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Ausgabe Nr. 1 / 2011 - St. Vincenz Krankenhaus Limburg

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Mensch - Medizin - Technik<br />

UNSER WEG<br />

<strong>Ausgabe</strong> 01 | <strong>2011</strong><br />

ST. VINCENZ und ST. ANNA<br />

DAS KLINIKMAGAZIN DER KRANKENHAUSGESELLSCHAFT ST. VINCENZ mbH<br />

GEMEINSAM Zukunft gestalten<br />

mit weiterem Blick und neuen Perspektiven<br />

>> Seite 03<br />

Das Gewitter im Gehirn<br />

Hintergründe und Therapiemöglichkeiten der Epilepsie<br />

>> Seite 10<br />

Neue Pflegedirektorin am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>:<br />

„ Menschenwürde und Respekt vor dem Individuum<br />

muss Ankerpunkt jeden Handelns sein.“ >> Seite 06<br />

KRANKENHAUSGESELLSCHAFT<br />

ST. VINCENZ mbH


2 > VIA<br />

EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

das Frühjahr beginnt und wir sind, bei allen Sorgen und<br />

Schwierigkeiten, die das deutsche Gesundheitswesen mit<br />

sich bringt, betroffen und entsetzt über die Ereignisse in<br />

Japan in den letzten Tagen.<br />

Angesichts dieser Natur- und Technikkatastrophe erscheinen<br />

viele unserer Alltagsprobleme klein und bewältigbar.<br />

Erstaunlich und beeindruckend ist für mich die Disziplin,<br />

aber auch der Gemeinschaftssinn, mit dem die Japaner mit<br />

dieser Katastrophe umgehen und sich an Lösungen heranmachen.<br />

Vielleicht können wir davon lernen, dass viele kleine<br />

Probleme lösbar sind, wenn der gemeinsame Wille zur<br />

Problemlösung hierzu vorhanden ist.<br />

Ich würde mir dies für unser Gesundheitswesen wünschen;<br />

denn letztlich ist das Ziel aller Bemühungen aller Beteiligten<br />

im Gesundheitswesen zum Patientenwohl beizutragen.<br />

Wir können Ihnen in unserer aktuellen <strong>Ausgabe</strong> der VIA<br />

wieder eine Vielzahl von Aktivitäten und Maßnahmen<br />

vorstellen, die diesem Zweck dienen.<br />

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.<br />

Herzlichst<br />

Ihr<br />

Klaus-Werner Szesik<br />

Geschäftsführer<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />

INHALT<br />

Gemeinsam Zukunft gestalten 3<br />

mit weiterem Blick und neuen Perspektiven<br />

Neue Pflegedirektorin am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>: 6<br />

„ Menschenwürde und Respekt vor dem Individuum<br />

muss Ankerpunkt jeden Handelns sein.“<br />

Termin <strong>2011</strong>: FORUM GESUNDHEIT 7<br />

Moderne Entwicklung der <strong>St</strong>rahlentherapie<br />

2. ERSTE HILFE- UND REANIMATIONSTAG: 8<br />

Im Notfall nicht auf die Profis warten:<br />

Jeder kann Leben retten<br />

FORUM GESUNDHEIT:<br />

Das Gewitter im Gehirn: 10<br />

Hintergründe und Therapiemöglichkeiten<br />

BRUSTKREBS BEWEGT:<br />

Jetzt erst recht: 12<br />

Die Macht der Bewegung versus Brustkrebs<br />

Veranstaltungstermine <strong>2011</strong> 13<br />

Der Weg ist das Ziel – Mit jedem Schritt besser… 14<br />

Neues Angebot für Brustkrebspatientinnen: 15<br />

Musik bewegt<br />

Die Kraft naturreiner ätherischer Öle 16<br />

Gute Noten für Zentralsterilisation des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> 19<br />

Unterhaltung mit meinem Schutzengel oder: 20<br />

Nur wer Nein sagen kann, kann auch Ja sagen<br />

Zukunftsmarkt Pflege: Mehr Wissenschaft, 22<br />

mehr Professionalität und gute Perspektiven!<br />

Was macht eigentlich ein Anästhesist? 24<br />

Was macht eigentlich ein Medizintechniker? 25<br />

Die Rettung des <strong>Krankenhaus</strong>es in Baneasa 26<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> und Gensler’sche <strong>St</strong>iftung unterstützen<br />

„Rumänienhilfe <strong>St</strong>. Nikolaus“<br />

SPENDEN: WIR SAGEN DANKE ...<br />

TCGW Elz spendete zum zehnten Mal 28<br />

Großzügige Spende für die <strong>Vincenz</strong>-Kinder 29<br />

Neurologie spendete für indische Ordensschwestern 29<br />

Weihnachtskonzerte für die Patienten 30<br />

im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Aufgaben nehmen zu – Vorsitzender gesucht: 32<br />

Die Dehrner Krebsnothilfe braucht Mitarbeiter<br />

43 Jahre: Dankeschön an Hans Ortel 33<br />

Rezept: Osterkranz zum Selberbacken 33<br />

PERSONALNACHRICHTEN 34<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER:<br />

<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />

Auf dem Schafsberg, 65549 <strong>Limburg</strong><br />

Tel.: (06431) 292-0, Fax: (06431) 292-4163<br />

E-Mail: info@st-vincenz.de, www.st-vincenz.de<br />

REDAKTION: Nicola von Spee, Ulrich Haßler, Petra Hoffmann<br />

V.i.S.d.P: Klaus-Werner Szesik<br />

Konzept & Layout: Natascha Schäfer, S!DESIGNMENT Köln<br />

Bilder: Privat, Archiv KH <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>, ©Phoenixpix/fotolia (S.1), S!DESIGNMENT<br />

Auflage: 3.500<br />

Die Beiträge geben die Meinungen der jeweiligen Verfasser wieder.


Gemeinsam<br />

Zukunft gestalten<br />

mit weiterem Blick und neuen Perspektiven<br />

Der Neujahrsempfang der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

stand ganz im Zeichen von Transparenz und Kooperation.<br />

Das neue Format war Programm: Transparenz,<br />

Offenheit und neue Perspektiven<br />

bestimmten den Neujahrsempfang<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

mbH. Die erstmals als offene Talkrunde<br />

organisierte Veranstaltung machte<br />

deutlich: hier geht es nicht um Abgrenzung<br />

oder etwa darum, Partikularinteressen<br />

durchzusetzen, sondern hier<br />

öffnet sich ein großes Unternehmen im<br />

Sinne des Kunden, sprich: der Patienten.<br />

„Wir wollen den Blick weiten, über<br />

den Tellerrand hinaussehen und den<br />

Bogen größer spannen“, bekräftigte der<br />

Verwaltungsratsvorsitzende der Gesellschaft,<br />

Rechtsanwalt Erwin Reuhl. Sein<br />

Resümee, wie auch sein Wunsch für das<br />

neue Jahr <strong>2011</strong> waren eindeutig:<br />

„Wir haben gemeinsam mit niedergelassenen<br />

Ärzten und allen Einrichtungen<br />

des Gesundheitswesens das Wohle der<br />

Patienten als oberstes Ziel. Deshalb setzen<br />

wir auf Kooperation und umfassende<br />

Zusammenarbeit.“<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> < VIA < 3


4 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Transparenz, Offenheit, neue Perspektiven und ein noch umfassenderer Blick auf den<br />

Patienten – dies waren zentrale Botschaften des Neujahrsempfangs der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH. Unterstützt wurde die Vermittlung dieser Anliegen<br />

auch durch die neue Präsentationsform, die vom ehemaligen HR-<strong>St</strong>udioleiter <strong>Limburg</strong><br />

Barthel Pester lebendig moderierte offene Talkrunde.<br />

Legte ein klares Bekenntnis zu mitmenschlicher Patientenorientierung ab:<br />

die neue Pflegedirektorin Martina Weich (ganz rechts im Bild).<br />

Sie erfuhren, was Verwaltungsrat und <strong>Krankenhaus</strong>leitung neben Apparaten, Medizintechnik<br />

und Finanzierung im Umgang mit dem Patienten wichtig ist: zahlreich<br />

vertretene Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft, Nachbarkrankenhäusern und<br />

anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens.<br />

Moderator Barthel Pester hatte bereits zu Anfang<br />

den Focus auf diesen Moment der Veränderung<br />

gesetzt und auf die vielfältigen Aktivitäten der<br />

Klinik außerhalb der direkten <strong>Krankenhaus</strong>versorgung<br />

verwiesen: „Wenn wir den Patienten<br />

allein im Blick auf seine Krankheit betrachten,<br />

ist unser Blickfeld zu klein. Wir halten es nicht<br />

nur für legitim, sondern in Anbetracht ihrer<br />

ganz besonderen Situation auch für unsere<br />

Pflicht, unserer Patienten ergänzende Angebote<br />

zu schaffen“, nahm Geschäftsführer Klaus-Werner<br />

Szesik den Ball auf. Man sehe auch dort<br />

Aufgaben, wo es nicht um die unmittelbare medizinische<br />

Versorgung geht:<br />

„DER PATIENT MUSS DAS MASS ALLER DINGE SEIN.“<br />

Dass im Klinikum auf dem Schafsberg bereits jetzt<br />

„Höchstleistungen im Blick auf die Behandlung“ geleistet<br />

wird, betonte Erwin Reuhl besonders. Gleichzeitig<br />

warb er um Verständnis für die Konsequenzen, die dies<br />

für ein Unternehmen mit rund 1100 Mitarbeitern nach<br />

sich ziehe: „Als riesiger Arbeitgeber sind wir heute<br />

mehr als zuvor darauf angewiesen, uns auch organisationsrechtlich<br />

zu verändern“, konstatierte Reuhl. So informierte<br />

er u. a. über die Tochtergesellschaft des <strong>Krankenhaus</strong>es,<br />

die Dienstleistungs- und Servicegesellschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>, sowie das gerade ins Leben gerufene Medizinische<br />

Versorgungszentrum (MVZ) am Gesundheitszentrum<br />

<strong>St</strong>. Anna. Die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft hat<br />

dort Kassenarztsitze gekauft, um auf lange Sicht die<br />

ambulante Versorgung der Bevölkerung zu sichern. Erwin<br />

Reuhl: „Wo andere unlauteren Wettbewerb wittern,<br />

wollten wir die medizinischen Angebote in Hadamar<br />

aufrecht erhalten.“ Kein anderer niedergelassener Arzt<br />

habe die dort angebotenen Kassenarztsitze für Gynäkologie<br />

und Innere Medizin vor Ort übernehmen wollen.<br />

„Unser Engagement in Hadamar hat nur einen einzigen<br />

Hintergrund: Versorgungsstrukturen im ländlichen<br />

Raum, die verloren zu gehen drohten, zu schützen, zu<br />

unterstützen und zu ergänzen.“<br />

Dass das Gesundheitszentrum <strong>St</strong>. Anna im Kontext<br />

der Unternehmensführung eine wichtige Rolle spielt,<br />

machte auch Geschäftsführer Klaus-Werner Szesik<br />

deutlich. Er rückte insbesondere die dort etablierte


Sind fast schon Tradition<br />

beim <strong>Limburg</strong>er Neujahrsempfang:<br />

Das Trio junger Musikstudenten<br />

um Benjamin <strong>St</strong>eil<br />

am Saxophon. In diesem<br />

Jahr mit dabei: Itai Sobol<br />

am Piano und David<br />

Andres am Bass. Wie in<br />

den vergangenen Jahren<br />

sorgten sie für excellenten<br />

Jazz, sowohl im Soloprogramm<br />

als auch als Hintergrundmusik.<br />

Caritas Akademie <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> in den Focus: „An diesem<br />

<strong>St</strong>andort können wir Berufsbilder des Gesundheitswesens<br />

professionell weiterentwickeln oder auch neu etablieren.“ Ein<br />

Aspekt, der in der interdisziplinären Vernetzung eines <strong>Krankenhaus</strong>es<br />

von besonderer Bedeutung ist. Von daher war es<br />

nur folgerichtig, dass – aus aktuellem Anlass - auch die neu<br />

berufene Pflegedirektorin Martina Weich im Rahmen des Neujahrsempfangs<br />

Ihrem Berufsstand prägnant und pronounciert<br />

eine starke <strong>St</strong>imme geben konnte. Weich appellierte jedoch<br />

in erster Linie an die Chancen und Möglichkeiten guter Zusammenarbeit<br />

zwischen allen Berufsgruppen: „Pflege funktioniert<br />

nicht isoliert. Wir brauchen die Zusammenarbeit mit<br />

den ärztlichen Mitarbeitern, aber auch mit denen der Verwaltung.<br />

Wir sitzen alle in einem Boot und müssen wie ein<br />

Zahnrad arbeiten, dessen Räder ineinander greifen.“ Die neue<br />

Pflegedirektorin sprach sich dafür aus, trotz schwieriger Rahmenbedingungen<br />

ihren Berufsstand so organisieren zu wollen,<br />

dass neben pflegerischer Kompetenz noch mehr Raum für<br />

Menschlichkeit bleibe: „Bei unserem täglichen Umgang mit<br />

Menschen in außerordentlichen Lebenssituationen müssen wir<br />

uns immer wieder selbst hinterfragen.“<br />

Neben einer Vielzahl von Projekten markierte Geschäftsführer<br />

Klaus-Werner Szesik beim Neujahrsempfang die Einführung<br />

des neuen <strong>Krankenhaus</strong>informationssystems (KISS) als großes<br />

Ziel des gesamten Unternehmens. Dieser Weg vom Papier hin<br />

zu IT-gestützten Kommunikationsformen sei ein „ganz großer<br />

Schritt“ im neuen Jahr <strong>2011</strong>. Erwin Reuhl informierte zudem<br />

über die Pläne des Verwaltungsrates, zur Entlastung der Verkehrssituation<br />

auf dem Schafsbergs die Vorhaltung sämtlicher<br />

Materialien und Arzneimittel zur Patientenversorgung in die<br />

Ebene zu verlagern. Da diese Aussiedlung von Logistik und<br />

Service eine enorme Erleichterung für die Anwohner bedeutet,<br />

erlaubte sich der Verwaltungsratsvorsitzende einen langgehegten<br />

Wunsch der Klinik in Erinnerung zu rufen: die schon<br />

vor Jahren diskutierte zweite Zufahrt, ggf. aus Richtung <strong>St</strong>affel<br />

auf den Schafsberg.<br />

Während sich Geschäftsführer Szesik im Blick auf die politischen<br />

Weichenstellungen für das neue Jahr vor allem Ruhe im<br />

Gesundheitswesen wünschte, bildete insbesondere der Neujahrswunsch<br />

der neuen Pflegedirektorin einen programmatischen<br />

Abschluss der Veranstaltung: Möglichst viele Mitarbeiter<br />

mitnehmen zu können auf dem Weg der Veränderung …<br />

Aktuell < VIA < 5<br />

ZAHLEN +++ DATEN +++ FAKTEN<br />

Im vergangenen Jahr wurden im <strong>Limburg</strong>er <strong>Krankenhaus</strong><br />

19.207 Patienten stationär behandelt, vier Prozent mehr<br />

als im Jahr zuvor. Zusätzlich wurden ca. 25.000 Menschen<br />

ambulant behandelt. Die durchschnittliche Verweildauer<br />

der stationären Patienten war abermals rückläufig und<br />

lag bei 7,1 Tagen.<br />

Die Zahl der Mitarbeiter stieg um 71 auf exakt 1098 Angestellte<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft, davon sind 124<br />

Ärzte. 95 Beschäftigte gehören der Dienstleistungsgesellschaft<br />

an.<br />

Erstmals wurde ein Umsatzvolumen von 100 Millionen<br />

erreicht – „eine gewaltige Größenordnung“, wie<br />

Geschäftsführer Klaus-Werner Szesik konstatierte. 65<br />

Millionen davon seien im reinen <strong>Krankenhaus</strong>geschäft<br />

erwirtschaftet worden, 35 Millionen in sonstigen Geschäftsbereichen,<br />

darunter sei ganz elementar die <strong>Krankenhaus</strong>apotheke<br />

zu erwähnen, welche mittlerweile 21<br />

andere Krankenhäuser mit Arzneimitteln versorgt.<br />

Angesichts des guten Geschäftsergebnisses bezeichnete<br />

Verwaltungsratsvorsitzender Erwin Reuhl das leistungsund<br />

aufwandsbezogene Abrechnungssystem nach DRG<br />

als gute Grundlage, positiv in die Zukunft zu schauen:<br />

„Wir sind zwar nach wie vor gedeckelt und budgetiert,<br />

aber die neue Abrechnung ist ein lernendes System und<br />

aus meiner Sicht gelungen. Die Richtung stimmt.“<br />

Die Größe des Unternehmens <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

wurde besonders plastisch an folgenden originellen Daten<br />

veranschaulicht: Im Jahr 2010 wurden mehr als zwei<br />

Millionen Einmalhandschuhe verwendet, die Patienten<br />

wurden mit exakt 224.568 Wasserflaschen (18.700 Kisten<br />

Wasser) versorgt, 189.585 Brötchen und 47.500 Liter<br />

Milch wurden verbraucht.


6 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Neue Pflegedirektorin am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

„ Menschenwürde und<br />

Respekt vor dem Individuum<br />

muss Ankerpunkt jeden Handelns sein.“<br />

ZUR PERSON:<br />

Martina Weich ist gelernte Krankenschwester.<br />

Mehrere Jahre arbeitete die<br />

gebürtige Triererin in unterschiedlichen<br />

Fachbereichen der Intensivpflege u.a.<br />

auf einer internistischen Intensivstation<br />

im Bundeswehrzentralkrankenhaus<br />

in Koblenz und auf der Herz-Thorax-<br />

Gefäßchirurgie der Universitätsklinik<br />

Mainz. Dort absolvierte sie auch die<br />

Fachweiterbildung für Anästhesie und<br />

Intensivpflege. Praktische Erfahrungen<br />

im Qualitätsmanagement und im Bereich<br />

Marketing/Öffentlichkeitsarbeit<br />

erwarb sie sich im <strong>St</strong>. Josefs-Hospital<br />

Wiesbaden. Seit 2003 arbeitet sie am<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>, seit 2006<br />

als Qualitätsmanagementbeauftragte.<br />

Nebenberuflich studierte die verheiratete<br />

Mutter eines dreijährigen Sohnes<br />

an der katholischen Fachhochschule<br />

Mainz Pflegemanagement. Zur Zeit<br />

nimmt sie am Masterstudiengang<br />

Health Care Management teil.<br />

Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler ruft den<br />

Pflegenotstand aus, Branchenexperten proklamieren<br />

den Fachkräftemangel, Berufsverbände klagen über frustrierte<br />

Mitarbeiter, kurzum: die Pflege bestimmt derzeit die<br />

Schlagzeilen, meist eher negativ. In diesem Kontext hat der<br />

Verwaltungsrat der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />

jetzt eine zukunftsweisende Entscheidung getroffen: Die erst<br />

36 Jahre junge Martina Weich wird neue Pflegedirektorin<br />

am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Limburg</strong> und ist damit für rund<br />

450 Mitarbeiter verantwortlich.<br />

Als Mitglied im <strong>Krankenhaus</strong>direktorium trägt sie nun Mitverantwortung für<br />

die Geschicke der gesamten Klinik. Verwaltungsratsvorsitzender Erwin Reuhl:<br />

„Die Pflege ist neben der Medizin eine tragende Säule im <strong>Krankenhaus</strong>wesen.<br />

Ihre Professionalität ist von zentraler Bedeutung für den Erfolg einer Klinik. Mit<br />

dieser Entscheidung haben wir diesen Berufsstand im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

außerordentlich gestärkt.“<br />

Martina Weich sei engagierte Vertreterin einer selbstbewussten, modernen Pflegephilosophie,<br />

wissenschaftlich fundiert, aber mit realistischer Bodenhaftung.


