resultat, welches klassische Digitalisierungsansätze<br />

nicht liefern können.<br />

DAS URBANE EINSATZSPEKTRUM<br />

Die kommunalen Anwendungsgebiete <strong>der</strong><br />

Digitalen Dekarbonisierung beim Klimaschutz<br />

sind vielfältig. Drei ausgewählte<br />

Beispiele illustrieren das urbane Einsatzspektrum<br />

dieser Technologie:<br />

1 Strom- und Wärmeerzeugung: Entwicklung<br />

nachhaltiger Fahrpläne für Energiesysteme<br />

eines Stadtbezirks, bei denen<br />

diese Areale möglichst wenig Treibhausgase<br />

emittieren.<br />

2 Sektorkopplung: Digitale Dekarbonisierung<br />

hilft Städten und ihren kommunalen<br />

Versorgern dabei, die Belastungen<br />

<strong>der</strong> lokalen Stromnetze so zu simulieren,<br />

dass Lastspitzen in <strong>der</strong> Realität wirkungsvoll<br />

begrenzt werden können.<br />

3 Wohnungswirtschaft: Unterstützung<br />

städtischer Wohnungsgesellschaften bei<br />

<strong>der</strong> Integration mo<strong>der</strong>ner Konzepte wie<br />

Mieterstrom in ein lokales Anlagendesign.<br />

Diese Projekte sind längst dem prototypischen<br />

Stadium entwachsen. Auch ist diese<br />

Aufzählung urbaner Anwendungsfälle keineswegs<br />

abschließend.<br />

Jedes Projekt beginnt mit dem ersten<br />

Schritt. Bei <strong>der</strong> Digitalen Dekarbonisierung<br />

ist dies die Sammlung, Strukturierung und<br />

» Unsere Partner wissen, dass sie<br />

sich auf uns verlassen können.<br />

«<br />

ULRIKE PAULI-LENGWENUS,<br />

Abteilungsleiterin Flächensicherung<br />

Plausibilisierung <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Eingangsdaten<br />

(input data). In <strong>der</strong> Praxis ein<br />

für die Qualität des späteren Ergebnisses<br />

bedeuten<strong>der</strong>, wenngleich dank digitaler<br />

Methoden gut beherrschbarer Projektabschnitt.<br />

Diese Phase wird von Kundenvertretern<br />

und Beratern stets Hand in Hand<br />

gemeinsam bearbeitet.<br />

Nach <strong>der</strong> initialen Datensammlung und<br />

-aufbereitung beginnt die Modellierung<br />

durch das Beraterteam: Hier wird <strong>der</strong> digitale<br />

Zwilling des Energiesystems aufgesetzt.<br />

Dieser umfasst bereits ein Set aller<br />

existierenden und für den konkreten Fall<br />

<strong>der</strong> Stadt o<strong>der</strong> des Stadtwerks erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Technologien.<br />

KOSTEN UND EMISSIONEN IM BLICK<br />

Auf die zweite Phase folgt das Design des<br />

neuen Energiesystems. In dieser dritten<br />

Projektstufe werden die Kosten und die<br />

Emissionen des zukünftigen Systems in<br />

Form von mehreren Szenarien erarbeitet.<br />

Während dieser Arbeiten stehen die Berater<br />

im engen Austausch mit dem Kunden,<br />

um Zwischenergebnisse validieren zu<br />

können. Zum Ende des Projekts erfolgen<br />

die Dokumentation und Übergabe aller Ergebnisse<br />

an den Klienten.<br />

Mit Digitaler Dekarbonisierung steht<br />

Städten und Gemeinden ein neues, praxiserprobtes<br />

Instrument zur Verfügung, durch<br />

das <strong>der</strong> Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase<br />

städtischer Energieanlagen und<br />

Industrieareale spürbar reduziert werden<br />

kann. Damit unterstützt Digitale Dekarbonisierung<br />

Kommunen aller Größen dabei,<br />

dem Zielbild einer dekarbonisierten Stadt<br />

o<strong>der</strong> Gemeinde ein großes Stück näher zu<br />

kommen – und sich hierbei auf dem richtigen,<br />

kosteneffizienten Pfad zu bewegen.<br />

Oliver D. Doleski und Sebastian Thiem<br />

ONLINE<br />

Mehr zum Thema finden Sie<br />

auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Technik & Innovation<br />

DIE AUTOREN<br />

Oliver D. Doleski ist Principal bei<br />

Siemens und Herausgeber<br />

energiewirtschaftlicher Fachbücher.<br />

Er ist Mitglied im Bundesverband<br />

Smart City e. V.<br />

Dr.-Ing. Sebastian Thiem leitet die<br />

Forschungsgruppe „Distributed Energy<br />

Systems and Heat Conversion“ in <strong>der</strong><br />

Siemens Technology.<br />

Ihre Experten für Wind- und Solarenergie<br />

Kompetenz und Leidenschaft für erneuerbare Energien<br />

juwi bietet für Flächeneigentümer, Investoren und Anlagen-<br />

besitzer hochwertige Dienstleistungen an: von attraktiven Pacht-<br />

zahlungen bis zur Betriebsführung <strong>der</strong> Anlagen. Mit unserem<br />

technischen und kaufmännischen Know-how haben wir in den<br />

vergangenen 25 Jahren über 1.000 Windrä<strong>der</strong> und 1.700 Solaranlagen<br />

errichtet. Setzen Sie gemeinsam mit uns auf die Energie<br />

<strong>der</strong> Zukunft.<br />

juwi AG · Wörrstadt · Tel. +49 6732 96 57-0<br />

energieprojekte@juwi.de · www.juwi.de


Technik & Innovation<br />

Erneuerbare Energien<br />

Beitrag für die Klimaziele<br />

Energie<br />

DURCHBLICK BEI DER ENERGIE-<br />

UND WASSERVERSORGUNG?<br />

EINFACH MIT UNS.<br />

Die Städte Regensburg und Hoyerswerda arbeiten aktuell an <strong>der</strong> Entwicklung<br />

einer umweltfreundlichen und sozialverträglichen Stromversorgung. Als Modellkommunen<br />

beteiligen sie sich am Projekt „Kommunale Wärmewende“.<br />

Das Projekt „Kommunale Wärmewende“<br />

wird von <strong>der</strong> Agentur für<br />

Erneuerbare Energien (AEE) und<br />

dem Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft<br />

und Energiesystemtechnik (IEE)<br />

durchgeführt. Insgesamt 30 deutsche Kommunen<br />

haben die Projektpartner nach den<br />

Haupthemmnissen für eine Transformation<br />

befragt: Unter an<strong>der</strong>em erschweren<br />

die rechtlichen Rahmenbedingungen, die<br />

mangelnde Vernetzung und zu geringe<br />

Etats die Durchführung von kommunalen<br />

Wärmeprojekten. Im Detail haben die befragten<br />

Kommunen die komplexen Genehmigungsprozesse<br />

für neue Anlagen und<br />

hohe För<strong>der</strong>anfor<strong>der</strong>ungen angegeben. Die<br />

mangelnde CO 2 -Bepreisung wurde ebenfalls<br />

als Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit<br />

erwähnt. Auch Hoyerswerda und<br />

Regensburg, zwei <strong>der</strong> am Projekt beteiligten<br />

Modellkommunen, haben diese Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

zu bewältigen.<br />

Als Teil des Lausitzer Braunkohlereviers<br />

und ehemaligen Zentrums ostdeutscher<br />

Energieversorgung mit Braunkohle steht<br />

die 32.000-Einwohnerstadt Hoyerswerda<br />

vor tiefgreifenden Verän<strong>der</strong>ungen durch<br />

den Strukturwandel. Mit dem Kohleausstieg<br />

wird Hoyerswerda spätestens 2038<br />

seine Quelle für den Fernwärmebezug verlieren.<br />

Derzeit bezieht die Stadt pro Jahr<br />

über 100 GWh Fernwärme vom Braunkohlekraftwerk<br />

Schwarze Pumpe über eine 18<br />

Kilometer lange Hochtemperaturleitung,<br />

die im Jahr 1960 errichtet wurde. Der Anschlussgrad<br />

im Versorgungsgebiet beträgt<br />

rund 60 Prozent <strong>der</strong> Einwohner. Darüber<br />

hinaus sind <strong>der</strong> Zoo, Schulen und Verwaltungen<br />

sowie das Seenlandklinikum an<br />

das Fernwärmenetz angeschlossen.<br />

STRUKTURWANDEL IN HOYERSWERDA<br />

Hoyerswerda baut aktiv eine nachhaltige<br />

und ökologische Zukunft für die Bürger<br />

auf. Dafür verfolgen die städtischen Akteure<br />

drei Lösungsoptionen. Eine Option<br />

ist die Zusammenarbeit mit den Nachbarstädten<br />

Spremberg und Weißwasser, die<br />

ebenfalls ihre Fernwärme aus den<br />

Braunkohlekraftwerken <strong>der</strong> Lausitzer<br />

Energie Kraftwerke AG (LEAG) be-<br />

Nutzen Sie die Beratungsstärke von<br />

Deutschlands größtem kommunalen<br />

Verbund lokaler und regionaler Energie-<br />

und Wasserversorgungsunternehmen.<br />

thuega.de<br />

Hoyerswerda will künftig beim Fernwärmebezug unabhängig von Braunkohle sein.<br />

Foto: Agentur für Erneuerbare Energien<br />

Unsere Services und<br />

Beratungsdienstleistungen.<br />

Interessiert? Sprechen Sie mit uns:<br />

089-38197-0 info@thuega.de<br />

12 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21


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Advertorial<br />

ziehen. In einer Transformationsstudie<br />

wird <strong>der</strong> künftige überregionale Wärmebedarf<br />

<strong>der</strong> 85.000 Einwohner bis 2050 mit<br />

möglichst klimaneutralen Erzeugungskapazitäten<br />

und Speichermöglichkeiten verglichen.<br />

Die Studie soll unter an<strong>der</strong>em<br />

folgende Fragen beantworten: Welche<br />

Technologie passt zu welchem Standort?<br />

O<strong>der</strong> sind wie bisher zentrale Erzeugungsanlagen<br />

besser geeignet?<br />

Zur Finanzierung <strong>der</strong> Studie haben die<br />

Kommunen im Dezember 2020 einen Antrag<br />

auf För<strong>der</strong>ung über das Programm<br />

„Stark“ beim Bundesamt für Wirtschaft<br />

und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eingereicht.<br />

Da die Studie umfangreich angelegt ist,<br />

wird sie einen Zeitraum von zwei bis drei<br />

Jahren in Anspruch nehmen. Darüber hinaus<br />

prüft Hoyerswerda die Möglichkeit,<br />

die Abwärme aus <strong>der</strong> thermischen Abfallbehandlungsanlage<br />

in <strong>der</strong> Nachbarstadt<br />

Lauta für die Fernwärmeversorgung zu<br />

nutzen. Eine Vorstudie liegt bereits vor.<br />

Offen sind noch die Wirtschaftlichkeit sowie<br />

einige technische Fragen.<br />

Auch die dezentrale Energieversorgung<br />

mit eigenen Erzeugungsanlagen könnte<br />

Teil <strong>der</strong> Lösung werden. Rund um Hoyerswerdas<br />

Neustadt soll in einem Pilotprojekt<br />

ein klimafreundliches, energiearmes Quartier<br />

entstehen. Zur Planung wurde auch<br />

hier eine von <strong>der</strong> KfW geför<strong>der</strong>te Studie in<br />

Auftrag gegeben, <strong>der</strong>en Ergebnisse für<br />

Ende <strong>2021</strong> erwartet werden. Die städtischen<br />

Versorgungsbetriebe erwarten, dass<br />

künftig eine Mischung aus den eng verzahnten<br />

Lösungsoptionen die ökologisch,<br />

ökonomisch und sozialverträgliche Wärmeversorgung<br />

<strong>der</strong> Stadt sichern wird. Voraussetzung<br />

dafür ist, dass die finanzielle<br />

Unterstützung durch Bund und Land im<br />

Zuge des Strukturwandels erfolgt.<br />

INNOVATIONSQUARTIERE IN REGENSBURG<br />

Mit rund 170.000 Einwohnern ist Regensburg<br />

das wirtschaftliche und kulturelle<br />

Zentrum Ostbayerns. Durch Hochschulen<br />

und Start-ups sowie durch das Zusammenspiel<br />

aus bürgerschaftlichem Engagement<br />

und wirtschaftlicher Stärke hat Regensburg<br />

eine gute Ausgangslage, um die zukünftige<br />

Wärmeversorgung nachhaltig zu<br />

gestalten. Regensburg hat bereits 2014 einen<br />

Energienutzungsplan (ENP) für die<br />

Gesamtstadt erstellt. Dieser zeigt Potenziale<br />

und Lösungen in den Bereichen Energieeinsparung,<br />

Steigerung <strong>der</strong> Energieeffizienz<br />

und für den Einsatz von Erneuerbaren<br />

Energien. Die Erstellung von Energienutzungsplänen<br />

för<strong>der</strong>t Bayern durch<br />

das Staatsministerium für Wirtschaft,<br />

Landesentwicklung und Energie.<br />

Einige Maßnahmen des ENP wurden<br />

bereits umgesetzt. Neben einer erfolgreichen<br />

Wärmerückgewinnung aus Abwasser<br />

im Museum <strong>der</strong> Bayerischen Geschichte<br />

und im Haus <strong>der</strong> Musik nutzt die Stadt<br />

auch einen Eisspeicher in Kombination mit<br />

einem Blockheizkraftwerk in <strong>der</strong> Tech-<br />

Base Regensburg. Bei <strong>der</strong> Wärmewende<br />

steht Regensburg vor mehreren Herausfor<strong>der</strong>ungen:<br />

eine gewisse Pfadabhängig-<br />

Die Stadt Regensburg wandelt die ehemalige Prinz-Leopold-Kaserne in ein innovationsquartier<br />

um. Grundlage bei <strong>der</strong> Planung <strong>der</strong> Stromversorgung ist ein Energienutzungsplan.<br />

Foto: Stadt Regensburg/Stefan Effenhauser<br />

keit durch das vorhandene Gasnetz, die<br />

Vielzahl <strong>der</strong> beteiligten Akteure bei Quartiersentwicklungen,<br />

einen Nachweis <strong>der</strong><br />

Wirtschaftlichkeit CO 2 -neutraler Lösungen,<br />

rechtliche Fragestellungen bei <strong>der</strong><br />

Sektorenkopplung von Strom und Wärme<br />

sowie <strong>der</strong> Zeitdruck bei Bauvorhaben in<br />

Verbindung mit innovativen und nicht erprobten<br />

Technologien.<br />

Aktuell arbeitet Regensburg intensiv an<br />

<strong>der</strong> Konversion <strong>der</strong> ehemaligen Prinz-Leopold-Kaserne<br />

in ein Innovationsquartier.<br />

Dort soll es bezahlbaren und klimaneutralen<br />

Wohnraum, attraktive Gewerbeflächen<br />

sowie eine soziale Infrastruktur geben.<br />

Grundlage <strong>der</strong> Energieplanung für den<br />

neuen Stadtteil ist ein quartiersbezogener<br />

ENP. Sämtliche Neubauten im Quartier<br />

sollen mindestens im KfW-40-Standard errichtet<br />

und mit einem innovativen Wärmenetz<br />

versorgt werden. Neben ökologischen<br />

Baumaterialien setzen die Planer auf Erneuerbare<br />

Energien. Das Areal soll zudem<br />

nahezu unabhängig vom öffentlichen<br />

Strom- und Gasnetz sein. Wärme und<br />

Strom sollen die Bewohner zu günstigen<br />

Preisen, möglichst unter Markniveau, bekommen.<br />

Als beson<strong>der</strong>er Innovationsbaustein<br />

des Energiesystems ist eine saisonale<br />

Speicherung von Stromüberschüssen mittels<br />

einer Power-to-X-Anlage geplant.<br />

Als nächsten Schritt plant Regensburg<br />

eine Machbarkeitsstudie im Programm<br />

„Wärmenetzsysteme 4.0“, um die technische<br />

und wirtschaftliche Umsetzbarkeit<br />

<strong>der</strong> dargestellten Versorgungsvariante zu<br />

untersuchen. Noch steht die Wärmewende<br />

in Deutschland am Anfang. Kommunen<br />

haben aber jetzt die Chance, diesen Prozess<br />

voranzutreiben. Mit den im Projekt<br />

identifizierten Instrumenten und Maßnahmen<br />

können sie Wärmeplanungen entwickeln,<br />

die die Energieversorgung effizienter<br />

und klimaschonen<strong>der</strong> gestalten – und<br />

dazu beitragen, die deutschen Klimaschutzziele<br />

zu erreichen.<br />

<br />

Elena Cantos, Magnus Doms<br />

DIE AUTOREN<br />

Elena Cantos ist Projektmanagerin bei <strong>der</strong><br />

Agentur für Erneuerbare Energien (AEE),<br />

Magnus Doms ist dort als Referent für<br />

Energiewirtschaft tätig.<br />

Foto: WES Green GmbH<br />

Solarparks gemeinsam erfolgreich umsetzen<br />

Der Bau eines mo<strong>der</strong>nen Solarparks ist ein kommunales Gemeinschaftsprojekt, das vor allem<br />

durch eine enge und partnerschaftliche Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten zu einem Erfolg<br />

für Unternehmen, Investoren und die Allgemeinheit wird.<br />

Die Projektumsetzung einer Freiflächen-Photovoltaikanlage<br />

ist eine komplexe Angelegenheit.<br />

Bis mit dem Bau einer Anlage begonnen werden<br />

kann, müssen im Vorfeld zahlreiche Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

erfüllt sowie etliche Genehmigungen eingeholt<br />

werden. Der enge Kontakt des Projektentwicklers<br />

mit <strong>der</strong> Ortsgemeinde, den Flächeneigentümern,<br />

den zuständigen Verwaltungsbehörden,<br />

Netzbetreiber und <strong>der</strong> Öffentlichkeit sind<br />

daher sehr wichtig für den Projekterfolg.<br />

Als Projektentwickler für Solarparks haben<br />

wir, die WES Green GmbH, es uns zum Ziel gesetzt,<br />

mit dem Bau von mo<strong>der</strong>nen, wirtschaftlichen<br />

und umweltfreundlichen Photovoltaikfreiflächenanlagen<br />

die regionale Energiewende voranzubringen.<br />

Dies erreichen wir, indem wir in<br />

partnerschaftlichen Projekten mit Kommunen,<br />

Landwirten und Investoren neue Stromerzeugungskapazitäten<br />

vor Ort aufbauen.<br />

Transparente Information ist wichtig in <strong>der</strong><br />

Projektentwicklung<br />

Für die Kommunen, auf <strong>der</strong>en Gemarkung die<br />

Solarkraftwerke entstehen, ist es von grundlegen<strong>der</strong><br />

Bedeutung, dass Technikexperten,<br />

Landschaftsplaner, Energieversorger sowie alle<br />

Träger öffentlicher Belange von Anfang an in das<br />

Projekt eingebunden sind. Sehr wichtig sind<br />

auch die frühzeitige und transparente Information<br />

und Aufklärung aller Beteiligten über das<br />

Bauvorhaben.<br />

Diese Zusammenarbeit hilft, einen möglichst<br />

reibungslosen Ablauf im geplanten Zeitrahmen<br />

sicherzustellen. Vor allem aber entstehen so<br />

Solarparks, die sich in die Landschaft einfügen,<br />

von Bürgern und Verwaltungen akzeptiert sind<br />

und die wirtschaftlichen und ökologischen Ziele<br />

<strong>der</strong> Partner realisieren.<br />

Bürgerschaft und Träger öffentlicher<br />

Belange intensiv miteinbeziehen<br />

Insbeson<strong>der</strong>e die vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

zwischen <strong>der</strong> Kommune, den zuständigen<br />

Behörden und dem Projektentwickler ist in einem<br />

Solarparkprojekt wichtig. Manchmal müssen<br />

zeitintensive Schritte, wie beispielsweise<br />

Vorabuntersuchungen und Gutachten im Zusammenhang<br />

mit Natur- und Tierschutz, eingeplant<br />

werden. Dies gelingt nur mit einer vertrauensvollen<br />

Zusammenarbeit.<br />

Im Rahmen eines Projekts sollte im Hinterkopf<br />

behalten werden, dass sich während <strong>der</strong><br />

Bauleitplanung oft Aufgabenstellungen durch<br />

die Stellungnahmen <strong>der</strong> einzelnen Träger öffentlicher<br />

Belange ergeben, auf die reagiert werden<br />

muss. Auch hierbei ist <strong>der</strong> ständige Kontakt mit<br />

<strong>der</strong> Orts- und Verbandsgemeinde sowie dem<br />

Landschaftsplaner wichtig.<br />

Solarpark Plütscheid-Feuerscheid: Mit diesem<br />

und weiteren Projekten treibt die WES Green GmbH<br />

die regionale Energiewende voran.<br />

Enge Zusammenarbeit aller Beteiligten<br />

in <strong>der</strong> Bauphase<br />

In <strong>der</strong> Bauphase sind intensive Abstimmungen<br />

notwendig. Dabei ist es beson<strong>der</strong>s wichtig, dass<br />

im Zusammenspiel mit Kommune und Behörden<br />

die Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> Fläche sowie Auflagen<br />

durch den Bebauungsplan, beispielsweise<br />

eine spezielle Einsaat, im Auge behalten<br />

werden.<br />

Mit solchen Projekten gelingt es in einer Region<br />

und insbeson<strong>der</strong>e in einer Gemeinde den<br />

Anteil <strong>der</strong> regenerativen Stromerzeugung zu erhöhen<br />

und dafür zu sorgen, dass die Wertschöpfung<br />

vorrangig in <strong>der</strong> Region bleibt. Für eine<br />

Gemeinde hat ein Projekt auch wirtschaftlich<br />

eine hohe Bedeutung und oft kann sich die<br />

Kommune o<strong>der</strong> eine lokale Bürgergenossenschaft<br />

an <strong>der</strong> Betreibergesellschaft beteiligen.<br />

WES Green GmbH<br />

Europa-Allee 6<br />

54343 Föhren<br />

Tel. 06502 99994-10<br />

horst.schnei<strong>der</strong>@wesgreen.de<br />

www.wesgreen.de<br />

14 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21


Technik & Innovation<br />

Wasserkraft<br />

Strom direkt aus <strong>der</strong> Quelle<br />

In Neuenbürg (Baden-Württemberg) sollen Quellfassungen im Wald saniert<br />

werden, eine Steuerung und Übertragung per Funk soll ermöglicht werden. Dafür<br />

fehlt aber <strong>der</strong> Stromanschluss. Eine Kleinstwasserturbine bringt die Lösung.<br />

PIONEERS IN<br />

INFRASTRUCTURE<br />

Mit <strong>der</strong> Stadtbrunnenquelle und<br />

den drei Tröstbachquellen sichert<br />

die Stadt Neuenbürg bei<br />

Pforzheim ihre Wasserversorgung. Die<br />

Quellfassungen wurden Ende des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

errichtet, die Rohrleitungen im<br />

Bereich <strong>der</strong> Quellen sind seit rund 130<br />

Jahren in Betrieb. Die Quellfassungen sind<br />

stark sanierungsbedürftig. Sie entsprechen<br />

nicht mehr den aktuellen Vorschriften. Um<br />

die Wasserversorgung auch in Zukunft sicherzustellen,<br />

plant die 7500 Einwohner<br />

große Stadt, die Quellen neu zu ordnen<br />

sowie die seit den 1980er Jahren stillgelegte<br />

Obere Tröstbachquelle komplett neu<br />

zu fassen und wie<strong>der</strong> in Betrieb zu nehmen.<br />

Bei <strong>der</strong> Sanierung werden die Quellfassungen<br />

<strong>der</strong> Oberen Tröstbachquelle, <strong>der</strong><br />

Unteren Tröstbachquelle 1 und <strong>der</strong> Stadtbrunnenquelle<br />

rückgebaut und mit Filterrohren<br />

und Filtersteinen neu gefasst sowie<br />

die bestehenden Quellsammelschächte<br />

rückgebaut und erneuert.<br />

Ergänzend wird eine mo<strong>der</strong>ne elektronische<br />

Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

installiert, die eine Steuerung per Fernwirkung<br />

erlaubt. Die elektronische Kommunikation<br />

und Datenübertragung ist über<br />

Energie<br />

Satellitenanschluss geplant. Um an den<br />

Quellen digitale Daten zu erheben, die<br />

Wasserversorgung über Fernwirkung zu<br />

steuern und die Daten per Funk zu übertragen,<br />

braucht es aber eine Stromquelle.<br />

Die ist vor Ort nicht vorhanden.<br />

Die Quellen liegen in einem Tal in einem<br />

Funkloch. Senden und Empfangen ist hier<br />

nicht möglich. Der nächste Stromanschluss<br />

ist rund drei Kilometer entfernt. In<br />

schwierigem Gelände Kabel in Asphalt zu<br />

verlegen und dabei einen empfindlichen<br />

Biotopverbund zu queren, wäre nicht nur<br />

kostenintensiv, son<strong>der</strong>n auch natur- und<br />

landschaftsschutzrechtlich bedenklich.<br />

Akkus zu installieren, die einmal im Monat<br />

ausgetauscht werden müssen, wäre<br />

aufwändig, mit hohem Personaleinsatz<br />

verbunden und ebenfalls unwirtschaftlich.<br />

Fernwärmeleitungen<br />

von BRUGG<br />

Flexibel, zeitsparend und<br />

gut für die Umwelt<br />

Nutzen Sie die flexiblen Rohrleitungen<br />

von BRUGG, um auch bestehende<br />

urbane Gebiete mit wenig Spielraum<br />

durch Fernwärme versorgen zu können.<br />

Die umweltschonende Verlegung<br />

durch das HDD-Verfahren o<strong>der</strong> die<br />

klassische Grabenverlegung mit<br />

geringem Tiefbauaufwand reduziert den<br />

Zeitaufwand und die Beeinträchtigungen<br />

des öffentlichen Raumes auf das<br />

Notwendigste. Das schont die Umwelt<br />

und die Nerven <strong>der</strong> Verkehrsteilnehmer<br />

und Anwohner.<br />

BRUGG Rohrsysteme GmbH<br />

Adolf-Oesterheld-Straße 31<br />

31515 Wunstorf · Germany<br />

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Foto: BIT Ingenieure<br />

Der Zugang zum Quellsammelschacht „Stadtbrunnenquelle“<br />

während <strong>der</strong> Bauarbeiten.<br />

Die BIT Ingenieure AG hat deshalb vorgeschlagen, Wasserkraft<br />

zur Stromgewinnung zu nutzen. Die Tröstbachquellen<br />

liegen rund 70 Meter über dem Quellsammelschacht<br />

<strong>der</strong> Stadtbrunnenquelle. So bot sich an, eine tragbare<br />

Kleinstwasserturbine (Pelton-Turbine) im Quellsammelschacht<br />

<strong>der</strong> Stadtbrunnenquelle zu installieren. Die<br />

Turbine erbringt eine Leistung von 150 bis maximal 1100<br />

Watt. Sie besteht aus einem bürstenlosen Synchrongenerator<br />

mit Permanentregelung und Dreiphasenwicklung.<br />

Das Laufrad setzt sich aus einer Aluminiumnabe und abriebfesten<br />

Kunststoffschaufeln zusammen. Die Turbine<br />

liefert Strom für sechs Durchflussmessgeräte, zwei Trübungsmesseinheiten,<br />

vier elektrisch betriebene Klappen<br />

und die LED-Beleuchtung <strong>der</strong> Quellsammelschächte.<br />

Die Peltonturbine arbeitet über einen Batteriepuffer.<br />

Energiemengen werden so akkumuliert und bei Bedarf<br />

abgerufen. Kurzzeitig kann über die 24-V-Batterie ein<br />

Mehrfaches <strong>der</strong> Wasserkraft-Dauerleistung entnommen<br />

werden. Die Umwandlung in 230-V-Wechselstrom erfolgt<br />

über einen Wechselrichter. Die Beleuchtung <strong>der</strong> Quellfassungen<br />

wird direkt aus <strong>der</strong> Batterie betrieben. Dadurch<br />

wird verhin<strong>der</strong>t, dass <strong>der</strong> Leerlaufverbrauch des Wechselrichters<br />

schon vorab einen beträchtlichen Teil <strong>der</strong> gewonnenen<br />

Energie vernichtet.<br />

Die Turbine sichert eine Stromversorgung zu je<strong>der</strong> Tages-<br />

und Nachtzeit. Sie ist preiswert, wartungsarm, trinkwassergeeignet,<br />

besitzt einen hohen Wirkungsgrad von<br />

bis zu 65 Prozent und lässt sich leicht an die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

anpassen. Die Turbine stellt sicher, dass Messwerte<br />

an die Zentrale <strong>der</strong> Wasserversorgung über Satellit geliefert<br />

werden. Dazu wird bei <strong>der</strong> Stadtbrunnenquelle eine<br />

rund zehn Meter hohe Antenne aufgestellt. So wird das<br />

Funkloch überspannt. Schlagen die Trübungsmessungen<br />

Alarm, kann <strong>der</strong> Wassermeister unmittelbar reagieren und<br />

per Fernwirkung eingreifen. <br />

Guillaume Fix<br />

DER AUTOR<br />

M. Eng. Guillaume Fix arbeitet für die BIT Ingenieure AG<br />

1x bearbeiten.<br />

30 Jahre lang<br />

ernten »<br />

Windenergieanlagen auf Ihren Flächen sorgen<br />

nachhaltig für Extra-Erträge durch Pachteinnahmen<br />

– und lassen gleichzeitig viel Raum<br />

für die weitere landwirtschaftliche Nutzung.<br />

Der Aufwand für Sie ist minimal. Denn als<br />

erfahrener Partner auf Augenhöhe über nehmen<br />

wir sämtliche Projekt- und Betreiber aufgaben –<br />

bis hin zum sauberen Rückbau nach Ende <strong>der</strong><br />

rund 30-jährigen Einsatzdauer.<br />

Lassen Sie uns über Ihre Möglichkeiten sprechen.<br />

EnBW Energie Baden-Württemberg AG<br />

Telefon 0711 289-48787<br />

windkraft@enbw.com<br />

www.enbw.com/windkraft<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21


Energie<br />

Technik & Innovation<br />

Eine Windkraftanlage auf dem Schauinsland<br />

bei Freiburg: Baden-Württemberg<br />

und Bayern wollen Windkraft im<br />

Wald för<strong>der</strong>n, Thüringen und Nordrhein-Westfalen<br />

sehen vom Ausbau ab.<br />

Windenergie<br />

Borkenkäferschäden<br />

nutzen<br />

Der Wald in Deutschland leidet unter den Folgen des Klimawandels. Als<br />

Standort für Windenergieanlagen hat er das Potenzial, diesem entgegenzuwirken.<br />

Doch damit einher gehen Störungen für Waldtiere. Im Interview spricht<br />

Alexan<strong>der</strong> Bromberger über Chancen und Risiken sowie die Rahmenbedingungen<br />

des Ausbaus.<br />

Foto: Adobe Stock/nullplus<br />

beiten wie<strong>der</strong> mit ökologisch hochwertigen<br />

und standortgerechten Gehölzen aufgeforstet.<br />

Die dauerhaft in Anspruch genommene<br />

Fläche wird an an<strong>der</strong>er Stelle<br />

aufgeforstet. Ist das nicht möglich, wird<br />

<strong>der</strong> Eingriff durch ökologische Ersatzmaßnahmen<br />

kompensiert. Das kann die Alto<strong>der</strong><br />

Totholzsicherung sein, <strong>der</strong> Altbaumschutz<br />

o<strong>der</strong> die Aufwertung bestehen<strong>der</strong><br />

Waldbereiche durch klima- und standortgerechten<br />

Waldumbau.<br />

Der Bau eines Windparks ist ein Eingriff<br />

ins Landschaftsbild und beinhaltet meist<br />

Beeinträchtigungen für Flora und Fauna.<br />

Bromberger: Grundsätzlich gilt bei all unseren<br />

Projekten, dass immer so eingriffsminimierend<br />

wie möglich geplant und gebaut<br />

wird. Wo immer möglich, greifen wir auf<br />

vorgeschädigte Flächen o<strong>der</strong> ökologisch<br />

weniger wertvolle Forstbereiche und auf<br />

bereits existierende Wegeinfrastruktur zurück.<br />

Zudem erfolgt die Netzanbindung<br />

über Erdkabel im bestehenden Wegenetz.<br />

Neben <strong>der</strong> Fläche für die eigentliche Anlage<br />

müssen nur wenige zusätzliche Wegebegleitflächen<br />

in Anspruch genommen<br />

werden. Die Beeinträchtigung von Wildtieren<br />

hält sich bei guter Planung in Grenzen.<br />

Sie treten vor allem während <strong>der</strong> Bauphase<br />

in direkter Umgebung <strong>der</strong> Baustelle<br />

auf. Nach Abschluss <strong>der</strong> Bauarbeiten tritt<br />

bei vielen Tierarten <strong>der</strong> Gewöhnungseffekt<br />

ein, weswegen Forst und Jäger davon ausgehen,<br />

dass die Waldtiere diese Bereiche<br />

auch weiterhin nutzen. In <strong>der</strong> Betriebsphase<br />

sind keine dauerhaften Störungen<br />

<strong>der</strong> Waldtiere zu erwarten. Fle<strong>der</strong>mäuse<br />

werden zudem durch festgelegte Abschaltzeiten<br />

geschützt.<br />

Benötigt es neben <strong>der</strong> Genehmigung nach<br />

Bundesimmissionsschutzgesetz im Wald<br />

weitere Genehmigungen?<br />

Bromberger: Ja, zur Errichtung von Windenergieanlagen<br />

im Wald wird noch eine<br />

Waldumwandlungsgenehmigung benötigt.<br />

Die bisherige Nutzungsart „Wald“ wird in<br />

eine nicht forstliche Nutzung überführt.<br />

Diese wird bereits im Rahmen <strong>der</strong> Anlagengenehmigung<br />

durch die Genehmigungsbehörde<br />

miterteilt. Zudem werden<br />

zum Teil auch für Zuwegungen, Nebenanlagen<br />

sowie für Strom- und Kabelsteuertrassen<br />

eigene Genehmigungsanträge notwendig.<br />

Die Genehmigung kann befristet<br />

– etwa für die Dauer von mehreren Jahren<br />

– o<strong>der</strong> unbefristet erteilt werden.<br />

Wie kommentieren Sie die Abkehr einiger<br />

Bundeslän<strong>der</strong>, wie Thüringen und NRW,<br />

was die Errichtung von Windkraftanlagen<br />

in Wäl<strong>der</strong>n angeht?<br />

Bromberger: Für das Vorankommen <strong>der</strong><br />

Energiewende ist diese Abkehr desaströs.<br />

Der Forstanteil Thüringens liegt bei etwa<br />

einem Drittel, <strong>der</strong> Nordrhein-Westfalens<br />

bei ungefähr einem Viertel. Das sind Flächenpotenziale,<br />

die man nicht links liegen<br />

lassen darf, wenn man den Ausbau <strong>der</strong><br />

erneuerbaren Energien und den Klimaschutz<br />

ernst nimmt. Mit <strong>der</strong> EEG-Novelle<br />

haben die Län<strong>der</strong> nun eine Berichtspflicht<br />

gegenüber dem Bund. Das heißt, sie müssen<br />

darlegen können, ob die eingeleiteten<br />

Maßnahmen ausreichen, um die deutschen<br />

Klimaschutzziele zu erreichen. <br />

<br />

Interview: den<br />

ZUR PERSON<br />

Alexan<strong>der</strong> Bromberger ist<br />

Abteilungsleiter Vertrieb bei <strong>der</strong> juwi AG<br />

in Wörrstadt<br />

Erdgas.<br />

Wasser.<br />

Abwasser.<br />

Wärme.<br />

Foto: juwi AG<br />

Windenergie auf landwirtschaftlich genutzten<br />

Flächen ist seit Jahren etabliert.<br />

Wieso rücken nun forstwirtschaftlich genutzte<br />

Flächen in den Fokus?<br />

Alexan<strong>der</strong> Bromberger: Zum einen, weil gerade<br />

die deutschen Mittelgebirge mit ihren<br />

windstarken Höhenlagen im Zusammenspiel<br />

mit <strong>der</strong> aktuellen Anlagengeneration<br />

beste Bedingungen bieten. Zudem haben<br />

Waldstandorte den Vorteil, dass sie in <strong>der</strong><br />

Regel eine größere Distanz zur nächsten<br />

Ortsbebauung aufweisen. Wenn Deutschland<br />

seinen Beitrag zur Erreichung des<br />

1,5-Grad-Zieles leisten und gleichzeitig<br />

seine industrielle Basis erhalten will, dann<br />

geht dies nur über den Ausbau erneuerbarer<br />

Energien und letztlich über die Ausweisung<br />

geeigneter Flächen für die Windenenergie.<br />

Hierzu zählen auch Wirtschaftswäl<strong>der</strong>.<br />

Welche Fläche benötigt ein Windrad?<br />

Bromberger: Pro Anlage rechnen wir mit<br />

zirka einem Hektar. Mehr als die Hälfte<br />

hiervon wird nach Abschluss <strong>der</strong> Bauar-<br />

„Ich bin zwar Einzelgänger.<br />

Aber ich will nicht<br />

<strong>der</strong> Einzige sein.“<br />

Hilf dem Schneeleoparden mit deiner Spende:<br />

wwf.de/wil<strong>der</strong>ei<br />

Grüne Wärme leicht gemacht:<br />

mit Biomethan!<br />

Laut neuem Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) muss in<br />

Neubauten ein Teil des Energiebedarfs zum Heizen<br />

aus Erneuerbaren stammen. Wer mit Biomethan<br />

plant, profitiert gleich von mehreren Vorteilen:<br />

Niedrigerer PEF<br />

als Erdgas<br />

Beimischprodukt<br />

kann ausreichen<br />

Kein CO 2 -Preis<br />

Die letzten Schneeleoparden werden aus ihrem Lebensraum vertrieben und für ihr Fell<br />

getötet. Der WWF schlichtet Konflikte und bekämpft Wil<strong>der</strong>ei. Hilf mit deiner Spende.<br />

