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FIETE-01-2021

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003<br />

MOIN LIEBE STUDIS!<br />

EDITORIAL<br />

Wenn ich später mal Kinder habe, dann werde ich<br />

ihnen vor allem einen Rat mit auf den Weg geben:<br />

„Genießt eure Studienjahre. Genießt jeden einzelnen<br />

Tag davon. Verfolgt aufmerksam eure Vorlesungen,<br />

aber schwänzt sie ab und zu. Saugt das neue<br />

Wissen auf, aber vergesst es auch am Wochenende<br />

einfach mal. Feiert euer Leben, eure Freund*innen,<br />

eure Chancen. Denn diese Zeit ist unvergesslich.“<br />

Nun ist es zwar so, dass ich selbst gerade erst in die<br />

30iger Jahre einsteige und dennoch: Die Studienzeit<br />

ist die beste meines Lebens gewesen.<br />

Auch wenn in den vergangenen Monaten das<br />

Studieren anders war als das, was wir alle bisher<br />

kannten, so eröffneten sich doch auch Möglichkeiten.<br />

Projekte wurden digitaler, Verbindungen<br />

internationaler, Prüfungen individueller. Auch wir<br />

bei <strong>FIETE</strong> mussten umdenken: Was können wir<br />

euch für dieses Semester mit auf den Weg geben?<br />

Heraus kam dabei: ‘ne ganze Menge.<br />

Wir haben für euch zum Beispiel einen Blick in die<br />

Zukunft geworfen. Im Titelthema fragen wir uns<br />

auf vielen Seiten: Wie werden wir uns ernähren und<br />

welche Alternativformen gibt es bereits?<br />

Von Selbstanbau über Foodsharing bis hin zu<br />

Microlandwirtschaft ist so vieles möglich.<br />

Viele Möglichkeiten sehen wir übrigens auch in<br />

eurem Studium. Eigene Projekte auf die Beine<br />

stellen wie das Retten von Bienen (Seite 32) oder<br />

das Ermöglichen eines Auslandsaufenthaltes trotz<br />

Corona (Seite 38) sind nur zwei der spannenden<br />

Themen, über die man in Ruhe mal nachdenken kann.<br />

Und apropos Nachdenken: das müsst ihr sicherlich<br />

auch, wenn es um Steuern und Finanzen geht. Zum<br />

Glück versorgen wir euch in dieser Ausgabe mit Tipps<br />

und Tricks von echten Profis (ab Seite 52).<br />

Doch damit ist natürlich noch lange nicht Schluss,<br />

denn die Seiten sind vollgepackt mit vielen<br />

weiteren spannenden Fragen, zum Beispiel „Wie<br />

wollen wir eigentlich leben?“ ab Seite 74 und<br />

„Wie verbringen wir den Sommer in Kiel?“<br />

(Seite 66 und ab Seite 88).<br />

So oder so werdet ihr in dieser brandheißen<br />

<strong>FIETE</strong>-Ausgabe viel zum Staunen, Schmunzeln<br />

und Schmökern finden.<br />

Wir wünschen viel Freude beim Lesen,<br />

Ramona Dabringer und<br />

die <strong>FIETE</strong>-Crew<br />

Die <strong>FIETE</strong>-Crew: v. li.: Kristina, Sina, Judith,<br />

Marleen, Mirjam, Sebastian, Jörg, Kathrin, Anne,<br />

Nadja, Markus, Gina und Mona<br />

Übrigens: Für das Team-Foto waren wir im letzten<br />

Jahr zu Gast auf der „Jachara“. Der Traditionssegler<br />

ist entlang der norddeutschen Ostseeküste und<br />

in der dänischen Südsee unterwegs. Auch unter<br />

aktuellen Bedingungen könnt ihr die „Jachara“ für<br />

kleine Feste und Ausflüge chartern, einfach die Crew<br />

kontaktieren und besprechen, was aktuell möglich<br />

ist: www.jachara.de<br />

SoSe <strong>2021</strong>


004<br />

INHALT<br />

052<br />

Alles, was ihr beim Thema<br />

Steuern und Finanzen<br />

beachten müsst<br />

066<br />

Entspannung an der Kiellinie: im<br />

Sommer eines unserer Must-Dos<br />

090<br />

Auf in eine spannende<br />

Zeitreise im Freilichtmuseum<br />

Molfsee<br />

074<br />

Wisst ihr, wie ihr in<br />

Zukunft leben wollt?<br />

Vielleicht ja in einem<br />

Wohnprojekt?<br />

082<br />

Die Geschichte in Bildern:<br />

Hansa48 damals und heute<br />

038<br />

Ab in den Süden!<br />

Natürlich zum Studieren.<br />

Wie das in Coronazeiten<br />

geht? Das lest ihr hier!<br />

032<br />

Bienen retten mit Pilzsud: dank einer<br />

Gruppe Studierenden bald real<br />

SoSe <strong>2021</strong>


005<br />

INHALT<br />

INHALT<br />

GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />

FEED THE FUTURE WORLD<br />

<strong>01</strong>0 Insection – sind Mehlwürmer die Rettung?<br />

<strong>01</strong>2 Nachhaltige Landwirtschaft: Visionen und Ideen<br />

<strong>01</strong>6 Möglichkeiten der Microlandwirtschaft<br />

<strong>01</strong>8 Vegetarisch oder vegan: Ja, aber wie?<br />

020 Die besten Tipps für unverpacktes Shopping<br />

022 Einfach selbst anbauen<br />

024 Lebensmittelverschwendung: Zahlen & Fakten<br />

026 Containern – Diebstahl oder Heldentum?<br />

UNIVERSUM<br />

ABSCHLUSS: KANN WAS.<br />

032 Studiprojekt: Protect Planet Bee<br />

034 Zweisam statt einsam<br />

035 Sportangebote für Kieler Studis<br />

038 Trotz Corona ins Auslandssemester?<br />

040 Hochschulnews<br />

042 Lord of Computer: Markus Schack im Portrait<br />

044 Studiencheck:<br />

Sustainability, Society and the Environment<br />

AN DIE ARBEIT<br />

WOHNEN IST NICHT GLEICH WOHNEN<br />

074 Alternative Wohnprojekte in und um Kiel<br />

076 Leben im Studentenwohnheim Altenholz<br />

080 WG als Lebensideal<br />

082 Besetzung der Hansa48<br />

084 So mistet ihr richtig aus<br />

RAUS AUS KIEL<br />

088 Kunst am Strand<br />

089 So lebt es sich auf dem Land<br />

090 Beeindruckendes Jahr100Haus<br />

092 Let's go to the beach: Strandguide <strong>2021</strong><br />

094 Radtouren: Auf in den Sattel<br />

GOODIES<br />

003 Editorial<br />

004 Inhaltsverzeichnis<br />

006 Impressum<br />

096 Save the date<br />

098 Was noch zu sagen wäre …<br />

Fotos: Finja Schulze, Poike / iStock / Getty Images Plus; urbazon/ E+/ Getty Images<br />

„ARBEIT NERVT!“ – NEE, NICH‘ IMMER<br />

049 Die absurdesten Studijobs<br />

052 Wie geht das eigentlich mit diesen Steuern?<br />

054 Alles über BAföG<br />

055 Studis helfen Schüler*innen<br />

061 Was ‘ne Ehre: Ehrenamt in Kiel<br />

KIELERLEBEN<br />

LEBEN AN DER KÜSTE<br />

066 Hotspot Kiellinie<br />

068 Kennt ihr die schon?<br />

Kieler Straßennamen von großen Frauen<br />

071 Auf zur Hafenrundfahrt!<br />

072 Fair shoppen dank Second Hand<br />

008<br />

Titelthema: Die Ernährung der Zukunft. Erfahrt, welche<br />

Möglichkeiten es gibt und welche noch kommen werden<br />

SoSe <strong>2021</strong>


006<br />

AUS DER R EDA KTION<br />

DIE GEMEINSAMKEIT VON<br />

BARILLA UND SPOTIFY<br />

Pasta al dente oder lieber weich gekocht? Diese Diskussionen<br />

haben nun ein Ende … Denn Barilla hat die perfekte Lösung, damit<br />

ihr eure Nudeln beim nächsten Mal auf die Sekunde genau kocht.<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>FIETE</strong> ist das kostenlose Campus-Magazin<br />

von KIELerleben und erscheint zweimal im Jahr<br />

zum Semesterbeginn.<br />

Verlag:<br />

falkemedia Regional GmbH<br />

Geschäftsführer:<br />

Jörg Stoeckicht (V. i. S. d. P.)<br />

Tel.: (0431) 20 07 66 61<br />

j.stoeckicht@falkemedia.de<br />

An der Halle 400 #1, 24143 Kiel<br />

HRA 8781 KI Amtsgericht Kiel<br />

Fotos: Boris Jovanovic / Getty Images; Barilla Top Hits Spaghetti / Spotify<br />

Druck:<br />

Frank-Druck, Preetz<br />

Redaktionsleitung:<br />

Ramona Dabringer<br />

<strong>FIETE</strong>-Redaktion:<br />

Ramona Dabringer, Gina-Maria Kock,<br />

Judith Rödger, Sebastian Schulten, Mirjam Stein,<br />

Kathrin Wesselmann, Sophia Windisch<br />

Anzeigen- & Mediaberatung:<br />

Gesa Butenschön, Tel.: (0431) 20 07 66 64<br />

E-Mail: g.butenschön@falkemedia.de<br />

Lennart Lizarzaburu, Tel.: (0431) 20 07 66 8 13<br />

E-Mail: l.lizarzaburu@falkemedia.de<br />

Frank Barghan, Tel.: <strong>01</strong>72 315 10 40<br />

E-Mail: f.barghan@falkemedia.de<br />

Jörg Stoeckicht, Tel.: (0431) 20 07 66 61<br />

j.stoeckicht@falkemedia.de<br />

Layout, Illustrationen & Bildbearbeitung:<br />

Marleen Osbahr<br />

Titelfoto:<br />

Rawpixel/Adobe Stock<br />

Vertrieb:<br />

<strong>FIETE</strong> wird normalerweise zum Semesterbeginn<br />

in den Mensen der Kieler Hochschulen verteilt<br />

und ist an über 150 Auslegestellen im Stadtgebiet<br />

erhältlich. In Zeiten von Corona verteilen wir in<br />

Studentenvierteln, Kneipen und Restaurants.<br />

Ob Spaghetti, Fusilli, Penne oder<br />

doch Linguine – es gibt kaum<br />

einen Menschen, der Nudeln<br />

nicht gerne mag. Man kann<br />

nahezu alles dazu essen, ob<br />

Carbonara, Bolognese oder doch<br />

nur Tomatensoße aus dem Tetra<br />

Pak. Doch worüber sich schon<br />

seit jeher gestritten wird, ist die<br />

Kochzeit. Ob die eine Person die<br />

Spaghetti lieber auf die Sekunde<br />

genau al dente isst, oder die<br />

andere Person die Nudeln lieber<br />

weich kocht, weil die Zeit ein<br />

wenig aus den Augen verloren<br />

wurde.<br />

Falls euch das bekannt vorkommt,<br />

haben wir die perfekte<br />

Lösung: die Nudelplaylists von<br />

Barilla auf Spotify. Für die verschiedenen<br />

Nudelsorten und<br />

Garzeiten hat Barilla nun Playlists<br />

mit verschiedenen Songs<br />

erstellt, wie zum Beispiel „Best<br />

Song Penne” oder „Top Hits<br />

Spaghetti”, die genau so lang<br />

gehen, wie die Nudeln kochen<br />

sollen. Dann müssten sie nahezu<br />

perfekt sein.<br />

Ganz nebenbei bringen die<br />

Nudelplaylists euch in die perfekte<br />

Stimmung, um ein leckeres<br />

Abendessen zu genießen.<br />

Es sind nicht nur italienische<br />

Klassiker dabei, sondern auch<br />

Lieder von den Beatles, Jay-Z<br />

oder Shawn Mendes.<br />

In Zukunft muss man sich<br />

also weniger Gedanken um das<br />

Kochen an sich machen, sondern<br />

viel eher um das leckere Essen<br />

oder die Menschen, mit denen<br />

man gemeinsam isst. Na dann:<br />

Buon appetito!<br />

Erscheinungstermine:<br />

Die <strong>FIETE</strong>-Ausgabe 02/21 erscheint am 1. Oktober,<br />

Anzeigenschluss ist am 28. September.<br />

Für unverlangt eingesandte Bilder und<br />

Manuskripte keine Haftung. Eine<br />

Veröffentlichungsgarantie kann nicht<br />

gegeben werden.<br />

<strong>FIETE</strong> (www.fiete-kiel.de)<br />

KIELerleben (www.kielerleben.de)<br />

RENDSBURGerleben (www.rendsburgerleben.de)<br />

Lebensart im Norden (www.lebensart-sh.de)<br />

WWW.<strong>FIETE</strong>-KIEL.DE<br />

© <strong>2021</strong> by falkemedia.<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

www.falkemedia.de<br />

SoSe <strong>2021</strong>


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TOURIST-INFORMATION HEIKENDORF<br />

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Stresemannplatz 1–3, 24103 Kiel<br />

