Green Tech Magazine Mai 2021 (DE)

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4 Klimaschutz mit Turboboost Mit dem Green Deal macht die EU beträchtliche Mittel für den Klimaschutz locker, die auch zu Innovationen und Wachstum in Europa führen sollen. Diese Chancen birgt der Green Deal jetzt und künftig für heimische Umwelttechnikunternehmen. Eine Billion Euro. Die Europäische Union sieht die Rettung des Klimas als Herkules- Aufgabe an, die ebensolche Mittel braucht. Sie bringt dafür 30 Prozent ihres Budgets auf und verknüpft dies mit weiteren Finanzierungsquellen. So kommt die neue Größenordnung zustande, die im Zentrum des „European Green Deals“ steht. Hinter dieser Überschrift steckt das Strategiekonzept, mit dem die EU bis zum Jahr 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent werden will. Die Gemeinschaft investiert dafür in Klimaschutz, saubere Energie, Beseitigung von Umweltverschmutzung, nachhaltige Industrie, Gebäude und Renovierung, nachhaltige Mobilität, Biodiversität und nachhaltige Landwirtschaft. „Mit dem Green Deal eröffnen sich enorme Chancen. Wenn man sie richtig nutzt, winkt eine führende Stellung am Markt von Morgen“, sagt Martina Schöneich, Projektleiterin im Green Tech Cluster. Der Cluster will seine Mitglieder dabei unterstützen, den Green Deal in einen persönlichen Green Lead umzuwandeln. Die Möglichkeiten dafür sind vielfältig: Neue gesetzliche Regelungen bringen neue Marktchancen. Für die nächsten zehn Jahre erwartet sich der Green- Tech-Bereich in Europa Wachstumsraten von 7,5 Prozent – pro Jahr. Von Bedeutung wird da unter anderem das Europäische Klimagesetz sein, das bis 2030 eine Emissionsverminderung von 55 Prozent im Vergleich zu 1990 vorschreibt. Dass der Energieverbrauch bis 2030 um mindestens 32,5 Prozent sinken muss, ist im „Energy Efficiency First“-Akt festgesetzt. Diese Gesetze sollen einerseits Planbarkeit schaffen und andererseits Investoren ermutigen, sich auf neue Technologien einzulassen. „Da kommt vieles auf uns zu, sowohl große als auch kleine Unternehmen können von den neuen Rahmenbedingungen profitieren“, sagt Schöneich. Akkus „Made in Austria“ Profitieren werden die heimischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen aber auch von den beträchtlichen Fördersummen, die in Zukunft winken. Direkte Zuschüsse aus der Green-Deal-Billion fließen vor allem über die Entwicklungsschiene „Horizon Europe“ und andere Fonds und Initiativen. Eine davon ist das Batterieforschungsprojekt der EU, das unter der Flagge eines „Important Project of Common European Interest“ (IPCEI) segelt: Um in der Batterietechnik wesentliche Sprünge zu machen, fließen rund 12 Milliarden Euro in die Erforschung neuer Energiespeicher im Mobilitätssektor. Drei Unternehmen aus dem Green Tech Valley gestalten hier mit. Darunter ist die Varta Micro Innovation mit Sitz in Graz, der Forschungs- und Innovationshub der Varta AG. Dort wird mit Hochdruck daran gearbeitet, die Energiedichte von Batteriezellen weiter zu erhöhen und damit die Voraussetzung für hochleistungsfähige Akkus „Made in Europe“ zu schaffen. Die Akkus sollen einen möglichst kleinen CO 2 -Abdruck verursachen und zugleich den Einsatz kritischer Rohstoffe wie Kobalt vermindern oder sogar ganz vermeiden. „Die zusätzliche Förderung wird uns ermöglichen, die Forschung und Entwicklung im Bereich der Lithium-Ionen-Technologie noch weiter zu intensivieren und zu beschleunigen“, sagt Herbert Schein, Vorstandsvorsitzender der Varta AG. Mit an Bord ist auch Rosendahl Nextrom in Pischelsdorf am Kulm. Der Maschinenhersteller entwickelt flexible und skalierbare Produktions- und Prozesslösungen für den Zusammenbau von Lithium-Ionen-Modulen und Packs aller Zelltypen. In Graz macht AVL das steirische Trio komplett: Der Hightech-Konzern beschäftigt sich schon länger intensiv mit neuen Batteriekonzepten für Elektrofahrzeuge, beispielsweise der Festkörperbatterie. Innerhalb von IPCEI will AVL die Gesamtqualität der Modul- und Packproduktion verbessern – beginnend bei der Eingangskontrolle über den gesamten Montageprozess und die Entwicklung von innovativen, energie- sowie qualitätseffizienten Produktionsprozessen. Enorme Nachfrage In Kärnten erlebt die Photovoltaik einen Höhenflug. Der Modulhersteller Kioto Solar wird heuer seine Produktionskapazitäten verdoppeln. Geschäftsführer Peter Prasser: „Durch den Green Deal beginnt der Markt zu brummen, wir spüren eine enorme Nachfrage.“ Eine zentrale Säule des Green Deals ist auch die Finanzierung von Klimaschutzprojekten wie Windparks oder Groß-PV-Anlagen etwa über die Europäische Investitionsbank (EIB): „Mit dem europaweit zweiten Green Loan der EIB in der Höhe von 90 Millionen Euro für nachhaltige Projekte dokumentiert die Energie Steiermark ihre Vorreiterrolle in Europa beim Thema Nachhaltigkeit. Wir werden in den nächsten Jahren rund 1,2 Milliarden Euro Fotocredit: Green Tech Cluster
GREEN TECH MAGAZINE 5 in den Ausbau erneuerbarer, CO 2 -freier Energieproduktion und die Aufrüstung des rund 30.000 Kilometer langen Stromnetzes investieren“, sagen Christian Purrer und Martin Graf, die Vorstände der Energie Steiermark. Damit dieser europäische Anschub auch bei kleinen und mittleren Unternehmen ankommt, bietet der Green Tech Cluster individuelle Unterstützung. Egal, ob ein grünes Investitionsprojekt umgesetzt werden soll oder Förderung für ein Forschungs- bzw. Innovationsprojekt – der Cluster weiß über Finanzierungsmöglichkeiten und Calls Bescheid. „Besonders spannend wird es sein, sich an Projekt-Konsortien zu beteiligen. EU- Netzwerke sind da eine wunderbare Chance, um führende Konsortien von morgen schon heute zu gestalten“, sagt Martina Schöneich. Info & Kontakt Green Tech Cluster Martina Schöneich +43 316 40 77 44-21 schoeneich@greentech.at www.greentech.at/deal Laden Sie die Green-Deal-Infografik mit vielen weiteren Infos herunter und informieren Sie sich über Ihren Green Deal. Clusterpartner unterstützen wir gerne individuell!
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