WWF-Spendenkonto: IBAN DE06 5502 0500 0222 2222 22, Bank für<br />

Sozialwirtschaft.<br />

Gemeinsam handeln<br />

für eine grüne Zukunft.<br />

www.bmp-greengas.de


Technik & Innovation<br />

Energie<br />

Technik & Innovation<br />

Der Einbau des neuen Pelletspeichers<br />

in Nie<strong>der</strong>eschach fand unter beengten<br />

Verhältnissen statt Der Fertigteil-Ovalbehälter<br />

wurde an die Stelle des früheren<br />

Öltanks gesetzt.<br />

Pelletheizung<br />

Regenerativ Heizen<br />

Die Gemeinde Nie<strong>der</strong>eschach schafft nach 18 Jahren Einsatz die Ölheizung in<br />

einer Häusergruppe ab und setzt auf regenerative Energie. Den Speicherplatz<br />

kann sie für das neue Pelletlager gut gebrauchen.<br />

DIE EXPERTEN FÜR WASSER, VERKEHR, STADT- UND UMWELTPLANUNG<br />

Die Gemeinde Nie<strong>der</strong>eschach im<br />

Schwarzwald-Baar-Kreis ist im<br />

Ortsteil Kappel Eigentümerin einer<br />

Gruppe eng zusammenstehen<strong>der</strong> Gebäude<br />

aus verschiedenen Architekturepochen, zu<br />

<strong>der</strong> sowohl die Schlossberghalle (ein<br />

Mehrzwecksaal) als auch die Grundschule,<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>garten und das Feuerwehrgerätehaus<br />

gehören. Die Wärme für das Ensemble<br />

lieferte 18 Jahre lang eine Ölheizung,<br />

die im Zuge <strong>der</strong> energetischen Sanierung<br />

<strong>der</strong> gesamten Häusergruppe ausgetauscht<br />

wurde. Nach <strong>der</strong> ersten Heizperiode<br />

nehmen Bauherrschaft, Fachplaner<br />

und Ausführungsbetrieb Stellung zu<br />

den Erfahrungen mit <strong>der</strong> Umstellung auf<br />

Holzpellets.<br />

AUCH IM NOTFALL VERSORGT<br />

Der Fachplaner für Haustechnik Michael<br />

Vetter, Mitarbeiter des beauftragten Ingenieurbüros,<br />

ist für das aktuelle Konzept<br />

verantwortlich. „Die Grundlast decken wir<br />

mit Holzpellets ab, das sind 100 kW bzw.<br />

80 Prozent <strong>der</strong> Heizlast. Bei Spitzenlast<br />

o<strong>der</strong> im Notfall und während Wartungsarbeiten<br />

springt eine Gas-Brennwerttherme<br />

ein.“ Beide Kessel sowie ein<br />

3000-Liter-Heizwasserpufferspeicher stehen<br />

im Keller <strong>der</strong> Schlossberghalle.<br />

Das Trinkwasser wird nach Bedarf über<br />

den Wärmeübertrager eines Frischwassermoduls<br />

erwärmt. Im Zuge <strong>der</strong> Renovierungsarbeiten<br />

und <strong>der</strong> Neugestaltung <strong>der</strong><br />

Außenanlagen sollte <strong>der</strong> Pelletspeicher<br />

den Platz des ausgedienten Öltanks in <strong>der</strong><br />

Erde unter dem Stellplatz des Seiteneingangs<br />

einnehmen. Füllmenge und Abmes-<br />

Foto: Mall<br />

sungen des neuen Ovalbehälters entsprachen<br />

genau den Erfor<strong>der</strong>nissen in Nie<strong>der</strong>eschach.<br />

Bei großen Betonfertigteilbehältern für<br />

die unterirdische Bevorratung von Pellets<br />

gibt es im Hinblick auf Platzbedarf und<br />

Transportkosten eine optimierte Variante,<br />

den Ovalbehälter. Mit reduziertem Gewicht<br />

und einer für Lkw-Transporte verbesserten<br />

Geometrie verringern sich <strong>der</strong><br />

Aufwand von Material und Energie bei <strong>der</strong><br />

Herstellung sowie die Zahl <strong>der</strong> Fahrten bei<br />

<strong>der</strong> Lieferung. Dies senkt die Kosten und<br />

ist ein Beitrag zur Energiewende im Wärmesektor.<br />

EINFACHE INBETRIEBNAHME<br />

Für Bauleitung und Handwerksbetriebe<br />

sind klare Schnittstellen außerordentlich<br />

wichtig. Der Installateur- und Heizungsbaumeister<br />

Mathias Ettwein vom ortsansässigen<br />

Ausführungsbetrieb lobt die vom<br />

Hersteller des Pelletspeichers definierten<br />

beiden Schnittstellen. „Wir konnten uns<br />

auf unsere Kernkompetenz, den Heizungsbau,<br />

beschränken. Von <strong>der</strong> Saugturbine<br />

des Pelletkessels haben wir die Schläuche<br />

für Saug- und Rückluft durch das vorhandene<br />

Leerrohr nach draußen in den Erdspeicher<br />

gezogen. Angeschlossen hat sie<br />

das Montageteam des Speicherherstellers<br />

an <strong>der</strong> Adapterplatte, <strong>der</strong> einen Schnittstelle<br />

zum Speicherbehälter“, so Ettwein.<br />

Das genutzte Leerrohr wie auch das Lüftungsrohr<br />

vom Speicher zur Gebäudeaußenwand<br />

waren vorab ausgeführte Leistungen<br />

des Tiefbauunternehmens, begünstigt<br />

durch die im Betonspeicher ab<br />

Werk schon vorhandenen runden Öffnungen<br />

inklusive Wanddurchführung DN 200<br />

und Dichtung.<br />

REGELMÄSSIGE WARTUNG<br />

Bei <strong>der</strong> zweiten Schnittstelle, dem Steuergerät<br />

<strong>der</strong> Pellet-Entnahmetechnik, war es<br />

noch einfacher. Von <strong>der</strong> Saugturbine bis<br />

zur vereinbarten Stelle an <strong>der</strong> Wand im<br />

Heizraum hat <strong>der</strong> Elektriker eine Leitung<br />

gezogen. Das Montageteam des Speicherherstellers<br />

hat das Entnahmesystem einschließlich<br />

Steuergerät geliefert, montiert<br />

und nach Anschluss des Elektrokabels in<br />

Betrieb genommen. So geht <strong>der</strong> Impuls des<br />

Kessels bei Brennstoffbedarf gleichzeitig<br />

an Saugturbine und Entnahmesystem im<br />

Erdlager.<br />

Sind zirka 100 Tonnen Brennmaterial<br />

verheizt worden, ist es an <strong>der</strong> Zeit, bei <strong>der</strong><br />

Wartung den Saugschlauch im Speicher<br />

vorsorglich auszutauschen. Damit wird<br />

sichergestellt, dass <strong>der</strong> allmähliche Abrieb<br />

in den Krümmungen <strong>der</strong> flexiblen Leitung<br />

nicht zu einem Leck und damit zu einer<br />

Betriebsunterbrechung führt.<br />

Gemäß <strong>der</strong> DIN EN ISO 20023 sollte<br />

nach fünf Lieferungen beziehungsweise<br />

alle zwei Jahre das Lager vollständig entleert<br />

und von Feinanteilen gereinigt werden.<br />

Dafür sind üblicherweise die Pelletlieferanten<br />

zuständig und mit entsprechen<strong>der</strong><br />

Technik ausgestattet.<br />

<br />

Klaus W. König<br />

EFFIZIENT SCHON HEUTE.<br />

KLIMANEUTRAL MORGEN.<br />

ONLINE<br />

Mehr zum Thema finden Sie<br />

auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Technik & Innovation<br />

DER AUTOR<br />

Klaus W. König ist freier Journalist aus<br />

Überlingen.<br />

www.bit-ingenieure.de<br />

STUTTGART<br />

KARLSRUHE<br />

Wasser<br />

FREIBURG<br />

HEILBRONN<br />

Verkehr<br />

VILLINGEN-SCHWENNINGEN<br />

Stadt-/Umweltplanung<br />

ÖHRINGEN<br />

DONAUESCHINGEN<br />

• Erschließungsträgerschaft<br />

• Bauleitplanung<br />

• Stadt- und Umweltplanung<br />

• Erschließung<br />

• Verkehrsplanung<br />

• Straßenplanung<br />

• Lärmuntersuchungen<br />

• Wasserversorgung<br />

• Entwässerung<br />

• Kläranlagen<br />

• Wasserbau und Hydrologie<br />

• Regenerative Energien<br />

• Vermessung<br />

• SiGeko<br />

• 3-D-Visualisierung<br />

Jedes heute von 2G installierte Erdgas-<br />

BHKW kann morgen für den Betrieb<br />

mit Wasserstoff umgerüstet werden.<br />

Warten lohnt sich nicht.<br />

2G Energy AG | 2-g.de<br />

© brand.punkt. | Adobe Stock


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Advertorial<br />

Energieversorgung<br />

Ausgelagert<br />

Energie-Contracting war für die Gemeinde St. Leon-Rot (Baden-Württemberg)<br />

die Lösung, um ihre Heizanlage zu erneuern, ohne den kommunalen Haushalt zu<br />

belasten. Der Contractor investierte 2,1 Millionen Euro, die er über den<br />

Grundpreis seiner Wärmeversorgung einkalkuliert.<br />

Seit jeher investiert die Gemeinde St.<br />

Leon-Rot in eine mo<strong>der</strong>ne Infrastruktur.<br />

Doch die Heizanlagen des Rathauses<br />

und im Veranstaltungszentrum<br />

Harres waren inzwischen in die Jahre gekommen.<br />

Die Heizkessel und Heizungspumpen<br />

verbrauchten zu viel Energie und<br />

die Lüftungsmotoren zogen zu viel Strom.<br />

So erörterte <strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>at ab 2016 die<br />

energetische Sanierung und wandte sich<br />

an das Kompetenzzentrum Contracting<br />

<strong>der</strong> KEA-BW. Dieses steuerte die Planung<br />

und Umsetzung. Als Projektleiter für die<br />

Realisierung wurde die Klimaschutz- und<br />

Energie-Beratungsagentur (KLiBA) Heidelberg<br />

ins Team geholt.<br />

Die Gemeinde entschied sich nach einer<br />

Ausschreibung für ein Contracting-Modell.<br />

Der Dienstleister, auch Contractor genannt,<br />

finanzierte die neuen, energieeffizienten<br />

Blockheizkraftwerke (BHKW) und<br />

den Warmwasser-Pufferspeicher. So<br />

konnte St.Leon-Rot seine Heizanlagen<br />

komplett ohne Eigenmittel klimafreundlich<br />

erneuern.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, arbeiteten<br />

alle Beteiligten Hand in Hand. „Zunächst<br />

erstellten wir eine energetische Potentialanalyse.<br />

Diese zeigt auf, wie sich Energie<br />

einsparen und CO 2 -Emissionen senken<br />

lassen“, beschreibt Doris Andresen,<br />

KEA-BW-Projektmanagerin Contracting,<br />

das Vorgehen. „Mit den hier ermittelten<br />

Kennziffern zu Energieverbrauch und Investitionskosten<br />

erhielt <strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>at<br />

eine Entscheidungsgrundlage mit fundierter<br />

Datenbasis zu Wirtschaftlichkeit und<br />

Umsetzung des Projektes.“<br />

Die offizielle Einweihung des Nahwärmenetzes in St. Leon-Rot fand im November 2019 statt.<br />

Foto: Gemeinde St. Leon-Rot<br />

Auf dieser Basis erarbeitete das Team<br />

das Gesamtkonzept. Um den kommunalen<br />

Haushalt zu schonen, schöpfte die KEA-BW<br />

alle För<strong>der</strong>möglichkeiten aus. Das Bundesamt<br />

für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />

sowie die EU über das Projekt InEECo (Initiative<br />

Energiespar-und Energieliefer-Contracting<br />

in öffentlichen Gebäuden) stellten<br />

insgesamt 30.000 Euro für die Erstellung<br />

des Nahwärme- und Begleitkonzeptes bereit.„Letztendlich<br />

kümmerten wir uns<br />

noch um die Ausschreibung und bewerteten<br />

die Angebote“, sagt Doris Andresen.<br />

„Mit <strong>der</strong> Vertragsunterzeichnung zwischen<br />

<strong>der</strong> Gemeinde und dem Contractor endete<br />

unser Auftrag.“<br />

PROJEKT BELASTET NICHT DEN HAUSHALT<br />

Klimaschutzmanager Sascha Rachow ist<br />

von <strong>der</strong> Zusammenarbeit und <strong>der</strong> Finanzierung<br />

begeistert: Nicht St. Leon-Rot,<br />

son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Contractor investiert die benötigten<br />

2,1 Millionen Euro. „Wir mussten<br />

unseren Haushalt nicht belasten und<br />

wussten, in welcher Höhe <strong>der</strong> Contractor<br />

seine Investitionen über die Vertragslaufzeit<br />

in den Grundpreis seiner Wärmeversorgung<br />

einkalkuliert“, beschreibt Sascha<br />

Rachow die Situation. „Und weil wir energieeffizientere<br />

Heizungen betreiben, entstehen<br />

uns auch im laufenden Betrieb<br />

kaum Mehrausgaben für die Wärme. Wir<br />

stoßen auch weniger CO 2 aus, da wir<br />

den Strom direkt aus unseren BHKW generieren.“<br />

Der gesamte Ablauf des Projektes war<br />

für die Gemeinde so überzeugend, dass<br />

<strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>at 2019 das nächste Klimaschutzprojekt<br />

unter <strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong> KLiBA<br />

Heidelberg verabschiedete. Im Oktober<br />

<strong>2021</strong> wird ein 500-Meter-Nahwärmenetz<br />

für die Parkringschule in Betrieb gehen.<br />

Klimaschutz-Projekte wie in St.Leon-Rot<br />

stehen für viele Kommunen an, davon ist<br />

Klimaschutzmanager Sascha Rachow<br />

überzeugt. „Wenn ein Gemeindeetat Investitionen<br />

in den Klimaschutz nicht zulässt,<br />

ist Energie-Contracting die ideale<br />

Lösung.“<br />

Red.<br />

Bild: IfE GmbH<br />

Alle Parameter immer im Blick<br />

Daten auf einfache Weise für das Energie- und Raumklima-Management gewinnen − dies<br />

ermöglicht die IfE GmbH jetzt auf Basis von Long Range Wide Area Network, kurz LoRaWAN.<br />

Die IfE GmbH bietet ihre Dienstleistungen zum<br />

Energie-Monitoring nun auch auf LoRaWAN-<br />

Basis an. Vorteil <strong>der</strong> Funktechnologie: Sie ermöglicht<br />

ohne großen Aufwand das Auslesen<br />

und Übertragen von Daten aus Sensoren, die<br />

etwa in verschiedenen Räumen von Gebäuden<br />

o<strong>der</strong> Liegenschaften verteilt sind. Auf diese<br />

Weise können wichtige Raumluftparameter wie<br />

Temperatur, Feuchte und CO 2 -Gehalt kontinuierlich<br />

überwacht werden. Via Dashboard werden<br />

die Messdaten visualisiert, was Gebäudebetreibern<br />

einen umfassenden Überblick über die<br />

aktuelle energetische Situation und die Raumluftqualität<br />

verschafft.<br />

Wie das Monitoring funktioniert, hat die IfE<br />

im eigenen Unternehmensgebäude erfolgreich<br />

erprobt. In allen Arbeitsräumen werden CO 2 -Gehalt,<br />

Temperatur und relative Luftfeuchtigkeit erfasst<br />

und die gemessenen Daten ausgewertet.<br />

„Mit diesem System können wir die Luftqualität<br />

gezielt überwachen, die Daten fortlaufend monitoren<br />

und sauber dokumentieren“, berichtet<br />

IfE-Geschäftsführer Dr.-Ing. Dirk Schramm. „Wir<br />

nutzen die Messungen und das Monitoring aktuell<br />

auch zur Corona-Prophylaxe.“<br />

Bei Grenzwertüberschreitungen werden Meldungen<br />

generiert, sodass gezielt gelüftet werden<br />

kann. Durch die laufende Erfassung <strong>der</strong> Raumtemperatur<br />

lassen sich als Nebeneffekt systematisch<br />

Einsparpotenziale bei <strong>der</strong> Wärmeversorgung<br />

generieren.<br />

Erfolgreiches Pilotprojekt<br />

Ein voller Erfolg war auch das Pilotprojekt mit<br />

einem Landratsamt in Thüringen. IfE installierte<br />

in den Klassenräumen mehrerer Schulen die<br />

LoRaWAN-Infrastruktur für die permanente Erfassung,<br />

Übertragung und Auswertung <strong>der</strong> drei<br />

erwähnten Klimaparameter. Dies gelang in einer<br />

für LoRaWAN-Projekte typischen kurzen Frist.<br />

Der unkomplizierte Aufbau <strong>der</strong> Infrastruktur und<br />

die sofort gewonnene komplette Transparenz <strong>der</strong><br />

aktuellen Raumluftsituation überzeugten auf Anhieb,<br />

sodass bereits Folgeprojekte beschlossen<br />

wurden.<br />

Dr.-Ing. Dirk Schramm sieht in <strong>der</strong> LoRa-<br />

WAN-Funktechnologie die Basis für neue Geschäftsmodelle<br />

bei Stadtwerken. „Mit LoRaWAN<br />

lässt sich beispielsweise das kommunale Energie-Monitoring<br />

sauber und effizient umsetzen.<br />

Monatliche Energiereports sind in kurzer Zeit<br />

realisierbar, werden weitestgehend automatisch<br />

erzeugt und können zur Ausschöpfung von Energieeffizienzpotenzialen<br />

genutzt werden.“<br />

Transparente Energieströme<br />

Gleiches gelte für alle Geschäftskunden, denen<br />

Stadtwerke das Energie-Monitoring als Dienstleistung<br />

anbieten können. Die permanente<br />

Überwachung und Auswertung von Energieströmen<br />

in kommunalen Unternehmen ist vor allem<br />

Messdaten werden im Dashboard visualisiert. Gebäudebetreiber<br />

erhalten eine umfassende Übersicht über die<br />

aktuelle energetische Situation und Raumluftqualität in<br />

verschiedenen Räumen.<br />

auch im Kontext <strong>der</strong> Normenerfüllung innerhalb<br />

des Energiemanagements nach DIN EN ISO<br />

50001 notwendig und kann bei <strong>der</strong> qualifizierten<br />

Durchführung von Energieaudits nach DIN<br />

EN 16247-1 unterstützen. Darüber hinaus ist<br />

das laufende Monitoring und Reporting von<br />

Energieströmen ein zentrales Element zur Erreichung<br />

von Klimaneutralität.<br />

„LoRaWAN ist ein sehr effektives und deshalb<br />

hochinteressantes Digitalisierungswerkzeug“,<br />

weiß IfE-Chef Schramm und lädt Stadtwerke<br />

zum Testen ein: „Mit unserem Musterkoffer<br />

zur Raumklimaerfassung können bis zu zehn<br />

Räume überwacht werden. Wer es ausprobiert,<br />

ist in aller Regel begeistert, weil <strong>der</strong> Nutzeffekt<br />

unmittelbar eintritt.“<br />

IfE - Ingenieurbüro für Energiewirtschaft GmbH<br />

Hallenburgstraße 32a<br />

98587 Steinbach-Hallenberg<br />

Maximilian Schramm<br />

Tel. 03 68 47/54 97-0<br />

M.Schramm@ifegmbh.de<br />

www.ifegmbh.de<br />

22 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21


Sicherheit<br />

Technik & Innovation<br />

Reisende müssen sich auch nachts keine Sorgen machen: Das Assistenzsystem registriert drohende Gefahren und alarmiert die Leitstelle.<br />

Foto: Adobe Stock/Olha<br />

Dann wird automatisch ein Alarm an die<br />

Leitstelle übertragen. Hier überprüfen die<br />

Mitarbeiter die Situation, etwa durch eine<br />

Kontaktaufnahme mit dem Fahrpersonal.<br />

Bei Gefahr verständigt die Leitstelle das<br />

Sicherheitspersonal o<strong>der</strong> die Polizei. Außerdem<br />

haben die Forschungspartner eine<br />

App entwickelt, mit <strong>der</strong> Fahrkartenkontrolleure<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Fahrgäste schnell und<br />

unauffällig Hilfe anfor<strong>der</strong>n können.<br />

„Inreakt“ dient nicht zur Sicherung von<br />

Beweisen, son<strong>der</strong>n nur dafür, im Ernstfall<br />

Hilfe anzufor<strong>der</strong>n. Daher findet keine Speicherung<br />

von personenbezogenen Daten<br />

statt. Das den Sensoren nachgelagerte System<br />

greift auf abstrahierte Modelle zurück,<br />

die keine Rückschlüsse auf Alter, Geschlecht<br />

o<strong>der</strong> Ethnie zulassen.<br />

Im Rahmen des Programms „Forschung<br />

für die zivile Sicherheit“ wurde das Projekt<br />

von 2013 bis 2016 vom Bundesforschungsministerium<br />

mit rund 2,75 Millionen Euro<br />

geför<strong>der</strong>t. Das gesamte Projektvolumen<br />

betrug rund 3,76 Millionen Euro. Als Forschungspartner<br />

beteiligten sich neben dem<br />

Koordinator Stuva auch das Fraunhofer-Institut<br />

in Berlin, die Innovative Informatikanwendungen<br />

in Transport-, Verkehrs- und<br />

Leitsystemen (INIT) in Karlsruhe, die Informations-<br />

und Kommunikationsgesellschaft<br />

(Infokom) in Neubrandenburg sowie<br />

die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg<br />

und die Verkehrsbetriebe Karlsruhe<br />

(VBK). Im Juli 2017 erhielt „Inreakt“ den<br />

Deutschen Mobilitätspreis.<br />

Das Konzept wurde bewusst nicht nur<br />

von IT-Experten, son<strong>der</strong>n in Zusammenarbeit<br />

mit Psychologen und Datenschutzexperten<br />

entwickelt. So konnte man unter<br />

an<strong>der</strong>em die Fehlalarmrate <strong>der</strong> Sensoren<br />

verringern. Außerdem wurde die Akzeptanz<br />

vonseiten <strong>der</strong> Fahrgäste und <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

von Verkehrsunternehmen erhöht.<br />

Der Praxispartner VBK hat bereits einen<br />

Demonstrator entwickelt und vorgestellt.<br />

Dabei handelt es sich um ein Fahrzeug <strong>der</strong><br />

Stadtbahn, in das die Sensorik sowie eine<br />

Sicherheits-App für Fahrgäste und Kontrolleure<br />

eingebaut sind. Dieser Demonstrator<br />

hat die Funktionsfähigkeit <strong>der</strong> Technik gezeigt.<br />

Auch eine Low-Budget-Sensorik<br />

zum Erkennen von Vandalismus an Haltestellen<br />

wurde entwickelt.<br />

<br />

Christian Thienert<br />

DER AUTOR<br />

Dr.-Ing. Christian Thienert ist<br />

Bereichsleiter Tunnelbau und<br />

Bautechnik bei Stuva in Köln.<br />

Öffentlicher Personennahverkehr<br />

Auch nachts sicher unterwegs<br />

Um Fahrgäste in Bus und Bahn besser zu schützen, haben Forscher mit dem<br />

Verbundprojekt „Inreakt“ ein automatisiertes Alarmsystem entwickelt. Mithilfe<br />

von Videoaufnahmen und Geräuschsensoren erkennt es gefährliche Situationen.<br />

Vor allem in Städten fahren viele<br />

Menschen regelmäßig mit Bussen,<br />

S- o<strong>der</strong> U-Bahn, auch nachts. Der<br />

öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV)<br />

stellt das Rückgrat <strong>der</strong> städtischen Mobilität<br />

dar. Vorfälle von Gewalt, Sachbeschädigungen<br />

und Vandalismus in Bussen und<br />

Bahnen sowie an Haltestellen können allerdings<br />

dazu führen, dass sich Fahrgäste,<br />

insbeson<strong>der</strong>e nachts und in Zeiten geringer<br />

Frequentierung, unwohl fühlen o<strong>der</strong><br />

öffentliche Verkehrsmittel ganz meiden.<br />

Auch für Fahrer, Fahrscheinkontrolleure<br />

o<strong>der</strong> Sicherheitskräfte besteht die Gefahr,<br />

in kritische Situationen zu geraten.<br />

Das Projekt „Inreakt“ verfolgt das Ziel,<br />

mit einer kombinierten Video- und Audiodetektion<br />

sicherheitskritische Situationen<br />

und Notfälle im ÖPNV automatisiert zu<br />

erkennen und gegebenenfalls das Sicherheitspersonal<br />

zu alarmieren. Für solche<br />

Fälle sind im System Handlungsempfehlungen<br />

für das Personal in <strong>der</strong> Leitstelle<br />

hinterlegt. Diese Wissensdatenbank baut<br />

auf selbstlernenden Strukturen auf, das<br />

heißt, die dort zur Verfügung stehenden<br />

Entscheidungshilfen werden kontinuierlich<br />

verbessert. Dabei kommt das System<br />

ohne die Speicherung von Daten aus.<br />

Die Sicherheit von Fahrgästen und Mitarbeitern<br />

<strong>der</strong> Verkehrsbetriebe zu erhöhen,<br />

war Ziel des vom Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung (BMBF) geför<strong>der</strong>ten<br />

Projekts „Integrierte Hilfe-Reaktionsketten<br />

zur Erhöhung <strong>der</strong> Sicherheit des<br />

ÖPNV (Inreakt)“ unter Leitung <strong>der</strong> Studiengesellschaft<br />

für Tunnel und Verkehrsanlagen<br />

(Stuva). Der Ansatz bestand darin,<br />

ein effektives technisches Notfallmanagementsystem<br />

zu erforschen, das bei drohenden<br />

Gefahren automatisch die Leitstelle<br />

des zuständigen Verkehrsbetriebs informiert<br />

und dabei nicht in den Datenschutz<br />

eingreift.<br />

KEINE SPEICHERUNG VON DATEN<br />

Das automatisierte Assistenzsystem erkennt<br />

gefährliche Situationen anhand optischer,<br />

akustischer und mechanischer<br />

Sensoren. Es registriert beispielsweise, ob<br />

eine Person bewusstlos am Boden liegt, ob<br />

jemand in <strong>der</strong> Bahn ein verdächtiges Objekt<br />

zurückgelassen hat o<strong>der</strong> ob Personen<br />

an einer Haltestelle das Mobiliar zerstören.<br />

24 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21


Technik & Innovation<br />

Sicherheit<br />

Öffentliche Gebäude <strong>der</strong> kritischen Infrastruktur bedürfen eines sinnvollen und mo<strong>der</strong>nen<br />

Schutzkonzeptes.<br />

nur Befugte ein Gelände betreten – sowohl<br />

von außen als auch in beson<strong>der</strong>s<br />

sensiblen, internen Bereichen.<br />

2 Barrieren gegen gewaltsames Eindringen:<br />

Zunächst ist <strong>der</strong> Standort als Ganzes<br />

zu schützen, beispielsweise durch<br />

eine mit Sicherheitsbeleuchtung und<br />

Einbruchmeldesystem versehene Zaunanlage.<br />

Die Schlüsselinfrastruktur sollte<br />

man zusätzlich abschirmen, beispielsweise<br />

mit entsprechenden Sicherheitstoren,<br />

Durchfahrtssperren o<strong>der</strong> Pollern<br />

innerhalb des Geländes.<br />

3 Überwachung mit Videotechnik und<br />

Alarmgebern: Hier ist es entscheidend,<br />

dass die einzelnen Lösungen über<br />

Schnittstellen miteinan<strong>der</strong> und mit <strong>der</strong><br />

Unternehmens-IT vernetzt sind. Zudem<br />

ist es zweckmäßig, wenn sich die Sicherheitsanlagen<br />

mobil via Anruf o<strong>der</strong> App<br />

steuern lassen.<br />

• Insellösungen zu einem ganzheitlichen Sicherheitssystem<br />

verbinden: Mechanische und elektronische Schutzmaßnahmen<br />

müssen über Schnittstellen tiefenintegriert<br />

sein. Nur so können die Systeme ohne Verzögerungen<br />

reagieren. Beispielsweise müssen Brandmeldeanlagen<br />

sofort einen entsprechenden Alarm auslösen – vor Ort,<br />

auf den Rechnern und mobilen Endgeräten des Personals,<br />

in <strong>der</strong> Sicherheitsleitstelle und gegebenenfalls<br />

auch bei Feuerwehr o<strong>der</strong> Polizei – während das Zutrittskontrollsystem<br />

des betroffenen Bereichs die Fluchtwege<br />

öffnet.<br />

• Technisch ausgereifte Systeme mit hohem Automatisierungsgrad<br />

einsetzen: Automatisierte Prozesse laufen<br />

schneller ab als manuelle, sind weniger fehleranfällig<br />

sowie manipulierbar und befreien Mitarbeiter von Routineaufgaben.<br />

Nicht zu vergessen: Nach <strong>der</strong> Erstinstallation<br />

<strong>der</strong> Anlagen sind oft weitere Feinabstimmungen<br />

o<strong>der</strong> saisonale Anpassungen erfor<strong>der</strong>lich, etwa wegen<br />

geän<strong>der</strong>ten Witterungsbedingungen o<strong>der</strong> Pflanzenwuchs.<br />

Um zukunftsfähig zu sein, sollte das Sicherheitssystem<br />

technologische Weiterentwicklungen und Softwareanpassungen<br />

zulassen.<br />

blueSmart.<br />

Kontrolle<br />

ist alles.<br />

Wer, wann, wo Zutritt erhält – mit <strong>der</strong> elektronischen<br />

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die volle Kontrolle.<br />

blueSmart Vorteile:<br />

Perimeterschutz<br />

Zutritt verboten!<br />

Videoaufzeichnung, Durchfahrtssperren, Zugangskontrollen: Wie schütze ich<br />

Gebäude <strong>der</strong> kritischen Infrastruktur am besten? Experte Michael Simon gibt<br />

Tipps, damit Installationen ihre volle Wirkung entfalten können.<br />

Um öffentliche Einrichtungen und<br />

Kritische Infrastrukturen vor Gefahren<br />

wie Vandalismus und Sabotage<br />

zu bewahren, bedarf es eines wirksamen<br />

Perimeterschutzes auf <strong>der</strong> Basis<br />

eines auf die konkreten Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

zugeschnittenen, integrierten Sicherheitskonzepts.<br />

Das unbefugte physische Eindringen<br />

auf das Gelände lässt sich mit drei<br />

aufeinan<strong>der</strong> abgestimmten Maßnahmenpaketen<br />

deutlich reduzieren:<br />

1 Wirksame Zugangskontrollen: Mit Zugangskontrollen<br />

wird sichergestellt, dass<br />

Folgende Tipps helfen dabei, dass die genannten<br />

Maßnahmen ihre volle Wirkung<br />

entfalten können:<br />

• Customizing statt One-Fits-All-Konzept:<br />

Die realen Bedrohungsszenarien und<br />

örtlichen Gegebenheiten spielen für die<br />

Auswahl passen<strong>der</strong> Sicherheitssysteme<br />

eine entscheidende Rolle. Statt Standardlösungen<br />

sind individuelle Sicherheitskonzepte<br />

gefragt. Diese setzen eine<br />

gründliche Bewertung <strong>der</strong> Ist-Situation<br />

voraus. Dazu gehören unter an<strong>der</strong>em<br />

eine Risikoanalyse, die Betrachtung <strong>der</strong><br />

örtlichen und klimatischen Beson<strong>der</strong>heiten<br />

sowie das Erfassen von Störquellen<br />

in Bezug auf Videoüberwachung und<br />

elektronische Sensoren, wie Pflanzen<br />

und Tiere, schwierige Lichtverhältnisse<br />

o<strong>der</strong> Vibrationen durch eine Straße.<br />

Foto: Adobe Stock/johnmerlin<br />

Beson<strong>der</strong>s hohe Risiken sollte man zweifach absichern.<br />

So ist ein redundanter Datenaustausch empfehlenswert,<br />

beispielsweise per Datenleitung und Funk. Ein weiteres<br />

Muss ist die automatische, permanente Zustandsüberwachung<br />

<strong>der</strong> Sicherheitseinrichtungen. Das Monitoring sollte<br />

dabei über einen abgesicherten cloudbasierten Fernzugriff<br />

erfolgen können. So stellt man sofort – und ohne vor Ort<br />

zu sein – fest, wenn Anlagen wie Tore, Schranken, Poller<br />

o<strong>der</strong> Drehkreuze defekt sind, und kann frühzeitig Abhilfe<br />

schaffen. Ein weiteres Plus ist die intelligente Überwachung<br />

<strong>der</strong> Wartungsintervalle: Statt starrer Zeiträume<br />

richten sie sich nach den realen Nutzungsdaten, etwa<br />

danach, wie stark ein Zugangssystem frequentiert ist. Eine<br />

statistische Auswertung aller – automatisch protokollierten<br />

– Ereignisse dient als Grundlage für Rationalisierungsmaßnahmen<br />

und Weiterentwicklungen.<br />

Es ist abzusehen, dass Lösungen mit künstlicher Intelligenz<br />

auch im Perimeterschutz immer mehr an Bedeutung<br />

gewinnen. Ein Beispiel dafür ist die Fahrzeugtypenerkennung,<br />

etwa um Rettungs- und Polizeifahrzeugen<br />

automatisiert und ohne Verzug die Einfahrt zu gewähren.<br />

Dass die eingangs skizzierten Bedrohungen abklingen, ist<br />

nicht zu erwarten. Ein umfassen<strong>der</strong> Perimeterschutz, <strong>der</strong><br />

durch intelligente Technologien unterstützt wird, ist daher<br />

auf lange Sicht unverzichtbar. Michael Simon<br />

+ Schlüsselbetätigtes System<br />

+ Nahezu kontakloses Öffnen von Türen<br />

+ Batterielose und desinfizierbare Schlüssel<br />

+ Flächenbündige Schließzylin<strong>der</strong><br />

+ Virtuelle Netzwerk-Technologie<br />

+ Intelligente Befehlsverbreitung<br />

+ Zutrittsberechtigungen per App empfangen<br />

und übertragen<br />

+ Rückprotokollierung von Komponentendaten<br />

an die Verwaltungssoftware<br />

+ Online-Komfort zum Offline-Preis<br />

+ Für jede Tür den passenden Komponententyp<br />

DER AUTOR<br />

Michael Simon ist Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter <strong>der</strong> Zabag<br />

