Ausgabe Nr. 1 / 2011 - St. Vincenz Krankenhaus Limburg

Ausgabe Nr. 1 / 2011 - St. Vincenz Krankenhaus Limburg Ausgabe Nr. 1 / 2011 - St. Vincenz Krankenhaus Limburg

23.12.2012 Aufrufe

26 > VIA > St. Vincenz St. Vincenz und Gensler’sche Stiftung unterstützen „Rumänienhilfe St. Nikolaus“ bei Rettung eines rumänischen Krankenhauses Die Rettung des Krankenhauses in Baneasa Von Gundula Stegemann Ursula Martain bedankte sich im Namen der Rumänienhilfe bei allen Partnern, Helfern und Mitgliedern für die Unterstützung bei einer Bildershow mit einem Rückblick auf vier große Hilfstransporte. Gesundheitswesen und Krankenhausbetrieb sind von jeher Synonyme für soziales Engagement. Seit ungefähr zehn Jahren beteiligt sich die Krankenhausgesellschaft St. Vincenz zusammen mit dem Evangelischen und Johanniter Krankenhaus Dierdorf-Selters und dem „Komitee Nothilfe Limburg“ in der „Rumänienhilfe St. Nikolaus“ an sozialen Projekten in dem osteuropäischen Land. Um all jenen zu danken, die die Arbeit des Vereins unterstützen und sich an den vier großen Hilfstransporten beteiligt haben, hatte der Verein zu einem Treffen eingeladen, bei dem Ursula Martain, die Erste Vorsitzende, anhand einer Bildershow berichtete, wie die Hilfe vor Ort ankommt. Mittlerweile unterstützt der Verein unter anderem zwei Krankenhäuser und ein Straßenkinderhilfsprojekt in verschiedenen Regionen Rumäniens. Als wichtige Partner stehen dem Verein die beiden Krankenhäuser in Limburg und Dierdorf-Selters zur Seite. Unverzichtbar ist dabei auch der Beitrag des Nothilfekomitees, das sich wie auch das St. Vincenz bereits mehrfach an den Transportkosten beteiligt hat. Die Transportko- Oft fehlt es in Rumänien schon an einfachsten Dingen. Die Menschen dort sind froh und dankbar für jede Hilfe. Spartanische Ausstattung im Krankenhaus in Baneasa sten für eine Fahrt betragen jeweils rund 4000 Euro, die durch Spenden aufgebracht werden müssen. Im Verlauf ihres Vortrags schilderte Ursula Martain, in welch einfachen Verhältnissen die Menschen in Rumänien leben. So berichtete sie unter anderem von einer Frau, die querschnittsgelähmt ist und in einem kleinen Häuschen ohne Fußboden lebt. Der Boden ist lediglich bedeckt mit gestampftem Lehm. Ihre einzige Möglichkeit zur Kommunikation ist ein Fenster, an das sie mit einem Hölzchen klopft, um sich bemerkbar zu machen. „Wir haben ihr einen Rollstuhl zur Verfügung gestellt, mit dem sie nun mobiler ist“, so Ursula Martain. Sie berichtete auch von einem jungen Mann, der vor sieben Jahren unverschuldet einen schweren Unfall hatte und ins Koma fiel. Seitdem wird er von seinen Eltern gepflegt und muss zu Hause künstlich beatmet werden. Jo Börgel, Mitglied des Vereins und Inhaber einer Firma, die beatmungsmedizinische Dienstleistungen und entsprechende Technik anbietet, stellte die Ausstattung zur künstlichen Beatmung einschließlich Zubehör zur Verfügung. Zwei Mal im Jahr fährt er hin, um die Geräte zu warten. „Solche Armut können wir uns gar nicht vorstellen“ Oft fehle es an grundlegenden Mitteln, sagt Ursula Martain. So brachten die Helfer allein beim zweiten Hilfstransport im Jahre 2008 einen Lkw mit 124 Umzugskartons nach Baneasa gefüllt mit Kleidung, Schuhen, Bettwäsche, Küchenutensilien, Fahrrädern, Kinderwagen, Schulranzen, Gasherd, Waschbecken, Krankenhausbetten, Matratzen, Nachtschränken, einem medizinischen Behandlungsstuhl, Schreibtischen, medizinischen Instrumentarien, Blutdruckgeräten plus Monitoring, Sauerstoffsättigungsgerät…. „Alles das wird dringend dort gebraucht“, versichert Ursula Martain. „Egal,

