Inhalt Bürgerstadt Augsburg 4 Stadt der ... - Wißner-Verlag

Der Augsburger Weg
Vor 50 Jahren entstand in Augsburg die Idee der Glaubensfreiheit.
Verstehen die neuen Bürger dieser Stadt, was das
bedeutet? Verstehen es die alteingesessenen Bürger? Können
wirklich alle Menschen hier akzeptieren, dass jeder seinen
Glauben leben darf, wenn er andere dadurch nicht schädigt?
Oder denkt der eine oder andere mehr oder weniger heimlich
daran, dass sich die „Wahrheit“ eines Tages durchsetzen wird?
Manchmal erscheint es so, als ob sich die Konfessionen innerhalb
einer Religion weniger akzeptieren als die verschiedenen
Religionen untereinander. Alle offiziellen Vertreter der in
Augsburg vorkommenden Religionen und Konfessionen beteuern,
dass die Achtung vor dem Menschen im Vordergrund
steht. Die Gebote sind die gleichen: z.B. ist Töten verboten.
Wir schätzen alle, dass wir uns hier wegen Glaubensfragen
nicht mehr die Köpfe einschlagen. Doch Kriege und Morde
aus religiösen Gründen sind weltweit an der Tagesordnung
und bringen viele Glaubensvertreter in Erklärungsnöte. Die
Aussage, dass es immer wieder Fundamentalisten geben wird,
ist nicht ausreichend.
Der Augsburger Religionsfriede bedeutet heute, dass jeder
seinen Glauben leben darf, wenn er damit keinem anderen
schadet. Jede andere friedliche Religion oder Konfession muss
nicht toleriert, sondern akzeptiert werden. Jeder, der Akzeptanz
erwartet, muss auch die anderen akzeptieren. Jeder
Fanatismus, egal von welcher Seite, muss offen und ehrlich
kritisiert werden. Das ist die einzige und einfache Regel für ein
friedvolles Miteinander. Das ist der Augsburger Weg!
Die Syrisch-Orthodoxe Kirche
von Antiochien hat ein eigenes
Gotteshaus in Lechhausen.
Wißner
Moller
Am Katzenstadel hat die DITIB eine Moschee.