19.05.2021 Aufrufe

NATURZYT - Das Schweizer Natur Magazin - Ausgabe Juni 2021

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT. NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. AUs Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützen. 4 Ausgaben für nur CHF 29.50

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT.
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Aus Liebe zur <strong>Natur</strong>.<br />

Nr. 33 | <strong>Juni</strong> – August 21 | CHF 7.90<br />

Jedes Abo hilft …<br />

<strong>NATURZYT</strong> abonnieren und mit uns<br />

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Mehr ab Seite 40<br />

<strong>Natur</strong> bewahren<br />

Geschichten von<br />

Uhu, Rotmilan und Co.<br />

<strong>Natur</strong> erleben<br />

Sommer in der<br />

Schweiz<br />

<strong>Natur</strong> erfahren<br />

Kleinstes Raubtier<br />

<strong>Natur</strong> erfahren<br />

Die Melisse in<br />

der Kräuterapotheke<br />

<strong>Natur</strong> bewahren<br />

Ein Baum<br />

für jeden Garten<br />

<strong>Natur</strong> erleben<br />

Kraxelspass am<br />

Gantrisch


<strong>NATURZYT</strong> DANKT ALLEN,<br />

DIE SIE MIT EINEM ABONNEMENT<br />

UND GÖNNERBEITRAG<br />

UNTERSTÜTZEN.<br />

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* Bei Personenbezeichnungen ist jeweils das andere Geschlecht mitgemeint.


EDITORIAL<br />

Impressum<br />

<strong>NATURZYT</strong> 9. Jahrgang<br />

Knaus Marketing- & Verlagsservice<br />

Sonnhalde 37<br />

8602 Wangen<br />

Redaktion<br />

Telefon 043 542 72 91<br />

redaktion@naturzyt.ch<br />

Anzeigen<br />

Michael Knaus<br />

Telefon 043 542 72 91<br />

michael.knaus@kmvs.ch<br />

Freie und ständige Mitarbeiter<br />

Virginia Knaus, Michael Knaus,<br />

Daniel Fleuti, Ernestine Astecker,<br />

Tobias Ryser, Nicole Bosshard, Olivia<br />

Scherrer, Isabelle Blum, Sebastian<br />

Wagener, Dani Pelagatti, Gaby Kistler<br />

Grafik & Produktion<br />

Martina Roth<br />

Bildbearbeitung<br />

Heinz Weber<br />

Die Kraft der <strong>Natur</strong><br />

Titelbild<br />

Adobe Stock<br />

Korrektorat<br />

Christoph Meyer, Basel<br />

Druck<br />

AVD GOLDACH AG, 9403 Goldach<br />

Abonnementspreise<br />

4 <strong>Ausgabe</strong>n CHF 29.50 (inkl. 2.5% MwSt.),<br />

8 <strong>Ausgabe</strong>n CHF 56.50 (inkl. 2.5% MwSt.).<br />

Auslandabonnemente auf Anfrage.<br />

Abonnementsdienst<br />

Knaus Marketing & Verlagsservice<br />

Sonnhalde 37, 8602 Wangen<br />

Telefon 043 542 72 91, abo@<strong>NATURZYT</strong>.ch<br />

www.<strong>NATURZYT</strong>.ch/abonnieren<br />

ISSN-Nummer 2296-2859<br />

© Alle Rechte vorbehalten.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit<br />

aus drücklicher Genehmigung des Verlages.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> wird in der Schweiz auf<br />

100% Recycling papier gedruckt.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Ich weiss nicht, wie es Ihnen geht, aber<br />

ich höre in letzter Zeit von vielen, dass<br />

sie jetzt wirklich genug haben von den<br />

Einschränkungen. Sie wollen endlich<br />

wieder «Party machen», an Konzerte<br />

gehen und das Leben wieder voll geniessen.<br />

Vor allem von den Jungen höre<br />

ich diese Worte.<br />

Einerseits kann ich es natürlich<br />

verstehen. Andrerseits überlege ich mir<br />

dann immer wieder, wie das in meiner<br />

Jugend war. Ja, man hat sich mit Freunden<br />

getroffen, ist zusammen «abgehängt».<br />

Aber bei uns war das immer draussen.<br />

Sei es auf dem Pausenplatz nach der<br />

Schule, auf der gemeinsamen Radtour<br />

um den Greifensee. Beim Grillplausch<br />

im Wald. Natürlich hatten wir auch ein<br />

Jugendhaus, immer Samstagabend<br />

Disco. Hätte ich den Samstagabend vermisst?<br />

Wahrscheinlich nicht, denn in<br />

der <strong>Natur</strong> war es viel schöner. Und die<br />

Musik (Gesang der Vögel) viel schöner.<br />

<strong>Das</strong> ist vielleicht auch der Grund,<br />

weshalb ich seit den verschiedenen<br />

Lockdowns, Einschränkungen bis heute<br />

nicht das Gefühl habe, dass mir irgendetwas<br />

wirklich fehlt. Ja, ab und zu nach<br />

einem Spaziergang im Restaurant noch<br />

kurz einzukehren, wäre schön, oder sich<br />

mit mehreren Freunden treffen. Aber<br />

dank der Kraft der <strong>Natur</strong> habe ich nicht<br />

das Gefühl, dass ich wirklich auf etwas<br />

verzichten muss.<br />

Unsere <strong>Natur</strong> ist für uns alle ein<br />

Wohlgenuss. Sie gibt uns viel, viel mehr,<br />

als wir ihr zurückgeben können. Sie entspannt<br />

uns. Sie macht uns Freude, wenn<br />

wir traurig oder gestresst sind. Sie gleicht<br />

uns aus. Sie ist immer da, egal ob es<br />

regnet oder die Sonne scheint. <strong>Das</strong> sollten<br />

wir viel mehr nutzen und auch respektieren<br />

lernen.<br />

Natürlich, wenn man sich gewohnt ist,<br />

«Party zu machen», in die Disco zu gehen,<br />

und sich das so als Freizeitvergnügen<br />

eingeimpft hat, dann fehlt einem etwas,<br />

um sich «auszutoben».<br />

Vielleicht ist der Verzicht auf vieles<br />

die Chance, die Kraft der <strong>Natur</strong> spüren<br />

und kennen zu lernen. Raus aus den<br />

eigenen vier Wänden, rein in die <strong>Natur</strong>,<br />

die Kraft spüren. <strong>Das</strong> wünsche ich vor<br />

allem denjenigen, die an Verzicht leiden,<br />

testen Sie es. Lassen Sie die Kraft<br />

wirken.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen<br />

viele wundervolle und entspannte Momente<br />

in der <strong>Natur</strong> – welche wir natürlich<br />

im Gegenzug mit Respekt behandeln.<br />

Herzlichst<br />

Ihr Michael Knaus<br />

<strong>NATURZYT</strong> 3


Seite 30<br />

Ein Baum für<br />

jeden Garten<br />

Seite 40<br />

Geschichten von Uhu,<br />

Rotmilan und Co.<br />

Inhalt<br />

3 Editorial/Impressum<br />

4 Inhaltsverzeichnis<br />

7 Wissenswertes<br />

Maulwurf oder Grille? Fliegendes Schwergewicht.<br />

8 Entdeckt & Fair<br />

Faire und praktische Brillen- und Maskenketten.<br />

Ein bunter, multifunktionaler Recycling-Papierkorb.<br />

10 Basteltipp<br />

Dekorative Muschelschnüre für ein Mittelmeer-Feeling.<br />

62 Zu guter Letzt<br />

Spielerisch unsere Pflanzenwelt kennen lernen.<br />

<strong>Natur</strong> erfahren<br />

12 Homöopathie für Mensch und Tier<br />

Hepar sulfuris – bewährtes Mittel zum Austreiben<br />

von Fremdkörpern.<br />

14 Kleinstes Raubtier<br />

Sein langgestreckter, dünner Körper auf seinen kurzen<br />

Beinen erlaubt es ihm, auch Mäuse in den unterirdischen<br />

Gängen zu verfolgen. Mit seinen 30–100g ist das<br />

Maus wiesel das kleinste Raubtier in Mitteleuropa.<br />

20 Gabys <strong>Natur</strong>-Tagebuch<br />

Hochbetrieb auf dem <strong>Natur</strong>rasen<br />

22 Die Melisse in der Kräuterapotheke<br />

Die Melisse beruhigt überreizte Nerven, reguliert nervöse<br />

Herzbeschwerden und bringt entspannten Schlaf.<br />

4 <strong>NATURZYT</strong>


INHALT<br />

Seite 44<br />

Kraxelspass am Gantrisch<br />

Seite 14<br />

Kleinstes Raubtier<br />

Seite 48<br />

Sommer<br />

in der Schweiz<br />

<strong>Natur</strong> bewahren<br />

26 Tierisch gute Interviews<br />

Er liebt es, Nektar zu naschen, ist ein Lufttänzer und spricht<br />

Ameisisch. Florian Flatterhaft im Gespräch mit <strong>NATURZYT</strong>.<br />

30 Ein Baum für jeden Garten<br />

Bäume geben jedem Garten das gewisse Extra.<br />

Es lohnt sich, einen Baum in den Garten zu holen.<br />

38 Leckerer Sommergenuss<br />

Feines im Sommer: Zucchini-Suppe mit Rüebli, gebackene<br />

Käse-Kartoffelhälften und überbackene Auberginen.<br />

40 Die Geschichten von Uhu, Rotmilan und Co.<br />

Immer wieder geraten Greifvögel und Eulen in brenzlige<br />

Situationen. Schwach, verletzt oder krank werden sie gefunden<br />

und in der Greifvogelstation aufgepäppelt.<br />

<strong>Natur</strong> erleben<br />

44 Kraxelspass am Gantrisch<br />

Einer Zahnreihe gleich ragt die Gantrischkette in den Himmel.<br />

Kraxeln Sie im <strong>Natur</strong>park Gantrisch an einem gelungenen<br />

Wandertag zu einem wundervollen Panorama hoch.<br />

48 Sommer in der Schweiz<br />

Unsere Schweiz hat viel zu bieten. Ein Wasserfall im<br />

Reich des Schwefels, sagenumworbene Moorlandschaften<br />

im Entlebuch, Suonen-Wege im Wallis, aussichtsreiche<br />

Panoramawanderungen auf der Marbachegg, Kraftorte<br />

mit Kloster in Maria- Rickenbach oder in 5 Etappen durchs<br />

Fricktal.<br />

56 Lichtfischer<br />

<strong>Natur</strong>wärts mit Tobias Ryser als «Lichtfischer» zur richtigen<br />

Zeit am richtigen Ort stehen und seltene Momente einfangen.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 5


TATEN STATT WORTE NR. 111<br />

TATENDRANG<br />

MACHT BIO LOGISCH.<br />

KW 22/21<br />

Wir sind Bio-Pionierin und weltweite Bio-Spitzenreiterin mit<br />

4‘100 Bio-Produkten, davon 2’700 von <strong>Natur</strong>aplan.<br />

TATEN-STATT-WORTE.CH


Wissenswertes<br />

WISSEN<br />

MAULWURF ODER GRILLE?<br />

Hat ähnliche Beine wie ein Maulwurf, ist aber<br />

eine Grille. Konkret die Maulwurfsgrille, auch<br />

Werren genannt. Sie ist eine gefährdete Tierart<br />

und man trifft sie meist im Garten an. In<br />

unterirdischen Gängen fühlt sie sich wohl,<br />

kann aber auch fliegen und schwimmen.<br />

Ja, sogar schön singen, vor allem während<br />

der Paarungszeit von Ende Mai bis Ende <strong>Juni</strong>.<br />

Zum Graben besitzen die Tiere wie der Maulwurf<br />

grosse Grabschaufeln. Damit können<br />

sie auch ganz gut zupacken, sind aber für uns<br />

völlig ungefährlich.<br />

Hat man Maulwurfsgrillen im Garten, heisst<br />

das, dass dieser gesund ist. Denn die Grille reagiert<br />

sehr empfindlich auf Pestizide. Leider hat sie einen<br />

Ruf als Schädling, da sie sich manchmal auch von<br />

Wurzeln ernährt. <strong>Das</strong> macht sie aber eigentlich nur,<br />

um ihre Eier zu wärmen, denn die Brutkammer<br />

baut sie dicht unter der Erdoberfläche und frisst<br />

die darüber befindliche Vegetation ab. So kann<br />

die Sonne direkt auf die Erde scheinen und diese<br />

erwärmen. <strong>Das</strong> nervt natürlich die Gartenbesitzer,<br />

wenn sich kahle Stellen zufällig im Salatbeet oder<br />

im schönen Rasen befinden.<br />

Mehrheitlich ist sie aber Fleischesserin. Sie jagt<br />

Raupen und Larven von anderen Pflanzenfressern<br />

und ist damit mehr Nützling als Schädling.<br />

FLIEGENDES SCHWERGEWICHT<br />

Der Schwan wurde von den Griechen schon als<br />

Göttin der Schönheit verehrt und ist auch heute<br />

noch faszinierend. Vor allem, wenn man bedenkt,<br />

dass der Höckerschwan eine Flügelspannweite<br />

von 160 Zentimetern sowie ein Gewicht von bis<br />

zu 12,5 Kilogramm hat. Damit zählt er zu den<br />

schwersten flugfähigen Vögeln in der Schweiz.<br />

Schwäne sind zudem ihrem Partner ein Leben lang<br />

treu und brauchen nährstoffreiche Seen zum Brüten,<br />

da Wasserpflanzen zu ihrer Hauptnahrung gehören.<br />

Ihre schwimmenden Nester bauen sie häufig in<br />

Ufernähe, um vor eier fressenden Landtieren geschützt<br />

zu sein. Als Baumaterial dienen Pflanzenreste<br />

und Gehölze. Die Jahresbrut ist von März<br />

bis <strong>Juni</strong>, und nach ca. 40 Tagen schlüpfen aus<br />

den 5 bis 10 Eiern die Jungen, welche bis zu sechs<br />

Monate mit Futter versorgt werden. Er heisst<br />

übrigens Höckerschwan wegen seines Höckers<br />

über dem Schnabel.<br />

Text Michael Knaus Fotos AdobeStock


Entdeckt & Fair<br />

Bunter, multifunktionaler und recycleter Papierkorb<br />

Recyclet, bunt, multifunktional.<br />

Kompakt, leicht und<br />

abwaschbar. Diese Papierkörbe<br />

bestehen entweder aus<br />

Getränkebeuteln oder aus Reissäcken.<br />

Sie sehen schick aus und haben mit<br />

ungefähr neun bis elf Litern Volumen<br />

eine äusserst praktische Grösse.<br />

Nicht nur zur Entsorgung von Papier,<br />

sondern auch zur Aufbewahrung von<br />

Spielsachen, Plastiksäcken, Wolle, Strickund<br />

Bastelsachen oder anderen (leichten)<br />

Dingen können die Körbe verwendet<br />

werden. Ob für die Küche, das Büro oder<br />

das Kinderzimmer – dank verschiedener<br />

Farben und Sujets findet sich für jeden<br />

Raum ein passender Papierkorb.<br />

Produziert werden die Papierkörbe<br />

von Frauen in den Slums von Manila<br />

auf den Philippinen. Die staatlich<br />

anerkannte Kooperative Kamay Krafts<br />

unterstützt diese Frauen, indem sie<br />

ihnen ermöglicht, ein für sie wichtiges<br />

(zusätzliches) Einkommen zu generieren.<br />

Dadurch kann die Lebenssituation<br />

der ganzen Familie etwas verbessert<br />

werden. Und dank der Heimarbeit<br />

können auch kleinere Kinder zuhause<br />

betreut werden. Die Papierkörbe gibt’s<br />

bei fairSCHENKEN (fairschenken.ch)<br />

für CHF 19.00.<br />

Wir machen Klimaschutz<br />

Seit mehr als einem Vierteljahrhundert schaffen Solarspar-Mitglieder<br />

Fakten: Über 90 PV-Anlagen sparen in der Schweiz gegen<br />

2000 Tonnen CO 2 ein. Mit Ihrer Unterstützung bauen wir weiter.<br />

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Sonnenenergie gewinnen<br />

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<strong>NATURZYT</strong> DANKT IHREN<br />

WERBEKUNDEN, DIE TROTZ<br />

SCHWIERIGEN ZEITEN IHRE ANZEIGEN<br />

SCHALTEN.<br />

<strong>NATURZYT</strong> freut sich, auch Ihre Botschaft an unsere<br />

Leserinnen und Leser in einer nächsten <strong>Ausgabe</strong><br />

weiterzugeben. Mehr zu den Anzeigenmöglichkeiten<br />

und der Leserschaft unter<br />

www.<strong>NATURZYT</strong>.ch/naturzyt-mediadaten.html


Die Brille oder Maske immer griffbereit<br />

Winter Jade, Zapphire,<br />

Agatha oder Nightblue, so<br />

heissen die praktischen<br />

und sinnvollen Brillenketten<br />

von Changemaker, welche auch<br />

als Maskenketten verwendet werden<br />

können. Diese sind nicht nur ein Hingucker,<br />

sondern auch ein modisches<br />

Accessoire. Mit dem praktischen Nebeneffekt,<br />

dass die Brille oder Maske jederzeit<br />

griffbereit ist.<br />

In Kooperation mit Sprungbrett/<br />

Palettino, einer sozialen Einrichtung der<br />

Stadt Zürich, welche Menschen ohne<br />

Arbeit und in schwierigen Lebenssituationen<br />

unterstützt, werden die<br />

Ketten hergestellt. In sorgfältiger<br />

Handarbeit «made in Zurich» entstehen<br />

so Schritt für Schritt einzigartige<br />

Stücke und helfen den sozialen<br />

Alltag zu strukturieren und zu stabilisieren.<br />

Die Ketten sind 75 Zentimeter<br />

lang und bestehen aus Baumwolle und<br />

Gummi und sind im Online-Shop<br />

changemaker.ch und in den Läden in<br />

Baden (Badstrasse 27), Basel (Marktgasse<br />

16), Bern (Spitalgasse 38),<br />

Luzern (Kramgasse 9), Schaffhausen<br />

(Vordergasse 55), Thun (Obere Hauptgasse<br />

35), Winterthur (Obertor 33) oder<br />

Zürich (Marktgasse 10 und Europaallee<br />

43) für CHF 29.90 erhältlich.<br />

JEDES NATURPROJEKT ZÄHLT!<br />

JEDES ABONNEMENT HILFT!<br />

<strong>Natur</strong> erfahren, erleben und bewahren. <strong>Das</strong> ist <strong>NATURZYT</strong>.<br />

