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Einmal Universitätsklinik und retour - St.Anna Kinderspital

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Die Entstehung des<br />

<strong>St</strong>. <strong>Anna</strong> <strong>Kinderspital</strong>s<br />

geht auf die Privatinitiative<br />

des ehemaligen<br />

Militärarztes Dr. Ludwig<br />

Wilhelm Mauthner<br />

zurück, der den humanitären<br />

Gedanken<br />

verfolgte, notleidenden<br />

kranken Kindern<br />

zu helfen.<br />

130<br />

zum heutigen Tag dem Klinikbetrieb. Der <strong>St</strong>andort war bewusst<br />

gewählt – mitten in einem Bezirk, der dicht von ArbeiterInnen <strong>und</strong><br />

kleinen HandwerkerInnen bewohnt war, in der Nähe von Weingärten,<br />

die für frische Luft sorgten, <strong>und</strong> unweit der <strong>Universitätsklinik</strong>en <strong>und</strong><br />

dem in der Alser <strong>St</strong>raße gelegenen Findelhaus, von wo die meisten<br />

Zuweisungen kamen.<br />

Erster Lehrstuhl für Pädiatrie<br />

Mauthners Hartnäckigkeit ist es auch zu verdanken, dass der erste<br />

Lehrstuhl für Kinderheilk<strong>und</strong>e auf Österreichs Boden geschaffen<br />

wurde. Er wurde zum ersten außerordentlichen Professor für Kinderkrankheiten<br />

ernannt <strong>und</strong> 1850 errichtete man die erste Universitätskinderklinik<br />

Österreichs – im <strong>St</strong>. <strong>Anna</strong>, das gleichzeitig auch als<br />

allgemeines pädiatrisches Krankenhaus weitergeführt wurde.<br />

Lag der medizinische Schwerpunkt anfangs auf der Behandlung<br />

von epidemisch auftretenden Infektionskrankheiten wie Diphtherie<br />

oder Scharlach, richtete sich um 1900 der Fokus zunehmend auf die<br />

Verringerung der Säuglingssterblichkeit durch medizinische <strong>und</strong><br />

pflegerische Maßnahmen. Ihren Höhepunkt erlebte die Universitätskinderklinik<br />

im <strong>St</strong>. <strong>Anna</strong> <strong>Kinderspital</strong> zwischen 1904 <strong>und</strong> 1911 unter<br />

dem Vorstand Prof. Dr. Theodor Escherich, einem Wissenschaftler<br />

von Weltrang, der intensiv zu Darmerkrankungen forschte <strong>und</strong> neue<br />

Methoden der Bakteriologie <strong>und</strong> Serologie einsetzte. Prof. Escherich<br />

folgte dem Ruf nach Wien, allerdings mit der Auflage, dass eine<br />

neue Universitätskinderklinik nach seinen Vorstellungen gebaut<br />

werden sollte – mit Unterstützung der öffentlichen Hand, aber auch<br />

aus Mitteln des Vereins zur Erhaltung des <strong>St</strong>. <strong>Anna</strong> <strong>Kinderspital</strong>s.<br />

Prof. Escherich erlebte jedoch nur mehr den Rohbau des neuen<br />

Hauses – er starb im Februar 1911 überraschend an einem Schlaganfall.<br />

Einer seiner Assistenten, Prof. Dr. Clemens Freiherr von<br />

Pirquet, sollte an seiner <strong>St</strong>elle die neue, ins Allgemeine Krankenhaus<br />

eingegliederte Universitätskinderklinik leiten, sein Werk fortsetzen<br />

<strong>und</strong> die Gr<strong>und</strong>lage für die inzwischen h<strong>und</strong>ertjährige Geschichte des<br />

Hauses schaffen.<br />

Neues Profil nach der Klinikgründung<br />

Dass das <strong>St</strong>. <strong>Anna</strong> im Anschluss noch weitergeführt wurde, war<br />

keine Selbstverständlichkeit. Nach dem Verlust des <strong>St</strong>atus einer<br />

<strong>Universitätsklinik</strong> musste das Krankenhaus erst wieder sein Profil<br />

neu definieren, vor allem aber ausreichend Mittel finden. Der Trägerverein<br />

überlegte sogar kurzfristig, das <strong>Kinderspital</strong> zu schließen,<br />

entschied sich aber trotz aller Schwierigkeiten für dessen Fortbestand

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