Ausgabe Nr. 1 / 2011 - St. Vincenz Krankenhaus Limburg
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18 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
Über die Möglichkeiten der Aromatherapie beim Infocafé für Brustkrebspatientinnen<br />
Die Kraft naturreiner ätherischer Öle<br />
Von Gundula <strong>St</strong>egemann<br />
„Wie können Düfte Symptome, unter denen Patienten leiden, günstig beeinflussen?“, mit dieser<br />
Frage begrüßte Dr. Peter Scheler, Chefarzt der Frauenklinik am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong>, die<br />
Besucherinnen des Infocafés zum Thema Aromatherapie.<br />
Als Referentin gab Elke Vaitkus einen kleinen Einblick<br />
in die Möglichkeiten der Aromatherapie. Sie<br />
ist als Entspannungspädagogin im „Medizinischen<br />
Versorgungszentrum Dres. Schermuly“ in <strong>Limburg</strong><br />
als Kooperationspartnerin tätig.<br />
„In vielfacher Hinsicht beeinflussen Düfte und Aromen<br />
unser Wohlbefinden“, so Elke Vaitkus. Gerüche<br />
können Erinnerungen wecken, den Appetit anregen<br />
und sogar entscheidend dazu beitragen, ob uns jemand<br />
sympathisch oder unsympathisch ist. „Gerüche<br />
gelangen über das Limbische System ins Gehirn“, erklärte<br />
sie. „Man nimmt einen Duft auf, zum Beispiel<br />
Lavendel, und plötzlich erinnert man sich an den<br />
Geruch im Kleiderschrank der Großmutter früher.“<br />
Der Verstand habe keinen Einfluss, ob der Duft als<br />
angenehm oder als unangenehm empfunden werde.<br />
Gerade in der heutigen Zeit wächst in unserer Gesellschaft,<br />
ausgelöst durch <strong>St</strong>ress und Hektik, das<br />
Bedürfnis der Menschen nach einem Ausgleich für<br />
Psyche und Seele, so Elke Vaitkus.<br />
Dr. Ulricke Gürtler und Besucherinnen des Infocafés im Gespräch.<br />
Elke Vaitkus, Entspannungspädagogin aus <strong>Limburg</strong> sprach<br />
im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> über die Möglichkeiten der Aromatherapie.<br />
Auch Dr. Peter Scheler, Chefarzt der Frauenklinik,<br />
und seine Oberärztin Dr. Ulricke Gürtler testeten die<br />
ätherischen Öle.<br />
In einem kurzen Abriss schilderte sie das Gewinnungsverfahren<br />
ätherischer Öle vor. Schon 3 000 vor Christus wurden diese als Duft-<br />
und Riechstoffe destilliert. Manche haben eine pflegende Wirkung,<br />
einige wirken erfrischend oder beruhigend, andere sind bekannt als<br />
heilende Substanzen. Manche Öle wirkten antiseptisch. Mit anderen<br />
Ölen wiederum könnten Schmerzen gelindert werden. „Beim Riechen<br />
werden bestimmte Botenstoffe im Gehirn ausgeschüttet, die das<br />
Schmerzempfinden beeinflussen können“, so die Referentin.<br />
Ätherische Öle wirken nicht selbst heilend, betonte Elke Vaitkus, aber<br />
sie wirken auf die Seele. Auch den Magen-Darm-Bereich könnten sie<br />
beeinflussen. Beispielsweise bei Massagen können <strong>St</strong>offe über die<br />
Haut in den Körper aufgenommen werden und dort ihre Wirkung<br />
entfalten. Die Anwendung ätherischer Öle ist vielfältig und variiert<br />
– manche Öle können direkt auf die Haut aufgetragen werden oder<br />
dem Badewasser zugesetzt werden, aber nicht alle. Manche von ihnen<br />
finden in Duftlampen Verwendung.<br />
Im Verlauf der Veranstaltung schilderten die Besucherinnen verschiedene<br />
Beschwerden und Symptome… Und Elke Vaitkus hatte<br />
stets eine passende Substanz zur Hand, erklärte ihre Wirkungsweise<br />
und wie man sie am besten konkret anwendet. So präsentierte<br />
sie eine breite Auswahl von naturreinen ätherischen Ölen: Gegen<br />
Depressionen, depressive Verstimmung, Niedergeschlagenheit, Unruhe,<br />
Nervosität empfahl sie Litsea, ein frisches zitronenähnliches<br />
Öl, das von einem exotischen Baum aus China stammt. Seine roten,<br />
pfefferartigen Früchte und die Blätter werden destilliert. Verwendet<br />
wird es in Duftlampen. Das Öl wirke auch konzentrationsfördernd.<br />
Bei Schlafstörungen, Überreizung, aufgeregten Nerven, abendlicher<br />
Unruhe und nächtlichem Gedankenkreisen riet Vaitkus zur Verwendung<br />
von zwei speziellen Ölmischungen, die auch als Naturparfüm<br />
anwendbar sind. Mit Begeisterung probierten die Besucherinnen die<br />
verschiedenen Substanzen aus.<br />
Wer Interesse an den verschiedenen Ölen hat,<br />
kann sich in der Chemoambulanz bei Christine<br />
Neu-Reusch informieren: Telefon 292-7448.