Deshalb unterstützt <strong>NATURZYT</strong> auch wichtige <strong>Natur</strong>projekte<br />

mit einem Teil aus den Abo-Einnahmen, um die<br />

<strong>Natur</strong> zu bewahren.<br />

Aus Liebe zur <strong>Natur</strong>! Jetzt unterstützen und abonnieren.<br />

Per Telefon 043 542 72 91,unter www.<strong>NATURZYT</strong>.ch/abonnieren oder<br />

mittels Abo-Talon auf Seite 63.<br />

Abonnieren und Greifvögel<br />

schützen:<br />

4 <strong>Ausgabe</strong>n nur CHF 29.50<br />

Mehr zum <strong>Natur</strong>projekt<br />

ab Seite 40


Bastel-Tipp<br />

Dekorative<br />

Muschelschnüre<br />

10 <strong>NATURZYT</strong>


So machen wir’s<br />

Da es dieses Jahr wieder so<br />

aussieht, als ob wir vom<br />

Meer nur träumen können,<br />

holen wir uns ein bisschen<br />

Mittelmeer-Feeling nach Hause und<br />

basteln etwas mit den Muscheln längst<br />

vergangener Sommer. So können wir<br />

uns jedes Mal, wenn wir unsere Deko<br />

sehen, an den wundervollen Urlaub am<br />

Meer erinnern. Und bestimmt können<br />

wir das auch bald wieder einmal live<br />

geniessen. Bis dahin aber haben wir<br />

unsere Erinnerung und unsere Muschelschnüre.<br />

Viel Spass beim Träumen von Sonne,<br />

Strand und Meer und beim Basteln<br />

wünscht euch<br />

euer <strong>NATURZYT</strong>-DIY Team<br />

Virginia Knaus<br />

Schritt für Schritt<br />

MATERIALLISTE:<br />

• Altes Laken oder Zeitung –<br />

als Unterlage<br />

• Muscheln<br />

• Diverse Deko-Perlen und<br />

Deko-Anhänger<br />

• Schere<br />

• Schnur oder Garn<br />

• Heissleimpistole<br />

Schritt 1:<br />

Schnur auf gewünschte Länge<br />

zuschneiden und Dekoration,<br />

Perlen und Muscheln so bereitlegen,<br />

wie ihr es danach gerne aufgereiht<br />

haben möchtet.<br />

Text/Fotos Virginia Knaus<br />

Schritt 2:<br />

Am unteren Ende Deko-Anhänger<br />

(hier z.B. Flügelpaar) anknöpfen und<br />

Deko-Perlen auffädeln. Nach<br />

zirka 10 cm (mehr oder weniger,<br />

einfach nach eurem Gusto) die<br />

Schnur zwischen 2 möglichst gleich<br />

grossen Muscheln mit Heissleim<br />

fixieren. Danach wieder Deko-Perlen<br />

auffädeln (nach etwa 10 cm<br />

einen Knopf machen, sodass die<br />

Deko-Perlen nicht runter zur<br />

Muschel rutschen können). Dann<br />

wieder Muscheln und so weiter<br />

und so fort.<br />

Schritt 3:<br />

Wenn ihr eure Schnur gefüllt habt,<br />

knüpft ihr nur noch eine Schlaufe<br />

am Ende zum Aufhängen, und<br />

schon ist eure Muschelschnur fertig.<br />

Ihr könnt sie nun ans Fenster als<br />

Vorhangdekoration oder so wie<br />

ich auf einen Ast reihen und an die<br />

Wand hängen. Ein Blickfang sind<br />

diese Schnüre allemal.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 11


Homöopathie für Mensch und Tier<br />

Hepar sulfuris – bewährtes Mittel<br />

zum Austreiben von Fremdkörpern<br />

Eine Mischung von Kalk und Schwefel hilft bei schmerzhaften<br />

eitrigen Entzündungen.<br />

BEISSEN UND GEBISSEN WERDEN<br />

Ich werde den schwarzen Kater Simba<br />

nie vergessen, der damals in der Praxis<br />

seine Halterin heftig in die Hand biss.<br />

Er hatte beim Schwanzansatz einen<br />

Abszess, der entstanden war, nachdem<br />

er von einer anderen Katze dort gebissen<br />

wurde. Abszesse sind eine sehr häufige<br />

Folge von Bisswunden bei Hund und<br />

Olivia Scherrer ist Tierärztin und klassische<br />

Homöopathin für Mensch und Tier.<br />

Sie arbeitet in Zürich und Kloten. Weitere<br />

Informationen auf www.oliviascherrer.ch<br />

oder 076 528 41 81<br />

Katze. Die oberflächlich kleine Verletzung<br />

der Haut verschliesst sich innert Stunden<br />

wieder und unter der Haut, unter Luftabschluss,<br />

vermehren sich die Bakterien<br />

sehr schnell. Dies führt dann zu einem<br />

Abszess, einer eitergefüllten Beule,<br />

die vor allem im Anfangsstadium sehr<br />

schmerzhaft sein kann. Schmerzhaft<br />

war der Abszess auch bei Simba. Ich kam<br />

gar nicht richtig dazu, ihn zu untersuchen.<br />

Kaum hatte ich ihn am Rücken berührt,<br />

wurde er zum gefährlichen Tiger. Die<br />

Halterin, die ihren Kater nichts ahnend<br />

streichelte, war so perplex, dass ihr sonst<br />

so lieber und sanfter Kater zubiss, dass<br />

sie gar nicht schnell genug ihre Hand<br />

wegziehen konnte. Die Kombination<br />

der Symptome eitriger Prozess, grosse<br />

Schmerzhaftigkeit und heftige aggressive<br />

Reaktion auf meine Berührung führte<br />

mich geradewegs zum passenden homöopathischen<br />

Mittel für Simba: Hepar.<br />

Hepar sulfuris calcarea, wie das<br />

homöopathische Mittel mit vollem<br />

Namen heisst – oder Kalkschwefelleber<br />

auf Deutsch –, wird aus der weissen<br />

Innenschicht der Austernschale und<br />

Schwefelblumen hergestellt.<br />

HEPAR BEI HAUTPROBLEMEN<br />

In der Homöopathie ist es ein wichtiges<br />

Mittel bei eitrigen Entzündungen, sei<br />

es ein Umlauf (auch Panaritium genannt),<br />

ein Furunkel, ein Abszess oder eine vereiterte<br />

Wunde. Die entzündeten Stellen<br />

sind äusserst schmerzhaft und die Patienten<br />

ertragen deshalb keine Berührung.<br />

Tiere zeigen natürlich ohne Hemmungen,<br />

was sie von einer Berührung halten,<br />

die Schmerzen verursacht, aber auch<br />

menschliche Patienten mit «Hepar»-Leiden<br />

können sehr gereizt reagieren. Diese<br />

Patienten sind nicht nur sehr empfindlich<br />

auf Schmerzen und Berührung, sie<br />

ertragen auch Kälte überhaupt nicht. Sie<br />

frieren schnell, decken sich am liebsten<br />

warm zu oder hüllen die schmerzhafte<br />

Stelle ein. Und wehe von irgendwo<br />

her dringt Kälte ein! Beim geringsten<br />

Luftzug oder auch nur wenn ein Körperteil<br />

abgedeckt wird, fühlen sie sich<br />

gleich schlechter. Hingegen bessern alle<br />

12 <strong>NATURZYT</strong>


Symptome durch Wärme, sei es ein<br />

warmer Wickel oder im warmen Bett.<br />

WEITERE INDIKATIONEN<br />

Eine weitere wichtige Indikation für<br />

den Einsatz von Hepar sind Eiterungen<br />

durch Fremdkörper, z.B. ein Holzsplitter,<br />

den man nicht entfernen kann oder sogar<br />

erst bemerkt, wenn sich ein schmerzhafter<br />

kleiner Abszess gebildet hat. In<br />

diesen Fällen wird Hepar helfen, den<br />

Fremdkörper auszutreiben. Bei Fremdkörpern,<br />

die schon länger im Körper<br />

sind und nicht mehr schmerzen, ist<br />

hingegen das Mittel Silicea angezeigt.<br />

Eitrige Entzündungen kommen nicht<br />

nur in der Haut vor, auch eitrige Mandelentzündungen,<br />

Mittelohr entzündungen<br />

oder Entzündungen der Nasennebenhöhlen<br />

können mit Hepar behandelt<br />

werden, wenn die Patienten die für Hepar<br />

typischen Symptome zeigen. Diese<br />

sind: grosse Schmerzhaftigkeit, stechende<br />

Schmerzen wie von einer Nadel oder<br />

Weisse Innenschicht<br />

der Austernschale<br />

splitterartige Schmerzen, grosse Kälteempfindlichkeit<br />

und Neigung zu Eiterungen.<br />

Der abgesonderte Eiter hat häufig<br />

den Geruch von altem Käse.<br />

Simbas Abszess hat sich nach der<br />

Gabe von Hepar entleert und ist ohne<br />

Komplikationen und ohne Antibiotika<br />

abgeheilt. Seine Halterin hingegen musste<br />

sich einer Antibiotika-Kur unterziehen,<br />

weil der Biss so tief war, dass die Gefahr<br />

einer Infektion mit Blutvergiftung<br />

bestand.<br />

Text Olivia Scherrer, Fotos Adobe Stock<br />

Die Anwendung der aufgeführten Mittel erfolgt<br />

auf eigene Verantwortung und ersetzt keinen<br />

Arztbesuch. Eine Haftung der Verfasserin<br />

bzw. der Redaktion ist ausgeschlossen.<br />

Homöopathie<br />

von OMIDA.<br />

Erhältlich in Apotheken und Drogerien.<br />

Dies sind zugelassene Arzneimittel. Lesen Sie die Angaben auf der Packung.


