MINI-MAX-PLUS-000-April 2021
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FLORA<br />
Brennnesseln<br />
Endlich ist Frühling! Wir ziehen uns wieder kurze Hosen<br />
an und genießen die ersten warmen Sonnenstrahlen. Doch<br />
wenn wir durch Wald und Wiesen streifen, passiert es<br />
immer wieder, dass wir unfreiwillig Bekanntschaft mit einer<br />
im Frühjahr noch recht kleinen grünen, „brennenden“<br />
Pflanze machen: der Brennnessel. Doch warum<br />
„brennt“ die Brennnessel eigentlich?<br />
Brennen als Schutz<br />
Brennnesseln haben Brennhaare.<br />
Diese Brennhaare schützen die<br />
Pflanze davor, von Fressfeinden<br />
verspeist zu werden. Und das<br />
funktioniert! Denn es würde keiner<br />
Kuh, keiner Ziege, keinem Schaf ...<br />
auf der Weide einfallen, Brennnesseln<br />
zu fressen. Nur einige Raupenarten<br />
lassen sich die Pflanzen schmecken,<br />
indem sie einfach um die Brennhaare<br />
herum nagen.<br />
Warum brennen Brennnesseln?<br />
Wenn ihr das röhrenförmige Brennhaar genau betrachtet,<br />
seht ihr, dass es eine dicke Zellwand besitzt. In dieser<br />
Zellwand ist Kieselsäure eingelagert, die das Brennhaar<br />
hart und spröde macht. Oben macht das Brennhaar einen<br />
kleinen Bogen und darauf sitzt – leicht seitlich geneigt –<br />
ein Köpfchen. In der Zeichnung rechts seht ihr darunter<br />
eine gepunktete Linie – an genau dieser Stelle bricht das<br />
Köpfchen bei Berührung ab. Die Bruchstelle ist extrem<br />
spitz. Das abgebrochene Brennhaar verletzt die Haut und<br />
die im hohlen Brennhaar enthaltene Brennflüssigkeit kann<br />
in die Haut eindringen. Sie verursacht die unliebsamen<br />
schmerzhaften Schwellungen.<br />
Köpfchen<br />
Brennhaar<br />
gefüllt mit<br />
Brennflüssigkeit<br />
Die Raupe des Tagpfauenauges frisst<br />
Brennnesseln.<br />
10<br />
Herzlichen Dank an Dr. Roland Eberwein vom Kärntner Botanikzentrum.