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Termine - Pottpourri

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Die Angst nehmen<br />

Regelmäßiger Besuch beim Zahnarztsollte auch fürKinder selbstverständlichsein<br />

Amberg. (ads) Wergeht<br />

schon gerne zum Zahnarzt?<br />

Wenn wir ehrlichsind, wohl<br />

kaum einer vonuns, selbst<br />

wenn es sichnur um einen<br />

Termin zur Kontrolluntersuchung<br />

handelt. Andererseits<br />

dürfte es auchfast jeden<br />

vonuns klar sein, das<br />

erkrankte Zähne, Zahnfleischund<br />

Kieferknochen<br />

den ganzen Körper schädigen.<br />

Eine Tatsache, die inzwischen<br />

vonSchulmedizinern<br />

und alternativenHeilkundlern<br />

in sonst eher seltener<br />

Übereinstimmung anerkannt<br />

wird. Unter diesem<br />

Gesichtspunkt erscheint es<br />

also geradezu selbstverständlich,<br />

dass wir für unsere<br />

Kinder alles tun sollten,<br />

um deren naturgegebene<br />

Gesundheit im Mund zu<br />

fördern und zu erhalten.<br />

Aber scheinbar bei diesem<br />

so harmlosen Ansinnen, ergeben<br />

sichoft Probleme<br />

und Konfliktsituationen, die<br />

die Beziehung zwischen<br />

Kindern und Eltern sehr belasten<br />

können. Um für alle<br />

Beteiligten den größtmöglichen<br />

Benefit zu erreichen,<br />

ist es wichtig, sicheinmal<br />

ein paar grundlegende Gedanken<br />

zum Thema Angst<br />

vordem Zahnarzt zu machen.<br />

Natürlichkommt kein Kind<br />

mit einer angeborenen<br />

Angst vordem Zahnarzt auf<br />

die Welt. Allerdings hat der<br />

Menscheinen angeborenen<br />

Schutzreflex, der bei Situationen,<br />

die mit Angst oder<br />

Erschrecken einhergehen<br />

die Mundhöhle schützen<br />

soll. Jeder kennt das, wenn<br />

er sichvor Schreckdie<br />

Hand vorden Mund hält.<br />

Natürlichhaben daher Kinder<br />

ein eher mulmiges Ge-<br />

POTT-pourri 12-2010/01-2011<br />

Wenn Vertrauen zu Eltern und Zahnarzt vorhanden ist, dann ist<br />

der Besuch in der Praxis kein Problem. Bild: ads<br />

fühl, wenn ein mehr oder<br />

weniger fremder Mensch<br />

(der nochdazu keinen Löffel<br />

mit leckeren Essen in der<br />

Hand hält) in den Mundreinschauen<br />

möchte. Denn<br />

alles wasneu und unbekannt<br />

ist, wird je nachemotionaler<br />

Grundeinstellung<br />

der Kinder entweder mit<br />

entdeckerischer Neugierde<br />

oder ablehnender Zurückhaltung<br />

erfahren.<br />

Und hier müssen wir uns<br />

zum ersten Mal ganz bewusst<br />

machen, dass Kinder<br />

keine kleinen Erwachsenen<br />

sind. Neugeborene sind<br />

biologischgesehen funktionelle<br />

Frühgeburten, das<br />

heißt, dass das Gehirn noch<br />

völlig unreif ist und die Geburt<br />

erst eine Weiterentwicklung<br />

des Gehirns mit<br />

dem dabei einhergehenden<br />

Größenwachstum erlaubt.<br />

Das wiederum bedeutet allerdings,<br />

dass etwabis zum<br />

zwölften Lebensjahr keiner<br />

vonuns Erwachsnen so naiv<br />

sein sollte und vonseinen<br />

Kindern egal wie alt,Vernunft<br />

und Einsicht erwarten<br />

sollte. Wervon den Erwachsnen<br />