Überzeugt habe den Verwaltungsrat insbesondere die<br />

hohe fachliche Profession der bisherigen Qualitätsmanagementbeauftragten<br />

der Klinik, aber auch deren klares<br />

Bekenntnis zu mitmenschlicher Patientenorientierung,<br />

werteorientierter Personalführung und qualitativ hochwertiger<br />

pflegerischer Versorgung. Gerade durch die<br />

Provenienz der neuen Pflegedirektorin aus dem Qualitätsmanagement<br />

sei gewährleistet, dass Prozesse und<br />

Ablauforganisation im <strong>Krankenhaus</strong> künftig noch besser<br />

implementiert würden als bisher. Martina Weich kenne<br />

durch ihre bisherige Tätigkeit die <strong>St</strong>ärken, aber auch die<br />

Schwächen dieses Hauses wie nicht viele Andere.<br />

Besonderen Dank statteten der Verwaltungsratsvorsitzende<br />

wie auch Geschäftsführer Klaus-Werner<br />

Szesik dem bisherigen Pflegedirektor Helmut Petri<br />

ab, der aufgrund einer schweren Erkrankung vorzeitig<br />

in den Ruhestand getreten ist. Petri hatte die<br />

Pflege am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> neun Jahre geleitet. Großen<br />

Respekt zollten sie gleichzeitig auch der stellvertretenden<br />

Pflegedirektorin, Petra Hoffmann, die Petri<br />

seit mehr als einem Jahr kommissarisch vertreten<br />

und mit dem krankheitsbedingt geschwächten Team<br />

der Pflegedienstleitung den Pflegestandard des Hauses<br />

auf hohem Niveau gesichert hatte.<br />

Martina Weich selbst bezeichnet ihre neue Position<br />

als faszinierende Herausforderung: „Wir haben ein<br />

außerordentliches Potential – vor allem durch unsere<br />

engagierten Mitarbeiter, aber auch durch unseren<br />

modernen medizin-technischen <strong>St</strong>andard. Diese<br />

beiden Pole weiter zu vernetzen und dadurch die<br />

Patientenversorgung weiter zu verbessern ist eine<br />

hochspannende Aufgabe.“<br />

Durch ihre Mitarbeit im <strong>Krankenhaus</strong>direktorium will<br />

die gebürtige Triererin die Pflege als Kernkompetenz<br />

des Unternehmens repräsentieren und ihren Teil dazu<br />

beitragen, humane Krankenversorgung in Zeiten<br />

grundlegender Veränderungen und schwieriger Rahmenbedingungen<br />

zu sichern: „Die soziale und kommunikative<br />

Kompetenz der Pflege ist ein Pfund, mit<br />

dem wir wuchern können. Die pflegenden Mitarbeiter<br />

sehe ich als Mittler für und zu den Patienten.“<br />

Ihren Berufsstand selbst sieht sie als gleichberechtigtes<br />

Mitglied im therapeutischen Team mit klar<br />

definierten Schwerpunkten und kooperativen Handlungsmustern.<br />

Dies gelte es, u.a. durch ein durchdachtes<br />

Personalentwicklungskonzept sowie individuell<br />

abgestimmte Fort- und Weiterbildung weiter<br />

auszubauen. Denn „Akzeptanz kommt über Wissen<br />

und Können“, konstatiert Weich. Ihr ganz persönliches<br />

Credo: „Die Menschenwürde und der Respekt<br />

vor dem Menschen muss der Ankerpunkt für jede<br />

Tätigkeit in einem <strong>Krankenhaus</strong> sein, ganz gleich<br />

an welchem Arbeitsplatz. Wir sind nicht deshalb<br />

ein christliches Haus, weil wir ein Leitbild oder eine<br />

Kapelle haben. Christliche Werte oder ganz einfach<br />

Menschlichkeit müssen vielmehr im <strong>Krankenhaus</strong>alltag<br />

spürbar werden.“<br />

Aktuell < VIA < 7<br />

Termin <strong>2011</strong><br />

FORUM GESUNDHEIT<br />

Das „Forum Gesundheit“ ist eine Vortragsreihe, welche<br />

die Kreisvolkshochschule <strong>Limburg</strong> in Zusammenarbeit mit der<br />

<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH organisiert. Aktuelles<br />

medizinisches Wissen soll in allgemeinverständlicher Form einem<br />

breiteren Publikum nahe gebracht werden.<br />

Hier eine Übersicht über das nächste Thema:<br />

Moderne Entwicklung<br />

der <strong>St</strong>rahlentherapie<br />

– aktuelle Einblicke in die neuesten Techniken<br />

und Planungen<br />

Dr. Claudia Hartmann<br />

Chefärztin<br />

Institut für <strong>St</strong>rahlentherapie<br />

und Radioonkologie<br />

Mittwoch,<br />

13. April 2010<br />

20:00 Uhr<br />

Seminarräume<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

1. Untergeschoss<br />

In den letzten Jahren hat sich eine rapide<br />

Änderung der <strong>St</strong>rahlentherapie<br />

ergeben durch die IMRT (Intensiv modulierte<br />

Radiotherapie), IGRT (atemgetriggerte<br />

Bestrahlung) und neue Systeme<br />

wie beispielsweise Cone Beam (am<br />

Beschleuniger appliziertes Computertomographie).<br />

Durch diese nun auch am<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> etablierten<br />

Techniken haben sich neue Indikationsstellungen<br />

und neue Therapiemöglichkeiten<br />

in der <strong>St</strong>rahlentherapie ergeben.<br />

Diese sollen im Einzelnen erläutert werden.<br />

Auch eine Besichtigung des kurz<br />

vor der Fertigstellung befindlichen Anbaus<br />

der <strong>St</strong>rahlentherapie am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

mit den innovativen<br />

neuen Geräten ist möglich.<br />

Referentin: Dr. Claudia Hartmann<br />

Chefärztin Institut für <strong>St</strong>rahlentherapie<br />

und Radioonkologie


8 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Im Notfall nicht auf die Profis warten:<br />

Jeder kann Leben retten<br />

2. Erste Hilfe- und Reanimationstag wirbt an vier <strong>St</strong>andorten<br />

für beherzte Hilfe bei Herzkreislauf-<strong>St</strong>illstand<br />

Noch immer ist der plötzliche Herztod<br />

die häufigste Todesursache in Deutschland.<br />

Alle fünf Minuten stirbt ein Mensch daran. Solch ein<br />

Ereignis kann jeden treffen: jung oder alt, sportlich oder<br />

bequem, vermeintlich gesund oder bekanntermaßen<br />

krank. Geholfen werden kann nur, wenn in den ersten<br />

Minuten direkt vor Ort Erste Hilfe geleistet wird. Dies<br />

trauen sich jedoch die wenigsten zu. Die Hemmschwelle,<br />

einem Fremden oder auch einen Angehörigen wieder<br />

zu beleben ist enorm. Abhilfe will der 2. Erste Hilfe- und<br />

Reanimationstag schaffen: am Samstag, 28. Mai <strong>2011</strong>,<br />

machen wieder vier Rettungsorganisationen, das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong> und erstmals auch Mitglieder des Ärztenetzwerks<br />

Piano gleichzeitig an vier zentralen <strong>St</strong>andorten in den Landkreisen<br />

<strong>Limburg</strong>-Weilburg und des Rhein-Lahn mobil. Ihr gemeinsames<br />

Ziel: die professionell aufgestellte Rettungskette durch<br />

Erste Hilfe von Laien zu verbessern. Als Rettungsorganisationen<br />

sind die Malteser, das Deutsche Rote Kreuz, die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft<br />

(DLRG) und die Notfallseelsorge beteiligt,<br />

die Schirmherrschaft hat wie beim ersten Aktionstag der<br />

Landrat des Landkreises <strong>Limburg</strong>-Weilburg, Manfred Michel,<br />

übernommen. Das Leitwort des Tages lautet wie schon 2009:<br />

„Fassen Sie sich ein Herz und retten Sie Leben!“


Unmittelbare, sofortige Hilfe ist das einzige Mittel der Wahl,<br />

um bei plötzlichem Herzkreislauf-<strong>St</strong>illstand zu retten. Wird<br />

nichts unternommen, führt Herzkreislauf-<strong>St</strong>illstand immer<br />

zum Tod, der Patient stirbt. Falsch machen kann man also<br />

definitiv nichts. Schon Kinder ab elf Jahren oder einem Gewicht<br />

von 50 bis 60 Kilogramm sind körperlich in der Lage,<br />

eine effektive Herzdruckmassage durchzuführen. Notfallmediziner<br />

in ganz Deutschland fordern deshalb, dass die Herz-<br />

Lungen-Wiederbelebung bereits an den Schulen vermittelt<br />

wird. Dem tragen jetzt auch die Akteure des Reanimationstages<br />

Rechnung: 39 weiterführenden Schulen in den Landkreisen<br />

<strong>Limburg</strong>-Weilburg, Rhein-Lahn und Westerwald<br />

wurde im Vorfeld des Aktionstages angeboten, die Schüler<br />

direkt vor Ort für die Erste Hilfe zu sensibilisieren. In den<br />

beiden Wochen vor dem Aktionstag werden Kurzvorträge<br />

zum Thema Reanimation sowie Praxis-Demonstrationen<br />

direkt in den Schulen stattfinden. „Ziel ist es, die Schülerinnen<br />

und Schüler für die Idee der Ersten Hilfe zu begeistern<br />

und ihnen zu veranschaulichen, dass Verantwortung<br />

für den Mitmenschen wichtig ist und sogar Spaß machen<br />

kann“, so der Initiator des Reanimationstages, Prof. Dr. Jörg<br />

Kreuzer, Chefarzt der Medizinischen Klinik/Kardiologie des<br />

<strong>Limburg</strong>er <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es.<br />

Sowohl in den Schulen, als auch am Reanimationstag<br />

selbst soll sowohl theoretisch, als auch praktisch aufgeklärt<br />

werden: „Mit Hilfe einer Reanimations-Puppe können wir<br />

praktisches Training anbieten und elementares Basiswissen<br />

vermitteln“, erläutert der Kardiologe. Die wichtig-sten Techniken<br />

der Herz-Lungen-Wiederbelebung sollen anschaulich<br />

aufgezeigt werden. Das Herz liegt unmittelbar hinter dem<br />

Brustbein. Deshalb ist die Herzdruckmassage, auch Thoraxkompression<br />

genannt, das Mittel der Wahl, um das Herz bis<br />

zum Eintreffen des Notarztes in Bewegung zu halten. „Unsere<br />

Kernbotschaft: im Notfall nicht auf die Profis warten,<br />

sondern selbst die Initiative ergreifen. Jeder kann helfen“,<br />

betont Prof. Kreuzer. Denn im Falle eines Falles könne man<br />

nur eines falsch machen: Nämlich nichts zu tun.<br />

Dennoch spielen die Ängste, dem Betroffenen zu<br />

schaden, nach wie vor eine große Rolle. Viele Menschen<br />

können sich nicht durchringen. Sie haben<br />

Angst, dem Patienten durch die Thoraxkompression<br />

körperlichen Schaden zuzufügen. Prof Kreuzer:<br />

„Ein gesunder Mensch würde sich tatsächlich nach<br />

Kräften wehren. Dies tun aber Menschen mit einem<br />

Herzkreislaufstillstand gerade nicht – ein untrügliches<br />

Zeichen dafür, dass diese Druckmassage ein<br />

Leben retten kann.“ Höchstens eine Rippe könne<br />

brechen. „Aber was ist schon eine gebrochene Rippe<br />

gegen ein Leben!“<br />

INFO:<br />

RASCH + RICHTIG<br />

Am 2. Erste Hilfe und Reanimationstag<br />

wir umfassende informiert und diskutiert.<br />

Aktuell < VIA < 9<br />

HELFEN<br />

IST GANZ EINFACH!<br />

Samstag, 28. Mai <strong>2011</strong><br />

von 10.00 bis 15.00 Uhr<br />

In <strong>Limburg</strong> auf dem Europaplatz<br />

In Hadamar auf dem Parkplatz Aldi<br />

In Bad Camberg auf dem Parkplatz tegut<br />

In Diez am Parkplatz toom-Markt


10 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

FORUM GESUNDHEIT<br />

Das Gewitter im Gehirn<br />

Hintergründe und Therapiemöglichkeiten<br />

Von Gundula <strong>St</strong>egemann<br />

Forum Gesundheit beschäftigte sich mit<br />

einer der häufigsten neurologischen Erkrankungen: Epilepsie<br />

Das Gehirn ist eines der faszinierendsten<br />

Gebiete des menschlichen Körpers:<br />

In jeder Sekunde blitzen Millionen von<br />

winzigen elektrischen Entladungen<br />

durch die Nervenzellen des Gehirns und<br />

übertragen einen ununterbrochenen<br />

<strong>St</strong>rom von Botschaften. Jede Nervenzelle<br />

kann mit Hunderten oder sogar<br />

Tausenden von anderen Nervenzellen<br />

verbunden sein. Eine der gravierendsten<br />

Funktionsstörungen des Gehirns<br />

ist die Epilepsie, eine der häufigsten<br />

neurologischen Erkrankungen. Hierbei<br />

bringen unkontrollierte, spontane<br />

Entladungen der Nervenzellen einiges<br />

durcheinander. Epilepsie – der Kurzschluss<br />

im Gehirn“ – so lautete das<br />

Thema beim letzten Forum Gesundheit,<br />

das wieder zahlreiche Interessierte auf<br />

den Schafsberg lockte.<br />

Ungefähr jeder zehnte Mensch erleidet irgendwann<br />

in seinem Leben einen epileptischen<br />

Anfall. Es ist der zweithäufigste<br />

Grund, warum Menschen in die neurologische<br />

Notaufnahme eines <strong>Krankenhaus</strong>es<br />

kommen - bei vielen eine einmalige Episode.<br />

Von Epilepsie spricht man dagegen erst,<br />

wenn diese Anfälle wiederholt auftreten.<br />

Das betrifft etwa ein Prozent der Bevölkerung.<br />

„Es ist eine Krankheit im Verborgenen,<br />

über die man nicht so locker spricht wie<br />

über Schmerzen in Hüfte oder Knie“, sagte<br />

Dr. Christoph Oberwittler, Chefarzt der Neurologie<br />

am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> in seinem Vortrag<br />

„Epilepsie – der Kurzschluss im Gehirn“. Der<br />

Neurologe sprach im Rahmen des „Forum<br />

Gesundheit“, einer Vortragsreihe, die die<br />

Kreisvolkshochschule in Kooperation mit<br />

dem <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong> veranstaltet<br />

und die von der Nassauischen Neuen Presse<br />

als Medienpartner begleitet wird.<br />

Epilepsie, früher auch Fallsucht genannt,<br />

ist ein spontan auftretendes Krampfleiden<br />

ohne erkennbare Ursache. Betroffene<br />

schreien, verkrampfen, fallen um, erleiden<br />

Zuckungen, bevor sie völlig erschöpft wieder<br />

zur Ruhe kommen – der so genannte<br />

„Grand Mal“, die Form von Epilepsie, die<br />

jeder vor Augen hat, wenn es um diese<br />

Erkrankung geht und vor der viele Menschen<br />

Angst haben. Der Betroffene selbst<br />

hat später keinerlei Erinnerung an das,<br />

was geschehen ist. Er merkt lediglich, dass<br />

etwas „nicht gestimmt“ hat.<br />

Das Phänomen ist so alt wie die Menschheit.<br />

Immer wieder wurde die Erkrankung<br />

in der Geschichte der Menschheit<br />

als etwas Mysteriöses charakterisiert.<br />

Epilepsie ist keine Geisteskrankheit.<br />

Vielmehr handelt es sich um eine Erkrankung<br />

des zentralen Nervensystems.<br />

Dabei reagieren die Nervenzellen mit<br />

einem krankhaft übersteigerten elektrochemischen<br />

Erregungszustand. Je<br />

nachdem, welche Hirnregion betroffen<br />

ist, kann es zu Bewusstseinstrübungen,<br />

Verwirrungszuständen, Verkrampfungen<br />

einzelner Gliedmaßen und unkontrollierten<br />

Körperbewegungen kommen.<br />

Rund 150 Besucher waren wieder zum Forum Gesundheit<br />

auf den Schafsberg gekommen, um sich<br />

zum Thema Epilepsie zu informieren.