Kleinstes Raubtier<br />

Sein langgestreckter, dünner Körper auf<br />

seinen kurzen Beinen erlaubt es ihm, auch<br />

Mäuse in deren unterirdischen Gängen zu<br />

verfolgen. Mit seinen 30 bis 100 Gramm ist das<br />

Mauswiesel das kleinste lebende Raubtier<br />

in Mitteleuropa.<br />

14 <strong>NATURZYT</strong>


Nein, dass ist keine<br />

Maus, sondern<br />

ein Mauswiesel.<br />

NATUR ERFAHREN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 15


Mauswiesel werden<br />

im Schnitt nur gerade<br />

1 Jahr alt.<br />

Mauswiesel sind<br />

Einzelgänger, ausser<br />

zur Paarungszeit.<br />

Stein- und Asthaufen<br />

sind für Mauswiesel<br />

überlebenswichtig.<br />

Wo sein flacher Schädel<br />

mit kleinen anliegenden<br />

Ohren und Tasthaaren<br />

an der Schnauze hindurchpasst,<br />

kann der ganze Körper folgen.<br />

Deshalb ist es für ihn kein Problem, Feldund<br />

Waldmäusen in ihren Gängen zu<br />

verfolgen. Es erstaunt daher wenig, dass<br />

diese auch seine Hauptnahrung bilden.<br />

Als kleiner, flinker Jäger und Fleischfresser<br />

verfügt er über ein spezialisiertes Gebiss<br />

von 34 Zähnen. Die Fangzähne, die einen<br />

Mäuseschädel problemlos durchdringen<br />

können, wirken wie effiziente Mäusefallen.<br />

Mit einem Biss wird der Beute blitzschnell<br />

das Genick gebrochen oder sie<br />

wird in Sekundenschnelle erstickt.<br />

OFFENE LANDSCHAFTEN GESUCHT<br />

Mauswiesel, wie auch das Hermelin,<br />

waren im <strong>Schweizer</strong> Mittelland gut vertreten<br />

und haben wie unsere Katzen<br />

die Bauernhöfe besiedelt und Mäuse<br />

gejagt. Aber heute sind sie fast verschwunden.<br />

Ein Grund, weshalb das<br />

Mauswiesel auf der Roten Liste der<br />

gefährdeten Säugetiere in der Schweiz<br />

aufgeführt wird. Aber nicht nur der<br />

Verlust von reich strukturierten Kulturlandschaften<br />

mit Hecken, naturnahen<br />

Waldrändern, Steinhaufen, Ast- und<br />

Kleingehölzen und Buntbrachen wie auch<br />

Bach- und Flussläufen mit natürlichen<br />

Ufern als wichtiger Lebensraum sind ein<br />

Grund. Auch die Population der Feld- und<br />

Waldmäuse beeinflusst den Wieselbestand.<br />

In guten Jahren mit vielen Mäusen wächst<br />

er, in schlechten wird er reduziert.<br />

Als kleine Raubtiere sind sie natürlich<br />

auch eine gute Beute, vor allem für Greifvögel<br />

und Eulen. Sie bevorzugen offene<br />

Landschaften gegenüber dem Wald.<br />

16 <strong>NATURZYT</strong>


NATUR ERFAHREN<br />

Fehlt es an einer guten Vegetation, wie<br />

Heugraswiesen, Altgras, Ast- und Steinhaufen,<br />

welche als Verstecke und zum<br />

Schutz genutzt werden können, sind sie<br />

eine einfache Beute.<br />

Es sind vielseitige Gründe und Einflüsse,<br />

welche es dem Mauswiesel in der<br />

Schweiz schwer machen. Aber nicht nur<br />

ihm, auch dem Hermelin, welches einen<br />

sehr ähnlichen Lebensraum schätzt.<br />

WIESEL ODER WAS JETZT?<br />

Wiesel ist der Oberbegriff für die beiden<br />

Arten, welche in der Schweiz heimisch<br />

sind: das Mauswiesel und das Hermelin.<br />

Beide «Wiesel» gehören zur Familie<br />

der Marderartigen, sind also verwandt<br />

mit dem Stein- und Baummarder, Iltis,<br />

Fischotter und Dachs.<br />

Der Unterschied zwischen Mauswiesel<br />

und Hermelin ist nicht immer<br />

ganz einfach, es gibt aber zwei klare<br />

Unterscheidungsmerkmale. Erstens trägt<br />

das Mauswiesel im Winter kein weisses<br />

Fell. Wenigstens in der Schweiz nicht.<br />

<strong>Das</strong> Hermelin wechselt im Winter<br />

sein braunes Fell zum weissen Wintergewand.<br />

Zweitens, der kurze Schwanz<br />

kann beim Mauswiesel wohl etwas<br />

dunkler sein, ist aber nie eine schwarze<br />

Quaste, wie es beim Hermelin der<br />

Fall ist.<br />

Der Rücken des Mauswiesels ist<br />

braun, der Bauch hell gefärbt. Die<br />

Trennlinie dazwischen verläuft unregelmässig.<br />

Es ist aber dennoch schwer,<br />

wenn überhaupt ein Mauswiesel<br />

oder Hermelin unseren Weg kreuzt,<br />

eine klare Bestimmung vorzunehmen.<br />

Denn meistens sind sie so flink wieder<br />

verschwunden, wie sie aufgetaucht<br />

sind.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 17


EINZELGÄNGER AUSSER<br />

ZUR PAARUNGSZEIT<br />

Mauswiesel leben als Einzelgänger, ausser<br />

wenn die Paarungszeit bevorsteht. Dann<br />

sind sie in Mutterfamilien unterwegs, bis<br />

die Jungen selbständig sind. Die Fortpflanzung<br />

ist eng mit dem vorhandenen Nahrungsangebot<br />

verbunden. Ist dieses reichlich,<br />

ist das Mauswiesel als einziges Raubtier in<br />

der Lage, zwei Würfe pro Jahr aufzuziehen,<br />

einen Wurf im April und einen zweiten ab<br />

Juli/August. Dies ist aber eher eine seltene<br />

Ausnahme, zeigt aber, wie die <strong>Natur</strong> auf<br />

Schwankungen reagieren kann.<br />

Die 1 bis 2 Gramm schweren, nackten<br />

und blinden Jungen werden meist in gut gepolsterten<br />

Mausnestern geboren. Bereits<br />

mit vier Wochen öffnen sie die Augen und<br />

beginnen gleich das Nest zu erkunden und<br />

können schon feste Nahrung zu sich nehmen,<br />

werden aber noch weiter gesäugt. Ab<br />

der sechsten Woche können die Jungen<br />

selbstständig Beute erlegen. Und bereits<br />

ab drei bis vier Monaten erreichen sie die<br />

Geschlechtsreife.<br />

Die Trennung zwischen<br />

weissem und braunem<br />

Fell verläuft beim Mauswiesel<br />

unregelmässig, im<br />

Gegensatz zum Hermelin.<br />

LOKALES AUSSTERBEN MÖGLICH<br />

Mauswiesel werden im Schnitt nur 1 Jahr<br />

alt. Viele sterben an Hunger, Kälte, Fressfeinden,<br />

Parasiten und Krankheiten. Nur<br />

gerade 25 Prozent erleben ein zweites<br />

Lebensjahr und davon 10 bis 20 Prozent<br />

ein drittes. Gut ein Drittel des Körpergewichts<br />

braucht es an Nahrung, während<br />

der Säugezeit verdoppelt sich der Bedarf,<br />

und in kalten Tagen braucht es noch mehr<br />

Energie, um einen harten Winter zu überleben.<br />

Die geringe Lebenserwartung bei<br />

fehlendem Nachwuchs, wenn die Beute<br />

rar ist, kann lokal zum Aussterben führen.<br />

Freie Gebiete können aber auch durch<br />

zugewanderte Mauswiesel wieder neu<br />

besetzt werden.<br />

Deshalb liegt es einmal mehr auch in<br />

unseren Händen, durch Erhaltung des<br />

Lebensraumes auch im eigenen Garten<br />

durch Stein- und Asthaufen neuen Lebensraum<br />

zu schaffen. Dies nützt nicht nur<br />

verschiedenen Kleintieren als Schutz- und<br />

Wohnmöglichkeit, sondern bietet auch<br />

einem Mauswiesel oder Hermelin eine<br />

Schutzmöglichkeit bei der Durchreise.<br />

Und wer weiss, vielleicht fühlt er sich<br />

so wohl, dass es gleich einzieht.<br />

Text Michael Knaus Fotos AdobeStock<br />

18 <strong>NATURZYT</strong>


Lebensräume fördern<br />

<strong>Das</strong> Mauswiesel hat mit<br />

vielen Gefahren im Alltag<br />

zu kämpfen. Nicht nur die<br />

natürlichen Jäger wie Greifvögel<br />

und Eulen, sondern auch unser<br />

dichtes Strassennetz werden ihm zum<br />

Verhängnis, denn es fehlen Wildtierunterführungen<br />

oder Grünbrücken.<br />

Auch der Verlust seines Lebensraumes<br />

infolge Zersiedelung, Zerstückelung<br />

und intensiver grossflächiger Landwirtschaft<br />

machen ihm das Leben nicht einfacher.<br />

Mauswiesel sind auf gut strukturierte<br />

Lebensräume mit vielfältiger<br />

und dichter Vegetation angewiesen, welche<br />

ihm auch ausreichend Versteckmöglichkeiten<br />

bieten. So helfen ihm liegende und<br />

hohle Baumstämme, kleine und grosse<br />

Ast- und Laubhaufen, Steinhaufen und<br />

Mauern sowie naturbelassene Hecken,<br />

die solche Verstecke bieten. Hier können<br />

wir in unserem eigenen Garten kleinere<br />

oder grössere Hilfe leisten mit solchen<br />

Versteckmöglichkeiten, die nicht nur den<br />

Wieseln, sondern auch ganz vielen anderen<br />

Tieren wie Eidechsen, Igeln etc. Schutz<br />

und Lebensraum bieten.<br />

Seit dem Jahr 2012 setzt sich die<br />

Stiftung Wieselnetz (www.wieselnetz.ch)<br />

für die kleinen Wiesel und ihre Lebensgemeinschaften<br />

ein. WIN, wie sich<br />

die Stiftung nennt, setzt sich für eine<br />

Steigerung des Wieselvorkommen, für<br />

geeignete Wiesellebensräume und Steigerung<br />

des Wieselbewusstseins und -wissens<br />

ein. Unter dem Projekt Wiesellandschaft<br />

Schweiz soll gesamtschweizerisch dem<br />

Rückgang des Mauswiesels und des<br />

Hermelins mit verschiedenen Wieselförderungsprojekten<br />

entgegen gewirkt<br />

Neugierig und doch<br />

scheu. Wer ein Mauswiesel<br />

lange sieht, hat Glück.<br />

werden. So sind bereits verschiedene<br />

Projekte umgesetzt, zum Beispiel in<br />

Jurapark Aargau, <strong>Natur</strong>park Thal, aber<br />

auch auf dem «Irchel» in Zürich. Mehr<br />

Details zu den Projekten und zur<br />

Stiftung unter www.wieselnetz.ch oder<br />

WIN Wieselnetz Geschäftsstelle,<br />

Gränichen, Telefon 062 842 21 47.<br />

Text Michael Knaus Fotos AdobeStock<br />

Natürlich<br />

ihr-gärtner.ch


Gabys <strong>Natur</strong>-Tagebuch<br />

Hochbetrieb<br />

auf dem <strong>Natur</strong>rasen<br />

Grünspecht auf Ameisenjagd<br />

Von Grünspechten mit Spezialwerkzeug und Feldgrillen<br />

mit einer Vorliebe für saubere Vorplätze.<br />

20 <strong>NATURZYT</strong>


Gänseblümchenwiese<br />

Eingang zur Feldgrillenhöhle<br />

In all den 60 Jahren, seit ihn einst mein Grossvater<br />

angelegt hat, sah unser Rasen weder Unkrautnoch<br />

Moosvernichter und auch keinen Dünger.<br />

Auf diese Weise konnte sich ein artenreicher,<br />

robuster <strong>Natur</strong>rasen entwickeln, bestehend aus Gräsern<br />

und vielen verschiedenen, trittfesten Kräutern. Sie sorgen<br />

während Monaten für Farbtupfer im Grün: Gamander-<br />

Ehrenpreis, Braunelle, Duft-Veilchen, Fingerkraut,<br />

Hopfen- und Hornklee und natürlich Gänseblümchen,<br />

um nur einige davon zu nennen. Mittlerweile sind<br />

solche Mischungen unter den Bezeichnungen <strong>Natur</strong>rasen<br />

oder Kräuterrasen auch im Handel erhältlich.<br />

Kurz gehaltene Wiesen stellen für viele Tiere eine<br />

wichtige, willkommene Freifläche dar. So lassen sich<br />

auf dem <strong>Natur</strong>rasen die verschiedensten Vögel auf der<br />

Jagd nach Insekten und im Boden lebenden Larven<br />

beobachten. Buchfinken, Rotkehlchen, Distelfinken,<br />

Hausrotschwanz oder die Bachstelzen, die immer<br />

sehr geschäftig herumrennen und nur ab und zu<br />

kurz innehalten, um ein Insekt zu erhaschen. Letztes<br />

Jahr konnte ich sogar einen Wendehals bei einem<br />

Zwischenstopp auf seiner Reise in die Brutgebiete<br />

beobachten. Im Gegensatz zu diesem seltenen Specht<br />

zählen die Amseln natürlich zu den weit häufigeren<br />

Gästen. Sie ziehen genüsslich lange Würmer heraus.<br />

Die mag auch der Igel, der allabendlich seine Runden<br />

dreht. Nur die zahlreich vorhandene Spanische<br />

Wegschnecke verschmäht er leider. Sie schmeckt ihm<br />

zu bitter, wer will’s ihm verübeln.<br />

Zu den Bewohnern von <strong>Natur</strong>rasen gehören auch<br />

Feldgrillen. Sie fügen ihm keinen Schaden zu, sondern<br />

legen sich einfach in ihren daumennagelgrossen Höhleneingängen<br />

auf die Lauer und warten auf kleinere Insekten.<br />

Die Eingänge ihrer Höhlen erkennt man gut an dem<br />

stets peinlich sauber gehaltenen «Vorplatz». Dieser<br />

dient ihnen nicht nur als Bühne für ihre Zirp-Konzerte.<br />

Für die Männchen ist er so etwas wie eine Kampfarena,<br />

auf der Rangeleien mit Rivalen ausgetragen werden.<br />

Leider bekommt man die schwarzen, rund zwei Zentimeter<br />

grossen Musikanten nur selten zu Gesicht. Bei<br />

der kleinsten Erschütterung verschwinden sie blitzartig<br />

in ihrer Höhle. Wer Geduld hat, kann sie aber<br />

mit etwas Glück und einem Grashalm herauslocken.<br />

Nicht auf Grillen, sondern vielmehr auf Ameisen<br />

hat es der wunderschöne Grünspecht abgesehen. Wo<br />

keine Pestizide verwendet werden, findet er genügend<br />

Rasenameisen. Sie gehören zu seiner absoluten Leibspeise.<br />

Auf der Suche nach ihren Gängen bohrt er<br />

seinen Schnabel tief in die Erde hinein und hinterlässt<br />

dabei trichterförmige Bohrlöcher. Zu Hilfe kommt<br />

ihm bei der Jagd nach der kleinen Delikatesse sein<br />

«Spezialwerkzeug»: eine lange Zunge, mit einem<br />

verhornten und mit Widerhaken versehenen Ende.<br />

Bis zu 10 Zentimeter weit kann er sie vorstrecken (gut<br />

sichtbar auf dem Bild) und damit in die Ameisengänge<br />

eindringen. Auf diese Weise fängt der Grünspecht<br />

locker bis zu 2000 Ameisen pro Tag.<br />

Im Gegensatz zu seinen Verwandten, den Buntoder<br />

Grauspechten, hat es der Grünspecht nicht so mit<br />

dem Trommeln. Aber auch er fliegt wie sie in bogenförmigen<br />

Wellen und im Flug erschallt oft seine laut<br />

gellende Stimme. <strong>Das</strong> tönt dann immer ein wenig, als<br />

würde der freche Geselle einen auslachen. Auf dem<br />

Bild seht ihr übrigens einen Jungvogel, der im Gegensatz<br />

zu den erwachsenen Grünspechten an Hals- und<br />

Unterseite noch stark dunkel gefleckt ist.<br />

Jetzt wünsche ich euch einen prächtigen Sommer,<br />

mit vielen interessanten Begegnungen draussen in der<br />

<strong>Natur</strong>. Jetzt, wo sie so richtig zu ihrer Hochform aufläuft,<br />

gibt es ja so viel zu entdecken.<br />

Herzlichst, eure Gaby<br />

Gaby Kistler – <strong>Natur</strong>vermittlerin mit Leib und Seele<br />

Auf ihrer Homepage www.naturtagebuch.ch<br />

und der gleichnamigen<br />

Facebook-Seite zeigt Gaby, was es im<br />

Laufe der Jahreszeiten in Wäldern und<br />

Wiesen vor unserer Haustüre so alles<br />

zu entdecken gibt. Sie lebt am Ricken -<br />

pass, wo sie einen Gemüse-, Obst-,<br />

Beeren- und Heilkräutergarten pflegt.<br />

So findet man auf ihren Seiten auch<br />

Tipps für den Garten, zum Einmachen,<br />

zur Verwertung von Wildfrüchten und<br />

vieles mehr.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 21


Ernestines Kräuterapotheke<br />

Die weissen Lippenblüten<br />

befinden<br />

sich in den Achseln<br />

der oberen Blätter.<br />

Melisse – nervenstark<br />

und heitere Gelassenheit<br />

Melisse beruhigt überreizte Nerven, reguliert nervöse<br />

Herzbeschwerden und bringt entspannten Schlaf.


MELISSE STÄRKT DIE NERVEN<br />

Im Vordergrund steht die beruhigende<br />

und entspannende Wirkung auf das<br />

Nervensystem. Melisse beruhigt überreizte<br />

Nerven, reguliert nervöse Herzbeschwerden<br />

und bringt entspannten<br />

Schlaf. Bei Schlaflosigkeit ist auch eine<br />

Kombination mit anderen Heilpflanzen<br />

wie Hopfen oder Lavendel möglich.<br />

Neuere Studien zeigen, dass Melisse das<br />

Gedächtnis stärkt und die Konzentration<br />

verbessert. Die beruhigenden und entspannenden<br />

Eigenschaften machen<br />

nicht müde, sondern bringen Ruhe und<br />

in der Ruhe liegt die Kraft. Melisse kann<br />

durch ihre harmonisierende Wirkung<br />

negative Stressfolgen ausgleichen.<br />

BERUHIGT NERVÖSE MAGEN- UND<br />

DARMBESCHWERDEN<br />

Wenn einem alles über den Kopf wächst<br />

und Anspannung sich auf den Magen<br />

schlägt oder Bauchschmerzen verursacht,<br />

wirkt Melisse durch die enthaltenen<br />

ätherische Öle beruhigend und krampflösend<br />

auf den Magen-Darm-Bereich.<br />

Blähungen werden gelindert. Die in der<br />

Melisse enthaltenen Bitterstoffe regen<br />

die Magen- und Gallensaftproduktion<br />

an und unterstützen so die Verdauung.<br />

FRAUENKRAUT<br />

Der volkstümliche Name «Frauenkraut»<br />

weist darauf hin, dass die Melisse<br />

einen festen Platz in der traditionellen<br />

Frauennaturheilkunde hat. Durch ihre<br />

krampflösende Wirkung ist sie wichtiger<br />

Bestandteil von Teemischungen bei<br />

Menstruationsschmerzen.<br />

HILFT BEI LIPPENHERPES<br />

Lippenbläschen sind lästig und schmerzhaft.<br />

Die Melisse hat eine antivirale<br />

Wirkung und hilft bei Herpes-simplex-<br />

Virus (Lippenherpes). In wissenschaftlichen<br />

Forschungen wurde diese heilkräftige<br />

Wirkung nachgewiesen. Die<br />

Anwendung einer Melissensalbe ist<br />

hilfreich. Auch der Saft aus frischen<br />

Melissenblättern, mehrmals täglich<br />

vorsichtig auf die betroffenen Stellen<br />

aufgetupft, nutzt.<br />

MELISSE IM GARTEN<br />

Wenn wir hier von Melisse sprechen, ist<br />

die Zitronenmelisse (Melissa officinalis)<br />

gemeint. Die rot blühende Goldmelisse<br />

(Monarda didyma) wird gelegentlich<br />

auch Melisse genannt.<br />

Bei uns ist die Melisse in der freien<br />

<strong>Natur</strong> nicht zu finden, sie wächst in<br />

Gärten und Kulturen. Als ausdauernde,<br />

stark verästetelte Pflanze wird sie bis etwa<br />

80 Zentimeter hoch. Am vierkantigen<br />

Stängel stehen sich die ei- bis herz förmigen<br />

Blätter kreuzweise gegenüber.<br />

Bei Berührung verströmen die leicht<br />

behaarten Blätter einen zarten, lieblichen<br />

zitronenartigen Duft. Die kleinen<br />

unscheinbaren schwachgelb bis weisslichen<br />

Blüten befinden sich in den<br />

Blattachseln der Stängel.<br />

Melisse bevorzugt einen sonnigen,<br />

windgeschützten Standort mit humusreichem<br />

und durchlässigen Boden.<br />

Bekommt sie reichlich Kompost, dann<br />

bildet sie kräftige, dichte Büsche und<br />

bleibt jahrelang am gleichen Platz. Wenn<br />

Sie die Pflanze kurz vor der Blüte zurückschneiden,<br />

wird das Blattwachstum<br />

angeregt.<br />

ERNTE UND AUFBEWAHREN<br />

Verwendet werden die Blätter der Melisse,<br />

welche vor der Blüte geerntet werden.<br />

An einem sonnigen Tag um die Mittagszeit<br />

(da ist das Aroma am besten)<br />

schneiden Sie die Stängel handbreit über<br />

dem Boden ab und streifen die Blätter<br />

vorsichtig vom Stängel. Auf einem<br />

Leinentuch die Blätter rasch trocknen<br />

und luftdicht in einem dunklen Gefäss<br />

aufbewahren. Die Blätter sind sehr<br />

empfindlich und können sich rasch<br />

braun verfärben, diese müssen Sie aussortieren.<br />

Wird die Melisse als Strauss<br />

getrocknet und werden die Blätter erst<br />

nach dem Trocknen abgestreift, dann<br />

duften diese aufgrund der leicht flüchtigen<br />

Inhaltsstoffe kaum noch. Wenn<br />

die Melisse blüht, verlieren die Blätter<br />

von ihrem Aroma.<br />

HONIGBLUM UND IMMENBLATT<br />

Der Name «Melisse» stammt vom<br />

griechischen Wort «melitta» und<br />

bedeutet Biene. Bereits im Altertum<br />

wurde beobachtet, dass Bienen diese<br />

nektarreiche Pflanze ausgesprochen<br />

gerne besuchen. Volksnamen wie<br />

«Honigblum» oder «Immenblatt»<br />

machen dies deutlich. Imker haben<br />

früher die Bienenstöcke mit Melisse<br />

eingerieben, damit die Bienen nicht<br />

ausschwärmten. Daher auch der Volksname<br />

«Bienenfang». Durch die antibiotische<br />

und antivirale Wirkung der<br />

Melisse wurde der Bienenstock sauber<br />

gehalten.<br />

WAS SAGEN DIE ALTEN KRÄUTER-<br />

KUNDIGEN?<br />

Schon in alten Zeiten erkannte man<br />

den Einfluss der Melisse auf das Nervensystem<br />

und die Wirkung auf das Herz.<br />

Dies zeigen Volksnamen wie «Herztrost»<br />

oder «Nervenkraut».<br />

Hildegard von Bingen (12. Jh.) nannte<br />

die Pflanze «Herztrost» und schrieb:<br />

«Die Melisse ist warm. Ein Mensch, der<br />

sie isst, lacht gerne, weil ihre Wärme<br />

die Milz berührt und daher das Herz<br />

fröhlich macht.» Melisse war auch<br />

bei Paracelsus (16. Jh.) hochgeschätzt:<br />

«Sie ist von allen Dingen, die die Erde<br />

hervorbringt, das beste Kraut für das<br />

Herz; innerlich genossen macht sie<br />

fröhlich und erheitert das Herz. Sie erneuert<br />

alle Kräfte des Körpers.»<br />

Nach Kräuterpfarrer Johann Künzle<br />

ist der Pfefferminz-Melissengeist ein<br />

gutes Mittel bei Übelkeit, Ohnmachten<br />

und Herzgeschichten.<br />

MYTHOLOGIE UND GESCHICHTE<br />

Die Melisse kommt ursprünglich aus<br />

dem östlichen Mittelmeergebiet. Araber,<br />

Kräuterkurse und Kräuterrundgänge<br />

mit Ernestine<br />

Ernestine Astecker ist kant. appr. <strong>Natur</strong>heilpraktikerin<br />

und arbeitet in eigener Gesundheitspraxis<br />

in Fruthwilen, im Thurgau. In<br />

Kräuterkursen und auf Kräuterspaziergängen<br />

gibt sie gerne ihre Begeisterung, ihr Wissen<br />

und ihre Erfahrung über Heilpflanzen weiter.<br />

Nähere Informationen zum Kursangebot<br />

unter www.eastecker.ch<br />

oder T 043 322 86 70<br />

NATUR ERFAHREN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 23


Herzförmige Melissenblätter<br />

mit deutlicher Nervatur<br />

Griechen und Römer schätzten sie sehr.<br />

Die Benediktiner brachten die Melisse<br />

nach Mitteleuropa. In den Klostergärten<br />

des Mittelalters war sie aufgrund ihres<br />

feinen Aromas und ihrer Heilwirkung<br />

ein wichtiger Grundstoff vieler klösterlicher<br />

Heilmittel und Liköre. Berühmt<br />

ist der Melissengeist, der von Mönchen<br />

in einem Karmeliterkloster entwickelt<br />

wurde. Melissengeist wird innerlich zur<br />

Beruhigung oder als abwehrstärkendes<br />

Mittel bei Erkältungen angewendet. Äusserlich<br />

dient er zur Einreibung bei Kopfschmerzen<br />

oder Muskelverspannungen.<br />

TRADITIONELLE CHINESISCHE<br />

MEDIZIN<br />

Melisse wird in der Traditionellen<br />

Chinesischen Medizin ähnlich<br />

angewendet wie in der europäischen<br />

Medizin. Die thermische Wirkung ist<br />

kalt, die zugeordneten Organe sind<br />

Herz, Leber und Magen. Die Pflanze<br />

soll dabei helfen, das Qi zu regulieren.<br />

MELISSE IN DER KRÄUTERKÜCHE<br />

Verwendet werden frische Melissenblätter,<br />

bevor die Pflanze blüht. Diese haben das<br />

beste Aroma. Zerreibt man die Blätter<br />

zwischen den Fingern, entfaltet sich ein<br />

erfrischender, süsslicher Zitronenduft.<br />

Auch der würzige Geschmack erinnert<br />

an Zitrone. Würzen Sie damit Salate, Pesto,<br />

Kräuterbutter, Quark, Kräutersossen.<br />

Melisse eignet sich auch zum Aromatisieren<br />

von Obstsalaten, Desserts, Konfi -<br />

türen, Apfelsaft, Sirup und Essig. Die<br />

Blätter werden nicht mitgekocht, sonst<br />

verlieren sie ihr Aroma.<br />

MELISSENSIRUP<br />

In ein grosses Glasgefäss 4 Handvoll<br />

Melissenblätter geben. Mit 2 L Wasser<br />

übergiessen, 1 kg Zucker, eine in Scheiben<br />

geschnittene Bio-Zitrone und 20 g<br />

Zitronensäure dazugeben. 2 Tage an<br />

einem kühlen Ort ziehen lassen, regelmässig<br />

umrühren, damit der Zucker<br />

sich auflöst. Anschliessend durch ein<br />

Leinentuch in einen Topf abfiltrieren<br />

und den Sirup kurz aufkochen. In vorher<br />

sterilisierte Flaschen heiss abfüllen,<br />

gut verschliessen und an einem kühlen<br />

Ort aufbewahren. Aufgespritzt mit<br />

(Mineral-)Wasser ist er ein erfrischendes<br />

Getränk an heissen Tagen. Ausserdem<br />

eignet sich Melissensirup zum<br />

Ver feinern von Desserts.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser, wenn es mir<br />

gelungen ist, Sie mit diesem Kräuterartikel<br />

zu motivieren und zu ermutigen,<br />

selber das eine oder andere Rezept<br />

auszuprobieren und Erfahrungen mit<br />

den Schätzen der <strong>Natur</strong> zu gewinnen,<br />

freut mich das sehr. Ich wünsche Ihnen<br />

viel Freude und gutes Gelingen.<br />

Text / Fotos Ernestine Astecker<br />

Quellen und weiterführende Literatur<br />

Bühring, U., Ell-Beiser, H., Girsch, M.,<br />

Heilpflanzen für Kinder. Fischer, H.,<br />

Frauenheilpflanzen. Hirsch, S., Grünberger,<br />

F., Die Kräuter in meinem Garten.<br />

Loncar, S., Topolovec, S., Kocevar Fetah,<br />

M., Bacac, N., Eine Prise Weisheit.<br />

Ritter, C., Heilpflanzen – Signatur &<br />

Botschaft. Wiegele, M., Kräuterelixiere.<br />

Zitronenmelisse<br />

in der Kräuterapotheke<br />

MELISSENTEE<br />

1 TL getrocknetes oder 2 TL frisches<br />

Kraut mit einer Tasse heissem, nicht<br />

mehr kochendem Wasser übergiessen,<br />

bei geschlossenem Deckel (damit die<br />

heilkräftigen ätherischen Öle sich nicht<br />

mit dem Wasserdampf verflüchtigen)<br />

10 Minuten ziehen lassen, abseihen. Bei<br />

Bedarf 3 x täglich 1 Tasse trinken. Der<br />

Tee hilft bei innerer Unruhe, nervöser<br />

Anspannung, er löst Stauungskopfschmerz<br />

und stärkt die Konzentration sowie das<br />

Gedächtnis. Er lindert nervöse Magen-<br />

Darm-Beschwerden und kann hierbei<br />

mit Pfefferminze kombiniert werden.<br />

MELISSENBAD<br />

Die ausgleichende und entspannende<br />

Wirkung der Melisse macht man sich<br />

auch in Form eines Vollbades nutzbar.<br />

1 bis 2 Handvoll frische Melissenblätter<br />

mit 1 L Wasser heissem, nicht mehr<br />

kochendem Wasser übergiessen,<br />

10 Minuten ziehen lassen, abseihen.<br />

Anschliessend die Flüssigkeit dem<br />

Badewasser zugeben. 15 Minuten oder<br />

solange angenehm das Bad geniessen,<br />

anschliessend mindestens eine halbe<br />

Stunde nachruhen.<br />

Die Anwendung der angeführten Rezepturen<br />

erfolgt auf eigene Verantwortung und ersetzt<br />

keinen Arztbesuch. Eine Haftung der Ver fas serin<br />

bzw. der Redaktion ist ausgeschlossen.<br />

24 <strong>NATURZYT</strong>


Herstellung<br />

Melissensalbe<br />

NATUR ERFAHREN<br />

Melissenblätter von den Stängeln<br />

abstreifen und in ein Glas geben.<br />

Mit Mandelöl übergiessen und das<br />

Glas verschliessen. An einem warmen<br />

und hellen Ort 2 Wochen ziehen lassen.<br />

<strong>Das</strong> Glas regelmässig schütteln.<br />

Nach der Ziehzeit das Öl durch einen<br />

Teefilter oder ein Baumwolltuch<br />

ab filtrieren. 50 g abwiegen. Den Rest<br />

des Öls in eine dunkle Flasche abfüllen<br />

und kühl aufbewahren. Es kann<br />

als Körperpflegeöl benutzt werden.<br />

50 g des Öls in einen Topf geben und<br />

mit 8 g Bienenwachs auf ca. 60° C (Thermometer)<br />

erhitzen und ständig rühren, bis<br />

sich das Bienenwachs gelöst hat. Von<br />

der Herdplatte nehmen und kalt rühren.<br />

Anschliessend einige Tropfen Melissentinktur<br />

dazugeben, nochmals verrühren.<br />

In Cremedosen abfüllen, beschriften.<br />

Haltbarkeit ca. ein halbes Jahr.<br />

MELISSENSALBE HILFT BEI LIPPENHERPES<br />

Die antivirale Wirkung der Melisse ist durch wissenschaftliche Forschungen<br />

nachgewiesen. Die Fieberblasen heilen schneller ab.<br />

Anwendung:<br />

Bei Fieberblasen die Melissensalbe mehrmals täglich mit sauberen Fingern<br />

auf die betroffenen Stellen auftragen.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 25


