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04.05.2021 Aufrufe

20 „Keep calm and carry on“ Auf dem „Zahnfleisch gehen“ – aber alle gemeinsam Auch für TRACOE medical aus Nieder-Olm (Rheinland-Pfalz), einer der führenden Hersteller und Vertreiber von Medizinprodukten und Hilfsmitteln für Patienten mit Luftröhrenschnitt (Tracheostomie), Kehlkopfentfernung (Laryngektomie) und Beatmung (Respiratory Care), hat sich der Alltag seit der Pandemie schlagartig verändert. Der rasante Anstieg der mit dem Virus infizierten Atemwegserkrankten löst nach wie vor weltweit eine stark erhöhte Nachfrage nach medizinischen Produkten aus, die die Beatmung der COVID-19-Patienten sichern – darunter auch das Kernprodukt des Familienunternehmens: Tracheostomiekanülen. Denn wenn Patienten nicht mehr über die natürlichen Atemwege Luft bekommen, wird ihnen über eine kleine Öffnung im Halsbereich (Tracheostoma) eine solche eingesetzt. „Es galt vor allem, die Herstellung unserer Produkte zu gewährleisten.” Schon gleich zu Beginn der Pandemie wurde klar: Die Umstände verlangen TRACOE medical als systemrelevantem Lieferanten für Beatmungsprodukte eine Vielzahl von Maßnahmen ab, um die drastisch erhöhten Bestellvolumina aus der ganzen Welt bewältigen zu können. Geschäftsführer Dr. Thomas Jurisch: „Abgesehen von internen Vorkehrungen zum Schutz unserer Mitarbeiter(innen) gegen Ansteckung, galt es vor allem, die Herstellung unserer Produkte zu gewährleisten und gleichzeitig auch unsere Kapazität zu erhöhen.“ Denn allein in der ersten Corona-Welle im März stieg die Zahl der Auftragseingänge im Kanülen- Kernsortiment des Unternehmens (vario, twist und percutan) auf wöchentlich 20.000 bis 25.000 Stück an, während diese in normalen Zeiten durchschnittlich bei ca. 9.000 Stück pro Woche lag. TRACOE rüstet auf und stellt 32 Mitarbeiter in der Produktion ein Dafür etablierte das Unternehmen, dessen „Qualität made in Germany“-Strategie sich zu Zeiten von Grenzschließungen und Shutdown als erneut besonders vorteilhaft erwies, einen Zweischichtbetrieb, der das Risiko minimiert, nicht liefern zu können. Außerdem stellte TRACOE medical ein: „Insgesamt haben wir unser Team in der Produktion um 32 neue Mitarbeiter verstärkt, hauptsächlich in der Produktion. Somit beschäftigen wir an unserem Standort in Nieder-Olm nun insgesamt rund 250 Angestellte“, so Rimm Elfu, Vertriebsleiter und Mitglied der Geschäftsleitung von TRACOE medical. Umsatzsteigerung um 21,4 Prozent „Das Zusammengehörigkeitsgefühl ist unglaublich.” Abgesehen von dem immensen Druck, der auf dem Hersteller einerseits lastet, war die logische Rimm Elfu, Geschäftsleitung

W N SPEZIAL Kulturwandel nach Corona 21 Konsequenz der hohen Nachfrage andererseits ein enormer Wachstumsschub. Gegenüber dem Vorjahr steigerte TRACOE medical den Umsatz im Jahr 2020 um 21,4 Prozent auf rund 31 Millionen Euro. Dr. Thomas Jurisch könne sich unter anderen Umständen jedoch mehr darüber freuen: „Die Nachfrage war aufgrund der schrecklich ernsten Lage so groß, dass wir allein in der Produktgruppe TRACOE percutan eine Umsatzsteigerung um 56,8 Prozent verzeichnen konnten.“ Doch es sei etwas anderes, das Geschäftsführer Dr. Jurisch und Geschäftsleiter Elfu in dieser für alle herausfordernden Zeit freue: „Teamarbeit wird bei uns schon immer großgeschrieben“, erklärt Rimm Elfu: „Doch das Zusammengehörigkeitsgefühl, das wir derzeit bei TRACOE medical erleben, ist unglaublich. Jeder geht hier auf dem Zahnfleisch, jeden belastet diese Situation, Nerven liegen blank. Aber – und das ist nicht selbstverständlich – wir halten alle gemeinsam durch. Und wir haben die Hoffnung nicht verloren, dass es auch wieder anders werden wird.“ Impfstoffe ein Hoffnungsschimmer „Wir rechnen allerdings nicht damit, dass 2021 zeitnah ‚ruhiger‘ wird“, so Dr. Thomas Jurisch. Denn auch wenn es dank „Wir haben alle in unseren Händen liegenden Maßnahmen ergriffen.” der entwickelten Impfstoffe langfristig gesehen eine Perspektive auf Besserung der Situation gebe, so sei die aktuelle Lage trotzdem noch überaus angespannt. Rimm Elfu ergänzt: „Wir gehen von einem weiterhin deutlich erhöhten Bedarf aus, und zwar weltweit. Doch wir haben