Anschaulich erklärte der Chefarzt der Neurologie Dr. Christoph Oberwittler,<br />

welche Faktoren einen epileptischen Anfall auslösen können.<br />

„Als epileptischen Anfall bezeichnet man<br />

die plötzliche, zeitlich begrenzte, rhythmische<br />

und gleichzeitige (synchrone)<br />

Entladung eines Nervenzellverbandes<br />

oder des gesamten Gehirnes“, erklärte Dr.<br />

Oberwittler. „Von Epilepsie spricht man<br />

allerdings erst, wenn wiederholte, zumeist<br />

unprovozierte, epileptische Anfälle aufgetreten<br />

sind.“ Die Ursachen seien weitgehend<br />

unbekannt. Genetische Einflüsse<br />

spielten eine Rolle.<br />

Anschaulich erklärte der Neurologe die Zusammenhänge<br />

und Mechanismen im Gehirn,<br />

wo erregende und hemmende Synapsen<br />

Impulse freisetzen und dadurch für ein<br />

bestimmtes Spannungsverhältnis sorgen.<br />

Wenn dieses Gleichgewicht durch einen<br />

Impuls gestört wird, kommt es zum Anfall,<br />

das heißt der Betroffene verkrampft,<br />

es kommt zu Bewusstseinsveränderungen,<br />

Kribbeln – je nachdem, welche Areale im<br />

Gehirn betroffen sind. Und das kann prinzipiell<br />

in jedem Gehirn passieren, wenn<br />

starke Auslösefaktoren vorhanden sind.<br />

Auch der Fieberkrampf bei Kindern sei<br />

nichts anderes als ein epileptischer Anfall,<br />

so Christoph Oberwittler.<br />

Man unterscheide generalisierte und fokale,<br />

das heißt partielle, Anfälle. Generalisierte<br />

Anfälle betreffen das gesamte Gehirn,<br />

während bei fokalen nur bestimmte<br />

Hirnregionen betroffen sind. Anhand von<br />

Filmen zeigte der Mediziner verschiedenartige<br />

Verläufe von Anfällen, auch einen<br />

Fall des „Grand Mal“. Ein Mädchen litt unter<br />

so genannten Absencen, kleine Anfälle<br />

(„Petit Mal“), bei denen sie fünf bis zehn<br />

Sekunden lang abwesend war. Sie hatte bis<br />

zu hundert Anfälle pro Tag. Ein anderer<br />

Patient hatte so genannte Dämmerattakken.<br />

Deutlich wurde hierbei insbesondere,<br />

dass epileptische Anfälle sich ganz unterschiedlich<br />

darstellen können. Gemeinsam<br />

ist allen Formen, dass der Patient nicht<br />

ansprechbar ist, das Ereignis spontan und<br />

ohne erkennbare Ursache auftritt.<br />

„Als epileptischen Anfall<br />

bezeichnet man die<br />

plötzliche, zeitlich begrenzte,<br />

rhythmische und<br />

gleichzeitige (synchrone)<br />

Entladung eines Nervenzellverbandes<br />

oder des<br />

gesamten Gehirnes.“<br />

Manche Menschen erlebten einen provozierten<br />

Anfall. Als Auslösefaktoren<br />

kommen in Betracht: Unterzuckerung,<br />

Schlafmangel, Alkoholkonsum, Alkohol-<br />

oder Medikamentenentzug, Narkoseausleitung,<br />

Flickerlicht. Die Diagnose wird<br />

mittels Elektroenzephalogramm (EEG) erstellt,<br />

die Therapie medikamentös durchgeführt.<br />

Bei etwa 70 Prozent der Patienten<br />

kann so eine vollständige Anfallsfreiheit<br />

erzielt werden, bei den verbleibenden Patienten<br />

können die Anfälle deutlich reduziert<br />

werden. Die Dosierung müsse vorsichtig<br />

erfolgen, da plötzliches Absetzen<br />

von Medikamenten ebenfalls einen Anfall<br />

provozieren könne. Ausdrücklich wies Dr.<br />

Christoph Oberwittler darauf hin, dass jemand,<br />

der einen epileptischen Anfall erlitten<br />

hat, kein Fahrzeug führen darf. Wie<br />

lange dieses Fahrverbot gilt, hängt von<br />

der Art des Anfalls ab. Sie reicht von drei<br />

Monaten Anfallsfreiheit nach einem einmaligen<br />

Ereignis bis hin zu drei Jahren.<br />

Viele Besucher suchten nach dem Vortrag<br />

das Gespräch mit dem Neurologen.<br />

Aktuell < VIA < 11<br />

Erste Hilfe<br />

bei epileptischen Anfällen<br />

Wenn es zu einem Anfall kommt, sollte<br />

man unbedingt darauf achten, dass der<br />

Betroffene sich nicht verletzt. Deshalb<br />

muss er sofort aus einer eventuellen<br />

Gefahrenzone wie <strong>St</strong>raßenverkehr oder<br />

Wasser, gebracht werden. Eine weiche<br />

Unterlage schützt den Kopf vor Verletzungen.<br />

Keine Gegenstände in den Mund<br />

schieben - Verletzungsgefahr! Die den<br />

Anfall begleitenden Bewegungen sollten<br />

nicht durch Festhalten unterdrückt werden.<br />

Wenn der Anfall vorüber ist, sollte<br />

man den Betroffenen auf die Seite legen,<br />

um die Atemwege frei zu halten. Außerdem<br />

sollte man bei ihm bleiben, bis er<br />

vollständig erwacht ist. Wenn ein Anfall<br />

länger als fünf Minuten dauert oder der<br />

Betroffene zwischen einzelnen Anfällen<br />

nicht zu sich kommt, muss umgehend<br />

der Notarzt gerufen werden.<br />

Aus der Geschichte<br />

der Epilepsie<br />

Epilepsie, früher oft auch als Fallsucht<br />

oder Veitstanz bezeichnet, ist eine der<br />

ältesten und eine der bekanntesten<br />

chronischen Erkrankungen. Sie lässt<br />

sich zurückverfolgen bis ins alte Ägypten.<br />

Auch in der Bibel wird berichtet,<br />

dass ein Vater seinen an Epilepsie erkrankten<br />

Sohn zu Jesus brachte, der ihn<br />

heilte. Fragwürdigen Deutungen unterlagen<br />

in der Geschichte die Symptome<br />

des „Grand mal“, des so genannten großen<br />

Anfalls, die oft als übernatürlich<br />

galten. Teilweise wurden sie als heilige<br />

<strong>St</strong>rafe oder sogar als dämonische Besessenheit<br />

interpretiert.


©lipps|photocase.com<br />

Jetzt erst recht:<br />

die Macht der Bewegung versus Brustkrebs<br />

Die Veranstaltungstermine <strong>2011</strong>: Das Brustzentrum informiert<br />

Ganz neue Akzente setzt das Brustzentrum <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mit<br />

seinem Seminarprogramm <strong>2011</strong>. Neben den bereits etablierten<br />

Angeboten zu Kunsttherapie und Kosmetikseminaren<br />

setzt das Team unter Chefarzt Dr. Peter Scheler<br />

nun auch auf die Musik: Erstmals wurde im Rahmen der Veranstaltungsreihe<br />

„Brustkrebs bewegt“ gemeinsames Singen<br />

und Musizieren angeboten. Gleichzeitig wurde über das neue<br />

Projekt des Brustzentrums unter dem Motto „Wir sind dann mal<br />

weg … oder: Der Weg ist unser Ziel“ informiert werden.<br />

Wie die Anlehnung des Mottos an den Bestseller von Hape Kerkeling<br />

unschwer erahnen lässt geht es um eine erste Projektankündigung<br />

„Jakobsweg“. Ärztliche und pflegerische MitarbeiterInnen<br />

des Brustzentrums haben sich vorgenommen, den Pilgerweg nach<br />

Santiago de Compostela gemeinsam mit von Brustkrebs betroffenen<br />

Frauen in Etappen zu erarbeiten. Die moralische Unterstützung<br />

hierzu liefert der Sportpädagoge Dr. Freerk T. Baumann. Er<br />

hatte eine vergleichbare Aktion der Deutschen Sporthochschule<br />

Köln in Kooperation mit dem Haus Lebenswert e.V. begleitet.<br />

Unter dem Motto „Jetzt erst recht“ hatten sich 30 Frauen, die<br />

ihre Brustkrebserkrankung überstanden hatten, zu einer Reise<br />

auf den „Camino francès“, den Jakobsweg gemacht. Dadurch<br />

konnte nicht nur die Lebensqualität der Patientinnen nachhaltig<br />

verbessert, sondern auch die freien Radikalen gesenkt werden,<br />

die für eine Krebserkrankung mitverantwortlich sein können. Dr.<br />

Baumann hatte diese Entwicklung unter dem Titel „Die Macht der<br />

Bewegung“ in einem Buch ausgewertet. (Lesen Sie hierzu auch<br />

die Seiten 14 u. 15).<br />

Auch das <strong>Limburg</strong>er Projekt soll dabei helfen,<br />

wieder eine neue Beziehung zu Körper<br />

und Seele aufzubauen, sich neu kennen zu<br />

lernen, Kraft zu tanken und die Krankheit<br />

zu bewältigen. Schließlich zeigen zahlreiche<br />

wissenschaftliche <strong>St</strong>udien, dass Bewegung<br />

und Sport den Krankheitsverlauf<br />

positiv beeinflussen können. Gerade lange<br />

Wanderungen können nach den Erkenntnissen<br />

der Kölner Sportwissenschaftler einen<br />

positiven Einfluss auf die physische<br />

und psychische Wiederherstellung nach<br />

einer schweren Erkrankung haben, so dass<br />

eine solche Bewegungstherapie sogar als nachhaltig<br />

wirksame Rehabilitation gewertet wird. Vielen Betroffenen<br />

fehlten jedoch oft Kraft und Mut, aktiv gegen ihre Erkrankung<br />

vorzugehen. Dr. Baumann: „Die eigene Leistungsfähigkeit wird<br />

oft unterschätzt, der Betroffene zieht sich zurück, die abnehmende<br />

Aktivität führt wiederum zu einer Verschlechterung der<br />

Leistungsfähigkeit und letztendlich zu einer schlechteren Lebensqualität<br />

– ein Teufelskreis“, so der Projektleiter aus Köln.<br />

Für die entsprechende Einstimmung zum positiven Aufbruch<br />

in Richtung Jakobsweg soll auch das neue musikalische Angebot<br />

sorgen: „Musik hat nicht nur viele Gesichter und Spielarten,<br />

sie kann uns auch auf ganz unterschiedliche Weise<br />

bewegen, anrühren oder trösten, aber auch ermutigen und<br />

aufbauen“, sagt Andrea Dillmann, stellvertretende Leiterin<br />

der Kreismusikschule <strong>Limburg</strong> (KMS), die dieses Angebot in


Kooperation mit der Krebsnothilfe Dehrn am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

aufbauen will. Dabei ist überhaupt<br />

nicht von Belang, ob die Patientin schon einmal<br />

Gesangs- oder Instrumentalerfahrung hat oder von<br />

sich selbst denkt, unmusikalisch zu sein: „Es geht<br />

ganz einfach darum, da zu sein oder im Augenblick<br />

ganz ich selbst sein oder werden zu lassen“, betont<br />

Andrea Dillmann. Der ganz persönliche Appell der<br />

KMS-Pädagogin: „Musik tut einfach gut – am besten,<br />

jeder erlebt es selbst.“ In Folge der Auftaktveranstaltung<br />

im Gesundheitszentrum Schafsberg soll<br />

sowohl das gemeinsame Singen, als auch Trommelkurse<br />

oder Instrumentalkreise angeboten werden – ein<br />

Angebot, das durch die Unterstützung der Krebsnothilfe<br />

kostenlos ist. Anmeldungen sind direkt bei der Kreismusikschule<br />

<strong>Limburg</strong> möglich (Tel.: 0 64 31 / 215 71 90).<br />

Im gesamten Seminarprogramm <strong>2011</strong> des Brustzentrums finden<br />

sich immer wieder interessante Vorträge rund um die Erkrankung<br />

Brustkrebs: Unter dem Thema „Wieder-Entdeckung der Lebens-Lust“<br />

will beispielsweise die Psychologin und Internistin Dr.<br />

Gabriele Götz-Keil Wege aus der Krankheitsbewältigung aufzeigen.<br />

Die Psychomotorikerin und Körpertherapeutin Heike Flieher<br />

spricht über die heilsamen Impulse der Kahiryanur Balance und<br />

Dr. Diethard Usinger, Facharzt für Orthopädie an den Hohenfeld-<br />

Kliniken Bad Camberg wird über die Belastung der Knochen bei<br />

der Therapie des Mammacarcinoms referieren.<br />

Mitunter wird es auch ganz lebenspraktisch bei den Vorträgen:<br />

„Wer ist wer im <strong>Krankenhaus</strong>, oder: wie finde ich mich im <strong>Krankenhaus</strong>dschungel<br />

zurecht?“ – lautet beispielsweise das Angebot zur<br />

Orientierungshilfe von Chefarzt Dr. Peter Scheler persönlich. Auch<br />

die Infocafés mit ganz viel Informationen zu Rehabilitation, Kur<br />

und ande-ren Sozialleistungen oder aber hilfreiche Tipps der Physio-therapeuten<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es, beispielsweise zum<br />

Thema Lymphödem, finden sich im neuen Programm wieder. Fester<br />

Bestandteil bleiben auch die kostenlosen Kosmetikseminare, die in<br />

Zusammenarbeit mit DKMS-Life angeboten werden, wie auch die<br />

Kunsttherapie mit Ulla Schroeder, die Modenschau mit Bademoden<br />

und Dessous und der Tanzworkshop mit Markus Schöffl.<br />

Allen Angeboten ist gemeinsam: Sie sollen den Frauen helfen, mit<br />

Brustkrebs zu leben, einen ganz persönlichen Weg aus der Ohnmacht<br />

finden, die diese Erkrankung oftmals mit sich bringt. Angehörige<br />

und Freunde sind ganz bewusst miteingeladen zu den Veranstaltungen<br />

des Brustzentrums: Denn Ehemänner, Partner, Kindern, Eltern<br />

und Freunde leiden bei einer solchen Erkrankung schließlich mit.<br />

PROGRAMM <strong>2011</strong><br />

14.04.<strong>2011</strong> Modenschau für brustoperierte Frauen<br />

Bademoden und Dessous<br />

07.05.<strong>2011</strong> Brustkrebs bewegt*<br />

Wieder-Entdeckung der Lebens-Lust – Wege der<br />

Krankheitsbewältigung (Dr. Gabriele Götz-Keil, Oberärztin<br />

Reha-Zentrum Bad Nauheim)<br />

Heilsame Impulse – Kahiryanur Balance (Heike Flieher,<br />

Mental Coach/ Psychomotorikerin/ Körpertherapeutin)<br />

Powerfrauen- Gymnastik für Betrof-fene<br />

22. 06. <strong>2011</strong> Infocafe für brustoperierte Frauen<br />

Haarausfall bei Chemo was tun?<br />

Präsentation Brustprothetik<br />

24.09.<strong>2011</strong> Brustkrebs bewegt*<br />

Wer ist wer im <strong>Krankenhaus</strong>?<br />

Wie finde ich mich im <strong>Krankenhaus</strong>dschungel zurecht?<br />

(Dr. Peter Scheler, Chefarzt Brustzentrum <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>)<br />

Therapie des Mammacarcinoms: Was macht der Knochen?<br />

(Dr. Diethard M. Usinger, Hohenfeld-Kliniken Pitzer Bad Camberg)<br />

Powerfrauen- Gymnastik<br />

07.10.<strong>2011</strong> Licht gegen Brustkrebs: „Aktion Lucia“<br />

Unter dem Zeichen der Lichtträgerin Lucia wollen wir auch<br />

in diesem Jahr den Brustkrebsmonat Oktober einleuchten.<br />

Gottesdienst / Andacht in der Evangelischen Kirche <strong>Limburg</strong>,<br />

Am Bahnhof, von 19:00 bis 20:00 Uhr<br />

07.11.<strong>2011</strong> Tanzworkshop mit Markus Schöffl<br />

08.12.<strong>2011</strong> Infocafe für Brustkrebspatientinnen<br />

Aromatherapie mit Elke Vaitkus<br />

................................................................................................................................<br />

Kunsttherapie mit ganzheitlichem Ansatz<br />

Offener Kurs mit Ulla Schröder, Kunsttherapeutin (Berufsverband<br />

für Kunst-Musik-Tanztherapie), in zweiwöchentlichem Rhythmus<br />

immer Mittwochs im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Limburg</strong>,<br />

Seminarraum <strong>St</strong>. Hildegardis.<br />

Anmeldung unter Telefon 0 64 31 / 245 66<br />

Kosmetikseminar für Krebspatientinnen**<br />

Donnerstags um 15:00 Uhr<br />

Voraussichtliche Termine: 17.04.,19.05.,14.07., 15.09., und 17.11.<strong>2011</strong><br />

im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Limburg</strong>, Seminarraum <strong>St</strong>. Hildegardis.<br />

Nur nach Anmeldung Telefon: 0 64 31 / 292-7466<br />

INFO<br />

Nähere Informationen unter Telefon:<br />

(0 64 31) 292-7466


©lipps|photocase.com<br />

14 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

DER WEG IST DAS ZIEL<br />

– Mit jedem Schritt besser…<br />

Spaß und Freude am Leben nach Brustkrebs<br />

Dr. Freerk Baumann über das Abenteuer Jakobsweg<br />

Dass Sport und Bewegung<br />

gesund sind, hört und liest<br />

man jeden Tag. Und tatsächlich<br />

scheint die Botschaft<br />

auch immer mehr Menschen<br />

zu erreichen. Doch gilt das<br />

auch bei Krebs und anderen<br />

schweren Krankheiten? In<br />

seinem mitreißenden Vortrag<br />

lieferte Dr. Freerk Baumann,<br />

Sportwissenschaftler am Institut<br />

für Kreislaufforschung<br />

und Sportmedizin an der<br />

Deutschen Sporthochschule<br />

Köln, ein leidenschaftliches<br />

Plädoyer für sportliche Aktivitäten<br />

– auch und gerade<br />

bei einer Krebserkrankung.<br />

Im Rahmen von „Brustkrebs<br />

bewegt“, einer Veranstaltungsreihe<br />

des Brustzentrums<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>, sprach<br />

er zum Thema „Sport und<br />

Bewegung bei Brustkrebs<br />

– Abenteuer Jakobsweg“.<br />

In mehreren Forschungsprojekten hat Freerk Baumann sich mit Krebs<br />

und Bewegung befasst. Unter anderem haben er und sein Team 40 Patientinnen<br />

nach einer Brustkrebserkrankung bei einer Wanderung auf<br />

dem Jakobsweg wissenschaftlich begleitet. Sein Fazit: „Es gibt wohl kein<br />

Medikament, das so vielfältig wirken kann wie Bewegung und Sport.“<br />

Warum Sport?<br />

„Früher jagte der Mensch hinter dem Mammut her, grub nach Wurzeln und<br />

sammelte Beeren – heute läuft er von der Tiefkühltruhe zur Mikrowelle“,<br />

sagte Baumann. 30 bis 40 Kilometer jagte der Neandertaler täglich, um sein<br />

Überleben zu sichern – <strong>St</strong>udien zufolge bewegten sich beispielsweise Beamte<br />

heute gerade mal zwischen 700 und 800 Metern, der durchschnittliche Bundesbürger<br />

1,5 Kilometer . „Wir müssen uns nicht mehr bewegen, um unser<br />

Überleben zu sichern, aber unser Körper ist nach wie vor so ausgestattet“,<br />

so Baumann.<br />

Der Name ist Programm: im Rahmen von „BRUSTKREBS BEWEGT"<br />

gibt es immer auch ein bewegtes Rahmenprogramm.