26 <strong>NATURZYT</strong><br />

Tierisch gute Interviews


Interview mit<br />

Florian Flatterhaft<br />

Wir sind nicht die einzigen Lebewesen auf diesem Planeten,<br />

doch wir sehen die Dinge immer nur aus unserer Sicht.<br />

Wie aber wäre es, wenn wir hören könnten, was unsere 4-, 8-<br />

oder 111-beinigen Mitbewohner dieser Erde uns zu sagen haben?<br />

Was würden sie wohl über uns Menschen denken, und wie<br />

würden sie ihr Zusammenleben mit uns empfinden?<br />

NATUR BEWAHREN<br />

Eine spannende Idee – sähen wir das ganze<br />

einmal aus ihrer Sicht und erführen, was<br />

sie uns alles zu sagen hätten. <strong>Natur</strong>zyt<br />

hat sich deshalb entschlossen, neue Wege<br />

aus zuprobieren und sich darüber Gedanken zu<br />

machen, was wäre, wenn sie wie wir sprächen und<br />

wir sie einfach fragen könnten.<br />

Sie sind farbenfroh, bunt und grazil. Im Christentum<br />

symbolisieren sie die Auferstehung, in der<br />

griechischen und römischen Mythologie sind sie<br />

als Symbol für die unsterbliche Seele zu finden. In<br />

Japan ist er Symbol für die Liebe, steht aber auch<br />

für Freiheit und Kreativität. In Asien wird er oft<br />

mit Unglück und Tod assoziiert, steht aber auch für<br />

den Neubeginn. Flattert er als Krafttier in dein<br />

Leben, bedeutet das im Schamanismus, dass er dir<br />

hilft, deine Flügel auszubreiten und alle Last von<br />

dir zu werfen. Er steht somit für Erneuerung und<br />

Wandel – unser wunderschöner, zarter Schmetterling.<br />

Eines meiner mannigfachen Hobbys ist es, durch<br />

die <strong>Natur</strong> zu streifen und Fotos von allem Möglichen<br />

zu machen. Tiere, Landschaften, Bäume, Pilze etc.<br />

Man kann ja nie wissen, ob man nicht mal etwas für<br />

die nächste <strong>Ausgabe</strong> von <strong>Natur</strong>zyt gebrauchen kann.<br />

Bei so einem Spaziergang bin ich auf einen wunderschönen<br />

kleinen, blauen Schmetterling gestossen,<br />

welcher mich ein ganzes Stück des Weges begleitet<br />

hat, nur um sich dann am Ende auf einem Hornklee<br />

niederzulassen und sich von mir von allen Seiten<br />

fotografieren zu lassen. Diese Strecke habe ich<br />

gleich noch genutzt, um mit dem kleinen, leuchtend<br />

blauen Schmetterling ein kleines Interview<br />

zu führen.<br />

HALLO, DU HÜBSCHER SCHMETTERLING,<br />

BEGLEITEST DU MICH EIN BISSCHEN?<br />

Trallala, das mache ich gerne. Wir haben, so wie es<br />

aussieht, den gleichen Weg. Wer bist du denn, und<br />

was machst du da?<br />

ICH BIN GINI VON DER <strong>NATURZYT</strong>-REDAKTION.<br />

ICH GEHE OFT DRAUSSEN SPAZIEREN, WENN<br />

ES SCHÖN IST UND MACHE FOTOS. ES GIBT<br />

SO VIELE WUNDERBARE WESEN IN DER NATUR<br />

UND SO VIELE SPANNENDE UND INTERES-<br />

SANTE DINGE, DIE VERSUCHE ICH AUF DIESE<br />

WEISE EINZUFANGEN UND DEN MENSCHEN ZU<br />

VERMITTELN. UND WER BIST DU?<br />

Oh, trallala, ich bin Florian Flatterhaft. Willst du<br />

mich auch vermitteln?<br />

ICH WERDE GERN EIN PAAR FOTOS VON<br />

DIR MACHEN, DENN DU BIST AUSNEHMEND<br />

HÜBSCH. FALLS DU DAS MÖCHTEST, KÖNN-<br />

TEST DU AUF EINER SCHÖNEN BLÜTE FÜR<br />

<strong>NATURZYT</strong> 27


MICH POSIEREN. AUSSERDEM WÜRDE<br />

ICH GERNE DEN MENSCHEN EIN BISSCHEN<br />

ETWAS ÜBER DICH UND DEINE ART ERZÄH-<br />

LEN. WÜRDEST DU MIR AUCH EIN INTERVIEW<br />

GEBEN?<br />

Trallala, posieren werde ich gerne für dich und auch<br />

erzählen mag ich über mich, trallala. Was möchtest<br />

du denn wissen?<br />

Im Gespräch mit <strong>NATURZYT</strong><br />

Florian Flatterhaft liebt es, umherzuflattern und Nektar zu<br />

naschen. Am liebsten mag er Hufeisenklee und bunte Kronwicke.<br />

Er ist ein toller Lufttänzer und spricht Ameisisch.<br />

FANGEN WIR DOCH EINFACH MAL DAMIT<br />

AN, DASS DU MIR VERRÄTST, WAS FÜR EIN<br />

SCHMETTERLING DU BIST.<br />

Ich bin ein Himmelblauer Bläuling, trallala, ein<br />

Schmetterling aus der Familie der Bläulinge,<br />

trallala. Noch was?<br />

JA, BIST DU EIN MÄNNCHEN ODER<br />

EIN WEIBCHEN?<br />

Trallala, ich bin ein schöner Himmelblauer-<br />

Bläuling-Mann, trallala. <strong>Das</strong> sieht man doch,<br />

trallala, denn unsere Weibchen sind braun, ja<br />

braun, trallala. Die werden höchstens gegen<br />

die Flügelmitte, dort wo der Körper anfängt,<br />

bläulich, trallala. Was noch?<br />

ACH SO, DAS WUSSTE ICH NICHT. ERZÄHL<br />

MIR DOCH NOCH ETWAS VON DEINER ART,<br />

WAS ESST IHR GERNE, WIE GROSS WERDET<br />

IHR, WIE LANGE LEBT IHR, WO LEBT IHR USW.<br />

Trallala, das alles willst du wissen, trallala?!<br />

Na, dann fange ich mal an, trallala. Ich liebe alle<br />

gelben Blumen und Blumen überhaupt, trallala.<br />

Unsere Art kommt vor allem auf sonnigen,<br />

mageren Wiesen vor, trallala. Am allerliebsten<br />

mag ich Hufeisenklee, der ist so süss und gesund<br />

und so schön gelb, trallala. Den musst du unbedingt<br />

auch mal probieren. Ich habe eine Spannweite von<br />

40 Millimetern und bin ein sehr grosser Schmetterling<br />

für unsere Art. Wir werden nämlich nur so<br />

um die 30 bis 40 Millimeter gross, trallala. Meine<br />

Flugzeit ist von Mitte Mai bis <strong>Juni</strong>, trallala, und<br />

ab Ende Juli bis Mitte September fliegt dann schon<br />

die nächste Generation, jaja. Unsere Raupen sind<br />

grün gefärbt mit gelben Streifen, trallala, und der<br />

Hufeisenklee und die bunte Kronwicke sind unsere<br />

Hauptnahrung, trallala. Unter solche Blätter heften<br />

unsere Weibchen auch die Eier bei der Ablage. Als<br />

Raupe habe ich bei den Roten Gartenameisen gelebt.<br />

<strong>Das</strong> tun wir nämlich, trallala, unsere Raupen leben<br />

myrmekophil, trallala, also das heisst, wir binden<br />

uns an eine andere Art, trallala. Macht das Leben<br />

einfacher, trallala. Die Roten Gartenameisen oder<br />

Wegameisen füttern uns wie ihren eigenen Nachwuchs,<br />

trallala, so können wir gut überwintern,<br />

bis wir uns ver puppen. Ich habe mich unter einem<br />

Stein beim Haufen dort hinten verpuppt, ganz<br />

in der Nähe der Ameisenbauten meiner Nannys,<br />

trallala. Möchtest du sonst noch was wissen, trallala?<br />

Sonst würde ich jetzt gerne für dich ein bisschen<br />

posieren, trallala, ich kann ja dabei Nektar naschen,<br />

trallala.<br />

DANKE, DAS WAR ALLES SEHR INTERESSANT,<br />

WAS DU MIR ERZÄHLT HAST. ICH DANKE<br />

DIR FÜR DAS UNTERHALTSAME GESPRÄCH,<br />

FLORIAN. MÖCHTEST DU VIELLEICHT UNSEREN<br />

LESERN NOCH ETWAS MITTEILEN?<br />

Trallala, es war mir eine Freude. Sag deinen Lesern,<br />

sie sollen das Leben geniessen und ganz viele Blumen<br />

pflanzen, trallala, vor allem Hufeisenklee und<br />

bunte Kronwicken, trallala, das macht das Herz<br />

leicht, und dann können sie wie wir mit Leichtigkeit<br />

durchs Leben fliegen, jaja, trallala.<br />

DAS WERDE ICH IHNEN GERNE AUSRICHTEN.<br />

ICH WÜNSCHE DIR NOCH EIN WUNDERVOLLES,<br />

SÜSSES LEBEN, LIEBER FLORIAN. ES HAT MICH<br />

WIRKLICH GEFREUT.<br />

<strong>Das</strong> wünsche ich dir auch, trallala.<br />

Text, Foto, Illustration Virginia Knaus<br />

28 <strong>NATURZYT</strong>


Ravensong –<br />

auch Tiere haben eine Stimme<br />

Die Autorin Virginia Knaus gibt unseren<br />

Wildtieren, vor allem den kleinen, eine<br />

Stimme. In spannenden und packenden<br />

Interviews schafft sie es, uns mehr<br />

Verständnis gegenüber unseren 4-, 8-<br />

oder 111-beinigen Mitbewohnern zu<br />

vermitteln. In 25 spannenden Interviews<br />

erzählen unsere Mit bewohner, wie<br />

beispiels weise Anton Ameise, Fritz von<br />

Schmeiss-Fliege, Karlchen Käfer und<br />

viele mehr, wer sie sind, wie sie leben<br />

und auch was sie von uns Menschen<br />

erwarten würden.<br />

Eine spannende Welt, die sich eröffnet<br />

und den kleinen Mitbewohnern<br />

ein ganz neues Gesicht verleiht. <strong>Das</strong><br />

Buch «Ravensong – auch Tiere haben<br />

eine Stimme» ist nicht nur für kleine<br />

Leser gedacht, sondern auch für grosse.<br />

Und auf einem schönen Spaziergang<br />

lassen sich vielleicht Edgar Spidermann,<br />

Teigeer Schnegel und viele andere Interview-Partner<br />

wieder entdecken, und<br />

wer weiss, vielleicht erzählen sie euch<br />

noch weitere spannende Ereignisse<br />

aus ihrem Leben.<br />

Jetzt erhältlich.<br />

Für jedes zehnte verkaufte Buch<br />

spenden wir 1 Buch an Kinder.<br />

NATUR BEWAHREN<br />

Virginia Knaus<br />

«Ravensong – auch Tiere haben eine Stimme»<br />

mit 25 Illustrationen.<br />

176 Seiten, A5 Hardcover,<br />

Erstausgabe 2020<br />

<strong>NATURZYT</strong> Verlag<br />

ISBN 978-3-033-07896-3<br />

Preis CHF 34.90 –, für Abonnenten <strong>NATURZYT</strong> 29.90<br />

Bestellen unter www.naturzyt.ch/buch-ravensong<br />

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<strong>NATURZYT</strong> 29


