Berufsschule 2019-3
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Ausgabe 3/<strong>2019</strong><br />
www.goed-berufsschule.at<br />
DU entscheidest am<br />
✗ 27./28. November!<br />
BUNDES<br />
PERSONAL<br />
VERTRETUNGS<br />
WAHLEN<br />
<strong>2019</strong><br />
+++ BERUFSMEISTERSCHAFTEN +++ SCHULKOOPERATION +++ BERICHT DER TFBS ABSAM +++<br />
FOTO:MALERAPASO / ISTOCK
VORWORT<br />
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!<br />
HART VERHANDELT<br />
Die GÖD-Juristen haben die Meinung der<br />
Bundesleitung bestätigt, dass bei vollständig<br />
geleisteter Klassenvorstandstätigkeit in<br />
einem gesamten Lehrgang diese Vergütung<br />
in zehnfacher Höhe ausbezahlt werden<br />
muss, auch wenn sich die Lehrperson in<br />
diesem Schuljahr beispielsweise für drei Monate in<br />
Bildungskarenz oder Langzeitkrankenstand befindet.<br />
GEHALTSVERHANDLUNGEN<br />
Auch wenn es für viele zur Selbstverständlichkeit gehört,<br />
dass es Gehaltserhöhungen gibt, weise ich wieder<br />
einmal darauf hin, dass die Gewerkschaft für alle<br />
Kolleginnen und Kollegen diese Verhandlungen führt.<br />
Wir freuen uns daher über alle GÖD-Beitritte, da diese<br />
unserem Vorsitzenden Dr. Norbert Schnedl den Rücken<br />
stärken.<br />
„DU ENTSCHEIDEST!“ – PV-WAHLEN <strong>2019</strong><br />
Nachdem wir unsere Stimmen für die Nationalratswahlen<br />
im September abgegeben haben, stehen wir<br />
unmittelbar vor der nächsten wichtigen Entscheidung<br />
– den Personalvertretungswahlen <strong>2019</strong>. Frei nach dem<br />
Motto „DU entscheidest!“ ist es mir ein Anliegen, dass<br />
möglichst alle Berufsschullehrerinnen und Berufsschullehrer<br />
ihre Stimme abgeben. Mit jeder Stimme<br />
steigt die Legitimation der DA- und ZA-Funktionärinnen<br />
und -Funktionäre. Gleichzeitig entscheiden die<br />
ZA-Ergebnisse in den Bundesländern auch darüber,<br />
wie sich die meisten GÖD-Landesleitungen und die<br />
künftige Bundesleitung zusammensetzen – hier finden<br />
keine eigenen Wahlen mehr statt.<br />
Gemeinsam mit unseren DA- und ZA-Vorsitzenden<br />
werden wir als GÖD-Bundesleitung auch künftig ein<br />
starker Partner und eine starke Vertretung für unsere<br />
Berufsschullehrerinnen und Berufsschullehrer sein.<br />
Euer<br />
Andreas Mascher,<br />
Vorsitzender der Gewerkschaft <strong>Berufsschule</strong><br />
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!<br />
Nachdem die Bildungsdirektionen installiert wurden<br />
und viele Neuerungen einhergegangen sind, müssen<br />
wir als GewerkschafterInnen auf eine gerechte Umsetzung<br />
achten.<br />
Die Kollegenschaft wird zunehmend ArbeitnehmerInnen<br />
zweiter Klasse!<br />
Daher fordere ich:<br />
• Befristung im PD neu auf maximal ein Jahr<br />
• Anrechnungen im PD ab dem ersten Tag nach der<br />
Berufsausbildung<br />
• unterzeichnete Verträge, bei denen das Einstiegsgehalt<br />
genannt wird<br />
• Altersteilzeit für LehrerInnen<br />
• bessere Beurteilungsmöglichkeit bei den VL<br />
• Umsetzung der „Time-out-Klassen“<br />
• Klarheit über die Arbeit des Qualitätsmanagements<br />
• freiwillige Umstiegsmöglichkeit ins neue PD ohne<br />
Einbußen<br />
Die ab 2020 beschlossene Wiederbelebung<br />
für ASVG-Versicherte, bei der nach<br />