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Strandweg 2, 24226<br />

1–3,<br />

Heikendorf<br />

24103 Kiel<br />

Strandweg 2, 24226 Heikendorf<br />

Tel: 0431-679100<br />

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www.kiel-souvenirs.de<br />

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Mai – September<br />

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008<br />

good food, good mood<br />

SoSe <strong>2021</strong>


009<br />

GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />

WER SOLL EIGENTLICH DIE<br />

WELT ERNÄHREN?<br />

<strong>01</strong>0 Sind Mehlwürmer unsere Rettung?<br />

<strong>01</strong>2 Nachhaltige Landwirtschaftsformen …<br />

<strong>01</strong>6 … und Microlandwirtschaft<br />

<strong>01</strong>8 Bienen und Blumen:<br />

Tipps zu Vegetarismus & Veganismus<br />

020 Unverpackt shoppen in Kiel<br />

022 Selbstverpflegung und Selbstanbau<br />

024 Zahlen für die Tonne<br />

026 Interview: Wieso containern?<br />

028 So kauft ihr nachhaltig ein<br />

Foto: Rawpixel.com / Adobe Stock<br />

SoSe <strong>2021</strong>


<strong>01</strong>0<br />

GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />

FEED THE WORLD.<br />

OR NOT?<br />

Immer mehr Menschen. Mehr Nahrung. Mehr Energie. Mehr Werkstoffe.<br />

Mehr, mehr, mehr. Aber zu wenige Ressourcen. Viel zu wenige. Doch<br />

was tun? Der Bedarf an Lösungen zu den Themen Energieeffizienz,<br />

ressourcensparende Roh- und Werkstoffe und auch Lebensmitteln ist<br />

enorm. Vor dem Hintergrund dieser Problematik stellen wir uns die Frage:<br />

Welche Alternativen gibt es denn überhaupt?<br />

Gerade in der Lebensmittelindustrie muss etwas bewegt werden. Am<br />

besten alles auf den Kopf stellen, Vorschläge und Ideen einbringen,<br />

Möglichkeiten ausschöpfen, auch mal über den Tellerrand blicken – und<br />

das so schnell wie nur möglich. Denn im Jahr 2050 werden laut einem<br />

Artikel von National Geographic fast 10 Milliarden (10.000.000.000!!!)<br />

Menschen auf der Erde leben. Gehen wir davon aus, dass die aktuelle<br />

Landwirtschaft bestehen bleibt, dann wird es zu diesem Zeitpunkt nicht<br />

mehr genug zu essen für alle geben. Innerhalb von nur vier Jahrzehnten<br />

müsste dafür nämlich zwischen 70 und 100 Prozent mehr Nahrung produziert<br />

werden. Und das, ohne die Erde dabei zu zerstören. Utopisch?<br />

Am besten, wir beginnen jetzt sofort damit, uns echte Alternativen zu<br />

überlegen. Die Menschen, die wir für diese <strong>FIETE</strong> Ausgabe getroffen haben,<br />

