Einmal Universitätsklinik und retour - St.Anna Kinderspital

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Die Hämatoonokologie im St. Anna und die Leistungen der St. Anna Kinderkrebsforschung genießen Weltruhm, sind in allen wichtigen internationalenWissenschaftskommissionen vertreten und bestens vernetzt. 136 Aufbau der Krebsforschung „1985 habe ich mir trotz erfreulicher Fortschritte gedacht: So kommen wir nicht weiter. Die Ergebnisse waren zwar so gut, dass man hätte stolz sein können: 70 Prozent Heilungsrate bei Leukämie-Kindern. Aber das war uns zu wenig“, erzählt Prof. Gadner. Gemeinsam mit betroffenen Eltern machte er sich erfolgreich an das Spendensammeln für einen neu gegründeten Verein, die St. Anna Kinderkrebsforschung, der die finanzielle Grundlage für das Children's Cancer Research Institute (CCRI) lieferte. „Wir haben eine in Österreich und auch Europa einzigartige Konstruktion errichtet, bewegt sich Forschung doch sonst immer auf universitärem Boden“, resümiert Prof. Gadner. Das Institut leistete in den fast 25 Jahren seines Bestehens Beachtliches in der Grundlagenforschung: Heute liegt die Heilungsquote bei Leukämie bei 80 bis 90 Prozent, bei anderen Krebserkrankungen, den sog. soliden Tumoren, die fast ausschließlich bei Kindern und Jugendlichen vorkommen, immerhin bei 75 Prozent. Rund 100 WissenschaftlerInnen und Studierende sind im CCRI in laufende Forschungsprojekte involviert. Die Hämatoonokologie im St. Anna und die Leistungen der St. Anna Kinderkrebsforschung genießen Weltruhm, sind in allen wichtigen internationalen Wissenschaftskommissionen vertreten und bestens vernetzt.
„So gesehen sind wir ein reifer Partner für die Universitäts-Kinderklinik“, so Prof. Gadner angesichts der neuesten Entwicklung. Denn 2010 sind das St. Anna Kinderspital, einst selbst Universitätsklinik für Kinderheilkunde, und die jetzige Universitäts-Kinderklinik wieder sehr eng zusammengerückt: Das St. Anna ist nun in Bezug auf Forschung und Lehre eine Abteilung der Universitäts-Kinderklinik. Auch mit dem Children's Cancer Research Institute hat die Medizinische Universität einen Kooperationsvertrag abgeschlossen. Sinnvolle Arbeitsteilung Nach wie vor ist das St. Anna aber auch für Allgemeinpädiatrie zuständig, also die Notfallversorgung kranker Kinder. „Da sich die klinische Pädiatrie so stark weiterentwickelt hat, entstehen in der Kinderheilkunde Subspezialisierungen, die bestimmten Erkrankungen näher auf den Grund gehen. Es ist daher notwendig geworden, bestimmte Spezialambulanzen zu führen, zum Beispiel für Nephrologie, Kardiologie oder Gastroenterologie“, erklärt Prof. Gadner. „Bereits vor zehn Jahren habe ich mit dem heutigen Vorstand der Universitäts-Kinderklinik, Prof. Arnold Pollak, überlegt, wie wir uns sinnvoll spezialisieren und unsere Ressourcen optimal zugunsten der Wiener Gesundheitsversorgung nutzen können. Unsere Lösung: Die Dritt- Level-Kompetenz soll – abgesehen von dem Fachbereich Hämatologie und Onkologie im St. Anna – ausschließlich Sache der Universitäts- Kinderklinik sein“, so Prof. Gadner. Das bedeutet: Kinder, die in die Notfallambulanzen von Universitäts-Kinderklinik oder St. Anna kommen, werden gleichermaßen erstversorgt (Level 1). Diese Art der Versorgung könnte theoretisch auch im niedergelassenen Bereich bei Kinderfachärztinnen oder -ärzten passieren. Bei Bedarf werden die Kinder auch stationär aufgenommen, etwa für weitere Abklärungen oder weil es die Schwere der Erkrankung erfordert (Level 2). Besonders schwierige Fälle jedoch, die sehr viel Know-how brauchen, werden in der Universitäts-Kinderklinik therapiert (Level 3). Lediglich für die Hämatoonkologie bietet das St. Anna die höchste Versorgungsstufe. Seit fünf Jahren läuft dieser Prozess des optimalen Zusammenarbeitens einzelner Fachgebiete gezielt in Pilotprojekten. Neben den Kooperationen auf medizinisch-wissenschaftlicher Ebene gedeihen seit dem gleichen Zeitraum auch andere Formen der Zusammenarbeit, wie Dr. Roland Lavaulx-Vrécourt, Verwaltungsdirektor am St. Anna Kinderspital, unterstreicht – etwa beim Qualitätsmanagement oder bei der Optimierung von Prozessabläufen. „Wie sichern wir die richtige Codierung von medizinischen Leistungen im LKF-Abrechnungssystem? Wie gehe ich mit Behandlungsanfragen ausländischer PatientInnen um? Das sind zum Beispiel Fragen, für die wir heute 137
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Seite 3 und 4: Das Innere des ersten Kinderspitals
Seite 5 und 6: Der erste Angliederungsvertrag reic
Seite 7: Chronologie 1837 Dr. Ludwig Wilhelm

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