Mit großem Interesse verfolgten die Besucher<br />

den spannenden Vortrag von Freerk Baumann.<br />

Schonen war gestern<br />

- heute ist Bewegung angesagt<br />

Noch in den 70-er Jahren sei es undenkbar gewesen, mit<br />

Krebspatienten Sport zu machen. Unter anderem habe<br />

man damals befürchtet, Bewegung könne den Genesungsprozess<br />

behindern Die Folge: Bewegungsmangelerkrankungen.<br />

Aus <strong>St</strong>udien sei bekannt, dass nur eine<br />

Woche Bettruhe zu einem Kraftverlust von 20 bis 30<br />

Prozent führt. Nach nur neun Tagen sei das Herzvolumen<br />

um 10 Prozent vermindert, die Sauerstoffaufnahme<br />

um 21 Prozent reduziert. Nach vier Wochen betrage<br />

der Totalblutverlust 700 Milliliter, sei das Immunsystem<br />

geschwächt und die Ruhepulsfrequenz um 22 Prozent<br />

erhöht. Auswirkungen habe dies alles insbesondere auf<br />

Gehirn und Gedächtnis: Nach zehn Tagen habe der IQ<br />

bereits um 15 Prozent abgenommen, nach 20 Tagen sei<br />

er bereits um 20 bis 25 Prozent reduziert, selbst wenn<br />

die Teilnehmer Rätsel lösten und sich anderweitig geistig<br />

beschäftigten.<br />

In den 90er Jahren begann langsam der entgegengesetzte<br />

Trend: 1981 wurde die weltweit erste Krebssportgruppe<br />

gegründet. Nach einem zwölfwöchigen<br />

Rehaprogramm verzeichneten die Patientinnen Verbesserungen<br />

sowohl in ihrer Leistungsfähigkeit als auch<br />

in der Lebensqualität. Heute gibt es unzählige solcher<br />

Sportgruppen, die. Teilnahme wird sogar von den gesetzlichen<br />

Krankenkassen bezuschusst.<br />

Welche Sportart ist die richtige?<br />

Mittlerweile beschäftigten sich die Hälfte aller Krebs-<br />

<strong>St</strong>udien mit Brustkrebs. Daher weiß man: Sport und<br />

Bewegung erhöhen körperliche Leistungsfähigkeit und<br />

Körperwahrnehmung, stärken die Abwehrkräfte des<br />

Immunsystems und steigern Lebenszuversicht, Vitalität<br />

und Kommunikation. Welchen Einfluss genau körperliche<br />

Aktivitäten auf ein Rezidiv haben und ob man das<br />

Risiko durch Bewegung abmindern kann, sei wissenschaftlich<br />

noch nicht belegt, so Freerk Baumann. Allerdings<br />

habe man in <strong>St</strong>udien bislang beobachten können:<br />

Je aktiver die Frauen sind, umso geringer ist die <strong>St</strong>erblichkeitsrate.<br />

Deutlich wirke sich dies insbesondere bei<br />

Frauen aus, die sich mehr als drei Mal pro Woche eine<br />

<strong>St</strong>unde lang aktiv sportlich betätigten.<br />

Neue Ansätze in der Bewegungstherapie<br />

Problematisch sei, dass die Krebserkrankung dazu führe,<br />

dass viele Patienten das Vertrauen in den eigenen<br />

Körper verlieren, dadurch oft der Zugang zur realen<br />

Belastbarkeit verloren gehe. Das wiederum führt dazu,<br />

dass Patienten kein Zutrauen mehr in größere körperliche<br />

Anstrengungen haben. Die Folge: Passivität und<br />

sozialer Rückzug. 50 Prozent der Brustkrebspatientinnen<br />

leiden ein Jahr nach der Diagnose an Depressionen.<br />

So sei die Idee entstanden, mit Brustpatientinnen<br />

auf den Jakobsweg zu gehen. „Viele Teilnehmerinnen<br />

fühlten sich in der Remissionsphase nicht mehr so belastbar<br />

wie vor OP und Therapie“, schilderte er. „Das<br />

Selbstvertrauen war verloren gegangen.“<br />

Doch die Selbsteinschätzung fiel deutlich schlechter<br />

aus als die tatsächliche Leistungsfähigkeit. „Das<br />

Grundproblem: Die Krankheit wird nicht richtig bewältigt<br />

und schlummert noch“, ist Baumann überzeugt.<br />

Im Rahmen der Vorbereitungen für die Wanderung auf<br />

dem Jakobsweg unterzogen sich die Teilnehmerinnen<br />

zunächst einer Leistungsdiagnostik. „Das hat gewirkt<br />

wie eine Psychotherapie“, so Baumann. „Dabei haben<br />

die Frauen erkannt, dass sie sich doch viel mehr zutrauen<br />

können als bisher angenommen. Unsicherheit<br />

und Ängste wurden immer kleiner. Und die Frauen<br />

hatten das Erfolgserlebnis, immer stärker zu werden.“<br />

Aktuell < VIA < 15<br />

Dr. Freerk Baumann, Sportwissenschaftler am Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin an der Deutschen<br />

Sporthochschule Köln, berichtete über neue Ansätze in der Bewegungstherapie von Krebspatienten.<br />

BEWEGUNGSEMPFEHLUNGEN<br />

Ausdauersport (Walking, Nordic Walking,<br />

Jogging, Radfahren Schwimmen…)<br />

Wassertherapie (Gymnastik, Aquajogging, Schwimmen…)<br />

Wandern oder Bergwandern<br />

Kräftigungsgymnastik oder Krafttraining<br />

Tai Chi Yoga<br />

Tanzen<br />

Atemgymnastik<br />

<strong>St</strong>ep-Aerobic


16 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Drei Monate vor Beginn wurden die Frauen ausgewählt.<br />

Es folgten Vorträge, Leistungsdiagnostik und zwei Wochenenden<br />

in der Eifel, wo beim Wandern getestet wurde,<br />

ob das Projekt das richtige für die Patientinnen ist.<br />

Und dann ging es los: In sechs Wochen legten die Frauen<br />

rund 800 Kilometer auf dem Jakobsweg von Südfrankreich<br />

bis Santiago de Compostela zurück. Voraussetzung<br />

für die Teilnahme war, dass die medizinischen<br />

Therapien abgeschlossen sind und keine Angehörigen<br />

mitkommen. „Denn es ist wichtig, auch mal Zeit für<br />

sich zu haben“, so Baumann. Tempo und Pausen konnte<br />

jeder individuell bestimmen. Wer wollte, konnte zwischendurch<br />

auch mal eine <strong>St</strong>recke mit Bus oder Zug<br />

zurücklegen.<br />

ABENTEUER JAKOBSWEG<br />

Zunächst blieben die Frauen in der Gruppe zusammen<br />

und schliefen in Hotels. Aber schon bald übernachteten<br />

sie in den Refugios, weil es dazu gehörte, wie sie<br />

meinten. Sie liefen bei Regen, bei <strong>St</strong>urm, Hagel und<br />

Schnee und kämpften sich tapfer durch den Matsch.<br />

Sie waren völlig erschossen, erschöpft, aber stolz. Eine<br />

Teilnehmerin meinte: „Ich hatte gar keine Zeit mehr, an<br />

meinen Krebs zu denken, weil meine Füße so weh taten.<br />

Ich lerne hier meinen Körper neu kennen.“ Als das Laufen<br />

mit der Zeit monoton wurde, begannen die Frauen<br />

nachzudenken – über sich, über ihre Krebserkrankung.<br />

Das Wandern habe etwas Meditatives, so Baumann.<br />

Viele seien später für sich allein gegangen und hätten<br />

sich so an Begebenheiten und an Menschen erinnert,<br />

die sie längst vergessen glaubten. Es seien viele Tränen<br />

geflossen auf der Wanderung, und es wurden viele<br />

Konflikte verarbeitet. Und: Die Frauen knüpften viele<br />

neue Kontakte. Sie lernten viele Leute kennen, denen<br />

sie sonst nie begegnet wären. Befragt nach ihrem Befinden<br />

auf der Tour antworteten die Frauen später: „Mit<br />

jedem Schritt besser!“<br />

Fest steht: Nahezu alle Frauen haben von der Wanderung<br />

profitiert. Unter anderem traten Verbesserungen<br />

hinsichtlich der Schlafstörungen sowie bezüglich<br />

Angst und Depressionen ein, die sich dem<br />

Niveau von Nichtbetroffenen annäherten. „Insgesamt<br />

sind die Frauen in Folge der Wanderung<br />

und der damit verbundenen Erlebnisse auch<br />

langfristig wieder aktiver geworden und haben<br />

eine höhere Lebensqualität“, versicherte Freerk<br />

Baumann.<br />

Die Erkenntnisse über das Abenteuer Jakobsweg und andere<br />

Projekte hat Freerk Baumann in seinem Buch „Die Macht der<br />

Bewegung“ verarbeitet, erschienen im Verlag IRISIANA, ISBN<br />

978-3-424-15032-2, ist im Buchhandel erhältlich. Darüber<br />

hinaus hat Freerk Baumann an der Broschüre „Bewegung und<br />

Sport bei Krebs“ (Band 48) in der Reihe „Die blauen Ratgeber“<br />

der Deutschen Krebshilfe mitgewirkt.<br />

ZUR PERSON<br />

…<br />

Dr. Freerk T. Baumann, Jahrgang 1975, studierte Sportwissenschaften<br />

mit den Schwerpunkten Rehabilitation und<br />

Sportmedizin. Seit 2005 arbeitet er als wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter und Dozent zunächst am Institut für Rehabilitation<br />

und Behindertensport und seit 2009 am Institut für<br />

Kreislaufforschung und Sportmedizin an der Deutschen<br />

Sporthochschule Köln. Sein Forschungsschwerpunkt ist das<br />

Thema „Bewegung, Sport und Krebs“. Baumann ist Verfasser<br />

diverser wissenschaftlicher Publikationen und zahlreicher<br />

Info-Broschüren. Er hat etliche Forschungsprojekte<br />

zur Heilkraft von Bewegung geleitet und wissenschaftlich<br />

ausgewertet. Für den Aufbau seiner Wander-Projekte mit<br />

Krebspatienten wurde der engagierte Wissenschaftler mit<br />

dem Helmut-Wölte-Preis für Psychoonkologie 2009 und<br />

dem Pulsus Gesundheitspreis 2010 für die „Kampagne des<br />

Jahres“ ausgezeichnet.


Von Gundula <strong>St</strong>egemann<br />

Neues Angebot für Brustkrebspatientinnen:<br />

Musik bewegt<br />

„ Musik drückt aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.“<br />

(Victor Hugo)<br />

Große Begeisterung herrschte bei den Besucherinnen der Veranstaltungsreihe<br />

„Brustkrebs bewegt“, denn das Brustzentrum<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> offerierte den Patientinnen in Kooperation mit<br />

der Dehrner Krebsnothilfe und der Kreismusikschule <strong>Limburg</strong><br />

(KMS) ein völlig neues Angebot: Musik. Der Hintergrund: Musik<br />

tut gut – und zwar in vielfacher Hinsicht: Musik ist Aktion,<br />

Herausforderung, Kommunikation, schenkt Lebensfreude<br />

Dr. Peter Scheler, Chefarzt der Frauenklinik, ermutigte die Patientinnen,<br />

sich in die Welt der Klänge entführen zu lassen, zu<br />

musizieren, Spaß zu haben…. Denn auch Musik ist körperliche<br />

Aktivität und fördert den Genesungsprozess.<br />

Andrea Dillmann, stellvertretende Schulleiterin der Kreismusikschule<br />

<strong>Limburg</strong>, stellte die Idee vor und lud die Besucherinnen<br />

ein, sich musikalisch auszuprobieren. Dem folgten die Patientinnen<br />

und Besucher mit großem Enthusiasmus. In einer spontan<br />

zusammengestellten Musikgruppe ließen sie sich auf das Abenteuer<br />

ein und brachten unter Anleitung von Andrea Dillmann<br />

den satten Sound der afrikanischen Djembentrommeln zum<br />

Erklingen. Mit pointierten Anleitungen gelang es der Musikpädagogin,<br />

nicht nur die Frauen an den Trommeln musikalisch<br />

zu unterhalten, sondern auch den „Rest des Publikums“ stimmungsvoll<br />

mit einzubeziehen, so dass der Konferenzraum im<br />

Gesundheitszentrum Schafsberg im Handumdrehen zum Konzertsaal<br />

wurde. Mit Trommeln, Klatschen, anderen rhythmischen<br />

Klängen und Sprechgesang war jeder in das musikalische Gesamtwerk<br />

mit einbezogen.<br />

„Musik hat nicht nur viele Gesichter und Spielarten“, so Andrea<br />

Dillmann. „Musik kann uns auch auf ganz unterschiedliche Weise<br />

bewegen und anrühren, aufwühlen und trösten, ermutigen<br />

und aufbauen, da sein oder alles vergessen lassen – oder einen<br />

„Musik tut gut – am besten man<br />

erlebt es selbst“ – Andrea Dillmann<br />

machte dies mitreißend vor.<br />

im Augenblick einfach nur man selbst sein oder werden lassen.“<br />

Die Möglichkeiten, sich mit Musik zu beschäftigen, seien vielfältig.<br />

„Musik hören ist die eine Möglichkeit, selbst zu musizieren und<br />

aktiv zu werden die andere – und die gibt es für jeden, egal, ob man<br />

schon Gesangs- oder Instrumentalerfahrung hat oder ob man von<br />

sich selbst meint, unmusikalisch zu sein.“<br />

Die Kreismusikschule <strong>Limburg</strong> arbeite in immer größerem Umfang<br />

mit Erwachsenen, so Andrea Dillmann, und stelle dabei einen beträchtlichen<br />

Bedarf fest. Viele Erwachsene entdeckten erst nach<br />

mehreren Jahren der „Abstinenz“ die Freude an musikalischen<br />

Aktivitäten wieder – manchmal eben erst in besonderen Lebenssituationen.<br />

Vor diesem Hintergrund habe die Dehrner Krebsnothilfe<br />

das Musik-Projekt am Brustzentrum initiiert und bei der Kreismusikschule<br />

eine entsprechende Kooperation angeregt, so die stellvertretende<br />

Schulleiterin.<br />

Trommeln, Singen, Musizieren - welche Form das Projekt in Zukunft<br />

konkret haben soll, wird sich nach den Wünschen der Patientinnen<br />

richten. Derzeit läuft eine Umfrage unter allen Patientinnen<br />

des Brustzentrums <strong>Limburg</strong>, um Bedarf und Nachfrage zu ermitteln.<br />

Die Kreismusikschule <strong>Limburg</strong> bietet in diesem Zusammenhang<br />

Trommelkurse, Chorgesang, Instrumentalausbildung und Instrumentalspiel<br />

an, sofern entsprechende Kenntnisse vorhanden sind.<br />

Angesprochen werden alle Patientinnen des Brustzentrums und in<br />

der Folge die Patienten der Onkologie. Geplante Veranstaltungsorte<br />

sind die Kreismusikschule <strong>Limburg</strong> e.V., In den Klostergärten 11,<br />

65549 <strong>Limburg</strong> sowie die Tagungsräume des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>. Dank der<br />

Unterstützung durch die Dehrner Krebsnothilfe ist das Angebot für<br />

Patientinnen des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> kostenlos.<br />

Weitere Informationen bei Andrea Dillmann<br />

unter Telefon (0 64 31) 21 57 19 11 oder per E-Mail<br />

unter dillmann@kms-limburg.de<br />

Aktuell < VIA < 17


18 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Über die Möglichkeiten der Aromatherapie beim Infocafé für Brustkrebspatientinnen<br />

Die Kraft naturreiner ätherischer Öle<br />

Von Gundula <strong>St</strong>egemann<br />

„Wie können Düfte Symptome, unter denen Patienten leiden, günstig beeinflussen?“, mit dieser<br />

Frage begrüßte Dr. Peter Scheler, Chefarzt der Frauenklinik am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong>, die<br />

Besucherinnen des Infocafés zum Thema Aromatherapie.<br />

Als Referentin gab Elke Vaitkus einen kleinen Einblick<br />

in die Möglichkeiten der Aromatherapie. Sie<br />

ist als Entspannungspädagogin im „Medizinischen<br />

Versorgungszentrum Dres. Schermuly“ in <strong>Limburg</strong><br />

als Kooperationspartnerin tätig.<br />

„In vielfacher Hinsicht beeinflussen Düfte und Aromen<br />

unser Wohlbefinden“, so Elke Vaitkus. Gerüche<br />

können Erinnerungen wecken, den Appetit anregen<br />

und sogar entscheidend dazu beitragen, ob uns jemand<br />

sympathisch oder unsympathisch ist. „Gerüche<br />

gelangen über das Limbische System ins Gehirn“, erklärte<br />

sie. „Man nimmt einen Duft auf, zum Beispiel<br />

Lavendel, und plötzlich erinnert man sich an den<br />

Geruch im Kleiderschrank der Großmutter früher.“<br />

Der Verstand habe keinen Einfluss, ob der Duft als<br />

angenehm oder als unangenehm empfunden werde.<br />

Gerade in der heutigen Zeit wächst in unserer Gesellschaft,<br />

ausgelöst durch <strong>St</strong>ress und Hektik, das<br />

Bedürfnis der Menschen nach einem Ausgleich für<br />

Psyche und Seele, so Elke Vaitkus.<br />

Dr. Ulricke Gürtler und Besucherinnen des Infocafés im Gespräch.<br />

Elke Vaitkus, Entspannungspädagogin aus <strong>Limburg</strong> sprach<br />

im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> über die Möglichkeiten der Aromatherapie.<br />

Auch Dr. Peter Scheler, Chefarzt der Frauenklinik,<br />

und seine Oberärztin Dr. Ulricke Gürtler testeten die<br />

ätherischen Öle.<br />

In einem kurzen Abriss schilderte sie das Gewinnungsverfahren<br />

ätherischer Öle vor. Schon 3 000 vor Christus wurden diese als Duft-<br />

und Riechstoffe destilliert. Manche haben eine pflegende Wirkung,<br />

einige wirken erfrischend oder beruhigend, andere sind bekannt als<br />

heilende Substanzen. Manche Öle wirkten antiseptisch. Mit anderen<br />

Ölen wiederum könnten Schmerzen gelindert werden. „Beim Riechen<br />

werden bestimmte Botenstoffe im Gehirn ausgeschüttet, die das<br />

Schmerzempfinden beeinflussen können“, so die Referentin.<br />

Ätherische Öle wirken nicht selbst heilend, betonte Elke Vaitkus, aber<br />

sie wirken auf die Seele. Auch den Magen-Darm-Bereich könnten sie<br />

beeinflussen. Beispielsweise bei Massagen können <strong>St</strong>offe über die<br />

Haut in den Körper aufgenommen werden und dort ihre Wirkung<br />

entfalten. Die Anwendung ätherischer Öle ist vielfältig und variiert<br />

– manche Öle können direkt auf die Haut aufgetragen werden oder<br />

dem Badewasser zugesetzt werden, aber nicht alle. Manche von ihnen<br />

finden in Duftlampen Verwendung.<br />

Im Verlauf der Veranstaltung schilderten die Besucherinnen verschiedene<br />

Beschwerden und Symptome… Und Elke Vaitkus hatte<br />

stets eine passende Substanz zur Hand, erklärte ihre Wirkungsweise<br />

und wie man sie am besten konkret anwendet. So präsentierte<br />

sie eine breite Auswahl von naturreinen ätherischen Ölen: Gegen<br />

Depressionen, depressive Verstimmung, Niedergeschlagenheit, Unruhe,<br />

Nervosität empfahl sie Litsea, ein frisches zitronenähnliches<br />

Öl, das von einem exotischen Baum aus China stammt. Seine roten,<br />

pfefferartigen Früchte und die Blätter werden destilliert. Verwendet<br />

wird es in Duftlampen. Das Öl wirke auch konzentrationsfördernd.<br />

Bei Schlafstörungen, Überreizung, aufgeregten Nerven, abendlicher<br />

Unruhe und nächtlichem Gedankenkreisen riet Vaitkus zur Verwendung<br />

von zwei speziellen Ölmischungen, die auch als Naturparfüm<br />

anwendbar sind. Mit Begeisterung probierten die Besucherinnen die<br />

verschiedenen Substanzen aus.<br />

Wer Interesse an den verschiedenen Ölen hat,<br />

kann sich in der Chemoambulanz bei Christine<br />

Neu-Reusch informieren: Telefon 292-7448.