45 Beitragsjahren eine abschlagsfreie<br />
Pension ab 62 Jahren eingeführt wurde,<br />
gilt nicht für Beamte; diese Regelung ist<br />
auch auf sie auszuweiten!<br />
Gerhard Herberger,<br />
Vorsitzender-Stellvertreter<br />
2 • WWW.GOED-BERUFSSCHULE.AT 3-19
BERICHT<br />
So sehen Sieger aus!<br />
BEI DEN BERUFSWELTMEISTERSCHAFTEN KONNTE UNSER DUALES AUSBILDUNGS-<br />
SYSTEM WIEDER GLÄNZEN UND ERREICHTE HERVORRAGENDE BEWERTUNGEN.<br />
Auch heuer war es wieder so weit. Vom<br />
22. bis 27. August <strong>2019</strong> fanden die Berufsweltmeisterschaften<br />
in Kazan, Russland,<br />
statt. Dort stellte, wie alle zwei Jahre, eine<br />
Vielzahl von jungen Fachkräften in 56 verschiedenen<br />
Berufen ihr fachliches Können unter Beweis.<br />
Ob Installateur, Maurer, Maler, Florist, Koch<br />
oder Konditor – eine Vielzahl an Berufen war hier<br />
vor Ort. Das Team Austria war mit 46 Kandidatinnen<br />
und Kandidaten in 41 verschiedenen Berufen<br />
vertreten.<br />
Oft unter harten Bedingungen mussten die jungen<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer die von<br />
ihnen verlangten Herausforderungen meistern,<br />
was sich für das Team Austria wieder einmal<br />
ausgezahlt hat. Wir holten sechsmal Gold, fünfmal<br />
Silber, einmal Bronze sowie 17 Medaillen<br />
für ausgezeichnete Leistungen. Weiters wurde<br />
das Team Österreich im Länderranking die beste<br />
EU-Nation. Das muss uns schon einmal einer<br />
nachmachen.<br />
Der Wettbewerb selbst ist in allen Berufssparten<br />
anders arrangiert. Manche arbeiten über vier<br />
Tage, manche nur zwei Tage, doch die 16 Stunden<br />
Wettbewerbszeit darf nirgendwo überschritten<br />
werden. Da kann es in manchen Sparten schon<br />
zu Startschwierigkeiten kommen. Tolle Schaustücke<br />
zerbrachen, Schwierigkeiten mit ungewohnten<br />
Materialien und Werkzeugen, Zeitprobleme<br />
und vieles mehr verlangten nicht nur den<br />
FOTOS: WERNER HARRER, GÖD, GERLINDE GORLA, EGGEEGGJIEW / ISTOCK<br />
Von Simone Lenhardt,<br />
<strong>Berufsschule</strong> für Lebensmittel,<br />
Touristik und Zahntechnik<br />
Kandidaten und Kandidatinnen alles ab, auch die<br />
Jury kämpfte um jeden Punkt, spendete Trost<br />
und motivierte immer wieder! Nichtsdestotrotz<br />
meisterten alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen<br />
den Wettbewerb bravourös.<br />
Schon im Hinblick auf die EuroSkills im September<br />
2020 in Graz wird es wieder spannend und<br />
spektakulär werden. Die Vorbereitungen laufen<br />
bereits auf Hochtouren, und auch die Kandidaten<br />
und Kandidatinnen sind hochmotiviert, wieder<br />
tolle Erfolge für Österreich zu erreichen.<br />
Bei solchen Meisterschaften bewährt sich wieder<br />
einmal unser duales Ausbildungssystem, denn<br />
immer wieder steht Österreich, wenn es um das<br />
Handwerk geht, an der Spitze.<br />
Bleibt nur noch zu sagen: Weiter so! Bilden wir<br />
unsere jungen Fachkräfte so aus, dass sie auch in<br />
Zukunft der Welt zeigen können, wo und was sie<br />
gelernt haben, um dann mit Stolz zu sagen: „I am<br />
from Austria!“<br />
l
SCHULEN<br />
Europäische Schulkooperation<br />
der Landesberufsschule Hallein<br />
mit der Carl-Bosch-Schule<br />
Heidelberg<br />
INTERNATIONALER AUSTAUSCH ZUR FÖRDERUNG SOZIALER UND<br />