haben das bereits getan. Zum Beispiel, indem sie kleine Insekten<br />

zur Hauptnahrungsquelle erheben, moderne Landwirtschaft überdenken,<br />

sich der Lebensmittelverschwendung in den Weg stellen oder ganz<br />

einfach Gemüse selbst anbauen. Doch lest selbst …<br />

Foto: Zheka-Boss / iStock / Getty Images Plus<br />

DIE NAHRUNG DER ZUKUNFT?<br />

AUF DEM SPEISEPLAN:<br />

MEHLWURM<br />

Es knistert und knabbert in der StrandFabrik – jedenfalls,<br />

wenn man ganz aufmerksam lauscht. Dann sind nämlich die<br />

Schmatzgeräusche der Würmer zu hören. Wir haben uns mit<br />

den Jungs von Insection getroffen und stellen die Frage:<br />

Sind Insekten die Nahrung der Zukunft?<br />

Insekten als Nahrungsmittel – „Wo viele<br />

andere Länder schon deutlich weiter sind,<br />

hängt Deutschland etwas hinterher“, sagt<br />

Maximilian Owen neben seinen Kollegen<br />

Alireza Zarei und Michel Schumacher von<br />

Insection, die genau das ändern wollen. Sie<br />

züchten Mehlwürmer, die übrigens die Larven<br />

der Mehlkäfer sind, um verschiedene<br />

Verwendungsmöglichkeiten für eine zukünftige<br />

Ernährung herzustellen. „Die Scheu<br />

vor Insekten als Bestandteil des täglichen<br />

Essens ist in westlichen Gesellschaften weit<br />

verbreitet” – zu Unrecht, da ist sich Maximilian<br />

sicher. „Da steckt viel Potenzial für die Lebensmittelindustrie<br />

hinter”, schiebt er schnell<br />

hinterher, als wir uns die Entwicklungsstadien<br />

des Mehlkäfers zeigen lassen. In großen<br />

Kisten tummeln sich die kleinen Larven und<br />

fressen sich durch Haferflocken und Möhren<br />

in Bio-Qualität. Die Qualität des Fressens, das<br />

die Jungs den Würmern geben, ist ihnen besonders<br />

wichtig, damit am Ende ein ebenso<br />

hochwertiges Produkt entstehen kann. „Wir<br />

SoSe <strong>2021</strong>


<strong>01</strong>1<br />

Eine gute Grundlage – Mehlwürmer enthalten<br />

viel Eiweiß, Ballaststoffe und wichtige Aminosäuren<br />

Die Entwicklung vom Ei bis zum Käfer dauert<br />

ungefähr fünf Monate<br />

GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />

In der StrandFabrik, bei Lukas (li.), haben Ali, Michel und<br />

Maximilian (v. li.) ganz neue Möglichkeiten, um<br />

Insection weiterzuentwickeln<br />

Fotos: Ramona Dabringer<br />

stehen bereits mit Demeter in Verbindung”,<br />

erzählt Maximilian stolz über den Kontakt<br />

zum Bio-Anbauverband.<br />

Begonnen hat alles auf dem zugigen<br />

Dachboden von Ali und mit dem YooWeeDoo-<br />

Ideenwettbewerb, den die Drei 2020 im<br />

Rahmen ihres Studiums an der School of<br />

Sustainability gewonnen haben. Ausgezeichnet<br />

werden dabei innovative und nachhaltige<br />

Konzepte. „Wir wollen zeigen, wie vielfältig<br />

die Ernährung mit Insekten sein kann und mit<br />

Rezeptideen und gemeinsamen Koch-Events<br />

tolle Aktionen starten”, erzählt Michel, als wir<br />

uns in deren Räumen in der StrandFabrik das<br />

Gekrabbel anschauen. Die fallenden Temperaturen<br />

auf dem Dachboden boten für die Tiere<br />

schnell nicht mehr das richtige Klima – bei<br />

niedrigen Gradzahlen fahren die Larven und<br />

Käfer ihre Aktivität und ihren Stoffwechsel<br />

herunter – ein neuer Standort musste her.<br />

Durch die Unterstützung der Start-up-Beauftragten<br />

der Stadt Kiel, Katharina Utecht,<br />

kam der Kontakt zu Lukas Zarling zustande,<br />

der auch für dieses Start-up einen Platz in der<br />

StrandFabrik hat. Die erhöhten Temperaturen<br />

haben den Käfern ordentlich eingeheizt,<br />

sodass sie nicht anders konnten, als sich zu<br />

vermehren. Angefangen mit nur einem Kilo,<br />

sind es jetzt nach dem zweiten Zyklus schon<br />

20 Kilo Mehlwürmer. Bald werden nun die<br />

neuen Larven schlüpfen. „Unser Ziel ist es,<br />

bald 200 Kilogramm im Monat produzieren<br />

zu können”, sagt Ali und klingt dabei nicht wenig<br />

stolz. Zu Recht!<br />

Während sie ihren Wurmbestand vergrößern,<br />

gibt es noch viel zu tun, bevor die<br />

Geschmackserlebnisse starten können<br />

– Marktanalyse, Zertifizierung und vieles<br />

mehr. Gut, dass es da die Unterstützung der<br />

StrandFabrik sowie der Stadt Kiel gibt. Und<br />

auch wenn es uns Überwindung kosten wird,<br />

wir sind dabei, wenn die Jungs zum ersten<br />

Mal „zu Tisch bitten”.<br />

SoSe <strong>2021</strong>


<strong>01</strong>2<br />

GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />

BAUER FOR FUTURE<br />

Von nachhaltiger Landwirtschaft und echten Chancen<br />

im Studium.Wir verraten, warum ihr im Agrarbereich<br />

wirklich etwas bewegen könnt.<br />

„WER REGIONAL UND NACHHALTIG<br />

WILL, MUSS ES AUCH KAUFEN.“<br />

Tim Philipp Vick, 6. Bachelorsemester Agrarwirtschaft an der FH<br />

Tim Philipp Vick unterstützt eine nachhaltigere Landwirtschaft,<br />

kann aber gut nachvollziehen, wenn Landwirt*innen<br />

ihre Arbeit nicht umstellen. Sie müssen schließlich davon<br />

leben können. Auch auf dem eigenen Hof in Niedersachsen<br />

hatte es ökonomische Gründe, Teile der Flächen ökologisch<br />

zu bewirtschaften, da sie für die Umstellung Prämien vom<br />

Land erhielten. Um den Wandel in der Landwirtschaft<br />

voranzutreiben, zieht er jeden zur Verantwortung. Die<br />

Verbraucher*innen seien verantwortlich dafür, dass zu viel<br />

günstiges Fleisch nachgefragt wird, der Handel dafür, dass<br />

sich die Discounter gegenseitig unterbieten und die Landwirtschaft,<br />

indem sie dem Druck nachgibt und versucht weiter<br />

Kosten zu sparen. Tim hat sich für ein Studium an der FH entschieden,<br />

weil es einen hohen Praxisbezug hat. Ihn haben die<br />

Themen der FH angesprochen und das familiäre Klima sowie<br />

der Umgang mit den Dozent*innen gefallen ihm sehr gut.<br />

Unsere aktuelle Landwirtschaft ist nicht das Gelbe vom Ei.<br />

Die Probleme sind weitaus vielfältiger als die Kulturen auf<br />

dem Acker. Womit wir schon beim ersten Problem sind: die<br />

eingeengten Fruchtfolgen. Es werden immer wieder die gleichen<br />

Pflanzensorten angebaut, weil sie den Landwirt*innen<br />

am meisten Gewinn bringen. Für bessere Nährstoffkreisläufe<br />

müssten jedoch vermehrt zum Beispiel Hafer oder Sommerweizen<br />

in die Fruchtfolge integriert werden. Professor<br />

Mühling, Dekan der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen<br />

Fakultät an der CAU ergänzt die Nährstoffüberschüsse,<br />

die durch Ausbringen von Wirtschaftsdünger, im Volksmund<br />

einfach Gülle bezeichnet, und den Rückständen aus<br />

Biogasanlagen entstehen.<br />

Die Folgen von Monokulturen und Nährstoffüberschüssen<br />

und die nötigen Maßnahmen zur Verbesserung sind schon<br />

seit über 20 Jahren erforscht, aber trotzdem wird die Landwirtschaft<br />

nicht nachhaltiger. Woran liegts?<br />

Zuallererst fallen einem die Landwirt*innen ein. Weil jeder<br />

Hof an die nachfolgende Generation weitergegeben werden<br />

soll, haben Landwirt*innen jedoch schon immer nachhaltig<br />

gewirtschaftet. Allerdings mussten sie dies gleichzeitig ökonomisch<br />

tun. Laut Prof. Mühling reagierten Landwirt*innen<br />

als Unternehmer*innen nur auf Markt und Politik. Jetzt<br />

würden sie von der Politik dafür bestraft mit Verordnungen.<br />

Stattdessen bräuchten sie Perspektiven und Zuschüsse,<br />

damit sie weiter wirtschaften können.<br />

„ÖKOLOGIE UND<br />

ÖKONOMIE MÜSSEN<br />

IN EINKLANG<br />

GEBRACHT WERDEN.“<br />

Prof. Mühling, Dekan der Agrar-<br />

und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät<br />

der CAU<br />

SoSe <strong>2021</strong>


<strong>01</strong>3<br />

GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />

„DIE LANDWIRTSCHAFT IST UNSERE<br />

GRUNDLAGE. DIE BASIS ALLEN LEBENS.“<br />

Phillip Harleß, 7. Bachelorsemester Agrarwissenschaft an der CAU<br />

Prof. Mühling erinnert sich noch an sein Studium in den<br />

80er-Jahren. Schon zu der Zeit lernten Studierende beispielsweise,<br />

wie wichtig Zwischenfrüchte sind. Weil dadurch<br />

aber mehr Arbeit und Kosten entstehen, sinkt insgesamt<br />

der Gewinn pro Hektar. „Ökologie und Ökonomie müssen<br />

in Einklang gebracht werden“, sagt Prof. Mühling. Die Zukunft<br />

der Landwirtschaft sieht er in einer Kombination aus<br />

konventionellem und ökologischem Landbau. Das bedeutet,<br />

dass die konventionelle Landwirtschaft von der ökologischen<br />

Landwirtschaft lernt und anders herum. Bei seiner<br />

Arbeit merkt er bereits ganz deutlich, wie wichtig die Agrarwissenschaft<br />

in Zukunft sein wird. Seine Doktorand*innen<br />

kommen überwiegend aus dem Ausland, zum Beispiel<br />

aus Pakistan und Bangladesch, weil sie die Bevölkerung<br />

dort nicht mehr ernähren können. Mühling ergänzt, dass<br />

Studierende der Agrarwissenschaft die Probleme unserer<br />

Welt besser lösen könnten als Biolog*innen oder<br />

Botaniker*innen, weil sie die Theorie anwenden können.<br />

Wer noch tiefer in die Materie eintauchen und Lösungen für<br />

eine nachhaltigere Landwirtschaft entwickeln und erproben<br />

möchte, hat in Kiel gleich zwei Möglichkeiten: Die Fachhochschule<br />

Kiel mit einem hohen Praxisbezug und die Christian-<br />

Albrechts-Universität mit wissenschaftlichem Fokus.<br />

von Mirjam Stein<br />

Phillip Harleß und seine Familie beschäftigen sich auf ihrem<br />

Hof in der Lüneburger Heide viel mit dem Schlagwort Nachhaltigkeit.<br />

2<strong>01</strong>1 waren sie deutschlandweit der erste Betrieb<br />

mit dem Deutschen Tierschutzlabel für Mastschweine. Das<br />

bedeutet, dass sie mittlerweile unkupierte Tiere halten und<br />

den Schweinen mehr Beschäftigungsmaterial zur Verfügung<br />

stellen. Zusammen mit dem NABU vor Ort vergrößern sie<br />

aktuell den drei Meter breiten Feldrandstreifen, sodass er<br />

für Insekten zugänglicher und mit dem bereits bestehenden<br />

Biotop der Eichen verbunden ist. Als konventioneller<br />

Landwirt möchte Phillip seinen Umwelteinfluss möglichst<br />

gering halten. Nach seiner landwirtschaftlichen Ausbildung<br />

hilft ihm das agrarwissenschaftliche Studium an der CAU,<br />

das Verständnis zu vertiefen. Sein Studium kann er allen<br />

Hofnachfolger*innen empfehlen, die es zeitlich einrichten<br />

können und sich der wissenschaftlichen Seite öffnen möchten.<br />

Nachhaltige Landwirtschaft bedeutet für ihn, mit offenen<br />

Ohren und Augen durch die Welt und den Beruf zu gehen und<br />

sich ständig selbst zu reflektieren. Dazu gehört es auch, neue<br />

Dinge auszuprobieren und verschiedene Wege zu gehen.<br />

Fotos: Jürgen Haacks; ollo / E+ / Getty Images<br />

Um alle Interessierten über die neuesten Forschungsergebnisse<br />

in der Landwirtschaft aufzuklären veranstaltet die Agrar-<br />

und Ernährungswissenschaftliche Fakultät jedes Jahr<br />

im Januar oder Februar die Hochschultagung, dieses Jahr<br />

zu den Themen Lebensmittelverknappung und Lebensmittelproduktion<br />

in Krisenzeiten, um wieder ein Bewusstsein<br />

für Lebensmittel zu schaffen. Die Beiträge sind unter<br />

www.hochschultagung.ae.uni-kiel.de einsehbar.<br />

Infos zu den Studienmöglichkeiten findet ihr unter:<br />

www.fh-kiel.de >> Studieninteressierte >><br />

Studienangebot >> Agrarwirtschaft<br />

www.agrar.uni-kiel.de >> Studium >><br />

Studiengänge >> Agrarwissenschaften<br />

SoSe <strong>2021</strong>


<strong>01</strong>4<br />

GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />

SOLAWI<br />

BETTER TOGETHER<br />

Nein, hier ist nicht die Rede von einer neuen Partei. Die Solidarische Landwirtschaft,<br />

kurz Solawi, ist ein Netzwerk von Erzeuger*innen und Verbraucher*innen, die gemeinsam für eine<br />

verantwortungsvolle Landwirtschaft einstehen, die sich auch für die Landwirt*innen rechnet.<br />

WARUM SOLIDARISCHE<br />

LANDWIRTSCHAFT?<br />

Um ihre Existenz zu sichern, können Menschen, die in der<br />

Landwirtschaft arbeiten – sowohl konventionell als auch<br />

ökologisch – in der Regel selten so wirtschaften, wie es<br />

ihnen ihre Fläche ermöglicht und wie sie es sich für Hof und<br />

Tiere wünschen. Mit den Solawist*innen, die ihnen den Rücken<br />

stärken, können sie hingegen Lebensmittel anbauen,<br />

die im Handel nicht nachgefragt werden, den Boden durch<br />

effektive Methoden fruchtbar halten und bedürfnisorientiert<br />

wirtschaften.<br />

SO GEHTS<br />

Die privaten Haushalte der Solawi-Gemeinschaft teilen sich<br />

die vom Betrieb geschätzten Jahreskosten für die Erzeugung<br />

und zahlen meist monatlich ihren Anteil. Dafür erhalten<br />

sie im Gegenzug die gesamte Ernte sowie weiterverarbeitete<br />

Erzeugnisse wie Brot und Käse, falls der Betrieb<br />

diese herstellt. Das bedeutet, dass die Gruppe die Produkte<br />

garantiert abnimmt und die gesamte Erzeugung finanziert.<br />

Alle teilen sich die damit verbundene Verantwortung, das<br />

Risiko, die Kosten und die Ernte – in guten wie in schlechten<br />

Zeiten. Von dieser Solidarität profitieren beide Seiten: Die<br />

Verbraucher*innen erhalten hochwertige, regionale und<br />

saisonale Lebensmittel, von denen sie wissen, wo sie herkommen.<br />

Die Erzeuger*innen erhalten Planungssicherheit<br />

und ein gesichertes Einkommen sowie größeren Gestaltungsspielraum<br />

für ihre Arbeit.<br />

SOLAWI FÜR KIEL<br />

Wer in Kiel oder dem Umland wohnt, kann Teil der Solidarischen<br />

Landwirtschaft Schinkeler Höfe werden. Vier<br />

Bioland-Betriebe aus der Region Schinkel – der Wurzelhof,<br />

Hof Mevs, Hof Rzehak und die Vollkornbäckerei Kornkraft –<br />

haben sich 2<strong>01</strong>5 zusammengeschlossen und bieten ihren<br />

Mitgliedern Gemüse, Brot, Milcherzeugnisse, Fleisch und<br />

vieles mehr an. Die Depots, bei denen ihr euren Anteil wöchentlich<br />

abholen könnt, befinden sich in Schinkel, Altenholz,<br />

Kiel, Gettorf und Eckernförde. Um die Erzeuger*innen<br />

und die anderen Mitglieder besser kennenzulernen, könnt<br />

ihr mehrmals im Jahr auf den Höfen mitarbeiten. Das Wirtschaftsjahr<br />

beginnt im April, aber ihr könnt euch schon jetzt<br />

auf die Warteliste fürs kommende Jahr setzen lassen. Weitere<br />

Infos unter www.schinkeler-hoefe.de.<br />

Foto: PeopleImages / E+ /Getty Images; MarianVejcik iStock / Getty Images Plus; Clara Bastian / iStock / Getty Images Plus<br />

SoSe <strong>2021</strong>


HEUTE IDEE, MORGEN AUF DEM TISCH<br />

Nun habt ihr schon gelesen, dass unsere Ressourcen endlich, aber genug Ideen da<br />

sind. Insekten und nachhaltige Landwirtschaft sind nur zwei davon. Wir zeigen euch<br />

noch mehr Lösungen, damit wir alle wieder ordentlich hoffen, eh essen, können.<br />

ALGEN<br />

Speisealgen enthalten besonders viele Vitamine,<br />

Ballaststoffe und Eiweiß und sind<br />

damit ideal für eine bewusste, gesunde und<br />

ausgewogene Ernährung. Manch einer munkelt,<br />

Algen seien das neue Wunder-Getreide.<br />

Apropos Getreide: Gerade im Vergleich kann<br />

ein Algenfeld fast das fünffache an Ertrag pro<br />

Hektar abwerfen.<br />

LABORFLEISCH<br />

Schon Winston Churchill prophezeite in<br />

den 1930er-Jahren, dass eine Zeit kommen<br />

wird, in der wir Menschen Fleisch im Labor<br />

züchten werden. Nun sind wir knapp vor dem<br />

Durchbruch. 2<strong>01</strong>3 entstand in den Niederlanden<br />

der erste Burger aus dem Labor, heute<br />

arbeiten viele Wissenschaftler mit Hochdruck<br />

weiter daran. Noch ist der Gedanke für viele<br />

befremdlich, doch schon ganz bald könnten<br />

wir damit unsere Erde retten – und das auch<br />

noch mit Genuss.<br />

PFLANZLICHES EIWEISS<br />

Na klar, Fleischersatzprodukte gibt es schon<br />

lange. Aber nach und nach kommen immer<br />

mehr Produkte auf den Markt, die nicht nur<br />

aus natürlichen Zutaten bestehen, sondern<br />

auch wirklich gut schmecken. Vegane Burger,<br />

Schnitzel oder Gyros überzeugen nun endlich<br />

auch mit richtigem Geschmack und sorgen<br />

somit dafür, dass auch der überzeugte<br />

Fleisch(fr)esser sich mal daran versucht.<br />

QUALLEN<br />

Ihr habt richtig gelesen: Quallen sind essbar.<br />

Nicht so, wie wir sie kennen, da sind sie eher<br />

wabbelig und natürlich schleimig. Doch dänische<br />

Forscher haben erkannt, dass Quallen<br />

aus viel Wasser und kaum Kalorien bestehen<br />

– klingt doch ideal! Sie haben den Quallen<br />

daher mit Alkohol das Wasser entzogen, sie<br />

eingeweicht und getrocknet. Heraus kamen<br />

Quallenchips, die nach dem Frittieren schön<br />

knusprig waren. Kommt bald mehr davon?<br />

<strong>01</strong>5<br />

GOOD FOOD, G OOD MOOD<br />

Mit den Kieler Strandlinien<br />

vom 17. April bis 03. Oktober <strong>2021</strong> geht’s<br />

jedes Wochenende an den Strand<br />

Foto: © poly picture – stock.adobe.com<br />

SoSe <strong>2021</strong>


<strong>01</strong>6<br />

GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />

GESUNDE ERNÄHRUNG<br />

DAS GIBT TINTE AUF DEN FÜLLER!<br />

Die Zeiten von Ravioli-Dosen-Türmen und Tiefkühlpizza-Stapeln sind vorbei. Studierende mit kleinem<br />

Geldbeutel ernähren sich heutzutage gesund und achten auf die Herkunft ihrer Lebensmittel.<br />

