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Die Kraft des Evangeliums 1/2021

Eine Ausgabe vom Missionswerk Voice of Hope

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ten es entweder annehmen oder ablehnen.<br />

Wenn natürlich eine Ortsgemeinde mit anderen<br />

Gemeinden überhaupt nicht auf eine Linie<br />

kam, dann wären bei ihrem nächsten Gemeinschaftstreffen<br />

andere Christen wahrscheinlich<br />

bevollmächtigt worden, vorschlagen zu dürfen,<br />

dass eine solche Gemeinde kein Recht haben<br />

dürfe, in die Gemeinschaft aufgenommen zu<br />

werden. Wenn sie nicht mehr in Eintracht miteinander<br />

waren, dann bestand keine Gemeinschaft<br />

mehr. Aber es gab in der Zeit <strong>des</strong> Neuen Testaments<br />

keine gesetzgebende, keine zwingende<br />

Gewalt. Und <strong>des</strong>halb schlage ich die Auffassung<br />

von der unabhängigen Ortsgemeinde vor; sie<br />

scheint mir dem neutestamentlichen Muster am<br />

nächsten zu kommen. Jede örtliche Gemeinde<br />

sollte autonom und unabhängig, aber auch immer<br />

bereit sein, sich in Gemeinschaft mit solchen<br />

zu versammeln, die ihr gleichgesinnt sind<br />

und sich an die gleichen biblischen Grundsätze<br />

halten.<br />

Wenn Sie die Auffassung von unabhängigen<br />

Ortsgemeinden nicht akzeptieren und irgendeine<br />

der anderen Gemein<strong>des</strong>trukturen für sich annehmen,<br />

dann werden Sie sich eventuell als ein<br />

Mitglied in einer Denomination wiederfinden, in<br />

der die bestimmenden Kräfte in ihrer Lehre oder<br />

in ihrer Praxis nicht mit Ihnen übereinstimmen –<br />

und doch wird von Ihnen erwartet, dass Sie eine<br />

Lehre unterstützen, von der Sie glauben, dass sie<br />

falsch und gefährlich ist –, einfach weil Sie einer<br />

solchen Denomination und deren Strukturen angehören.<br />

Das ist in der Geschichte immer wieder<br />

geschehen, und in dieser Position befinden sich<br />

heutzutage viele Christen wieder. Sie gehören Gemeinden<br />

bzw. Denominationen an, mit denen sie<br />

in der Hauptsache nicht nur nicht übereinstimmen<br />

können, sondern auch nicht damit sympathisieren,<br />

und doch sind sie solchen Kräften oder<br />

Systemen unterworfen. So kann es sein, dass ein<br />

Christ sich in einer Gemeinde befindet, die Älteste<br />

und deren <strong>Die</strong>nste unterstützt, von denen er<br />

mit Recht glaubt, dass sie eine Verleugnung <strong>des</strong><br />

Glaubens darstellen.<br />

Darum wiederhole ich, dass es mir scheint,<br />

dass im Lichte der neutestamentlichen Lehre und<br />

sicherlich auch im Lichte der Erfahrung durch die<br />

Jahrhunderte eine unabhängige Ortsgemeinde<br />

das Ideal ist. Dort kommen Menschen zusammen,<br />

die miteinander übereinstimmen. Aber diese<br />

Gemeinschaft mit anderen Christen, mit denen<br />

sie in gleicher Weise übereinstimmen, hat nichts<br />

Binden<strong>des</strong>. Es existiert kein Recht, irgendetwas<br />

einzelnen Gemeinden aufzuerlegen oder das Gewissen<br />

zu binden. <strong>Die</strong>se Gemeinschaft gleichgesinnter<br />

Gläubiger, die zusammenkommen, um<br />

sich selbst und ihr geistliches Leben zu fördern,<br />

die einander helfen, so gut sie können – aber ohne<br />

Zwang und freiwillig –, ist das Ideal. Keiner einzelnen<br />

Gemeinde wird abgenötigt, Dinge zu tun,<br />

die ihren Überzeugungen widerstreben und sogar<br />

gegen ihr Gewissen streiten.<br />

Ich hoffe, dass niemand meint, dass dies kein<br />

geistliches Thema gewesen sei. <strong>Die</strong>se Dinge sind<br />

meines Erachtens von lebenswichtiger Bedeutung,<br />

und wenn Sie sagen: »Das Thema Gemeindeleitung<br />

hat nichts mit mir zu tun; ich bin ein<br />

geistlich gesinnter Mensch«, dann kann ich Ihnen<br />

nur deutlich sagen, dass Sie ein sehr unbiblischer<br />

Mensch sind. Als ein Glied am Leibe Christi ist es<br />

Ihre Aufgabe, ja Ihre Pflicht, darauf zu achten,<br />

dass die sichtbare Gemeinde keinesfalls der Lehre<br />

<strong>des</strong> Herrn widerspricht, der uns zu Hütern und<br />

Wächtern eingesetzt hat.<br />

Ein Auszug aus dem Buch »Gott und seine Gemeinde«, 3L-Verlag.<br />

D. Martyn Lloyd-Jones<br />

GOTT UND SEINE GEMEINDE<br />

Studienreihe über biblische Lehren (Band 4)<br />

Der Mangel an Kenntnis über die lebenswichtigen Wahrheiten<br />

<strong>des</strong> christlichen Glaubens ist heutzutage größer als je zuvor.<br />

In diesem vierten Band spricht D.M. Lloyd-Jones unkompliziert und klar über die Themen: <strong>Die</strong><br />

Gemeinde im Neuen Testament, Taufe, Abendmahl, Wiederkunft Christi, voiceofhope.de der Antichrist, | 25 Daniel<br />

9,24-27, die Offenbarung <strong>des</strong> Johannes, die Auferstehung <strong>des</strong> Leibes und der ewige Zustand.<br />

14,50 € | Bestell-Nr. 863.803 | 336 Seiten | Bestellen unter: www.voh-shop.de | 02265 99749-22

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