schafft das<br />

schon?<br />

Warum also Kinder mit irgendwelchenAbmachungen,Versprechen,Erklärun-<br />

gen, Begründungen, Argumenten<br />

überzeugen oder<br />

schlimmer nochüberreden<br />

wollen, etwas zu tun, bei<br />

dem sie sichunwohl fühlen?<br />

Wäre es nicht besser von<br />

Geburt an die entdeckerische<br />

Neugierde, die jedes<br />

Kind in sichträgt, zu fördern<br />

und nicht Angst und Zurückhaltung.<br />

Kinder haben<br />

den ganzen Tagnichts anderes<br />

zu tun, als zu beobachten<br />

und zu lernen, egal,<br />

ob wir uns mit ihnen beschäftigen<br />

oder ob sie nur<br />

bei uns sind. Wasalso lernen<br />

die Kleinen, wenn sie<br />

beim Laufen hinfallen? In<br />

den allermeisten Situationen<br />

tun sie sichdabei natürlichnicht<br />

weh.<br />

Wirdürfen dochnicht vergessen,<br />

dass die Natur das<br />

Laufen lernen inklusive Hinfallen<br />

schon eingeplant hat.<br />

Trotzdem rennt irgendwie<br />

immer ein Erwachsener sofort<br />

los und ist ganz fürchterlichverängstigt<br />

und besorgt,<br />

wenn der Sturz mal<br />

ein bisschen heftiger aussieht.<br />

Für das Kind ist das<br />

Hinfallen beim Laufenlernen<br />

ganz normal, zumindest<br />

solange bis es vonden<br />

Erwachsnen gelernt hat,<br />

dass es etwas Fürchterliches<br />

sein muss. Es ist ganz wichtig<br />

für uns, zu erkennen,<br />

Seite 21<br />

dass wir unseren Kindern<br />

mehr unbewusst beibringen,<br />

als wir eigentlichwollen.<br />

Ein zwei- bis dreijähriges<br />

Kind kann überhaupt<br />

nicht verstehen, wasunbegründete<br />

Sorge vorVerletzung<br />

ist und dass ja dann<br />

eigentlichalles gut ist, wenn<br />

dochnichts passiert beim<br />

Hinfallen. Es lernt nur,dass<br />

Hinfallen schlimm sein<br />

muss und dass man sogar<br />

mit Zuwendung belohnt<br />

wird, wenn man weint. Beobachten<br />

sie mal fremde<br />

Kinder beim Spielen und<br />

Toben, wenn diese sichunbeobachtet<br />

fühlen.<br />

Die fallen teilweise richtig<br />

heftig, rappeln sichaber<br />

gleichwieder auf, weil das<br />

Spiel im Moment wichtiger<br />

ist. Kinder lernen also nicht<br />

das, waswir in einer SituationVernunft<br />

gesteuert erkennen<br />

wollen, sondern<br />

immer intuitivund emotional.<br />

Kinder interessiert<br />

auchnicht, waswir ihnen<br />

erklären, wenn sie gar nicht<br />

danachgefragt haben. Kinder<br />

wollen oder wollen<br />

eben nicht.<br />

Und weil Kinder intuitiv<br />

und emotional lernen, lernen<br />

sie vonGeburt an,<br />

wann sie Angst haben müssen,<br />

um Zuwendung zu bekommen.<br />

Wirmüssen verstehen,<br />

dass Kinder,wenn<br />

sie satt und gesund sind nur<br />

Zuwendung und Aufmerksamkeit<br />

wollen. Kinder verstehen<br />

nur Worte, Sätze und<br />

Zusammenhänge, die sie<br />

selbst formulieren können.<br />

Erklären sie nicht dauernd;<br />

Geborgenheit,Vertrauen<br />

und Sicherheit fühlt man.<br />

Und wenn diesesVertrauen<br />

zu den Eltern da ist, ist auch<br />

der Zahnarztbesuchnichts<br />

Schlimmes.

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