Die Kraft des Evangeliums 1/2021
Eine Ausgabe vom Missionswerk Voice of Hope
Eine Ausgabe vom Missionswerk Voice of Hope
- TAGS
- unterordnungundwiderstand
- daslebendigewortgottes
- gemeindeundstaat
- lektionenfuersleben
- gottimzentrum
- zerreissprobe
- afghanistan
- missionswerk
- diekraftdesevangeliums
- covid
- familie
- gemeinde
- tobiasriemenschneider
- peterschild
- amycarmichael
- daniellusenie
- nikoderksen
- martynlloydjones
- matthewhenry
- sierraleone
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
GEMEINDE UND STAAT<br />
Wenn der Staat erst einmal in den Herrschaftsbereich<br />
der Gemeinde eingedrungen ist – wie wollen<br />
wir wissen, ob er seine Machtbefugnisse nicht<br />
Schritt für Schritt immer weiter ausdehnen und<br />
den Gemeinden immer mehr Vorgaben machen<br />
wird? Wir sind besorgt darüber, wie bereitwillig<br />
Gemeinden ihre Freiheiten aufgeben, für deren<br />
Erkämpfung unsere Brüder und Schwestern in<br />
vergangenen Jahrhunderten gelitten und teilweise<br />
sogar ihr Leben gelassen haben. Es ist gerade<br />
ein Ausdruck von Nächstenliebe und Liebe zu<br />
unseren Kindern und Enkelkindern, dass wir eifersüchtig<br />
über die Freiheiten der Gemeinde Jesu<br />
Christi wachen.<br />
Besonders erstaunt es uns, dass einige Christen<br />
sogar meinen, dem Staat dankbar sein zu müssen,<br />
dass er überhaupt wieder Gottesdienste »erlaubt«.<br />
Eine solche Auffassung offenbart ein grundlegend<br />
falsches Verständnis vom Staat. Es ist nicht<br />
der Staat, der es uns zu erlauben hat und es uns<br />
nun gnädigerweise unter vielen Einschränkungen<br />
gönnt, Gottesdienst zu feiern; sondern dies ist unser<br />
gottgegebenes, unveräußerliches Recht. Der<br />
Staat ist als Gottes <strong>Die</strong>nerin sogar verpflichtet, die<br />
ungestörte Ausübung dieses Rechts zu gewährleisten.<br />
Wir sollten nicht dem Staat danken, dass<br />
er uns Gottesdienste »erlaubt«; sondern der Staat<br />
sollte sich fürchten, in die Anbetung Gottes einzugreifen.<br />
Unser Dank gebührt allein Gott, dass Er<br />
unseren Staat noch zurückhält, sodass dieser die<br />
Gemeinde nicht so verfolgen kann, wie es anderenorts<br />
geschieht.<br />
»<strong>Die</strong> Ausübung <strong>des</strong> wahren Glaubens ist eine göttliche<br />
Pflicht, die den Männern und Frauen, die<br />
nach dem Bilde Gottes geschaffen wurden, auferlegt<br />
ist (1.Mo. 1,26-27; Apg. 4,18-20; 5,29; vgl. Mt.<br />
22,16-22). Mit anderen Worten: <strong>Die</strong> Freiheit der<br />
Religionsausübung ist ein Gebot Gottes und kein<br />
vom Staat gewährtes Privileg«, schrieben John<br />
MacArthur und die Ältesten der Grace Community<br />
Church in ihrer Stellungnahme zum Versammlungsverbot<br />
der Kirchen in Kalifornien.<br />
Zuletzt: Wie sollen wir nun mit ängstlichen Geschwistern<br />
umgehen, denen man in dieser Corona-Zeit<br />
ganz besonders entgegenkommen sollte?<br />
Sollte man aus Liebe und Rücksicht auf sie die<br />
Maßnahmen vielleicht doch einhalten?<br />
Selbstverständlich kann ein Christ Angst vor<br />
Krankheit oder Tod haben, und wir sollten den<br />
Herrn, unseren Gott, nicht leichtsinnig versuchen.<br />
Aber wir dürfen nicht in einem Zustand<br />
stetiger Furcht leben und aus Sorge um unser<br />
leibliches Leben das Wohlergehen unserer Seele<br />
vernachlässigen. Wie kommen wir also ängstlichen<br />
Geschwistern in rechter Weise entgegen?<br />
Wie erweisen wir ihnen als unseren Geschwistern<br />
Liebe? Etwa, indem wir sie in ihrer Angst,<br />
die letztlich ein Ausdruck ihres Kleinglaubens<br />
ist, belassen und sie darin sogar bestätigen? Oder<br />
indem wir ihnen helfen, ihre Angst durch die Erkenntnis<br />
der Wahrheit und durch den Glauben zu<br />
überwinden?<br />
Menschen sterben letztlich nicht an einer<br />
Krankheit oder einem Unfall, sondern am Willen<br />
bzw. an der Zulassung Gottes. <strong>Die</strong> Bibel lehrt uns<br />
sogar, dass der HERR von Anfang an bestimmt<br />
hat, an welchem Tag wir sterben werden (Ps.<br />
139,16). Und unser Herr stellt die rhetorische Frage:<br />
»Wer aber von euch kann durch sein Sorgen zu seiner<br />
Lebenslänge eine einzige Elle hinzusetzen?« (Mt. 6,27;<br />
Lk. 12,25). Ermahnt unser Herr uns nicht immer<br />
wieder, uns nicht zu fürchten, auch nicht vor dem<br />
Tod? Ist Sterben nicht unser Gewinn, und sollten<br />
wir nicht das Verlangen danach haben, aufzubrechen<br />
und bei Christus zu sein (Phil. 1,21.23)? Hat<br />
Christus uns nicht alle befreit, die wir durch To<strong>des</strong>furcht<br />
das ganze Leben hindurch der Knechtschaft<br />
unterworfen waren (Hebr. 2,15)?<br />
DER AUFRUF ZUR TREUE<br />
Jeder wahrhaft Gläubige sollte sich prüfen, ob<br />
seine theologische Weltsicht allein von der Bibel<br />
her bestimmt ist oder von weltlichem, säkularem<br />
Denken und Pragmatismus her, um nicht<br />
Verfolgung durch den Staat auf sich zu ziehen.<br />
Bedenken Sie, was Paulus schrieb: »Und alle, die<br />
gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus, werden<br />
Verfolgung erleiden« (2.Tim. 3,12). Wenn wir uns dem<br />
30 | <strong>Die</strong> <strong>Kraft</strong> <strong>des</strong> <strong>Evangeliums</strong> 1/<strong>2021</strong>