Bei Frederic Laloi bekommt ihr viele verschiedene<br />

Sorten Microgreens für den direkten Verzehr oder zur<br />

Aufzucht auf dem Balkon<br />

MICROGREENS – MINIGARTEN FÜR ZUHAUSE<br />

Pflanzen sind in den ersten 14 Tagen<br />

ihres Sprossenlebens um ein Vielfaches<br />

nährstoffreicher, während sie<br />

als ausgewachsenes Exemplar nur einen<br />

Bruchteil ihrer Energie speichern.<br />

Diese biologische Erkenntnis ist die<br />

Grundlage für das Geschäftsmodell<br />

von „Microgreens Kiel“. In ihrem<br />

kleinen Laden in der Beseler Allee<br />

züchten Inhaber Frederic Laloi und<br />

sein Geschäftspartner Yasin Caliskan<br />

Grünzeug in die Höhe. Auf sechs<br />

hochgestapelten Regalen gedeihen<br />

in insgesamt 350 Minigärten tausende<br />

Samen und entfalten innerhalb<br />

weniger Tage ihre unglaubliche Kraft.<br />

Jeder Minigarten ist dabei 60 mal<br />

30 Zentimeter groß. „Bis zu 2.000<br />

Sonnenblumenkerne wachsen in<br />

einer Schale“, sagt Frederic Laloi.<br />

Der gelernte Anlagenmechaniker<br />

und studierte Pädagoge betreibt das<br />

Ladengeschäft dabei halbtags. Wenn<br />

Laloi nicht in dem Showroom von Mikrogreens<br />

dafür sorgt, dass das grüne<br />

Gold heranwächst, arbeitet er in<br />

der interkulturellen Schule für Fortbildung<br />

und Ausbildung (isfa) in der Erwachsenenbildung.<br />

„Ich habe einfach<br />

einen unglaublich grünen Daumen<br />

entwickelt“, sagt der Teilzeit-Unternehmer.<br />

Dabei ist die Pflege und der<br />

Vertrieb der kleinen Wundersprossen<br />

durchaus ein Fulltime-Job. Weil Laloi<br />

nur schwer auf eigene Faust täglich<br />

Radieschen, Rettich, Rucola und Co.<br />

gießen, umlagern verarbeiten und<br />

verkaufen kann, greift ihm sein Kollege<br />

Yasin tatkräftig unter die Arme.<br />

Von Microgreen-Pesto und Suppen<br />

über Microgreen-Pulver bis zu<br />

veganen Burgerpatties und „Hackbällchen“<br />

verkaufen die beiden Geschäftsmänner<br />

in ihrem Laden und<br />

stellen die Nahrungsmittel in dem<br />

rund 40 Quadratmeter großen Raum<br />

her. Und das mit Erfolg. „Heute ist<br />

ein ruhiger Tag“, sagt Laloi, obwohl<br />

minütlich Kund*innen das Geschäft<br />

betreten, eine Vorbestellung abholen,<br />

sich beraten lassen und einfach<br />

darüber informiert sein wollen, was<br />

Microgreens eigentlich sind und was<br />

sie so besonders macht. Als die beiden<br />

Microgreen-Händler im Sommer<br />

2020 das Geschäft in der Beseler Allee<br />

öffneten, standen die Kund*innen<br />

teilweise in Schlangen vor dem Laden,<br />

um vor Ort auf den wenigen Plätzen<br />

eine Suppe zu genießen oder ihre<br />

Microgreens in kleinen runden Schalen<br />

für die eigene Aufzucht mit nach<br />

Hause zu nehmen.<br />

Weitere Infos unter www.micro<br />

greens-kiel.de.<br />

SoSe <strong>2021</strong>


<strong>01</strong>7<br />

DAS KIELER PILZWERK –<br />

AUS DEM BODEN GESTAMPFT<br />

Die gängigen Pilze aus dem Supermarkt<br />

sind oft aus dem Ausland importiert<br />

oder haben eine lange Fahrt<br />

durch ganz Deutschland hinter sich,<br />

was sich direkt auf die Qualität auswirkt.<br />

Denn der Pilz ist ein sehr fragiler<br />

Organismus, der am besten frisch verzehrt<br />

wird. Deshalb hat sich das Kieler<br />

Pilzwerk auf die nachhaltige und regionale<br />

Produktion von Gourmetpilzen<br />

spezialisiert. Nach dem Prinzip von<br />

Zero-Waste arbeitet Gründer Robert<br />

Schwartz und setzt dabei höchsten<br />

Wert auf Frische und Qualität.<br />

Dabei ist es sehr wichtig, dass kein<br />

bzw. kaum Müll bei der Produktion<br />

anfällt. Gerade auf Wegwerf-Plastiktüten<br />

verzichtet der Ein-Mann-<br />

Betrieb dabei und verwendet Methoden,<br />

bei denen diese gar nicht erst<br />

zur Anwendung kommen. Außerdem<br />

steht das Prinzip „reuse and recycle“<br />

seit dem ersten Tag der Gründung im<br />

Jahr 2<strong>01</strong>9 ganz oben auf der Agenda<br />

des Unternehmens. Rohstoffe wie<br />

alten Kaffeesatz oder verbrauchten<br />

Treber kommen dabei besonders<br />

häufig zum Einsatz, welcher sonst<br />

im Müll landen würde, um daraus<br />

hochqualitative Pilze zu produzieren.<br />

Interessierte Verbraucher*innen<br />

finden die Gourmetpilze des Pilzwerks<br />

bei den Marktschwärmern im<br />

Anscharpark von Kiel-Wik. Das Motto<br />

lautet dabei, einzigartige Speisepilze<br />

möglichst vielen Verbraucher*innen<br />

zur Verfügung zu stellen und die<br />

Pilzvielfalt vom eher langweiligen<br />

Champignon zu befreien. Pilzfreunde<br />

und diejenigen, die es werden wollen,<br />

sollten jedoch auch ein paar Dinge<br />

beachten: zum Beispiel ist es beim<br />

Lagern sehr wichtig, dass die Pilze einen<br />

Zugang zu Sauerstoff haben, da<br />

sie sonst eingehen würden. Wietere<br />

Infos unter www.kieler-pilzerk.de.<br />

MEERESGARTEN –<br />

GAUMENSCHMAUS AUS DEN TIEFEN DER MEERE<br />

Foto: S. Schulten; FGorgun/ E+/ Getty Images; wiesdie/ iStock/ Getty Images Plus<br />

Der Mensch würde ohne Omega-<br />

3-Fettsäuren heute nicht in seiner<br />

Form existieren, mit überdurchschnittlich<br />

großem Gehirn und allem,<br />

was damit zusammenhängt, wie<br />

Kultur, Sozialisation, Technik. Diese<br />

essenziellen Fettsäuren können in<br />

großen Mengen nur von Algen synthetisiert<br />

werden. Trotzdem essen wir<br />

in westlichen Kulturkreisen so gut wie<br />

keine Algen. Eine besondere Beziehung<br />

hegen Mensch und Algen, seit<br />

es sie zusammen auf der Erde gibt.<br />

Denn es ist mittlerweile bekannt und<br />

wissenschaftlich belegt, dass sich unsere<br />

nahen Vorfahren, insbesondere<br />

der Homo erectus, nicht auf den trockenen,<br />

warmen Graslandschaften<br />

Afrikas entwickelt haben, sondern<br />

in Küstenregionen in der Nähe von<br />

Meeren oder an großen Seen. Warum<br />

eigentlich also nicht? Die Bio-Algen<br />

von Meeresgarten sind nicht nur<br />

lecker und schenken dem Körper<br />

Mineralien, Vitamine und gesunde<br />

Energie. Sie schützen auch das Meer.<br />

Weil sie dessen Ressourcen sorgsam<br />

und voller Respekt nutzen. Die Algen<br />

des Kieler Unternehmens kommen<br />

aus zertifizierter, nachhaltiger Ernte.<br />

Damit sich das größte Ökosystem<br />

unseres Planeten wieder ein bisschen<br />

erholen kann – genauso wie euer<br />

Körper.<br />

Aus den Meerespflanzen lässt sich<br />

außerdem allerhand zaubern: Ob Vorspeise,<br />

Hauptgang oder ein leckeres<br />

Dessert – die Gewächse der Meere<br />

bieten die Grundlage für ein reichhaltiges<br />

Mahl. Die Japaner haben an den<br />

langen Küstenlinien ihrer Inseln einen<br />

eigenen Meeresgarten direkt vor der<br />

Tür. Aber auch bei uns sind Speisealgen<br />

nicht nur Trend. Wissenswertes<br />

und und denShop findet ihr unter<br />

www.meeresgarten.com.<br />

SoSe <strong>2021</strong>


<strong>01</strong>8<br />

GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />

HOW TO BECOME VEGGIE …<br />

Vegetarisch zu sein ist keine Seltenheit mehr. Trotzdem fällt vielen Omnivoren, also<br />

Allesessern, zu denen auch wir Menschen gehören, die Umstellung schwer. Dabei<br />

spricht vieles für den Vegetarismus: Es tut dem Klima, der Tierwelt und – richtig umgesetzt<br />

– auch dem Menschen gut. Hier folgen die besten Tipps für die Umstellung.<br />

INFORMIEREN<br />

Wenn der Wille zu pflanzlicher Ernährung erst einmal<br />

da ist, ist die Hälfte schon geschafft. Dann ist es an der<br />

Zeit, dass ihr euch gut informiert. Dokus und Reportagen<br />

zum Thema wie Dominion oder Cowspiracy sind<br />

ehrlich und transparent. Das hilft euch, den Grund für<br />

das Veggie-Sein nicht aus den Augen zu verlieren.<br />

MOTIVIEREN<br />

Aller Anfang ist schwer – also sucht euch Motivation<br />

zum Durchhalten. Entweder ihr entscheidet euch, gemeinsam<br />

mit jemand anderem Fleisch wegzulassen,<br />

oder ihr setzt euch selbst ein bisschen unter Druck und<br />

geht zum Beispiel mit euren Freunden eine Wette ein,<br />

wie lange ihr es schafft.<br />

DAS RICHTIGE ESSEN<br />

Wenn ihr euch jetzt fragt, wie ihr das fehlende Fleisch<br />

ersetzen sollt, dann keine Panik: Es gibt inzwischen<br />

Alternativen, soweit das Auge reicht. Sie sind eine gute<br />

Möglichkeit, die gewohnten Gerichte beizubehalten und<br />

das Fleisch auf dem Teller erstmal 1:1 mit einem Ersatzprodukt<br />

zu ersetzen. Generell empfiehlt es sich, viel selbst<br />

zu kochen. Das ist nicht nur günstiger, sondern ihr merkt<br />

dabei auch, wie viele leckere und gesunde pflanzliche<br />

Lebensmittel es gibt. Für Rezeptideen schaut euch auf<br />

Instagram oder YouTube um. Natürlich solltet ihr gerade<br />

als Veganer*innen und Vegetarier*innen darauf achten,<br />

genug Nährstoffe wie Vitamin B12, Eisen oder Proteine zu<br />

euch zu nehmen. Das geht in der Regel über bewusste Ernährung<br />

leichter als gedacht. Wenn ihr euch lieber auf der<br />

sicheren Seite wiegt, lasst eure Blutwerte bei eurer Hausärztin<br />

oder eurem Hausarzt checken. Sie verschreiben<br />

euch im Mangelfall geeignete Nahrungsergänzungsmittel.<br />

AUF DIE PLÄTZE, FERTIG – LOS!<br />

Wie mit so vielen Dingen gilt es in erster Linie, einfach<br />

anzufangen. Erstellt euch zum Anfang einer Woche<br />

einen Ernährungsplan, geht dafür einkaufen und verbannt<br />

fleischhaltige Zwischenmahlzeiten. Auch wenn<br />

ihr es vielleicht nicht glauben könnt: Nach wenigen<br />

Wochen wird es zur Gewohnheit und ihr werdet Fleisch<br />

kaum noch vermissen. Und je länger ihr veggie lebt,<br />

desto mehr Spaß bringt es, sich mit seiner Ernährung<br />

auseinanderzusetzen, neue Dinge in der Küche auszuprobieren<br />

und anderen Menschen zu zeigen, wie vielfältig<br />

Essen ohne Fleisch sein kann.<br />

Foto: Foxys_forest_manufacture/iStock/Getty Images<br />

Grün, grün, grün sind alle<br />

meine Veggies … Natürlich<br />

bietet Vegetarismus<br />

noch viel mehr. Wir<br />

holen uns am liebsten<br />

Rezept-Inspiration bei<br />

Instagram (#veggiefood)<br />

oder bei Pinterest<br />

SoSe <strong>2021</strong>


… ODER EASY VEGAN<br />

Vegane Ernährung bietet viele Vorteile und<br />

immer mehr Menschen beschließen, ihre<br />

Ernährung umzustellen. Wie das ganz einfach<br />

gelingt, verraten wir euch hier.<br />

<strong>01</strong>9<br />

GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />

WARUM EIGENTLICH VEGAN?<br />

Es gibt viele gute Gründe, das eigene Konsumverhalten<br />

besonders in Bezug auf die Ernährung zu überdenken.<br />

Zum Einen kann eine vegane Ernährung deutlich gesünder<br />

sein, da viel auf Obst und Gemüse zurückgegriffen<br />

wird. Genauso bringt eine Umstellung eine ökologische<br />

Entlastung für den Planeten und sorgt für eine Verringerung<br />

von Tierleid, da eine vegane Ernährung kompletter<br />

Verzicht auf tierische Produkte bedeutet. Wer nicht<br />

gleich die komplette Ernährung umstellen will, kann sich<br />

an einem veganen Tag in der Woche üben oder auch einzelne<br />

Lebensmittel durch vegane Alternativen ersetzen.<br />

VEGAN EINKAUFEN<br />

Fotos: Anchiy / E+ / Getty Images; kabVisio / iStock / Getty Images; SolStock / E+ / Getty Images<br />

Vegan einkaufen war bis vor ein paar Jahren gar nicht<br />

so einfach. Das hat sich heute zum Glück geändert!<br />

Kieler*innen haben viele Möglichkeiten, um vegane<br />

Produkte und Ersatzprodukte zu kaufen, zum Beispiel<br />

am Jungfernstieg 28 im Veganski, einem Veganmarkt<br />

mit einer Vielfalt an Produkten. Ihr findet dort alles, was<br />

das vegane Herz begehrt: frisches Obst und Gemüse,<br />

Backwaren, vegane Käse- und Wurstalternativen und<br />

vieles mehr.Genauso gut könnt ihr in Bio Supermärkten<br />

einkaufen gehen, wie zum Beispiel Denn’s Bio Markt<br />

in der Holtenauer Straße 94 oder Erdkorn in der Hopfenstraße<br />

63. Wer auf die Schnelle vegane Produkte<br />

kaufen möchte und es nicht zu einem der genannten<br />

Läden schafft, kann auch ganz einfach im Supermarkt<br />

des Vertrauens nachschauen. Große Ketten wie REWE,<br />

Edeka und sogar Aldi und Lidl haben ein immer größer<br />

werdendes Sortiment an veganen Produkten, die superlecker<br />

und dazu noch günstig sind.<br />

VEGAN ESSEN GEHEN<br />

Wer sich ab und zu auch gerne mal was Leckeres aus<br />

dem Restaurant gönnen möchte, wird ebenfalls in Kiel<br />

fündig.Immer mehr Restaurants, Cafés und Imbisse<br />

bieten vegane Alternativen an oder haben sogar ein<br />

komplett veganes/vegetarisches Sortiment. Für leckeren<br />

veganen Kuchen oder Hauptgerichte wie Burger<br />

und Co. gibt es das Café Blattgold in der Holtenauer<br />

Straße 176. Hier könnt ihr sowohl süß als auch herzhaft<br />

satt werden. Weitere Restaurants mit tollen veganen<br />

Angeboten sind das mmhio im Knooper Weg 75, das<br />

Subrosa in der Elisabethstraße 25 in Gaarden oder das<br />

El Sombrero Verde am Kleinen Kuhberg 12.<br />

SoSe <strong>2021</strong>


020<br />

GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />

UNVERPACKT EINKAUFEN …<br />

Ein großes Problem in unserer stark konsumgetriebenen Gesellschaft ist die Entstehung von<br />

Verpackungsmüll. Dabei gibt es schon viele Möglichkeiten, diesen Abfall zu vermeiden.<br />

