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Sonntag, 28. Juni - Pro Su-Ro

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10<br />

Unruhige<br />

Zeiten Teil 1<br />

Schon beim flüchtigen Blick<br />

auf ein mechanisches Uhrwerk<br />

springt sie einem förmlich<br />

ins Auge, beeindruckt mit<br />

ihren wilden Hin- und Herbewegungen<br />

den Betrachter<br />

und macht somit ihrem<br />

Namen alle Ehre: die Unruh.<br />

Den Begriff hat jeder schon<br />

mal gehört, wie das Teil aber<br />

funktioniert, können nur wenige<br />

erklären.<br />

Mein Vorschlag:<br />

Lesen Sie ganz einfach diesen<br />

Beitrag – dann können Sie<br />

nicht nur mitreden, sondern<br />

richtig Eindruck machen.<br />

Auch bei Uhrenkennern . . .<br />

das allseits bekannte „Tick-<br />

Tack“ einer mechanischen<br />

Armbanduhr geht von der<br />

so genannten „Hemmung“<br />

aus. Sie ist das Herzstück der<br />

Technik, und ihr schwingendes<br />

Teil — die Unruh — das<br />

Zeit definierende Element.<br />

In modernen Uhrwerken oszilliert<br />

(Fachbegriff für die<br />

Schwingung) der kleine Metallring<br />

mit einer Frequenz<br />

von vier Hertz. Das heißt, er<br />

bewegt sich viermal in der Sekunde<br />

hin und her. Das sind<br />

240 Schwingungen in der<br />

Minute, 14.400 in der Stunde,<br />

345.600 am Tag, 126.144.000<br />

im Jahr — Schwerstarbeit<br />

also. Dabei rotiert er auf einer<br />

Welle, die auf der einen Seite<br />

in der Grundplatte des Uhrwerks<br />

und auf der anderen<br />

in einer so genannten Brücke<br />

gelagert ist. Diese Brücke ist<br />

manchmal fein geschliffen<br />

oder graviert, um die Seele<br />

des Mechanismus zusätzlich<br />

zu inszenieren.<br />

Dünner als<br />

menschliches Haar<br />

Erst auf den zweiten Blick<br />

sieht man unter der Brücke<br />

eine hauchdünne Feder „at-<br />

men“. Es ist die Unruhspirale,<br />

die sich ausdehnt und wieder<br />

zusammenzieht Sie ist<br />

drei- bis viermal dünner als<br />

ein menschliches Haar und<br />

nur zwei Tausendstel Gramm<br />

schwer. Dennoch mag sie einer<br />

Zugkraft von 600 Gramm<br />

standzuhalten. Einerseits ist<br />

sie an der Achse des Unruhreifs<br />

befestigt und andererseits<br />

an der erwähnten Unruhbrücke.<br />

Dreht sich nun der<br />

Unruhreif in eine Richtung,<br />

rollt er die Spiralfeder auf.<br />

Die Feder gewinnt an Spannung<br />

und drängt danach, sich<br />

zu befreien. Irgendwann ist<br />

ihre Kraft so groß, dass der<br />

Unruhreif stehen bleibt und<br />

schließlich durch die Feder in<br />

die entgegengesetzte Richtung<br />

gezogen wird. Die Feder<br />

entspannt sich, der Unruhreif<br />

gewinnt dadurch neue Energie,<br />

schwingt in die andere<br />

Richtung und rollt dabei die<br />

Feder erneut auf.<br />

Sie gewinnt an Kraft und das<br />

<strong>Pro</strong>zedere beginnt von vorn.

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