Sonntag, 28. Juni - Pro Su-Ro

4
Zum 1. April 2003 wurde die
ehemalige „Löwenapotheke“
in Rosenberg geschlossen.
Seit Mai 2009 hat sie nun ihre
neue Heimat im Stadtmuseum
Sulzbach-Rosenberg.
Die Geschichte der Löwenapotheke
ist eng mit dem Schicksal
der Maxhütte verbunden.
Sie befand sich im heutigen
Stadtteil Rosenberg, in un-
Die Löwenapotheke
im Museum
mittelbarer Nähe zum Stahlwerk.
Seit der Ansiedlung der
Maxhütte 1863 hatte sich das
damals noch eigenständige
Dorf Rosenberg bis Ende der
1920er Jahre zur „größten Industriegemeinde
Bayerns“
entwickelt. Damit wurde auch
eine eigene Apotheke immer
dringlicher benötigt.
Nachdem aber die Regierung
der Oberpfalz noch im Oktober
1929 die langjährigen
Bemühungen des Apothekers
Georg Dimpfl zur Gründung
einer Apotheke in Rosenberg
abgewiesen hatte, erfolgte
kurz darauf am 10. April 1930
eine offizielle Ausschreibung
der Gemeinde Rosenberg.
Von den fünf verbliebenen
Bewerbern entschied sich
die Regierung am 20. April
1931 für Erwin Steger. Auch
der heftige Einspruch des
Sulzbacher Apothekers Alois
Lommer, der schon aufgrund
der Wirtschaftskrise einen
katastrophalen Umsatzrückgang
beklagte und weitere
Einbußen befürchtete, konnte
die Neugründung nicht verhindern.
Bereits am 23. September
1931 meldete Steger
die Löwenapotheke offiziell
an. Sie war damit seit der Zusammenlegung
von Sulzbach
und Rosenberg im Jahr 1934
nach der Lommer’schen Stadt-
und Hofapotheke (gegründet
1626) die zweitälteste Apotheke
der Stadt. Am 1. Januar
1950 pachtete Arno Semmler
die Löwenapotheke von Steger
und nach dessen Tod erwarb
er sie schließlich 1955.
Apotheker Bernd Semmler mit seinem preisgekrönten
Herbarium von 1964 (2000)
Die heutige Aufstellung der Löwenapotheke im Stadt-
museum