… IM UNVERPACKT-LADEN<br />

… IM (BIO-)SUPERMARKT<br />

Wer unverpackt einkaufen möchte, ist im Unverpackt-<br />

Laden gut aufgehoben. Ein paar Sachen solltet ihr bei eurem<br />

ersten Mal aber beachten: Überlegt euch vorher, was<br />

ihr braucht und wie groß das Behältnis dafür sein muss.<br />

Am besten nehmt ihr noch ein oder zwei weitere mit, weil<br />

man immer was Leckeres entdeckt. Verwendet am besten<br />

nur Behältnisse wie Gläser, Dosen oder Stoffbeutel, die<br />

ihr schon zu Hause habt und kauft keine neuen. Im Laden<br />

wiegt ihr eure Behälter ab und notiert das Gewicht auf dem<br />

Gefäß. Wenn ihr mit Deckel wiegt, solltet der auch an der<br />

Kasse drauf bleiben. Nutzt zum Befüllen nur die vorgesehenen<br />

Hebel an den Regalen oder bereitgestellte Löffel und<br />

Zangen. Probiert es einfach mal aus, es macht Spaß!<br />

Nicht immer liegt der Unverpackt-Laden in der Nähe und<br />

wer Verpackungen meiden will, muss nicht automatisch<br />

Supermärkte boykottieren. Viele Obst- und Gemüsesorten<br />

sind lose erhältlich. Besonders Bio-Märkte achten<br />

darauf, kein in Plastik verpacktes Obst oder Gemüse zu<br />

verkaufen. Langsam etablieren sich auch in Supermärkten<br />

Regale, an denen ihr eure Behälter ähnlich wie im<br />

Unverpackt-Geschäft auffüllen könnt. Auch Molkereiprodukte<br />

wie Joghurt und Milch sowie haltbare Lebensmittel<br />

wie Linsen oder Kichererbsen sind teilweise im Mehrwegglas<br />

erhältlich. Wer den Käse lieber an der Frischetheke<br />

kauft, kann sie in manchen Märkten in eigenen Behältern<br />

verpacken lassen. Fragt einfach mal nach.<br />

Schon gewusst?<br />

Glas lässt sich durch Einschmelzen recyceln und zu neuen<br />

Produkten verarbeiten. Allerdings geht das nur mit<br />

1000°C und das sorgt für hohe CO2-Emissionen und<br />

treibt die Ökobilanz von Einwegglas ziemlich in die Höhe.<br />

… BEIM BÄCKER<br />

Für das Wochenendfrühstück mit frischen Brötchen oder<br />

den Snack für zwischendurch müsst ihr euch nicht mit Papiertüten<br />

belasten. Nehmt einfach eine eigene Dose oder<br />

einen Beutel mit. Das passende Sortiment hat umtüten,<br />

ein Kieler Start-up, das gegen den Verpackungswahnsinn<br />

angeht, zusammengestellt: www.umtueten.de<br />

WARUM SOLLTE MAN VERPACKUNGSMÜLL REDUZIEREN?<br />

Laut einer Studie des Umweltbundesamts von 2<strong>01</strong>8 produzieren wir in<br />

Deutschland jährlich 227,5 Kilogramm Verpackungsabfall pro Kopf, Kunststoffe<br />

machen davon 39 Kilogramm aus. Nur etwa 45 Prozent werden<br />

recycelt. Sichtbar werden die Plastikmengen vor allem in fünf großen Plastikstrudeln<br />

in den Ozeanen. Der größte Plastikstrudel im Meer ist dreimal<br />

so groß wie Frankreich. Allerdings sehen wir an der Oberfläche nur einen<br />

geringen Teil des Plastiks. Weitaus mehr schwebt im Wasser oder sinkt<br />

zum Meeresgrund. Die Herstellung und Verbrennung von Plastikmüll verbraucht<br />

viele Ressourcen und setzt schädliche Treibhausgase frei. Nur um<br />

mal ein paar wenige Infos zu geben. Kurzum: Wir schaden uns und unserer<br />

Umwelt. Das sollte Grund genug sein, den Verpackungsmüll zu reduzieren.<br />

Schon gewusst?<br />

In Plastiktüten kann die Luft nicht gut zirkulieren, sodass<br />

die Backwaren schneller schimmeln. Eine Alternative sind<br />

Papiertüten oder Brotkästen.<br />

Fotos: monkeybusinessimages / iStock / Getty Images Plus; Superingo / Aobe Stock; Finja Schulze<br />

SoSe <strong>2021</strong>


021<br />

… ODER SELBST MACHEN<br />

Fertigprodukte machen uns schnell und einfach satt.<br />

Die TK-Gemüsetüte ist easy peasy zubereitet und beim<br />

Kartoffelsalat muss man nur den Deckel öffnen, Gabel<br />

rein und genießen. Doch es sammelt sich einiges an Verpackungsmüll.<br />

Das lässt sich vermeiden, indem ihr selbst<br />

das Küchenmesser schwingt und euch an den Herd stellt.<br />

Das ist zeitaufwendig, macht uns aber umso stolzer.<br />

GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />

… WENN ES MAL SCHNELL GEHEN SOLL<br />

… AUF DEM WOCHENMARKT<br />

Hier werden die meisten Lebensmittel in Papiertüten verpackt,<br />

die ihr beim nächsten Einkauf wieder mitbringen<br />

könnt. Wer für das richtige Marktplatz-Feeling einen Kaffee<br />

trinken möchte, bringt am besten einen To-go-Becher<br />

mit. In Kiel sind die Marktstände überwiegend von 8 bis 13<br />

Uhr geöffnet:<br />

Auf den Marktplätzen in der Wik und auf dem Blücher<br />

könnt ihr euch bei Shuzpe sogar einen fertigen Eintopf<br />

oder eine Suppe im Pfandglas kaufen. Und die Kombüse<br />

Blücherbrücke bietet jetzt auch auf dem Asmus-Bremer-<br />

Platz leckere Gerichte im Pfandglas an. Mjamm, mjamm,<br />

da ist man wohl leider gezwungen, wieder zu kommen …<br />

Blücherplatz: Mo + Do 8–13 Uhr<br />

Exerzierplatz: Mi + Sa 8–13 Uhr<br />

Vinetaplatz (Gaarden): Di + Sa 8–13 Uhr<br />

Ende Bergenring (Mettenhof): Fr 8–13 Uhr<br />

Holtenauer Straße / Elendsredder (Wik): Di + Fr 8–18 Uhr<br />

Helmut-Hänsler-Platz (Dietrichsdorf): Sa 8–13 Uhr<br />

Rungholtplatz (Suchsdorf): Do 14–18 Uhr<br />

PS: Eine alternative Form des Markteinkaufs könnt ihr mit<br />

Marktschwärmer ausprobieren. Auch dort wird auf eine<br />

möglichst nachhaltige und plastikfreie Verpackung geachtet.<br />

Mehr dazu erfahrt ihr auf Seite 28.<br />

AWERLE<br />

ABFALL I WERTSTOFF I RESSOURCE<br />

SoSe <strong>2021</strong>


022<br />

GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />

SELBSTVERSORGUNG<br />

AUF ZUR EIGENEN ERNTE<br />

Es muss nicht immer die dicke und nach nichts schmeckende Tomate aus dem Supermarkt<br />

oder die in Plastik eingeschweißte Bio-Gurke sein und schon gar nicht die in kleinen<br />

Tütchen abgepackten Kräuter. All diese Leckereien lassen sich ganz einfach selbst ziehen.<br />

Auch bei euch zu Hause in der Stadt – also beim Urban Gardening.<br />

Foto: Rawpixel.com / Adobe Stock<br />

BALKON ODER FENSTERBANK<br />

Wer in den eigenen vier Wänden aktiv werden<br />

möchte, kann dies auf sonnigen Fensterbänken,<br />

Balkonen oder im Hinterhof tun. Passende<br />

Blumenkästen oder Hochbeete findet ihr<br />

im Baumarkt oder bei euch zu Hause: Gläser,<br />

Eimer, leere Konserven, Tassen, Töpfe, Eierpappen<br />

eigenen sich bestens. So könnt ihr<br />

gleichzeitig Ressourcen wiederverwenden.<br />

PRAKTISCHER ANFANG<br />

Gemüse, das immer wieder nachwächst<br />

Frühlingszwiebel, Lauch und Zitronengras:<br />

Stellt einfach die unteren 2 bis 3 Zentimeter<br />

mit dem Wurzelnest in ein Glas mit Wasser.<br />

Schon nach etwa einer Woche wächst das<br />

Gemüse nach.<br />

Knoblauch: Sprießt aus euren Knoblauchzehen<br />

schon ein bisschen Grün? Dann macht<br />

Knobisprossen daraus. Legt die Zehen in eine<br />

Schale mit Wasser und lasst sie wachsen. Sind<br />

die Sprossen etwa 10 cm lang, könnt ihr sie ernten.<br />

Schmeckt super auf Salat oder Brot.<br />

Ingwer: Eine gelagerte Ingwerknolle bildet<br />

kleine Triebe. Diese könnt ihr abbrechen und<br />

mit der Spitze nach oben in einen Topf mit<br />

Erde setzen. Wenn nach einigen Monaten die<br />

Blätter abgestorben sind, könnt ihr die Wurzel,<br />

eure neue Ingwerknolle, ausgraben.<br />

Stangensellerie, Römersalat, Kohl: Entfernt<br />

den Strunk und legt ihn eine flache Schale mit<br />

Wasser. Sobald neue Blätter aus dem Strunk<br />

sprießen, könnt ihr den ganzen Strunk in einen<br />

Topf mit Erde setzen, sodass nur die Blätter<br />

rausschauen. Nach wenigen Wochen ist euer<br />

Gemüse bereit für die Ernte.<br />

Kräuter: Basilikum, Koriander, Rosmarin, Minze<br />

u. a. lassen sich aus einzelnen Stängeln ziehen.<br />

Schneidet den Stängel mit einem Messer knapp<br />

unterhalb einer Stelle, an der Blätter sprießen<br />

ab, entfernt einige Blätter entlang des Stängels<br />

und stellt ihn ins Wasser. Sobald die neuen Wurzeln<br />

circa 5 cm lang sind, gehts ab in die Erde.<br />

SoSe <strong>2021</strong>


023<br />

GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />

GARTEN-SHARING<br />

In einer größeren Gruppe macht das grüne<br />

Hobby am meisten Spaß. Mit den anderen<br />

Teilnehmenden könnt ihr euch zu euren Ideen<br />

austauschen. Und wenn ihr noch neu im Beet<br />

seid, lernt ihr von den alten Hasen die richtigen<br />

Tricks für einen lebendigen Garten. In Kiel<br />

gibt es einige Gartenprojekte, die schon seit<br />

mehreren Jahren aktiv sind.<br />

Natur pur<br />

Im Naturgarten im Meimersdorfer Moor<br />

wechseln sich wilde Areale mit Anbauflächen<br />

ab. Dort erntet ihr euer eigenes Gemüse,<br />

tauscht mit anderen Gärtner*innen und haltet<br />

die Fläche bei wöchentlichen Treffen auf<br />

Vordermann. Kids können eigene Beete anlegen.<br />

Mehr Infos gibt Heidrun Kusserow unter<br />

Tel.: (0431) 754 32 und (<strong>01</strong>57) 38 09 37 05.<br />

Kultureller Austausch<br />

Hier treffen sich Menschen aus der ganzen<br />

Welt, egal wie alt, woher oder mit welchen Interessen.<br />

Der Interkulturelle Garten ist offen<br />

für alle und für jede Idee, nur für Rassismus<br />

ist kein Platz. News findet ihr bei Facebook<br />

@InterkulturellerGartenKiel oder ihr schaut in<br />

der Gartensaison beim wöchentlichen Treffen<br />

immer freitags ab 15 Uhr vorbei.<br />

Mittendrin<br />

Zwischen Holtenauer Straße und Gerhardstraße<br />

in der Nähe vom Dreiecksplatz wird<br />

seit 2<strong>01</strong>2 das Rundbeet Kiel bewirtschaftet.<br />

Jeder und jede ist willkommen mitzugärtnern<br />

– mitten in der Kieler Innenstadt. Das wöchentliche<br />

Treffen zur Arbeit am Beet findet<br />

freitags um 17 Uhr statt. Weitere Infos findet<br />

ihr bei Facebook @rundbeetkiel.<br />

Mit den Liebsten<br />

Ihr wollt gerne etwas Eigenes aufbauen,<br />

wollt oder könnt jedoch nicht die gesamte<br />

Arbeit übernehmen oder die Kosten aufbringen?<br />

Dann teilt euch einen Kleingarten mit<br />

Freund*innen. Gemeinsam könnt ihr Beete<br />

versorgen und die Ernte teilen oder euch<br />

einfach nach der Vorlesung zu einem gemütlichen<br />

Grillabend treffen.<br />

SoSe <strong>2021</strong>


024<br />

GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />

ZAHLEN FÜR DIE TONNE<br />

1,3 Milliarden Tonnen, 100 Millionen Tonnen, 18 Millionen Tonnen,<br />

1.127 Tonnen, 19 Tonnen, 313 kg. Das sind die nackten Zahlen,<br />

die zeigen, wie unsere Welt mit Lebensmitteln umgeht.<br />

Nämlich verschwenderisch.<br />

6,1 Millionen Lebensmittelabfälle entstehen<br />

laut Bundesministerium für Ernährung<br />

und Landwirtschaft rein in den privaten<br />

Haushalten.<br />

53 %<br />

Das entspricht<br />

des Gesamtabfallvolumens der Republik.<br />

313<br />

KILOGRAMM<br />

Lebensmittel werden pro Sekunde<br />

weggeworfen – alleine in Deutschland.<br />

Fast jede*r Zweite, also genau<br />

44 % der Deutschen, werfen<br />

Lebensmittel weg, weil er oder sie sich nicht<br />

sicher ist, ob die Lebensmittel noch gut sind.<br />

Ein Wegwerf-Klassiker sind Milchprodukte<br />

mit 8 % – oft wandern die Produkte ohne<br />

Prüfung in die Tonne, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

abgelaufen ist.<br />

SCHOCKIERT? DAS KÖNNT IHR TUN!<br />

Jede*r von uns kann rund 75 Kilo pro Jahr weniger Lebensmittel wegwerfen, die Umwelt schonen, Geld sparen und muss<br />

dabei nicht mal auf irgendwas verzichten. Wir zeigen euch wie:<br />

GEZIELT EINKAUFEN<br />

• Vorräte überprüfen: Was ist noch da? Was<br />

muss bald verbraucht werden? Was fehlt?<br />

• Die Woche grob planen: Kommt Besuch?<br />

Lunchbox zur Arbeit? Essen gehen?<br />

• Liste schreiben: Wie viel brauche ich wovon?<br />

• In Ruhe einkaufen: Nicht das Nächstbeste<br />

kaufen. Prüfen, suchen, bewusst auswählen<br />

• Niemals hungrig einkaufen gehen<br />

RICHTIG LAGERN<br />

• Angebrochenes in dicht schließende Behälter<br />

umfüllen und schnell verbrauchen<br />

• Neue Lebensmittel nach hinten sortieren<br />

• Tiefkühlprodukte in der Isoliertüte nach<br />

Hause transportieren<br />

• Obst und Gemüse nach Sorten<br />

getrennt lagern<br />

• Heimisches Obst in den Kühlschrank,<br />

exotisches nicht<br />

• Gemüse in den Kühlschrank, außer:<br />

Tomaten, Auberginen, Kartoffeln und Kürbis<br />

• Brot am Stück kaufen und im<br />

Brotkasten oder Tontopf lagern<br />

Quellen: BMEL; too good to go; WWF; FAO (Welternährungsorganisation), YouGov<br />