<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> < VIA < 19<br />

Gesundheitsamt und Regierungspräsidium kontrollierten mit bestem Ergebnis<br />

Andreas Jablonski und Christiane Gul mit Karin Zimmer vom Regierungspräsidium Gießen beim Check up der Arbeitsprozesse in der Zentralsterilisation.<br />

Gute Noten für Zentralsterilisation<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

<strong>St</strong>erilisation in Krankenhäusern ist in aller Munde.<br />

Von mangelhafter Instrumentenaufbereitung und fehlenden Kontrollen ist die Rede.<br />

Am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> kann man sich<br />

in dieser Hinsicht ohne Bedenken auf den<br />

OP-Tisch legen: Der Zentralsterilisation im<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> wurde jetzt bei<br />

einer Kontrolle durch Karin Zimmer vom<br />

Dezernat für Arbeitsschutz des Regierungspräsidiums<br />

Gießen und Irmela Henrich vom<br />

Gesundheitsamt des Landkreises <strong>Limburg</strong>-<br />

Weilburg beste Qualität bei der Aufbereitung<br />

der Instrumente der <strong>Limburg</strong>er Klinik<br />

bescheinigt.<br />

Ohne vorherige Ankündigung wurde ein OP-<br />

Besteck aus dem Zentral-OP angefordert,<br />

welches dann von den beiden Gesundheitsinspekteurinnen<br />

eingehend geprüft und untersucht<br />

wurde. Das Ergebnis war hygienisch<br />

einwandfrei. „Mir ist ganz wichtig: das gesamte<br />

Personal ist fachkundig, das heißt die<br />

Mitarbeiter haben alle die Fachkundeprüfung<br />

für Zentralsterilisation abgelegt. Das ist schon<br />

einmal ein enormer Bonus“, konstatiert Karin<br />

Zimmer. Allein schon die Tatsache, dass die<br />

Zentralsterilisation in einer eigenen Abteilung<br />

untergebracht ist, gilt als Qualitätsfaktor.<br />

Ein weiterer Pluspunkt für das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>: hier<br />

fänden sich überwiegend Geräte, die nicht nur<br />

dem neuesten <strong>St</strong>and der Technik entsprechen,<br />

sondern auch alle validiert, das heißt deren Funktionen regelmäßig<br />

kontrolliert werden. Auch wurde der Abteilung bescheinigt,<br />

über ein besonders gut ausgereiftes Kontrollsystem zu verfügen.<br />

„Die Abläufe sind computergesteuert, das gefällt mir besonders<br />

gut“, konstatiert Karin Zimmer.<br />

Dass die Prüfung der beiden externen Fachfrauen ein solch gutes<br />

Ergebnis hat freut natürlich nicht nur den Leiter der Abteilung,<br />

Andreas Jablonski, sondern auch Geschäftsführer Klaus-Werner<br />

Szesik: „Die gute Arbeit in dieser Abteilung ist ein Kernstück unserer<br />

Sorgfaltspflicht gegenüber den Patienten.“<br />

Im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> sind elf Mitarbeiter in der Zentralsterilisation<br />

tätig. Diverse Reinigungsprogramme garantieren<br />

ein kontrolliertes Ergebnis, das Infektionsschutzgesetz sowie die<br />

Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes regeln die <strong>St</strong>andards.<br />

Zusätzlich ist in der Zentralsterilisation ein Qualitätsmanagementsystem<br />

nach DIN EN ISO 9000:2008 etabliert. die sich an<br />

den orientieren und durch regelmäßige Zertifizierungen garantiert<br />

werden. Mittels eines Barcodes lässt sich jeder Aufbereitungsprozeß<br />

der sterilisierten Instrument zurückverfolgen.<br />

72 Siebe werden täglich in der <strong>Vincenz</strong>-<strong>St</strong>erilisation aufbereitet.<br />

Insgesamt bestehen sie aus mehreren hundert OP-Besteckteilen.<br />

Die Instrumente werden in einem speziellen Reinigungs- und Desinfektionsautomaten<br />

gereinigt. Danach kontrollieren Fachkräfte<br />

die Instrumente auf etwaige Ablagerungen und Funktionstüchtigkeit.<br />

Im letzten Schritt werden die Instrumente für fünf Minuten<br />

134° heißem Wasserdampf ausgesetzt.


20 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Besonders eindrucksvoll: Das große Gesamtkunstwerk, das auch dauerhaft im Eingangsbereich der Klinik<br />

hängen wird. Davor die Gruppe der Patientinnen mit Kunsttherapeutin Ulla Schroeder (2.v.r.), Chefarzt PD<br />

Dr. Thomas Neuhaus (2.v.l.) und Oberärztin Dr. Ulricke Gürtler (4.v.r.).<br />

Unterhaltung mit meinem Schutzengel oder:<br />

Nur wer Nein sagen kann,<br />

kann auch Ja sagen<br />

Antworten auf den Augenblick: Bilder und<br />

Objekte aus der Kunsttherapie werden im<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> gezeigt<br />

Die Koffer sind gepackt. Abholbereit stehen sie im Foyer<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es. Gefüllt sind sie nicht etwa<br />

mit Wäsche oder normalem <strong>Krankenhaus</strong>bedarf. Ihr<br />

Inhalt ist ein ganz besonderer und besteht aus zwei Fächern.<br />

Das eine heißt „Zum Loslassen“: Hier finden sich<br />

„die Schwere, dunkle Gedanken, die Angst“. Im Gepäckfach<br />

sind die Gegenpole beheimatet: „Das Leichte und das Warme,<br />

das Glück und die Zuversicht, die Zweisamkeit und<br />

die Liebe zu meiner Familie, Unbeschwertheit, Fröhlichkeit<br />

und Freiheit“. Auch wenn sie noch im <strong>Krankenhaus</strong> zu besichtigen<br />

sind: diese Koffer sind längst auf der Reise, schon<br />

lange abgeschickt. Die Absender heißen Marianne, Ursula<br />

oder Gaby, die Empfänger sind schwieriger zu entziffern,<br />

vielleicht sogar schwer zustellbar: „Gott“, „Zum Himmel“<br />

oder ganz einfach „an mich“.<br />

Diese „Koffer“ sind einzigartige Dokumente. Als Packpapiertüte<br />

getarnt sind sie Zeugnisse einer besonderen Form der Krankheitsbewältigung,<br />

besonderen Mutes und auch einer ganz besonderen<br />

Ausstellung. Deren Titel ist Programm: „Antworten<br />

auf den Augenblick – Kunst als heilende Kraft“. Zu sehen sind<br />

außer den „Koffern“ viele Bilder und auch plastische Arbeiten<br />

aus der Kunsttherapie mit onkologischen, also an Krebs<br />

erkrankten Menschen. Kunsttherapeutin Ulla Schroeder, die<br />

seit drei Jahren zunächst im Brustzentrum <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>, später<br />

auch auf der Onkologie sowie der Palliativstation des <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es arbeitet, dankte „ihren“ Patientinnen<br />

dafür, dass sie ihre sehr persönlichen Arbeiten im Foyer der<br />

Klinik öffentlich ausstellen: „Ohne ihren Lebensmut, ihr Sich-<br />

Einlassen und ihre schöpferische Kraft wäre diese Ausstellung<br />

nicht möglich.“<br />

Die ganzheitliche Betrachtungsweise der Kunsttherapie, so Ulla<br />

Schroeder, arbeite mit der Kombination von Bewegung und<br />

kreativem Ausdruck: „Es gibt keine Grenzen für Gedanken und<br />

Gefühle, nur die Angst setzt Grenzen.“ Dass auf diesem Weg<br />

eindrucksvolle Ergebnisse erzielt werden, davon zeugen die


Die „Koffer“: Als Packpapiertüte getarnt stehen und hängen sie im Foyer des <strong>Krankenhaus</strong>es,<br />

ihr Gepäck ist von ganz besonderer Art und eher symbolischer Natur …<br />

zahlreichen Arbeiten im <strong>Vincenz</strong>-Foyer mit ihren oft sehr persönlichen<br />

Kommentaren ihrer Gestalterinnen: „ich umgebe den<br />

Krebs mit <strong>St</strong>acheldraht“, heißt es da. Man sieht „Blumenranken<br />

statt Blutbahnen, durch die Freude strömt“, „Metastasen,<br />

umgeben von meinen Abwehrkräften“ oder auch eine „Unterhaltung<br />

mit meinem Schutzengel“. Eine <strong>St</strong>ein-Perlenkette auf<br />

dem Fußboden steht für den Veränderungsprozess während der<br />

Kunsttherapie, das Symbol des <strong>St</strong>eins interpretiert Ulla Schroeder<br />

als Verbindung zwischen Himmel und Erde, als besonders<br />

konzentrierte Kraft. In Ton-Objekten drücken die Patientinnen<br />

ihre Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper aus: „Mein<br />

Körper als Schmerz-<strong>St</strong>reß“ oder „ich fühle mich behäbig wie<br />

ein Buddha“, so die Titel der Arbeiten. Aber sie heißen auch:<br />

„Ja zum Jetzt, den Moment leben. <strong>St</strong>ehenbleiben tut auch weh,<br />

warum dann nicht weitergehen.“<br />

Chefarzt PD Dr. Thomas Neuhaus hatte im Rahmen der Vernissage<br />

auf diese Ambivalenzen besonders aufmerksam gemacht:<br />

„Es ist eine wichtige Form des Verarbeitens. Und wir<br />

als Betreuende aus Medizin und Pflege sind dankbar für diese<br />

professionelle wie einfühlsame Begleitung, die unsere PatientInnen<br />

durch Frau Schroeder erfahren.“ Esther Scholz-Zerres<br />

von der Wiesbadener Kunstwerkstadt 77, die als Laudatorin<br />

in den kunsttherapeutischen Prozess einführte, bekräftigte:<br />

Neue Antworten auf schwierige Situationen zu finden verlange<br />

eine besondere Art der Kreativität, die ganz ausdrücklich<br />

keiner fachlichen Vorkenntnisse bedarf. Es bedürfe allerdings<br />

des Anstoßes, der Ermutigung und der einfühlsamen, professionellen<br />

Begleitung. Dass sich mit Ulla Schroeder am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

dieser Bereich als besondere Therapieform<br />

Auch der Vorsitzende der Dehrer Krebsnothilfe, Othmar Wagner, war Gast der<br />

Vernissage (3.v.l.), bei der angeregt über die sehr beeindruckenden und sehr<br />

persönlichen Werke diskutiert wurde.<br />

etabliert habe, sei nicht eben selbstverständlich. Doch<br />

wer könnte die Kunsttherapie besser charakterisieren,<br />

als die Patientinnen selbst: „Ich finde hier einen großen<br />

Leitfaden, Halt und viel Kraft“, bekannte Petra N. bei<br />

der Vernissage. „Ich komme an meine Gefühle heran“,<br />

berichtete Friederike W. „Kunsttherapie ist heilige Zeit<br />

– da komme ich, auch wenn ich den Kopf unter dem<br />

Arm trage.“<br />

Genauso kraftvoll und berührend, wie diese <strong>St</strong>atements<br />

der Patientinnen sind jedoch die Exponate selbst, die<br />

teils mit selbst verfassten Gedichten kommentiert sind.<br />

„Ich brauche etwas Halt, Zeit und Liebe zu mir selbst.<br />

Nur wer Nein sagen kann, kann auch Ja sagen.“ <strong>St</strong>immt:<br />

Warum nicht weitergehen, das hatten wir schon gelernt.<br />

Es gilt eben zu leben – so hatte Ulla Schroeder den kreativen<br />

Ausdruck der Arbeiten skizziert. Es gilt zu leben,<br />

das ist auch die Aussage dieser Ausstellung. Möge der<br />

Himmel die Botschaft hören …<br />

INFO<br />

Aktuell < VIA < 21<br />

Das Angebot der Kunsttherapie<br />

steht allen onkologischen Patienten<br />

der Klinik offen.


22<br />

An der Gesundheits- und Krankenpflegeschule des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

werden jährlich 25 neue junge Menschen ausgebildet<br />

ZUKUNFTSMARKT PFLEGE:<br />

Mehr Wissenschaft, mehr Professionalität und gute Perspektiven!<br />

Sie repräsentiert die größte Berufsgruppe<br />

im Gesundheitswesen und dennoch rekrutieren<br />

sich die Kenntnisse über diesen<br />

Berufsstand leider noch viel zu oft aus<br />

dem Trivial-TV: Krankenpflege heute, das<br />

erfordert nicht nur eine Vielzahl medizinischer<br />

Kenntnisse. Es braucht eigenständiges<br />

Mitdenken, die Fähigkeit Prioritäten<br />

zu setzen inmitten eines Spannungsfeldes<br />

vielschichtigster Aufgaben. Heute eröffnen<br />

sich jungen Menschen nach einer Ausbildung<br />

in der Pflege ganz neue Perspektiven–<br />

beispielsweise auch die Weiterqualifizierung<br />

über ein Fachhochschulstudium: in<br />

Pflegeforschung, Pflegemanagement und<br />

Pflegepädagogik.<br />

Die Gesundheits- und Krankenpflegeschule des <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es verfügt über 75 Ausbildungsplätze.<br />

Jährlich zum 1.Oktober beginnt das neue Ausbildungsjahr;<br />

25 neue Auszubildende werden jeweils<br />

aufgenommen. Dass der Pflegeberuf in den letzten<br />

Jahren als Beruf mit Zukunft wahrgenommen wird,<br />

spürt man auch hier: Angesichts der drohenden Alterspyramide<br />

sind in dieser Sparte beste Berufsaussichten<br />

zu verzeichnen. Während in anderen Branchen<br />

Arbeitsplätze wegfielen, stieg die Zahl der beschäftigten<br />

Pflegefachkräfte in den letzten Jahren um bis zu<br />

30 Prozent. Wer in diesem Bereich eine Ausbildung<br />

absolviert, hat also fast eine Arbeitsplatzgarantie.<br />

Seit 1927 werden an der Gesundheits- und Krankenpflegeschule<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> junge Menschen für den Pflegeberuf<br />

qualifiziert. Die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> offeriert<br />

als Träger besonders gute Bedingungen: Denn mit<br />

dem neuen <strong>St</strong>andort am Gesundheitszentrum <strong>St</strong>. Anna in<br />

Hadamar wurde die Schule mit aktuellster Technik und zeit-


gemäßen Medien ausgestattet; untergebracht ist sie in hellen,<br />

ansprechenden Räumen. Mit der Altenpflegeschule des<br />

Caritasverbandes für die Diözese <strong>Limburg</strong> teilen sich die<br />

Auszubildenden Klassen- und Schulungsräume. Bibliothek<br />

und ein EDV- Schulungsraum erlauben den Auszubildenden<br />

und Dozenten einen raschen und direkten Zugriff auf<br />

aktuelle Literatur und Informationsquellen.<br />

Persönlichkeit ist gefragt<br />

Denn über die intellektuellen Anforderungen, die dieser<br />

Berufsstand voraussetzt, täuschen sich viele allenthalben:<br />

„Der Horizont in der Pflegeausbildung ist sehr viel breiter<br />

geworden – letztlich geht es darum, im Rahmen der Ausbildung<br />

auf gleiche Augenhöhe mit anderen Fachberufen des<br />

Gesundheitswesens zu gelangen,“ sagt Franz-Josef Pitton,<br />

seit 25 Jahren Schulleiter der Einrichtung. Insbesondere<br />

nach der Novellierung des Krankenpflegegesetzes im Jahr<br />

2007 wird einiges mehr als bisher von den Schülerinnen<br />

und Schülern verlangt: sehr viel mehr Pflegewissenschaft,<br />

neue Einsatzgebiete, verschiedenste ambulante Praxiseinsätze,<br />

dies alles in 2100 Theorie- und 2500 Praxisstunden.<br />

Anatomisch-physiologische Kenntnisse, diagnostische und<br />

therapeutische Fähigkeiten werden sehr viel intensiver als<br />

zuvor in ihrem pflegerischen Kontext geprüft. Auswendig<br />

lernen allein reicht da nicht, es geht darum, Zusammenhänge<br />

zu erkennen und daraus resultierend adäquat zu<br />

agieren. „Hierfür braucht es Persönlichkeit“, konstatiert<br />

Franz-Josef Pitton. Denn schließlich sollen sich die Absolventen<br />

im Bereich der Pflege souverän bewegen können.<br />

Mehr Professionalität in der Pflege ist das Ziel.<br />

Und deshalb sieht der Paradigmenwechsel in der Pflegeausbildung<br />

u.a. eine sehr intensive Beschäftigung mit pflegewissenschaftlichen<br />

Verfahren, Methoden und Forschungsergebnissen<br />

vor. Evidenzbasierte, wissenschaftlich gestützte<br />

nationale Expertenstandarts zählen zu den Schwerpunktthemen<br />

des theoretischen Teils der Ausbildung, Qualitätskriterien,<br />

rechtliche Rahmenbedingungen, aber auch wirtschaftliche<br />

und ökologische Fragen werden intensiv diskutiert. Die<br />

Schüler sollen in der Lage sein, nach der Ausbildung auch<br />

selbst neue Qualitäts-, Behandlungs- und Betreuungskonzepte<br />

entwickeln und umsetzen zu können.<br />

Heut sind es Fünfundzwanzig Jahr´ -<br />

solang ist er nun schon für uns da.<br />

Gekleidet ist er immer adrett,<br />

auch seine Ausstrahlung- stets nett.<br />

Rasenmäher schert sein Haar,<br />

sagen Sie ist das wohl wahr?<br />

Lobend erwähnt sei auch seine <strong>St</strong>imme<br />

ruhig, entschlossen und ohne Grimme.<br />

FILM<br />

HOMMAGE AN EINEN SCHULLEITER<br />

INFO<br />

Zukunft und Perspektive < VIA < 23<br />

Wer Interesse an der Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger<br />

hat, kann sich mit einem aussagekräftigen Bewerbungsschreiben,<br />

Passfoto, tabellarischen Lebenslauf und dem<br />

letzten Zeugnis der Schule bzw. des Berufsabschlusses unter<br />

folgender Adresse bewerben:<br />

Caritas-Akademie <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Gesundheits- und Krankenpflegeschule<br />

