s too braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig
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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
munion-Berg- und Hüttenwesens erfolgt - der Berginspektion Rammelsberg unterstand<br />
der Betrieb des gleichnamigen Bergwerks, während das Hüttenamt Oker für die dortigen<br />
Hütten (Schwefelsäure- und Vitriolfabriken, Metall-und Farbwerke), das Hüttenamt Herzog-Julius-Hütte<br />
für die Hcrzog-Julius-Hütte bci Astfcld, die Frau-Sophien-Hütte und die<br />
Pottaschenhütte bei Langclsheim verantwortlich waren.<br />
Diese Neustrukturierung bedeutete die Abkehr vom Prinzip einer unter dem Dach einer<br />
einzigen Behörde zusammengefaßten Leitung der Berg- und Hüttenwerke, welche sicherlich<br />
die Vorzüge eines vereinfachten Geschäftsganges sowie bessere Möglichkeiten zur Abstimmung<br />
der ökonomischen Interessen und Notwendigkeiten aufzuweisen hatte. Immerhin<br />
jedoch führte die kompetenzmäßige Aufgliederung der bisherigen Zuständigkeiten des<br />
Bergamtes doch zu einer merklichen Aufwertung dcreinzclncn betrieblichen Teilbereiche,<br />
deren administratives Handeln künftig durch ein größeres Maß an eigenständiger Verantwortlichkeit<br />
gekennzeichnet war.<br />
1914-1924<br />
In dieser Form blieben die Verwaltungsstrukturen bis zum Jahre 1914 bestehen, obwohl sie<br />
offenbar jedoch als nicht zufriedenstellend beurteilt wurden. Da man die Unterharzer Betriebe<br />
nach wie vor als wirtschaftliche Einheit betrachtete, erwies sich das Prinzip der dreigeteilten<br />
Verwaltung allmählich als wenig zweckmäßig, da diese die Ansprüche, die man<br />
an sie stellte, nicht einlösen konnte. In erster Linie wurden die Kommunikationsbedingungen<br />
als unzulänglich empfunden, da die Festlegung von administrativen Maßnahmen und<br />
die Abstimmung von geschäftspolitischen Zielsetzungen und Erfordernissen als zu umständlich<br />
und zu wenig flexibel erschien. So lange das Bergamt in Goslar existierte und das<br />
gesamte Spektrum des Unterharzer Herg- und Hüttenwesens betreute, waren solche Probleme<br />
nicht aufgetreten. Auf die Dauer-dies wurde jetzt zunehmend klarer-ließ sich das<br />
1875 begründete Verwaltungssystem nicht aufrechterhalten. Die Direktion der Berg- und<br />
Hüttenwerke in <strong>Braunschweig</strong> vertrat die Ansicht, daß die bisherige Trennung dem heutigen<br />
Geschäftsbetriebe, der wegen seiner Vielseitigkeit . .. eine Zentralisierung gebieterisch<br />
fordert, nicht mehr entspricht 33 ). Nachdem bereits seit längeren Jahren eine Organisationsänderung<br />
geplant war, die das Unterharzer Berg- und Hüttenwesen wieder einer einheitlichen<br />
Leitung unterstellen sollte, erfolgte am 1. 10. 1914 die Gründung der "Unterharzer<br />
Berg- und Hüttenwerke" mit Sitz in Oker 34 ). Mit der leitenden Position in dieser neuen<br />
Behörde wurde der Werks- bzw. Hüttenamtsdirektor in Oker betraut (zu diesem Zeitpunkt<br />
Oberbergrat Müller).<br />
33) Nds. SIAWf, 50Neu4 Nr. 9535.<br />
34) Für das folgende s. ebd.<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042631<br />
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