SoSe <strong>2021</strong>


DER FISCH STINKT<br />

VOM KOPF AN<br />

Mit seiner Gastro-Preisbörse sagt Fleischermeister Stefan Koch der Lebensmittelverschwendung<br />

den Kampf an und fordert die Politik zum Umdenken auf.<br />

Er verdient sein Geld mit Ware, die niemand mehr wollte.<br />

025<br />

GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />

Keine Reste-Ritter –<br />

die meisten Deutschen werfen Angebrochenes<br />

wie zum Beispiel Gemüse und<br />

Obst, aber auch fertig Produkte weg.<br />

Sogar 17 % der 18-<br />

bis 34-Jährigen verwerten Reste so<br />

gut wie gar nicht weiter!<br />

Das Sparschwein geht leer aus –<br />

nach offiziellen Schätzungen vom Bundesministerium<br />

für Ernährung und Landwirtschaft<br />

werfen die Deutschen Lebensmittel im Wert<br />

von 20 Euro monatlich weg:<br />

ÜBERLEGT KOCHEN<br />

• Für die Woche planen<br />

240 Euro<br />

das sind<br />

jährlich ganz einfach für die Tonne.<br />

• Zutaten mehrfach variiert einsetzen<br />

• Auf Vorrat kochen und portionsweise<br />

einfrieren<br />

• Mit Resten die nächste Mahlzeit bereichern<br />

Was ist die Gastro-Preisbörse?<br />

Sie ist eine Art Schnittstelle zwischen<br />

Unternehmen, die ihre überschüssigen<br />

Lebensmittel zum Verkauf anbieten,<br />

und den Endverbrauchern, welche sie<br />

verwerten und womöglich dringend<br />

brauchen können. Ein Beispiel: Ich kaufe<br />

Lebensmittel von Großhändlern zu einem<br />

Zehntel des Preises an und bringe sie mit<br />

ein wenig Gewinn zurück in den Kreislauf,<br />

wo sie gebraucht werden.<br />

Ware, die aber noch genießbar ist?<br />

Richtig. Die Lebensmittel sind zum überwiegenden<br />

Teil noch völlig in Ordnung. Es<br />

werden leider eine ganze Menge Waren<br />

produziert, die nicht verkauft werden.<br />

Auf der anderen Seite gibt es Produkte,<br />

die nicht den Verkaufsstandards entsprechen.<br />

Dies sind zum Beispiel Butterkuchenstücke,<br />

die nicht ausreichend<br />

mit Mandelblättern versehen sind und so<br />

automatisch aussortiert werden. Nach<br />

EU-Richtlinien müssen gewisse Lebensmittel<br />

einen Standard erfüllen. Das ist ein<br />

Missstand, der nicht sein darf.<br />

Haben Sie deshalb die Gastro-Preisbörse<br />

ins Leben gerufen?<br />

Ich habe als gelernter Fleischermeister<br />

bereits in sehr vielen großen Küchen<br />

gearbeitet und habe mich über die immensen<br />

Mengen weggeworfener<br />

Lebensmittel geärgert. Daraufhin<br />

habe ich mich intensiv mit den<br />

Zusammenhängen der Lebensmittelverschwendung<br />

beschäftigt<br />

und festgestellt, dass das größte<br />

Problem die Industrie darstellt. Diese<br />

darf in Kürze ablaufende Artikel<br />

nicht mehr in Umlauf, beziehungsweise<br />

an den Endverbraucher bringen<br />

und schmeißen sie somit weg.<br />

So entstehen jährlich 15 Millionen<br />

Tonnen weggeworfene Lebensmittel<br />

in Deutschland, die zum Teil noch<br />

genießbar sind.<br />

Ziemlicher Irrsinn oder?<br />

Irrsinnig ist die Massenproduktion an<br />

Fisch, Fleisch und anderen „Luxusartikeln“<br />

mit denen die Verbraucher*innen<br />

zu sorglos umgehen, sowie die Kategorien,<br />

nach denen die Lebensmittel für „verkaufsgeeignet“<br />

eingestuft werden. Andererseits<br />

ist es so, dass die Produktion der<br />

Lebensmittel auch Arbeitsplätze sichert.<br />

Würde Gemüse, Obst, Brot, Weizen und<br />

Co. nur in dem Maße produziert, wie sie<br />

benötigt werden, hätten Millionen Menschen<br />

von heute auf morgen keinen Job<br />

mehr. Es ist ein zweischneidiges Schwert.<br />

15 Millionen Tonnen Lebensmittel, die<br />

im Müll landen – das klingt enorm viel.<br />

Das ist es auch! Das entspricht einer<br />

Menge von 500.000 Lastwagenladungen,<br />

die hintereinander aufgereiht eine<br />

Schlange von Berlin bis Peking bilden<br />

würde.<br />

Wie agiert die Gastro-Preisbörse konkret<br />

dagegen?<br />

Wir reden mit Industriebetrieben, die<br />

fehl- und überproduzieren und am Ende<br />

die Lebensmittel nicht entsorgen wollen.<br />

Es geht um große Unternehmen, die<br />

davon profitieren. Außerdem unterstützen<br />

wir verschiedene soziale Projekte in<br />

Deutschland.<br />

SoSe <strong>2021</strong>


026<br />

GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />

DER VERBOTENE KAMPF GEGEN<br />

LEBENSMITTELVERSCHWENDUNG<br />

CONTAINERN<br />

Obst, Gemüse, Brot und vieles mehr finden wir in<br />

den Supermärkten im Überfluss – doch rund 45<br />

Kilogramm davon landen pro Tag und Supermarkt<br />

in der Tonne. Um sich einer solchen Lebensmittelverschwendung<br />

entgegenzustellen, gibt es<br />

inzwischen eine starke Bewegung, die containert.<br />

Diese Menschen gehen los und retten Genieß- und<br />

Verwertbares aus dem Müll. Wir haben Jan* getroffen,<br />

der uns von seinen Erfahrungen berichtet.<br />

*Name von der Redaktion geändert<br />

<strong>FIETE</strong>: Containern als Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung<br />

ist politisch umstritten. Offiziell zählt es als<br />

Diebstahl, Güter aus der Supermarkt-Tonne zu holen.<br />

Was sind deine Beweggründe, es trotzdem zu tun?<br />

Jan: Ich arbeite im Einzelhandel und habe da schon früh<br />

gesehen, dass oft ganze Einkaufswagen voll mit Lebensmitteln<br />

weggeschmissen werden. Da habe ich gedacht,<br />

das geht so nicht, dagegen muss etwas getan werden. Das<br />

war dann der Auslöser dafür, dass ich Lebensmittel aus der<br />

Tonne rette.<br />

Hattest du vor deiner ersten eigenen Aktion schon vom<br />

Containern gehört?<br />

Nein, dass es eine verbreitete Aktion gegen Lebensmittelverschwendung<br />

ist, wusste ich damals noch nicht.<br />

Wie oft ziehst du inzwischen los?<br />

Zuletzt ist es immer mehr geworden, da ich mittlerweile in<br />

direkter Nachbarschaft eines Supermarktes wohne. Jetzt<br />

gehe ich fast täglich dort vorbei und werfe einen Blick in die<br />

Tonnen. Wie ich meinen eigenen Müll raus bringe, gehe ich<br />

dort gucken, was es zu retten gibt.<br />

Was findest du neben Obst und Gemüse alles in den Tonnen?<br />

Es gibt eigentlich nichts, was ich bisher nicht gefunden habe.<br />

Von Obst und Gemüse über Instant-Produkte, Joghurt,<br />

Milch, Brot oder Kekse bis hin zu einem ganzen Karton Olivenöl<br />

war schon alles dabei. Ich habe sogar einmal eine noch<br />

intakte Kaffeemaschine und ein Reisemonopoly gefunden.<br />

Das ist wohl keine Ausnahme. Im Netz berichten auch<br />

andere von Lachs, Kaffee und Unmengen an Molkereiprodukten<br />

oder kiloweise Bananen, die sie finden.<br />

Jan, wo siehst du die Schuldigen für die Massen an weggeschmissenen<br />

Lebensmitteln?<br />

Ich würde sagen, jede*r hat daran Schuld. Das sind zum einen<br />

die Verbraucher*innen, die keine Paprika kaufen möchten,<br />

die schon eine eingedrückte Stelle hat. Das Problem liegt aber<br />

auch beim Einzelhandel, bei dem immer alle Regale voll sein<br />

sollen – auch kurz vor Ladenschluss noch. Natürlich wird da<br />

viel weggeschmissen, wenn alles immer perfekt aussehen<br />

soll. Daneben steht als großer Faktor die Kategorisierung von<br />

Lebensmitteln. Krummes oder nicht perfekt gewachsenes Gemüse<br />

findet nicht einmal den Weg in den Supermarkt, da es in<br />

die Güteklasse III einsortiert wird – nicht für den menschlichen<br />

Verzehr geeignet. Das ist auch ein großes Problem.<br />

Es gibt einige Initiativen für den Verkauf von „krummem“<br />

Gemüse. Ist das etwas, was dem Problem entgegensteuern<br />

kann?<br />

SoSe <strong>2021</strong>


027<br />

Ist das legal?<br />

Das sogenannte Containern zählt<br />

in Deutschland als Diebstahl und<br />

ist somit eine Straftat, was das<br />

Verfassungsgericht im vergangenen<br />

Jahr bestätigte. Der Inhalt<br />

der Mülltonnen bleibt bis zum<br />

Abtransport durch die Müllabfuhr<br />

Eigentum des Supermarktes.<br />

Dieser hat somit die Pflicht, die<br />

gesundheitliche Unbedenklichkeit<br />

der Produkte zu garantieren.<br />

NOCH GUT ODER<br />

SCHON SCHLECHT?<br />

Das Verfalls- oder auch Verbrauchsdatum<br />

steht bei leicht verderblichen Lebensmitteln<br />

wie Hackfleisch, frischen Fleisch- und Geflügelprodukten,<br />

Feinkostsalaten oder auch frischer<br />

Rohmilch für den Zeitpunkt, bis zu dem es verzehrt<br />

werden muss.<br />

Anders ist es bei dem Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

(MHD), das zum Beispiel auf verarbeiteten<br />

Milchprodukten wie Joghurt, auf Trocken- oder<br />

Fertigprodukten steht. Dieses Datum zeigt<br />

an, bis wann eine einwandfreie Qualität vom<br />

Hersteller unter Berücksichtigung der richtigen<br />

Lagerung garantiert wird. Meistens ist das Produkt<br />

auch weit darüber hinaus genießbar.<br />

GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />

Leider sind es meiner Meinung nach bisher nur Randgruppen,<br />

die umdenken. Das muss noch deutlich präsenter<br />

werden, damit es auch die krummen Gurken in den Handel<br />

schaffen. Es ist ein guter Anfang, aber noch nicht ausreichend<br />

verbreitet. Genauso ist es beim Mindesthaltbarkeitsdatum,<br />

das immer noch zu viele wie ein Verfallsdatum sehen.<br />

Auf Verpackungen wird mittlerweile darauf hingewiesen,<br />

dass Produkte oft auch nach Ablauf des MHD weiter<br />

genießbar sind. Was müsste deiner Meinung nach noch<br />

passieren, damit weniger Lebensmittel im Müll landen?<br />

Das steht ja meistens nur ganz klein irgendwo auf dem Produkt,<br />

das sieht der Kunde erst beim genaueren Hinsehen.<br />

Vielleicht müsste das groß über den Kühlregalen stehen.<br />

Außerdem zeigt die ganze Verschwendung, wie gering die<br />

Wertschätzung der Lebensmittel geworden ist. Wir müssen<br />

in der Gesellschaft wieder den Wert unserer Nahrung erkennen,<br />

damit sich tatsächlich etwas ändert.<br />

Illustration: Irina_Strelnikova / iStock / Getty Images Plus<br />

Das Bundesverfassungsgericht hat im letzten Jahr erst<br />

das Verbot des Containerns bestätigt, nachdem zwei junge<br />

Frauen Ende 2<strong>01</strong>9 dagegen geklagt hatten. Wie stehst<br />

du zu diesem Verbot?<br />

Ich denke, wenn du über Zäune oder Ähnliches klettern<br />

musst, um zu den Tonnen zu kommen, ist es natürlich Einbruch,<br />

das steht außer Frage. Das Problem ist aber, dass<br />

auch bei freistehenden Tonnen das Mitnehmen der Lebensmittel<br />

Diebstahl ist, da der Müll solange im Eigentum des<br />

Supermarktes bleibt, bis die Müllabfuhr kommt. Da stellt<br />

sich die Frage, warum Müll in anderen Ländern herrenlos<br />

ist, hier aber einen Eigentümer hat, bis es auf der Kippe landet<br />

– das ergibt doch gar keinen Sinn. Doch ob sich das in<br />

Deutschland ändern wird, ist fraglich.<br />

Das Interview führte Judith Rödger<br />

SoSe <strong>2021</strong>


028<br />

GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />

FUTTERBESCHAFFUNG MIT GUTEM GEWISSEN<br />

Wem containern zu heikel und der Shoppingtrip im Supermarkt nicht nachhaltig genug ist, hat<br />

in Kiel keine Probleme, Alternativen zu finden. Wir haben zwei Marktschwärmer-Standorte, ein<br />

großes Foodsharing-Netzwerk und jede Menge Unternehmen, die bei Too good to go teilnehmen.<br />