ob höhenverstellbare Betten, Nachtschränkchen oder Nähmaschinen, um selbst Kleidung anfertigen zu können. Die Menschen dort leben in einer solchen Armut, wie wir sie uns nicht vorstellen können. Sie sind auf Hilfe angewiesen und unheimlich dankbar.“ Anhand zahlreicher Beispiele machte Ursula Martain deutlich, wie wichtig die Hilfe zur Selbsthilfe für die Menschen in Rumänien ist. Sogar ein vom Krankenhaus in Baneasa dringend benötigtes Auto hat der Verein an Dr. Niculescu, Leiter des Krankenhauses, und seine Belegschaft übergeben können. INFO Ausblicke < VIA < 27 „Ohne die Unterstützung der ‚Rumänienhilfe St. Nikolaus‘ wäre das Krankenhaus in Baneasa wie bereits zahlreiche andere wohl geschlossen worden“, machte Ursula Martain klar. So fehlte dort zum Beispiel eine Kühlkammer zur ordnungsgemäßen Lagerung von Verstorbenen. Deshalb wollten die Behörden das Krankenhaus schließen. Die „Rumänienhilfe St. Nikolaus“ konnte die nicht mehr benötigte Kühlkammer aus dem früheren Krankenhaus St. Anna in Hadamar als Spende erhalten und brachte sie ins Krankenhaus nach Baneasa. So konnte die Schließung in Baneasa abgewendet werden. Das Krankenhaus ist für rund 40 000 Menschen in der Region zuständig. Durch die Unterstützung der „Rumänienhilfe St. Nikolaus“ ist es relativ gut aufgestellt und kann die Menschen auch weiterhin medizinisch versorgen. Gemeinschaftsbild mit zahlreichen Helfern, bei denen sich Ursula Martain bedankte. Links im Bild vorn Jo Börgel, Erwin und Ursula Reuhl, Lothar Leinz, 2. Vorsitzender vom Komitee Nothilfe Limburg, Ursula Martain, 1. Vorsitzende der Rumänienhilfe, rechts im Bild Helmut Petri, ehemaliger Pflegedirektor am St. Vincenz. Der Verein hat nicht viele Mitglieder – genau zwölf, die sich mit großem Engagement für die Rumänienhilfe einsetzen, darunter auch Helmut Petri, ehemaliger Pflegedirektor am St. Vincenz, mit seiner Frau Beate sowie Rechtsanwalt Erwin Reuhl, Verwaltungsratsvorsitzender der Krankenhausgesellschaft St. Vincenz und Geschäftsführer des Krankenhauses in Dierdorf-Selters, sowie seine Frau Ursula Reuhl. Alle Mitglieder engagieren sich mit großem persönlichen Einsatz, nicht nur durch eigene Spenden, sondern auch, indem sie die Transporte nach Rumänien zusammenstellen und begleiten. „Auch nach dem Beitritt Rumäniens in die EU ist Hilfe unverzichtbar“, so Ursula Martain. „Deshalb machen wir weiter. Damit der Verein weiterhin helfen kann, ist er auf Spenden angewiesen. Jeder Cent, der bei uns gespendet wird, kommt unmittelbar dem Projekt zugute.“ In diesem Jahr sollen noch zwei Transporte folgen. Ausführliche Informationen zu dem Hilfsprojekt im Internet unter www.st-nikolaus-rumaenienhilfe.de sowie Rumänienhilfe St. Nikolaus, Ursula Martain, 1. Vorsitzende, Telefon (0 26 61) 47 19, E-Mail: humartain@online.de Bankverbindung: Westerwaldbank eG Selters, Konto: 20223715, BLZ: 57391800.