Security Engineering GmbH, Grünhainichen (Sachsen).<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />

winkhaus.de


Technik & Innovation<br />

Sicherheit<br />

Prävention<br />

Intelligentes Schutzsystem<br />

Neue<br />

Solarleuchte<br />

VIALUX<br />

Bei <strong>der</strong> Videoüberwachung öffentlicher Gebäude ist die Einhaltung <strong>der</strong> Datenschutzbestimmungen<br />

ein großes Thema. Das Präventivsystem Safe Places<br />

anonymisiert die aufgezeichneten Kamerabil<strong>der</strong> und hält so die Richtlinien ein.<br />

ihre Kleidung sind nicht zu erkennen. Das<br />

System bemerkt nicht, wer etwas tut, son<strong>der</strong>n<br />

nur, dass etwas passiert – beispielsweise<br />

durch schnelle Bewegungen o<strong>der</strong><br />

eine Verän<strong>der</strong>ung des Laustärkelevels. Erst<br />

wenn ein solcher Fall eintritt, gibt das System<br />

die Information weiter und Menschen<br />

schalten sich ein.<br />

MONITORING ERST NACH SCHULSCHLUSS<br />

Safe Places überwacht die Philipp-Matthäus-Hahn-Schule in Balingen. Die Technologie verpixelt<br />

die Video- und Audiosignale.<br />

Bis zum vergangenen August sorgten<br />

Jugendliche nachts für Lärm, Müll,<br />

Einbrüche und Vandalismus auf<br />

dem Gelände <strong>der</strong> Balinger Philipp-Matthäus-Hahn-Schule.<br />

Die Polizei konnte wenig<br />

ausrichten, da die Beamten das Gelände<br />

nach Schulschluss o<strong>der</strong> am Wochenende<br />

nicht ständig kontrollieren konnten. Schon<br />

Ende September 2019 setzten sich die<br />

Schulleitung und das Landratsamt zusammen<br />

und diskutierten die Möglichkeiten.<br />

Alle Beteiligten waren sich einig, dass es<br />

ein mo<strong>der</strong>nes Sicherheitskonzept braucht.<br />

Dieses sollte das Gelände <strong>der</strong> Schule schützen,<br />

gleichzeitig aber einen offenen Schulhof<br />

zulassen und dem Datenschutz gerecht<br />

werden.<br />

Die Installation eines konventionellen<br />

Kamerasystems war nicht möglich, weil<br />

dieses durch die Klarbildaufnahmen den<br />

Datenschutz verletzt hätte. Gleichzeitig<br />

wäre so ein System teuer gewesen, weil es<br />

eine permanente Überwachung am Bildschirm<br />

durch Fachpersonal erfor<strong>der</strong>t hätte.<br />

Schließlich entschied man sich für das<br />

Präventivsystem Safe Places mitsamt <strong>der</strong><br />

ihm zugrundeliegenden Anonymisierungstechnik<br />

Savas. „Unser Konzept sieht<br />

ein anonymisiertes Videomonitoring vor“,<br />

sagt Projektleiter Ayhan Sönmez. Zunächst<br />

führte sein Team eine Risikoanalyse<br />

durch und errichtete sechs Schutzzonen<br />

mit neun Kameras. Im August 2020 nahm<br />

Safe Places den Dienst auf.<br />

„Savas steht für ‚System zur Anonymisierung<br />

von Video- und Audio-Signalen‘“,<br />

erklärt Sönmez. „Das System schafft den<br />

Spagat zwischen zuverlässigem Monitoring<br />

und Einhaltung <strong>der</strong> Datenschutzvorgaben.“<br />

Savas sei aktuell das einzige System<br />

auf dem Markt, das die Anonymisierung<br />

zu 100 Prozent gewährleisten könne.<br />

Das ist möglich, weil Savas keine Klarbil<strong>der</strong><br />

liefert. Personen, ihre Gesichter und<br />

Foto: EnBW Energie Baden-Württemberg<br />

„Unsere Lösung enthält eine künstliche<br />

Intelligenz, die die anonymisierten Daten<br />

auswertet und dabei immer besser wird“,<br />

erklärt Sönmez. „Sie lernt bei Ereignissen<br />

dazu und verbessert so die Genauigkeit<br />

<strong>der</strong> Meldungen.“ Wenn beispielsweise<br />

eine Scheibe zu Bruch geht o<strong>der</strong> jemand<br />

schreit, nimmt Savas die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Lautstärke wahr und meldet diese an die<br />

Alarmempfangsstelle. Die Alarmempfangsstelle<br />

ist nach DIN EN 50518 zertifiziert<br />

und erfüllt hohe Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />

Technik und Personal. Die Mitarbeiter<br />

sichten das anonymisierte Video- und Audio-Material,<br />

können die Personen per<br />

Lautsprecher zum Weggehen auffor<strong>der</strong>n<br />

o<strong>der</strong> informieren die Polizei. Während des<br />

Schulbetriebs ist das System ausgeschaltet.<br />

Erst nach dem Unterrichtsende startet<br />

das Monitoring und endet am nächsten<br />

Morgen kurz vor Schulbeginn. „Zu Beginn<br />

gab es Nachfragen von Kollegen, Schülern<br />

und Eltern. Wir haben ihnen die Funktion<br />

des Systems erklärt, und seitdem gibt es<br />

keinerlei Bedenken mehr“, erzählt Schulleiter<br />

Martin Schatz. Derzeit entwickeln<br />

Spezialisten das Verfahren zu Savas DS+<br />

weiter.<br />

Clemens von Walzel<br />

DER AUTOR<br />

Clemens von Walzel ist Senior Manager<br />

Business Communications <strong>der</strong> EnBW in<br />

Stuttgart.<br />

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Sicherheit<br />

Die Schließlösung kann mit mehreren Zugangsrechten programmiert werden und ersetzt so einen Schlüsselbund.<br />

Fotos: Iloq<br />

Die Schließlösung ist bisher in drei Wagnis-Wohnprojekten eingebaut.<br />

Verwaltung<br />

Digitaler Türöffner<br />

Elektronische Schließsysteme können den Zutritt zu Gebäuden und Räumlichkeiten<br />

sicher und einfach kontrollieren. In einigen Wohnprojekten sind sie<br />

bereits im Einsatz.<br />

Die Wohnbaugenossenschaft Wagnis<br />

will durch innovative architektonische<br />

Konzepte ein Zuhause<br />

schaffen, das Begegnung und lebendige<br />

Gemeinschaft unterstützt. Beim Bau ihrer<br />

Intelligente Lösungen<br />

für Städte und Kommunen<br />

■ Breitbandnetze (FTTx)<br />

■ Private 5G-/LTE-Netze<br />

■ Cybersecurity<br />

■ Lösungen für E-Mobilität<br />

Wohnprojekte spielte deshalb vor allem<br />

die Schlüsselverwaltung eine wichtige<br />

Rolle. Diese sollte so einfach und nachvollziehbar<br />

wie möglich gestaltet sein. Die<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung bestand darin, nicht nur<br />

das Zugangsmanagement für eine große<br />

Anzahl von privat genutzten Wohnungen<br />

zu optimieren, son<strong>der</strong>n auch die verschiedenen<br />

gemeinschaftlichen Zugangsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

zu organisieren.<br />

Bereits im Jahr 2017 entschied sich die<br />

Wohnbaugenossenschaft daher für den<br />

Einsatz von digitalen Schließsystemen.<br />

Installiert wurden die Systeme zunächst in<br />

einem Wohnprojekt mit 53 Apartments,<br />

zwei Gästewohnungen und mehreren<br />

Gemeinschaftsräumen. Bis heute folgten<br />

zwei weitere Wagnis-Wohnprojekte sowie<br />

die Ausweitung auf die Gemeinschaftsbereiche<br />

<strong>der</strong> Wohnquartiere von<br />

mehreren Bauherren. Insgesamt sind<br />

knapp 500 digitale Schließzylin<strong>der</strong> verbaut<br />

und rund 2.674 Schlüssel im Umlauf.<br />

Der Vorteil für die Bewohner: Ein<br />

einziger Schlüssel kann mit allen Zugangsrechten<br />

für die gemeinschaftlich<br />

genutzten Flächen und Räume programmiert<br />

werden. Das macht einen schweren<br />

Schlüsselbund überflüssig.<br />

KEINE BATTERIEN UND KABEL NÖTIG<br />

Falls ein digitaler Schlüssel verloren gehen<br />

o<strong>der</strong> sich die Nutzungsstrukturen<br />

und -bedürfnisse verän<strong>der</strong>n sollten,<br />

kann man die Zugangsrechte än<strong>der</strong>n. Die<br />

Schlüssel lassen sich neu programmieren<br />

o<strong>der</strong> sperren, die Schließzylin<strong>der</strong> müssen<br />

nicht ausgetauscht und ersetzt werden.<br />

Das stellt eine kostengünstige Lösung<br />

für die Mieter dar. Die Wohnbaugenossenschaft<br />

als Verwalter profitiert<br />

ebenfalls von dem schnellen Än<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

Zugangsrechte, denn Mieterwechsel und<br />

Schlüsseltausch gehören bei großen<br />

Wohnprojekten zur Tagesordnung.<br />

Des Weiteren können versuchte Türöffnungen<br />

optional vom Schließzylin<strong>der</strong><br />

protokolliert und nachverfolgt werden.<br />

Das verhin<strong>der</strong>t eine missbräuchliche Benutzung<br />

und bietet den Hausbewohnern<br />

ein hohes Maß an Sicherheit, insbeson<strong>der</strong>e<br />

in Bezug auf die Gemeinschaftsräume.<br />

Elektronische Schließsysteme<br />

funktionieren außerdem ohne Batterien<br />

und Kabel. Die benötigte Energie wird<br />

allein durch den Schlüsseleinschub generiert.<br />

Somit entfällt nicht nur das<br />

Wechseln <strong>der</strong> Batterien, son<strong>der</strong>n auch<br />

Batterieabfall. Auf diese Weise wird die<br />

Umwelt geschont.<br />

DER WEG ZUR DIGITALEN LÖSUNG<br />

Der Übergang von einer mechanischen<br />

Schließanlage zu einem digitalen System<br />

stellt oft im ersten Schritt eine Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

dar. Christoph Miller, Mitglied<br />

des Vorstandes von Wagnis, bewertet die<br />

Entwicklung im Rückblick aber positiv:<br />

„Da wir einen Software-affinen Verwalter<br />

haben, war <strong>der</strong> Übergang von <strong>der</strong><br />

mechanischen zur digitalen Schließanlage<br />

recht einfach“, sagt er. Holger<br />

Schmeiser, Regionalleiter <strong>der</strong> Firma Iloq,<br />

hat die Wagnis-Projekte von Beginn an<br />

betreut. Er ergänzt: „Wir verfolgen gemeinsame<br />

Werte und Ziele in puncto<br />

Innovation, Nachhaltigkeit und Effizienz<br />

im Wohnungsbau. Darüber hinaus befruchten<br />

wir uns gegenseitig mit neuen<br />

Ideen und Ansätzen.“ Die Wohnbaugenossenschaft<br />

meldet ihre Ideen an die<br />

Firma zurück, wie zum Beispiel eine<br />

Schnittstelle für ein Raumbuchungsprogramm<br />

inklusive Schlüsselverwaltung.<br />

Diese kümmert sich anschließend um<br />

die Umsetzung. Aktuell plant Wagnis<br />

bereits, das Schließsystem auch in zukünftigen<br />

Wohnquartieren zu implementieren.<br />

Red.<br />

VIELSEITIGE<br />

ELEKTRONISCHE<br />

ZUTRITTSLÖSUNGEN<br />

––––<br />

SYSTEMARCHITEKTUR je nach<br />

Anfor<strong>der</strong>ung online, offline, funkvernetzt,<br />

Cloud-basiert und mobil.<br />

––––<br />

SYSTEMPLATTFORM mit Türbeschlägen<br />

und -zylin<strong>der</strong>n, Wandlesern,<br />

Spindschlössern, Software, Apps u.v.m.<br />

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SYSTEMKOMPONENTEN für<br />

Innen- und Außentüren, automatische<br />

Türsysteme, Tore, Aufzüge, Spinde,<br />

Möbel, Zufahrten u.v.m.<br />

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Breitband und Vernetzte Kommune<br />

Technik & Innovation<br />

Auch auf dem Land 5G-Netz zu haben, wäre für viele Bürger ein essenzielles Bedürfnis. Doch es gibt immer noch viele sogenannte „graue Flecken“<br />

in Deutschland, in denen <strong>der</strong> Glasfaserausbau auf <strong>der</strong> Strecke bleibt. Dank eines Bundesför<strong>der</strong>programms sind diese nun auch för<strong>der</strong>fähig.<br />

Gigabitausbau<br />

Noch eine Wegstrecke vor sich<br />

Foto: Adobe Stock/mazolafoto<br />

<strong>der</strong> Bund in diesem Rahmen rund zwölf<br />

Milliarden Euro zur Verfügung und unterstützt<br />

den Ausbau von Glasfaseranbindungen,<br />

um unterversorgte sowie wirtschaftlich<br />

nicht rentable Gebiete ans Gigabitnetz<br />

anzuschließen. Mit <strong>der</strong> Neuauflage des<br />

Bundesför<strong>der</strong>programms Breitband – am<br />

26. April <strong>2021</strong> in Kraft getreten – sind nun<br />

auch sogenannte „graue Flecken“ för<strong>der</strong>fähig.<br />

Zusammen mit den Maßnahmen zur<br />

Beseitigung verbleiben<strong>der</strong> Mobilfunklöcher<br />

untermauert die Bundesregierung<br />

damit ihr strategisches Ziel, bis 2025 in<br />

Deutschland flächendeckend Gigabitnetze<br />

verfügbar zu machen.<br />

INNOVATIVE VERLEGEMETHODEN<br />

Neben den vom Bund bereitgestellten För<strong>der</strong>möglichkeiten<br />

spielen insbeson<strong>der</strong>e die<br />

Netzbetreiber eine zentrale Rolle – sowohl<br />

im geför<strong>der</strong>ten als auch dem eigenwirtschaftlichen<br />

Gigabitausbau. So haben die<br />

Netzbetreiber, über die För<strong>der</strong>projekte hinausgehend,<br />

eigenständig Investitionen in<br />

den Regionen getätigt und selbstständig<br />

ausgebaut. Einige Unternehmen haben<br />

sich zuletzt auch mit Expansionskapital<br />

finanzstarker Investoren verstärkt, um ihre<br />

Aktivitäten weiter ausweiten zu können.<br />

Der kommunalen Ebene kommt beim<br />

Gigabitausbau ebenfalls eine zentrale<br />

Rolle zu. Die För<strong>der</strong>verfahren zu planen<br />

und zu realisieren, ist und bleibt dabei ein<br />

essenzieller Aspekt. Darüber hinaus können<br />

Kommunen den Gigabitausbau in ihrer<br />

Region beispielsweise so unterstützen:<br />

• Ein wesentlicher Baustein ist <strong>der</strong> aktive<br />

Einsatz digitaler Hilfsmittel. Diese können<br />

für die Kommunikation sowie auch<br />

den Austausch von Informationen und<br />

Dokumenten dazu beitragen, die Umsetzung<br />

von Projekten zu beschleunigen,<br />

insbeson<strong>der</strong>e dann, wenn – wie bei<br />

Infrastrukturprojekten üblich – eine<br />

Vielzahl an Akteuren beteiligt ist. Damit<br />

einher geht natürlich auch, standardisierte<br />

und transparente Genehmigungsverfahren<br />

innerhalb <strong>der</strong> kommunalen<br />

Verwaltung zu etablieren.<br />

• In den vergangenen Jahren haben sich<br />

zudem die minimalinvasiven Verlegemethoden<br />

stetig weiterentwickelt. Der<br />

Einsatz innovativer Verlegemethoden<br />

hat das Potenzial, den Ausbau deutlich<br />

zu beschleunigen und Investitionskosten<br />

zu senken. Heute kann je nach Situation<br />

und vorherrschenden Rahmenbedingungen<br />

auf eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Technologien zurückgegriffen<br />

werden.<br />

• Ein weiterer Hebel, mit dem Kommunen<br />

den Gigabitausbau aktiv gestalten können,<br />

ist die Berücksichtigung von Synergiepotenzialen<br />

und Baumaßnahmen<br />

innerhalb <strong>der</strong> Kommune. So sollte <strong>der</strong><br />

Infrastrukturausbau bei <strong>der</strong> kommunalen<br />

(Bau-)Planung konsequent mitgedacht<br />

werden. Dazu zählen etwa die<br />

Prüfung einer Mitverlegung von Leerrohren<br />

bei Straßenarbeiten, die Nutzung<br />

geeigneter kommunaler Infrastrukturen<br />

sowie auch die Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Anfor<strong>der</strong>ungen für einen Mobilfunkausbau.<br />

Denn die künftigen Mobilfunknetze<br />

werden deutlich engmaschiger.<br />

Das heißt, dass statt großer Antennen<br />

vermehrt Kleinzellen installiert werden.<br />

Die dafür notwendigen Standorte benötigen<br />

Strom- und Glasfaseranschlüsse.<br />

Ob Mobilfunkausbau, innovative Verlegemethoden<br />

o<strong>der</strong> Management von Infrastrukturprojekten<br />

– zu diesen und weiteren<br />

Themen bieten die Län<strong>der</strong>kompetenzzentren<br />

wie auch das Gigabitbüro des<br />

Bundes ein breites Informations- und<br />

Schulungsangebot für Kommunen an. Das<br />

digitale Lernportal des Gigabitbüros des<br />

Bundes wurde kürzlich live geschaltet.<br />

Unter <strong>der</strong> Adresse www.digitaleslernportal.de<br />

bietet es den kommunalen<br />

Vertretern die Möglichkeit, zeit- und ortsunabhängig<br />

neue Erkenntnisse rund um<br />

den Gigabitausbau zu gewinnen. Die Angebote<br />

des Gigabitbüros sowie auch <strong>der</strong><br />

Län<strong>der</strong>kompetenzzentren sind für Kommunen<br />

kostenfrei und dienen dem Aufbau<br />

und <strong>der</strong> Vertiefung von Expertise in Sachen<br />

Gigabitnetze auf <strong>der</strong> kommunalen<br />

Ebene.<br />

Caspar Preysing<br />

DER AUTOR<br />

Caspar Preysing ist Leiter des Gigabitbüros des<br />

Bundes in Berlin.<br />

Rund 88 Prozent <strong>der</strong> deutschen Haushalte verfügen aktuell bereits über<br />

Breitbandanschlüsse mit mindestens 100 Mbit/s. Dennoch sind die<br />

Unterschiede in <strong>der</strong> Versorgung zwischen Städten und ländlichem Raum noch<br />

enorm. Daher unterstützt die Bundesregierung hier mit För<strong>der</strong>programmen.<br />

Deutschland kommt beim Gigabitausbau<br />

deutlich voran. So ist seit<br />

2017 die Zahl <strong>der</strong> Breitbandanschlüsse<br />

um fast zehn Prozent auf 36,2<br />

Millionen in 2020 gestiegen. Und wenngleich<br />

Deutschland beim flächendeckenden<br />

Glasfaserausbau noch eine Wegstrecke<br />

vor sich hat, wird <strong>der</strong> Bedarf <strong>der</strong> meisten<br />

Bürger durch das bestehende Netz gut<br />

abgedeckt – und das trotz coronabedingter<br />

Zusatzbelastungen wie Homeoffice und<br />

-schooling. Auf dem Weg zur Gigabitgesellschaft<br />

bleibt <strong>der</strong> Ausbau <strong>der</strong> digitalen<br />

Infrastruktur auch weiterhin ein zentrales<br />

Thema für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.<br />

Denn auch künftig werden <strong>der</strong><br />

Bandbreitenbedarf <strong>der</strong> Nutzer sowie das<br />

Datenvolumen in den globalen Netzen<br />

stark zunehmen. Mittelfristig wird dieser<br />

Bedarf nur über gigabitfähige Netze abgedeckt<br />

werden können – das bedeutet vor<br />

allem Glasfaser und 5G.<br />

Derzeit verfügen schon gut 88 Prozent<br />

<strong>der</strong> Haushalte in Deutschland über Breitbandanschlüsse<br />

mit mindestens 100<br />

Mbit/s. Über 59 Prozent <strong>der</strong> Haushalte<br />

stehen Gigabitanschlüsse (mindestens<br />

1.000 Mbit/s) zur Verfügung, mehr als<br />

doppelt so vielen wie Ende 2018. Während<br />

die städtische und halbstädtische Verfügbarkeit<br />

generell gut ist, ist die Versorgung<br />

im ländlichen Raum über alle Kategorien<br />

hinweg ausbaufähig – gut 65 Prozent <strong>der</strong><br />

Haushalte erhalten Datenraten von 100<br />

Mbit/s und mehr (gegenüber fast 96 Prozent<br />

im städtischen Raum) und nur 20<br />

Prozent verfügen über einen gigabitfähigen<br />

Anschluss (76 Prozent in <strong>der</strong> Stadt).<br />

Diese Unterschiede sind nicht zuletzt<br />

dem Umstand geschuldet, dass die Netze<br />

im ländlichen Raum für Netzbetreiber oftmals<br />

wirtschaftlich nur schwer zu erschließen<br />

sind. Diese Herausfor<strong>der</strong>ung adressiert<br />

die Bundesregierung mit umfassenden<br />

För<strong>der</strong>programmen. Insgesamt stellt<br />

Die Glasfaserzukunft wird<br />

auf dem Land geschrieben.<br />

Und zwar: jetzt!<br />

Wir unterstützen Sie dabei, den Glasfaserausbau<br />

auch in Ihrer Kommune zu realisieren.<br />

Partnerschaftlich, flächendeckend & auf<br />

Augenhöhe.<br />

32 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />

Ergreifen Sie die Initiative:<br />

glasfaser-jetzt@deutsche-glasfaser.de


Technik & Innovation<br />

Breitband und Vernetzte Kommune<br />

Technik & Innovation<br />

Vom Petri Hof bis zum Rathaus <strong>der</strong> Gemeinde Bous erstreckt sich das Ausbaugebiet des kostenlosen Drahtlosnetzwerks.<br />

WLAN-Gutscheine<br />

Mobil surfen im Ort<br />

Vor drei Jahren startete die Europäische Union ein För<strong>der</strong>programm, um<br />

Kommunen zu unterstützen, die in ihrem Gebiet ein kostenfreies WLAN für alle<br />

umsetzen wollten und vergab Gutscheine in Höhe von 15.000 Euro. Die<br />

7.000-Einwohner-Kommune Bous im Saarland hat einen davon erhalten.<br />

Der schnelle Zugriff auf alle möglichen<br />

Daten über Smartphone, Tablet<br />

o<strong>der</strong> ein an<strong>der</strong>es Endgerät ist<br />

aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.<br />

Der Wunsch, überall auf ein leistungsfähiges<br />

und idealerweise kostenloses<br />

Mobilfunknetz zugreifen zu können, ist<br />

daher verständlich und wird von vielen<br />

Interessengruppen postuliert.<br />

Um Kommunen, die den Aufbau eines<br />

kostenfreien Drahtlosnetzwerks in ihrem<br />

Gemeindegebiet vorantreiben wollen, zu<br />

unterstützen, hat die EU mit „WiFi4EU“<br />

ein För<strong>der</strong>programm aufgelegt. Dazu<br />

wurde bereits Anfang März 2018 das zugehörige<br />

Portal freigeschaltet.<br />

Die folgenden Wochen waren jedoch<br />

von technischen Problemen gekennzeichnet.<br />

Denn das Portal war lange Zeit gesperrt<br />

und teilweise völlig überlastet. Der<br />

Gemeinde Bous gelang die Registrierung<br />

schließlich am 16. März 2018.<br />

Bei <strong>der</strong> Teilnahme galt das Windhund-Prinzip<br />

– ein Verfahren, bei dem <strong>der</strong><br />

Zugang zu einer nur begrenzt vorhandenen<br />

Ressource ausschließlich nach <strong>der</strong><br />

zeitlichen Reihenfolge <strong>der</strong> Bedarfsanmeldungen,<br />

nicht jedoch nach an<strong>der</strong>en Kriterien<br />

freigegeben wird. Der Wettbewerb<br />

wurde in vier Tranchen geteilt, in denen<br />

es jeweils knapp 60 Gutscheine à 15.000<br />

Euro für ganz Deutschland zu gewinnen<br />

gab. Also konnten nur 240 <strong>der</strong> insgesamt<br />

etwa 12.000 Kommunen profitieren.<br />

Die registrierten Kommunen werden in<br />

einem sogenannten Call aufgerufen, sich<br />

förmlich für das Programm zu bewerben.<br />

Nachdem die Gemeinde Bous beim ersten<br />

Call 2018 keinen Zuschlag erhalten konnte,<br />

war die Verwaltung beim zweiten Aufruf<br />

am 5. April 2019 schließlich erfolgreich.<br />

Hierzu beglückwünschte die Europäische<br />

Union die 7.000-Einwohner-Kommune am<br />

7. Juni 2019 offiziell. Dadurch war die För<strong>der</strong>ung<br />

sichergestellt und es musste in <strong>der</strong><br />

Folge eine Firma zur konkreten Umsetzung<br />

ausgewählt werden. Hierfür kamen<br />

ausschließlich zertifizierte Firmen aus einer<br />

Liste <strong>der</strong> EU-Vertragspartner in Frage.<br />

Noch im Juni wurde <strong>der</strong> Kontakt zur<br />

saarländischen Firma Regler Systems aufgenommen.<br />

Dort hatte man bereits Referenzen<br />

mit WLAN-Installationen in zahlreichen<br />

Firmen, aber auch in einer saarländischen<br />

Gemeinde.<br />

Am 11. November 2019 wurde zunächst<br />

<strong>der</strong> Auftrag zur Konzepterstellung über<br />

960 Euro netto an das Unternehmen vergeben.<br />

Anschließend legte man das Gebiet<br />

für die WLAN-Installation fest. Hierfür<br />

wurde ein Bereich ausgewählt, <strong>der</strong> auch<br />

das Zentrum <strong>der</strong> städtebaulichen Maßnahmen<br />

darstellt. Dieser reicht vom Bouser<br />

Rathaus entlang <strong>der</strong> Ortsdurchfahrt <strong>der</strong><br />

Bundesstraße 51 und zweigt dann in eine<br />

Geschäftsstraße ab, an <strong>der</strong> Arztpraxen und<br />

34 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />

Fotos: Gemeinde Bous<br />

Gastronomiebetriebe zu finden sind. Das<br />

Ausbaugebiet endet schließlich am Petri<br />

Hof, einer gemeindeeigenen Veranstaltungsstätte<br />

mit Restaurant- und Hotelbetrieb.<br />

Zur Realisierung des Ausleuchtungskonzepts<br />

ergab sich die Notwendigkeit,<br />

neben zwei Netzzugangseinrichtungen<br />

sieben „Mesh Points“ zu installieren. Dies<br />

sind Einrichtungen zur Weitergabe und<br />

Verstärkung des Mobilfunksignals. Hierfür<br />

mussten bis auf zwei Ausnahmen die Privatbesitzer<br />

<strong>der</strong> Immobilien um Genehmigung<br />

zur Installation <strong>der</strong> Geräte einschließlich<br />

<strong>der</strong> Stromversorgung gebeten<br />

werden.<br />

ZEITVERZÖGERUNGEN AUF DEM WEG<br />

Auch wenn sich die Mehrzahl <strong>der</strong> Besitzer<br />

spontan bereit zeigte, die Installationen an<br />

ihren Häusern vornehmen zu lassen, waren<br />

doch zeitaufwändige Einzelverhandlungen<br />

notwendig. Eine weitere Zeitverzögerung<br />

brachte die aufkommende Corona-Pandemie<br />

mit sich. Trotzdem konnte<br />

Ende 2020 das Ausleuchtungskonzept mit<br />

allen beteiligten Eigentümern abgestimmt<br />

und zur Umsetzung freigegeben werden.<br />

Im Januar <strong>2021</strong> wurde die ortsansässige<br />

Elektrofachfirma Rief offiziell mit <strong>der</strong> Installation<br />

<strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen technischen<br />

Einrichtungen beauftragt. Hierbei zeigte<br />

sich, dass die För<strong>der</strong>summe von 15.000<br />

Euro für das Gesamtprojekt nicht auskömmlich<br />

ist. Die Mehrkosten von rund<br />

4.200 Euro müssen über den Haushalt <strong>der</strong><br />

Wir sind Ihr Partner in <strong>der</strong> Region.<br />

Die BBV Deutschland hat eine klare Vision und setzt auf feste Partnerschaften.<br />

Wir wollen den Weg von Kommunen in die Gigabit-Gesellschaft<br />

im ländlichen Raum ebnen, den privatwirtschaftlichen Aufbau leistungsfähiger<br />

Glasfasernetze vorantreiben und den dort lebenden Menschen<br />

schon heute und nicht erst morgen echte Zukunftsper spektiven bei <strong>der</strong><br />

Versorgung mit schnellem Internet geben.<br />

Kontaktieren Sie uns!<br />

BBV Deutschland GmbH<br />

Robert-Bosch-Straße 32<br />

63303 Dreieich<br />

Tel 06103 37424-00<br />

info@bbv-deutschland.de<br />

Gemeinde Bous abgedeckt werden. Die<br />

monatlichen Kosten <strong>der</strong> Telekom-Anschlüsse<br />

verbleiben ebenfalls bei <strong>der</strong> Kommune.<br />

Zusätzlich wurde mit den Eigentümern<br />

<strong>der</strong> in Anspruch genommenen<br />

Gebäude ein finanzieller Ausgleich für die<br />

entstehenden Energiekosten <strong>der</strong> Mesh<br />

Points vereinbart.<br />

Die eigentlichen Installationsarbeiten<br />

konnten innerhalb von drei Tagen problemlos<br />

realisiert werden. Mitte <strong>Mai</strong> erfolgte<br />

die Inbetriebnahme des kostenlosen Wifi<br />

in Bous. Vom Rathaus bis zum Petri Hof<br />

ergibt dies ein einheitliches Netz auf einer<br />

Länge von knapp 700 Metern, in dem sich<br />

die Nutzer und Besucher <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Kirchund<br />

Saarbrücker Straße ansässigen Gastronomiebetriebe,<br />

Arztpraxen und Ladenlokale<br />

kostenlos einbuchen können.<br />

Der gesamte Prozess wurde vom Rat <strong>der</strong><br />

Gemeinde Bous, <strong>der</strong> den Ausbau uneingeschränkt<br />

befürwortet hatte, konstruktiv<br />

begleitet. Zur erfolgreichen Umsetzung<br />

haben jedoch auch die Eigentümer <strong>der</strong> Gebäude,<br />

an <strong>der</strong>en Hausfront die technischen<br />

Einrichtungen installiert wurden, beigetragen.<br />

Darüber hinaus war die schnelle Zusammenarbeit<br />

mit den beiden beauftragten<br />

Firmen ein entscheiden<strong>der</strong> Grundstein<br />

für den Ausbau des kostenfreien Drahtlosnetzwerks<br />

in <strong>der</strong> Gemeinde.<br />

Insgesamt hat sich gezeigt, dass zwar<br />

die För<strong>der</strong>ung durch die EU ein wichtiger<br />

Anschub zum Aufbau einer Mobilfunkstruktur<br />

war, dass aber immer noch ein<br />

deutlicher finanzieller und organisatorischer<br />

Aufwand bei <strong>der</strong> Kommune selbst<br />

verbleibt.<br />

Stefan Louis<br />

Ihre Vorteile<br />

• Keine Inanspruchnahme<br />

von Steuermitteln<br />

• Vollständig privat finanziert<br />

• Schneller Ausbau<br />

• Open Access<br />

Entscheiden Sie sich jetzt für ein Glasfaser- Breitbandnetz<br />

und machen Sie Ihre Gemeinde fit für die Zukunft.<br />

• Aufwertung <strong>der</strong> Gewerbegebiete<br />

• Neuansiedlungen von Unternehmen<br />

• Wirtschaftliches Wachstum<br />

• Teilnahme am gesellschaftlichen und kulturellen Leben<br />

• Ausgleich Stadt- / Landgefälle<br />

• Heimarbeitsplätze<br />

• Attraktivere Neubaugebiete<br />

• Steigerung <strong>der</strong> Immobilienwerte<br />

HOHE NACHFRAGE<br />

Während <strong>der</strong> Bewerbungsphase<br />

beantragten mehr als 10.000<br />

Gemeinden in ganz Europa einen<br />

„WiFi4EU“-Gutschein. 3.400<br />

Gemeinden erhielten einen solchen für<br />

die Einrichtung von WLAN-Hotspots im<br />

öffentlichen Raum. Für die gesamte<br />

Initiative stellte die Kommission<br />

zusätzlich zu den ursprünglich<br />

zugewiesenen 120 Millionen Euro<br />

weitere Mittel bereit. Spanien, Italien<br />

und Deutschland erreichten hierbei die<br />

maximale Anzahl Voucher, die einem<br />

einzelnen Mitgliedsstaat zur Verfügung<br />

stehen.<br />

DER AUTOR<br />

Stefan Louis ist seit 2005 Bürgermeister<br />

<strong>der</strong> Gemeinde Bous 15 Kilometer<br />

nordöstlich von Saarbrücken im<br />

Saarland.<br />

BBV-DEUTSCHLAND.DE


Technik & Innovation<br />

Breitband und Vernetzte Kommune<br />

ÜBER DEN ZBA<br />

Der Zweckverband Breitband Altmark<br />

(ZBA) verfolgt die Strategie, die<br />

insbeson<strong>der</strong>e dezentral gelegenen und<br />

unterversorgten Orte <strong>der</strong> 4.700<br />

Quadratkilometer großen Altmark mit<br />

einem zukunftsfähigen und<br />

flächendeckenden Glasfasernetz zu<br />

erschließen. Als Zweckverband ist <strong>der</strong><br />

ZBA ein Zusammenschluss mehrerer<br />

kommunaler Gebietskörperschaften zur<br />

Erledigung <strong>der</strong> festgesetzten Aufgabe<br />

<strong>der</strong> Erschließung des Zweckverbandsgebietes<br />

mit Breitbandinternetanschlüssen.<br />

Damit bewältigen die Mitglie<strong>der</strong><br />

des ZBA gemeinschaftlich die Aufgabe<br />

<strong>der</strong> Daseinsvorsorge <strong>der</strong> Internetinfrastrukturentwicklung<br />

in <strong>der</strong> Altmark. 20<br />

Gemeinden, Verbandsgemeinden und<br />

Städte sowie die zwei Landkreise<br />

Altmarkkreis Salzwedel und Landkreis<br />

Stendal engagieren sich für die Altmark<br />

in Sachsen-Anhalt.<br />

Ländliche Gebiete<br />

Kombiniertes<br />

Ausbauvorhaben<br />

In <strong>der</strong> Altmark (Sachsen-Anhalt) befindet sich ein beson<strong>der</strong>s großes zusammenhängendes<br />

und umfangreich geför<strong>der</strong>tes FTTH-Ausbaugebiet. Dennoch können<br />

einige „schwarze Flecken“ nur über einen eigenwirtschaftlichen Ausbau mit<br />

Glasfaser versorgt werden.<br />

Das Giganetz in <strong>der</strong> Altmark ist logistischer<br />

Hochleistungssport. Die<br />

Region zählt zu den am größten<br />

zusammenhängenden FTTH-Ausbaugebieten<br />

<strong>der</strong> Bundesrepublik und ist <strong>der</strong>zeit<br />

das umfangreichste geför<strong>der</strong>te ländliche<br />

Breitbandprojekt Deutschlands. Das Ziel<br />

ist die flächendeckende Versorgung <strong>der</strong><br />

Altmark mit Glasfaser bis in jeden Ort und<br />

die Chancengleichheit für alle Altmarkbewohner.<br />

Da jedoch gemäß <strong>der</strong> För<strong>der</strong>kriterien<br />

nicht in allen Regionen geför<strong>der</strong>t werden<br />

kann, hatten sich die Geschäftsführung<br />

des Zweckverbands Breitband Altmark<br />

(ZBA), <strong>der</strong> Landrat des Landkreises<br />

Salzwedel, Michael Ziche, und die Geschäftsleitung<br />

des Breitbandunternehmens<br />

„DNS:NET“ nach <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> noch<br />

unterversorgten Gebiete und sogenannten<br />

„schwarzen Flecken“ dazu entschlossen,<br />

diese Lücken durch den raschen privatwirtschaftlichen<br />

Ausbau für zahlreiche<br />

Ortschaften zu beseitigen.<br />

Als technologischer Partner und Netzbetreiber<br />

für das 4.700 Quadratkilometer<br />

große Giganetz in <strong>der</strong> Altmark (Sach-<br />

Am 15. Oktober 2020 fand unter reger Beteiligung <strong>der</strong> Öffentlichkeit und <strong>der</strong> Einwohner aus Apenburg-Winterfeldt ein weiterer Spatenstich für das<br />

größte zusammenhängende FTTH-Projekt in Sachsen-Anhalt, diesmal im Projektgebiet 3, statt.<br />