Einfach Bestellung<br />

vorzeigen und Reste<br />

retten. So macht<br />

Einkaufen Spaß<br />

Beim Foodsharing-<br />

Netzwerk landet<br />

nichts in der Tonne.<br />

Macht mit und<br />

rettet Lebensmittel<br />

Marktschwärmer<br />

ist ein virtueller<br />

Bauernmarkt, bei<br />

dem ihr vorab die<br />

Produkte bestellt<br />

TOO GOOD TO GO – LEBENSMITTEL RETTEN PER APP<br />

Wer über die kostenlose App Too good to go eine Überraschungstüte<br />

reserviert, spart nicht nur bares Geld, sondern bewahrt gute<br />

Lebensmittel vor der Tonne. Also schaut direkt, welche Geschäfte<br />

in eurer Nähe oder auf dem Weg zur Uni bei dieser tollen Aktion<br />

teilnehmen. Aber Achtung: Es sind immer nur wenige Tüten verfügbar<br />

und schnell vergriffen. Wie das System funktioniert? Lebensmittelgeschäfte<br />

schätzen grob ab, wie viele Überraschungstüten<br />

sie kurz vor Ladenschluss füllen können. Der Verkauf läuft über<br />

24 Stunden, aber wenn weg, dann weg. Zur Abholzeit werden die<br />

Tüten mit allerlei Leckerem gepackt, was über den Tag hinweg nicht<br />

verkauft wurde. Die Menge variiert und die Auswahl ebenso. Also,<br />

Überraschung pur!<br />

MARKTSCHWÄRMER – DER BAUERN-<br />

MARKT FÜR DIE HOSENTASCHE<br />

Regional und saisonal und direkt von Erzeuger*innen könnt ihr bei<br />

Marktschwärmer einkaufen. Ihr sucht euch online die Produkte<br />

und die Menge aus, die ihr benötigt, holt einmal in der Woche bei<br />

der nächsten Marktschwärmerei euren Einkauf ab und tretet mit<br />

den Erzeuger*innen selbst in Kontakt. Zur Auswahl stehen euch<br />

in Kiel die Marktschwärmereien im mmhio bei der Muthesius<br />

Kunsthochschule und im Anscharpark in der Wik. Der Vorteil für die<br />

Erzeuger*innen: Die vorherige Onlinebestellung ermöglicht eine<br />

genauere Ernte und vermeidet überschüssige Lebensmittel. Außerdem<br />

bietet sich ihnen ein weiterer Weg der Direktvermarktung,<br />

wodurch sie noch näher an die Kund*innen herantreten können.<br />

Möchtet ihr auch über den Markt schwärmen? Denn registriert<br />

euch unter www.marktschwärmer.de, wählt eure Schwärmerei aus<br />

und stöbert durch das Angebot. Beachtet allerdings den Bestellschluss<br />

zwei Tage vor der Abholung.<br />

Anscharpark: Abholung mittwochs 17 bis 18.15 Uhr | Mmhio:<br />

Abholung donnerstags 17 bis 18.15 Uhr<br />

FOODSHARING – LEBENSMITTEL RETTEN FÜR DIE<br />

GEMEINSCHAFT<br />

Als Foodsaver*in holt ihr alleine oder im Team übrig gebliebene<br />

Lebensmittel bei Supermärkten und kleineren Geschäften ab.<br />

Diese teilt ihr entweder mit der ganzen Gemeinschaft oder in eurem<br />

kleineren Wirkungskreis – mitFreund*innen, Nachbar*innen,<br />

Mitbewohner*innen. Registriert euch bei www.foodsharing.de<br />

und zeigt mit einem Test, wie genau ihr über Lebensmittelrettung<br />

Bescheid wisst, wie ihr das ganz diskret und respektvoll macht und<br />

lasst euch anschließend von einem alten Hasen in die Abläufe einführen.<br />

Danach werdet ihr Teil eines Teams und könnt regelmäßig<br />

Lebensmittel retten und verteilen. Macht mit!<br />

Foto: Foodsharing e. V.<br />

SoSe <strong>2021</strong>


Wofür schlägt Deins?<br />

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Wofür schlägt Deins?<br />

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Marketing<br />

IT<br />

Vertrieb<br />

Marketing<br />

Personalwesen<br />

Vertrieb<br />

Keine Personalwesen Lust auf Rumgurken im Studium? Werde Finanz- Teil und des Rechnungswesen<br />

Teams!<br />

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Oder starte bei uns direkt nach Deinem Studium durch. Vom Junior zum<br />

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Senior, vom Trainee zur Führungskraft – bei uns gehst du Deinen Weg!<br />

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Willkommen im<br />

Superausbildungsmarkt:<br />

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Controlling<br />

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Einkauf<br />

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030<br />

UNIversum<br />

SoSe <strong>2021</strong>


031<br />

UNIVERSU M<br />

DAFÜR, DASS EIGENTLICH<br />

NICHTS LOS IST,<br />

IST GANZ SCHÖN VIEL LOS!<br />

032 Umtriebige Studis: Bienen retten dank Pilz<br />

034 Projekt: Zweisamkeit statt Einsamkeit<br />

035 Sportangebote für sporty Studis<br />

038 Auslandssemester trotz Corona?<br />

040 Hottest News von der Uni<br />

041 Auf in eine zukunftsweisende Hochschule<br />

042 Herr der Computer: Markus Schack im<br />

Interview<br />

044 Studiengang im Check: Sustainability,<br />

Society and the Environment<br />

Foto: Ines Fraile / E+ / Getty Images<br />

SoSe <strong>2021</strong>


032<br />

UNIVERSU M<br />

ZAUBERPILZE – DER TRIP IHRES LEBENS<br />

Die Idee hinter dem Projekt Protect Planet Bee ist es nicht, halluzinogene<br />

Pilze auszuprobieren. Auch wenn es irgendwie doch um ganz besondere<br />

Pilze geht. Die Gruppe um die beiden Studenten Hauke Monnerjahn und<br />

Marvin Ottersberg will Bienensterben verhindern – mit Hilfe des Reishi-<br />

Pilzes.<br />

DIE HEINZELMÄNNCHEN DER<br />

NATUR UND IHRE GEGNER<br />

Wusstet ihr, dass Bienen circa 80 Prozent<br />

unserer Obst- und Gemüsesorten bestäuben,<br />

Ökosysteme intakt halten und für die<br />

Artenvielfalt tausender Pflanzen sorgen? Da<br />

bekommt der Ausdruck „fleißige Bienchen”<br />

doch gleich eine ganz andere Bedeutung.<br />

Doch dabei lauern überall wirklich fiese<br />

Gegner. Nicht nur wir Menschen töten Bienen<br />

mit dem geflissentlichen Anbau von<br />

Monokulturen und der Nutzung von starken<br />

Pestiziden. Es gibt noch eine viel kleinere,<br />

aber durchaus sehr gefährliche Gefahr: die<br />

Varroamilbe. Diese Milben können ganzen<br />

Bienenvölkern den Garaus machen, da sie<br />

die Bienen schwächen und dabei Viren und<br />

Krankheitserreger übertragen. Doch es gibt<br />

einen Weg, den Varroamilben entgegenzuwirken<br />

– mit Hilfe des Reishi-Pilzes. Eine Studie<br />

auf nature.com beweist bereits eine 79-fache<br />

Abnahme des Flügeldeformationsvirus, welches<br />

durch die Varroamilbe übertragen wird.<br />

Dank der wertvollen Inhaltsstoffe des Reishi-<br />

Pilzes soll es außerdem möglich sein, das<br />

Immunsystem der Bienen so zu stärken, dass<br />

virale und bakterielle Infektionen verringert<br />

werden.<br />

Ob das ganz sicher so ist, das will Protect<br />

Planet Bee jetzt in einer eigenen Studie herausfinden.<br />

Würde die Annahme bestätigt<br />

werden, so wäre das für die Bienen lebensverändernd.<br />

Sozusagen der Trip ihres Lebens.<br />

DIE BIENENRETTER<br />

Gemeinsam mit Florian Boll und Carsten Rusch,<br />

zwei Imkern aus der Region, hat das Projektteam<br />

schon erste Beobachtungen machen kön-<br />

SoSe <strong>2021</strong>


033<br />

Was ist ein Myzel?<br />

Das, was wir von einem Pilz<br />

sehen, ist der sogenannte<br />

Fruchtkörper. Der<br />

Fruchtkörper ist dazu da,<br />

um Sporen zu verteilen<br />

und dient somit lediglich<br />

zur Fortpflanzung. Der<br />

eigentliche Organismus, das<br />

sogenannte Myzel, bleibt<br />

uns in den meisten Fällen<br />

verborgen. Pilze leben zum<br />

Beispiel im Holz der toten<br />

Bäume und zersetzen sie<br />

oder aber in einer Symbiose<br />

mit bestimmten Bäumen,<br />

in der sich gegenseitig mit<br />

Nährstoffen versorgt wird.<br />

Das Myzel ist gleichzeitig<br />

der kleinste und der größte<br />

Organismus der Erde: Unter<br />

jedem Schritt, den ihr im<br />

Wald geht, befinden sich<br />

mehrere Kilometer Myzel.<br />

Erstaunlich und einfach<br />

beeindruckend!<br />

GRUSS<br />

DER<br />

GRUSS<br />

HEIMAT,<br />

VON UNS<br />

DER HEIMAT,<br />

GERETTET.<br />

VON UNS<br />

GERETTET.<br />

Foto: Hauke Monnerjahn, balberts/iStock/Getty Images<br />

nen. Bereits im vergangenen Jahr setzten<br />

sie eine Reishi-Lösung an und waren positiv<br />

überrascht von den Ergebnissen: „Bisher<br />

konnten wir erfolgreich beobachten, wie unsere<br />

Bienen besser und stärker durch den<br />

Winter gekommen sind. Das ist toll, denn<br />

ein stärkeres Volk kann dann im Frühjahr<br />

mehr brüten“, erzählt Marvin. Jetzt gilt es,<br />

herauszufinden, ob das nur reiner Zufall war<br />

oder tatsächlich im Zusammenhang mit der<br />

Fütterung durch den Reishi-Pilz steht.<br />

Dafür haben sie sich Alex Ruckhaber<br />

ins Boot geholt, der Pilzzüchter ist. Gemeinsam<br />

wollen sie den Reishi-Pilz nun<br />

selbst züchten. Dabei wird das Myzel auf<br />

Weizen gegeben und soll darauf kräftig<br />

wachsen und gedeihen. So wie hoffentlich<br />

bald auch die Bienen, denen die Lösung<br />

dann gefüttert wird.<br />

Das Projekt wird nun das ganze Jahr über<br />

laufen und im nächsten Frühjahr, wenn die<br />

Bienen ihren ersten Reinigungsflug machen,<br />

wird sich abzeichnen, ob der Plan von Protect<br />

Planet Bee aufgeht. Und am Ende steht<br />

dann die Frage aller Fragen: Kann ein Pilz<br />

das Bienensterben aufhalten?<br />

AUCH BOCK BIENEN ZU RETTEN?<br />

Ihr habt jetzt auch Lust bekommen, bei<br />

dem Projekt dabei zu sein? Perfekt! Protect<br />

Planet Bee sucht nämlich Studierende,<br />

die Lust haben, das Projekt zu begleiten.<br />

Vorzugsweise aus dem Fachbereich<br />

Biologie. Meldet euch einfach bei Marvin<br />

per Mail an protectplanetbee@gmail.<br />

com. Wer mehr erfahren will schaut unter<br />

www.protectplanetbee.de vorbei.<br />

von Ramona Dabringer<br />

Leuchtturm Roter Sand – das weltweit<br />

erste Bauwerk auf offener See. Mehr<br />

über die Geschichte dieses Denkmals:<br />

dieganzegeschichte.de<br />

Leuchtturm Roter Sand – das weltweit<br />

erste Bauwerk auf offener See. Mehr<br />

Eines Leuchtturm von vielen Roter tausend Sand – das weltweit<br />

über die Geschichte dieses Denkmals:<br />

geförderten erste Bauwerk Denkmalen.<br />

auf offener See. Mehr<br />

über dieganzegeschichte.de<br />

Geschichte dieses Denkmals:<br />

dieganzegeschichte.de<br />

Eines von vielen tausend<br />

Eines geförderten von vielen Denkmalen. tausend<br />

Wir<br />

geförderten<br />

erhalten<br />

Denkmalen.<br />

Einzigartiges.<br />

Mit Ihrer Hilfe!<br />

Wir erhalten Einzigartiges.<br />

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Spendenkonto<br />

IBAN:<br />

Mit<br />

DE71<br />

Ihrer<br />

500<br />

Hilfe!<br />

400 500 400 500 400<br />

BIC: Mit COBA Ihrer DE FF Hilfe! XXX, Commerzbank AG<br />

www.denkmalschutz.de<br />

Spendenkonto<br />

Spendenkonto<br />

IBAN: DE71 500 400 500 400 500 400<br />

IBAN: DE71 500 400 500 400 500 400<br />

BIC: COBA DE FF XXX, Commerzbank AG<br />

BIC: COBA DE FF XXX, Commerzbank AG<br />

www.denkmalschutz.de<br />

SoSe <strong>2021</strong>


034<br />

UNIVERSU M<br />

LIEBER ZWEISAM<br />

STATT EINSAM<br />

Das neue Patenschaftsprogramm des Studentenwerks Schleswig-Holstein will<br />

Jung und Alt einander näher bringen und damit einen wichtigen Beitrag für die<br />