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<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> und Gensler’sche <strong>St</strong>iftung unterstützen<br />

„Rumänienhilfe <strong>St</strong>. Nikolaus“ bei Rettung eines rumänischen <strong>Krankenhaus</strong>es<br />

Die Rettung des <strong>Krankenhaus</strong>es in Baneasa<br />

Von Gundula <strong>St</strong>egemann<br />

Ursula Martain bedankte sich im Namen der Rumänienhilfe bei allen Partnern,<br />

Helfern und Mitgliedern für die Unterstützung bei einer Bildershow mit einem<br />

Rückblick auf vier große Hilfstransporte.<br />

Gesundheitswesen und <strong>Krankenhaus</strong>betrieb sind von jeher Synonyme für soziales Engagement. Seit<br />

ungefähr zehn Jahren beteiligt sich die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> zusammen mit dem<br />

Evangelischen und Johanniter <strong>Krankenhaus</strong> Dierdorf-Selters und dem „Komitee Nothilfe <strong>Limburg</strong>“<br />

in der „Rumänienhilfe <strong>St</strong>. Nikolaus“ an sozialen Projekten in dem osteuropäischen Land.<br />

Um all jenen zu danken, die die Arbeit des Vereins<br />

unterstützen und sich an den vier großen Hilfstransporten<br />

beteiligt haben, hatte der Verein zu einem Treffen<br />

eingeladen, bei dem Ursula Martain, die Erste Vorsitzende,<br />

anhand einer Bildershow berichtete, wie die Hilfe vor<br />

Ort ankommt. Mittlerweile unterstützt der Verein unter<br />

anderem zwei Krankenhäuser und ein <strong>St</strong>raßenkinderhilfsprojekt<br />

in verschiedenen Regionen Rumäniens.<br />

Als wichtige Partner stehen dem Verein die beiden Krankenhäuser<br />

in <strong>Limburg</strong> und Dierdorf-Selters zur Seite. Unverzichtbar<br />

ist dabei auch der Beitrag des Nothilfekomitees,<br />

das sich wie auch das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> bereits mehrfach<br />

an den Transportkosten beteiligt hat. Die Transportko-<br />

Oft fehlt es in Rumänien schon an einfachsten Dingen. Die Menschen dort<br />

sind froh und dankbar für jede Hilfe.<br />

Spartanische Ausstattung im <strong>Krankenhaus</strong> in Baneasa<br />

sten für eine Fahrt betragen jeweils rund 4000 Euro, die durch Spenden<br />

aufgebracht werden müssen.<br />

Im Verlauf ihres Vortrags schilderte Ursula Martain, in welch einfachen<br />

Verhältnissen die Menschen in Rumänien leben. So berichtete sie unter<br />

anderem von einer Frau, die querschnittsgelähmt ist und in einem kleinen<br />

Häuschen ohne Fußboden lebt. Der Boden ist lediglich bedeckt mit<br />

gestampftem Lehm. Ihre einzige Möglichkeit zur Kommunikation ist ein<br />

Fenster, an das sie mit einem Hölzchen klopft, um sich bemerkbar zu<br />

machen. „Wir haben ihr einen Rollstuhl zur Verfügung gestellt, mit dem<br />

sie nun mobiler ist“, so Ursula Martain. Sie berichtete auch von einem<br />

jungen Mann, der vor sieben Jahren unverschuldet einen schweren Unfall<br />

hatte und ins Koma fiel. Seitdem wird er von seinen Eltern gepflegt<br />

und muss zu Hause künstlich beatmet werden. Jo Börgel, Mitglied des<br />

Vereins und Inhaber einer Firma, die beatmungsmedizinische Dienstleistungen<br />

und entsprechende Technik anbietet, stellte die Ausstattung zur<br />

künstlichen Beatmung einschließlich Zubehör zur Verfügung. Zwei Mal<br />

im Jahr fährt er hin, um die Geräte zu warten.<br />

„Solche Armut können wir uns gar nicht vorstellen“<br />

Oft fehle es an grundlegenden Mitteln, sagt Ursula Martain. So brachten<br />

die Helfer allein beim zweiten Hilfstransport im Jahre 2008 einen Lkw mit<br />

124 Umzugskartons nach Baneasa gefüllt mit Kleidung, Schuhen, Bettwäsche,<br />

Küchenutensilien, Fahrrädern, Kinderwagen, Schulranzen, Gasherd,<br />

Waschbecken, <strong>Krankenhaus</strong>betten, Matratzen, Nachtschränken, einem<br />

medizinischen Behandlungsstuhl, Schreibtischen, medizinischen Instrumentarien,<br />

Blutdruckgeräten plus Monitoring, Sauerstoffsättigungsgerät….<br />

„Alles das wird dringend dort gebraucht“, versichert Ursula Martain. „Egal,

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