Die Kraft des Evangeliums 1/2021
Eine Ausgabe vom Missionswerk Voice of Hope
Eine Ausgabe vom Missionswerk Voice of Hope
- TAGS
- unterordnungundwiderstand
- daslebendigewortgottes
- gemeindeundstaat
- lektionenfuersleben
- gottimzentrum
- zerreissprobe
- afghanistan
- missionswerk
- diekraftdesevangeliums
- covid
- familie
- gemeinde
- tobiasriemenschneider
- peterschild
- amycarmichael
- daniellusenie
- nikoderksen
- martynlloydjones
- matthewhenry
- sierraleone
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
DIE HEILIGE PFLICHT DER GEMEINDE<br />
<strong>Die</strong> heilige Pflicht der Gemeinde Jesu ist es, das<br />
Wort Gottes zu verkündigen – und zwar nicht nur<br />
in der Gemeinde, sondern allen Menschen. Sie<br />
soll hingehen und alle Völker zu Jüngern machen,<br />
sie taufen und sie lehren, alles zu halten, was<br />
Christus uns geboten hat (Mt. 28,19-20). Biblische<br />
Verkündigung beinhaltet aber auch, Unrecht<br />
aufzuzeigen, von Sünde zu überführen und alle<br />
Menschen, auch die Regierenden, zur Umkehr<br />
von ihren bösen Werken und zum Gehorsam gegenüber<br />
Gottes Geboten aufzurufen (Apg. 17,30).<br />
Als Christen dürfen wir keine Gemeinschaft mit<br />
den unfruchtbaren Werken der Finsternis haben,<br />
sondern müssen sie vielmehr aufdecken (Eph.<br />
5,11). <strong>Die</strong> Waffe für diesen Kampf gegen Finsternis<br />
und Bosheit – das Wort Gottes (Eph. 6,17) – hat<br />
der HERR Seiner Gemeinde nicht umsonst verliehen.<br />
Von jeher haben diejenigen, die das Wort Gottes<br />
verkündigten, diese heilige Pflicht erfüllt: Der<br />
Prophet Nathan konfrontierte den König David<br />
mit seiner Sünde, wegen seines Ehebruchs mit<br />
Bathseba und <strong>des</strong> Mor<strong>des</strong> an Uria; der Prophet<br />
Elia konfrontierte König Ahab mit seinem Götzendienst<br />
und mit der Konfiszierung <strong>des</strong> Weinbergs<br />
von Nabot, und der Prophet Johannes der<br />
Täufer konfrontierte König Hero<strong>des</strong> nicht nur<br />
mit seiner gesetzwidrigen Ehe, sondern mit allem<br />
Bösen, das er getan hatte, um nur einige Beispiele<br />
zu nennen. Dem Propheten Jesaja gebietet<br />
der HERR: »Rufe aus voller Kehle, schone nicht! Erhebe<br />
deine Stimme wie ein Schopharhorn und verkündige<br />
Meinem Volk seine Übertretungen und dem Haus Jakob<br />
seine Sünde!« (Jes. 58,1). Auch heidnischen Nationen<br />
und Königen verkündigten die Propheten Gericht<br />
wegen ihrer bösen Werke. So forderte Daniel den<br />
König Nebukadnezar auf: »Darum, o König, lass dir<br />
meinen Rat gefallen und brich mit deinen Sünden durch<br />
Gerechtigkeit und mit deinen Missetaten durch Barmherzigkeit<br />
gegen Elende, wenn dein Wohlergehen dauerhaft<br />
sein soll!« (Dan. 4,24). Der Apostel Paulus predigte<br />
vor dem Statthalter Felix von der Gerechtigkeit,<br />
der Enthaltsamkeit und dem zukünftigen Gericht<br />
(Apg. 24,24-25).<br />
Wenn der Apostel Paulus schreibt, dass der<br />
Staat eine <strong>Die</strong>nerin Gottes ist, die den, der Gutes<br />
tut, loben und den, der Böses tut, strafen soll, um<br />
damit Gottes Zorn auszuführen (Röm. 13,3-6),<br />
dann ist es unerlässlich, auch den Staatsdienern<br />
zu verkündigen, was Gott, ihr Herr, dem sie dienen<br />
sollen, von ihnen erwartet und was in Seinen<br />
Augen gut und zu loben oder böse und zu strafen<br />
ist. Wer sollte aber den Regierenden den Willen<br />
Gottes in Bezug auf ihre Amtsausübung kundtun,<br />
wenn nicht die Gemeinde, der das Wort Gottes anvertraut<br />
ist und die der Pfeiler und die Grundfeste<br />
der Wahrheit ist (1.Tim. 3,15)?! Zudem haben wir<br />
das Gebot, die Regierenden zu ehren. Ist es etwa<br />
Ehrerbietung, wenn wir die Regierenden in ihr<br />
Verderben laufen lassen, ohne sie davor zu warnen,<br />
dass sie sich durch ihre treulose Amtsführung<br />
den Zorn Gottes aufhäufen?<br />
Daher ist es der Gemeinde Jesu nicht nur erlaubt,<br />
sondern es ist ihre heilige Pflicht, das Evangelium<br />
zu predigen, das Unrecht und die Bosheit als<br />
Sünde bloßzustellen, die von Seiten der Regierenden<br />
geschieht, und sie – mit der nötigen Ehrerbietung<br />
– zur Umkehr aufzurufen, wenn sie<br />
ihrer Aufgabe als Gottes <strong>Die</strong>nerin nicht gerecht<br />
werden, sondern sich gegen Gott auflehnen, indem<br />
sie etwa die sogenannte »Ehe für alle« beschließen.<br />
Hierzu darf die Gemeinde unseres<br />
heiligen Herrn nicht schweigen! Heißt es nicht:<br />
Wehret den Anfängen? Letztlich müssen wir uns<br />
die Frage stellen, ob die derzeitigen Umstände<br />
und die überhandnehmende Gesetzlosigkeit in<br />
unserem Land nicht auch <strong>des</strong>halb über uns kommen,<br />
weil die Gemeinden zu lange zu der Gottlosigkeit<br />
und den Gräueln <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> geschwiegen<br />
haben.<br />
EINE IDENTITÄTSKRISE<br />
Der Grund, weshalb viele örtliche Gemeinden<br />
sich dem gegenwärtigen Unrecht nicht widersetzen,<br />
liegt wohl darin, dass sie es nicht oder jedenfalls<br />
nicht in seinem vollen Ausmaß realisieren.<br />
Wir müssen erkennen, dass die schweren Gewissensnöte<br />
vieler gottesfürchtiger Christen und die<br />
28 | <strong>Die</strong> <strong>Kraft</strong> <strong>des</strong> <strong>Evangeliums</strong> 1/<strong>2021</strong>