Die Kraft des Evangeliums 1/2021
Eine Ausgabe vom Missionswerk Voice of Hope
Eine Ausgabe vom Missionswerk Voice of Hope
- TAGS
- unterordnungundwiderstand
- daslebendigewortgottes
- gemeindeundstaat
- lektionenfuersleben
- gottimzentrum
- zerreissprobe
- afghanistan
- missionswerk
- diekraftdesevangeliums
- covid
- familie
- gemeinde
- tobiasriemenschneider
- peterschild
- amycarmichael
- daniellusenie
- nikoderksen
- martynlloydjones
- matthewhenry
- sierraleone
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
»Das missionarische Leben ist schlichtweg<br />
eine Chance, zu sterben.«<br />
Das war Amy Carmichaels Antwort auf die Frage,<br />
was man vom Leben auf dem Missionsfeld erwarten<br />
könne. <strong>Die</strong>se Antwort spiegelt ihre völlige<br />
Hingabe an den Herrn wider und macht deutlich,<br />
worin ihre Hoffnung lag. Sie hatte verstanden,<br />
was der Kern der Nachfolge Christi ist: Tod bewirkt<br />
Leben. Du musst dich selbst, dein eigenes<br />
Ich, aufgeben, um dem Herrn nachfolgen und dienen<br />
zu können.<br />
Ian Hamilton schreibt:<br />
Das Leben eines Missionars ist völlig unromantisch.<br />
Es erfordert Einsatz, Hingabe, Entschlossenheit<br />
und die Bereitschaft, zu sterben.<br />
Das war die Grundvoraussetzung, die Jesus an<br />
jeden angehenden Jünger stellte. Denn Er sagte:<br />
»Wenn jemand Mir nachkommen will, so verleugne<br />
er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich<br />
und folge Mir nach« [Lk. 9,23], und Er meinte damit<br />
nicht, dass Ihm zu folgen bedeute, dass das<br />
Leben von Unannehmlichkeiten durchsetzt<br />
sein würde. In höchst dramatischer Sprache<br />
sagte Jesus: »Wenn ihr nicht bereit seid, zu sterben,<br />
könnt ihr Mir nicht nachfolgen.« Deshalb<br />
sollte die erste Frage, die jedem potenziellen<br />
Missionar gestellt werden sollte, lauten: »Teilen<br />
Sie uns mit, wie hoch Sie den Herrn Jesus<br />
Christus achten und wertschätzen.« Es ist der<br />
Wert, den wir Gottes Sohn beimessen, der uns<br />
mehr als alles andere befähigen wird, die Kosten<br />
zu tragen – die oft schmerzhaften Kosten –,<br />
um Ihm in dieser dunklen und feindlichen<br />
Welt zu dienen.<br />
Amy Carmichael lebte ein solches Leben. Viele<br />
Jahre verbrachte sie damit, Tempelkinder, die als<br />
Opfergabe für hinduistische Götter preisgegeben<br />
wurden, ihrem Verderben zu entreißen, und sie<br />
sorgte für einen Zufluchtsort für sie. Doch wer war<br />
sie? Und was bewog sie zu solch einem Leben?<br />
Amy Carmichael wurde 1867 in einer gläubigen<br />
Familie in Millisle, Nordirland, geboren. Sie war<br />
ein kleiner Wildfang mit einer fröhlichen Natur,<br />
lustigen Ideen und großen Träumen. Der Entschluss<br />
ihrer Eltern, sie im Alter von 12 Jahren<br />
auf das Mädcheninternat in Harrogate, Yorkshire<br />
zu schicken, stieß bei Amy zunächst auf Begeisterung.<br />
<strong>Die</strong> Eltern beteten weiterhin für ihre<br />
Umkehr und schickten ihr Briefe. Das waren für<br />
Amy – gerade in der ersten Zeit der Umgewöhnung<br />
– die schönsten Momente. Hin und wieder<br />
schickte ihr die Mutter auch Blumen, um ihrer<br />
Tochter eine Freude zu machen. Während der<br />
Zeit am Internat besuchten die Mädchen Gottesdienste,<br />
die in der Nähe stattfanden, und Missionsabende,<br />
die eigens dazu organisiert wurden,<br />
den Kindern und Jugendlichen das Evangelium<br />
zu erklären. Amy war gerade 15 Jahre alt, als sie<br />
einen dieser Missionsabende besuchte. Von ihrer<br />
Sünde überführt, tat sie Buße und setzte ihr Vertrauen<br />
auf den Retter – Jesus Christus. Sie schickte<br />
einen Brief nach Hause, in dem sie ihren Eltern<br />
ihre Freude mitteilte – ein Brief, der die Herzen<br />
der Eltern vor Freude übersprudeln ließ. Von<br />
diesem Moment an veränderte sich Amys Leben<br />
völlig.<br />
WIE AMYS<br />
MISSIONSDIENST BEGANN<br />
Es war kein spektakuläres Ereignis, das Amy im<br />
Alter von etwa 20 Jahren dazu antrieb, Menschen<br />
von der Rettung in Christus zu erzählen. Als sie<br />
mit ihren Geschwistern an einem Sonntag nach<br />
dem Gottesdienst nach Hause ging, sahen sie<br />
eine dürftig gekleidete alte Frau, die ein schweres<br />
Bündel trug, und beschlossen ihr zu helfen. <strong>Die</strong>se<br />
Frau gehörte zu den sogenannten Schalträgerinnen,<br />
die oft unter furchtbaren Bedingungen in<br />
den örtlichen Fabriken in Belfast arbeiteten. Es<br />
waren verachtete Frauen, am Rande der Gesellschaft,<br />
die der Herr nun mit Seinem Evangelium<br />
erreichte. Bald darauf versammelten sich etwa<br />
500 von ihnen in der neuen Willkommenshalle,<br />
die für diesen <strong>Die</strong>nst errichtet worden war. Ob<br />
Amy Carmichael wohl schon ahnte, dass der Herr<br />
sie auf eine größere Aufgabe und Verantwortung<br />
vorbereitete?<br />
voiceofhope.de | 43