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Green Tech Magazine Mai 2021 (DE)

Da geht was weiter: Während es lange so ausgesehen hat, als würden wir beim Klimaschutz nicht von der Stelle treten, scheint jetzt eine neue Dynamik zu entstehen. Einen zentralen Impuls setzt die Europäische Union mit ihrem „Green Deal“: Über eine Billion Euro werden dafür in die Hand genommen, begleitet von zahlreichen gesetzlichen Maßnahmen, die der Energiewende und dem Klimaschutz endlich so richtig auf die Sprünge helfen sollen. Bemerkenswert an dem Vorhaben ist, dass alle Bereiche und Größenordnungen von Green Tech von diesen Fördersummen profitieren können. Wie genau, lesen Sie auf Seite 4 und 5. Mit welchen Ideen der Klimawandel aufgehalten werden kann, wird auch Thema am Global Innovation Summit vom 18. bis 20. Mai live aus dem Green Tech Valley sein. Bei diesem internationalen EUREKA-Gipfel wird auch der Schweizer Pionier und Vordenker Bertrand Piccard sprechen. Wir haben ihn bereits exklusiv für ein Vorabinterview gewinnen können. Das und weitere Innovationen, Trends und News aus dem Green Tech Valley erwarten Sie in dieser Ausgabe. Viel Spaß beim Schmökern!

Da geht was weiter: Während es lange so ausgesehen hat, als würden wir beim Klimaschutz nicht von der Stelle treten, scheint jetzt eine neue Dynamik zu entstehen.

Einen zentralen Impuls setzt die Europäische Union mit ihrem „Green Deal“: Über eine Billion Euro werden dafür in die Hand genommen, begleitet von zahlreichen gesetzlichen Maßnahmen, die der Energiewende und dem Klimaschutz endlich so richtig auf die Sprünge helfen sollen. Bemerkenswert an dem Vorhaben ist, dass alle Bereiche und Größenordnungen von Green Tech von diesen Fördersummen profitieren können. Wie genau, lesen Sie auf Seite 4 und 5.

Mit welchen Ideen der Klimawandel aufgehalten werden kann, wird auch Thema am Global Innovation Summit vom 18. bis 20. Mai live aus dem Green Tech Valley sein. Bei diesem internationalen EUREKA-Gipfel wird auch der Schweizer Pionier und Vordenker Bertrand Piccard sprechen. Wir haben ihn bereits exklusiv für ein Vorabinterview gewinnen können.

Das und weitere Innovationen, Trends und News aus dem Green Tech Valley erwarten Sie in dieser Ausgabe. Viel Spaß beim Schmökern!

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4<br />

Klimaschutz<br />

mit Turboboost<br />

Mit dem <strong>Green</strong> Deal macht die EU beträchtliche Mittel für den Klimaschutz<br />