<strong>Natur</strong> im Garten<br />

Ein Baum für jeden Ga<br />

Bäume geben jedem Garten das gewisse Extra. Sie spenden<br />

Schatten, tragen Früchte, locken mit duftenden Blüten und leuchten<br />

mit farbigen Blättern. Auch Tiere schätzen Bäume sehr. Es lohnt<br />

sich also, einen Baum in den Garten zu holen.<br />

30 <strong>NATURZYT</strong>


(Foto: Hans Braxmeier from Pixabay)<br />

rten<br />

Bäume haben die Menschen<br />

seit jeher fasziniert. Sie<br />

spielen in vielen Geschichten,<br />

Sagen und Mythen eine<br />

wichtige Rolle. Man begegnet ihnen in<br />

Redewendungen und Ausdrücken wie<br />

«<strong>Das</strong> ist ein bäumiger Typ» und «Der<br />

Apfel fällt nicht weit vom Stamm».<br />

Wenn Kinder ein Haus malen, malen sie<br />

neben m-förmigen Vögeln am Himmel<br />

meistens auch einen Baum neben das<br />

Haus – als gehöre der einfach dazu.<br />

Früher war es kein Zufall, welcher<br />

Baum im Garten oder auf dem Hof<br />

stand – da war teilweise viel Aberglaube<br />

im Spiel. Denn unterschiedliche Baumarten<br />

hatten ganz typische Eigenschaften.<br />

Linden beispielsweise standen für Gastfreundschaft,<br />

ein Walnussbaum für<br />

Fruchtbarkeit und Kirschbäume galten<br />

als Glückssymbol.<br />

Heute hat allerdings kaum noch<br />

jemand Platz für solch ausladende Baumarten.<br />

Zum Glück gibt es aber auch für<br />

kleinere Gärten ein grosses, attraktives<br />

Sortiment an klein bleibenden Bäumen<br />

und Gehölzen. Zudem sind in den<br />

letzten Jahrzehnten immer mehr<br />

Gartenbäume mit kugeligen Kronen<br />

oder schmalen Säulenformen in den<br />

Handel gekommen.<br />

BÄUME VERLEIHEN CHARAKTER<br />

Traditionell pflanzt man Bäume beim<br />

Hausbau oder Einzug. Manche pflanzen<br />

einen Baum zur Hochzeit, zur Geburt<br />

eines Kindes oder zu anderen besonderen<br />

Anlässen. Damit bekommt er Erinnerungswert<br />

und symbolisiert Wachstum,<br />

Sicherheit und Bodenständigkeit. Ein<br />

Hausbaum hat eine grosse Symbolkraft<br />

und verleiht jedem Garten einen eigenen<br />

Charakter.<br />

Ob kugelig, breit, schlank oder hoch,<br />

ob mit speziellen Blüten, auffälliger<br />

Rinde oder hängenden Zweigen, Bäume<br />

sind unübersehbar. Sie können die<br />

Gestaltungsrichtung des Gartens widerspiegeln<br />

oder ihr Ausgangspunkt sein.<br />

Als frei stehende Pflanzen mit teils<br />

markanter Form, duftenden Blüten oder<br />

prallen Früchten können sie aber auch<br />

einfach nur schön aussehen und Freude<br />

bereiten. Gartenbäume sind zudem sehr<br />

praktisch. Sie spenden Schatten, eignen<br />

sich je nach Grösse als Halterung<br />

für Kinderschaukeln, bieten Platz für<br />

Nistkästen und können in Notzeiten<br />

sogar als Holzreserve dienen.<br />

BAUM MIT PASSENDEN EIGEN-<br />

SCHAFTEN WÄHLEN<br />

Der Kauf eines Hausbaums will gut<br />

überlegt sein, denn Bäume wollen höher<br />

hinaus als alle anderen Gartenpflanzen.<br />

Auch in der Breite benötigen sie deutlich<br />

mehr Platz. Ein Hausbaum sollte zudem<br />

zu Haus, Grundstück, Gartengestaltung<br />

und Bewohnenden passen. Es ist von<br />

Vorteil, sich vor dem Kauf genau zu überlegen,<br />

welche Eigenschaften gewünscht<br />

sind.<br />

Eine entscheidende Rolle spielen das<br />

Wuchsverhalten und die spätere Grösse.<br />

Denn viele Baumarten, die bei der<br />

Pflanzung noch recht handlich wirken,<br />

können sich mit der Zeit zu stattlichen<br />

Exemplaren entwickeln – sowohl in der<br />

Höhe als auch in der Breite. Die Endhöhe<br />

des Baums sollte zwei Drittel der<br />

Grundstücksbreite nicht überschreiten<br />

– oder jedenfalls nicht wesentlich<br />

grösser sein. Zu beachten ist auch der<br />

Abstand zur Grundstücksgrenze und<br />

allfällige weitere Vorschriften.<br />

Wichtig ist auch, sich über die<br />

Standortvorlieben der jeweiligen Art zu<br />

informieren. Welchen Boden bevorzugt<br />

der Baum? Welche Lichtverhältnisse<br />

sind optimal? Der Standort ist entscheidend,<br />

denn auch wenn man den Boden<br />

an einem ungeeigneten Standort verbessert,<br />

wächst der Baum schnell aus<br />

diesem Bereich hinaus und muss sich<br />

wieder mit ungeeignetem Gartenboden<br />

arrangieren. Man sollte bei der Auswahl<br />

also lieber gleich auf passende Bäume<br />

achten.<br />

AN GRÖSSE UND BREITE DES<br />

BAUMS DENKEN<br />

Wichtig ist zudem, nicht von vornherein<br />

einen regelmässigen Rückschnitt<br />

einzuplanen, um den Hausbaum klein<br />

zu halten, das funktioniert nicht. Ein<br />

Rückschnitt zur Grössenregulierung ist<br />

nur eine Notlösung und muss zudem<br />

regelmässig wiederholt werden. Ausserdem<br />

geht dabei meist der natürliche<br />

Wuchs verloren und damit auch die<br />

Schönheit des Baums.<br />

Beliebte Kugelbäume wie Kugelahorn<br />

(Acer platanoides «Globosum»),<br />

Kugelrobinie (Robinia pseudoacacia<br />

NATUR BEWAHREN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 31


Eine wunderschöne Salix alba «Tristis»<br />

verbreitet ihren zauberhaften Charme.<br />

Sie ist eine der wenigen baumförmigen<br />

Weiden und eher für grössere Gärten<br />

geeignet. (Foto: by Sebastian Wagener)<br />

Ein Taschentuchbaum in voller Blüte.<br />

Die «taschentuchähnlichen» weissen<br />

Hochblätter sind das auffällige Merkmal<br />

dieses zierenden Gehölzes.<br />

(Foto: by Oldiefan from Pixabay)<br />

«Umbraculifera») oder der Kugeltrompetenbaum<br />

(Catalpa bignonioides<br />

«Nana») gehen beispielsweise im Alter<br />

richtig in die Breite. Diese Bäume<br />

können im Alter durchaus Kronen von<br />

mehr als fünf Metern Breite ausbilden.<br />

Aber nicht nur Bäume, auch Grosssträucher<br />

wie die mehrstämmige Felsenbirne<br />

brauchen mit der Zeit immer mehr<br />

Platz. Nach zehn Jahren erreicht sie<br />

knapp die dreifache Höhe und Breite.<br />

Eine ähnliche Höhe hat nach zehn Jahren<br />

auch ein Zierapfel, der bei der Pflanzung<br />

knapp zwei Meter gross war. Kugel ahorn,<br />

Felsenbirne und Zierapfel haben nach<br />

30 Jahren meist ihre Endgrösse erreicht.<br />

Eiben hingegen, die wesentlich älter<br />

werden, nehmen sowohl in der Höhe<br />

als auch in der Breite kontinuierlich an<br />

Grösse zu. Für sehr kleine Gärten eignen<br />

sich deshalb vor allem kleine oder schmalkronige<br />

Sorten, die sich besonders gut<br />

mit Stauden unterpflanzen lassen.<br />

ROLLE UND WIRKUNG DES<br />

GARTENBAUMS<br />

Bei der Auswahl des richtigen Gartenbaums<br />

ist auch zu überlegen, welche<br />

Rolle er später im Garten einnehmen<br />

soll. Dient er als Sichtschutz, Schattenspender<br />

oder soll er als prachtvoller<br />

Solitär alle Blicke auf sich ziehen?<br />

Passt seine Wuchsform zum Gestaltungsstil?<br />

Bäume mit malerisch hängenden<br />

Kronen wie die Trauerbirke (Betula<br />

pendula «Youngii»), die Schwarzrote<br />

Hängebuche (Fagus sylvatica «Purpurea<br />

Pendula») und die Weidenblättrige<br />

Birne (Pyrus salicifolia «Pendula»)<br />

sowie die Korkenzieher-Weide «Tortuosa»<br />

(Salix matsudana «Tortuosa») mit ihren<br />

in alle Richtungen verdrehten Trieben<br />

fügen sich beispielsweise harmonisch in<br />

ein romantisches Ambiente ein. Wegen<br />

ihrer malerisch anmutenden Gestalt<br />

eignen sie sich besonders für eine Einzelstellung<br />

im Garten. So kommen die Bäume<br />

richtig zur Geltung. Auch Gehölze<br />

mit auffälliger Borke wie Zimt-Ahorn<br />

(Acer griseum), Schlangen-Ahorn<br />

(Acer davidii) oder Kupferbirke (Betula<br />

albosinensis) eignen sich wunderbar<br />

als Solitär.<br />

Geometrische Kronenformen wie<br />

Kugeln oder Säulen greifen den Stil<br />

moderner Gebäude und Gartengestaltung<br />

auf. Sie benötigen nur wenig Platz<br />

und bleiben meist auch ohne Schnitt in<br />

Form. Mit zunehmendem Alter verändern<br />

Die Mahagoni-Kirsche<br />

(Prunus serrula) trägt<br />

ihren Namen wegen ihrer<br />

mahagonifarbenen Rinde,<br />

die ansprechend glänzt. Sie<br />

wächst zunächst straff<br />

aufrecht, später breit-rundlich<br />

und erreicht dann eine<br />

Höhe von bis zu 9 Metern.<br />

(Foto: Wikimedia)


Ein schattiger Sitzplatz unter<br />

einer blühenden Rosskastanie lädt<br />

zum Träumen und Verweilen ein.<br />

(Foto: Robert Katziki on Unsplash)<br />

jedoch fast alle Säulenbäume ihren Habitus<br />

mehr oder weniger stark. Anfänglich<br />

wachsen sie schlank-säulenförmig, später<br />

kegel- oder eiförmig und manche bilden<br />

sogar fast runde Kronen aus.<br />

Für naturnahe Gärten eignen sich<br />

ausladende, unregelmässig wachsende<br />

Bäume oder Grosssträucher wie Felsenbirne<br />

(Amelanchier lamarckii), Kornelkirsche<br />

(Cornus mas) und Blumenhartriegel<br />

(Cornus kousa). Für kleine und<br />

mittelgrosse Gärten kommen kleinkronige<br />

Obstbäume, vor allem Apfelbäume wie<br />

Malus «Evereste», Malus floribunda<br />

und Malus x adstringens «Royalty» und<br />

Pflaumen sowie Säulenbäume in Frage.<br />

RUND UMS JAHR SCHMÜCKEND<br />

UND NÜTZLICH<br />

Auffällige Rinde, Blütenschmuck, Fruchtbehang<br />

und Herbstfärbung sorgen dafür,<br />

dass Gartenbäume das ganze Jahr über<br />

ein attraktiver Blickfang im Garten sind.<br />

Aber nicht nur Menschen erfreuen sich<br />

an solchen Vier-Jahreszeiten-Gehölzen,<br />

auch Vögel und Insekten finden darin<br />

Nahrung und Schutz.<br />

Immergrüne Bäume wie Eiben<br />

(Taxus sp.) und Stechpalmen (Ilex sp.),<br />

die das ganze Jahr hindurch einen<br />

ruhigen, dunklen Hintergrund bilden,<br />

kommen beispielsweise im Hintergrund<br />

von Beeten gut zur Geltung. Sitzplätze<br />

lassen sich unter anderem mit Zierkirsche,<br />

Zierapfel und Flieder elegant<br />

verschönern. Ihre Blüten und ihr Duft<br />

laden zum geniessenden Verweilen ein.<br />

Grossblättrige Blauglockenbäume<br />

(Paulownia tomentosa) oder Maulbeerbäume<br />

(Morus alba «Macrophylla»)<br />

wirken wesentlich dominanter als ein<br />

filigraner Fächerahorn (Acer palmatum).<br />

Ein besonderes Erscheinungsbild hat<br />

die Südbuche (Nothofagus antarctica),<br />

die sich für alle eignet, die extravagante<br />

Bäume wollen – und grosse Gärten<br />

haben.<br />

LICHT UND SCHATTEN KÖNNEN<br />

VARIIEREN<br />

Sobald die Sonne stark scheint, laden<br />

schattige Orte im Garten dazu ein, Platz<br />

zu nehmen und den Garten zu geniessen.<br />

Bäume haben aber nicht nur eine Schattenwirkung<br />

auf die Menschen, sondern<br />

auch auf die sie umgebenden Pflanzen.<br />

Es ist deshalb darauf zu achten, welche<br />

Schattenwirkung gewünscht ist.<br />

Eher lichten Schatten schenken zum<br />

Beispiel Birken oder Weiden. Der Blauglockenbaum<br />

(Paulownia tomentosa) ist<br />

mit seinen grossen Blättern ein optimaler<br />

Schattenspender. Er gedeiht allerdings<br />

nur in voller Sonne. Relativ dicht bleibt<br />

das Blätterdach von grossblättrigen<br />

Arten wie dem Trompetenbaum<br />

(Catalpa bignonioides).<br />

Für Standorte in Terrassennähe oder<br />

in der Nähe anderer Sitzplätze sind auch<br />

Hochstämmchen geeignet, da solche<br />

Hausbäume freie Sicht in den Garten<br />

ermöglichen. In Fensternähe sollten<br />

wenn möglich sommergrüne Arten, die<br />

im Sommer Schatten spenden und im<br />

Winter den Lichteinfall nicht behindern,<br />

gepflanzt werden.<br />

Bäume haben viele Vorteile. Es lohnt<br />

sich, sie in den Garten zu holen.<br />

Text Isabelle Blum Fotos <strong>Natur</strong> und<br />

Kunst, Autorin Isabelle Blum; kreative<br />

Umweltnaturwissenschaftlerin ETH,<br />

Beratung, Konzepte, <strong>Natur</strong>verbindung,<br />

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Gartenbäume für kleine bis mittlere Gärten<br />

FARNBLÄTTRIGER FAULBAUM «ASPLENIFOLIA» –<br />

FRANGULA ALNUS «ASPLENIFOLIA»<br />

Aufrechter, schlanker Grossstrauch Endgrösse: 2–4 m hoch,<br />

1,5–3 m breit Blüten: grünlich-weiss, Mai–<strong>Juni</strong> Früchte: rund,<br />

Zierwert Blätter: grün glänzend, eiförmig bis schmal, leicht<br />

gewellt, goldgelbe Herbstfärbung Rinde: längsgefurcht<br />

Standort: schattig bis vollsonnig, feucht bis nass, sauer, tiefgründig<br />

Verwendung: Solitär, Vogelgehölz, Insektenweide, giftig<br />

ZIERKIRSCHE, SÄULENKIRSCHE «AMANOGAWA» –<br />

PRUNUS SERRULATA «AMANOGAWA»<br />

Säulenförmiger, straffer Grossstrauch Endgrösse: 4–7 m hoch,<br />

1–2 m breit Blüten: hellrosa, duftend, April–Mai Früchte:<br />

oval bis rund, schwarz Blätter: dunkelgrün gesägt, junges Laub<br />

bronzefarbig, orangegelbe Herbstfärbung Rinde: hellbraun<br />

Standort: sonnig, frisch, durchlässig, kalkhaltig, nährstoffreich<br />

Verwendung: Solitär, Kübelpflanze, Insektenweide<br />

KORNELKIRSCHE –<br />

CORNUS MAS<br />

Buschiger, aufrechter, breiter Grossstrauch Endgrösse: 4–7 m hoch,<br />

4–6 m breit Blüten: gelb, duftend, März–April Früchte: rot bis<br />

schwarz, essbar Blätter: glänzend grün, gelbe bis rote Herbstfärbung<br />

Rinde: rot-braun, abblätternd oder schuppig Standort: sonnig bis<br />

halbschattig, humos, durchlässig Verwendung: Solitär, Vogelgehölz,<br />

Insektenweide, schnittverträglich<br />

KORKENZIEHER-WEIDE «TORTUOSA» –<br />

SALIX MATSUDANA «TORTUOSA»<br />

Schlanker Grossstrauch/Kleinbaum mit verdrehten Trieben<br />

Endgrösse: 3–8 m hoch und 1,5–3,5 m breit<br />

Blüten: unscheinbar, April Blätter: grün, verdreht, gelbe Herbstfärbung<br />

Rinde: graubraun bis rötlich, längsrissig<br />

Standort: sonnig bis halbschattig, keine besonderen Ansprüche<br />

Verwendung: Solitär, schnittverträglich<br />

34 <strong>NATURZYT</strong>


NATUR BEWAHREN<br />

TASCHENTUCHBAUM –<br />

DAVIDIA INVOLUCRATA VAR. VILMORINIANA<br />

Aufrechter, lockerer Baum Endgrösse: 6–10 m hoch, 4–6 m breit<br />

Blüten: weiss, Mai–<strong>Juni</strong>, gross Früchte: grünlich-bräunlich<br />

Blätter: grün, Unterseite glänzend, violette Herbstfärbung Rinde:<br />

gräulich, schuppig Standort: sonnig bis halbschattig, windgeschützt,<br />

nährstoffreich, durchlässig Verwendung: Solitär, hoher Zierwert,<br />

blüht frühestens nach zehn Jahren<br />

SCHWEDISCHE MEHLBEERE –<br />

SORBUS INTERMEDIA<br />

Ein- oder mehrstämmiger eiförmiger Kleinbaum Endgrösse:<br />

10–15 m hoch, 4–7 m breit Blüten: weiss bis cremeweiss, Mai–<strong>Juni</strong><br />

Früchte: orange bis scharlachrot, rund bis eiförmig Blätter: grün,<br />

eiförmig, gelappt, gelbe bis braune Herbstfärbung Rinde: dunkelgrau,<br />

glatt Standort: sonnig bis halbschattig, durchlässig, nährstoffreich<br />

Verwendung: Solitär, Vogelgehölz, Insektenweide<br />

<strong>NATURZYT</strong> 35


Gartenbäume für grosse Gärten<br />

BAUM-HASEL –<br />

CORYLUS COLURNA<br />

Kegelförmiger Baum Endgrösse: 18–20 m hoch, 12 m breit<br />

Blüten: grün–gelb, März–April<br />

Früchte: braun, Zierwert, Nüsse essbar<br />

Blätter: grün, rundlich, goldgelbe Herbstfärbung Rinde: grau<br />

Standort: sonnig bis halbschattig, durchlässig, kalkhaltig<br />

Verwendung: Solitär<br />

KATSURABAUM –<br />

CERCIDIPHYLLUM JAPONICUM<br />

Schirmförmiger Baum Endgrösse: 12 m hoch, 6 m breit<br />

Blüten: rot, März–April Frucht: grün Blätter: Austrieb kupferbraun,<br />

grün, orangegelbe Herbstfärbung, eiförmig, duftend<br />

Rinde: dunkelgrau, längsgefurcht<br />

Standort: sonnig bis halbschattig, durchlässig, humos, nährstoffreich<br />

Verwendung: Solitär, Duftpflanze<br />

36 <strong>NATURZYT</strong>


WINTERLINDE –<br />

TILIA CORDATA<br />

Breiter eiförmiger Baum Endgrösse: 20 m hoch, 12 m breit<br />

Blüten: gelb, duftend, Juli Früchte: grau–grün<br />

Blätter: dunkelgrün, herzförmig Rinde: grau, längsgefurcht<br />

Standort: schattig bis vollsonnig, durchlässig, kalkhaltig<br />

Verwendung: Solitär, Insektenweide<br />

WALNUSS –<br />

JUGLANS REGIA<br />

Ausladender Grossbaum Endgrösse: 10–20 m hoch, 7,5–15 m breit<br />

Blüten: grüngelb, Mai-<strong>Juni</strong><br />

Früchte: Nüsse essbar, aromatisch<br />

Blätter: dunkelgrün, duftend Rinde: dunkelgrau, tiefrissig<br />

Standort: sonnig, halbschattig, durchlässig, kalkhaltig, nährstoffreich<br />

Verwendung: Solitär, Vogelgehölz<br />

VOGELKIRSCHE –<br />

PRUNUS AVIUM<br />

Oft mehrstämmiger lockerer Grossstrauch/Baum<br />

Endgrösse: 15–20 m hoch, 12 m breit Blüten: weiss, April–Mai,<br />

duftend Früchte: schwarzrot Blätter: länglich-eiförmig, grün,<br />

gelbe-rötliche Herbstfärbung Rinde: rot-braun, glatt, glänzend<br />

Standort: sonnig, tiefgründig, durchlässig, locker, nicht zu sauer<br />

Verwendung: Solitär, Vogelgehölz, Insektenweide<br />

BERG-AHORN –<br />

ACER PSEUDOPLATANUS<br />

Eiförmiger Grossbaum Endgrösse: 25–30 m hoch, 15–20 m breit<br />

Blüten: grüngelb, Mai–<strong>Juni</strong> Früchte: bräunlich Blätter:<br />

dunkelgrün, gelappt, goldgelbe Herbstfärbung<br />

Rinde: silbergrau, schuppig Standort: sonnig, halbschattig,<br />

durchlässig, kalkhaltig, humos, frisch, feucht<br />

Verwendung: Solitär, Vogelgehölz, Insektenweide<br />

<strong>NATURZYT</strong> 37


Leckerer Sommergenuss<br />

GEBACKENE KÄSE-KARTOFFELHÄLFTEN<br />

Zutaten (für 4 Personen)<br />

4 Kartoffeln<br />

200 g Käse gerieben<br />

(z.B. Gruyère)<br />

3 EL Olivenöl<br />

1 Prise Paprikapulver<br />

1 Prise Pfeffer<br />

4 Esslöffel Rahm<br />

1 Prise Salz<br />

70 g Speckwürfel<br />

Die Kartoffeln gründlich mit der<br />

Schale putzen.<br />

Danach die Kartoffeln längs in Hälften<br />

schneiden und auf ein mit Backpapier<br />

ausgelegtes Backblech<br />

mit Schnittfläche nach unten legen.<br />

Mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver<br />

und Öl beträufeln.<br />

Anschliessend im Backofen bei 180° C<br />

für ca. 50 Minuten auf mittlerer<br />

Schiene bei Umluft backen.<br />

Unterdessen den geriebenen Käse<br />

mit dem Rahm verrühren und mit<br />

etwas Salz und Pfeffer würzen.<br />

Die Kartoffeln nach den 50 Minuten<br />

umdrehen und mit der Käse -<br />

mischung bestreichen und mit den<br />

Speck würfeln und Paprikapulver<br />

bestreuen.<br />

Im Backofen für weitere<br />

ca. 12 Minuten backen, bevor die<br />

Kartoffeln heiss serviert werden<br />

können.<br />

Tipp:<br />

Passt gut als Beilage oder zu einem<br />

grossen, bunten Salat.<br />

38 <strong>NATURZYT</strong>


<strong>NATURZYT</strong> kocht<br />

ÜBERBACKENE AUBERGINEN<br />

Zutaten (für 4 Personen)<br />

600 g Auberginen<br />

4 Eier<br />

4 Fleischtomaten<br />

200 g Mozzarella<br />

10 Esslöffel Olivenöl<br />

2 Peperoni, gelb<br />

1 Bund Peterli<br />

2 Prise Pfeffer<br />

2 Prise Salz<br />

2 Zwiebeln<br />

Backofen auf 200 °C (Umluft 180 °C,<br />

Gas Stufe 2-3) vorheizen.<br />

Auberginen waschen und der Länge<br />

nach halbieren. Mit einem scharfen<br />

Messer so weit aushöhlen, dass ein<br />

Rand von etwa 1 cm stehen bleibt.<br />

<strong>Das</strong> ausgehöhlte Fruchtfleisch<br />

10 Minuten in kaltes Salzwasser einlegen,<br />

absieben und trocken tupfen.<br />

Die Auberginenhälften mit<br />

2 Ess löffel Olivenöl ausstreichen,<br />

salzen und pfeffern und in eine<br />

Auflaufform legen. Darin etwa<br />

10 Minuten vorbacken.<br />

In der Zwischenzeit die Eier hart<br />

kochen, abschrecken, schälen und<br />

in feine Würfel schneiden.<br />

Tomaten oben kreuzweise einritzen,<br />

mit kochendem Wasser überbrühen,<br />

Haut abziehen und entkernen, das<br />

Fruchtfleisch ebenfalls würfeln.<br />

Zwiebeln schälen und in feine Würfel<br />

schneiden. Peperoni waschen, Kerngehäuse<br />

entfernen und würfelig<br />

schneiden.<br />

Auberginenfruchtfleisch fein hacken.<br />

In einer Pfanne das restliche Olivenöl<br />

erhitzen und Zwiebel darin glasig<br />

dünsten. Dann Auberginen, Tomaten<br />

und Peperoni kurz mitdünsten.<br />

Mozzarella klein würfeln und zusammen<br />

mit Eiern und dem gehackten<br />

Peterli zu den restlichen Zutaten<br />

geben und mit Salz und Pfeffer<br />

abschmecken.<br />

Auf den vorgebackenen Auberginenhälften<br />

verteilen und in ca.<br />

15 Minuten fertig überbacken.<br />

ZUCCHINI-SUPPE MIT RÜEBLI<br />

Zutaten (für 6 Personen)<br />

1600 ml Gemüsebouillon<br />

600 g Möhren<br />

2 Prisen Pfeffer<br />

2 Prise Salz<br />

400 ml Schlagrahm<br />

2 Bund Schnittlauch<br />

1200 g Zucchini<br />

2 Zwiebeln<br />

Schälen Sie zuerst die Zucchini<br />

und die Rüebli. Die Zucchini und die<br />

Zwiebeln anschliessend in kleine<br />

Würfel und die Rüebli in Scheibchen<br />

schneiden.<br />

Bringen Sie die Gemüsebouillon zum<br />

Kochen und geben Sie dann Zucchini,<br />

Rüebli und Zwiebeln hinein. Lassen<br />

Sie alles 20 Minuten lang auf mittlerer<br />

Hitze kochen und pürieren Sie dann<br />

die Suppe.<br />

Geben Sie zum Schluss den Rahm<br />

hinzu, lassen Sie die Suppe noch<br />

einmal kurz aufkochen und würzen<br />

Sie mit Salz und Pfeffer.<br />

Weitere leckere Rezepte auf<br />

www.gutekueche.ch<br />

<strong>NATURZYT</strong> 39


Greifvögel schützen<br />

Die Geschichten<br />

von Uhu, Rotmilan und Co.<br />

Immer wieder geraten Greifvögel und Eulen in brenzlige Situationen.<br />

Schwach, verletzt oder krank sind sie ihren Fressfeinden in der <strong>Natur</strong><br />