Franz-Gensler <strong>St</strong>r. 7<br />

65589 Hadamar<br />

Telefon: (0 64 33) 87 65 19<br />

E-mail: Franz-Josef.Pitton@caritas-akademie-stvincenz.de<br />

Lernen Sie die Gesundheits- und Krankenpflegeschule<br />

auch im Film kennen: www.st-vincenz.de/mediathek<br />

Dazu gehört auch, sich selbst hinterfragen zu lernen: Die Auszubildende<br />

sollen die pflegerischen Erfordernisse im Team erklären und<br />

vertreten können, aber auch die Grenzen des eigenen Verantwortungsbereichs<br />

beachten lernen: Im Bedarfsfall muss eben die Unterstützung<br />

anderer Fachexperten eingefordert und organisiert werden – auch eine<br />

Form der Souveränität eines aufstrebenden Berufsstandes.<br />

Wörter wie Eigeninitiative und Verantwortung ziehen sich durch das<br />

gesamte neue Ausbildungskonzept, auch die konkreten Fachinhalte<br />

haben sich deutlich erweitert: vertiefte Einblicke in präventive, rehabilitative<br />

und palliative Arbeitsfelder sind neu hinzugekommen. Geblieben<br />

sind die intensive Auseinandersetzung mit dem sozialen Hintergrund<br />

der Patienten sowie die Berücksichtigung deren persönlicher<br />

Ressourcen: „Bei Defiziten helfen, Selbstständigkeiten fördern, Familienangehörige<br />

einbeziehen – diese Grundfragen bestimmen die gesamte<br />

Pflegeplanung“, erläutert der Leiter der Krankenpflegeschule.<br />

Dies alles macht deutlich: Auch wenn eine der größten<br />

bundesdeutschen Fernsehanstalten meint, Oberschwester Ingrid und<br />

Schwester Arzu mit enormen zeitlichen Kapazitäten für die Diskussion<br />

privater Angelegenheiten im Programm placieren müssen - die<br />

Scheinwirklichkeiten der Sachsenklinik haben im Kontext der heutigen<br />

Realität dieses Berufsstandes definitiv keinen Platz mehr…<br />

Immer mit Elan und voller Tatendrang<br />

des Öfteren nimmt er uns auch sehr hart ran.<br />

Ideale vertritt er wie kein andererauch<br />

ist er ein leidenschaftlicher Wanderer.<br />

Gesellig, voller Witz und Scherz<br />

Herr Pitton, ein Mann mit Herz.<br />

Ermunternd ist sein Wort,<br />

treibt selbst düstre Gedanken fort.<br />

Ein Herz voll so viel Engagement,<br />

sowas kommt nur selten vor.<br />

Zuverlässig und loyal,<br />

als Vater wäre er genial!<br />

Franz Josef Pitton ist ein Mann,<br />

dem jeder Schüler trauen kann!


24 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Vom Alltag eines Schutzengels<br />

Was macht eigentlich ein Anästhesist?<br />

Eindrücke aus dem Operationssaal des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

Von unserem Praktikanten Hendrik Wilke<br />

Viele kennen das Gefühl vor<br />

einer Operation. Man ist aufgeregt,<br />

besorgt und hat Angst.<br />

Angst, dass etwas schief gehen<br />

könnte. Angst,<br />

dass Narkose und<br />

Betäubung nicht<br />

wirken. Und<br />

Angst vor den<br />

darauf folgenden<br />

Schmerzen. Doch<br />

ist diese Angst<br />

berechtigt? Ich<br />

sage, nein. Und<br />

warum? Weil ich<br />

dabei war. Fünf<br />

Operationen im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

<strong>Krankenhaus</strong> habe ich live miterlebt,<br />

den Anästhesisten über<br />

die Schulter geschaut, mir ihre<br />

Arbeit erklären lassen.<br />

Bei einer typischen Operation wird der Patient<br />

erst einmal von einem Anästhesisten<br />

darüber aufgeklärt, was konkret mit ihm<br />

geschieht. Dies ist nicht nur aus juristischen<br />

Gründen wichtig (denn ein Patient muss ja<br />

auch schriftlich in die Behandlungen einwilligen),<br />

sondern vor allem auch ein psychologisches<br />

Moment: Die Aufklärung soll<br />

Hendrik Wilke, Schüler des <strong>Limburg</strong>er Gymnasiums<br />

Tilemannschule, bei seinem Einsatz im OP-Saal.<br />

dem Patienten auch ein wenig die Angst<br />

vor den Schmerzen nehmen. Danach bekommt<br />

der Patient ein Narkose- und ein Betäubungsmittel<br />

gespritzt. Über eine Maske<br />

wird ihm zusätzlich Narkosegas verabreicht.<br />

Ein etwa zwei<br />

Zentimeter dicker<br />

Schlauch, der in<br />

die Lunge eingeführt<br />

wird, sorgt<br />

für die Beatmung<br />

des narkotisierten<br />

Patienten. Über<br />

zusätzliche Kabel<br />

und Schläuche<br />

werden Herzfrequenz<br />

und Blut-<br />

druck gemessen;<br />

sie versorgen ihn<br />

auch mit den nötigen<br />

Medikamenten. Was sich in der Beschreibung<br />

vielleicht martialisch liest, tangiert<br />

den Betroffenen jedoch in keinster<br />

Weise: Er ist ja gut betäubt. Dies geschieht<br />

in einem kleinen Vorraum, vor dem eigentlichen<br />

Operationssaal.<br />

Im Operationssaal selbst werden die Kabel<br />

am Monitoring befestigt, hierüber können<br />

dann Herzfrequenz und Blutdruck kontrolliert<br />

werden. Die Aufgabe des Anästhesisten<br />

besteht hierbei in der exakten Überwachung<br />

des Patienten. Im Falle eines Falles<br />

reguliert er die Medikamentenzufuhr und<br />

greift bei erhöhtem Puls oder Blutdruck ein.<br />

Außerdem dokumentiert er detailliert alle<br />

seine Aktivitäten. Beispielsweise wenn er<br />

Adrenalin spritzt, um die Herzfrequenz zu<br />

beschleunigen oder auch die genauen Dosierungen<br />

der Schmerzmittel. Denn er steht in<br />

der Pflicht, für etwaige Fehler auch die volle<br />

Verantwortung für sein Handeln zu tragen.<br />

Beim Beobachten der Szenerie schießt mir<br />

ein Zeitungsartikel in den Kopf: Eine Patientin<br />

hatte ihre Operation bei vollem Bewusstsein<br />

miterlebt - das Muskelrelaxans<br />

hatte gewirkt, das Betäubungsmittel aber<br />

nicht. So hatte sie die Schmerzen ihrer<br />

Operation genau gespürt, konnte sich aber<br />

durch die Muskellähmung nicht bemerkbar<br />

machen. Eine Horrorvorstellung. Professor<br />

Dr. Dorothee Bremerich, Chefärztin der Anästhesie<br />

im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>, kann<br />

mich beruhigen: bei jedem Patienten wird<br />

zusätzlich zu den diversen Check up`s ein<br />

Kabel am Kopf befestigt, wird, um die Gehirnströme<br />

des Patienten zu messen. Wenn<br />

der Patient also Schmerzen verspürt, wird<br />

dies anhand der Gehirnströme erkennbar<br />

und sofort werden ihm weitere Schmerzmittel<br />

injiziert. Die Sorge, eine Operation leibhaftig<br />

mitzuerleben, ist also unberechtigt.<br />

Auch nach der Operation versorgt der Anästhesist<br />

den Patienten weiter hin mit Medikamenten<br />

und erstellt einen Plan für die<br />

weitere Schmerztherapie nach der OP.<br />

Also mein Resümee nach fünf Operationen<br />

im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> ist eindeutig:<br />

Der Anästhesist ist sozusagen der Schutzengel<br />

während und nach der Operation!


Ein <strong>Krankenhaus</strong> ist wie ein riesiger<br />

Organismus, aus der Vogelperspektive<br />

mag es wie ein riesiger Ameisenhaufen<br />

aussehen: viel Getriebe<br />

und immer voll von Leben. Ärzte,<br />

Schwestern, Pfleger und so viele<br />

Andere sorgen dafür, dass dieser<br />

Organismus leben kann, dass es vor<br />

allem auch den Patienten darin gut<br />

geht. Schnell werden dabei jedoch<br />

diejenigen vergessen, die nicht im<br />

Blickfeld des Patienten stehen. Was<br />

ist beispielsweise mit der Technik?<br />

Wer sorgt mit dafür, dass sich das<br />

<strong>Krankenhaus</strong> immer weiter entwikkelt,<br />

immer größer und moderner<br />

wird, wer überwacht die hochmoderne<br />

Medizintechnik, die den sich<br />

permanent ändernden <strong>St</strong>andards<br />

immer wieder anpasst? Wer wartet<br />

die Maschinen, wer überwacht ihre<br />

Arbeit? Hierfür ist eine ganz eigene<br />

Berufsgruppe zuständig: die<br />

Medizintechniker. Dirk Hofheinz,<br />

den Leiter der Medizintechnik des<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es, habe<br />

ich bei seiner Arbeit begleitet.<br />

Bericht < VIA < 25<br />

Was macht eigentlich …<br />

… ein Medizintechniker?<br />

Von einem Berufsalltag hinter den Kulissen ...<br />

Von unserem Praktikanten Hendrik Wilke<br />

Immer mit einem Telefon bewaffnet ist<br />

er gemeinsam mit seinen beiden Kollegen,<br />

Joachim Schmidt und Matthias<br />

Klamp, auf der Suche nach neuen Herausforderungen<br />

und Erkenntnissen. Dirk<br />

Hofheinz, immer zu Scherzen aufgelegt,<br />

nimmt seine Arbeit dennoch sehr ernst,<br />

geht gewissenhaft zu Werke.<br />

Auf <strong>St</strong>ation Fünf Ost IMC wird uns ein<br />

neues Beatmungsgerät vorgestellt - viel<br />

kleiner, kompakter und leichter zu bedienen<br />

als das bisherige. Dirk Hofheinz<br />

zeigt sich von den technischen Möglichkeiten<br />

dieses kleinen Apparates sichtlich<br />

überzeugt: Er empfiehlt der <strong>St</strong>ationsleiter<br />

Holger Kremer die Anschaffung, dieser<br />

entscheidet sich allerdings zunächst eine<br />

Probestellung, das heißt eine 14-tägige-<br />

Testphase. Kurz darauf erreichte uns wieder<br />

ein Anruf: Ein elektrisches Bett für<br />

stark Übergewichtige ist beschädigt und<br />

steht in der Bettenzentrale. Nach eingehender<br />

Untersuchung stellt Dirk Hofheinz<br />

fest, dass die Kabel gerissen sind und<br />

kontaktiert die zuständige Firma, um die<br />

entsprechenden Ersatzteile zu ordern.<br />

Zurück im Büro nimmt sich der Medizintechniker<br />

ein wenig Zeit für meine Fragen:<br />

Was hat ihn veranlasst, diesen Beruf zu<br />

wählen? Für Technik hat sich Dirk Hofheinz<br />

schon immer begeistert und machte zunächst<br />

eine Ausbildung als Kommunikationselektroniker.<br />

Sein damaliger Chef, ein<br />

Lieferant für <strong>Krankenhaus</strong>zubehör (Spritzen,<br />

<strong>St</strong>ethoskope,medizinische Geräte etc.) machte<br />

ihm den Vorschlag, es doch einmal als Medizintechniker<br />

zu versuchen. Also informierte er<br />

sich über das Metier und verband schließlich<br />

Hobby und Beruf: mit dem <strong>St</strong>udiengang zum<br />

staatlich geprüften Medizintechniker.<br />

Ob er seinen Beruf als persönlichen Traumberuf<br />

bezeichnen würde? Bei dieser Frage wird Dirk<br />

Hofheinz ganz nachdenklich und sagt schließlich:<br />

„Ich kann mir eigentlich gar keinen anderen<br />

Beruf für mich vorstellen.“<br />

Dies zeigte sich auch in meiner Seine Augen<br />

leuchteten geradezu nach dieser Frage. , „Mir<br />

gefällt die unplanbare Besonderheit, die Vielseitigkeit,<br />

das Kennenlernen der neusten medizinischen<br />

Geräte und natürlich der Umgang<br />

mit Mensch und Technik,“ gibt der 37jährige<br />

zu Protokoll. Bei den Negativa erwartete ich<br />

das hohe Maß an Flexibilität, das diesen Beruf<br />

immer wieder ausmacht. Doch genau das<br />

verneint Hofheinz: „Genau das macht meinen<br />

Beruf ja so spannend. Ich weiß nie was als<br />

nächstes passiert. Es gibt immer etwas zu tun.<br />

Langeweile gibt es bei uns nicht.“<br />

Mein Resümee nach einem halben Tag in der<br />

Medizintechnik: Dieser Beruf ist ein wichtiges<br />

Bindeglied zwischen Patient, Pflege und dem<br />

kaufmännischen Bereich. Hier zählen Pflichtbewusstsein,<br />

gute Organisation und fachliche,<br />

aber auch soziale Kompetenz.<br />

AUFGABEN EINES MEDIZINTECHNIKERS:<br />

Wartung, Dokumentation, Anschaffung und Hilfestellung bei<br />

Neuanschaffungen, Abschaffung, Reparatur, Kontrolle und<br />

Einhaltung der Prüffristen von medizinischen Geräten<br />

Die damit verbundene Organisation<br />

Durchführung/ Organisation von Schulungen für Mitarbeiter


26 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> und Gensler’sche <strong>St</strong>iftung unterstützen<br />

„Rumänienhilfe <strong>St</strong>. Nikolaus“ bei Rettung eines rumänischen <strong>Krankenhaus</strong>es<br />

Die Rettung des <strong>Krankenhaus</strong>es in Baneasa<br />

Von Gundula <strong>St</strong>egemann<br />

Ursula Martain bedankte sich im Namen der Rumänienhilfe bei allen Partnern,<br />

Helfern und Mitgliedern für die Unterstützung bei einer Bildershow mit einem<br />

Rückblick auf vier große Hilfstransporte.<br />

Gesundheitswesen und <strong>Krankenhaus</strong>betrieb sind von jeher Synonyme für soziales Engagement. Seit<br />

ungefähr zehn Jahren beteiligt sich die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> zusammen mit dem<br />

Evangelischen und Johanniter <strong>Krankenhaus</strong> Dierdorf-Selters und dem „Komitee Nothilfe <strong>Limburg</strong>“<br />

in der „Rumänienhilfe <strong>St</strong>. Nikolaus“ an sozialen Projekten in dem osteuropäischen Land.<br />

Um all jenen zu danken, die die Arbeit des Vereins<br />

unterstützen und sich an den vier großen Hilfstransporten<br />

beteiligt haben, hatte der Verein zu einem Treffen<br />

eingeladen, bei dem Ursula Martain, die Erste Vorsitzende,<br />

anhand einer Bildershow berichtete, wie die Hilfe vor<br />

Ort ankommt. Mittlerweile unterstützt der Verein unter<br />

anderem zwei Krankenhäuser und ein <strong>St</strong>raßenkinderhilfsprojekt<br />

in verschiedenen Regionen Rumäniens.<br />

Als wichtige Partner stehen dem Verein die beiden Krankenhäuser<br />

in <strong>Limburg</strong> und Dierdorf-Selters zur Seite. Unverzichtbar<br />

ist dabei auch der Beitrag des Nothilfekomitees,<br />

das sich wie auch das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> bereits mehrfach<br />

an den Transportkosten beteiligt hat. Die Transportko-<br />

Oft fehlt es in Rumänien schon an einfachsten Dingen. Die Menschen dort<br />

sind froh und dankbar für jede Hilfe.<br />

Spartanische Ausstattung im <strong>Krankenhaus</strong> in Baneasa<br />

sten für eine Fahrt betragen jeweils rund 4000 Euro, die durch Spenden<br />

aufgebracht werden müssen.<br />

Im Verlauf ihres Vortrags schilderte Ursula Martain, in welch einfachen<br />

Verhältnissen die Menschen in Rumänien leben. So berichtete sie unter<br />

anderem von einer Frau, die querschnittsgelähmt ist und in einem kleinen<br />

Häuschen ohne Fußboden lebt. Der Boden ist lediglich bedeckt mit<br />

gestampftem Lehm. Ihre einzige Möglichkeit zur Kommunikation ist ein<br />

Fenster, an das sie mit einem Hölzchen klopft, um sich bemerkbar zu<br />

machen. „Wir haben ihr einen Rollstuhl zur Verfügung gestellt, mit dem<br />

sie nun mobiler ist“, so Ursula Martain. Sie berichtete auch von einem<br />

jungen Mann, der vor sieben Jahren unverschuldet einen schweren Unfall<br />

hatte und ins Koma fiel. Seitdem wird er von seinen Eltern gepflegt<br />

und muss zu Hause künstlich beatmet werden. Jo Börgel, Mitglied des<br />

Vereins und Inhaber einer Firma, die beatmungsmedizinische Dienstleistungen<br />

und entsprechende Technik anbietet, stellte die Ausstattung zur<br />

künstlichen Beatmung einschließlich Zubehör zur Verfügung. Zwei Mal<br />

im Jahr fährt er hin, um die Geräte zu warten.<br />

„Solche Armut können wir uns gar nicht vorstellen“<br />

Oft fehle es an grundlegenden Mitteln, sagt Ursula Martain. So brachten<br />

die Helfer allein beim zweiten Hilfstransport im Jahre 2008 einen Lkw mit<br />

124 Umzugskartons nach Baneasa gefüllt mit Kleidung, Schuhen, Bettwäsche,<br />

Küchenutensilien, Fahrrädern, Kinderwagen, Schulranzen, Gasherd,<br />

Waschbecken, <strong>Krankenhaus</strong>betten, Matratzen, Nachtschränken, einem<br />

medizinischen Behandlungsstuhl, Schreibtischen, medizinischen Instrumentarien,<br />