FACHLICHER KOMPETENZ IST IN DER HEUTIGEN ZEIT EINE GROSSARTIGE IDEE,<br />
DIE IN DER LBS HALLEIN SEIT VIELEN JAHREN UMGESETZT WIRD.<br />
Seither ist viel geschehen, und so ist es an der<br />
Zeit, die Kooperation einmal Revue passieren<br />
zu lassen und ein paar Punkte genauer zu<br />
beleuchten. Am Beginn steht natürlich die Frage,<br />
warum eine solche Schulkooperation überhaupt<br />
beschlossen wird und welche Vorteile schulübergreifende,<br />
gemeinsame Schüleraktivitäten bringen.<br />
Abgesehen davon, dass eine Fachexkursion<br />
eine sinnvolle Ergänzung zum lehrplanmäßigen<br />
Unterricht ist, die diesen auf anschauliche Weise<br />
durch Kontakt zum wirtschaftlichen, gesellschaftlichen<br />
und kulturellen Leben praxisnah<br />
ergänzt, bietet eine solche Schulveranstaltung<br />
eine Vielzahl an Aspekten, die Persönlichkeit unserer<br />
Lehrlinge positiv zu fordern und zu fördern.<br />
Für einige unserer BerufsschülerInnen bietet eine<br />
mehrtägige Fachexkursion ins benachbarte Ausland<br />
den sprichwörtlichen Blick über den eigenen<br />
Tellerrand. Denn für manche sind diese Tage der<br />
erste Aufenthalt im Ausland ohne Eltern, wenn<br />
man vom Urlaub einmal absieht. Bei den gemeinsamen<br />
Tätigkeiten erfahren die Lehrlinge, dass<br />
sie mit ihren Fertigkeiten und Fähigkeiten auch<br />
Von Ing. Stefan Pressnitz, BEd,<br />
Landesberufsschule Hallein<br />
außerhalb ihres Lehrbetriebs und der <strong>Berufsschule</strong><br />
bestehen können – eine nicht unwichtige Erfahrung<br />
beim Erwachsenwerden. Der Besuch von<br />
renommierten Unternehmen wiederum eröffnet<br />
den Lehrlingen eine neue Sichtweise auf ihrem<br />
beruflichen Werdegang. Auch soziale Kompetenzen<br />
werden durch mehrtägige Schulveranstaltungen<br />
gefördert und erweitert.<br />
PROJEKTUNTERRICHT UND ARBEITEN<br />
AN KLEINPROJEKTEN<br />
In den vergangenen Jahren wurde immer versucht,<br />
den Lehrlingen ein abwechslungsreiches<br />
und fachbezogenes Programm in Form von Workshops<br />
und Kleinprojekten zu bieten. Ob ein Einführungskurs<br />
in ein CAD-Programm, das Schmieden<br />
eines Schlackenhammers oder die Fertigung eines<br />
Handentgraters – die Laborräume an der LBS<br />
Hallein boten und bieten unseren Gästen aus Heidelberg<br />
hervorragende Möglichkeiten, ihre handwerklichen<br />
Fertigkeiten unter Beweis zu stellen.<br />
Im Gegenzug konnten die Lehrlinge aus Salzburg<br />
gemeinsam mit ihren deutschen KollegInnen in<br />
den Lehrwerkstätten des physikalischen Institutes<br />
der Universität Heidelberg an Kleinprojekten<br />
arbeiten oder an der Carl-Bosch-Schule die Kunststoffverarbeitung<br />
durch das Vakuumtiefziehen,<br />
Kunststoffblasen und Spritzgießen praktisch erproben.<br />
HÖHEPUNKT FLÜSTERSPIEGELANLAGE<br />
Der bisherige Höhepunkt in der Kooperation war<br />
wohl zweifelsohne die Fertigung zweier Flüster-<br />
4 • WWW.GOED-BERUFSSCHULE.AT 3-19
Heidelberg mit der Karl-Theodor-Brücke.<br />
Im Graben der<br />
Schlossruine<br />
Heidel berg.<br />
Die Präsentation<br />
im Zoo Heidelberg.<br />
spiegelanlagen, wobei eine in der Stadt Salzburg<br />
und die zweite im Zoo von Heidelberg aufgestellt<br />
wurde. Das Prinzip einer solchen Flüsterspiegelanlage<br />
bilden zwei Parabolspiegel, die zueinandergerichtet<br />