36 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />

Fotos: H. Wiedl<br />

Der Zweckverband Breitband Altmark (ZBA) sorgt für eine schnelle und flächendeckende Erweiterung<br />

des Glasfasernetzes.<br />

sen-Anhalt) unter <strong>der</strong> Leitung des<br />

Zweckverbandes Altmark (ZBA) ist das<br />

Unternehmen bei <strong>der</strong> Realisierung und<br />

Erschließung <strong>der</strong> ländlichen Gebiete aktiv.<br />

Der eigenwirtschaftliche Ausbau in<br />

Sachsen-Anhalt in <strong>der</strong> Altmark startetet<br />

am 16. Februar dieses Jahres im ersten<br />

Ort Jübar.<br />

Rainer Piroth, Chief Networking Officer<br />

und Mitglied <strong>der</strong> Geschäftsleitung bei<br />

„DNS:NET“, bestätigte zu Beginn des<br />

Jahres den eigenwirtschaftlichen Ausbau<br />

in <strong>der</strong> Altmark: „In <strong>der</strong> Gemeinde Jübar<br />

im Altmarkkreis Salzwedel war <strong>der</strong> Start<br />

im Februar <strong>2021</strong> und dann werden wir<br />

schnell weitere Ortschaften in die Vorvermarktung<br />

und Planung aufnehmen,<br />

damit zeitgleich zu den Ausbauregionen<br />

in den geför<strong>der</strong>ten Clustern reagiert werden<br />

kann. Teams werden entsprechend<br />

informieren und mit allen Haushalten in<br />

den Dialog treten. Unser gemeinsames<br />

Ziel ist die flächendeckende Versorgung<br />

<strong>der</strong> Altmark mit 500 Mbit/s und darüber<br />

hinaus. Diese Datenraten konnten durch<br />

die entsprechende Anbindung an unsere<br />

Netztopologie in den ersten Ortschaften<br />

schon umgesetzt werden.“<br />

SCHWARZE FLECKEN AUF DER LANDKARTE<br />

Der Zweckverband steuert das kommunale<br />

Netz und Gesamtprojekt, bei dem<br />

20 Gemeinden und zwei Landkreise ihre<br />

kommunale Infrastruktur direkt aufbauen<br />

und mit höchsten Bandbreiten auf<br />

Glasfaserbasis realisieren. Die bislang<br />

unterversorgten Orte erstrecken sich dabei<br />

über 4.700 Quadratkilometer, es gibt<br />

zahlreiche „schwarze Flecken“, die<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />

ebenfalls zu berücksichtigen sind. Andreas<br />

Kluge, <strong>der</strong> Geschäftsführer des ZBA,<br />

meint dazu: „Das Geheimnis des erfolgreichen<br />

Breitbandausbaus liegt in <strong>der</strong><br />

Kooperation zwischen kommunaler und<br />

privater Wirtschaft.“ Er sei erfreut, dass<br />

ein Partner für den eigenwirtschaftlichen<br />

Ausbau gefunden werden konnte. „Das<br />

ist bei <strong>der</strong> Dimension des Altmarknetzes<br />

keine Selbstverständlichkeit.“<br />

Im <strong>Mai</strong> wurde bekanntgegeben, dass<br />

weitere Regionen per Eigenausbau folgen<br />

können. Für den Erfolg musste in<br />

Jübar eine Anschlussquote von 40 Prozent<br />

erreicht werden, damit sich <strong>der</strong> Ausbau<br />

rechnet. Wichtig war dabei die Unterstützung<br />

durch den Bürgermeister<br />

und den Gemein<strong>der</strong>at sowie engagierte<br />

Bürger von Jübar. Schon mehr als 45 Prozent<br />

<strong>der</strong> Jübarer Haushalte konnten vom<br />

Anschluss ans Glasfasernetz überzeugt<br />

werden.<br />

Generell wird mindestens eine Anschlussquote<br />

von 50 Prozent angestrebt.<br />

Verbandsgeschäftsführer Andreas Kluge<br />

vereinbarte mit <strong>der</strong> „DNS:NET“ im Projektgebiet<br />

3 den weiteren Ausbau vieler<br />

Orte in <strong>der</strong> Altmark. Konkret geht es um<br />

die Orte, die vom geför<strong>der</strong>ten Ausbau<br />

ausgelassen werden mussten o<strong>der</strong> nur in<br />

kleineren Teilen erschlossen werden<br />

konnten. Hans Güldenpenning<br />

DER AUTOR<br />

Hans Güldenpenning ist freier Journalist.<br />

Rollout<br />

Management<br />

im Gigabit-<br />

Zeitalter<br />

In einer vernetzten Welt<br />

In<br />

vernetzen<br />

einer vernetzten<br />

wir alle Ihre<br />

Welt<br />

Dienstleister.<br />

vernetzen wir alle Ihre Dienstleister.<br />

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Technik & Innovation Breitband und Vernetzte Kommune Anzeige<br />

Advertorial<br />

Unterversorgte Adressen können mit För<strong>der</strong>mitteln ans schnelle Internet per Glasfaser angeschlossen<br />

werden.<br />

Graue Flecken<br />

Mit Masterplan<br />

Mit dem kürzlich in Kraft getretenen neuen Bundesför<strong>der</strong>programm für „Graue<br />

Flecken“ wird <strong>der</strong> Breitbandausbau in unterversorgten Gebieten auch künftig<br />

eine große Rolle spielen. Melanie Harti berichtet von ihrer Erfahrung mit dem<br />

geför<strong>der</strong>ten Glasfaserausbau.<br />

Was muss von Seiten <strong>der</strong> Gemeinden und<br />

Zweckverbände erfolgt sein, ehe <strong>der</strong> Ausschreibungsprozess<br />

beginnen kann?<br />

Melanie Harti: Die Kommunen identifizieren<br />

unterversorgte Adressen. Anschließend erstellen<br />

sie eine Masterplanung zum Ausbau,<br />

auf <strong>der</strong>en Basis sie (Bundes- und/<br />

o<strong>der</strong> Landes-)För<strong>der</strong>mittel beantragen und<br />

die Art des Ausbauverfahrens wählen. Das<br />

heißt, die Kommune entscheidet sich entwe<strong>der</strong><br />

für das Betreibermodell – hier baut<br />

die Gemeinde die passive Infrastruktur<br />

selbst und verpachtet diese anschließend<br />

an einen Netzbetreiber – o<strong>der</strong> das Wirtschaftlichkeitslückenmodell<br />

– die Gemeinde<br />

unterstützt den Glasfaserausbau<br />

des Netzbetreibers ausschließlich finanziell.<br />

Wurden För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong> gewährt und<br />

das Projekt im Haushalt <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Kommune verankert, startet schließlich<br />

<strong>der</strong> Ausschreibungsprozess.<br />

Wie läuft dieser im Normalfall ab und was<br />

gibt es dabei zu beachten?<br />

Harti: Der erste Schritt <strong>der</strong> Netzbetreiber ist<br />

<strong>der</strong> sogenannte Teilnahmeantrag. Hier<br />

weisen die Bewerber ihre Qualifizierung<br />

für das ausgeschriebene Projekt nach. Anschließend<br />

beginnt ein zweistufiges Verfahren:<br />

Zunächst geben die Interessenten<br />

ein indikatives, dann ein finales Angebot<br />

ab. Zwischen beiden Offerten findet ein<br />

Verhandlungsgespräch statt, bei dem bestehende<br />

Unklarheiten ausgeräumt und<br />

Vertragsfragen besprochen werden können.<br />

Kommunen lassen sich zur Unterstützung<br />

hierbei meist juristisch begleiten. Im<br />

nächsten Schritt werden alle Angebote<br />

neutral nach denselben Kriterien bewertet<br />

und <strong>der</strong> Bestbieter erhält den Zuschlag. Es<br />

folgt die Beantragung des finalen För<strong>der</strong>bescheids<br />

beim För<strong>der</strong>mittelgeber und die<br />

Realisierung des Baus. Wichtig: Im Betrei-<br />

Foto: Adobe Stock/Sigtrix<br />

bermodell kann die Ausschreibung des<br />

Betriebs und des Tiefbaus parallel erfolgen,<br />

im Wirtschaftlichkeitslückenmodell<br />

wird die Bau- und Betreiberdienstleistung<br />

zusammen vergeben.<br />

Wie geht es im Anschluss an die Ausschreibung<br />

weiter?<br />

Harti: Nach <strong>der</strong> Zuschlagserteilung ist enger<br />

Kontakt und Kommunikation zwischen<br />

Gemeinde und Betreiber essenziell. Daher<br />

starten wir unmittelbar mit einem gemeinsamen<br />

Projekt-Kickoff. Wir setzen eine<br />

Projektorganisation auf, besprechen die<br />

Kundenansprache, den Zeitplan sowie die<br />

Umsetzung. Anschließend geht das Projekt<br />

in die praktische Realisierung.<br />

Welche drei Tipps würden Sie kommunalen<br />

Entscheidungsträgern geben, die sich für<br />

eine Mo<strong>der</strong>nisierung ihres Telekommunikationsnetzes<br />

interessieren?<br />

Harti: Erstens ist die Begleitung des Projekts<br />

durch ein Ingenieurbüro während <strong>der</strong> Ausschreibungsphase<br />

bis hin zur Realisierung<br />

ratsam. Das bringt wichtiges Knowhow<br />

und spart Zeit. Dasselbe gilt für die Nutzung<br />

einer Online-Plattform, über die <strong>der</strong><br />

gesamte Ausschreibungsprozess läuft.<br />

Gleichzeitig sorgt man so auch für Transparenz<br />

und Nachvollziehbarkeit bei <strong>der</strong><br />

Entscheidungsfindung. Und drittens ist die<br />

Ernennung eines Ansprechpartners auf<br />

kommunaler Ebene sinnvoll, <strong>der</strong> den<br />

Überblick über den Ausbau seitens <strong>der</strong><br />

Kommune behält.<br />

<br />

Interview: Hannes Müller<br />

ZUR PERSON<br />

Melanie Harti ist Leiterin des Teams<br />

Infrastruktur Management bei <strong>der</strong> NetCom BW,<br />

Ellwangen<br />

Foto: NetCom BW<br />

Foto: Hauff-Technik<br />

Die G-Box rationalisiert den Glasfaserausbau<br />

Hauff-Technik GmbH & Co. KG, <strong>der</strong> führende Hersteller von Mehrsparten-Hauseinführungen,<br />

bietet neue Lösungen für Glasfaser-Hausanschlüsse und optimiert dabei den Ausbau <strong>der</strong> letzten<br />

Meile. Erste Pilotprojekte werden mit <strong>der</strong> G-Box realisiert.<br />

Die Gemeinde Oberreichenbach im Nordschwarzwald treibt den Glasfaserausbau aktiv voran. Die<br />

Hausanschlüsse werden im Neubaugebiet mit <strong>der</strong> G-BOX vorbereitet.<br />

Bisher werden in Ausbaugebieten die notwendigen<br />

Anschlussquoten zum Teil nur knapp erreicht.<br />

Selbst bei erfreulich hohen Anschlussquoten<br />

über 60 Prozent bleiben immer noch 30<br />

bis 40 Prozent <strong>der</strong> Gebäude unerschlossen.<br />

„Nachzügler“ beim Glasfaseranschluss verursachen<br />

jedoch einen erheblichen Aufwand und<br />

damit unverhältnismäßig hohe Kosten. Schneller<br />

und wirtschaftlicher zu werden sind deshalb<br />

die Ziele, die mit dem neuen und innovativen<br />

Anschlusskonzept <strong>der</strong> G-Box verfolgt werden.<br />

Die G-BOX bildet einen unterirdischen Glasfaser-Übergabepunkt<br />

auf dem privaten o<strong>der</strong> öffentlichen<br />

Grund und teilt dabei die Netzebene<br />

3 in die Teile 3 A und 3 B auf. Dieser neue Prozess<br />

hilft dabei, die begrenzten Ressourcen im<br />

Tief- und Netzbau optimal zu nutzen.<br />

Glasfaserausbau im Neubaugebiet<br />

Durch die Verwendung <strong>der</strong> G-Box wird es möglich,<br />

den Glasfaseranschluss vom Netzverteiler<br />

(NVT) bis zum Gehweg o<strong>der</strong> Kundengrundstück<br />

(Netzebene 3 A) betriebsbereit fertigzustellen.<br />

Das Mikrorohrnetz kann vor Fertigstellung <strong>der</strong><br />

Oberflächen auf seine vollständige Durchgängigkeit<br />

und Funktion geprüft werden. Die G-Box<br />

bietet die Möglichkeit, einen Glasfaser-Abschlusspunkt<br />

in einer wasserdichten Muffe<br />

aufzunehmen.<br />

Diese innovative Idee sorgt dafür, dass zukünftig<br />

das Netz bereits betriebsbereit ist, bevor<br />

im Neubaugebiet mit dem Bau des ersten Gebäudes<br />

begonnen wird. Der Glasfaser-Hausanschluss<br />

kann damit bereits vor dem Verkauf <strong>der</strong><br />

Grundstücke vermarktet werden.<br />

Sobald <strong>der</strong> Kunde den Auftrag für den Anschluss<br />

erteilt hat, kann das Gebäude mit <strong>der</strong><br />

G-Box sogar ohne aufwändige Spleißtechnik<br />

verbunden werden (Netzebene 3 B).<br />

Die im Nordschwarzwald gelegene Gemeinde<br />

Oberreichenbach ist ein gutes Beispiel dafür,<br />

wie eine Kommune den Glasfaserausbau damit<br />

bereits aktiv vorantreibt.<br />

Beim Bestandsausbau trägt die G-Box dazu<br />

bei, die Anzahl <strong>der</strong> Terminvereinbarungen für einen<br />

Hausanschlusstermin deutlich zu reduzieren.<br />

Dort werden bei <strong>der</strong> Verlegung <strong>der</strong> Mikrorohre<br />

die G-Boxen mit diesen verbunden und<br />

vor alle Gebäude eingegraben. Die Glasfaser-Einbläser<br />

blasen danach die Glasfaserkabel<br />

vom NVT in jede einzelne dieser G-Boxen für<br />

den kompletten Straßenzug ein. Wirtschaftlicher<br />

ist diese Tätigkeit nicht zu erledigen.<br />

Glasfaserausbau im Bestand<br />

Dieses Vorgehen hat für die Kommunen und die<br />

Netzbetreiber den großen Vorteil, dass Hausanschluss-Verträge,<br />

die erst nach <strong>der</strong> Ausbaumaßnahme<br />

zustande kommen, wesentlich einfacher<br />

und kostengünstiger abgewickelt werden können,<br />

da <strong>der</strong> Aufwand für Tiefbauarbeiten auf<br />

dem öffentlichen Grund hier in <strong>der</strong> Regel komplett<br />

entfällt und das Glasfaserkabel bereits in<br />

<strong>der</strong> G-Box auf den Kunden „wartet“. Im nächsten<br />

Schritt wird analog zum Neubaugebiet das<br />

Gebäude mit <strong>der</strong> G-Box beziehungsweise dem<br />

Glasfasernetz verbunden.<br />

Hauff-Technik bietet mit <strong>der</strong> G-Box eine Vielzahl<br />

von Möglichkeiten und ist deshalb nicht nur<br />

für große Carrier von Interesse. Kommunen haben<br />

die Möglichkeit, mit <strong>der</strong> G-Box den weiteren<br />

Ausbau eines leistungsfähigen Glasfasernetzes<br />

in ihren Gemeinden aktiv zu gestalten, und die<br />

Chance, den Breitbandanschluss für alle Einwohner<br />

zu beschleunigen und ihre Kommune<br />

mit intelligenter Infrastruktur für die digitale Zukunft<br />

gut aufzustellen. Denn Homeoffice macht<br />

eben nur dann Sinn, wenn am Wohnort genügend<br />

Bandbreite vorhanden ist.<br />

Nicht zuletzt bietet die G-Box, als ein Baustein<br />

des digitalen Infrastrukturausbaus, die<br />

Möglichkeit, auch zukünftige Smart-City-Anwendungen<br />

zu realisieren. Denn auch eine „intelligente“<br />

Straßenleuchte o<strong>der</strong> ein öffentliches<br />

WLAN-Netz und nicht zuletzt die 5G-Antenne<br />

benötigen zuallererst einen Glasfaseranschluss,<br />

<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> G-Box bereits vor <strong>der</strong> Realisierung<br />

<strong>der</strong> Maßnahme problemlos in <strong>der</strong> Infrastruktur<br />

eingeplant werden kann.<br />

Hauff-Technik GmbH & Co. KG<br />

Robert-Bosch-Straße 9<br />

89568 Hermaringen<br />

Tel. 07322/1333-0<br />

www.hauff-technik.de<br />

38 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21


Technik & Innovation<br />

Breitband und Vernetzte Kommune<br />

Hohe Geschwindigkeiten nicht nur für<br />

die Unternehmen vor Ort: Das Kompetenzzentrum<br />

will den Glasfaserausbau<br />

beschleunigen und vereinheitlichen.<br />

Kooperation<br />

Digitalisierung vorantreiben –<br />

gemeinsam!<br />

Einer für alle<br />

In <strong>der</strong> Region Heilbronn-Franken (Baden-Württemberg) soll ein Gigabit-<br />

Kompetenzzentrum entstehen. Es soll den flächendeckenden Glasfaserausbau<br />

in <strong>der</strong> Region zentral koordinieren und steuern. Ein Lagebericht.<br />

Als neutraler Partner für Gemeinden, Mobilfunknetzbetreiber<br />

und Flächeneigentümer baut<br />

die NOVEC Mobilfunkmasten für das 4G- und<br />

5G-Netz – schlüsselfertig aus einer Hand!<br />

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030 - 26 56 85 50<br />

Der flächendeckende Ausbau des<br />

Glasfasernetzes in <strong>der</strong> Wirtschaftsregion<br />

Heilbronn-Franken, zu <strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Land- und Stadtkreis Heilbronn, <strong>der</strong><br />

Landkreis Schwäbisch Hall, <strong>der</strong> <strong>Mai</strong>n-Tauber-<br />

sowie <strong>der</strong> Hohenlohekreis gehören,<br />

soll künftig zentral über ein Gigabit-Kompetenzzentrum<br />

gesteuert werden. Ein entsprechendes<br />

Konzept hat die Wirtschaftsregion<br />

Heilbronn-Franken GmbH (WHF)<br />

Foto: Adobe Stock/m.mphoto<br />

mit Unterstützung des Breitbandspezialisten<br />

„tktVivax GmbH“ und „PricewaterhouseCoopers<br />

Legal AG Rechtsanwaltsgesellschaft<br />

(PwC Legal)“ erarbeitet.<br />

Das Konzept wurde einstimmig von<br />

den Gesellschaftern <strong>der</strong> WHF beschlossen.<br />

Im nächsten Schritt müssen formal<br />

<strong>der</strong> Heilbronner Gemein<strong>der</strong>at und die<br />

Kreistage des Landkreises Heilbronn, des<br />

Hohenlohekreises, des <strong>Mai</strong>n-Tauber-Kreises<br />

und des Landkreises Schwäbisch<br />

Hall sowie die Verbandsversammlung<br />

des Regionalverbands entscheiden.<br />

DEN AUSBAU BESCHLEUNIGEN<br />

„Mithilfe des Kompetenzzentrums lässt<br />

sich <strong>der</strong> Breitbandausbau in <strong>der</strong> Region<br />

Heilbronn-Franken deutlich beschleunigen,<br />

so dass wir das Glasfasernetz schon<br />

in sechs bis acht Jahren flächendeckend<br />

zur Verfügung stellen können“, erklärt<br />

Harry Mergel, Heilbronner Oberbürgermeister<br />

und Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Wirtschaftsregion<br />

Heilbronn-Franken GmbH.<br />

Andreas Schumm, Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken<br />

GmbH, sieht weitere Vorteile: „Das<br />

Kompetenzzentrum wird für einheitliche<br />

Standards und Prozesse sorgen und so<br />

als zentraler Dienstleister alle 111 beteiligten<br />

Kommunen vor allem beim privatwirtschaftlichen<br />

Breitbandausbau unterstützen.<br />

Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite wäre es<br />

auch <strong>der</strong> Ansprechpartner für die Telekommunikationsanbieter<br />

und kann auf<br />

diese Weise für einheitliche Qualitätsstandards<br />

und Konditionen sorgen.“<br />

Eines <strong>der</strong> zentralen Ziele des neuen<br />

Kompetenzzentrums ist es, die Aufwände<br />

für die beteiligten Kommunen zu<br />

minimieren. Diese könnten zentral auf<br />

die Breitbandexpertise <strong>der</strong> Spezialisten<br />

von tktVivax und PwC Legal zugreifen,<br />

die rechtlich abgesicherten Musterverträge<br />

nutzen und die jeweiligen Projekte<br />

durch einheitliche Genehmigungs-, Abstimmungs-<br />

und Bauprozesse schneller<br />

und einfacher abwickeln.<br />

Gleichzeitig wird das Gigabitkompetenzzentrum<br />

gegenüber den Telekommunikationsanbietern<br />

Qualitätsstandards<br />

sowohl in technischer als auch in<br />

rechtlicher Hinsicht sicherstellen. Dies<br />

ist auch schon im Vorfeld durch ein<br />

Markterkundungsverfahren mit <strong>der</strong><br />

Deutsche GigaNetz GmbH erreicht worden.<br />

Mit einem weiteren möglichen<br />

Unternehmen sei man noch in Sondierungsgesprächen.<br />

Dabei werden unter<br />

an<strong>der</strong>em verbindliche Ausbaureihenfolgen<br />

festgeschrieben, Verlege- und Anschlussstandards<br />

definiert und Open-Access-Zusagen<br />

zu angemessenen Preisen<br />

sowie verbindliche Erschließungszusagen<br />

für alle Kommunen erreicht.<br />

VORBILD FÜR ANDERE REGION<br />

„Statt Einzelprojekten wird so eine ganzheitliche<br />

Erschließung in <strong>der</strong> Region<br />

Heilbronn-Franken umgesetzt sowie eine<br />

schnelle Realisierung auf Basis zukunftsfähiger<br />

Techniken ermöglicht und das zu<br />

attraktiven Verbraucherpreisen“, fasst<br />

Andreas Schumm zusammen.<br />

„Die Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken<br />

bekommt mit einer solchen<br />

Institution auch Vorbildcharakter<br />

für an<strong>der</strong>e Regionen, denn in dieser gemeinsamen<br />

und koordinierenden Form<br />

treiben nur wenige Regionen den Ausbau<br />

<strong>der</strong> Glasfasernetze voran“, betont Dirk<br />

Fieml, Geschäftsführer <strong>der</strong> tktVivax<br />

GmbH.<br />

„Wichtig war uns hierbei, kompetente<br />

Partner zu finden, die ganzheitlich die<br />

Region erschließen, um das sogenannte<br />

Cherry-Picking zu vermeiden“, so Dr.<br />

Nicolas Son<strong>der</strong>, Partner bei PwC Legal.<br />

tktVivax und PwC werden im Rahmen<br />

ihrer Beauftragung aktiv in das Gigabitkompetenzzentrum<br />

eingebunden und<br />

betreuen in <strong>der</strong> Startphase die technischen,<br />

strategischen und rechtlichen<br />

Themenfel<strong>der</strong>n.<br />

Red.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

NOVEC GmbH · Auerbachstr. 12 · 14193 Berlin-Grunewald · <strong>Mai</strong>l: info@novecmasten.de<br />

www.novecmasten.de


Technik & Innovation<br />

Breitband und Vernetzte Kommune<br />

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Advertorial<br />

Digitale Infrastruktur<br />

Gute Aussichten?<br />

Graue-Flecken-För<strong>der</strong>programm –<br />

<strong>der</strong> nächste Schritt zum Gigabit-Ausbau?<br />

Flächendeckend schnell surfen:<br />

Traum o<strong>der</strong> Realität bis 2025?<br />

PANELDISKUSSION IM JUNI<br />

Die TKG-Novelle wird am 8. Juni Thema<br />

einer Paneldiskussion bei <strong>der</strong><br />

diesjährigen Anga-Com Digital sein.<br />

Vertreter des Bundeswirtschaftsministeriums<br />

und <strong>der</strong> TK-Branche diskutieren<br />

über Mo<strong>der</strong>nisierungsansätze im neuen<br />

TKG und Herausfor<strong>der</strong>ungen bei <strong>der</strong><br />

Umsetzung. Eine kostenfreie Anmeldung<br />

für den Kongress ist möglich unter:<br />

www.angacom.de.<br />

DIE AUTORIN<br />

Dr. Andrea Huber ist Geschäftsführerin<br />

des Breitbandverbands Anga in Berlin.<br />

Anfang <strong>Mai</strong> wurde die TKG-Novelle zur Mo<strong>der</strong>nisierung des Telekommunikationsrechts<br />

beschlossen. Ein Ziel: den Ausbau eines gigabitfähigen Netzes zu<br />

beschleunigen. Ob <strong>der</strong> Plan gelungen ist, kommentiert Dr. Andrea Huber.<br />

Das Ziel <strong>der</strong> Bundesregierung ist<br />

eine flächendeckende Verfügbarkeit<br />

von Gigabit-Anschlüssen bis<br />

zum Jahr 2025. Neben Regelungen zu Sicherheitsthemen<br />

o<strong>der</strong> zum Kundenschutz<br />

soll das neue Telekommunikationsgesetz<br />

(TKG) daher auch die Rahmenbedingungen<br />

für den Netzausbau verbessern.<br />

Tatsächlich finden sich in dem neuen<br />

Gesetz einige Lichtblicke. Zum Beispiel<br />

sollen neue Koordinierungsverfahren die<br />

Ausbauvorhaben beschleunigen. Auch mit<br />

Blick auf die Vereinfachung von Genehmigungsverfahren<br />

für das Verlegen von Glasfaserleitungen<br />

und Leerrohrsystemen gibt<br />

es Verbesserungen. Darüber hinaus soll<br />

die Verlegung mittels alternativer Methoden<br />

wie Trenching künftig schneller und<br />

kostengünstiger möglich sein. Neben <strong>der</strong><br />

Lockerung einiger bürokratischer Stellschrauben<br />

ermöglicht das neue TKG auch<br />

sogenannte Ko-Investitionsvereinbarungen<br />

zwischen den Telekommunikationsunternehmen.<br />

All dies sind wichtige Bausteine<br />

für den zügigen Gigabit-Ausbau.<br />

Neuerungen an an<strong>der</strong>en Stellen konterkarieren<br />

diese positiven Impulse. Dies trifft<br />

auf die anstehende Streichung <strong>der</strong> mietrechtlichen<br />

Umlagefähigkeit von Breitband-Inhausnetzen<br />

zu. Sie war bisher die<br />

Grundlage für Hauseigentümer und Netzbetreiber,<br />

leistungsfähige Breitbandnetze<br />

in den Gebäuden zu bauen und aufzurüsten.<br />

Dieses Instrument soll künftig beschränkt<br />

auf Glasfasernetze und im Rahmen<br />

eines gedeckelten Festbetrags zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Zwar ist es zu begrüßen, dass auch in<br />

Zukunft <strong>der</strong> Glasfaserausbau in den Gebäuden<br />

mit <strong>der</strong> Umlagefähigkeit eine Kalkulationsgrundlage<br />

haben soll. Unzureichend<br />

sind aber die Regeln für den Schutz<br />

bestehen<strong>der</strong> Anlagen, vor allem während<br />

<strong>der</strong> Übergangszeit. Diese dürften sich gerade<br />

bei kleinen und mittleren Netzbetreibern<br />

negativ auswirken. Das würde die<br />

Investitionskraft für künftige Ausbauvorhaben<br />

beeinträchtigen.<br />

Auch <strong>der</strong> neu gestaltete Universaldienst<br />

wirft Fragen auf. Ein Universaldienst ist<br />

kein Instrument zur Beschleunigung des<br />

Ausbaus flächendecken<strong>der</strong> Netze; dieser<br />

lässt sich nur durch sinnvolles Zusammenspiel<br />

von eigenwirtschaftlichem und geför<strong>der</strong>tem<br />

Ausbau erreichen. Nach den<br />

europäischen Vorgaben darf ein Universaldienst<br />

nur dazu dienen, Nutzern eine Mindestversorgung<br />

mit den allgemein genutzten<br />

Bandbreiten zu geben. Eine Steigerung<br />

des gesamten Bandbreitenniveaus als Ziel<br />

des Universaldiensts wäre nur umsetzbar,<br />

wenn sie durch Steuern finanziert wird.<br />

Nach den Erfahrungen <strong>der</strong> vergangenen<br />

14 Monate sind die Gestaltung <strong>der</strong> digitalen<br />

Infrastruktur und die Schaffung <strong>der</strong><br />

notwendigen Konnektivität eine zentrale<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung für die Gesellschaft, die<br />

Wirtschaft und die Politik. Auch in den<br />

nächsten Jahren wird <strong>der</strong> Netzausbau eine<br />

große Aufgabe für die investierenden Netzbetreiber<br />

bleiben. Ob die TKG-Novelle dabei<br />

in <strong>der</strong> praktischen Umsetzung einen<br />

Mo<strong>der</strong>nisierungsschub geben kann, bleibt<br />

noch abzuwarten. Andrea Huber<br />

Foto: Adobe Stock/RioPatuca Images<br />

Foto: RBS wave GmbH<br />

Ingenieure <strong>der</strong> RBS Wave GmbH bei <strong>der</strong> Bauabnahme eines PoP-Gebäudes, in dem die Leitungen<br />

des Telekommunikationsnetzes zusammenlaufen.<br />

Der Stuttgarter Ingenieurdienstleister RBS wave GmbH bietet Städten und Kommunen<br />

bundesweit ein breites Portfolio zu allen Fragen rund um die Themen Infrastruktur, Energie und<br />

Wasser. Erfahrene Experten stehen beim Breitbandausbau und <strong>der</strong> damit verbundenen<br />

Strategieberatung zur Seite. Markus Krause, Leiter Geschäftsbereich Infrastruktur, erklärt, wie<br />

sich Städte und Gemeinden am besten hinsichtlich <strong>der</strong> neuen Breitbandför<strong>der</strong>ung aufstellen<br />

sollten und warum <strong>der</strong> Breitbandausbau ein langfristiges Thema für Kommunen ist.<br />

Seit April gilt die neue För<strong>der</strong>richtlinie des Bundes.<br />

Was hat sich geän<strong>der</strong>t?<br />

Markus Krause: Zukünftig werden Gebiete mit<br />

einer Versorgung unter 100 Mbit geför<strong>der</strong>t. Daneben<br />

können unabhängig von dieser so genannten<br />

Aufgreifschwelle auch beson<strong>der</strong>s wichtige<br />

Glasfaseranschlüsse für Schulen, Krankenhäuser,<br />

Gewerbegebiete, lokale Behörden und<br />

Verkehrsknotenpunkte, wie Häfen o<strong>der</strong> Bahnhöfe,<br />

bezuschusst werden. Ein großer Schritt in<br />

die richtige Richtung. Jedoch ist dieser För<strong>der</strong>aufruf<br />

lediglich als Startschuss für den kommunalen<br />

Netzausbau zu verstehen.<br />

Der Breitbandausbau soll mit <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung<br />

noch schneller vorangetrieben werden und<br />

Kommunen somit flächendeckend Netze realisieren<br />

können. Doch ist das För<strong>der</strong>programm<br />

auch ein langfristiger Treiber des Breitbandausbaus<br />

o<strong>der</strong> gilt es vielmehr das Thema Breitbandausbau<br />

grundsätzlich in <strong>der</strong> kommunalen<br />

Versorgungsstrategie zu verankern?<br />

Krause: Kommunen sind gut beraten, sich langfristig<br />

mit dem Breitbandausbau zu beschäftigen,<br />

unabhängig von <strong>der</strong> aktuellen Versorgungssituation,<br />

dem aktuellen Bedarf und <strong>der</strong> aktuellen<br />

För<strong>der</strong>kulisse. Telekommunikationsnetze<br />

sind auf Jahrzehnte ausgelegt, entsprechend<br />

sollte <strong>der</strong> Ausbau kontinuierlich vorangetrieben<br />

werden. Grundlegende Entscheidungen werden<br />

durch das För<strong>der</strong>programm begünstigt, <strong>der</strong> flächendeckende<br />