ausgeliefert. Manchmal haben sie Glück, werden gefunden und in der<br />

Greifvogelstation aufgepäppelt.<br />

40 <strong>NATURZYT</strong>


DER HERAUSFORDERNDE MENSCH<br />

Sie kreisen am Himmel, man hört sie<br />

beim Waldspaziergang rufen oder<br />

sieht ihren Schatten in der Dämmerung<br />

vorbeifliegen. Viele Greifvogel- und<br />

Eulenarten teilen ihren Lebensraum<br />

mit uns Menschen. Im Idealfall koexistieren<br />

Mensch und Tier ohne grössere<br />

Probleme.<br />

Die menschlichen Eingriffe in die<br />

<strong>Natur</strong> stellen jedoch ein grosses Problem<br />

für viele Tierarten dar. <strong>Das</strong>s darunter<br />

auch Greifvögel und Eulen leiden,<br />

scheint klar. Der Mensch gestaltet die<br />

Landschaft so, wie es ihm gefällt:<br />

Praktisch, effizient, zugänglich soll<br />

sie sein. So werden Strommasten zu<br />

gefährlichen Hindernissen, Vögel und<br />

Futtertiere wie Mäuse verlieren ihre<br />

Rückzugsorte und durch den Gebrauch<br />

von Pestiziden ist die Gesundheit vieler<br />

Tierarten gefährdet. Der menschliche<br />

Umgang mit der <strong>Natur</strong> in den letzten<br />

Jahren brachte den Bestand zahlreicher<br />

Vogelarten in Bedrängnis, verdrängte<br />

andere komplett und verursacht immer<br />

wieder tragische Einzelschicksale.<br />

EIN ROTMILAN MIT<br />

ABGEBROCHENEN FEDERN<br />

Nach den Sommerferien 2020, an einem<br />

heissen Nachmittag Ende August,<br />

klingelte das Telefon in der Greifvogelstation<br />

Berg am Irchel. Die Tierrettung<br />

des Kantons Schaffhausen meldete, sie<br />

habe einen Rotmilan aus einer misslichen<br />

Lage befreit und bringe ihn nun<br />

mit dem Auto in rund 30 Minuten<br />

vom Fundort in die Station. Gleich nach<br />

der Ankunft wurde der Vogel zum<br />

ersten Mal untersucht, der Gesundheitszustand<br />

eruiert, wurden das Gewicht<br />

und die Flügellänge gemessen, das<br />

weitere Vorgehen bestimmt und alles<br />

sauber protokolliert. Dabei wurde<br />

festgestellt, dass das Weibchen Verletzungen<br />

am rechten Flügel aufwies.<br />

Es war stark verwundet und zahlreiche<br />

Federn am Flügel fehlten. Diese Verletzungen<br />

machten es flugunfähig.<br />

Nach einigen Tagen Ruhe und medizinischer<br />

Versorgung waren die Verantwortlichen<br />

bereits sehr zufrieden mit<br />

der Abheilung der Wunde. <strong>Das</strong> Problem<br />

mit den fehlenden Federn war jedoch<br />

noch nicht gelöst. Was kann man tun,<br />

wenn die Federn eines Vogels so stark<br />

Jedes Abo hilft …<br />

<strong>NATURZYT</strong> abonnieren<br />

und mit uns unsere <strong>Natur</strong><br />

schützen.<br />

beschädigt sind, dass der Vogel nicht<br />

damit fliegen kann? <strong>Das</strong> Team der<br />

Greifvogelstation zieht bei solchen<br />

Patienten jeweils zwei Möglichkeiten in<br />

Betracht. Man kann warten, bis die<br />

Federn natürlich nachwachsen. <strong>Das</strong><br />

kann aber länger dauern, denn die<br />

sogenannte Mauser findet nur einmal<br />

jährlich statt. Oder man wendet<br />

«Schiften» an, eine Methode bei der die<br />

alten, kaputten Federn abgeschnitten<br />

und dann mit intakten Federn repariert<br />

werden Diese Technik wird in der<br />

Falknerei seit Jahrhunderten angewendet.<br />

Früher tauchte man Eisenstäbe in<br />

Salzwasser und nutzte den entstehenden<br />

Rost als Bindemittel. Heute wird mit<br />

Kohlefaserstäbchen und starkem, aber<br />

flexiblem Klebstoff gearbeitet.<br />

Am 31. August konnte das Team der<br />

Station die Federn des Milans schliesslich<br />

schiften. Und rund 20 Tage später<br />

flog die regenerierte Greifvogeldame<br />

wieder auf und davon in die Freiheit.<br />

DER UHU MIT DEM TRAUMA<br />

Ein paar Monate später, an einem<br />

frostigen und schneereichen Januarmorgen,<br />

brachte die Tierrettung wieder<br />

einen Patienten in die Greifvogelstation<br />

Berg am Irchel. Diesmal handelte es sich<br />

um einen eher seltenen Gast: einen Uhu.<br />

Die rund 2300 Gramm schwere Eule<br />

wurde traumatisiert und flugunfähig aufgefunden.<br />

Nach der Erstuntersuchung<br />

schien klar: Die Eule hatte mit einem<br />

Schädel-Hirn-Trauma zu kämpfen,<br />

welches aller Wahrscheinlichkeit nach<br />

Folge einer Kollision war. Sie konnte<br />

anfangs nicht mehr gerade auf ihren<br />

eigenen Krallen und Beinen stehen. <strong>Das</strong><br />

Greifvogelstations-Team sorgte dafür,<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>NATURZYT</strong> schreibt nicht nur über unsere <strong>Natur</strong>, damit Sie diese<br />

näher erfahren und erleben können, sondern damit Sie, gemeinsam mit uns, unsere<br />

<strong>Natur</strong> besser bewahren und schützen lernen. Deshalb unterstützt <strong>NATURZYT</strong> auch<br />

wichtige <strong>Natur</strong>projekte mit einem Teil der Abo-Einnahmen. Seit Januar 2020<br />

unterstützen wir mit unseren Abonnenten unsere Greifvögel zusammen mit der<br />

Greifvogelstation Berg am Irchel. Mit einem Teil der Abo-Einnahmen werden die<br />

medizinische Versorgung, die Pflege sowie der Betrieb der Greifvogelstation<br />

finanziert. Mehr zur Greifvogelstation unter naturzyt.ch/greifvoegel-schuetzen.<br />

Jedes Abo hilft! Von Januar 2020 bis April <strong>2021</strong> konnten CHF 7569.50 an die<br />

Greifvogelstation Berg am Irchel überwiesen werden. Werden Sie Abonnent und<br />

unterstützen Sie mit uns wichtige <strong>Natur</strong>projekte. Jetzt abonnieren mit dem Bestelltalon<br />

auf der Rückseite des <strong>Magazin</strong>s – oder online naturzyt.ch/abonnieren<br />

NATUR ERLEBEN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 41


Der Turmfalke verbrachte erst<br />

einige Zeit im Kasten, bevor er<br />

in eine Box und schliesslich<br />

in eine Flugkammer kam.<br />

So durchlief er alle Stadien<br />

bis zur Freilassung.<br />

Für seine Freilassung wurde der<br />

Uhu in den nahe gelegenen<br />

Irchel gebracht, wo er im Fels<br />

freigelassen wurde.<br />

<strong>Das</strong> Schiften der Federn<br />

bedarf einiges an<br />

Fingerspitzengefühl<br />

und Übung.<br />

dass sie absolute Ruhe bekam, sich<br />

allmählich von ihrem Trauma erholen<br />

konnte und so langsam – wortwörtlich<br />

– wieder auf die Beine kam. Rund<br />

35 Tage später konnte der Uhu wieder<br />

in die Freiheit entlassen werden –<br />

gesund, vital und wohlauf.<br />

DER HUNGERNDE TURMFALKE<br />

Ein paar Tage vor dem Uhu wurde von<br />

der Tierrettung ein männlicher Turmfalke<br />

mit einem Trauma in die Greifvogelstation<br />

gebracht. Traumata treten<br />

sehr häufig auf, da es in der <strong>Natur</strong> nicht<br />

vorgesehen ist, dass ein Vogelkörper<br />

mit zum Teil hoher Geschwindigkeit<br />

in ein Hindernis prallt. Deswegen<br />

fangen Vögel sich häufig Schädel-Hirn-<br />

Verletzungen ein. <strong>Das</strong> besagte Tier<br />

wurde flugunfähig und apathisch eingeliefert.<br />

Auch dieser Patient wurde<br />

gründlich untersucht und unser Team<br />

stellte erleichtert fest, dass der Turmfalke<br />

keine Brüche, Prellungen oder<br />

Ähnliches erlitten hatte. In diesem Falle<br />

hiess das für den Vogel, dass er ein<br />

paar Tage in eine Pflegebox kam, wo er<br />

allein und abgedunkelt die nötige Ruhe<br />

für seine Genesung erhielt. Oftmals<br />

ist Ruhe das Allheilmittel. Die zu behandelnden<br />

Tiere müssen sich während<br />

dieser Zeit nicht um Futter oder Schlafplätze<br />

kümmern oder sich vor Feinden<br />

in Sicherheit bringen. Die ganze Energie<br />

kann somit in die Genesung fliessen.<br />

Dies gelingt oft innerhalb drei bis vier<br />

Wochen – und dann steht der Frei lassung<br />

nichts mehr im Weg.<br />

BERINGUNG<br />

Sämtliche Greifvögel und Eulen, welche<br />

in die Greifvogelstation eingeliefert<br />

werden, werden beringt. Eine Nummer<br />

auf einen am Fuss befestigten Ring wird<br />

das individuelle Tier so ein Leben lang<br />

identifizierbar machen. Die Beringung<br />

wird in eine nationale und internationale<br />

Statistik eingetragen. So erhalten Vogelschützerinnen<br />

und Ornithologen weltweit<br />

Zugang zu den Daten.<br />

Vor seiner Freilassung testet der<br />

Rotmilan seine Flugfähigkeiten<br />

noch in der grossen Flugvoliere in<br />

Berg am Irchel. So stärkt er zudem<br />

seine Muskeln.<br />

Text Nicole Bosshard<br />

Fotos PanEco, Adobestock<br />

42 <strong>NATURZYT</strong>


Uhu<br />

Greifvogelstation Berg am Irchel –<br />

eine wichtige Institution im Artenschutz<br />

Veronika von Stockar gründete 1956<br />

in ihrem eigenen Garten die Station. So<br />

begann eine 52 Jahre lange Tätigkeit, während<br />

der über 3000 Tiere gepflegt wurden.<br />

Im Laufe der Jahre gewann die Station<br />

schweizweit an Aufmerksamkeit. Die<br />

präzise Buchführung über die gefiederten<br />

Patienten liefert wertvolle Daten<br />

über einheimische Greife. Für ihre ausser -<br />

gewöhnliche Leistung wurde Veronika<br />

von Stockar 2007 mit der Ehrendoktorwürde<br />

der Universität Zürich ausgezeichnet.<br />

2008 übergab sie dann die<br />

Leitung der Stiftung PanEco, welche<br />

1996 von Regina Frey, Veronika von<br />

Stockars Tochter, gegründet wurde.<br />

PanEco ist eine gemeinnützige und spendenfinanzierte<br />

Stiftung, die sich für<br />

<strong>Natur</strong>- und Artenschutz sowie Umweltbildung<br />

in der Schweiz und in Indonesien<br />

engagiert.<br />

Heute leitet der Biologe und Orni -<br />

thologe Andi Lischke die Station.<br />

Tatkräftig unterstützt wird er von<br />

einem stellvertretenden Leiter, einer<br />

Mit arbeiterin für Umweltbildung,<br />

einem Zivildienstleistenden und<br />

einem kleinen Team von Freiwilligen.<br />

Möchten Sie die wichtige Arbeit<br />

der Greifvogelstation Berg am Irchel<br />

direkt mit einer Spende oder einer<br />

Patenschaft unterstützen?<br />

Spendenkonto: 84-9667-8 /<br />

IBAN CH27 0900 0000 8400 9667 8<br />

Greif vogelstation Berg am Irchel<br />

Stiftung PanEco<br />

Chileweg 5<br />

8415 Berg am Irchel<br />

T 052 318 14 27<br />

info@greifvogel station.ch<br />

www.greifvogelstation.ch<br />

Mit einer Flügelspannweite von fast<br />

zwei Metern bei den Weibchen ist der<br />

Uhu die grösste Eule der Welt. Er ist<br />

in weiten Teilen des eurasischen Kontinents<br />

sowie in Nordafrika verbreitet.<br />

Wie alle Eulen hat auch der Uhu winzige<br />

Häkchen an den Rändern seiner äusseren<br />

Schwungfedern, die ihm erlauben, beinahe<br />

lautlos zu fliegen. So überrascht er auf<br />

der Jagd, bei Dämmerung und bei Nacht,<br />

kleinere Vögel und Säugetiere. Tagsüber<br />

ruht der grosse Greifvogel gerne an<br />

störungsarmen, deckungsreichen Stellen<br />

in Felswänden, von wo er sein Revier<br />

überblicken kann. Felsnischen dienen<br />

dem Uhu ausserdem als Brutort. Dort<br />

schlüpfen im Frühjahr zwei bis vier Küken<br />

und werden dann ungefähr zwei Monate<br />

von den Eltern versorgt, bevor sie flügge<br />

werden. Den Uhu erkennt man an seiner<br />

schieren Grösse und am Federkleid, das<br />

gezeichnet ist mit unterschiedlichen<br />

Brauntönen. Die Iris der grossen Augen<br />

leuchtet orange-rötlich. Je nach Gemütslage<br />

stellt der Uhu seine Federohren auf.<br />

Diese dienen dem Vogel zwar nicht zum<br />

Hören, sie ähneln aber vom Aussehen<br />

her stark den Ohren gewisser Säugetiere.<br />

Der Uhu-Bestand in der Schweiz erholt<br />

sich zwar allmählich wieder, die Verkabelung<br />

und Verdrahtung der Landschaft<br />

sowie der Verkehr bescheren der Eulen-<br />

Art jedoch nach wie vor hohe Verluste.<br />

Im vergangenen Jahr behandelten die<br />

Greif vogelstation Berg am Irchel insgesamt<br />

zwei Uhus.<br />

Porträt<br />

Name:<br />

Uhu (Bubo Bubo)<br />

Bestand Schweiz: 200–230 Paare<br />

Gefährdungsstatus: stark gefährdet<br />

Lebensraum: verschiedene offene<br />

Lebensräume, Felsen<br />

Brutort:<br />

Felsnischen<br />

Zugverhalten: Standvogel<br />

Körperlänge: 60–75 cm<br />

Spannweite: 160–188 cm<br />

Gewicht:<br />

1500–3000 Gramm<br />

Verbreitung: Alpen, Jurabogen und<br />

Teile des Mittellandes<br />

NATUR ERLEBEN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 43


Wie Zähne ragen die Berge<br />

der Gantrischkette in den<br />

Himmel. Auf den Wiesen<br />

breitet sich derweil eine<br />

Blumenpracht aus.<br />

Kraxelspass am Gantrisch<br />

Einer Zahnreihe gleich ragt die Gantrischkette in den Himmel.<br />

Ihre Gipfel versprechen versierten Bergstürmern ein wunderbares<br />

Panorama. Blumenliebhaber wiederum können sich an der bunten<br />

Pracht kaum sattsehen. Der <strong>Natur</strong>park Gantrisch bietet alles für<br />

