Die Kraft des Evangeliums 1/2021
Eine Ausgabe vom Missionswerk Voice of Hope
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Gott legte ihr die Missionsarbeit in Asien aufs<br />
Herz, wo das Evangelium noch kaum verbreitet<br />
war. Ihre Freunde meinten, sie sei nicht dafür geschaffen,<br />
aufs Missionsfeld zu gehen, da sie gesundheitlich<br />
schwach war. Allerdings hatten sie<br />
nicht mit Gott gerechnet. Sie hatten nicht verstanden,<br />
dass Er gerade schwache Werkzeuge benutzt,<br />
damit sich niemand rühmen kann und Er allein<br />
die Ehre bekommt. Im Alter von 24 Jahren reiste<br />
sie zum ersten Mal aufs Missionsfeld nach Japan,<br />
dann über China nach Ceylon (Sri Lanka). Amys<br />
Gesundheitszustand verschlimmerte sich und<br />
zwang sie schließlich, sich in Bangalore, Indien,<br />
zu erholen, da das Klima dort besser war und ihr<br />
Erleichterung verschaffen würde.<br />
Kaum jemand glaubte, dass sie es länger als 6<br />
Monate auf dem Missionsfeld, so weit entfernt<br />
von ihrer Heimat, aushalten würde; doch sie erholte<br />
sich und kehrte nie mehr in ihre Heimat zurück.<br />
Gott machte sie mit der Arbeit vertraut, die<br />
zum Mittelpunkt ihres restlichen Lebens werden<br />
sollte, und gab ihr die Gewissheit, dass Er diesen<br />
Platz für sie vorgesehen hatte.<br />
In Bangalore wurde Amy Carmichael zunehmend<br />
auf den unvorstellbaren Missbrauch aufmerksam,<br />
der wehrlosen Kindern in Hindu-Tempeln<br />
angetan wurde. Unzählige Kinder wurden den<br />
Göttern geweiht und gezwungen, mit den Tempelpriestern<br />
zu leben; die meisten Mädchen unter<br />
ihnen wurden zur Prostitution gezwungen, um<br />
Geld zu verdienen.<br />
Amy kleidete sich in einen Sari und färbte ihre<br />
Haut mit Kaffee, um indisch auszusehen, bevor<br />
sie die Hindu-Tempel betrat, um Tempelkinder<br />
zu beobachten und zu entführen. Wurde eines der<br />
Kinder bei einem Fluchtversuch erwischt, drohte<br />
ihm schlimme Folter.<br />
Nach und nach nahm Amy Hunderte von ungewollten<br />
Kindern auf, die sie aus den Tempeln<br />
herausschmuggelte, wenn niemand hinsah. Es<br />
wurde ein Heim gebaut, in welchem Mitarbeiter<br />
sich um die Kinder kümmerten. Der <strong>Die</strong>nst wurde<br />
als »Dohnavur Fellowship« bekannt. <strong>Die</strong> Kinder<br />
nannten Amy Carmichael nur »Amma« – das tamilische<br />
Wort für Mutter. Bei denjenigen aber, die<br />
von der Tempelsklaverei profitierten, war sie als<br />
»die weiße Frau, die Kinder stiehlt« bekannt.<br />
Gottes Absicht für ihr Leben war offensichtlich,<br />
und Amy widmete ihre Zeit der Betreuung<br />
von geretteten Tempelkindern.<br />
Im Alter von 63 Jahren stürzte Amy schwer und<br />
war für den Rest ihres Lebens bettlägerig. Sie<br />
nutzte die Zeit, um Bücher und Gedichte zu<br />
schreiben, die unzählige Christen dazu ermutigten,<br />
ihre unbedeutenden irdischen Ziele aufzugeben<br />
und anderen das Evangelium der Gnade Gottes<br />
zu verkündigen.<br />
Amy Carmichael diente dem Herrn 55 Jahre lang<br />
voller Hingabe, bis sie im Alter von 83 Jahren<br />
starb. Während dieser Zeit durfte sie durch die<br />
Gnade Gottes insgesamt über 1000 missbrauchte<br />
und versklavte Kinder retten, und sie erzählte<br />
ihnen von dem Herrn Jesus, der in diese Welt gekommen<br />
ist, um Sünder zu retten und sie mit dem<br />
himmlischen Vater zu versöhnen.<br />
Sie kehrte nie zurück, um ein Lob für ihre Arbeit<br />
zu bekommen. Für Amy galt alles, was die<br />
Aufmerksamkeit auf sie selbst lenkte, als <strong>Die</strong>bstahl<br />
bezüglich der Aufmerksamkeit gegenüber<br />
dem Gott, dem sie diente. 1919 wurde ihr in Großbritannien<br />
für ihre <strong>Die</strong>nste in Indien die »Kaiser-I-Hind«-Medaille<br />
verliehen. Als sie davon<br />
erfuhr, schrieb sie nach England und bat darum,<br />
diese Ehrung zurückzunehmen. »Es beunruhigt<br />
mich, etwas so ganz anderes zu bekommen als<br />
unser Herr Jesus, der verachtet und verlassen war<br />
– und nicht freundlich geehrt«, war ihre Antwort.<br />
Schließlich wurde sie doch noch überredet, die<br />
Ehrung anzunehmen; sie weigerte sich aber entschieden,<br />
der Verleihungsfeier beizuwohnen.<br />
Ironischerweise wurde die Frau, die keine andere<br />
Ehre wollte als die, eine <strong>Die</strong>nerin Christi zu<br />
sein, dennoch berühmt. Ihr Beispiel aufopfernder<br />
Liebe hat zahllose Christen ermutigt, ihr auf das<br />
Missionsfeld zu folgen.<br />
… schaut das Ende ihres<br />
Wandels an und ahmt ihren Glauben nach!<br />
Hebräer 13,7<br />
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