Ausbau und die Realisierung erfolgen<br />

über einen langen Zeitraum – doch <strong>der</strong><br />

mag wohl geplant sein.<br />

Was können Kommunen von Ihnen als Partner<br />

im Breitbandausbau erwarten?<br />

Krause: Eine für die Kommune maßgeschnei<strong>der</strong>te<br />

Lösung, selbstverständlich mit dem Ziel,<br />

unterversorgte Bereiche schnellstmöglich zu ertüchtigen<br />

und aktuelle För<strong>der</strong>programme optimal<br />

zu nutzen. Ein nur wenige Jahre altes Planwerk<br />

kann aufgrund neuer Materialkonzepte<br />

heute schon veraltet und eventuell nicht mehr<br />

för<strong>der</strong>fähig sein. Letztlich bedarf es einer eigenen<br />

kommunalen Breitbandstrategie, auch<br />

wenn die Kommune Teil eines Zweckverbandes<br />

ist. Wir unterstützen dabei, einen langfristigen<br />

Ansatz im kommunalen Netzausbau umzusetzen.<br />

Mit Hilfe eines Masterplans 2.0 können zukünftige<br />

Ausbauszenarien und Mitverlegungspotenziale<br />

genauso berücksichtigt werden wie<br />

die aktuelle För<strong>der</strong>kulisse. Der aktuelle För<strong>der</strong>aufruf<br />

ist demnach eine Chance, welche genutzt<br />

werden muss, das weitsichtige Handeln jedoch<br />

ist unverzichtbar.<br />

RBS wave GmbH<br />

Markus Krause<br />

Tel. 07243/5888111<br />

breitband@rbs-wave.de<br />

www.rbs-wave.de<br />

42 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21


Technik & Innovation<br />

NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />

Technik & Innovation<br />

Glasfaserleitung<br />

Schnell und zukunftssicher<br />

verkabeln<br />

FTTH-Systeme können das Verlegen<br />

von Glasfaser in Gebäuden<br />

vereinfachen.<br />

In mo<strong>der</strong>nen Gebäuden, den sogenannten<br />

Smart Buildings, vernetzen sich<br />

zentrale Systeme mit vielen dezentralen<br />

Einheiten. Immer mehr Rechner und<br />

Das Dialink-FFTH-System spart eine aufwändige Vor-Ort-Konfektionierung.<br />

Foto: Diamond<br />

Geräte wie auch Sensoren und Aktoren<br />

verfügen über eine Datenschnittstelle. In<br />

<strong>der</strong> Regel sind diese durch das IP-Protokoll<br />

normiert und untereinan<strong>der</strong> vernetzbar.<br />

Dies sorgt für eine universelle und zukunftssichere<br />

Verkabelung. Ein gut geeignetes<br />

Medium hierfür ist Glasfaser: Glasfaserkabel<br />

sind uneingeschränkt im<br />

Datenvolumen, stabil, zuverlässig und zudem<br />

abhörsicher. Oft gibt es gegenüber<br />

Glasfaser allerdings Vorurteile bezüglich<br />

hoher Kosten, aufwendiger Spleißungen<br />

und eines heiklen Umgangs. Aufgrund von<br />

mo<strong>der</strong>nen Technologien und Innovationen<br />

ist dies heutzutage jedoch nicht mehr<br />

<strong>der</strong> Fall.<br />

Mit Hilfe eines FTTH-Systems wie Dialink<br />

kann <strong>der</strong> Elektroinstallateur das Glasfaserkabel<br />

ebenso einfach wie einen Kupferdraht<br />

in ein Leerrohr einziehen. So ist<br />

keine aufwändige Vor-Ort-Konfektionierung<br />

mit teuren Geräten mehr nötig, um<br />

die Systeme und die Endpunkte miteinan<strong>der</strong><br />

zu verbinden. Der Kunde profitiert<br />

davon, dass mit Glasfaserleitungen ein<br />

Medium mit einem unbegrenztem Übertragungspotential<br />

installiert wird. Darüber<br />

hinaus sind die Kosten im Vergleich zu<br />

Kupferkabel in <strong>der</strong> Gesamtbetrachtung<br />

meistens geringer.<br />

www.diamond.de<br />

44 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />

Foto: RFT kabel<br />

Hauseinführung<br />

Passt bei jedem Mauertyp<br />

Eine neue Generation <strong>der</strong> Universalhauseinführung<br />

bietet ein Harz-<br />

Injektionssystem für Bohrungen in alle<br />

gängigen Wandarten und stufenlose<br />

Verstellbarkeit von 45 Grad.<br />

Für den wachsenden Bedarf an Glasfaser-Anschlüssen<br />

(FTTH/B) hat die<br />

in Garmisch-Partenkirchen ansässige<br />

Langmatz GmbH unter <strong>der</strong> Bezeichnung<br />

„VarioPipe“ eine neue Glasfaser-Hauseinführung<br />

entwickelt. Diese kann für jeden<br />

gängigen Mauertyp eingesetzt werden, erfüllt<br />

sämtliche Normen und besitzt mit<br />

ihrer außergewöhnlich flexiblen Einbaulage<br />

von bis zu 45 Grad ein beson<strong>der</strong>es<br />

Alleinstellungsmerkmal. „Bei dieser neuen<br />

Generation von Glasfasereinführungen<br />

Anzeige<br />

Digitalisierung benötigt Infrastruktur und IT-Lösungen<br />

Der regionale Netzbetreiber RFT kabel baut<br />

sein Brandenburgnetz mit Glasfaser aus.<br />

Neue, digitale Geschäftsmodelle, mobiles<br />

Arbeiten und die Digitalisierung von<br />

Geschäftsprozessen: Viele Behörden und<br />

Unternehmen mussten sich im Zuge <strong>der</strong><br />

Corona-Pandemie stärker als bisher mit <strong>der</strong><br />

Digitalisierung beschäftigen. Dabei wurden<br />

die Defizite in <strong>der</strong> digitalen Infrastruktur<br />

deutlich.<br />

bauen wir auf bewährte Technik und setzen<br />

neue Maßstäbe in puncto Sicherheit,<br />

Flexibilität und Handhabung. Nicht zuletzt<br />

die Vorteile unseres Harz-Injektionssystems<br />

überzeugen, das mit seiner definierten<br />

Führung in je<strong>der</strong> Einbaulage für das<br />

optimale Ausschäumen des Hohlraums<br />

sowie längs des Bohrkanals und des Medienleiters<br />

sorgt. Gleich bei welchem Mauertyp,<br />

die Hauseinführungen passen und<br />

dichten zuverlässig ab“, erklärt Dieter<br />

Klasmeier, Marketing-Leiter bei Langmatz.<br />

Der schnelle Einbau, die Schaumverteilung<br />

und die praxisgerechte Konstruktion<br />

des inneren Radienbegrenzers sind Eigenschaften<br />

<strong>der</strong> VarioPipe, die beson<strong>der</strong>s von<br />

Monteuren geschätzt werden. Sie erfüllt<br />

sämtliche Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> DIN 18533<br />

für Gebäudeabdichtungen und ist durch<br />

Digitalisierungsstau – auch im Land<br />

Brandenburg<br />

Oft werden Digitalisierungsbemühungen durch<br />

schwache Kommunikationsnetze und veraltete<br />

Technologien ausgebremst. Ein nachhaltiger Digitalisierungsschub<br />

kann daher nur gelingen,<br />

wenn ausreichend Gigabit-Anschlüsse zur Verfügung<br />

stehen. Aber auch Lösungsansätze für<br />

neue IT-Anfor<strong>der</strong>ungen müssen gefunden<br />

werden.<br />

RFT kabel – ein starker Digitalisierungspartner<br />

für Unternehmen<br />

Der regionale Netzbetreiber RFT kabel verbindet<br />

beide Herausfor<strong>der</strong>ungen miteinan<strong>der</strong>: Mit dem<br />

Ausbau seines Brandenburgnetzes legt er die<br />

Grundlagen für eine tragfähige und sichere<br />

Glasfaserinfrastruktur. Mit mo<strong>der</strong>nen Telekommunikationslösungen,<br />

flexiblen Business-Tarifen<br />

und maßgeschnei<strong>der</strong>ten IT-Konzepten unterstützt<br />

das Unternehmen bei <strong>der</strong> Digitalisierung.<br />

Neben tragfähigen Netzen werden insbeson<strong>der</strong>e<br />

<strong>der</strong> Datenschutz sowie die Datensicherung eine<br />

wichtige Rolle spielen.<br />

den beweglichen Flansch sogar bei schrägem<br />

Einbau und ohne Wie<strong>der</strong>herstellung<br />

<strong>der</strong> angebrachten Außenabdichtung einsetzbar.<br />

Für zusätzliche Flexibilität sorgt<br />

die stufenlose Verstellbarkeit, die einen<br />

waagerechten o<strong>der</strong> geneigten Einbau bis<br />

zu 45 Grad ermöglicht. Die VarioPipe kann<br />

in wenigen Minuten montiert werden.<br />

Hinzu kommt das breite Einsatzspektrum,<br />

welches die Verwendung von Medienleitern<br />

mit einer Rohrstärke von sechs<br />

bis 13 Millimetern bzw. zwei Mikrorohren<br />

o<strong>der</strong> Kabeln mit einem Durchmesser von<br />

maximal je sieben Millimetern ermöglicht.<br />

Die VarioPipe ist für alle Wandstärken ab<br />

200 Millimetern verwendbar.<br />

www.langmatz.de<br />

Advertorial<br />

Sichere Standortvernetzung, Server Hosting<br />

und IT-Housing<br />

Das Brandenburgnetz bietet viele Möglichkeiten:<br />

Um zum Beispiel Standorte bzw. Mitarbeiter<br />

datensicher miteinan<strong>der</strong> zu vernetzen, gibt es<br />

Lösungen für Firmennetzwerke. Auch virtuelle,<br />

skalierbare Webserver können über RFT kabel<br />

angemietet werden. Um Ausfall- und Sicherheitsrisiken<br />

zu umgehen, besteht zudem die<br />

Möglichkeit komplette IT-Systeme in das regionale<br />

RFT-Rechenzentrum auslagern.<br />

RFT kabel Brandenburg GmbH<br />

Kurstraße 14-15<br />

14776 Brandenburg an <strong>der</strong> Havel<br />

www.rftkabel.de


Technik & Innovation<br />

NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />

Technik & Innovation<br />

Glasfaserausbau<br />

Ziel<br />

erreicht<br />

Ein bundesweit einmaliges Projekt für<br />

den Glasfaserausbau nimmt die<br />

entscheidende Hürde in <strong>der</strong><br />

Vermarktung, im Juni beginnt <strong>der</strong><br />

Ausbau in Aglasterhausen.<br />

Die Menschen im Neckar-Odenwald-Kreis<br />

(Baden-Württemberg)<br />

haben ihre Chance auf einen Glasfaserausbau<br />

bis in die Gebäude genutzt.<br />

Das vorgegebene Vermarktungsziel für alle<br />

27 Kommunen von 13.500 Verträgen<br />

wurde schon vor dem Vermarktungsende<br />

am 31. März nicht nur erreicht, son<strong>der</strong>n<br />

mit 21.000 Verträgen sogar um mehr als 50<br />

Der Neckar-Odenwald-Kreis ist <strong>der</strong> erste Landkreis in Deutschland, <strong>der</strong> privatwirtschaftlich ohne<br />

Steuer- und För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong> komplett mit Glasfaser ausgebaut wird<br />

Prozent überschritten. Damit hat das bundesweit<br />

einmalige gemeinsame Leuchtturmprojekt<br />

des Neckar-Odenwald-Kreises<br />

und <strong>der</strong> BBV Deutschland den entscheidenden<br />

Meilenstein erreicht.<br />

Abhängig vom Abschluss <strong>der</strong> bereits<br />

laufenden Planungen will die BBV spätestens<br />

im Juni mit dem Spatenstich in Aglasterhausen<br />

mit dem Ausbau <strong>der</strong> ersten<br />

Kommune beginnen. Der schrittweise Ausbau<br />

des Kreises wird voraussichtlich bis<br />

Ende 2024 dauern. Die Investitionssumme<br />

von mehr als 120 Millionen Euro für das<br />

Projekt bringt <strong>der</strong> Infrastrukturinvestor<br />

und BBV-Gesellschafter Infracapital auf.<br />

Der Landkreis wird somit komplett privatwirtschaftlich<br />

ausgebaut.<br />

www. bbv-deutschland.de<br />

Foto: BBV<br />

Leitungsrecherche<br />

Infoportale zusammengeführt<br />

Die Kooperation zwischen<br />

Bundesnetzagentur und BIL schafft<br />

Transparenz über Bauarbeiten zur<br />

Beschleunigung des Breitbandausbaus<br />

Die Genossenschaft Bundesweites<br />

Informationssystem zur Leitungsrecherche<br />

(BIL eG) mit ihrem Leitungsauskunftsportal<br />

BIL und <strong>der</strong> Infrastrukturatlas<br />

<strong>der</strong> Bundesnetzagentur kooperieren,<br />

um die bundesweit zentrale<br />

Darstellung von Informationen zu geplanten<br />

und laufenden Bauarbeiten zu stärken.<br />

Außerdem werden die Nutzer bei<strong>der</strong> Portale<br />

von einem verbesserten Informationsaustausch<br />

profitieren. „Indem wir die Stärken<br />

bei<strong>der</strong> Portale zusammenfügen, wird<br />

<strong>der</strong> Breitbandausbau beschleunigt und die<br />

Sicherheit im Tiefbau erhöht“, sagt Jochen<br />

Homann, Präsident <strong>der</strong> Bundesnetzagentur.<br />

Der Vorstand <strong>der</strong> BIL eG, Jens Focke,<br />

ergänzt. „Wir stellen die relevanten Bauanfragedaten<br />

bereit und leisten damit einen<br />

Beitrag zur Digitalisierung des Planungsprozesses<br />

im Zuge des Breitbandausbaus.<br />

Um den Ausbau des Breitbands zu initiieren<br />

und zu koordinieren, benötigen die<br />

deutsche Bauwirtschaft sowie planende<br />

Instanzen Geoinformationen über bestehende<br />

Infrastrukturen und Bauarbeiten an<br />

öffentlichen Versorgungsnetzen.<br />

Mit dem Infrastrukturatlas betreibt die<br />

Bundesnetzagentur das zentrale Planungsund<br />

Informationstool, um Mitnutzungsmöglichkeiten<br />

von Infrastrukturen und<br />

Bauarbeiten im Breitbandausbau aufzuzeigen.<br />

Die BIL eG ist eine nicht kommerzielle<br />

Genossenschaft mit dem Ziel, Auskünfte<br />

über die Leitungen vieler Betreiber<br />

zu vermitteln, um Bauschäden an den<br />

Netzen ihrer Mitglie<strong>der</strong> zu vermeiden.<br />

Die Kooperation zwischen Infrastrukturatlas<br />

und BIL schafft Anfragenden eine<br />

Möglichkeit, ihre Planungs- und Bauanfrage<br />

auch im Infrastrukturatlas darstellen<br />

zu können. Diese Information dient Nutzern<br />

des Atlas dazu, Bauarbeiten und Mitverlegung<br />

von passiven Infrastrukturen<br />

sowie Glasfaserkabeln zu koordinieren.<br />

Bis zum Sommer <strong>2021</strong> soll dies über<br />

eine technische Schnittstelle zwischen den<br />

beiden Portalen realisiert werden.<br />

www.bil-leitungsauskunft.de<br />

Beschleunigen Sie<br />

Ihr Zuhause auf HighSpeed.<br />

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Ihr Partner für die Digitalisierung<br />

Gestalten Sie den Breitband-Ausbau in Ihrer Gemeinde<br />

Ermöglichen Sie Ihren Schulen einen sicheren<br />

zukunftssicher. Mit den flexiblen Breitband-Access-<br />

High-Speed-Internetzugang. FiberLAN, die bewährte<br />

Lösungen von DZS. Mit Datenraten pro Teilnehmer<br />

Netzwerklösung für Schulen und Hochschulen, bietet<br />

von bis zu<br />

■ sehr hohe Bandbreiten bei unterschied lichen Anschlusstechniken<br />

■ 10 Gbit/s über reine Glasfaser-Netze (FTTH)<br />

■ kostengünstigen Betrieb ohne Switches und Klimatisierung<br />

■ 2 Gbit/s bei Glasfaser bis zum Mehrfamilienhaus (FTTB)<br />

■ einfaches Handling durch logische Netzkonfiguration<br />

■ 300 Mbit/s bei Glasfaser bis zum Kabel verzweiger<br />

■ grüne Technologie durch passive Netze und niedrigen<br />

und Betriebsanschlussraum (FTTC)<br />

Stromverbrauch<br />

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FTTH<br />

Scannen Sie den QR-Code o<strong>der</strong><br />

folgen Sie dem Link für weitere Informationen.<br />

www.dialink-system.de<br />

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För<strong>der</strong>ung. Wir unterstützen Sie bei <strong>der</strong> Planung und Realisierung.<br />

www.DZSi.de info.emea@dzsi.com www.DZSi.com


Technik & Innovation<br />

Mo<strong>der</strong>ne Verwaltung<br />

Die Stadt Husum organisiert die Kin<strong>der</strong>garten-Notbetreuung in <strong>der</strong> Pandemie mit einem digitalen Tool.<br />

DAS ONLINEZUGANGSGESETZ<br />

Das Onlinezugangsgesetz (OZG)<br />

verpflichtet Bund, Län<strong>der</strong> und<br />

Kommunen dazu, bis Ende 2022<br />

Verwaltungsleistungen auch digital<br />

anzubieten. Im OZG-Umsetzungskatalog<br />

sind rund 600 Leistungen definiert, zu<br />

denen die Bürger auch online Zugang<br />

haben sollen. Die Leistungen mit<br />

Regelungs- o<strong>der</strong> Vollzugskompetenz bei<br />

den Län<strong>der</strong>n und Kommunen werden im<br />

„Digitalisierungsprogramm Fö<strong>der</strong>al“<br />

umgesetzt.<br />

Mo<strong>der</strong>ne Verwaltung<br />

Von unten managen<br />

Der Landkreis Nordfriesland nimmt die Modellierung von Online-Diensten selbst<br />

in die Hand. So kann <strong>der</strong> Kreis schnell und flexibel auf einen sich än<strong>der</strong>nden<br />

Bedarf reagieren.<br />

Der Weg zur Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes<br />

(OZG) ist lang<br />

und tendenziell eher steinig. Viele<br />

Bundeslän<strong>der</strong> unterstützen ihre Kommunen<br />

und Landkreise dabei mit einer Plattform,<br />

über die die Träger <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Verwaltung bürgerfreundliche Online-Anträge<br />

erstellen können. Das integrierte Antrags-<br />

und Fallmanagement in Schleswig-Holstein<br />

basiert auf dem Programm<br />

„Cit Intelliform Server“. Dabei handelt es<br />

sich um eine Anwendung, mit <strong>der</strong> Nutzer<br />

Online-Formulare ins Internet stellen und<br />

verwalten können. Das Programm beinhaltet<br />

verschiedene E-Government-Basisbausteine,<br />

die den Kommunen zur Mitnutzung<br />

zur Verfügung gestellt werden und ihnen<br />

den Weg zum OZG etwas ebnen sollen.<br />

Foto: Adobe Stock/VRD<br />

In <strong>der</strong> Vergangenheit haben ausschließlich<br />

externe Dienstleister Online-Dienste<br />

für den Kreis Nordfriesland<br />

(Schleswig-Holstein) entwickelt. Damit<br />

war Thorsten Wilcke, Mitarbeiter des<br />

Kreises in <strong>der</strong> Abteilung Steuerung und<br />

Organisationsentwicklung, auf Dauer<br />

nicht glücklich. Zum einen gab es auch<br />

kurzfristigen Bedarf für neue Online-Services<br />

o<strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ungen an bestehenden<br />

Angeboten, bei denen die externe Vergabe<br />

aufwändig und zeitintensiv war.<br />

Wenn beispielsweise Hilfstexte angepasst<br />

o<strong>der</strong> Plausibilitätsprüfungen überarbeitet<br />

werden mussten, dauerte <strong>der</strong><br />

Umweg über die externen Dienstleister<br />

Wilcke zufolge zu lange.<br />

Zudem machte er die Erfahrung, dass<br />

es immer schwierig ist, Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

sauber zu formulieren, wenn man das<br />

Werkzeug nicht kennt und verstanden<br />

hat. Trotz gutem Willen auf beiden Seiten<br />

entsprach das Ergebnis bei <strong>der</strong> externen<br />

Vergabe im ersten Wurf daher<br />

häufig nicht dem, was man eigentlich<br />

brauchte. Wilcke, selbst Informatiker,<br />

plädiert nun dafür, Online-Dienste eigenständig<br />

entwickeln zu können: „Wir<br />

müssen als Verwaltung wissen, wie unsere<br />

Werkzeuge funktionieren, um sie<br />

selbst anwenden zu können“, sagt er.<br />

„Die digitale Verwaltung muss man auch<br />

von unten managen können, sonst sind<br />

wir nicht in <strong>der</strong> Lage, den kommunalen<br />

Bedarf langfristig zu bedienen.“<br />

RUND 20 ONLINE-DIENSTE ERSTELLT<br />

Gesagt, getan. Der Landkreis lizenzierte<br />

das Tool „Cit Intelliform Server“, um damit<br />

selbstständig – und ohne Programmierung<br />

– automatisierte Prozesse entwerfen<br />

zu können, die die Mitarbeiter<br />

redaktionell betreuen. Die Geschäftsprozesse<br />

und die dafür notwendigen Formularabfragen<br />

werden dabei lediglich<br />

visuell modelliert und mit Hilfstexten<br />

angereichert. Alles Weitere übernimmt<br />

die Software. Diese spuckt am Ende ein<br />

assistentengestütztes Formular aus, das<br />

sofort betriebsbereit ist. Wenn Än<strong>der</strong>ungen<br />

am Formular o<strong>der</strong> Prozess notwendig<br />

werden sollten, kann man das Modell<br />

einfach wie<strong>der</strong> anpassen und eine neue<br />

Version des assistentengestützten Formulars<br />

generieren.<br />

Inzwischen hat <strong>der</strong> Landkreis Nordfriesland<br />

auf diese Weise rund 20 Online-Dienste<br />

erstellt. Etwa ein Drittel<br />

davon wurde bereits von einigen <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en elf Landkreise und vier kreisfreien<br />

Städte im Land Schleswig-Holstein<br />

übernommen – lediglich das Branding<br />

muss dabei geän<strong>der</strong>t werden, die Inhalte<br />

bleiben gleich. Beson<strong>der</strong>s profitieren von<br />

diesem Know-how und den entsprechenden<br />

Werkzeugen konnte <strong>der</strong> Landkreis<br />

aktuell während <strong>der</strong> Pandemie. Wilcke<br />

und sein Team erstellten beispielsweise<br />

innerhalb von nur rund zwei Stunden<br />

ein Formular zur Anmeldung von Veranstaltungen.<br />

HILFREICH WÄHREND DER PANDEMIE<br />

Das Gleiche gilt für ein weiteres Corona-Formular<br />

für die Kin<strong>der</strong>garten-Notbetreuung,<br />

das die Husumer innerhalb<br />

von vier Stunden aufsetzen konnten. Die<br />

Daten wurden intern weiterverarbeitet,<br />

so erhielt man einen raschen Überblick<br />

über die tagesaktuelle Betreuungssituation.<br />

Der Meldebogen <strong>der</strong> Hotline des<br />

nordfriesischen Gesundheitsamtes basiert<br />

ebenfalls auf einem zuvor modellierten<br />

Online-Dienst. So können die<br />

Mitarbeiter des Gesundheitsamtes die<br />

Daten strukturiert erfassen und auf diese<br />

Weise mögliche Infektionswege schneller<br />

nachverfolgen.<br />

„Wir müssen als Verwaltung selbst ins<br />

Doing kommen. Dabei müssen Prozesse<br />

rasch automatisiert und kurzfristig redaktionell<br />

betreut werden können“, fasst<br />

Thorsten Wilcke zusammen. Er betont:<br />

Mit dem richtigen Handwerkszeug lassen<br />

sich neue Online-Dienste innerhalb<br />

kürzester Zeit wie am Fließband entwickeln<br />

und zur Verfügung stellen. Das<br />

macht Verwaltungen flexibler und agiler<br />

und senkt außerdem die Kosten für externe<br />

Dienstleister. Auf diese Weise<br />

macht die Software <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung<br />

den Weg für die Umsetzung des<br />

OZG etwas weniger steinig.<br />

<br />

Bernd Hoeck<br />

DER AUTOR<br />

Bernd Hoeck ist freier Journalist und<br />

Digitalisierungsexperte.<br />

48 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21


Technik & Innovation NEUES AUS DER WIRTSCHAFT Anzeige<br />

Advertorial<br />

Einen TSE-Andruck wie diesen müssen jetzt auch Kommunen einführen.<br />

Finanzen<br />

TSE-Pflicht für<br />

kommunale Kassen<br />

Auch in <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung<br />

muss es eine technische Sicherheitseinrichtung<br />

geben. Anwen<strong>der</strong> von<br />

Gebührenkassensoftware statten ihr<br />

System entsprechend aus.<br />

Virtuelle Sitzungen<br />

Seit dem 1. April greift das Gesetz zum<br />

Schutz vor Manipulationen an digitalen<br />

Grundaufzeichnungen in Verbindung<br />

mit § 146a <strong>der</strong> Abgabenordnung<br />

und Kassensicherungsverordnung. Wie<br />

Kommunen stehen bei ihrem Sitzungsmanagement<br />

häufig vor den Fragen, wie sie<br />

die Effizienz ihrer Verwaltung steigern,<br />

Ressourcen sparen und eine aufwendige<br />

Recherche im Archiv vermeiden können.<br />

Die Firma Sternberg entwickelt Lösungen,<br />

mit denen Kommunen im gesamten<br />

deutschsprachigen Raum ihre Gremienarbeit<br />

digitalisieren können. Die Softwaresysteme<br />

des 1990 gegründeten Familienunternehmens<br />

sind flexibel und können<br />

an die Bedürfnisse <strong>der</strong> Kunden angepasst<br />

werden. Grund dafür ist ihr modularer<br />

Aufbau.<br />

Zu den Produkten <strong>der</strong> Firma gehören<br />

Sitzungsdienst SD.net, Gremieninformationssystem<br />

SD.net sowie mobile Lösungen<br />

für iOS, Android und Windows. Die<br />

Softwaresysteme ermöglichen eine digitale<br />

Vor- o<strong>der</strong> Nachbereitung von wichtigen<br />

Sitzungen. Auch eine transparente Darstellung<br />

<strong>der</strong> Sitzungsunterlagen ist so umsetzbar,<br />

ebenso wie die Durchführung einer<br />

Foto: EDV Ermtraud<br />

die Finanzverwaltung Nordrhein-Westfalen<br />

bestätigt hat, gilt die Pflicht zur Einrichtung<br />

einer TSE-Schnittstelle auch für<br />

die nordrhein-westfälischen Städte. Das<br />

Kassenverfahren Topcash 2 des Softwareentwicklers<br />

EDV Ermtraud ist an die Vorgaben<br />

bereits angepasst. Das System arbeitet<br />

DSFinV-konform, das bedeutet, es ist<br />

je<strong>der</strong>zeit auslesbar und revisionssicher.<br />

Nahezu alle Anwen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gebührenkassensoftware<br />

in Nordrhein-Westfalen haben<br />

ihr System, rechtzeitig vor Ablauf <strong>der</strong><br />

Nichtbeanstandungspflicht zum 31. März,<br />

entsprechend ausgestattet.<br />

Die TSE (Technische Sicherheitseinrichtung)<br />

soll Manipulationen an digitalen<br />

Kassendaten verhin<strong>der</strong>n. Zu diesem Zweck<br />

speichert sie lückenlos jegliche Transaktion,<br />

beispielsweise Verkauf, Leistungsabrechnung,<br />

Gebührenzahlung o<strong>der</strong> Storno,<br />

automatisch im Hintergrund. Das erfolgt<br />

in einer Kettenstruktur nach Blockchain-Prinzip.<br />

Diese können die Steuerprüfer<br />

auslesen. Die TSE-Sticks sind vom<br />

Bundesamt für Sicherheit in <strong>der</strong> Informationstechnik<br />

(BSI) zertifiziert und werden<br />

netzwerkgebunden genutzt. So können<br />

sich mehrere Kassen ressourcenschonend<br />

gemeinsam einen Stick teilen. Damit ist<br />

die Verwaltung unabhängig von Cloud-Lösungen,<br />

die manchmal anfällig für Verbindungsabbrüche<br />

sind. Die USB-TSE ist fern<br />

<strong>der</strong> Kassengeräte installiert und im Prüfungsfalle<br />

leicht zentral verfügbar.<br />

www.edv-ermtraud.de<br />

virtuellen Sitzung. Die Bürger-App bietet<br />

eine Möglichkeit, auch interessierte Bürger<br />

einzubeziehen.<br />

www.sitzungsdienst.net<br />

Online-Sitzungsdienste<br />

können die Digitalisierung<br />

<strong>der</strong> Gremienarbeit<br />

voranbringen.<br />

Foto: Adobe Stock/goodluz<br />

Foto: netfiles<br />

Mit fast 20 Jahren Erfahrung ist die netfiles GmbH einer <strong>der</strong> ersten und führenden deutschen Anbieter von virtuellen Datenräumen.<br />

Sicherer Datenaustausch in Kommunen<br />

Mit virtuellen Datenräumen bietet netfiles eine sichere und Compliance-gerechte Lösung für den<br />

Datenaustausch in Kommunen und öffentlichen Unternehmen<br />

Kommunalverwaltungen und öffentliche Unternehmen<br />

müssen tagtäglich eine Vielzahl von<br />

unterschiedlichen Dokumenten standort- und<br />

organisationsübergreifend austauschen. Dabei<br />

unterliegt ein großer Anteil <strong>der</strong> Daten dem Datenschutz<br />

und insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> DSGVO (Datenschutzgrundverordnung<br />

<strong>der</strong> Europäischen Union<br />

zum Schutz personenbezogener Daten). Vielfach<br />

genutzte Lösungen wie E-<strong>Mai</strong>l o<strong>der</strong> Cloudspeicher-Dienste<br />

amerikanischer Anbieter sind dabei<br />

im Hinblick auf europäische Datenschutzanfor<strong>der</strong>ungen<br />

und Datensicherheit kritisch zu<br />

betrachten und wenig geeignete Lösungen für<br />

den öffentlichen Bereich. Selbst bei einer Verschlüsselung<br />

von E-<strong>Mai</strong>ls, die oftmals kompliziert<br />

in <strong>der</strong> Anwendung ist, stößt diese Lösung<br />

bei großen Datenmengen schnell an technische<br />

Grenzen. Unabhängig davon, dass hier zudem<br />

keine Kontrolle über die Zustellung <strong>der</strong> Daten<br />

besteht.<br />

Virtueller Datenraum – Höchstmaß an Sicherheit<br />

beim Datenaustausch<br />

Mit einem virtuellen Datenraum von netfiles gehören<br />

diese Probleme und Sicherheitsrisiken<br />

<strong>der</strong> Vergangenheit an. Kommunen und öffentliche<br />

Unternehmen können mit dieser Lösung<br />

ihre vertraulichen und/o<strong>der</strong> personenbezogenen<br />

Daten mit einem Höchstmaß an Sicherheit<br />

und Effizienz online austauschen und bereitstellen.<br />

Dabei kontrollieren und steuern sie, wer<br />

ihre Daten erhält und wie sie genutzt werden<br />

dürfen: ob nur zur Ansicht, zum Download o<strong>der</strong><br />

zur Bearbeitung.<br />

Im netfiles-Datenraum werden sämtliche Dokumente<br />

mit dem Advanced Encryption Standard<br />

(AES) 256-Bit stark verschlüsselt und vor<br />

unbefugtem Zugriff geschützt. Beim Upload von<br />

Dateien in den Datenraum werden diese automatisch<br />

auf Computerviren geprüft und schützen<br />

die Computer aller Benutzer vor potenziellen<br />

Gefahren.<br />

Einfachste Bedienbarkeit<br />

Für die netfiles GmbH steht die Benutzerfreundlichkeit<br />

im Mittelpunkt <strong>der</strong> Entwicklung des<br />

netfiles-Datenraums. Die Benutzeroberfläche<br />

und Bedienung ist ähnlich einfach wie bei <strong>der</strong><br />

Nutzung des Dateimanagers unter Windows<br />

o<strong>der</strong> MacOS auf einem Desktop-Computer. Sowohl<br />

Administratoren als auch Benutzer können<br />

den Datenraum sofort effizient und ohne aufwendige<br />

Schulung o<strong>der</strong> Einarbeitung in Handbücher<br />

einsetzen. Netfiles wird als „Software as<br />

a Service (SaaS)“ angeboten und die Anwendung<br />

erfolgt ausschließlich über einen Webbrowser,<br />

ohne Installation von Software o<strong>der</strong><br />

Plugins.<br />

netfiles – Made in Germany –<br />

zertifizierter Anbieter<br />

Mit fast 20 Jahren Erfahrung ist die netfiles<br />

GmbH einer <strong>der</strong> ersten und führenden deutschen<br />

Anbieter von virtuellen Datenräumen. Das<br />

Unternehmen ist in Deutschland ansässig, unterliegt<br />

den strengen Auflagen des Bundesdatenschutzgesetzes<br />

(BDSG) und <strong>der</strong> europäischen<br />

Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).<br />

Die IT-Sicherheitsverfahren <strong>der</strong> netfiles GmbH<br />

wurden vom TÜV Süd nach ISO/IEC 27001<br />

zertifiziert. Die Server des Anbieters befinden<br />

sich ausschließlich in hochsicheren Rechenzentren<br />

in Deutschland.<br />

Interessierte Kommunen und Unternehmen können<br />

den netfiles-Datenraum kostenlos und unverbindlich<br />

14 Tage lang testen:<br />

www.netfiles.com/test<br />

netfiles GmbH<br />

Marktler Strasse 2b<br />

84489 Burghausen<br />

Tel. 0 86 77/9 15 96-12<br />

vertrieb@netfiles.de<br />

www.netfiles.com<br />

50 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21


Technik & Innovation<br />

Digitale Schule<br />

Anzeige<br />

Advertorial<br />

Softwarelösungen<br />

Digital unabhängig<br />

In vielen Schulen kommen Dienste wie Zoom und Microsoft Teams zum Einsatz,<br />

obwohl diese datenschutzrechtlich bedenklich sein können. Auch deshalb<br />

setzen die ersten Bundeslän<strong>der</strong> und Behörden auf europäische Open-Source-<br />

Lösungen. Damit alle Schulen und Ämter digital souverän arbeiten können,<br />

müssen die Verantwortlichen noch stärker zusammenarbeiten.<br />

Die Corona-Krise hat zu vielen kurzfristigen<br />

Umstellungen geführt.<br />

Das gilt insbeson<strong>der</strong>e für den digitalen<br />

Unterricht. Um den Schulbetrieb aufrecht<br />

erhalten zu können, mussten viele<br />

Schulen in Deutschland gewissermaßen<br />

über Nacht eine Digitalisierung des Unterrichts<br />

gewährleisten. Dienste wie Zoom<br />

o<strong>der</strong> Teams von Microsoft kamen dabei<br />

zunächst sehr gelegen. Denn die Namen<br />

sind bekannt, das Design vertraut und die<br />

Nutzung häufig kostenlos. Mittlerweile<br />

stehen Schulen, die diese Dienste nutzen,<br />

allerdings erneut vor einem großen Problem.<br />

Denn Cloud- und an<strong>der</strong>e Lösungen<br />

von Anbietern, die in den USA sitzen, dürfen<br />

an Schulen teilweise nicht mehr eingesetzt<br />

werden. Generell gilt, dass die<br />

Dienste, die in deutschen Schulen o<strong>der</strong><br />

auch Behörden genutzt werden, <strong>der</strong> hiesigen<br />

Datenschutzgrundverordnung entsprechen<br />

müssen. In den USA sind die<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an den Datenschutz allerdings<br />

deutlich geringer als in Deutschland.<br />

Beispielsweise können amerikanische<br />

Dienste-Anbieter von US-Behörden gezwungen<br />

werden, Daten von Nutzern<br />

preiszugeben, selbst wenn diese in<br />

Deutschland leben und arbeiten.<br />

Zu Beginn <strong>der</strong> Corona-Pandemie galt<br />

zunächst noch eine Ausnahmeregelung für<br />

die Nutzung entsprechen<strong>der</strong> Dienste, damit<br />

Schulen nicht plötzlich den gerade erst<br />

eingeführten Digitalunterricht wie<strong>der</strong> einstellen<br />

mussten. Das sogenannte EU-U.S.<br />

Privacy Shield wurde allerdings bereits im<br />

Juli letzten Jahres vom Europäischen Gerichtshof<br />

für unwirksam erklärt. Eine Zwischenlösung,<br />

die EU-Standardvertragsklausel,<br />

ist mittlerweile ebenfalls gekippt<br />

worden.<br />

In einigen Bundeslän<strong>der</strong>n und Kommunen<br />

wird deshalb daran gearbeitet,<br />

Des einen Leid ist des an<strong>der</strong>en Freud: Homeschooling und Homeoffice hat den Anbietern von Videosoftware viele neue Nutzer beschert.<br />