einen gelungenen Wandertag.<br />

44 <strong>NATURZYT</strong>


Im Aufstieg zum Leiterepass.<br />

Der Gantrisch spielt bereits am Morgen mit den Wolken.<br />

Da soll noch einer sagen, Wanderungen in<br />

den Voralpen seien einfach. Wir hangeln<br />

uns von einer Felsstufe zur nächsten<br />

den immer steiler werdenden Bergrücken<br />

empor, die linke Hand umfasst dankend das bestens<br />

fixierte Drahtseil, die rechte tastet ab, ob die nächste<br />

Stufe hält. Dreht man den Kopf ein wenig zu Seite,<br />

bestätigt sich, was man ahnt: Gleich neben dem «Weg»<br />

geht’s flugs in die Tiefe, über einen Grashang, der<br />

aussieht wie eine lange Rutschbahn. «Vorsicht» hatte<br />

das gelbe Wanderwegschild weiter unten gewarnt;<br />

jetzt wissen wir warum.<br />

Zehn Minuten dauert die Kraxelei, dann ist der Berg<br />

bezwungen. Gantrisch heisst er, für die Berner der<br />

«Gäntu». 2176 Meter hoch, Namensgeber der Region<br />

und des regionalen <strong>Natur</strong>parks, der sich um deren<br />

Weiterentwicklung kümmert. Für einen Voralpengipfel<br />

ist der Gantrisch eine imposante Erscheinung: ein<br />

steiler Zahn mit elegant geschwungenen Flanken,<br />

reichlich Runsen, schmalen Rippen und einem breiten,<br />

felsigen Gipfelaufbau – wie seine Nachbarn auch. Bürgle,<br />

Ochse und Nüneneflue heissen sie; sie gehören zu einer<br />

lange Bergkette, die beim Stockhorn ihren Abschluss<br />

findet. Nebst den Bergen interessieren uns die Pässe,<br />

die dazwischen liegen. Den Leiterepass und den Morgetepass<br />

haben wir uns vorgenommen, der eine links,<br />

der andere rechts des Gäntu. So lässt sich der Berg<br />

um runden und von jeder Seite bewundern. Eine gelungene<br />

Sache, wie sich bald zeigen wird.<br />

SCHWITZEN AM LEITEREPASS<br />

Auf dem Gurnigel, bei der Wasserscheidi, entlässt<br />

uns das Postauto in die Freiheit. Die Fahrt von<br />

Thurnen auf den 1600 Meter hohen Pass war lang<br />

Idylle zum Abschluss am Gantrischseeli. Hartgesottene hüpfen rein.<br />

und kurvenreich. <strong>Das</strong> weiss die Rennfahrerszene zu<br />

schätzen. Jeweils im September jagen die Rennwagen im<br />

atemberaubenden Tempo den Pass hoch, am ältesten<br />

Bergrennen Europas. Zu den übrigen Zeiten gehört der<br />

Gurnigel den Ausflüglern und Wanderern. Es sind<br />

nicht wenige, auf dem Parkplatz bei der Wasserscheidi<br />

stehen die Autos dicht an dicht. Kein Wunder: Bern<br />

und Thun sind nicht weit, zudem findet man hier<br />

Weite, Ruhe und unverfälschte <strong>Natur</strong>. An Frische<br />

hingegen mangelt es heute. Die Sonne heizt schon<br />

frühmorgens ein, über dem Gantrisch sammeln sich<br />

<strong>NATURZYT</strong> 45


Auf den Gantrisch geht’s<br />

nur mit den Händen – und<br />

den Füssen.<br />

erste Quellwolken. Sie werden uns noch ausgiebig<br />

beschäftigen.<br />

Erst einmal ist gemütliches Einlaufen angesagt.<br />

Ein Fahrweg bringt uns mit gewaltiger Fernsicht aufs<br />

Stockental und Richtung Thurnersee zur Alp Obernünenen.<br />

Der Bach, den wir vor der Alp queren, ist<br />

die Gürbe. Sie entspringt am Fusse des Gantrisch und<br />

mündet nach ihrer Reise durchs Gürbetal bei Bern in<br />

die Aare. Aare. Baden. Davon können wir nur träumen.<br />

Erst einmal wird im Schweiss gebadet, der Aufstieg<br />

zum Leiterepass ist steil. Der Gantrisch zur Rechten<br />

und die Nünenenflue zur Linken spielen dazu mit den<br />

Quellwolken Verstecken. Was kümmert uns der Himmel,<br />

wenn zu den Füssen die Blumenpracht mit ihren<br />

Reizen lockt? In allen Farben leuchten die Weiden<br />

und Hänge, der Bergsommer hat reich angerichtet.<br />

Tipps & Infos<br />

Wanderung: Gurnigel Wasserscheidi–Obernünene–Leiterepass–<br />

Abzw. Gantrisch–Gantrisch–Schibespitz–Morgetepass–Gantrischseeli–<br />

Underi Gantrischhütte.<br />

Varianten: Die Bürgle ist das einfachere Gipfelziel als der Gantrisch,<br />

und sie ist fast gleich hoch. Eine Stunde hin und zurück ab Morgetepass.<br />

Die Gipfelbesteigungen kann man auch ganz auslassen, gibt ebenfalls<br />

eine stimmungsvolle Runde.<br />

Anforderungen: Mit Ausnahme des Gantrischgipfels ist die Wanderung<br />

einfach und auch für bergerfahrene Kinder geeignet. Der Gantrisch indes<br />

ist eine Knacknuss: Die letzten Höhenmeter überwindet man seilgesichert<br />

und kletternd. Reine Wanderzeit vier Stunden, ohne Gantrischgipfel<br />

eine Stunde kürzer.<br />

An- und Rückreise: Mit Zug und Postauto über Thurnen nach<br />

Gurnigel Wasserscheidi, zurück ab Gantrischhütte. Unter der Woche<br />

sehr wenige Verbindungen, am Wochenende zusätzliche Busse des<br />

<strong>Natur</strong>parks Gantrisch.<br />

Ve r p fl e g u n g :Auf der Alp Obernünene, in der Gantrischhütte und<br />

beim Kiosk auf dem Morgetepass.<br />

Karten: Swisstopo-Wanderkarte, 1:50 000 Blatt Gantrisch (253T);<br />

Swisstopo-Landeskarte, 1:25 000 Blatt Guggisberg (1206).<br />

Begleitete Wanderung: Der Tourenveranstalter Wildout bietet geführte<br />

Wanderungen und <strong>Natur</strong>erlebnisse an. Die Touren eignen sich für<br />

jedermann, unterwegs sind wir in kleinen Gruppen.<br />

Alle Angebote und Informationen auf www.wildout.ch<br />

AUS DEM FEENLAND VERTRIEBEN<br />

<strong>Das</strong> Gantrischgebiet ist eine der grössten und schönsten<br />

Moorlandschaften der Schweiz. <strong>Das</strong> liefert Stoff für<br />

Geschichten und Sagen. Am Fusse des Gantrisch<br />

wohne Helva, die Königin der Feen, wird berichtet.<br />

Der Hirtenbursche Erni, von ihrer Schönheit angetan,<br />

folgte ihr ins Unterreich und liess sich von der Märchenwelt<br />

verzaubern. Doch er brach sein Versprechen, der<br />

Königin nicht nachzustellen, wenn sie sich jeweils am<br />

siebten Tage in ihr Allerheiligstes zurückzog. Helva<br />

zürnte, spie Feuer und Flammen und verbannte den<br />

Jungen auf ewig aus ihrem Reich. Seither liess sich die<br />

Feenkönigin nicht mehr blicken.<br />

Sehen lassen darf sich dafür der Leiterepass. Der<br />

Übergang selbst ist wenig spektakulär, doch das Pano -<br />

rama ist eine Wucht. Die Berner und Walliser Alpen<br />

zeigen sich in einer Reihe, man sitzt wie auf einem<br />

Balkon und geniesst die Fernsicht. An diesem Bild<br />

ändert sich so schnell nichts mehr. Bis zum Morgetepass<br />

halten wir mehr oder weniger die Höhe, das Panorama<br />

l ä u ftm i t .<br />

BLICK BIS ZUM SANDWICH<br />

Nach einer guten halben Stunde ist besagtes Wanderwegwegschild<br />

mit der Aufschrift «Vorsicht» erreicht,<br />

die Quellwolken haben den Gantrisch wieder mal im<br />

Griff. Wanderer sind Optimisten, eine weitere halbe<br />

Stunde später stehen wir auf dem Gipfel. Doch die<br />

Wolken denken nicht ans Aufgeben. Zwischendurch<br />

öffnen sie freundlicherweise ein Fenster, dann darf man<br />

einen Blick erhaschen in die Tiefe und die Ferne. Dann<br />

wieder ist alles dicht und man sieht noch knapp sein<br />

Sandwich in der Hand.<br />

Aufgeben sollte man nie zu früh. Wie wir zurück<br />

beim Wanderwegschild sind, geben die Wolken den<br />

Gantrisch frei. Was soll’s. Wir lassen uns von den<br />

fröhlichen Mädchen am Morgetepass-Kiosk Geisskäse<br />

und Kaffee verkaufen und machen uns dann an den<br />

Abstieg. <strong>Das</strong> Gantrischseeli wartet. Der schönste<br />

Zugang ist inoffiziell, auf einem Trampelpfad, der kurz<br />

nach der Chummlihütte links die Alpstrasse verlässt.<br />

Auffallend ist deren historische Pflästerung. Der<br />

Morgetepass war als kürzeste Verbindung zwischen<br />

Freiburg und Sitten schon von Säumern begangen.<br />

Später folgten Touristen auf dem Weg in die Heilbäder<br />

Schwefelberg, Gurnigel und Weissenburg. Die Bäderromantik<br />

ist Geschichte, wir begnügen uns mit einer Abkühlung<br />

im Gantrischseeli. Mit Blick zum Gantrisch,<br />

von dem die Wolken nichts mehr wissen wollen.<br />

Text/Fotos Daniel Fleuti


Mehr <strong>Natur</strong>erlebnisse auch<br />

auf www.<strong>NATURZYT</strong>.ch<br />

Die <strong>Natur</strong> im Sommer erleben<br />

DIE WAADTLÄNDER GEMEINDE PRANGINS GEWINNT DEN WAKKERPREIS <strong>2021</strong><br />

Prangins ist im Bundesinventar der Ortskern, seine Parkanlagen und<br />

schützenswerten Ortsbilder der Schweiz F r e i fl ä c h e n .<br />

(ISOS) als Ortsbild von nationaler Entdecken Sie Prangins mit unserem<br />

Bedeutung eingetragen.<br />

Sonderangebot auf diesen Websites:<br />

Nicht nur das Schloss vom Anfang des www.morges-nyon-tourisme.ch/de<br />

18. Jahrhunderts verdient besonderen oder<br />

Schutz, sondern auch der historische www.lacote-tourisme.ch<br />

PARC ELA-SOMMERREIHE<br />

«WELT DER INSEKTEN»<br />

Lernen Sie die Welt der Insekten im<br />

grössten <strong>Natur</strong>park der Schweiz aus<br />

unterschiedlichen Blickwinkeln kennen.<br />

Vom 7. Juli bis 18. August, immer mittwochs<br />

um 17 Uhr, können Sie der einheimischen<br />

Gärtnerin, dem Künstler,<br />

der Forscherin, dem Förster, dem Imker<br />

oder der Chorleiterin über die Schultern<br />

schauen und mit ihnen über ihre<br />

Faszination und die Bedeutung von<br />

Käfern, Bienen und Faltern diskutieren.<br />

Weitere Informationen auf<br />

parc-ela.ch/insekten<br />

(Margrit Dubi, Lenk)<br />

(Lorenz A. Fischer)<br />

NATUR ERLEBEN<br />

BEZAUBERNDE UNTERWELTEN<br />

Hinten im wildromantischen Lorzentobel<br />

kann man in die Unterwelt steigen.<br />

Die Höllgrotten zeigen zauberhafte<br />

Tropfsteinhöhlen. 6000 Jahre alt – aber<br />

modern inszeniert. Einzigartig, märchenhaft<br />

und faszinierend. Kleine Seen,<br />

Stalagmiten und Stalaktiten bilden das<br />

unterirdische Zauberreich. Der ideale<br />

Ausflug für Familien, Schulen und Vereine.<br />

Täglich geöffnet von 9 bis 17 Uhr<br />

durchgehend, auch an Sonn- und Feiertagen.<br />

Mehr Info T 041 761 83 70,<br />

www.hoellgrotten.ch<br />

ALPENBLUMENWEG BETELBERG (LENK BE)<br />

Der Rundweg auf 2000 m ü. M. ist Weg wird mit rund 90 eigens dafür<br />

bequem mit der Gondelbahn erreichbar. angefertigten Schildern signalisiert.<br />

Die Pflanzen gedeihen natürlich, da Ab dem Sommer <strong>2021</strong> hilft der digitale<br />