in einem Abstand von zirka 15<br />
Metern aufgestellt werden. Begibt man sich nun<br />
direkt vor einen dieser Parabolspiegel, so kann<br />
im „Flüsterton“ über die große Distanz miteinander<br />
kommuniziert werden. Dabei erfolgte die<br />
Fertigung der Einzelteile von den Lehrlingen in<br />
Österreich in der Landesberufsschule Hallein und<br />
in Deutschland im physikalischen Institut und<br />
dem Kirchhoff-Institut für Physik der Universität<br />
Heidelberg.<br />
Im Mai 2015 erfolgten dann der Zusammenbau,<br />
der Aufbau und die Inbetriebnahme der ersten<br />
Flüsterspiegelanlage im Garten der Anna-Bertha-<br />
Königsegg-Schule in der Stadt Salzburg. Genau<br />
ein Jahr später wurde die zweite Flüsterspiegelanlage<br />
im Heidelberger Zoo aufgebaut und feierlich<br />
übergeben. Dieses Großprojekt fand in Frau<br />
Gerda Tschira eine großzügige Unterstützerin.<br />
TECHNIK UND KULTUR<br />
Einen weiteren Fixpunkt während der gegenseitigen<br />
Besuche bildeten natürlich auch Betriebsbesichtigungen.<br />
So wurden beispielsweise in Österreich<br />
das Eisenwerk Sulzau in Tenneck besucht,<br />
die ÖSWAG in Linz besichtigt und im W&H Dentalwerk<br />
in Bürmoos eine Führung organisiert. In<br />
Deutschland zählten wohl das John Deere Werk<br />
in Mannheim, BASF in Ludwigshafen, PFW Aerospace<br />
in Speyer und AUDI in Neckarsulm zu den<br />
FOTOS: FOTOSTUDIO MPHOTO, STEFAN PRESSNITZ, INSTAMATICS / ISTOCK<br />
Highlights bei den Betriebsführungen.<br />
Neben den besuchten Industriebetrieben gab<br />
es auch andere Ziele, die es zu besuchen galt.<br />
Besonders zu erwähnen wäre da sicher das Begehungszentrum<br />
für Astronomie am Königsstuhl<br />
in Heidelberg, das Physikalische Institut der Universität<br />
Heidelberg oder das Dokumentationszentrum<br />
am Obersalzberg. Neben der Technik<br />
konnten auch kulturelle Akzente gesetzt werden.<br />
Stadt-, Schloss- und Festungsführungen in Salzburg,<br />
Heidelberg und Speyer erweiterten den<br />
kulturellen Horizont unserer Lehrlinge.<br />
SPORTLICHES UND GEMEINSCHAFTSLEBEN<br />
Die Gemeinschaft wurde durch gemeinsame<br />
Wanderungen wie etwa am Philosophenweg oder<br />
zur Ruine Guetrat gestärkt und durch den Besuch<br />
im Hochseilgarten gefestigt. Beim gemeinsamen<br />
Kochen und Essen im Backpackers-Hostel konnten<br />
einige SchülerInnen ihre lebenspraktischen<br />
Fähigkeiten unter Beweis stellen – für manche<br />
waren dies die ersten Versuche in der Selbstversorgung.<br />
FAZIT<br />
Die vielen gemeinsamen Stunden haben den<br />
Lehrlingen und uns LehrerInnen viele bereichernde<br />
Erfahrungen in den unterschiedlichsten Bereichen<br />
unserer Tätigkeiten gebracht. Die vergangenen<br />
zehn Jahre verliefen unfall- und vorfallsfrei,<br />
sodass wir uns schon auf die weiteren gemeinsamen<br />
Aktivitäten mit unseren PartnerInnen und<br />
FreundInnen aus Heidelberg freuen.<br />
l<br />
5 • WWW.GOED-BERUFSSCHULE.AT 3-19
PROJEKTE<br />
Ausgezeichnete Ausbildung<br />
für Fachkräfte von morgen<br />
DAS DUALE AUSBILDUNGSSYSTEM UND DAS ENGAGEMENT DER LEHRERINNEN<br />
UND LEHRER SICHERN UNSERE WIRTSCHAFTLICHE LAGE.<br />
An der TFBS Holztechnik Absam werden<br />
die Lehrberufe Tischlerei/Tischlereitechnik<br />
sowie Zimmerei/Zimmereitechnik<br />