Foto: Adobe Stock/shangarey<br />

Foto: Binogi<br />

Binogi animiert zum selbstständigen Lernen und vermittelt Inhalte in verschiedenen Sprachen. Das kommt insbeson<strong>der</strong>e Lernenden mit Migrationshintergrund<br />

entgegen und för<strong>der</strong>t Chancengerechtigkeit.<br />

Gemeinsam gegen Lernlücken<br />

Mit alltagsorientierten Videos und Quiz hilft Binogi dabei, Lernlücken, die im Zuge <strong>der</strong> Corona-<br />

Pandemie entstanden sind, individuell zu erkennen und schließen.<br />

Binogi ist ein mehrsprachiges, digitales Lernportal<br />

für Schülerinnen und Schüler <strong>der</strong> 5. bis<br />

10. Klasse. Durch alltagsorientierte Lernvideos<br />

und Quiz werden die Fachinhalte des Lehrplans<br />

in bis zu acht Sprachen vermittelt. Binogi steht<br />

für Potenzialentfaltung und Chancengerechtigkeit<br />

durch selbstständiges, individuelles Lernen.<br />

Lehrkräfte können mithilfe von Binogi Lernaufgaben<br />

stellen und den individuellen Wissensstand<br />

ihrer Schülerinnen und Schüler einsehen.<br />

Lernlücken erkennen und schließen<br />

In Folge von pandemiebedingten Schulschließungen<br />

weisen voraussichtlich zirka 20 bis 25<br />

Prozent <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler Lernlücken<br />

auf. Binogi hilft dabei, diese individuell zu<br />

erkennen und zu schließen.<br />

Um Lernlücken zu erkennen, können Lehrkräfte<br />

ihren Schülerinnen und Schülern mit Binogi<br />

Lernaufgaben zuteilen. Durch die Bearbeitung<br />

<strong>der</strong> Quizfragen erhält die Lehrkraft eine<br />

Rückmeldung zum Wissensstand jedes Lernenden,<br />

wodurch anschließend vorhandene Lernlücken<br />

identifiziert werden können. Auf Grundlage<br />

<strong>der</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> einzelnen Schülerinnen<br />

und Schüler können weitere Lernaufgaben geplant<br />

werden. Diese bestehen aus einem thematischen<br />

Video sowie drei Quiz. Durch die<br />

Bearbeitung <strong>der</strong> Lernaufgaben können mögliche<br />

Lernlücken aufgearbeitet und geschlossen<br />

werden.<br />

Binogi motiviert zudem zum selbstständigen<br />

Lernen und erreicht durch die mehrsprachigen<br />

Lerninhalte auch Lernende mit<br />

Migrationshintergrund.<br />

Binogi in <strong>der</strong> Praxis<br />

Bereits 2019 starteten die ersten Landkreise<br />

ihre Kooperation mit dem Binogi Bildungsprogramm.<br />

Gemeinsam mit Binogi implementierten<br />

zum Beispiel <strong>der</strong> Rhein-Erft-Kreis und<br />

<strong>der</strong> Kreis Unna das mehrsprachige Lernportal<br />

schrittweise an mehr und mehr Schulen, mit<br />

dem Ziel die Chancengerechtigkeit für Schülerinnen<br />

und Schüler mit Migrationshintergrund<br />

zu verbessern.<br />

Die ersten Rückmeldungen zeigten: Nicht nur<br />

Lernende mit Migrationshintergrund profitieren<br />

von Binogis alltagsorientierten und mehrsprachigen<br />

Inhalten, son<strong>der</strong>n auch alle an<strong>der</strong>en.<br />

Seit den ersten Schulschließungen im März<br />

2020 steigt <strong>der</strong> Bedarf an qualitativ hochwerti-<br />

gen digitalen Lerninhalten, wodurch auch Binogi<br />

an Aufmerksamkeit gewinnt. Gerade im Wechsel<br />

zwischen Distanzunterricht und Präsenz ist es<br />

wichtig, dass digitale Lernportale flexibel einsetzbar<br />

sind. „Binogi verbindet Sprachlernen<br />

im Unterricht mit dem Lernen von Fachinhalten<br />

und schafft es, Sprache und Inhalt so zu gestalten<br />

und aufeinan<strong>der</strong> abzustimmen, dass sie<br />

es den Lernenden ermöglichen, an ihr Vorwissen<br />

anzuknüpfen“, sagt Patrick Stuchly, Lehrer <strong>der</strong><br />

Arnold-von-Harff-Hauptschule in Bedburg.<br />

Die Vorteile auf einen Blick<br />

Mehrsprachige Lerninhalte für alle<br />

Schülerinnen und Schüler 5. bis 10. Klasse<br />

Hilft Corona-Lernlücken zu erkennen und zu<br />

schließen<br />

Motiviert Schülerinnen und Schüler<br />

Unterstützt Lehrkräfte<br />

För<strong>der</strong>t Chancengerechtigkeit<br />

Binogi GmbH<br />

Giradetstraße 72, 45131 Essen<br />

Tel. 0201/85098015<br />

www.binogi.de<br />

52 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21


Technik & Innovation Digitale Schule Anzeige<br />

Advertorial<br />

eine digitale Souveränität zu erlangen.<br />

Eine Vorreiterrolle nimmt Schleswig-Holstein<br />

ein. Anstatt sich von Diensteanbietern<br />

abhängig zu machen, sollen Schulen<br />

wie auch Behörden von Open-Source-Lösungen<br />

profitieren. So wurde etwa im Projekt<br />

„Phoenix“ gemeinsam mit dem deutschen<br />

Unternehmen Dataport ein cloudbasierter<br />

Web-Arbeitsplatz für den öffentlichen<br />

Sektor entwickelt, <strong>der</strong> auch von<br />

Schulen genutzt werden kann. Der Schlüssel<br />

zum Erfolg ist dabei eine Open-Source-<br />

Software, die Unabhängigkeit von einzelnen<br />

Anbietern garantiert. An<strong>der</strong>s als bei<br />

Microsoft & Co. kann so gezielt gesteuert<br />

werden, was mit den teils äußerst sensiblen<br />

Daten geschieht.<br />

In den meisten Bundeslän<strong>der</strong>n ist man<br />

allerdings noch nicht soweit. Letztlich erinnert<br />

die Situation ein wenig an die Corona-Maßnahmen.<br />

Auch hier wurde die<br />

dritte Welle erst gebrochen, als die Entscheidungen<br />

auf Bundesebene gefällt wurden.<br />

„Für die Digitalisierung von Schulen<br />

und Behören ist es wichtig, Kräfte zu bündeln“,<br />

sagt Frank Hoberg, Mitgrün<strong>der</strong> von<br />

Open-Xchange. Das gilt für die einzelnen<br />

Behörden, Gemeinden und Bundeslän<strong>der</strong><br />

ebenso wie für die Open-Source-Projekte<br />

selbst. Am Projekt „Phoenix“ haben neben<br />

Open-Xchange gleich eine Reihe namhafter<br />

europäischer Anbieter mitgewirkt, um<br />

eine ebenso effektive wie souveräne Lösung<br />

zu kreieren.<br />

ES FEHLT AN KOORDINATION<br />

Zwar sind einige Kommunen wie die Stadt<br />

Lübeck bereits auf einem guten Weg, sich<br />

mit Hilfe von Open Source unabhängiger<br />

von den großen Konzernen zu machen,<br />

generell ist es jedoch schwierig für die lokal<br />

verantwortlichen Behörden und Personen,<br />

etwas im Alleingang zu än<strong>der</strong>n. Deshalb<br />

wäre es wichtig, dass wichtige Weichenstellungen<br />

auf Bundes- und Län<strong>der</strong>ebene<br />

passieren. „Hun<strong>der</strong>te von Kommunen<br />

und Tausende von Schulen haben<br />

dasselbe Problem“, sagt Frank Hoberg.<br />

„Wie sich in Schleswig-Holstein zeigt, ist<br />

es durchaus möglich, bereits heute auf<br />

etablierte Open-Source-Lösungen umzustellen<br />

und damit erfolgreich zu arbeiten.“<br />

Die Migration von Daten und Informationen<br />

von bestehenden Systemen und<br />

Kennt man halt: Die Benutzeroberfläche von Microsoft ist altbekannt, die Handgriffe sitzen. Der<br />

Umstieg auf an<strong>der</strong>e Programme scheint dadurch unwillkommen.<br />

Foto: Adobe Stock/griangraf<br />

Diensten auf Open-Source-Lösungen sei<br />

ebenfalls bereits heute machbar.<br />

Vor allem auf Bundesebene sind fehlende<br />

Gel<strong>der</strong> generell nicht das Problem,<br />

wieso nicht mehr für Open Source und<br />

gesetzeskonformen Datenschutz getan<br />

wird. Das hat sich nicht zuletzt beim Digitalpakt<br />

gezeigt. Eher fehlt es an einer<br />

einheitlichen Strategie und koordinierten<br />

Aktionen. Wieso we<strong>der</strong> auf Bundesebene<br />

noch in den meisten Bundeslän<strong>der</strong>n nicht<br />

mehr getan wird, um nicht zuletzt auch<br />

mit den eigenen Datenschutzgesetzen konform<br />

zu sein, liegt zum Teil auch an <strong>der</strong><br />

Macht <strong>der</strong> Gewohnheit.<br />

DIE MACHT DER GEWOHNHEIT<br />

Die Benutzeroberflächen von Microsoft<br />

und Google sind den meisten vertraut.<br />

Doch selbst Lehrer und an<strong>der</strong>e Beamte, die<br />

nicht in <strong>der</strong> IT zu Hause sind, können sich<br />

schnell in Lösungen wie die Sovereign Productivity<br />

Suite für den öffentlichen Sektor<br />

einarbeiten. Der Open-Source-Lösungsstack<br />

kombiniert Produkte, die sich auf<br />

dem Markt bereits bei mehr als 100 Millionen<br />

Anwen<strong>der</strong>n bewährt haben.<br />

Von Open-Xchange sind die erfolgreich<br />

am Markt etablierten Komponenten<br />

E-<strong>Mai</strong>l, Kalen<strong>der</strong>, Kontakte und Aufgabenverwaltung<br />

integriert. Die Funktionen für<br />

die Online-Dateisynchronisation bzw.<br />

-freigabe sowie für Videokonferenzen und<br />

Chat werden von Nextcloud beigesteuert.<br />

Für die zentrale Benutzerverwaltung fungiert<br />

das Identitätsmanagement von Univention<br />

– <strong>der</strong> Univention Corporate Server.<br />

Alles ist aufeinan<strong>der</strong> abgestimmt und miteinan<strong>der</strong><br />

integriert. Dort, wo bereits entsprechend<br />

gearbeitet wird, ist die Nutzerzufriedenheit<br />

hoch und es gibt keine nennenswerten<br />

Probleme. Die gibt es vielmehr<br />

dort, wo weiterhin ein Flickenteppich an<br />

Lösungen sowie datenschutzrechtlich verbotene<br />

Dienste eingesetzt werden.<br />

<br />

Tillmann Braun<br />

DER AUTOR<br />

Tillmann Braun ist Fachjournalist mit<br />

Schwerpunkt IT und Digitalisierung aus<br />

Haiterbach.<br />

Foto: MAQNIFY<br />

Eine Audio-Tour erzählt spannende Geschichten und liefert Hintergrundinformationen, etwa wie<br />

hier in Teterow, wo unter an<strong>der</strong>em historische Bil<strong>der</strong> zum Feuerwehrmuseum angezeigt werden.<br />

Gäste unterhaltsam informieren per<br />

Stadtrundgang und Audio-Tour<br />

MAQNIFY eröffnet Städten und Gemeinden eine einfache Möglichkeit, ihre Gäste zu informieren.<br />

Sehenswürdigkeiten und weitere regionale Angebote werden auf einer mehrsprachigen Plattform<br />

digital abgebildet – ohne zusätzliche App. So entstehen Synergieeffekte aus Städte-, Kultur- und<br />

Shoppingtourismus, von denen die gesamte Kommune profitiert.<br />

Nicht nur Großstädte, son<strong>der</strong>n gerade auch<br />

kleine und mittlere Städte und Gemeinden in<br />

Deutschland bieten durch ihre individuelle Vielfalt<br />

ein riesiges touristisches Potenzial. Zum Beispiel<br />

die Kleinstadt Teterow in Mecklenburg-Vorpommern:<br />

Sie liegt im Herzen <strong>der</strong> Mecklenburgischen<br />

Schweiz.<br />

Über den mittelalterlichen Stadtkern von Teterow,<br />

über Europas schönste Grasrennbahn<br />

o<strong>der</strong> die vielen legendären Schildbürgerstreiche<br />

lässt sich viel Wissenswertes und Unterhaltsames<br />

berichten. Das übernimmt jetzt ein von<br />

MAQNIFY konzipierter digitaler Stadtrundgang<br />

mit erlebnisreichen Text- und Audio-Beiträgen.<br />

Besucher können Teterow per Smartphone, Tablet<br />

o<strong>der</strong> am heimischen Computer auf eigene<br />

Faust entdecken.<br />

Stadtrundgang mit Hörspiel-Charakter<br />

Neben Informationen zu den Sehenswürdigkeiten<br />

des Ortes erwarten den Nutzer auch jede<br />

Menge Geschichten rund um Teterow, die zum<br />

Schmunzeln, Nachdenken und Staunen anregen.<br />

Da erfährt er, wie die Mecklenburgische<br />

Schweiz zu ihrem Namen kam und deshalb ein<br />

ehemaliger Verschönerungsverein den Bauern<br />

um 1906 Kuhglocken spendierte, um echtes<br />

Schweizfeeling zu erzeugen. An <strong>der</strong> Station „Teterower<br />

See“ wird die Landung des Zeppelinkreuzers<br />

„Hansa“ im Juni 1914 geschil<strong>der</strong>t, die<br />

Land und Leute in große Aufregung versetzte.<br />

Und dann gibt es noch vergnügliche Schildbürgerstreiche,<br />

die mit Augenzwinkern von Teterows<br />

Stadtgeschichte und ihren Bewohnern erzählen.<br />

Auf insgesamt 13 Stationen begibt sich <strong>der</strong> Besucher<br />

auf eine kurzweilige Entdeckungsreise.<br />

Edutainment für die ganze Familie<br />

Bei dem digitalen Stadtrundgang von MAQNIFY<br />

finden Information und Wissensvermittlung auf<br />

unterhaltsame und spielerische Weise statt. Für<br />

jede Station gibt es schönes Bildmaterial – aktuell<br />

und historisch –, informatives Hintergrundwissen<br />

in Textform und lebendige Audiobeiträge.<br />

Beson<strong>der</strong>s Familien mit Kin<strong>der</strong>n bietet diese<br />

Form von Stadtrundgang ein kurzweiliges, vergnügliches<br />

Entdecken in eigenem Tempo.<br />

Innenstädte beleben,<br />

Kooperationsmöglichkeiten schaffen<br />

Der Tourismus ist ein Frequenzbringer für den<br />

lokalen Einzelhandel und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor<br />

für die Region. Spannend präsentierte<br />

Sehenswürdigkeiten locken Gäste in die<br />

Innenstadt – ein attraktives Angebot an Geschäften<br />

und Gastronomie hält sie darüber hinaus<br />

auch dort. Deshalb bietet MAQNIFY ebenso<br />

die Möglichkeit, neben den touristischen Points<br />

of Interest (POI) auch die lokalen Anbieter wie<br />

Hotels, Gastronomie, Geschäfte und Dienstleister<br />

einzubinden. In Teterow nehmen zahlreiche<br />

Unternehmen an dieser Präsentationsform teil.<br />

MAQNIFY-CMS – flexible Plattform für<br />

digitale Tourismuslösungen<br />

Ob digitaler Stadtrundgang, Audio-Touren o<strong>der</strong><br />

Museumsrundgang – MAQNIFY ermöglicht Städten<br />

und Gemeinden, ihre Sehenswürdigkeiten in<br />

Verbindung mit Handel, Gastronomie und weiteren<br />

regionalen Angeboten auf einer mehrsprachigen<br />

Plattform digital abzubilden – ohne zusätzliche<br />

App. Als hochwertiges Informationsmedium<br />

ermöglicht es profitable Synergie-Effekte<br />

aus Städte-, Kultur- und Shoppingtourismus.<br />

Das webbasierte System kann ohne IT-Kenntnisse<br />

intuitiv selbst bedient o<strong>der</strong> als Full-Service-Angebot<br />

durch MAQNIFY betreut werden.<br />

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54 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21


Kommunalentwicklung<br />

Politik & Gesellschaft<br />

Der Tourismusverband „Liebliches Taubertal“ hat die wachsende Gruppe <strong>der</strong> Pedelec-Fahrer durch gute Infrastruktur und Information für sich<br />

gewonnen.<br />

E-Bike-Tourismus<br />

Energiegeladen mit dem Rad<br />

über Berg und Tal<br />

Immer mehr Menschen schwingen sich auf ihr Pedelec und machen damit<br />

Urlaub vor <strong>der</strong> Haustüre. Für Raddestinationen und solche, die es werden<br />

wollen, bietet das neue Möglichkeiten. Die Ferienregion „Liebliches Taubertal“<br />

konnte so neue Routen in den Seitentälern von <strong>Mai</strong>n und Tauber erschließen.<br />

Die Ferienlandschaft „Liebliches<br />

Taubertal“ erstreckt sich vom weltbekannten<br />

Rothenburg ob <strong>der</strong> Tauber<br />

(Bayern) bis nach Freudenberg am<br />

<strong>Mai</strong>n (Baden-Württemberg). Die Landschaft<br />

ist durch die Flusstäler von <strong>Mai</strong>n<br />

und Tauber geprägt. Sie waren <strong>der</strong> Ausgangspunkt<br />

für den Fahrradtourismus in<br />

Tauberfranken. Mit <strong>der</strong> Entwicklung des<br />

Fahrrads zu Pedelecs o<strong>der</strong> E-Bikes ging<br />

einher, sogenannte Regio-Routen in die<br />

Seitentäler und auf die Höhen auszuarbeiten,<br />

zwölf Rundkurse mit Streckenlängen<br />

von 24 bis 82 Kilometer. Dadurch ist das<br />

„Liebliche Taubertal“ neben dem Erlebnisund<br />

Familienradeln auch zu einer anerkannten<br />

E-Bike-Region gereift.<br />

Die Ferienlandschaft „Liebliches Taubertal“<br />

wird vom gleichnamigen Tourismusverband<br />

ganzheitlich beworben. Seit<br />

mehr als 40 Jahren wird auf den Radtourismus<br />

gesetzt. Der Radweg „Liebliches<br />

Taubertal – Der Klassiker“ von Rothenburg<br />

bis nach Wertheim ist bereits seit zwölf<br />

Jahren ununterbrochen ein durch den<br />

ADFC bewerteter 5-Sterne-Radweg.<br />

Dieser und weitere Radwege führen in<br />

<strong>der</strong> Regel durch Flusstallandschaften. Dies<br />

garantiert, dass <strong>der</strong> radelnde Gast ohne<br />

große Steigungen seinem Fahrra<strong>der</strong>lebnis<br />

nachgehen kann. Dies war ein Erfor<strong>der</strong>nis<br />

vor mehr als zwei Jahrzehnten. „Diese Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

haben sich heute grundlegend<br />

geän<strong>der</strong>t“, sagt Jochen Müssig, Geschäftsführer<br />

des Tourismusverbands.<br />

„Pedelec- o<strong>der</strong> E-Bike-Radler scheuen<br />

nämlich nicht vor Anstiegen o<strong>der</strong> Bergund<br />

Talfahrten.“<br />

Diese Entwicklung war Grund für den<br />

Tourismusverband in Zusammenarbeit mit<br />

den Städten und Gemeinden des Landkreises,<br />

ein entsprechendes Angebot auszuarbeiten.<br />

Es entstanden die Regio-Radel-Routen,<br />

die alle als Rundkurse konzipiert<br />

sind. Dies bringt den Vorteil mit sich,<br />

56 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />

Foto: Liebliches Taubertal/Frischmuth<br />

dass <strong>der</strong> Radler immer am Ausgangspunkt<br />

wie<strong>der</strong> eintrifft. Radler können auch mit<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln, Bus o<strong>der</strong><br />

Bahn, sowie mit dem Auto zum Startpunkt<br />

gelangen und so die im Vergleich zu traditionellen<br />

Rä<strong>der</strong>n schwereren E-Bikes zum<br />

Ausgangsort transportieren.<br />

Die Regio-Routen bieten zudem den<br />

Vorteil, dass <strong>der</strong> Gast sich für seinen Aufenthalt<br />

eine dauerhafte Unterkunft auswählen<br />

kann. Die Regio-Routen im „Lieblichen<br />

Taubertal“ erfor<strong>der</strong>n also nicht, wie<br />

beispielsweise bei Fernradwegen, jeden<br />

Tag eine an<strong>der</strong>e Unterkunft zu beziehen.<br />

Bei <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> E-Bike-Routen<br />

wurde auf einen geographischen Proporz<br />

und auf die Gewinnung von Partnern geachtet.<br />

Der Tourismusverband „Liebliches<br />

Taubertal“ kam bei <strong>der</strong> Ausarbeitung <strong>der</strong><br />

Regio-Routen seinem Auftrag im Beson<strong>der</strong>en<br />

nach, die Landschaft ganzheitlich zu<br />

bewerben.<br />

KOOPERATION MIT ENERGIEVERSORGER<br />

Die Routen führen durchweg in die Seitentäler<br />

<strong>der</strong> Tauber und des <strong>Mai</strong>ns sowie auf<br />

die Höhenzüge. „Diese Strecken bieten<br />

dann gute Panoramafernblicke zurück ins<br />

<strong>Mai</strong>n- o<strong>der</strong> Taubertal o<strong>der</strong> auch in die Seitentäler“,<br />

hält Geschäftsführer Jochen<br />

Müssig fest. Die einzelnen Touren sind<br />

durchgängig vor Ort gekennzeichnet; eine<br />

gute Markierung ist wichtig und bringt<br />

Qualität.<br />

In den Anfangsjahren war es noch wichtig,<br />

den Pedelec- und E-Bike-Fahrern ein<br />

entsprechendes Ladenetz anzubieten. Der<br />

Tourismusverband „Liebliches Taubertal“<br />

hat hierzu Partner gefunden. Hierbei handelt<br />

es sich um die lokalen Energieversorgungsunternehmen,<br />

die ihren Sitz in Rothenburg<br />

ob <strong>der</strong> Tauber, Schäftersheim,<br />

Bad Mergentheim und Wertheim haben.<br />

Mit diesen Partnern ist vereinbart, dass<br />

Tankstelleneigentümer zum Jahresende<br />

von ihrem lokalen Energieversorgungsunternehmen<br />

eine monetäre Gutschrift<br />

erhalten, so sie den Radlern den Strom<br />

zum Aufladen <strong>der</strong> E-Bike-Batterien kostenfrei<br />

zur Verfügung stellen.<br />

Aufgrund dieser Basis war es dem Tourismusverband<br />

rasch gelungen, über 80<br />

Ladestationen in <strong>der</strong> gesamten Ferienlandschaft<br />

„Liebliches Taubertal“ anbieten zu<br />

können. In <strong>der</strong> Regel handelt es sich hierbei<br />

um Hotellerie- und Gastronomiebetriebe<br />

sowie um Kultureinrichtungen.<br />

„Diese haben überwiegend auch an Samstagen,<br />

Sonntagen und Feiertagen geöffnet,<br />

wichtige Tage für den E-Bike-Tourismus“,<br />

so Geschäftsführer Jochen Müssig weiter.<br />

INFOS ÜBER LADEMÖGLICHKEITEN<br />

Die Nachfrage nach Ladestationen ist<br />

heute nicht mehr so sehr entscheidend:<br />

Durch die Weiterentwicklung <strong>der</strong> Rä<strong>der</strong><br />

und ihrer Akkus hat sich zusehends die<br />

Kapazität und damit auch die Reichweite<br />

erhöht. Dadurch können heute in <strong>der</strong> Regel<br />

Radler ihre Tagesetappe mit einer Akkuladung<br />

gut bestreiten.<br />

Dennoch gehöre es zum guten Ton einer<br />

Ferienlandschaft, findet Müssig, Touristen<br />

neben dem beschriebenen Ladenetz auch<br />

E-Bike-Stationen im öffentlichen Bereich<br />

anzubieten. Neben den Energieversorgungsunternehmen<br />

haben auch Städte<br />

und Gemeinden im <strong>Mai</strong>n-Tauber-Kreis<br />

E-Bike-Ladestationen im öffentlichen Bereich<br />

geschaffen, Angebot steigend. Über<br />

alle Ladestationen hält <strong>der</strong> Verband eine<br />

entsprechende Information für Touristen<br />

und Interessierte vor, die sowohl digital<br />

von <strong>der</strong> Homepage heruntergeladen als<br />

auch als Printflyer beim Tourismusverband<br />

angefor<strong>der</strong>t werden kann.<br />

Hin und wie<strong>der</strong> nutzen E-Biker auch die<br />

Rundwan<strong>der</strong>wege. Diese führen nicht auf<br />

asphaltierten Strecken, son<strong>der</strong>n auf naturbelassenen<br />

Wegen durch Wäl<strong>der</strong>, über<br />

Wiesen und Flussauen. Insgesamt ist das<br />

„Liebliche Taubertal“ heute sowohl für<br />

den Erlebnis-und Familienradler als auch<br />

für den E-Biker gut gerüstet. Red.<br />

WIR KÖNNEN, WAS WIR TUN.<br />

Die Experten für den öffentlichen Sektor.<br />

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Politik & Gesellschaft<br />

Kommunalentwicklung<br />

Post-Corona-City<br />

Chancen für die Innenstädte<br />

Der öffentliche Raum hat im vergangenen Jahr eine neue Wichtigkeit erfahren. Wie reagieren Städte darauf?<br />

Und wie wollen sie ihren Bürgern in diesem Sommer Urlaub zu Hause ermöglichen?<br />

Wir haben die Bürgermeister von Gelsenkirchen, Baden-Baden und Meißen danach gefragt –<br />

auch ob sich durch Corona neue Chancen für die Stadtentwicklung ergeben.<br />

Hally-Gally Spielplatzgeräte sind Spielplatzgeräte <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en<br />

Art, als Blickfang und/o<strong>der</strong> auch als Nischengerät geeignet.<br />

Trampoline, Geräte mit Dreh-Wipp-Mechanik, Karussells,<br />

Schaukeln, Klettergeräte und solche in speziellem Design<br />

wie z.B. unser neues Spielplatzgerät das „Tipi“, welches sich<br />

her vorragend als Cowboy- und Indianerspiel eignet. Auch<br />

Hamsterrad, Kometenschweif, Ellipsilon & Co sind Bestandteil<br />

unseres Programms. Für alle Altersgruppen ist etwas dabei.<br />

Spielplatzgeräte<br />

NEU<br />

STADT GELSENKIRCHEN<br />

(259.645 EINWOHNER)<br />

Die Verbesserung des öffentlichen<br />

Raums ist in Gelsenkirchen<br />

ein Thema, an dem schon<br />

lange gearbeitet wird. Erst 2020 wurde die<br />

City durch den Umbau einer zentralen<br />

Straßenachse erneuert. So entstand ein<br />

Ort, <strong>der</strong> mit einem Fontänenfeld, Spielplätzen<br />

und Kunst zum Verweilen einlädt.<br />

„Urlaub in deiner Stadt – Tapetenwechsel“<br />

heißt ein Format, das die Stadtmarketing-Gesellschaft<br />

in Zusammenarbeit mit<br />

Hotels entwickelt hat. Es verbindet günstige<br />

Übernachtungsmöglichkeiten mit einem<br />

attraktiven Freizeitprogramm und<br />

wurde sehr gut angenommen. Ob es in<br />

diesem Jahr wie<strong>der</strong> angeboten werden<br />

kann, ist von <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Pandemie<br />

abhängig.<br />

In den kommenden Jahren wird Gelsenkirchen<br />

diverse För<strong>der</strong>programme nutzen,<br />

um die Innenstadt für die Zukunft umzugestalten.<br />

Zunächst gilt es, die negativen<br />

Folgen <strong>der</strong> Pandemie für Gastronomie und<br />

Einzelhandel in Grenzen zu halten. Dazu<br />

wurde unter dem Titel „Gelsenkirchen<br />

startet durch!“ ein Paket zur Unterstützung<br />

dieser Sparten geschnürt.<br />

Oberbürgermeisterin Karin Welge<br />

STADT BADEN-BADEN<br />

(56.225 EINWOHNER)<br />

Für die Zukunft möchte<br />

die Stadtverwaltung die Vielfalt<br />

<strong>der</strong> innerstädtischen Attraktionen weiter<br />

ausbauen und diese Angebote noch<br />

mehr in Synergie bringen.<br />

Mit seinen zahlreichen Angeboten, seinem<br />

Stadtbild, den Parks und Gärten bietet<br />

Baden-Baden den eigenen Bürgern eine<br />

hohe Lebensqualität. Sie können wohnen<br />

und arbeiten, wo an<strong>der</strong>e Urlaub machen,<br />

und natürlich hier auch ihren eigenen<br />

Urlaub verbringen. Es ist dabei allerdings<br />

nicht immer einfach, den Ansprüchen <strong>der</strong><br />

Gäste als auch den Anfor<strong>der</strong>ungen des Alltags<br />

<strong>der</strong> Bewohner gerecht zu werden.<br />

Unter den Pandemiebedingungen treten<br />

die Schwächen <strong>der</strong> bisherigen Ausrichtung<br />

<strong>der</strong> Innenstadt stärker hervor. Innerstädtische<br />

Nutzungen wie <strong>der</strong> Einzelhandel werden<br />

sich arrondieren müssen. Dies heißt<br />

aber auch, dass mit angepassten Mietniveaus<br />

kleine regionale Anbieter statt überregionaler<br />

Handelsketten verstärkt Fuß<br />

fassen können. Außerdem ist ein weiterer<br />

Bewusstseinswandel und eine höhere Sensibilisierung<br />

beim Thema innerstädtischer<br />

Verkehr sehr wahrscheinlich.<br />

Erster Bürgermeister Alexan<strong>der</strong> Uhlig<br />

STADT MEISSEN<br />

(28.282 EINWOHNER)<br />

Meißen bietet seinen<br />

Gästen und Bürgern ab<br />

dieser Saison die Möglichkeit, ein mo<strong>der</strong>nes<br />

Bike-Sharing-System zu nutzen. Darüber<br />

hinaus sind neue Fahrradfahrer-Rastplätze,<br />

<strong>der</strong> Ausbau alternativer Mobilität,<br />

neue Grünflächen sowie die Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Ausschil<strong>der</strong>ung von Wan<strong>der</strong>wegen geplant<br />

und teilweise schon umgesetzt.<br />

Sobald es wie<strong>der</strong> möglich ist, wird ein<br />

attraktiver Wein-Pavillon auf dem Marktplatz<br />

den örtlichen Winzern bis in den<br />

Herbst hinein eine beson<strong>der</strong>e Plattform<br />

bieten.<br />

Entwicklungschancen für die Innenstadt<br />

nach Corona ergeben sich in vielfältiger<br />

Hinsicht. Zum Beispiel lebt die<br />

Einkaufskultur in Meißen vom inhabergeführten<br />

Einzelhandel. Durch die Krise haben<br />

sich viele Geschäfte auf den Onlinehandel<br />

konzentrieren müssen. Unser Ziel<br />

ist es, mehr als zuvor das Erlebniseinkaufen<br />

in den Vor<strong>der</strong>grund zu stellen und den<br />

öffentlichen Raum stärker einzubeziehen.<br />

Somit wollen wir die Innenstadt beleben,<br />

soziale Kontakte för<strong>der</strong>n sowie Unterhaltung<br />

und Kultur mit dem Einkaufen vereinen.<br />

Oberbürgermeister Olaf Raschke<br />

Sie eignen sich sowohl zum Chatten und Chillen, als auch zum<br />

grenzenlosen Austoben in Form von Springen auf einem unserer<br />

zahlreichen Trampolinen o<strong>der</strong> in Gang setzen von Drehwippmich-Geräten.<br />

Lange getestet halten Sie je<strong>der</strong> Belastung stand.<br />

Hally-Gally Trampoline, die sich seit Jahren als Spielplatzgeräte<br />

bewährt haben, gibt es in allen möglichen Formen und Größen.<br />

Sie sind mit Kunststoff-, Recycling- o<strong>der</strong> geschlossener Sprungmatte<br />

erhältlich. Auch für Rollstuhlfahrer mit angeschrägten<br />

Platten zum leichteren Befahren erhältlich.<br />

Unsere Geräte för<strong>der</strong>n auf ihre zu benutzende spielerische Art<br />

die Motorik, den Gleichgewichtssinn und ein kommunikatives<br />

Miteinan<strong>der</strong>. Viele davon sind behin<strong>der</strong>tengerecht und werden<br />

auch in therapeutischen Einrichtungen eingesetzt.<br />

Traumfänger<br />

Foto: Adobe Stock/Sina Ettmer<br />

Das Kurhaus in Baden-Baden bietet auch unter Pandemiebedingungen Urlaubsflair.<br />

58 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />

Spielplatzgeräte<br />

<strong>der</strong> <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Art<br />

Art<br />

SPOGG SPOGG Sport-Güter Sport-Güter GmbH<br />

GmbH<br />

Trampolin<br />

Schulstraße Schulstraße 27 · D-35614 27 · D-35614 Asslar-Berghausen<br />

Asslar-Berghausen<br />

Tel. 064 Tel. 43/81 064 12 43/81 62 · Fax 12 62 064 · Fax 43/81 064 12 43/81 69 · www.hally-gally-spielplatzgeraete.de<br />

12 69 ·


Politik & Gesellschaft<br />

Kommunalentwicklung<br />

E-Carsharing<br />

Teilen statt besitzen<br />

DIGITALE STADTRUNDGÄNGE UND AUDIOGUIDES VON MAQNIFY<br />

Schaffen Sie neue<br />

Erlebnismöglichkeiten für<br />

Ihre Gäste!<br />

Ab Juli <strong>2021</strong> will die Stadt Fulda zusammen mit dem Versorger Rhön-Energie<br />

fünf Elektrofahrzeuge bereitstellen. Diese sollen Bürgern, Mitarbeitern und<br />

