30.04.2021 Aufrufe

Green Tech Magazine Mai 2021 (DE)

Da geht was weiter: Während es lange so ausgesehen hat, als würden wir beim Klimaschutz nicht von der Stelle treten, scheint jetzt eine neue Dynamik zu entstehen. Einen zentralen Impuls setzt die Europäische Union mit ihrem „Green Deal“: Über eine Billion Euro werden dafür in die Hand genommen, begleitet von zahlreichen gesetzlichen Maßnahmen, die der Energiewende und dem Klimaschutz endlich so richtig auf die Sprünge helfen sollen. Bemerkenswert an dem Vorhaben ist, dass alle Bereiche und Größenordnungen von Green Tech von diesen Fördersummen profitieren können. Wie genau, lesen Sie auf Seite 4 und 5. Mit welchen Ideen der Klimawandel aufgehalten werden kann, wird auch Thema am Global Innovation Summit vom 18. bis 20. Mai live aus dem Green Tech Valley sein. Bei diesem internationalen EUREKA-Gipfel wird auch der Schweizer Pionier und Vordenker Bertrand Piccard sprechen. Wir haben ihn bereits exklusiv für ein Vorabinterview gewinnen können. Das und weitere Innovationen, Trends und News aus dem Green Tech Valley erwarten Sie in dieser Ausgabe. Viel Spaß beim Schmökern!

Da geht was weiter: Während es lange so ausgesehen hat, als würden wir beim Klimaschutz nicht von der Stelle treten, scheint jetzt eine neue Dynamik zu entstehen.

Einen zentralen Impuls setzt die Europäische Union mit ihrem „Green Deal“: Über eine Billion Euro werden dafür in die Hand genommen, begleitet von zahlreichen gesetzlichen Maßnahmen, die der Energiewende und dem Klimaschutz endlich so richtig auf die Sprünge helfen sollen. Bemerkenswert an dem Vorhaben ist, dass alle Bereiche und Größenordnungen von Green Tech von diesen Fördersummen profitieren können. Wie genau, lesen Sie auf Seite 4 und 5.

Mit welchen Ideen der Klimawandel aufgehalten werden kann, wird auch Thema am Global Innovation Summit vom 18. bis 20. Mai live aus dem Green Tech Valley sein. Bei diesem internationalen EUREKA-Gipfel wird auch der Schweizer Pionier und Vordenker Bertrand Piccard sprechen. Wir haben ihn bereits exklusiv für ein Vorabinterview gewinnen können.

Das und weitere Innovationen, Trends und News aus dem Green Tech Valley erwarten Sie in dieser Ausgabe. Viel Spaß beim Schmökern!