Blutdruckgeräten plus Monitoring, Sauerstoffsättigungsgerät….<br />

„Alles das wird dringend dort gebraucht“, versichert Ursula Martain. „Egal,


ob höhenverstellbare Betten, Nachtschränkchen oder Nähmaschinen, um<br />

selbst Kleidung anfertigen zu können. Die Menschen dort leben in einer<br />

solchen Armut, wie wir sie uns nicht vorstellen können. Sie sind auf Hilfe<br />

angewiesen und unheimlich dankbar.“ Anhand zahlreicher Beispiele<br />

machte Ursula Martain deutlich, wie wichtig die Hilfe zur Selbsthilfe für<br />

die Menschen in Rumänien ist. Sogar ein vom <strong>Krankenhaus</strong> in Baneasa<br />

dringend benötigtes Auto hat der Verein an Dr. Niculescu, Leiter des<br />

<strong>Krankenhaus</strong>es, und seine Belegschaft übergeben können.<br />

INFO<br />

Ausblicke < VIA < 27<br />

„Ohne die Unterstützung der ‚Rumänienhilfe <strong>St</strong>. Nikolaus‘ wäre das<br />

<strong>Krankenhaus</strong> in Baneasa wie bereits zahlreiche andere wohl geschlossen<br />

worden“, machte Ursula Martain klar. So fehlte dort zum Beispiel eine<br />

Kühlkammer zur ordnungsgemäßen Lagerung von Verstorbenen. Deshalb<br />

wollten die Behörden das <strong>Krankenhaus</strong> schließen. Die „Rumänienhilfe <strong>St</strong>. Nikolaus“ konnte die nicht mehr benötigte Kühlkammer aus<br />

dem früheren <strong>Krankenhaus</strong> <strong>St</strong>. Anna in Hadamar als Spende<br />

erhalten und brachte sie ins <strong>Krankenhaus</strong> nach Baneasa. So<br />

konnte die Schließung in Baneasa abgewendet werden. Das<br />

<strong>Krankenhaus</strong> ist für rund 40 000 Menschen in der Region<br />

zuständig. Durch die Unterstützung der „Rumänienhilfe <strong>St</strong>.<br />

Nikolaus“ ist es relativ gut aufgestellt und kann die Menschen<br />

auch weiterhin medizinisch versorgen.<br />

Gemeinschaftsbild mit zahlreichen Helfern, bei denen sich Ursula Martain bedankte. Links im<br />

Bild vorn Jo Börgel, Erwin und Ursula Reuhl, Lothar Leinz, 2. Vorsitzender vom Komitee Nothilfe<br />

<strong>Limburg</strong>, Ursula Martain, 1. Vorsitzende der Rumänienhilfe, rechts im Bild Helmut Petri, ehemaliger<br />

Pflegedirektor am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>.<br />

Der Verein hat nicht viele Mitglieder – genau zwölf, die sich<br />

mit großem Engagement für die Rumänienhilfe einsetzen,<br />

darunter auch Helmut Petri, ehemaliger Pflegedirektor am<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>, mit seiner Frau Beate sowie Rechtsanwalt Erwin<br />

Reuhl, Verwaltungsratsvorsitzender der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> und Geschäftsführer des <strong>Krankenhaus</strong>es<br />

in Dierdorf-Selters, sowie seine Frau Ursula Reuhl. Alle Mitglieder<br />

engagieren sich mit großem persönlichen Einsatz,<br />

nicht nur durch eigene Spenden, sondern auch, indem sie die<br />

Transporte nach Rumänien zusammenstellen und begleiten.<br />

„Auch nach dem Beitritt Rumäniens in die EU ist Hilfe unverzichtbar“,<br />

so Ursula Martain. „Deshalb machen wir weiter.<br />

Damit der Verein weiterhin helfen kann, ist er auf Spenden<br />

angewiesen. Jeder Cent, der bei uns gespendet wird, kommt<br />

unmittelbar dem Projekt zugute.“ In diesem Jahr sollen noch<br />

zwei Transporte folgen.<br />

Ausführliche Informationen zu dem Hilfsprojekt<br />

im Internet unter www.st-nikolaus-rumaenienhilfe.de<br />

sowie Rumänienhilfe <strong>St</strong>. Nikolaus, Ursula Martain,<br />

1. Vorsitzende, Telefon (0 26 61) 47 19,<br />

E-Mail: humartain@online.de<br />

Bankverbindung: Westerwaldbank eG Selters,<br />

Konto: 20223715, BLZ: 57391800.


28 > VIA > Spenden: WIR SAGEN DANKE ...<br />

BESONDERES JUBILÄUM:<br />

TCGW Elz spendete zum<br />

zehnten Mal 875.- Euro<br />

für die <strong>St</strong>rahlentherapie<br />

Gute Nachricht für die Chefärztin des Instituts<br />

für <strong>St</strong>rah-lentherapie am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>,<br />

Dr. Claudia Hartmann: Der Tennis-Club Grün-Weiß<br />

Elz (TCGW) hält auch unter der neuen Führung der<br />

Abteilung an seiner guten vorweihnachtlichen Gewohnheit<br />

fest. Eine Spende von 875 Euro übergaben<br />

TCGW-Vorsitzender Rechtsanwalt Uwe Licht und sein<br />

<strong>St</strong>ellvertreter Michael Eidt jetzt im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>.<br />

Eine Geste, die gleichzeitig ein kleines Jubiläum<br />

ist: Denn die Organisatoren des TCGW können<br />

mittlerweile schon auf zehn Jahre Spenden-Tradition<br />

an die <strong>Vincenz</strong>-<strong>St</strong>rahlentherapie zurückschauen.<br />

Der einzige Wermutstropfen bei der Jubiläums-Spendenübergabe:<br />

Erstmals lag die Spendensumme un-ter<br />

tausend Euro. Das schlechte Wetter hatte dem Tennisclub<br />

bei seinem Peter-Ramroth-Gedächtnisturnier im<br />

Sommer einen <strong>St</strong>rich durch die Rechnung gemacht.<br />

Denn die Verbundenheit mit dem Institut für <strong>St</strong>rahlentherapie<br />

und Radioonkoologie rührt von den Erfahrungen,<br />

die das ehemalige Teammitglied des Vereins, der<br />

an Krebs verstorbene Peter Ramroth, vor Jahren mit<br />

dem Team unter seinem damaligen Chefarzt Prof. Dr.<br />

Dr. Ion Chiricuta gemacht hatte. Aufgrunddessen wie<br />

Großzügige Spende für die <strong>Vincenz</strong>-Kinder:<br />

Elzer Schreinerei unterstützt Kinderfachabteilung<br />

Fast zehn Jahre ist es nun schon her, dass die Kinderfachabteilung<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es mit viel Phantasie<br />

kindgerecht und mit warmen Farben und päda-gogisch<br />

wertvollem Spielzeug ausgestattet worden war. Doch damit<br />

ein solches Konzept leben kann, ist gerade in diesen gesundheitspolitischen<br />

Zeiten kontinuierliche Unterstützung<br />

notwendig. Denn für kindgerechte Ausstattung einer <strong>St</strong>ation<br />

steht gerade in Zeiten schmaler Kassen kaum mehr Geld<br />

zur Verfügung: die Kosten für solche Philosophien sieht die<br />

normale Kassenabrechnung nicht vor, sie liegen außerhalb<br />

jeden Budgets. Diese Finanzierungslücke wird auf der Kinderstation<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> immer wieder durch großzügige<br />

Spenden ausgeglichen: In diesem Jahr durch eine Schreinerei<br />

aus Elz: Die Holzmanufaktur Peter Faust unterstützt<br />

in jedem Jahr anstelle von Weihnachtsgeschenken an ihre<br />

Kunden und Geschäftspartner einen sozialen Zweck - in<br />

diesem Jahr konnte die Kinderfachabteilung davon profitieren.<br />

Einen dringend benötigten, hochwertigen Kinderhochstuhl<br />

aus Holz hatte Peter Faust gleich direkt im Gepäck (aus<br />

Berufsehre, wie sich von selbst versteht), gleichzeitig überreichte<br />

er noch einen zusätzlichen Scheck über 400 Euro!<br />

Spendenübergabe in der Baustelle für die neue <strong>St</strong>rahlentherapie des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>: Chefärztin<br />

Dr. Claudia Hartmann und Geschäftsführer Klaus-Werner Szesik (beide links) dankten<br />

dem TCGW-Vorsitzenden Uwe Licht und seinem <strong>St</strong>ellvertreter Michael Eidt für die stolze<br />

Spendensumme von 875.- Euro sowie für die Fortsetzung der guten Tradition.<br />

natürlich in Erinnerung an den ehemaligen Sportkameraden unterstützt<br />

der Club die besonderen Behandlungsverfahren am <strong>Limburg</strong>er In-stitut.<br />

Der Erlös kommt jeweils durch die <strong>St</strong>artgebühren, als auch durch gezielte<br />

Spenden sowohl der Elzer Spieler, als auch der Mitglieder befreundeter<br />

Vereine zusammen.<br />

Im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> freute sich nun neben der neuen Chefärztin<br />

auch Geschäftsführer Klaus-Werner Szesik über die immer noch<br />

große Summe. Auch wenn sich der Betrag angesichts des Fünf-Millionen-Projekts<br />

Neubau <strong>St</strong>rahlentherapie verschwindend klein ausmachen<br />

mag – Dr. Hartmann versicherte, dass das Geld unmittelbar den Patienten<br />

zugute kommen werde – aller Voraussicht nach werde es in die<br />

Gestaltung der neuen Räumlichkeiten mit sensiblen, Optimismus ausstrahlenden<br />

Kunstwerken einfließen.<br />

Die Freude auf der Kinderstation<br />

war groß,<br />

gibt es doch hohen<br />

Verschleiß des vielgenutzten<br />

Spielzeugs<br />

zu verzeichnen. Denn<br />

genau dafür soll die<br />

großherzige Spende<br />

auf Wunsch der Familie<br />

Faust verwandt werden<br />

– die stolze Summe aus<br />

Elz wird nun helfen,<br />

das Angebot auf dem pädagogisch neuesten <strong>St</strong>and zu halten! Darüber<br />

freuten sich sicht nur die <strong>St</strong>ations- und Pflegedienstleitung, sondern<br />

auch die kleinen Patienten, Finley Borsch aus Villmar (ganz links auf<br />

dem Arm seiner Mutter) und die Melina Noll aus Frickhofen. Belegärztin<br />

Dr. Gabriele Elsner von der am <strong>Krankenhaus</strong> angesiedelten Praxis<br />

für Kinder- und Jugendmedizin (3.v.l.), die stellvertretende Pflegedirektorin<br />

Petra Hoffmann (ganz rechts) und die pflegerische <strong>St</strong>ationsleiterin<br />

Silvia Weyand (4.v.l.) dankten Peter Faust sehr für die großherzige<br />

Unterstützung!


Dankte für die Hilfe ihrer Kolleginnen und Kollegen aus Medizin und Pflege: Oberin Schwester Hilda Palakuzhayil, die stellvertretend den<br />

Scheck aus der Tombola der Weihnachtsfeier von Neurologie, <strong>St</strong>ation E West, <strong>St</strong>roke Uni und ZNA entgegennahm. Neben ihr Anette Anders<br />

(ganz links) und Chefarzt Dr. Christoph Oberwittler, ganz rechts Andreas Motz und Katharzyna Czyj.<br />

Spende < VIA < 29<br />

500.- Euro hat das Team der Neurologie gemeinsam mit den Mitarbeitern der <strong>St</strong>ation E West,<br />

der <strong>St</strong>roke Unit sowie der Zentralen Notaufnahme (ZNA) für die indischen Ordensschwestern<br />

unseres Hauses, die Sisters of Nazareth, gesammelt. Das Geld war im Rahmen einer Tombola<br />

auf der gemeinsamen Weihnachtsfeier zusammengekommen.<br />

Wie schon beim Spendenlauf des Oberarztes der Kardiologie, Dr.<br />

Klaus Nitsche, soll das Geld zur Unterstützung des Medizinstudiums<br />

einer jungen Ordenssschwester in Indien verwandt werden.<br />

Diese Unterstützung ist deshalb so wichtig, weil an dem <strong>Krankenhaus</strong><br />

in Adimali, welches die Ordenssschwestern betreiben, großer<br />

Ärztemangel herrscht: „Die meisten Ärzte bleiben nicht lange in<br />

dieser unterentwickelten Gegend“, sagt Schwester Hilda Palakuzhayil,<br />

die seit Juli Oberin des Ordens in <strong>Limburg</strong> ist.<br />

Um den Ärztemangel des <strong>Krankenhaus</strong>es zu beheben, soll nun so<br />

bald wie möglich eine Ordensschwester selbst Medizin studieren. Der<br />

Orden ist allerdings wirtschaftlich nicht in der Lage, dieses <strong>St</strong>udium<br />

komplett selbst zu finanzieren. Deshalb dankte Schwester Hilda ganz<br />

besonders für die tolle Unterstützung ihrer Kolleginnen und Kollegen<br />

aus Medizin und Pflege: „Ich bedanke mich recht herzlich für Eure<br />

Hilfe, Gott segne Euch.“<br />

Das Team der indischen Ordensschwestern. Am 1. April <strong>2011</strong><br />

ist der Orden seit 20 Jahren im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> tätig.<br />

Team Neurologie spendete für indische Ordensschwestern<br />

Bildung und medizinische Versorgung<br />

für die Ärmsten der Armen<br />

Die Ordensgemeinschaft<br />

der insgesamt<br />

rund 700 Schwestern<br />

zählenden Sisters<br />

of Nazareth wurde<br />

1948 in Kerala (Indien)<br />

gegründet. Die<br />

Gemeinschaft engagiert sich in der Famlientherapie und betreibt ein<br />

Therapiezentrum für sucht- und psychisch kranke Menschen, eine<br />

Schule, einen Kindergarten, ein Waisenhaus und das <strong>Krankenhaus</strong><br />

in Adimali. Ein Engagement für Menschen, die sich so etwas wie Bildung<br />

oder medizinische Versorgung überhaupt nicht leisten könnten.<br />

Nicht zuletzt um diesen Einsatz für die Ärmsten der Armen finan-<br />

zieren zu können, arbeiten indische Schwestern in Deutschland,<br />

eben unter anderem auch in unserem <strong>Krankenhaus</strong>.<br />

Adimali ist eine unentwickelte Bergregion im südindischen Kerala.<br />

Die Menschen dort haben oft keinerlei medizinische Versorgung.<br />

Daher versorgen die Sisters of Nazareth die Patienten dort<br />

direkt vor Ort, sind in einer mobilen medizinischen Ambulanz<br />

– teils auch zu Fuß – immer auf den dem Weg zu den Menschen.<br />

Weil es in Indien keine Krankenversicherung gibt und die<br />

Patienten meist sehr arm sind, wird diese Versorgung kostenlos<br />

geleistet, auch im <strong>Krankenhaus</strong> selbst.<br />

Wie unsere <strong>Limburg</strong>er Klinik steht auch das <strong>Krankenhaus</strong> in<br />

Adimali auf einem Berg. 1985 wurde dort mit zwei Ärzten und<br />

50 Betten die medizinische Versorgung in dieser abgelegenen<br />

Gegend aufgebaut. Heute ist das <strong>Krankenhaus</strong> der Sisters of<br />

Nazareth ein medizinisches Zentrum mit 200 Betten und fünf<br />

Abteilungen, in denen zwölf Ärzte beschäftigt sind und rund 30<br />

Schwestern in der Pflege arbeiten. Schwester Hilda: „Dafür hat<br />

unser Orden bis heute noch keinerlei Unterstützung seitens der<br />

<strong>St</strong>adt Adimali erhalten.“ Erst kürzlich sei jedoch die Entwicklung<br />

einer Blutbank für die gesamte Umgebung vom Gesundheitsministerium<br />

genehmigt worden.<br />

Das ordenseigene Credo lautet von daher nicht von un-gefähr<br />

„Für Gott und die Welt“. Im Namen der Nächstenliebe den Mitmenschen<br />

helfen, „Gottes Liebe in der Welt sichtbar machen“,<br />

wie Oberin Hilda es formuliert. Die Spende der Neurologie wird<br />

nun ihren Teil dazu beitragen, diese Botschaft durch aktives Engagement<br />

unter die Menschen zu bringen …


30 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Weihnachtskonzerte für die Patienten im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Nahm stellvertretend den Dank von Geschäftsführer Klaus-Werner Szesik entgegen: die Leiterin der<br />

Bläserklasse 6a, Pia Koch. Das Ensemble hatte kostbare Ferienzeit geopfert, um für die Patienten des<br />

<strong>Krankenhaus</strong>es in der Cafeteria traditionelle und moderne weihnachtliche Weisen zu spielen.<br />

Kurz vor Weihnachten noch im <strong>Krankenhaus</strong>,<br />

eventuell sogar wenig Chancen auf ein Fest in<br />

den eigenen vier Wänden – da kann die vorweihnachtliche<br />

<strong>St</strong>immung gegen Null gehen.<br />

Dennoch gibt es auch im <strong>Krankenhaus</strong> Chance<br />

auf vorweihnachtliche <strong>St</strong>immung, ein wenig<br />

Be-sinnlichkeit. So hatte die <strong>Krankenhaus</strong>leitung<br />

zum Weihnachts-Singen der Mädchenkantorei<br />

<strong>Limburg</strong> eingeladen; spontan hatte<br />

einige Tage zuvor auch die Bläserklasse 6a<br />

der Marienschule <strong>Limburg</strong> gleich nach Schulschluss<br />

kostbare Ferienzeit geopfert und in der<br />

Cafeteria der Klinik traditionelle und moderne<br />

weihnachtliche Weisen aufgespielt.<br />

Schwungvolles Programm mit viel Optimismus: Impression<br />

vom Auftritt der Bläserklasse 6a der Marienschule <strong>Limburg</strong>.<br />

Lieder vom Warten, der Hoffnung<br />

und dem Licht in der Dunkelheit<br />

Der schwungvolle Charakter des Programms sorgte<br />

für fröhliche <strong>St</strong>immung und optimistische Ausblicke<br />

– die Musikantinnen wurden erst nach drei<br />

Zugaben von Geschäftsführer Klaus-Werner Szesik<br />

„in die Ferien entlassen“…<br />

Judith Schnell, die neue Domchordirektorin und damit<br />

Leiterin der Mädchenkantorei am Dom zu <strong>Limburg</strong> hatte<br />

bereits kurz nach ihrem Dienstantritt im Spätsommer<br />

Kontakt mit dem <strong>Krankenhaus</strong> aufgenommen: „Ein solch<br />

sozialer Aspekt ist mir in der Arbeit mit den Mädchen ganz<br />

besonders wichtig.“ Von ihrer beruflichen Provenienz aus<br />

Würzburg war Judith Schnell ein solches Procedere gewohnt:<br />

Am dortigen Julius-Spital hat das Adventssingen<br />

für die Patienten eine lange Tradition. „So etwas wollte ich<br />

auch hier in <strong>Limburg</strong> gern aufleben lassen“, so die engagierte<br />

