Berufsschule 2019-3

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SCHULEN Europäische Schulkooperation der Landesberufsschule Hallein mit der Carl-Bosch-Schule Heidelberg INTERNATIONALER AUSTAUSCH ZUR FÖRDERUNG SOZIALER UND FACHLICHER KOMPETENZ IST IN DER HEUTIGEN ZEIT EINE GROSSARTIGE IDEE, DIE IN DER LBS HALLEIN SEIT VIELEN JAHREN UMGESETZT WIRD. Seither ist viel geschehen, und so ist es an der Zeit, die Kooperation einmal Revue passieren zu lassen und ein paar Punkte genauer zu beleuchten. Am Beginn steht natürlich die Frage, warum eine solche Schulkooperation überhaupt beschlossen wird und welche Vorteile schulübergreifende, gemeinsame Schüleraktivitäten bringen. Abgesehen davon, dass eine Fachexkursion eine sinnvolle Ergänzung zum lehrplanmäßigen Unterricht ist, die diesen auf anschauliche Weise durch Kontakt zum wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Leben praxisnah ergänzt, bietet eine solche Schulveranstaltung eine Vielzahl an Aspekten, die Persönlichkeit unserer Lehrlinge positiv zu fordern und zu fördern. Für einige unserer BerufsschülerInnen bietet eine mehrtägige Fachexkursion ins benachbarte Ausland den sprichwörtlichen Blick über den eigenen Tellerrand. Denn für manche sind diese Tage der erste Aufenthalt im Ausland ohne Eltern, wenn man vom Urlaub einmal absieht. Bei den gemeinsamen Tätigkeiten erfahren die Lehrlinge, dass sie mit ihren Fertigkeiten und Fähigkeiten auch Von Ing. Stefan Pressnitz, BEd, Landesberufsschule Hallein außerhalb ihres Lehrbetriebs und der <strong>Berufsschule</strong> bestehen können – eine nicht unwichtige Erfahrung beim Erwachsenwerden. Der Besuch von renommierten Unternehmen wiederum eröffnet den Lehrlingen eine neue Sichtweise auf ihrem beruflichen Werdegang. Auch soziale Kompetenzen werden durch mehrtägige Schulveranstaltungen gefördert und erweitert. PROJEKTUNTERRICHT UND ARBEITEN AN KLEINPROJEKTEN In den vergangenen Jahren wurde immer versucht, den Lehrlingen ein abwechslungsreiches und fachbezogenes Programm in Form von Workshops und Kleinprojekten zu bieten. Ob ein Einführungskurs in ein CAD-Programm, das Schmieden eines Schlackenhammers oder die Fertigung eines Handentgraters – die Laborräume an der LBS Hallein boten und bieten unseren Gästen aus Heidelberg hervorragende Möglichkeiten, ihre handwerklichen Fertigkeiten unter Beweis zu stellen. Im Gegenzug konnten die Lehrlinge aus Salzburg gemeinsam mit ihren deutschen KollegInnen in den Lehrwerkstätten des physikalischen Institutes der Universität Heidelberg an Kleinprojekten arbeiten oder an der Carl-Bosch-Schule die Kunststoffverarbeitung durch das Vakuumtiefziehen, Kunststoffblasen und Spritzgießen praktisch erproben. HÖHEPUNKT FLÜSTERSPIEGELANLAGE Der bisherige Höhepunkt in der Kooperation war wohl zweifelsohne die Fertigung zweier Flüster- 4 • WWW.GOED-BERUFSSCHULE.AT 3-19
Heidelberg mit der Karl-Theodor-Brücke. Im Graben der Schlossruine Heidel berg. Die Präsentation im Zoo Heidelberg. spiegelanlagen, wobei eine in der Stadt Salzburg und die zweite im Zoo von Heidelberg aufgestellt wurde. Das Prinzip einer solchen Flüsterspiegelanlage bilden zwei Parabolspiegel, die zueinandergerichtet in einem Abstand von zirka 15 Metern aufgestellt werden. Begibt man sich nun direkt vor einen dieser Parabolspiegel, so kann im „Flüsterton“ über die große Distanz miteinander kommuniziert werden. Dabei erfolgte die Fertigung der Einzelteile von den Lehrlingen in Österreich in der Landesberufsschule Hallein und in Deutschland im physikalischen Institut und dem Kirchhoff-Institut für Physik der Universität Heidelberg. Im Mai 2015 erfolgten dann der Zusammenbau, der Aufbau und die Inbetriebnahme der ersten Flüsterspiegelanlage im Garten der Anna-Bertha- Königsegg-Schule in der Stadt Salzburg. Genau ein Jahr später wurde die zweite Flüsterspiegelanlage im Heidelberger Zoo aufgebaut und feierlich übergeben. Dieses Großprojekt fand in Frau Gerda Tschira eine großzügige Unterstützerin. TECHNIK UND KULTUR Einen weiteren Fixpunkt während der gegenseitigen Besuche bildeten natürlich auch Betriebsbesichtigungen. So wurden beispielsweise in Österreich das Eisenwerk Sulzau in Tenneck besucht, die ÖSWAG in Linz besichtigt und im W&H Dentalwerk in Bürmoos eine Führung organisiert. In Deutschland zählten wohl das John Deere Werk in Mannheim, BASF in Ludwigshafen, PFW Aerospace in Speyer und AUDI in Neckarsulm zu den FOTOS: FOTOSTUDIO MPHOTO, STEFAN PRESSNITZ, INSTAMATICS / ISTOCK Highlights bei den Betriebsführungen. Neben den besuchten Industriebetrieben gab es auch andere Ziele, die es zu besuchen galt. Besonders zu erwähnen wäre da sicher das Begehungszentrum für Astronomie am Königsstuhl in Heidelberg, das Physikalische Institut der Universität Heidelberg oder das Dokumentationszentrum am Obersalzberg. Neben der Technik konnten auch kulturelle Akzente gesetzt werden. Stadt-, Schloss- und Festungsführungen in Salzburg, Heidelberg und Speyer erweiterten den kulturellen Horizont unserer Lehrlinge. SPORTLICHES UND GEMEINSCHAFTSLEBEN Die Gemeinschaft wurde durch gemeinsame Wanderungen wie etwa am Philosophenweg oder zur Ruine Guetrat gestärkt und durch den Besuch im Hochseilgarten gefestigt. Beim gemeinsamen Kochen und Essen im Backpackers-Hostel konnten einige SchülerInnen ihre lebenspraktischen Fähigkeiten unter Beweis stellen – für manche waren dies die ersten Versuche in der Selbstversorgung. FAZIT Die vielen gemeinsamen Stunden haben den Lehrlingen und uns LehrerInnen viele bereichernde Erfahrungen in den unterschiedlichsten Bereichen unserer Tätigkeiten gebracht. Die vergangenen zehn Jahre verliefen unfall- und vorfallsfrei, sodass wir uns schon auf die weiteren gemeinsamen Aktivitäten mit unseren PartnerInnen und FreundInnen aus Heidelberg freuen. l 5 • WWW.GOED-BERUFSSCHULE.AT 3-19
Seite 1 und 2: Ausgabe 3/2019 www.goed-berufsschul
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Seite 7 und 8: Die stolzen Schüler, Lehrer und Sc

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