Wirtschafts-News I 2021 Wiesbaden
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Eine Hilfe für Senioren<br />
und deren Angehörige<br />
Die Website e des Pflegenetzes Bad Kreuznach ist online<br />
Zwar fühlt sich Elisabeth H. in ihrer Bewegung inzwischen etwas eingeschränkt, aber Tochter Marianne<br />
hilft ihr beim Einkaufen und verbringt viel Zeit mit ihrer leicht dementen Mutter. Trotz ihrer<br />
89 Jahre lebt die Seniorin daher noch in ihren eigenen vier Wänden. Dann passiert es. Die alte Dame<br />
stürzt im Badezimmer. Ein dumpfer Knall alarmiert die Nachbarin. Elisabeth H. ist auf den nassen<br />
Fliesen vor der Dusche ausgerutscht. Feuerwehr und Rettungsdienst rücken an. Die Rentnerin kommt<br />
ins Krankenhaus. Diagnose: Oberschenkelhalsbruch. Von heute auf morgen ist Elisabeth H. auf<br />
Pflege angewiesen.<br />
Tochter Marianne fühlt sich überfordert. Ein<br />
Berg von Fragen tut sich vor der kaufmännischen<br />
Angestellten auf. Was nun? Wie geht es<br />
mit der Mutter weiter? Wer pflegt sie? Wo findet<br />
die Pflege statt? Und: Wer trägt die Kosten?<br />
„Dies ist kein Einzelfall“, erklärt Annerut Marx<br />
vom Pflegestützpunkt Bad Kreuznach. Da Angehörige<br />
in einer solchen Situation oft nicht<br />
mehr weiterwissen, hat die engagierte Sozialarbeiterin<br />
gemeinsam mit der Gemeindereferentin<br />
und Seelsorgerin Bärbel Dörr und Udo<br />
Foerster, Gesellschafter „mein SANiHAUS “, die<br />
Internet-Plattform www.pflegenetzbad-kreuznach.de<br />
ins Leben gerufen.<br />
Das Besondere: Die Website holt<br />
die Angehörigen in ihrer indi-<br />
viduellen Pflegesituation ab<br />
und beantwortet viele Fragen<br />
zu Hilfsangeboten und Pflegeleistungen.<br />
Anschlussversorgung<br />
nach einem Krankenhausaufenthalt,<br />
ambulante Pflege, sta-<br />
tionäre Pflege, Palliativ-<br />
Versorgung sind die Themenschwerpunkte. „Es<br />
geht aber auch um die pflegenden Angehörigen,<br />
die oft körperlich und seelisch überlastet sind<br />
und für sich selbst Hilfe brauchen“, betont die<br />
Seelsorgerin Bärbel Dörr.<br />
„Von Anfang an haben wir auf eine hoch flexible<br />
digitale Lösung gesetzt – selbstverständlich<br />
mit responsivem Webdesign“, erklärt Udo Foerster.<br />
Denn inzwischen benutzen rund 86 Prozent<br />
aller Deutschen ein Smartphone, so eine Studie<br />
der VuMA (Arbeitsgemeinschaft Verbrauchsund<br />
Medienanalyse) aus dem Jahr 2020. „Mit<br />
dem Smartphone kann man jederzeit wichtige<br />
Informationen über Pflege- und Beratungsangebote<br />
in der Region erhalten“, so der Medienund<br />
Marketingexperte.<br />
Weiteres Herzstück der Website ist ein Pflegeverzeichnis<br />
mit aktuellen Kontaktdaten von<br />
Pflegediensten, ambulant betreuten Wohngemeinschaften,<br />
Einrichtungen für betreutes<br />
Wohnen, Service-Wohnen, Alten- und Pflegeheimen,<br />
Hospizdiensten sowie Palliativstützpunkten.<br />
Unterstützung von Anfang an: Die Oberbürgermeisterin der Stadt Bad Kreuznach<br />
Dr. Heike Kaster-Meurer begleitet das ambitionierte Projekt von der Ideenfindung bis heute.