Die Kraft des Evangeliums 1/2021
Eine Ausgabe vom Missionswerk Voice of Hope
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EINE STIMME DER<br />
HOFFNUNG IN SIERRA LEONE<br />
Daniel kam als Flüchtling mit der ersten<br />
großen Welle im Jahr 2013 nach Europa,<br />
wurde durch Gottes Gnade errettet und<br />
fing an, eifrig die Bibel zu studieren, viele Auslegungspredigten<br />
zu hören und daraus zu lernen.<br />
Er blieb ständig mit Bruder Niko Derksen in Kontakt,<br />
der sein Lehrer und Seelsorger ist, wurde<br />
von ihm anhand der Heiligen Schrift in theologischen,<br />
sozialen und ethischen Fragen belehrt,<br />
erledigte die Studienaufgaben, die er ihm gab,<br />
und zeigte Jahr für Jahr mehr geistliche Reife.<br />
Der Herr hat in Seiner Gnade Bruder Daniel völlig<br />
verändert; er begann, anderen Flüchtlingen<br />
das Evangelium zu erklären, und nach einigen<br />
Jahren predigte er jeden Sonntag. Seit 2016 ist er<br />
Mitglied der Reformierten Baptistengemeinde<br />
in Reichshof und wurde später auch Mitarbeiter<br />
von Voice of Hope. Im Jahr 2018 heiratete Daniel<br />
Patricia, eine junge Frau aus seiner Heimat Sierra<br />
Leone, und eineinhalb Jahre später kam ihre<br />
Tochter zur Welt. Als der ehemals Geflüchtete<br />
zum ersten Mal in sein Heimatland zurückkehrte<br />
und die Menschen dort sah, überkam ihn großes<br />
Mitleid, weil ihm plötzlich schmerzlich bewusst<br />
wurde, dass dies ein Volk ist, das ohne Gott in der<br />
Finsternis lebt. <strong>Die</strong>ses Bild von seiner Heimat hat<br />
ihn nicht mehr losgelassen. Als er es uns erzählte,<br />
fingen wir mit der ganzen Gemeinde an, intensiv<br />
für das Land Sierra Leone zu beten. Es folgten<br />
mehrere Reisen nach Afrika, bei denen etliche<br />
Gläubige in den Grundlagen <strong>des</strong> Glaubens unterrichtet<br />
und in den Dörfern und Schulen viele<br />
Schriften und Bibeln verteilt wurden. Inzwischen<br />
durften wir dort eine kleine Kirche errichten lassen,<br />
und auch der Bau einer Schule geht stetig<br />
vorwärts.<br />
UMZUG<br />
NACH SIERRA LEONE<br />
Da alle Versuche, Bruder Daniels Frau und seine<br />
Tochter nach Europa zu holen, scheiterten, regten<br />
wir ihn dazu an, darüber zu beten, ob er nicht zu<br />
ihr ziehen sollte. Nach viel Gebet und innerem<br />
Kampf sprach er bei seinem letzten Aufenthalt in<br />
Sierra Leone im September 2020 mit seiner Frau<br />
darüber. So beschlossen sie gemeinsam, dass er<br />
in seine Heimat, nach Sierra Leone, zurückgeht,<br />
um Gott dort mit seiner Familie zu dienen und als<br />
Missionar seinem Volk die rettende Botschaft zu<br />
verkündigen.<br />
Als Daniel sich auf den Umzug vorbereitete, wusste<br />
er noch nicht, was auf ihn zukommen würde.<br />
Wochenlang wartete er auf wichtige Dokumente;<br />
zudem sorgten die aktuellen Auflagen dafür, dass<br />
die Reise, die er dann erst im Februar antreten<br />
konnte, sich auf 5 Tage erstreckte. Es gab mehr<br />
Wartezeiten als sonst üblich, aber keine Möglichkeiten,<br />
irgendwo zu übernachten. So sammelte<br />
er sein Gepäck um sich herum – alles, was nicht<br />
schon im November 2020 mit dem Container<br />
nach Sierra Leone geschickt worden war –, nutzte<br />
sein wichtigstes Gepäckstück als Kopfkissen und<br />
schlief ein. Als er wieder aufwachte, war ein Teil<br />
seiner Gepäckstücke nicht mehr da. Damit hatte<br />
Bruder Daniel schon gerechnet, nachdem ihm<br />
von der Fluggesellschaft gesagt worden war, dass<br />
seine Weiterreise sich verzögern würde; doch als<br />
Auftakt für einen neuen Lebensabschnitt belastete<br />
es ihn ein wenig. Wer würde da nicht entmutigt<br />
sein?!<br />
Bei seiner Landung in Freetown am 27. Februar<br />
<strong>2021</strong> dankte er dem Herrn, dass Er ihn gnädig bewahrt<br />
hatte, und freute sich, in wenigen Stunden<br />
seine Frau Patricia und ihre gemeinsame Tochter<br />
in die Arme zu schließen – wie hatte er sie vermisst!<br />
Hatte er doch gehofft, schon zwei Monate<br />
früher bei ihnen sein zu können!<br />
Am Tag darauf – es war ein Sonntag – durfte Bruder<br />
Daniel in der neu erbauten Kirche predigen.<br />
Sie war zwar noch nicht ganz fertig; doch das hinderte<br />
die Dorfbewohner nicht daran, zur Predigt<br />
zu kommen.<br />
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