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12<br />

V. l. Martin Beermann,<br />

Franz Prettenthaler und Gerfried<br />

Jungmeier von LIFE, dem Institut<br />

für Klima, Energie<br />

und Gesellschaft der<br />

Joanneum Research<br />

E-Mobility auf dem<br />

Prüfstand der Nachhaltigkeit<br />

Mit Ende Jänner <strong>2021</strong> gab es in Österreich<br />

über 45.000 rein elektrisch betriebene<br />

Pkw. Das sind zwar weniger als ein Prozent<br />

aller Fahrzeuge auf Österreichs Straßen,<br />

aber die Wachstumskurve ist exponenziell.<br />

Das zunehmende Bewusstsein beim Thema<br />

Klimawandel treibt diese Kurve an, doch<br />

sind Elektrofahrzeuge tatsächlich so umweltfreundlich?<br />

Die Nachhaltigkeitsexperten<br />

der Joanneum Research haben den Battery-<br />

Life-Cycle-Check für Batterie- und Fahrzeughersteller<br />

sowie für Mobilitätsdienstleister<br />

und Konsumenten entwickelt<br />

(battery.lifecyclecheck.at).<br />

Das sogenannte „Life-Cycle Assessment“<br />

(LCA) ist eine systematische Analyse der<br />

Umweltwirkungen von Dienstleistungen und<br />

Produkten entlang des gesamten Lebensweges<br />

eines Produktes inklusive der Herstellung<br />

und des Recyclings beziehungsweise der<br />

Entsorgung. Dabei werden auch die Umweltwirkungen<br />

der vor- und nachgeschalteten<br />

Prozesse inklusive jener der Bereitstellung<br />

der benötigten Rohstoffe und Materialien sowie<br />

der Energie einbezogen.<br />

„Das Thema Mobilität ist während der<br />

Covid-Pandemie neu bewertet worden.<br />

Das Fahrrad legt an Bedeutung zu, Individualverkehr<br />

ist wieder in – da rückt auch das<br />

Elek trofahrzeug zunehmend ins Blickfeld<br />

bewusster Konsumenten“, führt Martin<br />

Beermann, Nachhaltigkeitsexperte bei LIFE,<br />

dem Institut für Klima, Energie und Gesellschaft<br />

der Joanneum Research, aus. „Mit<br />

dem Battery-Life-Cycle-Check bieten wir<br />

Herstellern eine Möglichkeit, ihre Produkte<br />

zu optimieren und Verbesserungspotenziale<br />

zu erkennen. Der Konsument kann über die<br />

Klimarelevanz der Batterie informiert werden<br />

– die Transparenz steigt“, erklärt Beermann.<br />

Eine Herausforderung in einer LCA ist die Datenverfügbarkeit<br />

zur Batterieherstellung. Für<br />

das LCA benötigt man möglichst realitätsnahe<br />

und aktuelle Daten. Beermann: „Die Treibhausgasemissionen<br />

aus der Herstellung einer<br />

heutigen Lithium-Ionen-Batterie hängen vor<br />

allem von der Batteriekapazität, der Batteriechemie<br />

und vom Herstellungsort der Materialien<br />

und der Batterie ab. Diese Einflüsse<br />

führen zu einer großen Bandbreite der Emissionen<br />

der Batterieherstellung, die für heute<br />

typische Batteriegrößen zwischen 40 und<br />

100 kWh in elektrischen Pkw bei rund 2 bis 12<br />

Tonnen CO 2<br />

-Äquivalenten liegen. Umgelegt<br />

auf eine Lebensdauer von 200.000 Kilometer<br />

entspricht die Batterieherstellung einem<br />

äquivalenten Benzinverbrauch von 0,3 bis 2<br />

Liter Benzin pro 100 Kilometer.“<br />

Die Zusammenarbeit mit Produzenten und<br />

Forschungsunternehmen ist wesentlich und<br />

wird unter anderem durch das Netzwerk der<br />

Internationalen Energieagentur (IEA) unterstützt.<br />

Finanziert werden diese Aktivitäten<br />

vom Bundesministerium für Klimaschutz,<br />

Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und<br />

<strong>Tech</strong>nologie (BMK) und dem Klima- und<br />

Energiefonds.<br />

Die Joanneum Research entwickelt Lösungen<br />

und <strong>Tech</strong>nologien für Wirtschaft und Industrie<br />

in einem breiten Branchenspek trum und betreibt<br />

Spitzenforschung auf internationalem<br />

Niveau. Bestens eingebettet in das nationale<br />

und internationale Innovationsnetzwerk<br />

erarbeiten die Forscherinnen und Forscher<br />

Innovationen in den drei Themenbereichen<br />

Informations- und Produktionstechnologien,<br />

Humantechnologie und Medizin sowie Gesellschaft<br />

und Nachhaltigkeit.<br />

Kontakt<br />

DI Martin Beermann<br />

JOANNEUM RESEARCH<br />

LIFE – Institut für Klima, Energie und<br />

Gesellschaft<br />

Science Tower,<br />

Waagner-Biro-Straße 100, 8020 Graz<br />

Tel.: 0316 876-7632<br />

martin.beermann@joanneum.at<br />

Fotocredit: JOANNEUM RESEARCH/Schwarzl

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