ausgebildet, wo an die 700 Schülerinnen und<br />
Schüler jährlich unterrichtet werden. Bei den<br />
Schülerzahlen halten sich die beiden Berufe mit<br />
je zirka 350 Lehrlingen in etwa die Waage.<br />
Während die Lehrberufe Tischlerei und Zimmerei<br />
eine dreijährige Lehrzeit vorgesehen haben, sind<br />
die Lehrberufe Tischlereitechnik und Zimmereitechnik<br />
mit einer vierjährigen Lehrzeit zu absolvieren.<br />
Das Besondere an den Ausbildungsschienen<br />
der Tischlereitechniker/Zimmereitechniker<br />
ist wohl die projektorientierte Ausbildung in der<br />
4. Klasse der <strong>Berufsschule</strong>.<br />
Die an der Tiroler Fachberufsschule für Holztechnik<br />
Absam angebotene Ausbildung zum Tischlereitechniker<br />
umfasst eine vertiefte Auseinandersetzung<br />
mit den Schwerpunkten Produktion bzw.<br />
Planung, um später im Betrieb als Führungskraft<br />
mit hoher Selbstständigkeit einsetzbar zu sein.<br />
Schwerpunkte im Ausbildungszweig „Produktion“<br />
sind die Arbeitsvorbereitung, CNC-Technik<br />
sowie CAD-Planung und die handwerkliche Umsetzung<br />
des geplanten Projekts in der Werkstätte<br />
mit Präsentation. Schwerpunkte im Ausbildungszweig<br />
„Planung“ sind die Erstellung von Entwürfen<br />
und Einrichtungsplänen in Auto-CAD, ausgehend<br />
von der Maßaufnahme am Bau und dem<br />
nötigen Design sowie der Präsentation.<br />
Bei den Zimmereitechnikern werden Kompetenzen<br />
im modernen Holzbau vermittelt. Eine<br />
vertiefte Auseinandersetzung findet in den Bereichen<br />
Arbeitsvorbereitung, Bauphysik, Holzbau<br />
und computergestützter bzw. maschineller<br />
Abbund statt. Die Planung und Umsetzung von<br />
Projekten an der computergesteuerten Abbundanlage<br />
„Hundegger-Robot-Drive 1250“ rüstet die<br />
Lehrlinge praxisnah für die Zukunft. Ein glücklicher<br />
Umstand dafür ist, dass wir das „TiroLignum<br />
– Forschungs- und Bildungswerkstatt Holz“ am<br />
Schulstandort der TFBS Holztechnik zur Verfügung<br />
haben. Die hier ausgebildeten Fachkräfte<br />
erlangen jene geforderten Fertigkeiten und<br />
Kenntnisse, die notwendig sind, um später als<br />
Führungskraft mit hoher Selbstständigkeit und<br />
Kompetenz im Betrieb einsetzbar zu sein.<br />
In beiden Berufen – Tischlereitechniker sowie<br />
Zimmereitechniker – werden in der schulischen<br />
Ausbildung, wie schon erwähnt, konkrete Projekte<br />
ausgearbeitet, bis zur Fertigstellung von den<br />
Fachlehrern und Fachlererinnen betreut und zum<br />
Abschluss im Rahmen einer Veranstaltung präsentiert.<br />
Im IV. Lehrgang 2018/19 arbeitete eine Gruppe<br />
der „Zimmereitechniker“ ein Projekt für das Jubiläumsjahr<br />
Kaiser Maximilian I. ab. Es wurde ein<br />
„Armbrust Schützenwagen“ für das Mittelalterfest<br />
der Stadt Hall nach alten Skizzen geplant und gebaut.<br />
Das zweite Projekt war ein „Kinder-Spiel-<br />
Der zukünftige Volks altar<br />
wird begutachtet.<br />
Von BD Dipl. päd. Ing. Christian<br />
Margreiter, BEd,<br />
Direktor der TFBS Absam<br />
6 • WWW.GOED-BERUFSSCHULE.AT 3-19
Die stolzen Schüler, Lehrer und Schulleiter<br />
bei der Präsentation des Piratenschiffes.<br />
schiff“ für den Kindergarten unserer Schulstandortgemeinde<br />
Absam. Die Präsentation fand am<br />