Touristen zur Verfügung stehen.<br />

angemietet. Zusätzlich entstehen Kosten<br />

für den Ausbau <strong>der</strong> Ladeinfrastruktur.<br />

Diese Kosten sind abhängig von <strong>der</strong> Art<br />

<strong>der</strong> Ladestation sowie von weiteren Maßnahmen,<br />

wie beispielsweise Netzanschluss<br />

und Tiefbauarbeiten.<br />

MAQNIFY konzipiert digitale Stadtrundgänge mit informativen und unterhaltsamen<br />

Text- und Hörbeiträgen sowie weiteren multimedialen Inhalten. Dazu zählt auch die<br />

Präsentationsmöglichkeit für Einzelhandel, Gastronomie, Hotels und Dienstleister.<br />

Dies ermöglicht Ihnen, Ihre Sehenswürdigkeiten in Verbindung mit lokalen<br />

Leistungsträgern auf einer mehrsprachigen Plattform digital abzubilden und damit<br />

den ersten Schritt in Richtung Smart City zu gehen. Schöpfen Sie so Ihr Potenzial des<br />

Freuen sich über den Startschuss des Projekts (von links): Martin Heun von Rhön-Energie, Stadtbaurat<br />

Daniel Schreiner, Bürgermeister Dag Wehner, Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld und<br />

Projektkoordinatorin Christina Kalb von Rhön-Energie.<br />

Das gemeinsame Projekt von Fulda<br />

und <strong>der</strong> Rhön-Energie namens<br />

„Share+Go“ sieht eine stationsbasierte<br />

Lösung des Carsharing vor: Die<br />

E-Fahrzeuge stehen an einem festgelegten<br />

Standort bereit, nach <strong>der</strong> Nutzung werden<br />

sie dort wie<strong>der</strong> abgegeben und aufgeladen.<br />

Die beiden Fahrzeuge, die die Stadt einbringt,<br />

haben ihren Standplatz an einer<br />

extra dafür vorgesehenen Ladesäule am<br />

Bonifatiusplatz. Die Fahrzeuge <strong>der</strong> Rhön-<br />

Energie sollen im Umfeld <strong>der</strong> Firmenzentrale<br />

in <strong>der</strong> Löherstraße bereitstehen. Der<br />

Energieversorger arbeitet bei <strong>der</strong> Bereitstellung<br />

<strong>der</strong> Fahrzeuge mit dem Carsharing-Anbieter<br />

„Mobileeee“ zusammen.<br />

Aus Sicht <strong>der</strong> Stadt Fulda ist „Share+Go“<br />

ein gutes Beispiel für die nachhaltige Nutzung<br />

von Ressourcen. Oberbürgermeister<br />

Dr. Heiko Wingenfeld verweist auf die bequeme<br />

Erreichbarkeit: „Für die von uns<br />

finanzierten Fahrzeuge ist <strong>der</strong> Bonifatiusplatz<br />

im Herzen Fuldas ein idealer Standort.“<br />

Die Fahrzeuge sollen in den Geschäftszeiten<br />

exklusiv von Mitarbeitern<br />

<strong>der</strong> Stadt genutzt werden – auch vom<br />

Oberbürgermeister selbst. Außerhalb <strong>der</strong><br />

Geschäftszeiten können sich Bürger, Besucher<br />

und Touristen Zeitfenster für die<br />

Nutzung reservieren. Martin Heun, Sprecher<br />

<strong>der</strong> Geschäftsführung Rhön-Energie,<br />

sieht das E-Carsharing-Angebot als einen<br />

Beitrag dazu, Mobilität flexibler zu gestalten:<br />

„Man muss nicht unbedingt ein eigenes<br />

Fahrzeug besitzen, man kann es bei<br />

Bedarf auch mit an<strong>der</strong>en teilen“, sagt er.<br />

„Gerade in <strong>der</strong> urbanen Mobilität mit vielen<br />

kürzeren Wegen ist das oft praktischer.<br />

Als Verfechter <strong>der</strong> E-Mobilität setzen wir<br />

auf emissionsfreie Fahrzeuge. Wir sind<br />

bereits gespannt, wie das Angebot angenommen<br />

wird.“<br />

Die Planung des Projekts lag in den<br />

Händen <strong>der</strong> Rhön-Energie. Eine Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

war dabei nicht zuletzt die Wahl<br />

von geeigneten Standorten. Finanziert<br />

wird das Projekt nicht mit Zuschüssen aus<br />

För<strong>der</strong>programmen, son<strong>der</strong>n aus Eigenmitteln<br />

<strong>der</strong> Rhön-Energie und <strong>der</strong> Stadt.<br />

Die Fahrzeuge werden von „Mobileeee“<br />

LOKALER BEITRAG ZUM KLIMASCHUTZ<br />

Jede Fahrt mit einem E-Fahrzeug ersetzt<br />

eine Fahrt mit einem konventionellen Antrieb,<br />

was zur Verbesserung <strong>der</strong> Luftqualität<br />

beiträgt. Dies unterstreicht auch Bürgermeister<br />

Dag Wehner, Verkehrsdezernent<br />

<strong>der</strong> Stadt Fulda: „Das realisierte<br />

E-Carsharing-Angebot ist ein starker Schub<br />

für die Nutzung <strong>der</strong> Elektromobilität.“ Als<br />

regionaler Versorger mache sich die<br />

Rhön-Energie bereits seit Jahren für Elektromobilität<br />

stark, erklärt Martin Heun:<br />

„Wir treiben den Ausbau <strong>der</strong> Ladeinfrastruktur<br />

voran, im öffentlichen Raum<br />

ebenso wie für Gewerbetreibende und Privatkunden.<br />

Schritt für Schritt wollen wir<br />

auch den Busverkehr in <strong>der</strong> Stadt elektrifizieren<br />

und unseren eigenen Fuhrpark auf<br />

E-Fahrzeuge umstellen.“<br />

Bei entsprechen<strong>der</strong> Nachfrage soll das<br />

Angebot ausgebaut werden und ist offen<br />

für zusätzliche Partner. Wer als „Ankermieter“<br />

einsteigt, trägt zur Anschaffung<br />

weiterer Fahrzeuge bei. Diese können<br />

während <strong>der</strong> Geschäftszeit von den eigenen<br />

Mitarbeitern des Ankermieters als<br />

Poolfahrzeug genutzt werden und stehen<br />

ansonsten, zum Beispiel abends und am<br />

Wochenende, zur öffentlichen Nutzung<br />

bereit. Anne Stellberg, Johannes Heller<br />

DIE AUTOREN<br />

Anne Stellberg ist Abteilungsleiterin<br />

Kommunikation <strong>der</strong> Rhön-Energie Fulda.<br />

Johannes Heller ist Pressesprecher <strong>der</strong> Stadt<br />

Fulda.<br />

Foto: Pressestelle <strong>der</strong> Stadt Fulda<br />

Wirtschaftsfaktors Tourismus optimal mit uns aus, denn spannend präsentierte<br />

Sehenswürdigkeiten locken Gäste in die Innenstadt – ein attraktives Angebot an<br />

Geschäften und Gastronomie hält sie auch darüber hinaus vor Ort.<br />

MAQNIFY KURZ ERKLÄRT<br />

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» Unterhaltsame und lebendige Präsentation durch<br />

» Transparenz über Besucherzahlen durch<br />

multimediale Inhalte (Audio, Foto, Video und mehr)<br />

Statistiken zur Erfolgskontrolle<br />

» Individuelles Entdecken per Smartphone, Tablet<br />

» Keine weitere App - direkte Einbindung auf Ihrer<br />

o<strong>der</strong> am heimischen PC<br />

Webseite in Ihrem Corporate Design<br />

» Mehrsprachige Darstellung <strong>der</strong> Inhalte für Ihre<br />

» Einfache Datenverwaltung über das intuitive<br />

internationalen Gäste<br />

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60 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21


Politik & Gesellschaft<br />

Kommunalentwicklung<br />

Politik & Gesellschaft<br />

Tourismus<br />

Mehr Raum für Gäste schaffen<br />

Die Reisemobilbranche boomt. In Zeiten <strong>der</strong> Pandemie verbringen Menschen<br />

ihren Urlaub bevorzugt im eigenen Land. Der Trend zum Wohnmobiltourismus<br />

bringt Kommunen Vorteile – stellt sie aber auch vor Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Man hört es immer wie<strong>der</strong>, nach<br />

<strong>der</strong> Pandemie wird sich einiges<br />

än<strong>der</strong>n. Einige Zeichen <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung<br />

sind schon jetzt klar sichtbar,<br />

man muss sie nur erkennen. So ist beispielsweise<br />

die Freizeitfahrzeugindustrie<br />

ein absoluter Gewinner <strong>der</strong> aktuellen<br />

Krise. Viele Menschen meiden, zumindest<br />

mittelfristig, ausländische Urlaubsangeboten<br />

mit Flugzeug und Schiff. Vielmehr vertrauen<br />

sie auf einheimische Angebote wie<br />

beispielsweise Camping.<br />

Die Folge: Allein im Jahr 2020 wurden<br />

78.000 Wohnmobile neu zugelassen. Bis<br />

zum heutigen Tag sind es sogar mehr als<br />

100.000 neue Mobile, weil <strong>der</strong> Boom ungebrochen<br />

anhält. Somit summiert sich <strong>der</strong><br />

Bestand an reisefähigen Mobildomizilen<br />

allein in Deutschland auf mehr als 600.000<br />

Stellflächen für Reisemobile: Die Nachfrage<br />

ist durch die Pandemie deutlich gestiegen,<br />

da viele Urlauber auf Fernreisen verzichten.<br />

(europaweit sogar zirka zwei Millionen)<br />

Fahrzeuge.<br />

Diese Gruppe verteilt sich aber nicht<br />

allein auf reine Feriendestinationen. Denn<br />

neben Campingplätzen besuchen Wohnmobiltouristen<br />

auch Städte und Gemeinden<br />

mit Sehenswürdigkeiten und Eventangeboten.<br />

Des Weiteren nutzen viele<br />

Reisemobilbesitzer ihr Gefährt auch aus<br />

allerlei geschäftlichen o<strong>der</strong> privaten Gründen.<br />

Warum ins Hotel, wenn man schon<br />

ein fahrbares Domizil hat?<br />

Aber wo dürfen sich diese Wohnmobil-<br />

Nutzer mit ihren Fahrzeugen aufhalten?<br />

Parken im öffentlichen Raum ist nicht die<br />

beste Option. Und alternative Möglichkeiten<br />

sollten nicht erst gesucht werden,<br />

wenn Fahrzeuge den Parkraum von Anwohnern<br />

blockieren.<br />

Eine vorausschauende Lösung wäre ein<br />

Reisemobilstellplatz. Im Grunde genommen<br />

sollte jede Kommune, die ein Hotel<br />

o<strong>der</strong> eine Pension hat, auch einen Reisemobilstellplatz<br />

haben. Denn sobald das<br />

Reisen wie<strong>der</strong> überall erlaubt ist, ist mit<br />

einem deutlich größeren Zustrom von Reisemobilen<br />

zu rechnen.<br />

Ein kommunaler Wohnmobilstellplatz<br />

verhin<strong>der</strong>t nicht nur ein Verkehrschaos.<br />

Gute Infrastruktur zieht Reisemobilnutzer<br />

als zahlungskräftige Klientel an. Der<br />

Wohnmobiltourismus bringt nicht nur<br />

mehr Kaufkraft, son<strong>der</strong>n erhöht auch den<br />

touristischen Bekanntheitsgrad <strong>der</strong> Stadt,<br />

Gemeinde o<strong>der</strong> des Landkreises. Alle diese<br />

Faktoren sind dem Stadtsäckel för<strong>der</strong>lich.<br />

POTENZIAL FRÜHZEITIG ERKANNT<br />

Ein gutes Beispiel für die erfolgreiche Einrichtung<br />

eines Reisemobilstellplatzes ist<br />

die fränkische Kleinstadt Bad Königshofen.<br />

Foto: Peter Hirtschulz<br />

Der dortige Kurdirektor Werner Angermüller<br />

hat frühzeitig das Potenzial des Reisemobiltourismus<br />

erkannt und hat neben<br />

seiner Frankentherme einen Stellplatz gebaut.<br />

Der Erfolg war so groß, dass das<br />

Areal mittlerweile 100 Parzellen für Mobile<br />

anbietet<br />

„Unser Reisemobilstellplatz unterstützt<br />

signifikant den örtlichen Handel, die Gastronomie<br />

und insgesamt die Wirtschaft“,<br />

berichtet Angermüller. „Die Gäste gehen<br />

regelmäßig in die Stadt und geben dort<br />

gerne ihr Geld aus.“ Und das seien durchschnittlich<br />

pro Tag und Person mindestens<br />

50 Euro.<br />

OPTIONEN FÜR STELLPLÄTZE<br />

Zum klaren Verständnis: Hier ist nicht die<br />

Rede von Campingplätzen, son<strong>der</strong>n von<br />

funktional hergerichteten, für Wohnmobile<br />

geeigneten Stellplätze; von <strong>der</strong> einfachen<br />

Kategorie bis hin zur luxuriös komplett<br />

ausgestatteten Variante. Diese sollten<br />

sich jedoch möglichst in Ortsnähe befinden<br />

o<strong>der</strong> zumindest logistisch gut angebunden<br />

sein.<br />

Unterscheiden sollte man auch touristische<br />

Kurzparker mit entsprechend großen<br />

„Parkflächen“ und „ausgezeichnete“ Stellplätze<br />

mit einer notwendigen Infrastruktur.<br />

Auf letzteren sollten Reisemobile abgestellt<br />

werden können, damit die Reisemobilisten<br />

tagsüber ihren touristischen<br />

Aktivitäten frönen und nachts in Ruhe<br />

übernachten können.<br />

ANSPRÜCHE DER WOHNMOBIL-REISENDEN<br />

Wer als Verantwortlicher überlegt, einen<br />

solchen Stellplatz zu bauen und zu betreiben,<br />

sollte sich generell die folgenden Fragen<br />

beantworten: Was kann <strong>der</strong> Standort,<br />

abgesehen von privat o<strong>der</strong> geschäftlich<br />

Übernachtenden, touristisch leisten? Welche<br />

kulturellen, gastronomischen o<strong>der</strong><br />

landschaftlichen Highlights sind vom geplanten<br />

Standort erreichbar? Gibt es wirtschaftliche<br />

Interessen von bereits bestehenden<br />

Anbietern wie Thermen, Erlebnisbä<strong>der</strong>n,<br />

Sport-, Kultur- und Freizeitstätten<br />

wie auch Weingütern o<strong>der</strong> Bauernhöfen,<br />

die berücksichtigt werden können und das<br />

Projekt entsprechend unterstützen würden?<br />

Dann sollten auch grundlegende Informationen<br />

geklärt werden: Wie ist <strong>der</strong><br />

Foto: Frankentherme<br />

Bei <strong>der</strong> Frankentherme in Bad Königshofen sind 100 Parzellen für Reisemobile entstanden. Von<br />

den Touristen profitieren auch <strong>der</strong> örtliche Handel und die Gastronomie.<br />

Untergrund des denkbaren Standorts und<br />

was muss passieren, damit Reisemobile<br />

problemlos anfahren, rangieren und parken<br />

können. „Anfängerfehler“ wie falsche<br />

Geländeeinschätzung mit Auswirkungen<br />

auf Fahrwege und Gefällesituationen –<br />

nachts im Bett ist eine horizontale Lage<br />

einem gesunden Schlaf durchaus zuträglich<br />

– und Ähnliches können so bereits im<br />

Vorfeld verhin<strong>der</strong>t werden.<br />

Nach diesen „Grund-Lagen“ gilt es, die<br />

funktionale Ausrüstung festzulegen. Basis<br />

ist die Ausstattung mit einer Ent- und Versorgungsanlage<br />

sowie die Bereitstellung<br />

eines Automaten, <strong>der</strong> die Nutzungsgebühr<br />

abrechnet. Bei <strong>der</strong> erstgenannten Anlage<br />

ist pandemiebedingt aus Hygienegründen<br />

die vollautomatische Variante empfehlenswert.<br />

Bei den Zahlautomaten empfiehlt<br />

sich die bargeldlose Kartenvariante. Sie<br />

rechnet den Verbrauch von beispielsweise<br />

Wasser und Strom verbrauchsgenau ab.<br />

Strom und WLAN werden über Versorgungssäulen<br />

bereitgestellt, die in verschiedenen<br />

Varianten verfügbar sind – auch<br />

vandalismussicher.<br />

Und was erwarten die Reisemobilisten?<br />

Gemäß einer Umfrage unter Wohnmobilbesitzern<br />

herrscht über alle Qualitätsvarianten<br />

hinweg Einigkeit bei den größten<br />

Wünschen <strong>der</strong> Reisenden: Neben <strong>der</strong><br />

nachtruhigen Lage und einer ganzjährigen<br />

Nutzbarkeit ist die Entsorgungsmöglichkeit<br />

für Kassetten-WCs ebenso ein Muss<br />

wie Frischwasser, Grauwasserentsorgung<br />

und <strong>der</strong> Stromanschluss. Wichtig sind<br />

auch eine gute Anbindung an den ÖPNV<br />

und das örtliche Radwegenetz. Neben<br />

Ausstattung, Preis und Lage des Platzes<br />

sind die Region, die Infrastruktur und die<br />

touristische o<strong>der</strong> freizeitorientierte Umgebung<br />

ein ausschlaggeben<strong>der</strong> Faktor.<br />

Generell sollten Profis, die sich mit Stellplatzkonzepten<br />

auskennen, vorab einen<br />

Blick auf das geplante Projekt werfen.<br />

Nach einer Machbarkeits- und Rentabilitätsanalyse<br />

lassen sich teure Fehler vermeiden<br />

und meist entsprechend viel Geld<br />

einsparen. Und es muss nicht teuer sein.<br />

Je nach Anspruch und Budget reicht die<br />

Bandbreite <strong>der</strong> Ausstattungsqualität von<br />

einer einfachen Grundversorgung bis zur<br />

absoluten High-Tech-Qualität. Aber eins<br />

ist sicher: Kluge Bürgermeister, Planer,<br />

Kämmerer und Touristiker bauen vor und<br />

dann sollte zumindest ein Wohnmobilstellplatz<br />

dabei sein. Peter Hirtschulz<br />

DER AUTOR<br />

Peter Hirtschulz ist Journalist aus Ratingen und<br />

macht Pressearbeit für die Arbeitsgemeinschaft<br />

Stellplatzkonzepte.<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />

63


Infektionsschutz<br />

EXTRA<br />

So wird es garantiert im August <strong>2021</strong> auf<br />

dem Festivalgelände in Dinkelsbühl nicht<br />

aussehen. Doch eine Chance, dass das<br />

Summer Breeze unter bestimmten Voraussetzungen<br />

stattfinden darf, besteht.<br />

Infektionsschutzstrategie<br />

Weht in Dinkelsbühl<br />

die Sommerbrise?<br />

Foto: Summer Breeze<br />

den Inzidenzwerten ist es schwer vorstellbar,<br />

dass das Summer-Breeze-Festival im<br />

Sommer in Dinkelsbühl stattfinden kann.“<br />

Dennoch findet <strong>der</strong> Schultes <strong>der</strong> knapp<br />

12.000-Einwohner-Stadt, dass sich die Veranstalter<br />

umfangreiche Gedanken gemacht<br />

hätten. „Das vorgelegte Hygienekonzept<br />

ist alles an<strong>der</strong>e als ein Schnellschuss, son<strong>der</strong>n<br />

stellt eine wohlüberlegte und durchdachte<br />

Risikoabwägung dar. Hierzu fanden<br />

auch schon mehrere Gespräche mit<br />

Vertretern <strong>der</strong> Stadt Dinkelsbühl statt –<br />

und weitere Termine, etwa mit dem Gesundheitsamt<br />

Ansbach, sind bereits vereinbart“,<br />

informiert Hammer. Das Konzept<br />

sei unter an<strong>der</strong>em in Zusammenarbeit mit<br />

<strong>der</strong> Universität Trier, <strong>der</strong> Fachhochschule<br />

Aalen, <strong>der</strong> Universität <strong>der</strong> Bundeswehr<br />

sowie des Bayerischen Roten Kreuzes entwickelt<br />

worden und habe Modellcharakter<br />

für die gesamte Event-Branche. Das sei<br />

auch <strong>der</strong> Grund, warum es hierfür eine<br />

Bundesför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Initiative Musik gab.<br />

„Ich habe absolut Verständnis für diese<br />

Vorgehensweise – droht doch die gesamte<br />

Eventkultur ansonsten wegzubrechen“,<br />

ergänzt Hammer.<br />

Konkret setzt sich das Konzept aus drei<br />

Bausteinen zusammen: engmaschige<br />

Tests, das heißt, negativ getestet anreisen,<br />

vor Ort Schnelltestung, Festivalbetrieb mit<br />

Tests sowie vor <strong>der</strong> Abreise eine erneute<br />

Testung; geschultes Fachpersonal, sodass<br />

eine sehr hohe Zuverlässigkeit <strong>der</strong> Tests<br />

gewährleistet ist; klare, digitale Strategie<br />

mit Ticketpersonalisierung und Risikoabfrage<br />

vorab, Nachverfolgbarkeit durch<br />

DSGVO-konforme Speicherung <strong>der</strong> Daten<br />

sowie ein Armband mit RFID-Chip. „Die<br />

Stadt Dinkelsbühl hat hier absolute Profis<br />

an <strong>der</strong> Hand, aber mir ist natürlich bewusst,<br />

dass das Ganze eine Art Gratwan<strong>der</strong>ung<br />

darstellt“, resümiert Hammer.<br />

HALTBARES ENDPRODUKT<br />

Und wie sind die Meinungen des Gesundheitsamtes<br />

in Ansbach zur Infektionsschutzstrategie<br />

für das Open Air? „Die<br />

Zwölfte Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung<br />

untersagt in Paragraf<br />

fünf landesweit Veranstaltungen und öffentliche<br />

Festivitäten. Sie tritt nach <strong>der</strong>en<br />

Paragraf 30 mit Ablauf des 9. <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong><br />

außer Kraft“, äußert sich das Landratsamt<br />

schriftlich. Mit an<strong>der</strong>en Worten heißt das,<br />

dass das Summer-Breeze-Open-Air nach<br />

aktueller Rechtslage – und zu Redaktionsschluss<br />

– nicht aus Gründen des Infektionsschutzes<br />

untersagt ist. „Einer Entscheidung<br />

des Landratsamtes Ansbach über<br />

eine Ausnahmegenehmigung bedarf es<br />

daher nach <strong>der</strong>zeitiger Rechtslage nicht.<br />

Wie diese im August sein wird, ist gegenwärtig<br />

nicht absehbar“, kommentiert die<br />

Abteilung Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Achim Ostertag, Grün<strong>der</strong> und Veranstalter<br />

des Summer-Breeze-Festivals hat viel<br />

Zeit in das Konzept investiert, das ihm sein<br />

Event <strong>2021</strong> retten könnte:„Insgesamt sind<br />

mehr als 3.000 Stunden in das Konzept<br />

geflossen, begonnen haben wir bereits im<br />

Oktober 2020“, schil<strong>der</strong>t er. Seit <strong>der</strong> Absage<br />

<strong>der</strong> Veranstaltung im vergangenen<br />

Jahr stand für den Geschäftsführer <strong>der</strong><br />

Silverdust GmbH, die für das Open Air verantwortlich<br />

zeichnet, fest, dass es keine<br />

Option sei, „eine weitere Absage tatenlos<br />

hinzunehmen“. „Wir möchten da nichts<br />

unversucht lassen, vor allem weil Events<br />

unter sicheren Bedingungen wichtige Erkenntnisse<br />

für den weiteren Verlauf von<br />

Veranstaltungen aller Art liefern können“,<br />

ist <strong>der</strong> 43-Jährige überzeugt. Ende April<br />

wandte sich das Team mit seinem Konzept<br />

und einem öffentlichen Brief an Entschei<strong>der</strong><br />

auf Bundes-, Landes- und Kreisebene.<br />

„Uns war es wichtig, hier ein wissenschaftlich<br />

fundiertes, haltbares Endprodukt zu<br />

schaffen. Darum sind Experten aus den<br />

unterschiedlichsten Fel<strong>der</strong>n an <strong>der</strong> Konzeptentwicklung<br />

beteiligt gewesen“, erklärt<br />

Ostertag.<br />

Wer entscheidet am Ende, ob das Summer-Breeze-Festival<br />

stattfinden darf – und<br />

vor allem wann? „Grundsätzlich ist die<br />

genehmigende Behörde das lokale Ordnungsamt.<br />

Aber in dieser beson<strong>der</strong>en Zeit<br />

kommt es nun auch darauf an, ob beispielsweise<br />

<strong>der</strong> Bund übernimmt und somit<br />

die Entscheidung von <strong>der</strong> Landesebene<br />

wegwan<strong>der</strong>t“, weiß <strong>der</strong> Veranstalter. Zudem<br />

sei man verstärkt mit den Behörden<br />

und dem Landratsamt in Kontakt und erhoffe<br />

sich bald auch klärende Gespräche<br />

mit <strong>der</strong> Bayerischen Landesregierung.<br />

„Ideal wäre, wenn wir Ende <strong>Mai</strong> eine grobe<br />

Marschrichtung festlegen können“, ergänzt<br />

er. Natürlich sei ihm bewusst, dass<br />

die Lage weiterhin dynamisch ist, weshalb<br />

sein Team so flexibel wie möglich auf alle<br />

Entwicklungen reagiert.<br />

<br />

Olga Lechmann<br />

Können in diesem Sommer möglicherweise wie<strong>der</strong> Großveranstaltungen wie<br />

Open-Air-Festivals stattfinden? In vielen Kommunen deutschlandweit wird<br />

bereits seit Monaten zwischen Behörden und Veranstaltern an Teststrategien<br />

gefeilt. Wir stellen ein Konzept aus Dinkelsbühl vor.<br />

Modellprojekte scheinen <strong>der</strong>zeit –<br />

vor dem Hintergrund sinken<strong>der</strong><br />

Infektionszahlen und steigen<strong>der</strong><br />

Impfrate – ein dominierendes Thema auf<br />

kommunaler Ebene zu sein. Sei es im Bereich<br />

Kultur, Sport o<strong>der</strong> auch Freizeit. Aktuelles<br />

Beispiel ist hier die vorgezogene<br />

Öffnung des Europaparks in Rust, eines<br />

Freizeitparks in Baden-Württemberg. Das<br />

Sozialministerium ermöglicht es Besuchern,<br />

bereits ab Ende <strong>Mai</strong> wie<strong>der</strong> die<br />

Fahrgeschäfte zu nutzen – freilich unter<br />

pandemiebedingten Voraussetzungen.<br />

Doch auch Gemeinden in an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

finden Gefallen an den Teststrategien,<br />

die <strong>der</strong> Veranstaltungsbranche<br />

wie<strong>der</strong> Leben einhauchen sollen. So durften<br />

im Kreis Coesfeld in Nordrhein-Westfalen<br />

bereits Anfang <strong>Mai</strong> Jazzmusiker auf<br />

einer Freilichtbühne vor 170 Zuhörern auftreten.<br />

Und auch in Lübeck genehmigt das<br />

Land Schleswig-Holstein seit Mitte <strong>Mai</strong><br />

wie<strong>der</strong> Kulturveranstaltungen wie Lesungen<br />

und Konzerte.<br />

Wie genau gehen Kommunen bei diesen<br />

Modellprojekten vor? Was müssen Bürgermeister<br />

und Gesundheitsämter alles bedenken<br />

und abwägen? Und wo liegen die<br />

Vorteile beziehungsweise die Risiken bei<br />

diesen Öffnungsschritten? Wir haben in<br />

<strong>der</strong> fränkischen Großen Kreisstadt Dinkelsbühl<br />

nachgefragt, wo im August ein<br />

Heavy-Metal-Festival stattfinden soll. Dafür<br />

ist vom Veranstalter in enger Abstimmung<br />

mit <strong>der</strong> Stadtverwaltung eine detaillierte<br />

Infektionsschutzstrategie ausgearbeitet<br />

worden. Die Rede ist vom Summer-Breeze-Festival,<br />

welches vom 18. bis<br />

zum 21. August über die Bühne gehen<br />

könnte – sofern die Entscheidung <strong>der</strong> genehmigenden<br />

Stelle positiv ausfällt.<br />

Oberbürgermeister Christoph Hammer<br />

äußert sich zu dieser Angelegenheit allerdings<br />

noch recht skeptisch: „Nach <strong>der</strong>zeitigem<br />

Stand und bei den stark schwanken-<br />

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64 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21


EXTRA<br />

Infektionsschutz<br />

EXTRA<br />

DIE AUTORIN<br />

Dr. Sabine Nieland arbeitet bei <strong>der</strong><br />

Gesellschaft zur För<strong>der</strong>ung von Medizin-,<br />

Bio- und Umwelttechnologien e.V.<br />

(GMBU) in <strong>der</strong> Fachsektion Photonik<br />

in Jena.<br />

Hygiene<br />

Mit Licht Viren<br />

bekämpfen<br />

Um Ansteckungen zu verhin<strong>der</strong>n, befindet sich aktuell in jedem öffentlichen<br />

Gebäude ein Desinfektionsmittelspen<strong>der</strong>. Eine umweltfreundlichere Alternative<br />

könnte blaues LED-Licht sein.<br />

Natürliches Blaulicht im Wellenlängenbereich<br />

von 400 bis 450 Nanometer<br />

kann bakterielle Erreger<br />

wirkungsvoll abtöten. Das funktioniert<br />

über Absorption des Lichts durch Biomoleküle,<br />

die sogenannten Porphyrine, die in<br />

lebenden Zellen allgegenwärtig sind. Bei<br />

Anwesenheit von Sauerstoff bilden die<br />

energetisch angeregten Moleküle in einer<br />

chemischen Reaktion Sauerstoffradikale,<br />

die aufgrund ihrer hohen Reaktivität zu<br />

extremen Zellschäden, <strong>der</strong> Verhin<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Vermehrung o<strong>der</strong> unter bestimmten<br />

Umständen zur Abtötung <strong>der</strong> bakteriellen<br />

Erreger führen.<br />

Blaulicht ist in <strong>der</strong> Lage, Bakterien, Pilze<br />

und auch Viren zu vernichten. Die Zeit<br />

und die Intensität <strong>der</strong> Beleuchtung o<strong>der</strong><br />

Bestrahlung machen dabei die Dosis aus.<br />

Wie hoch diese Dosis sein muss, ist abhängig<br />

vom jeweiligen Erreger. Bei E-coli-Bakterien<br />

muss man beispielsweise die<br />

Foto: Adobe Stock/Happyphotons<br />

Blaulicht ist in <strong>der</strong> Lage, Bakterien, Pilze und Viren zu vernichten. Ein Handlaufsystem mit integriertem<br />

Blaulicht könnte herkömmliche Hygienemittel ersetzen.<br />

Hände nur eine Minute lang mit Blaulicht<br />

bestrahlen, um 99 Prozent <strong>der</strong> Bakterien<br />

auf den Händen zu vernichten. Wenn man<br />

Blaulicht mit UVB-Licht kombiniert, das<br />

eine Wellenlänge von 310 Nanometer hat,<br />

ist es sogar möglich, in menschlichen Zellen<br />

Vitamin D zu erzeugen. Dies stärkt die<br />

Immunabwehr des Körpers.<br />

Für den Prozess <strong>der</strong> Blaulichtdesinfektion<br />

kommen als Lichtquelle energieeffiziente<br />

und kostengünstige Blaulicht-LEDs<br />

zum Einsatz. Der Vorteil von blauem Licht:<br />

Es ist für menschliche Haut, Augen sowie<br />

Materialien und Lebensmittel weitgehend<br />

unbedenklich. Für UVC-Strahlung, die im<br />

Bereich <strong>der</strong> Keimabtötung seit langem etabliert<br />

ist, gilt das beispielsweise nicht. Mit<br />

blauem Licht sind daher völlig neue Desinfektionsverfahren<br />

möglich.<br />

Blaulichtanwendungen sind an sich<br />

nichts Neues. Die Wirkung ist bereits seit<br />

rund 20 Jahren bekannt. Vor zehn Jahren<br />

stieß die Bundesregierung unter dem<br />

Motto „Saubere Hände” Forschungen zum<br />

Thema Blaulichtanwendungen an. Dieser<br />

Ansatz wurde anschließend jedoch nicht<br />

weiter verfolgt – bis vor kurzem.<br />

Die GMBU engagiert sich gemeinsam<br />

mit ihren Industriepartnern seit mehreren<br />

Jahren in <strong>der</strong> Entwicklung von Technologien<br />

zur Blaulichtdesinfektion sowie von<br />

Produkten hieraus. Beispiele für diese Produkte<br />

sind ein Hygienesiphon, ein Handlaufsystem<br />

mit aktiver Desinfektion, das<br />

an Türgriffen in öffentlichen Gebäuden<br />

angebracht werden kann, sowie ein neuartiges<br />

Handdesinfektionsverfahren. Der<br />

Einsatz im Bereich <strong>der</strong> Lebensmitteltechnologie<br />

wird aktuell erforscht.<br />

SCHONEND FÜR DIE UMWELT<br />

Die blaulichtbasierte Keimreduktion ist<br />

auch deshalb von Interesse, da sie ohne<br />

Zusatzstoffe arbeitet. Das verhin<strong>der</strong>t eine<br />

Umweltbelastung, wie es bei herkömmlichem<br />

Desinfektionsmittel <strong>der</strong> Fall ist. So<br />

kann in Zukunft die Haltbarkeit<br />

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Schulen dürfen bundeweit wie<strong>der</strong> öffnen. Sorgen Sie dafür, dass sie offen bleiben – durch mobile Luftreinigungsgeräte mit Filterfunktion<br />

zur Verringerung <strong>der</strong> Aerosolkonzentration.<br />

In mehreren Bundeslän<strong>der</strong>n werden Anschaffungen und Wartung von mobilen Luftreinigern gemäß <strong>der</strong> Bundes- bzw.<br />

Landesför<strong>der</strong>richtlinien zur För<strong>der</strong>ung von Investitionsausgaben für technische Maßnahmen zum infektionsschutzgerechten Lüften in<br />