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„Keep calm and carry on“<br />

Auf dem „Zahnfleisch gehen“ –<br />

aber alle gemeinsam<br />

Auch für TRACOE medical aus Nieder-Olm (Rheinland-Pfalz), einer der führenden Hersteller und Vertreiber<br />

von Medizinprodukten und Hilfsmitteln für Patienten mit Luftröhrenschnitt (Tracheostomie), Kehlkopfentfernung<br />

(Laryngektomie) und Beatmung (Respiratory Care), hat sich der Alltag seit der Pandemie<br />

schlagartig verändert. Der rasante Anstieg der mit dem Virus infizierten Atemwegserkrankten löst nach<br />

wie vor weltweit eine stark erhöhte Nachfrage nach medizinischen Produkten aus, die die Beatmung der<br />

COVID-19-Patienten sichern – darunter auch das Kernprodukt des Familienunternehmens: Tracheostomiekanülen.<br />

Denn wenn Patienten nicht mehr über die natürlichen Atemwege Luft bekommen, wird<br />

ihnen über eine kleine Öffnung im Halsbereich (Tracheostoma) eine solche eingesetzt.<br />

„Es galt vor allem,<br />

die Herstellung<br />

unserer Produkte zu<br />

gewährleisten.”<br />

Schon gleich zu Beginn der Pandemie wurde<br />

klar: Die Umstände verlangen TRACOE medical<br />

als systemrelevantem Lieferanten für Beatmungsprodukte<br />

eine Vielzahl von Maßnahmen<br />

ab, um die drastisch erhöhten<br />

Bestellvolumina<br />

aus der ganzen Welt bewältigen<br />

zu können. Geschäftsführer<br />

Dr. Thomas<br />

Jurisch: „Abgesehen von<br />

internen Vorkehrungen<br />

zum Schutz unserer Mitarbeiter(innen) gegen<br />

Ansteckung, galt es vor allem, die Herstellung<br />

unserer Produkte zu gewährleisten und gleichzeitig<br />

auch unsere Kapazität zu erhöhen.“ Denn<br />

allein in der ersten Corona-Welle im März stieg<br />

die Zahl der Auftragseingänge im Kanülen-<br />

Kernsortiment des Unternehmens<br />

(vario, twist und percutan) auf<br />

wöchentlich 20.000 bis 25.000<br />

Stück an, während diese in normalen<br />

Zeiten durchschnittlich bei<br />

ca. 9.000 Stück pro Woche lag.<br />

TRACOE rüstet auf und stellt 32<br />

Mitarbeiter in der Produktion ein<br />

Dafür etablierte das Unternehmen, dessen<br />

„Qualität made in Germany“-Strategie sich zu<br />

Zeiten von Grenzschließungen und Shutdown<br />

als erneut besonders vorteilhaft erwies, einen<br />

Zweischichtbetrieb, der<br />

das Risiko minimiert, nicht<br />

liefern zu können. Außerdem<br />

stellte TRACOE medical<br />

ein: „Insgesamt<br />

haben wir unser Team in der Produktion um<br />

32 neue Mitarbeiter verstärkt, hauptsächlich in<br />

der Produktion. Somit beschäftigen wir an unserem<br />

Standort in Nieder-Olm nun insgesamt<br />

rund 250 Angestellte“, so Rimm Elfu, Vertriebsleiter<br />

und Mitglied der Geschäftsleitung von<br />

TRACOE medical.<br />

Umsatzsteigerung um 21,4 Prozent<br />

„Das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

ist<br />

unglaublich.”<br />

Abgesehen von dem immensen Druck, der auf<br />

dem Hersteller einerseits lastet, war die logische<br />

Rimm Elfu, Geschäftsleitung

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