weder mit Bepflanzung noch Düngung Streifzug in der App «Flower Walks»<br />

nachgeholfen wird. Für Kenner gibt zusätzlich beim Aufspüren der Schätze<br />

es über 300 verschiedene Arten zu der alpinen Flora am Betelberg.<br />

entdecken. Der einfache, 1,6 km lange www.lenk-bergbahnen.ch<br />

<strong>NATURZYT</strong> 47


Sommer in<br />

48 <strong>NATURZYT</strong>


Der Fluss Areuse<br />

im Neuenburger Jura.<br />

der Schweiz<br />

NATUR ERLEBEN<br />

Unsere Schweiz hat viel zu bieten. Farbenprächtige<br />

Alpgärten, tosende Wasserfälle, eindrucksvolle<br />

Moorlandschaften. Es gibt viel zu entdecken.<br />

Weshalb immer in die<br />

Ferne schweifen, das<br />

Schöne liegt doch<br />

so nahe. Vor unserer<br />

Haustüre kennen wir die kleinen Geheimtipps,<br />

den speziellen Wasserfall, das<br />

Waldstück, auf welchem das schöne<br />

Moos den Waldboden bedeckt. Den<br />

Bauernhofgarten von Frau Meier,<br />

der im Sommer in voller Farbenpracht<br />

erstrahlt. Diese Tipps geben wir<br />

gerne Interessierten weiter, denn wir<br />

kennen unsere Region. <strong>NATURZYT</strong><br />

wollte deshalb von verschiedenen Mitarbeitern<br />

einiger Tourismusregionen<br />

und -orte wissen, was sie uns für den<br />

Sommer empfehlen, wo sie am liebsten<br />

sind oder was sie empfehlen würden,<br />

was auf keinen Fall verpasst werden<br />

sollte.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 49


EIN WASSERFALL IM GEHEIMNIS-<br />

VOLLEN REICH DES SCHWEFELS<br />

Ein erfrischender Sommergenuss ist<br />

eine Wanderung von Flühli über den<br />

Schwandalpweiher zum Chessiloch, in<br />

welchem ein Wasserfall über die Felsen<br />

stürzt. Den «Chessiloch-Wasserfall»<br />

muss man besucht haben, erzählt uns<br />

Franziska Kaufmann von Luzern<br />

Tourismus. Aber auch die sich auf der<br />

Wanderroute befindende Schwefelquelle<br />

und die Hängebrücke. Mitten im Dorf<br />

Flühli startet die Rundwanderung.<br />

Zuerst geht es 100 Höhenmeter hinauf<br />

Richtung «Schlündli» und dann weiter<br />

zum Schwandalpweiher, weiss Franziska<br />

Kaufmann. Eine der schönsten Kneippanlagen<br />

der Schweiz mit Barfusspfad<br />

ist hier oben zu finden. Der <strong>Natur</strong>weg<br />

führt weiter zum «Chragenberg» und<br />

von hieraus dem Rotbach entlang<br />

hinein in den Wald. Bei der Hinweistafel<br />

«Schwefelquelle» lohnt sich der<br />

kurze Abstecher den steilen Weg<br />

hinunter zur Schwefelquelle deren<br />

Wasser heilende Wirkung haben soll,<br />

meint sie.<br />

Dann geht es weiter, vorbei an Ra punzel,<br />

Flockenblumen, Waldstorchenschnabel<br />

und weiteren bunten Wildblumen,<br />

zur Aussichtsplattform. Von hier öffnet<br />

sich ein atemberaubender Blick in die<br />

Wasserlandschaft, die der Rotbach im<br />

Laufe der Jahrhunderte geformt hat.<br />

An der Lichtung mit Grillstelle gehen<br />

verschiedene Wanderrouten ab, eine<br />

davon Richtung «Chessiloch». Jetzt geht es<br />

über Stock und Stein, vorbei an einem<br />

schönen rauschenden Wasserfall – das<br />

ist aber noch nicht das Ziel. Weiter bergwärts<br />

fällt der Blick auf eine gespannte<br />

Hängebrücke aus Holz, an deren Ende<br />

der grandiose Anblick des Chessiloch-<br />

Wasserfalles belohnt. Mehr Informationen<br />

zur Rundwanderung unter<br />

T 041 227 17 17 oder www.luzern.com<br />

MOORLANDSCHAFT–ROSSWEID–<br />

SALWIDEN, SÖRENBERG<br />

Schmetterlinge, Libellen und hübsche<br />

Blumen, darunter viele Orchideen, sind<br />

50 <strong>NATURZYT</strong>


Sonnenuntergang<br />

im Hochmoor Salwide.<br />

(Foto: Martin Mägli)<br />

NATUR ERLEBEN<br />

Der Chessiloch-<br />

Wasserfall mit Brücke.<br />

(Foto: Fabienne Felder,<br />

UNESCO Biosphäre Entlebuch)<br />

Eine Suone im alten<br />

Steinbett im Lärchenwald.<br />

(Foto David Carlier)<br />

Bestandteile einer intakten Moorlandschaft,<br />

weiss Franziska Hofer von der<br />

UNESCO Biosphäre Entlebuch. Die<br />

Moorlandschaften im Gebiet Rossweid-<br />

Salwiden gehören zur Kernzone der<br />

UNESCO Biosphäre Entlebuch. In<br />

einem Heidelbeer-Hochmoorwald fühlt<br />

man sich angesichts der knorrigen<br />

Bergföhren geradewegs in eine andere<br />

Welt versetzt, findet sie. Eine artenreiche<br />

Moorlandschaft ist etwas Spezielles<br />

und ein besonderer Lebensraum.<br />

Beispielsweise wächst hier der fleischfressende<br />

Sonnentau, auf dessen<br />

klebrigen «Fühlern» Insekten hängen<br />

bleiben, die ihm den im Hochmoor<br />

fehlenden Stickstoff liefern. Und auch<br />

die vielfältige Pflanzenwelt ist eine<br />

wahre Pracht. Auf der Rossweid, findet<br />

Franziska Hofer, ist der gut 7,4 Kilometer<br />

lange «Flower Walk», gerade von <strong>Juni</strong><br />

bis September, wenn sich Abbiskraut,<br />

Rapunzel, Alpen-Leibstock und viele<br />

mehr ein Stelldichein geben, ein Tipp.<br />

Der Rundweg dauert je nach Pausen<br />

sicher 2 Stunden. Auch der Moorrundweg<br />

Rossweid–Salwiden ist sehr<br />

interessant. Der farbenprächtige Rundweg<br />

führt zuerst über den Sonnentauweg,<br />

einen Themenpfad mit 17 Erlebnisstationen<br />

zur Moorlandschaft.<br />

Mehr Informationen zur Moorlandschaft<br />

unter T 041 485 88 50<br />

oder www.biosphaere.ch<br />

SUONEN-WANDERUNGEN<br />

IM WALLIS<br />

Suonen, weiss Alain Lagger von Valais/<br />

Wallis Promotion zu erzählen, sind<br />

historische Bewässerungskanäle des<br />

Wallis. Es sind offene Gräben, die das<br />

kostbare Nass von den Gebirgsbächen<br />

auf die trockenen Weiden und Äcker, in<br />

die Weinberge oder Obstplantagen befördern.<br />

Zum Teil auf sehr abenteurliche<br />

Art. Viele dieser Suonen sind noch in<br />

Betrieb und werden sorgfältig unterhalten.<br />

Auf verschiedenen Wanderwegen,<br />

können die histo rischen Kanäle bestaunt<br />

werden. Der Weg «Ergischsuon» ist ein<br />

leichter und schöner Weg, welcher von<br />

Oberems nach Ergisch durch idyllische<br />

<strong>NATURZYT</strong> 51


Der Spichersee<br />

auf der Marbachegg.<br />

Kulissen und grüne Bergwiesen führt.<br />

Durch einige der schönsten Landschaften<br />

des Wallis, wie Alain Lagger weiss.<br />

Die Suone wird durch die Turtmänna<br />

auf 1300 Meter gespiesen. Der Pfad<br />

führt durch das Herzen des Turtmanntals<br />

mit seinen wunderschönen Wäldern<br />

und bezaubernder <strong>Natur</strong>. <strong>Das</strong> Wasser<br />

fliesst durch das alte Steinbett und<br />

schafft durch sein Rauschen eine<br />

einzigartige monotone Atmosphäre in<br />

einem von Lärchen bewachsenen Wald.<br />

Mehr Informationen zu dieser und<br />

weiteren Suonen-Wanderungen<br />

im Wallis unter T 027 327 35 90<br />

oder www.wallis.ch/suonen<br />

AUSSICHTSREICHE<br />

PANORAMAWANDERUNG AUF<br />

DER MARBACHEGG<br />

Die Aussicht ist unglaublich auf der<br />

Marbachegg, erzählt Therese Wüthrich<br />

von den Sportbahnen Marbachegg.<br />

Einerseits auf die sagenumwobene<br />

Schrattenfluh, den Hohgant und die<br />

weiss gezuckerten Berner Alpen. Von<br />

Marbach aus können die ersten Höhenmeter<br />

bequem mit der «Bretzeli-Bahn»<br />

überwunden werden. Von der Terrasse<br />

des Berggasthauses Marbachegg kann es<br />

dann losgehen. Aber vielleicht geniesst<br />

man lieber ein reichhaltiges Bergzmorge-<br />

Buffet im Berggasthaus Marbachegg,<br />

Blick auf den Kraftund<br />

Wallfahrtsort<br />

Maria-Rickenbach.<br />

welches bis 11 Uhr gereicht wird, und mag<br />

die Seele danach lieber baumeln lassen.<br />

Oder man fühlt sich gut gestärkt und<br />

startet mit einer Wanderung durch die<br />

schönste <strong>Natur</strong>. Die Route führt vorbei<br />

am Spichersee nach Ober Lochsitli, Richtung<br />

Wittenfären und Kadhus, so erklärt<br />

sie uns die Panoramawanderung.<br />

Bei der Abzweigung nach links zur Alp<br />

Imbrig könnte sich auch ein Abstecher<br />

zur Alpkäserei und Alpbeizli lohnen,<br />

falls der Hunger schon wieder überhandnehmen<br />

würde. Oder es wird weiter<br />

Richtung Ober-Habchegg marschiert.<br />

Von dort geht es Richtung Lauizug und<br />

weiter nach Schibenhüttli. Auf einem<br />

steilen, steinigen Weg geht es über Ober<br />

und Unter Chemmeri auf den Talboden<br />

der Grossen Emme. <strong>Das</strong> Postauto führt<br />

dann zurück zum Ausgangspunkt.<br />

Mehr Informationen zur Marbachegg<br />

und weiteren Wanderungen unter<br />

T 034 493 33 88<br />

oder www.marbachegg.ch<br />

KRAFT- UND WALLFAHRTSORT<br />

MARIA-RICKENBACH 1200 M Ü. M.<br />

Ruhe, <strong>Natur</strong> und Erholung und verschiedene<br />

Energien spüren, das kann<br />

man im Wallfahrtsort Maria-Rickenbach,<br />

dass weiss Monika Käslin von<br />

der Luftseilbahn Dallenwil-Niederrickenbach<br />

aus eigener Erfahrung.<br />

52 <strong>NATURZYT</strong>


Mehr <strong>Natur</strong>ferien auch auf<br />

www.<strong>NATURZYT</strong>.ch<br />

<strong>Natur</strong>- und Wanderferien<br />

GASTHAUS POST IN SILS I. D. –<br />

ÜBERNACHTEN MIT 3 STERNEN<br />

UND EINER PRISE THAILAND<br />

Starten Sie mit einem feinen regionalen<br />

Frühstücksbuffet in den Tag, entdecken<br />

Sie die Region mit eindrücklichen<br />

Schluchten, klaren Bergseen, geschichtsträchtigen<br />

Burgen und Schlössern,<br />

wohltuenden Thermen und dem markanten<br />

Piz Beverin auf dem Mountainbike<br />

oder zu Fuss und lassen Sie den Abend mit<br />

der Vielfalt Thailands auf der Sonnenterrasse<br />

ausklingen. Mehr Infos unter<br />

www.post-sils.ch oder T 081 651 12 49.<br />

ICH ESSE. ALSO BIN ICH.<br />

Ich esse Ehrliches, Wertvolles, Reines.<br />

Also bin ich glücklich. Mein Name<br />

ist Jeremias Riezler. Gemeinsam mit<br />

meiner Frau Bettina führe ich das<br />

Bio-Hotel Walserstuba im Kleinwalsertal<br />

in Österreich. Ausschliesslich biologische,<br />

regionale und fair produzierte<br />

Lebensmittel kommen bei uns in<br />

den Topf und auf den Teller. Nur für<br />

den Fall, dass ihr euch im Sommer<br />

auf machen wollt, das Glück zu suchen.<br />

Denn die meisten Wege dorthin führen<br />

über den Bauch, selten über den Kopf.<br />

www.walserstuba.at<br />

NATUR ERLEBEN<br />

HOTEL CRISTAL BRAUNWALD<br />

<strong>Das</strong> Hotel Cristal liegt direkt bei der<br />

Gondelbahnstation Hüttenberg<br />

der Gondelbahn zum Grotzenbüel<br />

an zentraler, ruhiger Lage. Hier geniessen<br />

Sie die herrliche Aussicht von<br />

der Terrasse auf die Glarner Bergwelt<br />

und lauschen dem Rauschen des<br />

Wasserfalls. <strong>Das</strong> Berghotel verfügt<br />

über gemütliche, einfache Zimmer<br />

mit Balkon und Dusche/Bad, WC.<br />

Auch stehen E-Bikes und Fatbikes<br />

zur Miete zur Verfügung. Mehr Informationen<br />

und Angebote unter<br />

www.hotel-cristal.ch, T 055 643 10 45.<br />

FERIEN IM JUNGFRAU HOTEL<br />

WILDERSWIL<br />

Der türkisblaue Brienzersee und das<br />

atemberaubende Dreigestirn mit Eiger,<br />

Mönch und Jungfrau sind die Wahrzeichen<br />

der Jungfrau-Region. Im Herzen<br />

der schönen Urlaubsdestination steht<br />

das JUNGFRAU HOTEL*** in Wilderswil.<br />

<strong>Das</strong> ruhige Nachbardorf von Interlaken<br />

ist der ideale Ausgangspunkt zum Entdecken<br />

der Bergwelt. Im hoteleigenen<br />

Restaurant zum CHOCHTOPF können<br />

Sie sich kulinarisch verwöhnen lassen.<br />

Attraktive Übernachtungspreise auf<br />

www.jungfrau-hotel.ch, T 033 845 85 00.<br />

HOTEL POST BIVIO – ATEMPAUSE<br />

VOM ALLTAG<br />

<strong>Das</strong> familiäre Hotel Post im Bündner<br />

Bergdorf Bivio liegt mitten im «Parc<br />

Ela», dem grössten <strong>Natur</strong>park der<br />

Schweiz. <strong>Das</strong> 3-Sterne-Haus blickt auf<br />

eine über 200 Jahre alte Hotel geschichte<br />

zurück. Bivio ist Ausgangsort in die<br />

traumhafte Bergwelt um den Julier- und<br />

Septimerpass. Vielseitige Wan derungen<br />

führen über Passübergänge,<br />

den geologischen Wanderpfad und zu<br />

Hoch- und Flach mooren, dies in einer<br />

einmaligen Flora und Fauna.<br />

Mehr Infos www.hotelpost-bivio.ch<br />

<strong>NATURZYT</strong> 53


Atemberaubender<br />

Ausblick auf dem<br />

Fricktaler Höhenweg.<br />

Maria-Rickenbach ist das kleine Dorf<br />

rund um das Kloster «Maria-Rickenbach».<br />

Von hieraus, erzählt uns Monika<br />

Käslin, ist ein optimaler Ausgangspunkt<br />

für verschiedene Wanderungen. Auch<br />

geführte Wanderungen, wie zum<br />

Beispiel die Jodel-Wanderung oder die<br />

Alpenkräuterwanderung, werden angeboten.<br />

Wer hoch hinaus will, kann<br />

bei der Bergstation Maria-Rickenbach<br />

auch umsteigen und mit der kleinen<br />

Luftseilbahn bis zur Musenalp (Mai<br />

bis Oktober) weiterfahren. Obwohl es<br />

hier in Maria-Rickenbach wundervolle<br />

Wiesen mit Alpenblumen, schroffe<br />

Felsen und wilde Bäche zu entdecken<br />

gibt, lohnt sich dieser Ausflug.<br />

Im Klosterladen können die von<br />

den Schwestern selber angebauten und<br />

in der <strong>Natur</strong> gesammelten Kräuterprodukte<br />

aus der eigenen Kräuterei gekauft<br />

werden. Hier oben fahren auch<br />

keine Autos, Maria-Rickenbach ist<br />

nur zu Fuss oder mit der Luftseilbahn<br />

erreichbar. Im Kraftort kann an vielen<br />

Orten die Energie gespürt werden.<br />

Vor dem Altar der Wallfahrtskirche,<br />

auf der Bank unter dem Bergahorn<br />

beim Picknickplatz und vielen weiteren<br />

Orten, weiss Monika Käslin. Es gäbe<br />

noch viel mehr zu erzählen, aber am<br />

besten spürt und erlebt man es direkt<br />

vor Ort. Mehr Informationen unter<br />

T 041 628 17 35<br />

oder www.maria-rickenbach.ch<br />

IN 5 ETAPPEN DURCHS FRICKTAL<br />

Der Fricktaler Höhenweg führt über<br />

sanfte Hügel und saftige Wiesen, durch<br />

rauschende Wälder und schmucke<br />

Dörfer. Auf der Hochebene des Tafeljuras<br />

geniesst man atemberaubende<br />

Aussichten und hat einen herrlichen<br />

Blick über die Landschaften des Fricktals,<br />

weiss Andrea Portmann von Aargau<br />

Tourismus zu erzählen. Von der<br />

Zähringerstadt Rheinfelden bis zum<br />

Weindorf Mettau (oder umkehrt) führt<br />

der gesamte Weg mit über 60 Kilometern,<br />

eingebettet zwischen Aare und Rhein<br />

und im grössten <strong>Natur</strong>- und Erholungsraum<br />

zwischen Basel und Zürich. Der<br />

sportliche Wanderer kann die ganze<br />

Strecke in gut 16 Stunden begehen,<br />

scherzt Andrea Portmann. Aber viel<br />

schöner ist es, die Strecke in den 5<br />

Teiletappen zwischen 10–15 Kilometern<br />

und gemütlich innert 3–4 Stunden<br />

zu erleben und die Gastfreundschaft<br />

des Aargaus zu geniessen. Aber auch<br />

ein kleiner Tagesausflug ist für eine der<br />

fünf Etappen zu empfehlen. Als leichte<br />

Wanderung von Rheinfelden über den<br />

bewaldeten Steppberg bis nach Zeiningen.<br />

Die anspruchsvolle Wanderung von<br />

Zeiningen durch die Wälder und Felder<br />

über den Chriesiberg bis nach Wegenstetten.<br />

Die genussvolle Wanderung<br />

von Wegenstetten nach Frick, vorbei<br />

an alten Kirschbäumen, wo genascht<br />

werden darf. Der mittelschwere Aufstieg<br />

von Frick auf den Schinberg-Grat<br />

bis zum Weiler Sennhütten oder von<br />

Sennhütten zum Aussichtspunkt<br />

Cheisacherturm bis nach Mettau. Jede<br />

Strecke hat ihren Reiz, weiss Andrea<br />

Portmann, am schönsten findet sie<br />

aber das Teilstück bei Frick, im Fricktaler<br />

Chrieswäg, wo im Frühling die<br />

wunderschönen alten Kirschbäume<br />

blühen und im Sommer von speziell<br />

markierten Bäumen die feine Frucht<br />

direkt gepflückt werden darf.<br />

Mehr Informationen zum Weg unter<br />

T 062 823 00 73 oder<br />

www.aargautourismus.ch<br />

Text Michael Knaus<br />

54 <strong>NATURZYT</strong>


Mehr <strong>Natur</strong>ferien auch auf<br />

www.<strong>NATURZYT</strong>.ch<br />

<strong>Natur</strong>- und Wanderferien<br />

NATUR ERLEBEN<br />

Der Kreuzbodensee ist<br />

ein kleiner Bergsee<br />

auf dem Gemeindegebiet<br />

von Saas-Grund<br />

UMGEBEN VON 38 VIERTAUSENDERN UND DER RAUEN SCHÖNHEIT ZERMATTS …<br />

… ist das CERVO Mountain Resort das <strong>Natur</strong> zu entdecken und ein Stück<br />

Tor zur mystischen Bergwelt der Alpen. von sich selbst zu finden. Unter der<br />

Mit einem tief verankerten Bewusstsein Woche lässt sich die Ruhe der <strong>Natur</strong><br />

für das Besondere, für Qualität und noch besser geniessen:<br />

für authentische Herzlichkeit lädt das www.cervo.swiss/de/<br />

CERVO seine Gäste ein, die imposante zimmer-chalets/midweek-sommer<br />

HOTEL AMBIENTE SAAS-FEE<br />

«WIER GFREIWE ISCH UF EIW»<br />

Unsere Sommerhits: Bergvögel &<br />

Botanik, Wanderwoche und vieles mehr.<br />

Willkommen im hochalpinen Paradies<br />

Saas-Fee. Laden Sie Ihre Batterien auf<br />

unseren Wanderwegen, Bike-Trails und<br />

Klettersteigen auf und entdecken Sie<br />

zahl reiche Abenteuer mit stetem<br />

Ausblick auf die 18 Viertausender! In<br />

unserem Familienhotel werden Sie<br />

herzlich empfangen, aus der Küche<br />

verwöhnt und alle unsere Mitarbeiter<br />

sind für Sie da.<br />

www.hotel-ambiente.ch T 027 958 91 10<br />

<strong>NATURZYT</strong> 55


<strong>Natur</strong>wärts – auf den Spuren der <strong>Natur</strong><br />

Lichtfischer<br />

56 <strong>NATURZYT</strong>


Goldenes Abendlicht<br />

in den Wägitaler Bergen.<br />

NATUR ERLEBEN<br />

Wenn die Sonnenstrahlen nach einem heftigen<br />

Regenguss eine Lücke durch die dunkle<br />

Wolkendecke finden, können ganz bezaubernde<br />

Stimmungen entstehen.<br />

Als «Lichtfischer» versuche ich jeweils, zur richtigen Zeit am<br />

richtigen Ort zu stehen und diese Momente einzufangen.<br />

Wer selber in den Bergen unterwegs ist, weiss, wie schnell<br />

sich dort das Wetter ändern kann. Innerhalb weniger Minuten<br />

steht man plötzlich am Rande eines Gewitters oder im stockdichten<br />

Nebel. Deshalb ist eine gute Vorbereitung mit Kartenund<br />

Wetterstudium sehr wichtig. Wenn man «nur» verregnet<br />

wird, ist alles gut. Insbesondere dann, wenn man danach mit<br />

einer fantastischen Lichtstimmung belohnt wird.<br />

Es gibt aber auch Momente, wo man sein Vorhaben abbrechen<br />

muss, weil eine grosse Gewitterzelle naht. <strong>Das</strong> Fotografenherz<br />

möchte bleiben und hofft auf den «Top Shot», das Vaterherz<br />

jedoch mahnt zur Vorsicht und gewinnt. Zu Hause sehe ich<br />

meine zwei Buben und weiss: Ich habe richtig entschieden.<br />

Ich wünsche Ihnen einen sonnigen Bergsommer!<br />

Text/Fotos Tobias Ryser<br />

<strong>NATURZYT</strong> 57


Gewitterstimmung<br />

im Toggenburg.


Felskopf in den<br />

Innerschweizer Alpen.<br />

NATUR ERLEBEN<br />

Doppel-Regenbogen<br />

über dem Klöntalersee.


Der Autor<br />

Tobias Ryser arbeitet als selbstständiger Fotograf mit Schwerpunkt<br />

<strong>Natur</strong>- und Landschaftsfotografie. Auf der Suche nach dem perfekten<br />

Moment legt er grossen Wert auf eine ästhetische Bildkomposition<br />

und atemberaubendes Licht.<br />

Tobias Ryser zählt zu den erfolgreichsten <strong>Natur</strong>fotografen der<br />

Schweiz, seine Bilder werden regelmässig publiziert und wurden<br />

bereits mehrfach ausgezeichnet in diversen nationalen und internationalen<br />

Wettbewerben.<br />

Mehr Informationen unter:<br />

www.tobias-ryser.ch, www.naturwaerts.ch<br />

60 <strong>NATURZYT</strong>


Atemberaubende<br />

Licht stimmung am<br />

Klausenpass.<br />

NATUR ERLEBEN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 61


Zu guter Letzt<br />

Spielerisch und informativ unsere<br />

Pflanzenvielfalt kennenlernen<br />

Mit der Flower Walks App können in 71 Streifzügen in der Schweiz über<br />

1100 wildlebende Pflanzenarten und ihre Geheimnisse entdeckt werden.<br />

Seit April <strong>2021</strong> lernen Wanderfreudige<br />

auf elf neuen Streifzügen<br />

mit der kostenlosen App «Flower<br />

Walks» weitere <strong>Natur</strong>perlen in<br />

der Schweiz kennen. Auf jedem Streifzug<br />

werden mindestens 50 Pflanzenarten<br />

präsentiert – und dies direkt an den Standorten,<br />

in welchen die Pflanzen gedeihen.<br />

Sobald die Nutzenden der App in die Nähe<br />

der Pflanze kommen, erhalten sie via GPS-<br />

Die App «Flower Walks»<br />

Die App «Flower Walks» ist kostenlos, dreisprachig (de/fr/it)<br />

und kann auf Smartphones und Tablets (iOS und Android)<br />

installiert werden. Für die Nutzung unterwegs ist kein WLAN<br />

nötig. Die App enthält Daten zu:<br />

• 71 botanischen Streifzügen in der ganzen Schweiz<br />

und Liechtenstein<br />

• 83 Projektsponsoren und Routenpartner<br />

• 77 beschriebene Lebensräume<br />

• 550 Buchseiten Text mit Wissenswertem zu Pflanzen,<br />

Lebensräumen und den Streifzügen<br />

• 1143 vorgestellte Pflanzenarten<br />

(ein Drittel aller Pflanzenarten der Schweiz)<br />

• 4100 dokumentierte Wegpunkte<br />

• 5500 Fotos von Pflanzen, Lebensräumen und Wegpunkten<br />

Alle Infos sind auch auf der Webseite www.flowerwalks.ch abrufbar.<br />

Funktion ein Signal, und das Artenporträt<br />

erscheint auf dem Bildschirm. Dank spannenden<br />

Hintergrund informationen und<br />

der Bildergalerie zu jeder Art ist das Erkennen<br />

der Pflanzen am Wegrand ein<br />

Kinderspiel.<br />

Einige der neuen Streifzüge liegen in<br />

warmen Lagen im Unterengadin (GR),<br />

bei Stans (NW), in Baden (AG) oder im<br />

<strong>Natur</strong>park Thal (SO). Auf diesen können<br />

der Pyrenäen-Bergflachs, der Spanische<br />

Mauerpfeffer oder der Turiner Waldmeister<br />

in ihren natürlichen Lebensräumen<br />

kennengelernt werden.<br />

Ab Juli laden die Streifzüge in den Alpen<br />

zur botanischen Schatzsuche. An der<br />

Lenk (BE), in Malbun (Liechtenstein) oder<br />

in Diablerets (VD) können der <strong>Schweizer</strong><br />

Mannsschild, der Hohe Rittersporn oder<br />

das Bunte Läusekraut entdeckt werden.<br />

Text / Fotos Michael Knaus,<br />

feldbotanik.ch/Wolfgang Bischoff,<br />

Adobestock<br />

62 <strong>NATURZYT</strong>


ERFAHREN. BEWAHREN. ERLEBEN.<br />

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