Domchordirektorin.<br />

Für das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> und seine Patienten hatte sie ein buntes<br />

Programm aus Advent- und Weihnachtsliedern zusammengestellt,<br />

die das Warten, die Hoffnung und das Licht


zum Thema hatten. Ihre ganz persönliche Botschaft an<br />

die Patienten: „Wir möchten damit das Warten erleichtern,<br />

und trotz der widrigen Umstände einen freudig klingenden<br />

Ausblick auf Weihnachten geben und ein wenig<br />

Trost und Freude zu Ihnen bringen.“ Die glockenklaren,<br />

wunderbar aufeinander abgestimmten Mädchenstimmen<br />

und die sorgfältige Auswahl der Lieder taten ein übriges,<br />

diesen Wunsch Realität werden zu lassen.<br />

Im Anschluss an das kleine Konzert im Foyer, gingen<br />

die 30 Sängerinnen mit ihrer Chorleiterin begleitet vom<br />

<strong>Krankenhaus</strong>direktorium über ausgewählte <strong>St</strong>ationen der<br />

Klinik, damit auch die bettlägerigen Patienten etwas von<br />

der vorweihnachtlich-besinnlichen Atmosphäre aufnehmen<br />

konnten – die Türen der Patientenzimmer waren<br />

eigens geöffnet worden. Geschäftsführer Klaus-Werner<br />

Szesik: „Wir sind sehr dankbar für dieses wunderbare<br />

Angebot der Mädchenkantorei, das uns eine ganz be-<br />

Rückblicke < VIA < 31<br />

„ Wir möchten damit das Warten erleichtern, und trotz der widrigen Umstände einen freudig<br />

klingenden Ausblick auf Weihnachten geben und ein wenig Trost und Freude zu Ihnen bringen.“<br />

Glockenklare <strong>St</strong>immen, mit Bedacht ausgesuchte Lieder: die<br />

Mädchenkantorei am Dom zu <strong>Limburg</strong> bei ihrem Auftritt im Foyer.<br />

Will mit dem Adventssingen eine Tradition aufleben lassen:<br />

Domchordirektorin Judith Schnell, neben Geschäftsführer<br />

Klaus-Werner Szesik und <strong>St</strong>ationsleitung Hiltrud Benner.<br />

Die Weihnachtsansprache des Bürgermeisters von <strong>Limburg</strong> an die Patienten<br />

exklusiv bei Kanal 1 <strong>Vincenz</strong> TV.<br />

sondere vorweihnachtliche Geste gegenüber unseren Patienten<br />

ermöglicht hat.“<br />

Friedhelm Gundlach, <strong>St</strong>udioleiter des ehrenamtlich betriebenen<br />

Patientensenders Kanal 1 <strong>Vincenz</strong> TV hatte das Programm der<br />

Mädchenkantorei aufgezeichnet; es war während des fünfstündigen<br />

Weihnachtsprogramms des Senders, welches vom 24.12.<br />

bis einschließlich 26.12. ausgestrahlt wurde, auf Kanal 1 zu<br />

sehen und zu hören.


32 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Aufgaben nehmen zu – Vorsitzender gesucht<br />

Die Dehrner Krebsnothilfe<br />

braucht Mitarbeiter<br />

Der Arbeitsumfang der Dehrner<br />

Krebsnothilfe e.V. nimmt<br />

von Jahr zu Jahr zu. In dieser<br />

Situation sucht der Verein Personen,<br />

die aktiv im Vorstand des über 400 Mitglieder<br />

zählenden Vereins mitwirken. Vorsitzender<br />

Ottmar Wagner, der den Verein seit zwei Jahren<br />

führt, wird das Amt Mitte <strong>2011</strong> niederlegen. Ein<br />

Nachfolger ist noch nicht in Sicht.<br />

In der Jahreshauptversammlung gewährte Wagner einen<br />

umfassenden Rückblick über die Entwicklung des seit 15<br />

Jahren über Dehrn hinaus in der Region tätigen Vereins,<br />

der schon so viel Gutes geleistet hat und den niemand<br />

missen möchte, der sich als Betroffener an die Helferinnen<br />

und Helfer gewandt hat.<br />

Mit zunehmendem Alter habe sich auch das Hilfs-angebot<br />

des Vereins erweitert und ein breites Spektrum<br />

erreicht. Zu den allgemeinen und auch finanziellen<br />

Hilfsangeboten sei 1998 die psycho-onkologische Unterstützung<br />

der Betroffenen und Angehörigen hinzugekommen,<br />

neuerdings sei ein Netzwerk von Psychologen und Therapeuten<br />

geknüpft worden. Die Kontakt- und Informationsstelle in<br />

der <strong>Limburg</strong>er Barfüßerstraße 13 werde von 23 ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützt.<br />

Wagner: „In fünfeinhalb Jahren haben sich dort über 1.000<br />

Menschen informiert und von unseren Materialen Gebrauch<br />

gemacht, allein 156 Mal im vergangenen Jahr.“ Auf dem<br />

Vereinstelefon (06431) 973914 gingen monatlich etwa 50<br />

Anrufe ein. Bereits im ersten Monat nach der Neuinstallation<br />

der Homepage www.dehrner-krebsnothilfe.de seien 630<br />

Besucher gezählt worden.<br />

In den ersten zehn Jahren konnte der Verein laut Wagner<br />

einen Betrag von ca. 212.000 Euro für die vielfältigen Aufgaben,<br />

Hilfen und Unterstützungen aufwenden. Inzwischen<br />

habe sich der Betrag dank Beiträgen und vieler Spenden auf<br />

554.000 Euro erhöht, davon allein 2010 runde 75.300 Euro.<br />

Im November seien sieben neue Mitglieder aufgenommen<br />

worden. Der Verein beteilige sich an den <strong>Limburg</strong>er Gesundheitstagen<br />

und stehe bei verschiedenen Anlässen an Infoständen<br />

Rede und Antwort, nicht zuletzt werden traditionell<br />

an einem Samstag im Advent in Dehrn Weihnachtsbäume<br />

verkauft – der Erlös kommt natürlich der gemeinsamen Arbeit<br />

zugute.<br />

Im Sommer fand mit Prof. Dr. Chiricuta eine gemeinsame<br />

Veranstaltung zur Eröffnung einer Begegnungsstätte im <strong>Limburg</strong>er<br />

Kloster Bethlehem statt, deren ehemalige Kapelle vom<br />

Bürger- und Armenfonds der <strong>St</strong>adt als „Haus der Hoffnung“<br />

eröffnet wurde und von der Krebsnothilfe genutzt werden<br />

darf. Chiricuta plant dort mit Chefärzten des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong>es und dem Ernährungsteam eine Vortragsveranstaltung<br />

zur Prävention und Wiedererlangung der Gesundheit<br />

bzw. Milderung der Nebenwirkungen bei Krebs.<br />

flu


43<br />

43 Jahre<br />

in der <strong>Vincenz</strong>-Küche<br />

Dankeschön an Hans Ortel<br />

Dieser Abschied fällt allen schwer:<br />

Hans Ortel geht mit 63 Jahren in den wohlverdienten<br />

Ruhestand. Über 43 Jahre lang war die<br />

<strong>Vincenz</strong>-Küche sein zweites Zuhause und das<br />

durchaus im doppelten Sinne: Schon Hans Ortels<br />

Vater Werner war jahrzehntelang der Küchenchef<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>.<br />

Doch auch das jetzige Küchenteam ist davon überzeugt:<br />

„Wir waren ein bisschen seine Familie.“ Seine<br />

Kollegin Gerdi Helling-Simon wird ihn besonders<br />

vermissen: Ein ganz Lieber sei er gewesen, der Hans.<br />

Nie krank, nie gemosert, einfach ein liebenswerter<br />

Mensch. Doch sie freut sich, dass er nun auch mehr<br />

Zeit für seine Hobbies hat: Hans Ortel ist ein passionierter<br />

Reiter und interessiert sich für Geschichte:<br />

Historisch ist er unheimlich bewandert“, weiß Gerdi<br />

Helling-Simon.<br />

Außerdem liebt er die Musik, im Besonderen die Operette.<br />

Aufführungen in der <strong>St</strong>adthalle besucht er gern,<br />

zu Hause hört er alte Schallplatten. Ihm wird also<br />

auch als Rentner nicht langweilig werden.<br />

Gerdi Helling-Simon wird ein Auge darauf haben, ob<br />

dem auch so ist, sprich: ob es Hans Ortel auch ohne<br />

seine Arbeit gut geht. Denn sie ist in Niederhadamar<br />

Hans Ortels Nachbarin – und von daher wird die<br />

Verbindung zur <strong>Vincenz</strong>-Küche ohnehin nie so ganz<br />

abreißen ...<br />

Oster- Rezept<br />

Osterkranz<br />

750 g Mehl<br />

75 g Zucker<br />

2 Pk. Trockenhefe (à 7 g)<br />

1 Prise Salz<br />

200 g Butter<br />

300 ccm Milch<br />

2 Eier<br />

375 g Rosinen<br />

100 g Mandelstifte<br />

1 Eigelb<br />

1 Eßl. Milch<br />

Mehl zum Bearbeiten des Teigs<br />

Mehl mit Zucker, Hefe und Salz mischen. Butter bei milder<br />

Hitze schmelzen.<br />

Milch, das geschmolzene Fett und Eier zur Mehlmischung<br />

geben und alles mit den Knethaken des Handrührers zu einem<br />

glatten Teig verarbeiten.<br />

Teig mit Mehl bestäuben und zugedeckt etwa 30 Minuten<br />

gehen lassen, bis er sein Volumen verdoppelt hat.<br />

Rosinen mit heißem Wasser kurz abspülen, abtropfen lassen.<br />

Rosinen und Mandelstifte unter den Teig kneten.<br />

Teig halbieren und auf der bemehlten Arbeitsfläche zu zwei<br />

50 cm langen <strong>St</strong>rängen rollen. Die beiden <strong>St</strong>ränge zu einem<br />

Kranz von etwa 28 cm Durchmesser drehen.<br />

Den Kranz auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen. Evt.<br />

herausstehende Rosinen in den Teig drücken. Den Kranz<br />

zugedeckt noch einmal etwa 10 Minuten gehen lassen.<br />

Eigelb mit Milch verquirlen, den Kranz damit einpinseln. Auf<br />

der 2. Einschubleiste von unten im vorgeheizten Ofen bei<br />

200 Grad (Gas 3) 30 bis 40 Minuten backen.<br />

Der Osterkranz lässt sich wunderbar am Tag vorher backen.<br />

Besonders dekorativ sieht er aus, wenn man bunt bemalte<br />

oder gefärbte Eier in die Mitte legt.<br />

Vorbereitungszeit (ohne Gehzeit): ca. 30 Minuten<br />

Backzeit: 30 bis 40 Minuten<br />

Umluft: 25 bis 35 Minuten bei 200 Grad<br />

Pro <strong>St</strong>ück ca. 7 g Eiweiß, 13 g Fett, 5<br />

0 g Kohlenhydrate = 1500 Joule (359 Kalorien).


VIA > Personalia<br />

PERSONALNACHRICHTEN<br />

Akademisches Lehrkrankenhaus der Justus-Liebig-Universität Giessen<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Limburg</strong><br />

Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:<br />

NAME EINSATZORT EINTRITT<br />

Camici, Erkan Anästhesie 01.01.<strong>2011</strong><br />

Dori, Karl Technische Abteilung 01.01.<strong>2011</strong><br />

Göbel, Miriam Neurologie 01.01.<strong>2011</strong><br />

Haberer, Simon Med. Klinik 01.01.<strong>2011</strong><br />

Horz, Monique Zentral-OP 01.01.<strong>2011</strong><br />

Kelly, Esther <strong>St</strong>ation 6 Ost 01.01.<strong>2011</strong><br />

Kreckel, Sonja EKG/LHK 01.01.<strong>2011</strong><br />

Loeven, Jutta Zentrales Schreibzimmer 01.01.<strong>2011</strong><br />

Noll, Kerstin <strong>St</strong>ation 5 West 01.01.<strong>2011</strong><br />

Pittner, Carsten Med. Klinik 01.01.<strong>2011</strong><br />

Scheid-Völker, Annette Kreißsaal 01.01.<strong>2011</strong><br />

Scheurer-Winter, Katja <strong>St</strong>ation 3 Ost 01.01.<strong>2011</strong><br />

Schughart, Eva-Maria Anästhesie-OP 01.01.<strong>2011</strong><br />

Dr. Spath, Anna Lena Frauenklinik 01.01.<strong>2011</strong><br />

Spies, Carsten Med. Klinik 01.01.<strong>2011</strong><br />

Travniczek, Daniel Unfallchirurgie 01.01.<strong>2011</strong><br />

Werich, David Radiologie 01.01.<strong>2011</strong><br />

Hannappel, Carmen Zentrales Schreibzimmer 01.02.<strong>2011</strong><br />

Jung, Franziska Physikalische Therapie 01.02.<strong>2011</strong><br />

Ohlemacher, Chantal Apotheke 01.02.<strong>2011</strong><br />

Zahn, Nina Zentral-OP 01.02.<strong>2011</strong><br />

Klein, Vanessa Krankenpflegeschule 15.02.<strong>2011</strong><br />

Klingebiel, Dominica <strong>St</strong>ation 1 West 15.02.<strong>2011</strong><br />

Kungl, <strong>St</strong>efanie Med. Klinik 01.03.<strong>2011</strong><br />

Weid, Florian Anästhesie 01.03.<strong>2011</strong><br />

Thielmann, Anke <strong>St</strong>ation 7 West 01.03.<strong>2011</strong><br />

Wölk, Renate Apotheke 15.03.<strong>2011</strong><br />

Ruhestand:<br />

NAME ABTEILUNG AUSTRITT<br />

Deppisch, Regina <strong>St</strong>ation 1 Ost <strong>St</strong>roke 31.01.<strong>2011</strong><br />

Lierke, Katharina Allgemeinchirurgie 31.03.<strong>2011</strong><br />

Verstorbene:<br />

NAME ABTEILUNG STERBEDATUM<br />

Jung, Ilse Pflegedienst 03.12.2010<br />

Gapp, Hedwig Wirtschafts- u. Versorgungsdienst 18.01.<strong>2011</strong>


Jubiläen Januar bis März <strong>2011</strong>:<br />

NAME ABTEILUNG DATUM JAHRE<br />

Scheer, Michaela <strong>St</strong>ation 2 West 01.01.<strong>2011</strong> 10<br />

Afscharian, Mehdi Med. Klinik 01.01.<strong>2011</strong> 10<br />

Krämer, Bianca Rechnungswesen 01.01.<strong>2011</strong> 10<br />

Burkhardt, Susanne EKG/LHK 01.01.<strong>2011</strong> 10<br />

Böcher, Monja Radiologie 01.01.<strong>2011</strong> 10<br />

Klamp, Matthias Medizintechnik 01.01.<strong>2011</strong> 10<br />

Zec, Mira <strong>St</strong>ation 4 West 15.01.<strong>2011</strong> 20<br />

Bacza, Alexandra Küche 01.02.<strong>2011</strong> 20<br />

Jost, Lilia <strong>St</strong>ation 1 West 15.02.<strong>2011</strong> 20<br />

Kruspel, Andrea Radiologie 01.03.<strong>2011</strong> 20<br />

Wagner, Gabriele Onkologie 01.03.<strong>2011</strong> 20<br />

Bösch, Anja Technische Abteilung 01.02.<strong>2011</strong> 25<br />

Huth, Wilhelm Technische Abteilung 01.02.<strong>2011</strong> 25<br />

Zinner-Weimer, Ute Röntgen/Endoskopie 01.02.<strong>2011</strong> 25<br />

Gesundheitszentrum <strong>St</strong>. Anna<br />

Bußweiler, Birgit <strong>St</strong>ation 4 West 01.01.<strong>2011</strong> 30<br />

May, Barbara <strong>St</strong>ation 3 Ost 01.03.<strong>2011</strong> 30<br />

JVIA-KINDER -> Herzlichen Glückwunsch<br />

...<br />

und die besten Wünsche für die Zukunft der VIA-Kinder an:<br />

Vera Grahl, Krankenschwester <strong>St</strong>ation 2 West, zur Geburt ihres Sohnes Max Anton am 25. November 2010<br />

Jessica Michael, Krankenschwester <strong>St</strong>ation 4 West, zur Geburt ihrer Tochter Lena am 16. Dezember 2010.<br />

Shirley Köhler, Krankenschwester <strong>St</strong>ation 7 West, zur Geburt ihres Sohnes Jordan am 14. Februar <strong>2011</strong>.<br />

Eine Oase für gestresste Mitarbeiter …<br />

hat sich, relativ unbeobachtet und in aller <strong>St</strong>ille, bereits im letzten Jahr auf<br />

dem Dach des Mittelbaus entwickelt. Die Grundsanierung des Daches<br />

war notwendig geworden und in diesem Kontext kam Geschäftsführer<br />

Klaus-Werner Szesik die Idee, hier ein kleines Refugium für die Mitarbeiter<br />

anzusiedeln. Unser Bild zeigt ihn mit Prokuristin Katja <strong>St</strong>reckbein und Personalchef<br />

Ludwig Schmitt beim Ausprobieren dieser neuen Sonnenseite<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> ...<br />

Das Dach wurde über eine Fläche von rund 350 Quadratmetern intensiv und<br />

extensiv begrünt, mit Fußwegen und Terrassenbelägen versehen, um den<br />

Mitarbeitern in den Pausen oder auch außerhalb der Bereitschaftsdienstzeiten<br />

die Möglichkeit zu geben, sich bei schönem Wetter außen aufzuhalten.<br />

Der neue Dachgarten wurde in verschiedene Freiflächen aufgeteilt, die teilweise<br />

noch mit einem Sonnensegel versehen werden, um den Mitarbeitern<br />

notwendige Ruheräume zur Entspannung in den Pausen bieten zu können.<br />

Sichtschutz zum <strong>Krankenhaus</strong> wird dadurch ebenfalls vorhanden sein. Nach<br />

Ostern wird der Dachgarten täglich von 8.00 bis 20.00 Uhr geöffnet sein. Die<br />

Aussicht sucht seinesgleichen – überzeugen Sie sich selbst …<br />

Von Herzen alles Gute!<br />

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