2. Juli <strong>2019</strong> um 13 Uhr an der TFBS Holztechnik<br />
Absam statt, wo uns die Schülerinnen und Schüler<br />
wiederum mit ihren Ausführungen begeisterten.<br />
Es ist erstaunlich, was junge angehende FacharbeiterInnen<br />
imstande sind zu leisten, wenn sie im<br />
geschützten Bereich eines Schulbetriebes, ohne<br />
wirtschaftlichen Druck und unter der Führung<br />
unserer kompetenten FachlehrerInnen eigenständig<br />
ein komplettes Projekt abwickeln dürfen.<br />
Hier können und müssen sie sich mit dem kleinsten<br />
realen Detailproblem, welches bei einer Projektabwicklung<br />
entstehen kann, auseinandersetzen<br />
und dieses auch lösen.<br />
FOTOS: CHRISTIAN MARGREITER<br />
PROJEKTPRÄSENTATIONEN<br />
SIND DIE BESTE WERBUNG<br />
Neben diesen Highlights und den umfangreichen<br />
Projekten wurde einer Bitte des Innsbrucker Bischofs<br />
Hermann Glettler und des Pfarrers von<br />
Fügen, Erwin Gerst, Folge geleistet, nämlich zwei<br />
Modellvarianten für den zukünftigen Volksaltar<br />
der Pfarrkirche Fügen im Maßstab 1 : 1 herzustellen.<br />
Hier war eine Zusammenarbeit mit der Firma<br />
Decker in Itter gefragt, da diese Altarmodelle aus<br />
einem Styroporblock nur mittels Fräsroboter dieses<br />
Tischlereibetriebes möglich war. Die 3D-Auto-<br />
CAD-Modelle wurden von unseren SchülerInnen<br />
gezeichnet.<br />
All diese Aktivitäten rund um den täglichen<br />
Schulbetrieb erfordern ein hohes Maß an Motivation<br />
der Lehrerinnen und Lehrer, welches bei uns<br />
an der Schule glücklicherweise gegeben ist und<br />
von dem sich auch Frau Vorsitzende Elisabeth<br />
Faistenauer bei ihrem letzten Besuch überzeugen<br />
konnte. Nur so können die Schülerinnen und<br />
Schüler für ihr Handwerk begeistert werden, nur<br />
so kann der Funke überspringen!<br />
Natürlich heben sich oben erwähnte Projekte<br />
im Schuljahreslauf hervor, da sie präsentiert<br />
und auch in den Medien publiziert werden. Es<br />
soll aber keinesfalls übersehen werden, welch<br />
effiziente pädagogische Arbeit der Lehrkörper<br />
im Unterricht in den Lehrberufen Tischlerei und<br />
Zimmerei von der 1. bis zur 3. Klasse leistet. Das<br />
muss an dieser Stelle erwähnt werden! Der praxisorientierte<br />
und damit kompetenzorientierte<br />
Unterricht bildet die Grundlage in der Ausbildung<br />
der Lehrlinge an der TFBS Holztechnik Absam.<br />
Denn das Kerngeschäft der <strong>Berufsschule</strong>n ist es<br />
nach wie vor, den Auszubildenden die profunden<br />
Fertigkeiten und Kenntnisse ihres Lehrberufs<br />
beizubringen, sprich den Lehrlingen die „Basics“<br />
zu vermittelt, damit diese nicht aus dem<br />
Blickfeld geraten. Genauso wichtig ist es aber<br />
auch, die Schülerinnen und Schüler in den neuesten<br />
Technologien zu schulen, damit sie für die<br />
hochtechnologische Arbeitswelt „fit“ und „up to<br />
date“ sind.<br />
Dies ist nur mit einer Öffnung der Schule hin zu<br />
Wirtschaft und Gesellschaft möglich, und dafür<br />
ist die TFBS Holztechnik Absam mit seinem<br />
gesamten Team gerüstet und bereit. Die Lehre<br />
scheint, wie ich meine, im Bewusstsein der Menschen<br />
wieder an Wertigkeit zu gewinnen, denn<br />
„Handwerk hat goldenen Boden“, und die TFBS<br />
Holztechnik Absam leistet ihren Beitrag dazu. l<br />