Schulen finanziell geför<strong>der</strong>t.<br />

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67


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Infektionsschutz<br />

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von Lebensmitteln verbessert werden,<br />

ohne die Qualität zu beeinflussen o<strong>der</strong> unerwünschte<br />

Konservierungsstoffe zu verwenden.<br />

Blaues Licht ist zudem in <strong>der</strong><br />

Medizintechnik eine potente Möglichkeit<br />

bei <strong>der</strong> Behandlung von antibiotikaresistenten<br />

Keimen. Das Anwendungspotenzial<br />

von blauen LEDs ist also längst noch nicht<br />

ausgeschöpft.<br />

Das Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Energie för<strong>der</strong>t das Projekt finanziell<br />

im Rahmen des zentralen Innovationsprogrammes<br />

für den Mittelstand (ZIM). Mit<br />

dieser Unterstützung wurden bisher vier<br />

Forschungs- und Entwicklungsvorhaben<br />

ermöglicht. Erste Produkte stehen aktuell<br />

bereits kurz vor <strong>der</strong> Markteinführung. Ein<br />

Prototyp des Hygienesiphons, den die Forscher<br />

<strong>der</strong> GMBU in Zusammenarbeit mit<br />

<strong>der</strong> Firma Purion aus Zella-Mehlis in Thüringen<br />

entwickelt haben, war bereits auf<br />

<strong>der</strong> Hygienemesse Pro-Vention in Erfurt im<br />

Juli 2020 zu sehen.<br />

Blaulicht umfasst generell ein Wellenlängenspektrum<br />

von 400 bis 470 Nanometer.<br />

Verschiedene Studien, die bisher in<br />

Krankenhäusern durchgeführt wurden,<br />

Studien in Krankenhäusern haben die Wirksamkeit von blauem Licht bei <strong>der</strong> Desinfektion<br />

bestätigt.<br />

haben gezeigt, dass Blaulicht bei einer<br />

Wellenlänge von 405 Nanometer beson<strong>der</strong>s<br />

effektiv ist. Grundsätzlich ist aber<br />

jede Art von blauem Licht zum Desinfizieren<br />

geeignet. Weil Blaulicht für die Haut<br />

weitestgehend unbedenklich ist, kann<br />

man so auch direkt Wunden desinfizieren<br />

– ohne dabei die Haut zu schädigen. Auf<br />

lange Sicht kann blaues Licht allerdings<br />

die Augen schädigen. Die Untersuchungen<br />

<strong>der</strong> GMBU zu den Auswirkungen von<br />

Blaulicht auf die menschliche Haut beginnen<br />

aber gerade erst richtig.<br />

<br />

Sabine Nieland<br />

Foto: Adobe Stock/upixa<br />

Lüftung<br />

Ansteckungsgefahr min<strong>der</strong>n<br />

Intelligente Steuerungssysteme<br />

ermöglichen automatisches Öffnen<br />

und Schließen von Fenstern.<br />

Wie wahrscheinlich eine Ansteckung<br />

in Schulen ist, hängt<br />

unter an<strong>der</strong>em von <strong>der</strong> Qualität<br />

<strong>der</strong> Raumluft ab. Mobile Luftreiniger wälzen<br />

die Luft im Klassenzimmer meist um<br />

und sorgen somit nicht für die Zufuhr von<br />

Außenluft.<br />

Intelligente Steuerungseinheiten und<br />

die passenden Antriebe machen ein automatisches<br />

Öffnen und Schließen <strong>der</strong> Fenster<br />

möglich. Damit schaffen sie eine kontrollierte<br />

natürliche Lüftung (KNL). Über<br />

die Steuerung lassen sich sowohl Umweltparameter<br />

als auch die Öffnungsintervalle<br />

festlegen. Die Investitions- und Betriebskosten<br />

fallen im Vergleich zu mobilen Luftreinigern<br />

geringer aus. Die Antriebe können<br />

an den bereits bestehenden Fenstern<br />

montiert werden und benötigen daher<br />

kaum zusätzlichen Platz.<br />

Das Unternehmen Windowmaster hat<br />

sich auf Lösungen, die zu einem gesunden<br />

und nachhaltigen Raumklima beitragen,<br />

spezialisiert. Die langsamen Antriebe ihrer<br />

Systeme ermöglichen eine millimetergenaue<br />

Fensteröffnung, zudem ist <strong>der</strong> Betrieb<br />

nahezu geräuschlos.<br />

Das Raumklima kann auf Ist- und<br />

Soll-Angaben hinsichtlich Temperatur,<br />

Luftfeuchtigkeit und Kohlenstoffdioxidgehalt<br />

abgestimmt werden. Hierfür<br />

berücksichtigt die Steuerungseinheit sowohl<br />

die Innen- als auch die Außenbedingungen<br />

mit Hilfe von Sensoren beziehungsweise<br />

einer Wetterstation. Auch<br />

Zuglufterscheinungen im Herbst und Winter<br />

lassen sich durch die intelligente Technik<br />

vermeiden.<br />

Die Fenster kann man bei Bedarf auch<br />

weiterhin händisch bedienen. Damit ist<br />

sowohl eine vollkommen natürliche sowie<br />

auch eine hybride Frischluftregulierung<br />

möglich. Die automatisierte natürliche<br />

Lüftung trägt neben dem Infektionsschutz<br />

auch dazu bei, die CO 2 -Bilanz <strong>der</strong> Schulen<br />

auf geringem Niveau zu halten, da sie<br />

ohne externen Energiebedarf unter an<strong>der</strong>em<br />

die Nachtauskühlung zur Klimatisierung<br />

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Die freundliche<br />

Mahnung<br />

Mancher will, kann aber nicht. Ein an<strong>der</strong>er hat es schlicht vergessen. Es gibt<br />

viele Gründe, warum Inkassokunden nicht zahlen. Die meisten aber wären<br />

zahlungsfähig. Ihnen sollte man die Begleichung ihrer Schulden so einfach wie<br />

möglich machen. Wie das gehen kann, verrät Philip Rürup im Interview.<br />

Was, denken Sie, können und müssen<br />

Kommunen in ihren Mahnverfahren verbessern?<br />

Philip Rürup: Auch wenn einige Kommunen<br />

beeindruckende Fortschritte im Bereich<br />

Digitalisierung und Serviceorientierung<br />

machen, sind diese Verbesserungen im<br />

Mahnwesen bislang nicht angekommen.<br />

Fraglich ist auch, ob die erfor<strong>der</strong>lichen Anpassungen<br />

in absehbarer Zeit priorisiert<br />

werden können, wenn man sich den gesamten<br />

Digitalisierungsbedarf einer Kommune<br />

anschaut. Diesbeszüglich geht es<br />

den Kommunen übrigens nicht an<strong>der</strong>s als<br />

den meisten Unternehmen.<br />

Welche Lösung kann es für dieses Problem<br />

geben?<br />

Rürup: Die beste Lösung sind externe Plattformen,<br />

die sich mit minimalem Aufwand<br />

mit den heutigen Systemen kombinieren<br />

lassen. Die Troy-Plattform beispielsweise<br />

lässt sich nicht nur über mo<strong>der</strong>ne Schnittstellen<br />

anbinden, son<strong>der</strong>n unterstützt<br />

auch jedes beliebige Format für dateiba-<br />

Foto: Adobe Stock/Starwalker<br />

sierte Datenübergabe, ist also „abwärtskompatibel“ zu jedem<br />

Bestandssystem. So löst die Kommune die Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

des Mahnverfahrens in einem Schritt und profitiert von ständigen<br />

Erweiterungen.<br />

Wie können Kommunen ein mo<strong>der</strong>nes Inkasso einführen?<br />

Rürup: Die Einführung mo<strong>der</strong>nen Inkassos ist einfach. Nutzt<br />

eine Kommune heute bereits externe Inkassopartner, können<br />

die gleichen Datenformate zur Übergabe und Rückmeldung<br />

auch bei mo<strong>der</strong>nen Plattformen beibehalten werden. Startet<br />

eine Kommune erst mit <strong>der</strong> Beauftragung eines externen Inkassounternehmens,<br />

wird ein Übergabezeitpunkt definiert<br />

und die bislang internen Prozesse werden einfach deaktiviert.<br />

Es gibt also keinen Grund, die Umsetzung dieser Verbesserungen<br />

aufzuschieben. Zu groß sind die Vorteile, auch für die<br />

Bürger, und zu gering <strong>der</strong> Aufwand.<br />

Was muss man über den typischen angemahnten Kunden wissen?<br />

Gibt es den überhaupt?<br />

Rürup: Menschen, die eine Mahnung erhalten, verbindet vorrangig<br />

eine Eigenschaft: Sie haben nicht absichtlich die Zahlung<br />

verweigert. Studien zeigen, dass rund 60 Prozent <strong>der</strong><br />

Menschen die Zahlungsauffor<strong>der</strong>ungen nur übersehen haben<br />

o<strong>der</strong> einen zeitweiligen Engpass haben. Dann gibt es noch<br />

einen relevanten Anteil von Menschen, <strong>der</strong> die Zahlung aus<br />

gutem Grund verweigert, zum Beispiel, weil die For<strong>der</strong>ung<br />

tatsächlich unberechtigt ist. Nur ein sehr geringer Anteil kann<br />

o<strong>der</strong> will nicht zahlen. Obwohl diese Erkenntisse seit vielen<br />

Jahren vorliegen und in Befragungen immer wie<strong>der</strong> bestätigt<br />

werden, haben sich die Vorurteile bislang nicht aufgelöst. Die<br />

Konsequenz daraus ist, dass Gläubiger bislang wenig Wert<br />

darauf gelegt haben, Mahn- und Inkasso-Prozesse kundenfreundlicher<br />

zu gestalten. COVID-19 scheint nun ein Umdenken<br />

anzustoßen. Gläubigern scheint klar geworden zu sein,<br />

dass je<strong>der</strong> von uns in eine Situation kommen kann, in <strong>der</strong> die<br />

pünktliche Zahlung nicht möglich ist o<strong>der</strong> keine Priorität hat.<br />

Welche Rolle spielt die Digitalisierung im Inkasso?<br />

Rürup: Digitalisierung spielt im Inkasso eine genauso große<br />

Rolle wie in unserer Gesellschaft. Immer mehr Menschen<br />

wollen ihre Serviceangelegenheiten digital lösen. Ob es die<br />

Bezahlung mit Zahlarten wie Paypal ist, die Klärung von<br />

Rückfragen, die Vereinbarung von Ratenzahlungen, die Bereitstellung<br />

eigener Nachweise – all dies geht digital besser<br />

als offline. Allerdings müssen wir uns bewusst sein, dass wir<br />

uns noch eine gewisse Zeit in einer Übergangsphase befinden,<br />

in <strong>der</strong> es noch immer Menschen gibt, die ihre Angelegenheiten<br />

lieber auf traditionellem Wege lösen wollen. Jedem<br />

Menschen die präferierte Lösung zu bieten, den Wechsel zwischen<br />

Online- und Offline-Kanälen möglich zu machen, und<br />

dabei den Überblick zu behalten – das lässt sich durch mo<strong>der</strong>ne<br />

Technologie sehr gut lösen. <br />

<br />

Interview: Denise Fiedler<br />

Beantragen Sie schnell<br />

und einfach Ihre<br />

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soll Schule machen.“<br />

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Manfred vom Son<strong>der</strong>n, Chief Digital Officer von<br />

Gelsenkirchen, macht seine Heimatstadt zur<br />

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70 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />

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gen, Müdigkeit sowie körperliche und<br />

emotionale Erschöpfung auf. Diese Personen<br />

zeigen eine schlechtere Leistung, sind<br />

unzufriedener mit ihrer Arbeitsstelle und<br />

erleben einen Konflikt zwischen Arbeitsund<br />

Privatleben. Diese Konsequenzen sind<br />

auch für den Arbeitgeber relevant, da die<br />

Betroffenen verringerte Performanz zeigen,<br />

krankheitsbedingt vermehrt ausfallen<br />

und die Arbeitsstelle öfter wechseln.<br />

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Führungskräfte können durch präventive Maßnahmen und passende Strukturen die Belastung ihrer<br />

Angestellten reduzieren und so <strong>der</strong>en Gesundheit und Freude an <strong>der</strong> Arbeit för<strong>der</strong>n.<br />

Was tun gegen den<br />

digitalen Stress?<br />

Es gibt Mitarbeiter, die sich angesichts einer Vielzahl neuer digitaler Tools<br />

überfor<strong>der</strong>t fühlen. Der Arbeitgeber muss seinen Beschäftigten die nötige<br />

Kompetenz im Umgang vermitteln und sie an <strong>der</strong> Transformation beteiligen.<br />

Die aktuelle Corona-Pandemie hat<br />

die Dimension und die Geschwindigkeit<br />

<strong>der</strong> technologischen Entwicklungen<br />

stark beeinflusst. Schneller als<br />

geplant haben Kommunen und kommunale<br />

Unternehmen digitale Tools eingeführt.<br />

Die fehlende Beachtung <strong>der</strong> Benutzerfreundlichkeit<br />

und <strong>der</strong> Bedürfnisse <strong>der</strong><br />

Arbeitnehmer bei <strong>der</strong> Auswahl von digitalen<br />

Lösungen mündet oft darin, dass sich<br />

Mitarbeiter von <strong>der</strong> Schnelligkeit und<br />

Komplexität <strong>der</strong> Technik überfor<strong>der</strong>t fühlen<br />

und eine Fehlbeanspruchung am Arbeitsplatz<br />

entsteht.<br />

Der sogenannte digitale Stress bezeichnet<br />

ein Ungleichgewicht zwischen <strong>der</strong> Belastung,<br />

die die vermehrte Nutzung mo<strong>der</strong>ner<br />

Technologien hervorruft, und den<br />

individuellen Ressourcen, diese bewältigen<br />

zu können. Aktuelle Forschungsarbeiten<br />

zeigen, dass <strong>der</strong> digitale Stress in allen<br />

Branchen, Tätigkeitsformen und Altersgruppen<br />

auftritt. Sie legen nahe, dass ein<br />

unsicherer Umgang mit den digitalen Technologien<br />

als größter Belastungsfaktor<br />

wahrgenommen wird. Ähnlich stark werden<br />

die Leistungsüberwachung und eine<br />

Verletzung <strong>der</strong> Privatsphäre von Mitarbeitern<br />

bewertet. Weiterhin beeinflussen<br />

Komplexität, Informationsmenge und<br />

Dauerpräsenz das Belastungsempfinden<br />

<strong>der</strong> Beschäftigten.<br />

Hoher digitaler Stress am Arbeitsplatz<br />

hat negative Konsequenzen für die Gesundheit.<br />

So treten bei den Betroffenen<br />

vermehrt Kopfschmerzen, Schlafstörun-<br />

Foto: Adobe Stock/fizkes<br />

Organisationale Maßnahmen können digitalen<br />

Stress am Arbeitsplatz reduzieren.<br />

Der öffentliche Sektor sollte Kompetenzen<br />

im Umgang mit den digitalen Tools an<br />

seine Mitarbeiter vermitteln, da ein höheres<br />

Kompetenzerleben das digitale Stresslevel<br />

senkt. Darüber hinaus sind Arbeitgeber<br />

in <strong>der</strong> Verantwortung, die Stressbewältigungsstrategien<br />

ihrer Beschäftigten<br />

durch Trainings zu för<strong>der</strong>n.<br />

Unabdingbar ist die Beteiligung <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

in den internen Digitalisierungsprozess,<br />

um die technologischen Neuerungen<br />

auf die individuellen Wünsche und<br />

Bedürfnisse <strong>der</strong> Nutzer abzustimmen. Das<br />

digitale Stresserleben kann auch durch soziale<br />

Arbeitsplatzfaktoren beeinflusst werden.<br />

So sollten insbeson<strong>der</strong>e Führungskräfte<br />

eine gute Beziehung zu ihren Mitarbeitern<br />

pflegen und ihnen einen erweiterten<br />

Handlungsspielraum einräumen.<br />

Obwohl digitaler Stress sich negativ auf<br />

Performanz und Gesundheit <strong>der</strong> Beschäftigten<br />

auswirkt, findet dieses Phänomen<br />

bei <strong>der</strong> Implementierung neuer Technologien<br />

und <strong>der</strong> betrieblichen Gesundheitsprävention<br />

bislang kaum Beachtung. Arbeitgeber<br />

sind aufgefor<strong>der</strong>t, ihre Mitarbeiter<br />

bei <strong>der</strong> Bewältigung des digitalen<br />

Stresserlebens zu unterstützen. Durch<br />

präventive Maßnahmen und gesundheitsför<strong>der</strong>nde<br />

Strukturen kann <strong>der</strong> öffentliche<br />

Sektor zur Minimierung des digitalen<br />

Stresses beitragen. Désirée Verhaert<br />

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Désirée Verhaert, M. Sc. Psychologie, ist<br />

Beraterin beim zfm – Zentrum für<br />

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JOB<br />

INTERVIEW<br />

Die Beschäftigten <strong>der</strong> GMSH wissen zu schätzen, dass sie vom Homeoffice aus arbeiten können. „Das ist für uns kein neues Arbeitskonzept durch<br />

die Corona-Pandemie“, erklärt Personalleiter Burckhard Lauf.<br />

Foto: Adobe Stock/undrey<br />

Beispiel die Angebote zu unserem betrieblichen<br />

Gesundheitsmanagement o<strong>der</strong> zur<br />

Familienfreundlichkeit. Aber auch die weitere<br />

Flexibilisierung unserer Arbeitswelt<br />

soll zur Stärkung unserer Arbeitgebermarke<br />

beitragen.<br />

Wie gehen Sie mit <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

durch den Fachkräftemangel um?<br />

Lauf: Wir sind ein regionales öffentliches<br />

Unternehmen und rekrutieren hauptsächlich<br />

im norddeutschen Bereich. Aber wir<br />

engagieren uns auch räumlich darüber<br />

hinaus, beispielsweise auf Jobmessen.<br />

Unser wichtigstes Mittel gegen den Fachkräftemangel<br />

sind jedoch unsere eigenen<br />

Nachwuchskräfte. Pro Jahr bilden wir<br />

durchschnittlich mehr als 80 junge Menschen<br />

aus, die bei uns nicht nur den<br />

Grundstein für ihre Karriere legen, son<strong>der</strong>n<br />

auch ihre berufliche Zukunft mit uns<br />

planen können. Als Arbeitgeber haben wir<br />

den Anspruch, dass sich unsere Beschäftigten<br />

– unabhängig von Alter und Dauer<br />

<strong>der</strong> Betriebszugehörigkeit – in ihren individuellen<br />

Kompetenzen kontinuierlich<br />

weiter entwickeln und persönlich wachsen<br />

können.<br />

In welchen Bereichen sind Sie als öffentliches<br />

Unternehmen konkurrenzfähig mit<br />

<strong>der</strong> freien Wirtschaft?<br />

Lauf: Zunächst einmal genießen wir durch<br />

unsere spannenden Aufgaben im Bereich<br />

des Bauens, Bewirtschaftens und Beschaffens<br />

ein Alleinstellungsmerkmal, das uns<br />

absolut konkurrenzfähig sein lässt. Darüber<br />

hinaus sind es unsere vielen Benefits,<br />

insbeson<strong>der</strong>e die große Arbeitszeit- und<br />

Arbeitsortflexibilität und unsere Angebote<br />

für die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben,<br />

die unsere Konkurrenzfähigkeit<br />

schaffen. Durch Corona haben wir auch<br />

noch einmal verstärkt unsere Digitalisierungsprojekte<br />

vorangetrieben. Wir befinden<br />

uns aktuell in allen Geschäftsbereichen<br />

in <strong>der</strong> digitalen Transformation, um<br />

den Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Märkte gerecht zu werden.<br />

<br />

Interview: Hannah Henrici<br />

ZUR PERSON<br />

Burckhard Lauf ist Geschäftsbereichsleiter<br />

Personal <strong>der</strong> GMSH in Kiel.<br />

Aktiv am Arbeitsmarkt mitmischen<br />

Laut aktuellem Ranking <strong>der</strong> Bewertungsplattform Kununu ist die<br />

Gebäudemanagement Schleswig-Holstein (GMSH) „Bester Arbeitgeber<br />

Deutschlands“ im Bereich öffentliche Verwaltung. Burckhard Lauf erklärt die<br />

Personalstrategie und den Umgang mit dem Fachkräftemangel.<br />

Was bedeutet Ihnen die Auszeichnung als<br />

„Bester Arbeitgeber“?<br />

Burckhard Lauf: Wir freuen uns riesig über<br />

das positive Feedback und die damit verbundene<br />

Auszeichnung. Daran können<br />

wir erkennen, wo unsere Stärken liegen<br />

und diese weiter ausbauen. Gleichzeitig<br />

werden uns Verbesserungspotenziale aufgezeigt,<br />

die wir konstruktiv annehmen<br />

und auf denen wir aufbauen wollen. Alle<br />

unsere Mitarbeiter haben dazu beigetragen,<br />

dass wir diese Auszeichnung ein<br />

zweites Mal bekommen haben.<br />

Wie gelingt es Ihnen, sich deutlich von den<br />

Konkurrenten abzuheben?<br />

Lauf: Wir beschäftigen uns regelmäßig mit<br />

den Marktentwicklungen und mit den Bedürfnissen<br />

unserer Beschäftigten. Das bildet<br />

für uns die Grundlage dafür, um Maßnahmen<br />

zu entwickeln, die unter an<strong>der</strong>em<br />

eine gute Vereinbarkeit von Beruf und<br />

Privatleben ermöglichen. Dabei ist unser<br />

Credo, dass wir am Arbeitsmarkt aktiv<br />

mitmischen und nicht nur hinterherlaufen<br />

wollen.<br />

Die Mitarbeiter schätzen vor allem die Möglichkeit,<br />

im Homeoffice arbeiten zu können.<br />

Wie ermöglichen Sie das?<br />

Lauf: Wir geben unseren Mitarbeitern bereits<br />

seit 2010 die Möglichkeit, von zu<br />

Hause aus zu arbeiten. Homeoffice ist für<br />

uns also kein neues Arbeitskonzept durch<br />

die Corona-Pandemie. Wer es nutzen<br />

möchte, kann das in Absprache mit seiner<br />

Führungskraft beantragen und unsere IT<br />

kümmert sich dann um die Ausstattung.<br />

Die Pandemie hat dieses Arbeitskonzept<br />

natürlich beschleunigt, sodass wir binnen<br />

weniger Wochen den Großteil unserer Beschäftigten<br />

mit mobiler Arbeit ausgestattet<br />

haben. Auch nach Corona wird mobile<br />

Arbeit ein fester Bestandteil unserer flexiblen<br />

Arbeitswelt bleiben. Wir gehen davon<br />

aus, dass sich das Zusammenspiel von<br />

Arbeitsort, -zeit und -leistung immer weiter<br />

auflösen wird.<br />

Schwerpunkt Ihrer Personalstrategie ist, die<br />

Arbeitgeberattraktivität weiterhin zu steigern.<br />

Wie wollen Sie das konkret erreichen?<br />

Lauf: Indem wir unserer Arbeitgebervorteile<br />

laufend weiterentwickeln, wie zum<br />

74 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />

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71384 Weinstadt<br />

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– Verkehrsplanung und ÖPNV<br />

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Telefon +49 881 642-0<br />

<strong>Mai</strong>l vertrieb@bremicker-vt.de<br />

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Universität <strong>der</strong><br />

Bundeswehr München<br />

Werner-Heisenberg-Weg 39<br />

85577 Neubiberg - Germany<br />

Tel: ++49 89 / 6004-2086<br />

Email: pm.casc@unibw.de<br />

Web: http://www.unibw.de/casc<br />

Foto: k-nord<br />

Verkehrssicherung<br />

Externer Prüfer hilft<br />

Ladesäulen in Wohnbauten<br />

Installation nicht überlasten<br />

Die Straßenzustandserfassung stellt eine wichtige<br />

Aufgabe für Kommunen dar, damit die Verkehrssicherung<br />

gewährleistet bleibt.<br />

Angesichts <strong>der</strong> kontinuierlich steigenden<br />

Verkehrsbelastung ist die Substanzerhaltung<br />

<strong>der</strong> Infrastruktur ein wesentlicher<br />

Baustein für eine erfolgreiche kommunale<br />

Haushaltsführung. Ein finanziell und personell<br />

ressourcenschonendes Erhaltungsmanagement<br />

des Investitionsgutes Straße<br />

ist vor allem in Zeiten angespannter Kassenlagen<br />

zu einer ebenso wichtigen Aufgabe<br />

geworden wie die Bereitstellung eines<br />

verkehrssicheren und funktionsfähigen<br />

Straßennetzes.<br />

Die Grundlage bietet eine systematisch<br />

strukturierte Straßendatenbank, ein so genanntes<br />

Straßenkataster. Da messtechnische<br />

Verfahren meist mit hohen Kosten<br />

verbunden sind, ist die praxisorientiertere<br />

und exaktere Methode die visuelle Zustandserfassung.<br />

Dabei werden die Zustandsmerkmale<br />

(z. B. Risse, Flickstellen,<br />

Oberflächenschäden, Spurrinnen) <strong>der</strong> Verkehrsflächen<br />

erfasst, ausgewertet und dokumentiert.<br />

Dies kann mittels Vor-Ort-Begehung<br />

o<strong>der</strong> Videobefahrung von speziell<br />

für Schadensermittlungen geschulten Fachpersonen<br />

realisiert werden. Generell werden<br />

die Gemeinden und Städte dazu angehalten,<br />

das erstellte Straßenkataster alle<br />

vier Jahre zu aktualisieren.<br />

Beson<strong>der</strong>s Kommunen mit kleinen Verkehrsnetzen<br />

(unter 300 km) stehen vor <strong>der</strong><br />

Herausfor<strong>der</strong>ung, für die Eigenerfassung<br />

we<strong>der</strong> finanzielle noch personelle Ressour-<br />

cen aufbringen zu können. Die Zustandserfassung<br />

und die Gesamtdarstellung in<br />

einem Straßenkataster erfor<strong>der</strong>n Schulungen,<br />

um dem beauftragten Personal die notwendigen<br />

Grundkenntnissen zu vermitteln.<br />

Eine Zusammenarbeit mit unabhängigen<br />

Fachpersonen bietet Vorteile: Der Prüfer<br />

agiert unterstützend, liefert hochqualifizierte<br />

Zustandsberichte und bereitet diese<br />

für eine Bereitstellung in einem aussagekräftige<br />

Straßenkataster auf. Auch flexible,<br />

unabhängige Kapazitäten und die Betreuung<br />

im Nachgang <strong>der</strong> Erfassung, sofern<br />

möglicherweise Sanierungen notwendig<br />

werden, sprechen für eine Fremdvergabe.<br />

Werden akute Schäden festgestellt, kann<br />

darüber hinaus sogar direkt gehandelt und<br />

bei Bedarf eine tiefgreifende Untersuchung<br />

von Asphalt o<strong>der</strong> tragenden Schichten veranlasst<br />

werden.<br />

www.eigenschenk.de<br />

www.knoedler.de<br />

Rattenbekämpfung<br />

Ungezieferschreck<br />

INFRASTRUKTUR<br />

bernard-gruppe.com<br />

Oberirdische Kö<strong>der</strong>schutzboxen ergänzen das<br />

Angebot von ball-b.<br />

Die oberirdischen Kö<strong>der</strong>schutzboxen des<br />

Unternehmens „ball-b“ können allein o<strong>der</strong><br />

in Kombination mit den ToxProtect-Modellen<br />

für die Kanalisation eingesetzt werden.<br />

Somit besteht für Kommunen, Betriebe<br />

und professionelle Rattenbekämpfer nun<br />

erstmals die Möglichkeit, Gebiete ganzheitlich<br />

zu überwachen. Beispielsweise ist<br />

es möglich, dass sich Abwasserbetriebe<br />

und Wohnungsbaugenossenschaften für<br />

die Rattenbekämpfung einfach zusammenschließen.<br />

Dies hilft, unnötigen Rattengifteinsatz<br />

zu vermeiden und die Erfolge<br />

von Rattenbekämpfungsmaßnahmen<br />

zu kontrollieren.<br />

Rattenbesuche werden von den vernetzten<br />

Kö<strong>der</strong>schutzboxen automatisch erkannt<br />

und direkt in die Cloud übermittelt.<br />

Dadurch entfallen zeit- und personalaufwändige<br />

Kontrollbesuche vor Ort. In <strong>der</strong><br />

ToxProtect 1701 können Schlagfallen o<strong>der</strong><br />

wahlweise Giftkö<strong>der</strong> für die Bekämpfung<br />

von Ratten eingesetzt werden. Für das<br />

reine Monitoring kann bei <strong>der</strong> ToxProtect<br />

MOBILITÄT<br />

Foto: ball-b<br />

1701 auch gänzlich auf<br />

Schlagfalle o<strong>der</strong> Giftkö<strong>der</strong><br />

verzichtet werden. Der Einsatz<br />

von Schlagfalle o<strong>der</strong> Giftkö<strong>der</strong><br />

hängt davon ab, ob es sich um größere<br />

Rattenpopulationen o<strong>der</strong> nur um wenige<br />

Ratten handelt, die bekämpft werden müssen.<br />

So reicht es unter Umständen schon<br />

aus, dass bei einem kleinen Rattenbefall<br />

nur mit Schlagfalle gearbeitet wird, während<br />

<strong>der</strong> Befall von größeren Populationen<br />

besser mit Giftkö<strong>der</strong> zu tilgen ist. In jedem<br />

Fall hilft die ToxProtect 1701 dabei, Giftkö<strong>der</strong><br />

einzusparen und die Dokumentationspflicht<br />

<strong>der</strong> Schädlingsbekämpfer<br />

rechtskonform zu unterstützen.<br />

www.ball-b.de<br />

Foto: IFB Eigenschenk<br />

Mit einem neuen Gesetz (WeMoG ) haben<br />

Wohnungseigentümer und Mieter Anspruch<br />

auf eine Ladestation für Elektrofahrzeuge.<br />

Mittelfristig dürften zwischen<br />

fünf und 20 Prozent <strong>der</strong> Tiefgaragenstellplätze<br />

damit ausgestattet werden. Einer<br />

Überlastung <strong>der</strong> elektrischen Infrastruktur<br />

ist vorzubeugen. Elektrofahrzeuge werden<br />

meist in den frühen Abendstunden geladen,<br />

wenn auch leistungsstarke Elektroherde<br />

o<strong>der</strong> Warmwasserbereiter in Betrieb<br />

Grüner wird‘s nicht: Die Lärmschutzwände neutralisieren<br />

Temperatur und Optik.<br />

sind. Eine überlastete elektrische Infrastruktur<br />

birgt Brandrisiken. TÜV SÜD-Experten<br />

ermitteln die Leistungsreserven<br />

eines Gebäudes und analysieren die Spannungsqualität.<br />

In den Blick kommt auch,<br />

wie sich mögliche Folgen eines Einbaus<br />

kompensieren lassen, zum Beispiel durch<br />

ein intelligentes Lastmanagement. Das<br />

sollte nicht nur Spitzenlasten reduzieren,<br />

son<strong>der</strong>n auch regenerative Energiequellen<br />

einbinden. Zu beachten sind neben <strong>der</strong><br />

Lärmschutzwände<br />

Grün fürs Klima<br />

Lärmschutzwände mit Pflanzen sind vertikale<br />

Grünflächen. Ein großer Vorteil für<br />

Anwohner und Passanten ist, dass sie<br />

nicht wie „trennende Wände“ wirken, son<strong>der</strong>n<br />

einen attraktiven Blickfang bieten.<br />

Außerdem sorgen sie für schnelles Grün<br />

an Straßen, Baustellen & Co.: Efeu, als Beispiel,<br />

begrünt nach Pflanzung in drei bis<br />

vier Wachstumsperioden die ganze Wand.<br />

Es benötigt auch bei längeren Trockenperioden<br />

keine Bewässerung. Kosten für<br />

Garagen- und Stellplatzverordnung (GaStellV)<br />

vor allem die Normenreihe DIN VDE<br />

0100, aber auch wie<strong>der</strong>kehrende Prüfungen<br />

nach DIN VDE 0105-100/A1 o<strong>der</strong> Prüfungen<br />

auf Basis versicherungsrechtlicher<br />

Auflagen. Die Lage des Netzanschlusspunkts,<br />

Umgebungs- und Nutzungsbedingungen<br />

beeinflussen die Sicherheit.<br />

www. tuvsud.com<br />

Graffiti o<strong>der</strong> Vandalismus entfallen ebenfalls.<br />

Die Bepflanzung reduziert dabei aktiv<br />

CO 2 sowie Feinstaub und senkt die<br />

Temperaturen. Bei vergleichbarer Bauhöhe<br />

sind die grünen Lärmschutzwände zudem<br />

günstiger als an<strong>der</strong>e Systeme, außerdem<br />

sind sie langlebiger und deutlich weniger<br />

pflegeintensiv als Wände aus Holz.<br />

www.k-nord.com<br />

80 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/21<br />

81


Vorschau <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 6/21<br />

Die nächste<br />

Ausgabe<br />

erscheint ab<br />

25. Juni<br />

Für die Zukunft bauen<br />

Bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, ist für viele Kommunen eine Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />

Das kürzlich verabschiedete Baulandmobilisierungsgesetz bietet neue Möglichkeiten.<br />

Darüber hinaus erfahren Sie in unserer nächsten Ausgabe, wie öffentliche Bauherren<br />

Gebäude nachhaltig planen und errichten können.<br />

Ins Licht rücken<br />

Wie Kommunen Geld und Energie sparen,<br />

wenn sie auf mo<strong>der</strong>ne Beleuchtungstechnik<br />

umrüsten, zeigen wir ebenfalls in<br />

unserer nächsten Ausgabe. Und: In <strong>der</strong><br />

nächsten Weihnachtssaison sollen leuchtende<br />

Citys wie<strong>der</strong> zu Shoppingtouren einladen.<br />

Wir stellen vor, welche Innovationen<br />

in Sachen Beleuchtung Städte und<br />

Gemeinden nutzen.<br />

Foto: Adobe Stock/Toncha<br />

Schönes Draußen<br />

Der Sommer steht vor <strong>der</strong> Tür, das Leben<br />

verlagert sich nach draußen: Damit sich<br />

Einwohner und Besucher an Parks und<br />

öffentlichen Plätzen in Städten und Gemeinden<br />

erfreuen, müssen diese regelmäßig<br />

gereinigt und gepflegt werden. Welche<br />

Rolle hierbei Geräte und Maschinen spielen,<br />

die diese Arbeit erleichtern, lesen Sie<br />

in unserem nächsten Heft nach.<br />

Foto: Adobe Stock/guy<br />

Foto: Adobe Stock/Mikhail Olykainen<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at<br />

Das unabhängige Magazin für<br />

die kommunale Praxis<br />

Herausgeber<br />

pVS - pro Verlag und Service<br />

GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer Marcus Baumann,<br />

Tilmann Distelbarth<br />

Verlagsleitung Beate Semmler (V.i.S.d.P.)<br />

Leitung Produktmanagement Print &<br />

Digital Lisa Hofmann-Vorbach<br />

Chefredakteur Wolfram Markus<br />

Redaktionsleitung Denise Fiedler,<br />

Dirk Täuber (Son<strong>der</strong>themen)<br />

Redaktion Jörg Benzing, Olga Lechmann,<br />

Hannah Henrici (Volo.)<br />

Leitung Sales Management<br />

Michael Wilhelm Blaser<br />

Sales Management Kai-Christian Gaaz,<br />

Matthias Kunz, Darja Schiz-Salov<br />

Vertrieb N. Toth (natalie.toth@pro-vs.de)<br />

Layout und Grafik<br />

Heilbronner Stimme Medienproduktion<br />

Erscheinungsweise monatlich<br />

Bezugsbedingungen<br />

Der Einzelpreis beträgt 8,50 Euro<br />

zzgl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung<br />

Jah res abonnement: 95,50 Euro<br />

inkl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung<br />

Es gelten die Mediadaten Nr. 44<br />

vom 1. Januar <strong>2021</strong><br />

Verlags- und Redaktions an schrift<br />

pVS - pro Verlag und Service<br />

GmbH & Co. KG, Stauffenbergstraße 18,<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

Tel. 0791 95061-8300, info@pro-vs.de<br />

Konto<br />

Sparkasse Schwäbisch Hall–Crailsheim,<br />

IBAN DE91 6225 0030 0005 2553 00<br />

Druck und Herstellung<br />

Möller Druck und Verlag GmbH<br />

Zeppelinstraße 6, 16356 Ahrensfelde<br />

Tel. 030 41909-0, Fax 030 41909-299<br />

Nachdruck und Vervielfältigung –<br />

auch auszugsweise – nur mit<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Gedruckt auf umweltfreundlichem<br />

UltraMag Plus Silk-Recyclingpapier<br />

aus 100% Altpapier, zertifiziert mit den<br />

Umweltsiegeln „Der Blaue Engel“, „EU-<br />

Ecolabel“ sowie FSC- und PEFC-Siegel.<br />

ISSN 0723-8274<br />

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