Wirtschafts-News I 2021 Wiesbaden
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Chancen und Risiken auf dem<br />
Weg zur digitalen Nachhaltigkeit<br />
Ein Gastbeitrag von Prof. Dr. Torsten Weber<br />
Elektromobile, Fair-Trade-Schokolade, vegane<br />
Speisen oder Kreislaufwirtschaft - die Themen<br />
Wandel in unseren<br />
Verhaltensweisen,<br />
den die Erde<br />
dringend braucht<br />
und Ansätze der Nachhaltigkeit<br />
sind vielfältig und in<br />
unserer Gesellschaft omnipräsent.<br />
Medien, Unternehmen,<br />
aber auch der<br />
private Verbraucher haben<br />
das Thema verstärkt für<br />
sich entdeckt. Das Verhalten der einzelnen<br />
Verbraucher und Unternehmen bedingen Ressourcenknappheit<br />
und den viel diskutierten<br />
Klimawandel. Gleichzeitig sind das Bewusstsein<br />
und vor allem das Handeln des Einzelnen die<br />
Voraussetzung, diese negativen Entwicklungen<br />
aufzuhalten. Dies ist die wichtige Grundlage<br />
für einen Wandel in unseren Verhaltensweisen,<br />
den die Erde dringend braucht. Die Hoffnung,<br />
nachhaltige Verhaltensweisen zu unterstützen,<br />
liegt auch in technologischen Ansätzen, insbe-<br />
sondere im Feld der Digitalisierung.<br />
Digitalisierung als Umweltschützer<br />
oder Brandbeschleuniger?<br />
Timotheus Höttges, Vorstandsvorsitzender<br />
der Deutschen<br />
Telekom, erklärte im<br />
Jahr 2016 die Digita-<br />
lisierung zum „größten<br />
Umweltschützer<br />
aller Zeiten“.<br />
Und zweifelsohne bietet digitale Technik echte<br />
Chancen, beispielsweise die im Jahr 2015 von<br />
den UN gesetzten 17 Nachhaltigkeitsziele für<br />
2030 schneller zu erreichen. Allerdings<br />
bedarf es einer differenzierten Betrachtungsweise,<br />
denn Digitalisierung<br />
kann sowohl Umweltschützer als auch<br />
Brandbeschleuniger für den Klimawandel und<br />
soziale Missstände sein. Risiken durch den hohen<br />
Energiebedarf und den entstehenden Strukturwandel<br />
dürfen nicht außer Acht gelassen<br />
werden.<br />
Laut einer Studie der Unternehmensberatung<br />
Accenture kann die Beschleunigung der Digitalisierung<br />
mehr als die Hälfte der bis 2030<br />
nötigen CO2-Einsparungen erzielen und gleichzeitig<br />
die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen<br />
Wirtschaft verbessern. Digitalisierung bietet<br />
also die Chance, <strong>Wirtschafts</strong>wachstum mit Umwelt-<br />
und Klimaschutz zu verbinden. Die größten<br />
Potenziale dafür liegen in den Bereichen<br />
industrieller Fertigung und Mobilität. (Quelle:<br />
Accenture, Bitkom 2020)<br />
Nachhaltigkeit durch Digitalisierung –<br />
gewusst wie!<br />
Digitalisierung hilft dabei, Ressourcen effizienter<br />
einzusetzen. Dies gilt nicht nur für den<br />
einzelnen Bürger, der Tätigkeiten des täglichen<br />
Bedarfs über sein Smartphone erledigen kann,<br />
sondern auch für Unternehmen, die komplexe<br />
Risiken und<br />
Chancen<br />
Prof. Dr. Torsten Weber