7 • WWW.GOED-BERUFSSCHULE.AT 3-19
INFO-ECKE<br />
Veranstaltungen außerhalb der Dienststelle, die nicht als<br />
Schulveranstaltungen im Sinne des SchUG § 13 (1) gelten<br />
SCHULBEZOGENE VERANSTALTUNGEN<br />
Damit Rechtssicherheit (Dienst-, Arbeitsweg, Arbeitszeit<br />
und Haftung der LehrerInnen) bei der<br />
Ausübung der hoheitlichen Tätigkeiten bzw. der<br />
Beaufsichtigung der SchülerInnen gewährleistet<br />
ist, muss beachtet werden:<br />
1. Die Veranstaltung muss mittels SGA-Beschluss<br />
zu einer schulbezogenen Veranstaltung erklärt<br />
werden.<br />
• Beginn (Ort und Zeit) und Ende (Ort und Zeit)<br />
sind festzuhalten.<br />
• Ort/Zeit kann für SchülerInnen und LehrerInnen<br />
differieren, wenn die LehrerInnen Vorbzw.<br />
Nachbereitungen zu erledigen haben.<br />
2. SchülerInnen können sich selbst anmelden,<br />
wenn bei Minderjährigen die Erziehungsberechtigten<br />
davon nachweislich Kenntnis<br />
(z. B. Treffpunkt/Entlassung außerhalb des<br />
Schul standortes) haben.<br />
3. Die Teilnahme ist jenen SchülerInnen zu untersagen,<br />
welche<br />
• nicht die erforderlichen Voraussetzungen<br />
erbringen,<br />
• auf Grund des bisherigen Verhaltens mit<br />
großer Wahrscheinlichkeit eine Gefährdung<br />
darstellen,<br />
• durch die Teilnahme den erfolgreichen<br />
Abschluss der Schulstufe gefährden.<br />
AUFSICHTSPFLICHT GEMÄSS AUFSICHTSERLASS<br />
• 15 Minuten vor Beginn inner- oder außerhalb<br />
der Schule<br />
• je nach Alter und geistiger Reife<br />
• Auf die Sicherheit und Gesundheit der<br />
SchülerInnen ist zu achten.<br />
Die Volljährigkeit der SchülerInnen entbindet<br />
uns nicht!<br />
HAFTUNG<br />
Kommen bei der Ausübung der Dienstpflichten<br />
Personen oder Sachen zu Schaden, kann der Lehrer<br />
zivilrechtlich nicht belangt werden – es haftet die<br />
Republik Österreich. Bei grob fahrlässiger Handlung<br />
wird eine Regressforderung gestellt werden.<br />
Der vom Lehrer selbst ausgeführte Transport von<br />
SchülerInnen im Schulbus oder dem Privat-Pkw<br />
zählt nicht zu seinen hoheitlichen Tätigkeiten,<br />
selbst wenn der Lehrer im Auftrag des Dienstgebers<br />
handelt! Kommen Schüler zu Schaden, haftet<br />
der Lehrer für eine Schadenersatzforderung.<br />
Wenn er im Auftrag des Dienstgebers gehandelt<br />
hat und ihm keine grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen<br />
wird, kann er an den Dienstgeber eine<br />
Regressforderung stellen.<br />
Ein Schaden durch NICHT fachgerechte Sicherung<br />
einer Ladung wird als GROB<br />
FAHRLÄSSIG bewertet, auch wenn<br />
kein Schaden entsteht. Bei einer<br />
Verkehrskontrolle würde dies zur<br />
Bestrafung des Lenkers führen. l<br />
Von Andrea Galster,<br />
Vorsitzende Landesleitung Salzburg<br />
IMPRESSUM<br />
„www.goed-berufsschule.at“ ist die Zeitschrift der Bundesleitung der Gewerkschaft <strong>Berufsschule</strong> in der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst.<br />
Herausgeber und Medieninhaber: GÖD Wirtschaftsbetriebe GmbH, Teinfaltstraße 7, 1010 Wien. Redaktion: Nicole Feichtinger (Leitung),<br />
Schenkenstraße 4/5, 1010 Wien, Tel.: 01/534 54-451. Konzeption, Redaktion, Produktion: Modern Times Media Verlags ges.m.b.H. Chefin vom<br />
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