locker, die auch zu Innovationen und Wachstum in Europa führen sollen.<br />

Diese Chancen birgt der <strong>Green</strong> Deal jetzt und künftig<br />

für heimische Umwelttechnikunternehmen.<br />

Eine Billion Euro. Die Europäische Union<br />

sieht die Rettung des Klimas als Herkules-<br />

Aufgabe an, die ebensolche Mittel braucht.<br />

Sie bringt dafür 30 Prozent ihres Budgets auf<br />

und verknüpft dies mit weiteren Finanzierungsquellen.<br />

So kommt die neue Größenordnung<br />

zustande, die im Zentrum des<br />

„European <strong>Green</strong> Deals“ steht. Hinter dieser<br />

Überschrift steckt das Strategiekonzept,<br />

mit dem die EU bis zum Jahr 2050 zum<br />

ersten klimaneutralen Kontinent werden<br />

will. Die Gemeinschaft investiert dafür in<br />

Klimaschutz, saubere Energie, Beseitigung<br />

von Umweltverschmutzung, nachhaltige<br />

Industrie, Gebäude und Renovierung, nachhaltige<br />

Mobilität, Biodiversität und nachhaltige<br />

Landwirtschaft. „Mit dem <strong>Green</strong> Deal<br />

eröffnen sich enorme Chancen. Wenn man<br />

sie richtig nutzt, winkt eine führende Stellung<br />

am Markt von Morgen“, sagt Martina Schöneich,<br />

Projektleiterin im <strong>Green</strong> <strong>Tech</strong> Cluster.<br />

Der Cluster will seine Mitglieder dabei unterstützen,<br />

den <strong>Green</strong> Deal in einen persönlichen<br />

<strong>Green</strong> Lead umzuwandeln. Die Möglichkeiten<br />

dafür sind vielfältig: Neue gesetzliche Regelungen<br />

bringen neue Marktchancen. Für die<br />

nächsten zehn Jahre erwartet sich der <strong>Green</strong>-<br />

<strong>Tech</strong>-Bereich in Europa Wachstumsraten von<br />

7,5 Prozent – pro Jahr. Von Bedeutung wird<br />

da unter anderem das Europäische Klimagesetz<br />

sein, das bis 2030 eine Emissionsverminderung<br />

von 55 Prozent im Vergleich zu<br />

1990 vorschreibt. Dass der Energieverbrauch<br />

bis 2030 um mindestens 32,5 Prozent sinken<br />

muss, ist im „Energy Efficiency First“-Akt<br />

festgesetzt. Diese Gesetze sollen einerseits<br />

Planbarkeit schaffen und andererseits Investoren<br />

ermutigen, sich auf neue <strong>Tech</strong>nologien<br />

einzulassen. „Da kommt vieles auf uns zu,<br />

sowohl große als auch kleine Unternehmen<br />

können von den neuen Rahmenbedingungen<br />

profitieren“, sagt Schöneich.<br />

Akkus „Made in Austria“<br />

Profitieren werden die heimischen Unternehmen<br />

und Forschungseinrichtungen<br />

aber auch von den beträchtlichen Fördersummen,<br />

die in Zukunft winken. Direkte<br />

Zuschüsse aus der <strong>Green</strong>-Deal-Billion fließen<br />

vor allem über die Entwicklungsschiene<br />

„Horizon Europe“ und andere Fonds und<br />

Initiativen. Eine davon ist das Batterieforschungsprojekt<br />

der EU, das unter der Flagge<br />

eines „Important Project of Common<br />

European Interest“ (IPCEI) segelt: Um in<br />

der Batterietechnik wesentliche Sprünge<br />

zu machen, fließen rund 12 Milliarden Euro<br />

in die Erforschung neuer Energiespeicher<br />

im Mobilitätssektor. Drei Unternehmen aus<br />

dem <strong>Green</strong> <strong>Tech</strong> Valley gestalten hier mit.<br />

Darunter ist die Varta Micro Innovation mit<br />

Sitz in Graz, der Forschungs- und Innovationshub<br />

der Varta AG. Dort wird mit Hochdruck<br />

daran gearbeitet, die Energiedichte<br />

von Batteriezellen weiter zu erhöhen und<br />

damit die Voraussetzung für hochleistungsfähige<br />

Akkus „Made in Europe“ zu schaffen.<br />

Die Akkus sollen einen möglichst kleinen<br />

CO 2<br />

-Abdruck verursachen und zugleich<br />

den Einsatz kritischer Rohstoffe wie Kobalt<br />

vermindern oder sogar ganz vermeiden.<br />

„Die zusätzliche Förderung wird uns<br />

ermöglichen, die Forschung und Entwicklung<br />

im Bereich der Lithium-Ionen-<strong>Tech</strong>nologie<br />

noch weiter zu intensivieren und zu<br />

beschleunigen“, sagt Herbert Schein, Vorstandsvorsitzender<br />

der Varta AG.<br />

Mit an Bord ist auch Rosendahl Nextrom in<br />

Pischelsdorf am Kulm. Der Maschinenhersteller<br />

entwickelt flexible und skalierbare<br />

Produktions- und Prozesslösungen für den<br />

Zusammenbau von Lithium-Ionen-Modulen<br />

und Packs aller Zelltypen. In Graz macht<br />

AVL das steirische Trio komplett: Der Hightech-Konzern<br />

beschäftigt sich schon länger<br />

intensiv mit neuen Batteriekonzepten für<br />

Elektrofahrzeuge, beispielsweise der Festkörperbatterie.<br />

Innerhalb von IPCEI will AVL<br />

die Gesamtqualität der Modul- und Packproduktion<br />

verbessern – beginnend bei der<br />

Eingangskontrolle über den gesamten Montageprozess<br />

und die Entwicklung von innovativen,<br />

energie- sowie qualitätseffizienten<br />

Produktionsprozessen.<br />

Enorme Nachfrage<br />

In Kärnten erlebt die Photovoltaik einen Höhenflug.<br />

Der Modulhersteller Kioto Solar wird<br />

heuer seine Produktionskapazitäten verdoppeln.<br />

Geschäftsführer Peter Prasser: „Durch<br />

den <strong>Green</strong> Deal beginnt der Markt zu brummen,<br />

wir spüren eine enorme Nachfrage.“<br />

Eine zentrale Säule des <strong>Green</strong> Deals ist auch<br />

die Finanzierung von Klimaschutzprojekten<br />

wie Windparks oder Groß-PV-Anlagen etwa<br />

über die Europäische Investitionsbank (EIB):<br />

„Mit dem europaweit zweiten <strong>Green</strong> Loan<br />

der EIB in der Höhe von 90 Millionen Euro für<br />

nachhaltige Projekte dokumentiert die Energie<br />

Steiermark ihre Vorreiterrolle in Europa<br />

beim Thema Nachhaltigkeit. Wir werden in<br />

den nächsten Jahren rund 1,2 Milliarden Euro<br />

Fotocredit: <strong>Green</strong> <strong>Tech</strong> Cluster

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