Gesellschaft leisten. Wie genau das aussehen soll und wie ihr dabei mitwirken<br />

könnt, erzählen wir euch hier.<br />

Zum einen richtet sich das Angebot natürlich<br />

an euch Studis, an alle, die sich gerne sozial<br />

engagieren möchten, die helfen möchten, die<br />

etwas machen möchten. Auf der anderen Seite<br />

der Patenschaft stehen primär alleinstehende<br />

Menschen in Kieler Senior*innen-Einrichtungen,<br />

die keinen persönlichen Kontakt<br />

haben. Also weder Besuche, noch Briefe oder<br />

Anrufe von Familien und Freund*innen …<br />

„Die Idee für das Patenschaftsprogramm<br />

entstand Ende letzten Jahres“, berichtet<br />

Alexandra Dreibach vom Studentenwerk SH.<br />

Normalerweise organisiert Alexandra das<br />

soziale Wohnprojekt „Wohnen für Hilfe“, bei<br />

dem Privatpersonen Studierenden Wohnraum<br />

zur Verfügung stellen. Hierbei machen<br />

laut Dreibach überwiegend ältere Menschen<br />

mit – „nicht nur, weil sie Unterstützung im<br />

Alltag benötigen, sondern vor allem auch, weil<br />

sie alleine leben und sich nach sozialem Kontakt<br />

sehnen“.<br />

So steht bei ihrem neuesten Projekt „Zweisam<br />

statt einsam. Das Generationstandem<br />

in Kiel“ das Miteinander von Jung und Alt im<br />

Fokus. Die Idee: Studierende übernehmen<br />

eine Patenschaft für einen älteren Menschen<br />

in einer Kieler Senior*innen-Einrichtung oder<br />

in einem Pflegeheim. Bei regelmäßigen Besuchen<br />

verbringt ihr als Duo dann gemeinsam<br />

Zeit. Dabei sind Aktivitäten wie Vorlesen,<br />

Spazierengehen, Basteln oder Spielen nicht<br />

nur für die älteren Menschen eine schöne<br />

Abwechslung. „Auch vielen Studierenden<br />

fehlt aus unterschiedlichen Gründen sozialer<br />

Kontakt. Nicht zuletzt können sie durch das<br />

Programm spannende Erfahrungen sammeln<br />

und etwas für das Gemeinwohl tun.“<br />

Persönliche Treffen sind natürlich aufgrund<br />

der Corona-Pandemie aktuell noch nicht drin,<br />

aber nach und nach sollen auch diese zu den<br />

gemeinsamen Aktivitäten mit aufgenommen<br />

werden. Bis dahin könnt ihr euch schreiben,<br />

telefonieren, vielleicht auch mal facetimen!<br />

Die erste Resonanz auf das Projekt ist groß:<br />

Auf einen Aufruf hin bekundeten bis heute<br />

fast 150 Studierende aus Kiel ihr Interesse an<br />

der Übernahme einer Patenschaft. Mehrere<br />

Kieler Senior*innen- und Pflegeheime sind<br />

ebenfalls bereits mit an Bord. Zusätzlich<br />

können auch ältere, alleinstehende Menschen<br />

aus Kiel und Umgebung in Privatwohnungen,<br />

die unter Einsamkeit leiden und sich Gesellschaft<br />

wünschen, an dem Programm teilnehmen<br />

und sich bei Interesse beim Studentenwerk<br />

Schleswig-Holstein melden.<br />

Und zwar am besten hier:<br />

Alexandra Dreibach<br />

Tel.: (0431) 881 63 14<br />

wohnenfuerhilfe@studentenwerk.sh.<br />

Foto: SolStock/E+/Getty Images<br />

SoSe <strong>2021</strong>


035<br />

SPORTLICH, SPORTLICH …<br />

Wir stellen euch hier sowohl beliebte und allseits bekannte Sportarten vor als auch welche, über die ihr<br />

vielleicht noch nicht nachgedacht habt. Wir sagen nur pew, pew, pew …<br />

UNIVERSU M<br />

GEMEINSAM LAUFEN<br />

Wer beim Joggen noch reden kann, läuft genau im richtigen Tempo,<br />

besagt eine bekannte Faustregel. Überprüfen lässt sich das, indem<br />

man mit anderen Menschen joggen geht. Also schmeißt die Suchmaschine<br />

an und schaut, ob es in eurer Nähe Lauftreffs gibt:<br />

SG Tantalus • Mi 17 Uhr, Uni-Sportforum + Mi 18.30 Uhr, Hebbelschule,<br />

Feldstraße<br />

LTV Kiel-Ost • Di und Do 18 Uhr, Turnhalle der Ellerbeker Schule<br />

Laufgemeinschaft Albatros • Mi 17:30 Uhr, CITTI-Fußball-Park, Stadtparkweg<br />

(Abfahrt vom Steenbeker Weg)<br />

WASSER GEHT IMMER<br />

Fotos: Geber86 / E+ / Getty Images, SergeyKlopotov / iStock / Getty Images Plus, hobo_<strong>01</strong>8 / E+ / Getty Images<br />

In Kiel kann man das kühle Nass kaum vermeiden.<br />

Segeln, surfen, paddeln, planschen, rudern, tauchen<br />

– all das und noch viel mehr könnt ihr auf der<br />

Förde und den Seen in der Umgebung ausprobieren.<br />

Oder wollt ihr lieber Workouts und Yoga auf<br />

dem SUP machen? Das gibts bei SUPflow.<br />

VEREINE<br />

Eine Mitgliedschaft in einem Verein macht sich<br />

nicht nur im Lebenslauf gut. Ihr lernt auch neue<br />

Leute kennen und tut eurem Körper etwas Gutes.<br />

Kiel hat ein buntes Sammelsurium verschiedener<br />

Sportvereine in petto. Eine Übersicht findet ihr<br />

unter www.sportverband-kiel.de. Von Wasser- und<br />

Teamsport über Kampfsport bin hin zu Fitness ist<br />

alles dabei. Beim PSV Kiel könnt ihr euch sogar<br />

im Lichtschwertkampf messen. Der TuS Gaarden<br />

stellt euch Jugger, eine Kombination aus Ballspiel<br />

und Fechten, vor und Quidditsch könnt ihr in Kiel<br />

natürlich auch spielen bei den Kiel Kelpies.<br />

ÖFFENTLICHE FITNESSGERÄTE<br />

Wenn ihr an der frischen Luft trainieren wollt – oder müsst, könnt ihr euch an öffentliche<br />

Fitnessgeräte hängen. Im Sport- und Begegnungspark Gaarden, beim Professor-Peters-<br />

Platz und in der Forstbaumschule findet ihr solche Fitnessparks. Rund um den Wiker<br />

Sportverein könnt ihr Sportgeräte sogar in eure Joggingstrecke einbauen. Verschiedene<br />

Geräte für euer Ausdauer- und Muskeltraining warten auf euch.<br />

SoSe <strong>2021</strong>


036<br />

UNIVERSU M<br />

IDWS AN DER FACHHOCHSCHULE<br />

BESSER ALS URLAUB<br />

Studis der FH kennen die Freude, wenn Dozent*innen wieder<br />

an die Anmeldung für die Interdisziplinären Wochen (IDWs)<br />

erinnern. Der eine Teil freut sich auf zwei Wochen Urlaub, die<br />

andere Hälfte steht jetzt schon unter Stress und überlegt, ob<br />

man auch für alle Veranstaltungen einen Platz bekommt, die<br />

man gerne hätte.<br />

Entweder müssen immer noch ein paar letzte Creditpoints neben dem<br />

Studium gesammelt werden oder man beschäftigt sich doch lieber nochmal<br />

mit einem Excelkurs, weil das letzte Mal doch ganz schön lange her<br />

ist: Wie war das noch gleich mit diesem Tastenkürzel? Ganz egal, wo man<br />

seinen Schwerpunkt setzt, Semester für Semester ist immer wieder für<br />

alle etwas dabei. Von Vorträgen über gesellschaftliche Themenschwerpunkte<br />

wie Gleichberechtigung oder Rassismus, bis hin zu Crashkursen,<br />

um eine neue Sprache zu lernen oder aufzufrischen, ist auch in diesem<br />

Jahr für die kommenden IDWs im Frühjahr und im Herbst wieder ein<br />

großartiges Programm zustande gekommen. Der allseits beliebte Erste-<br />

Hilfe Kurs für Hund und Katze oder die bekannte Hacking Nacht sind natürlich<br />

auch wie immer wieder mit am Start. Besondere Highlights in den<br />

anstehenden IDWs sind der Workshop zum Präsentieren und Motivieren<br />

in ZOOM und die immer gern angenommenen Praxistipps für Bewerbungen<br />

und Vorstellungsgespräche. Ebenfalls ein absolutes Highlight ist der<br />

Selbstverteidigungskurs für Frauen. In einer Gruppe mit anderen Frauen<br />

lernt man dabei, in gefährlichen Situationen richtig laut zu schreien oder<br />

ein ausdrückliches Nein auszusprechen. Außerdem werden bestimmte<br />

Selbstverteidigungstechniken und Griffe geübt, die in einigen Situationen<br />

helfen können, das eigene Leben zu retten. Eine absolute Empfehlung<br />

also für alle Mädels, die schon häufiger darüber nachgedacht haben, einen<br />

Selbstverteidigungskurs zu machen.<br />

Übrigens: die nächsten IDWs finden vom 1. bis 12. November<br />

<strong>2021</strong> statt, also rechtzeitig um die Anmeldefrist kümmern!<br />

WISSENSCHAFTSPREIS UND INNOVATIONSPREIS:<br />

DIE GEWINNERINNEN<br />

Professorin Dr. Sabah Badri-Höher leitet seit zwölf Jahren<br />

die Arbeitsgruppe Digitale Signalverarbeitung an der FH<br />

Kiel. Das von ihr entwickelte Rucksack-AUV (Autonomer<br />

Unterwasserroboter) ermöglicht einen einfachen Einsatz<br />

durch eine Person, um Aufnahmen von Messdaten zu<br />

Forschungszwecken flexibler zu gestalten.<br />

FOTO: UKSH<br />

Professorin Dr. Daniela<br />

Berg ist Direktorin der<br />

Klinik für Neurologie<br />

am UKSH Kiel und leitet<br />

die Forschungsgruppe<br />

Früherkennung<br />

neurodegenerativer<br />

Erkrankungen an der<br />

Uni. Ihre Forschungen<br />

werden die Behandlung<br />

von Parkinson-Erkrankten<br />

verändern.<br />

Foto: FH Kiel/Matthias Pilch<br />

Mit dem Kieler Wissenschaftspreis <strong>2021</strong> wird die Medizinerin<br />

Prof. Dr. Daniela Berg von CAU ausgezeichnet. Den Innovationspreis<br />

erhält Prof. Dr. Sabah Badri-Höher, Physikerin und<br />

Ingenieurin mit dem Schwerpunkt Elektro- und Informationstechnik<br />

von der Fachhochschule Kiel. Erstmals werden beide<br />

mit jeweils 10.000 Euro dotierten Preise an Frauen verliehen.<br />

„Die herausragenden Forschungsleistungen beider<br />

Preisträgerinnen zeigen beispielhaft, in welchem Maße<br />

Kieler Forschungen zu Problemlösungen in der Gesellschaft<br />

beitragen“, sagte Stadtpräsident Hans-Werner Tovar<br />

und gratulierte den Gewinnerinnen.<br />

SoSe <strong>2021</strong>


038<br />

U NIV ERSUM<br />

AUSLANDSAUFENTHALT WÄHREND CORONA<br />

¡ADIÓS, ALEMANIA!<br />

Solltet ihr ein Semester im Ausland ins Auge fassen, gibt es einiges zu beachten – nicht nur in Zeiten<br />

von Corona. Wir geben euch einige Tipps und Tricks an die Hand, damit euer Praktikum oder<br />

Auslandsaufenthalt ein voller Erfolg wird.<br />

WELCHE MÖGLICHKEITEN<br />

GIBT ES?<br />

Es gibt unterschiedliche Programme, mithilfe<br />

derer ihr einen Aufenthalt im Ausland<br />

realisieren könnt. Ob Erasmus, PROMOS-<br />

Stipendium oder CAU-Austausch – jedes<br />

einzelne bietet unterschiedliche Schwerpunkte<br />

und ist jeweils auf unterschiedliche<br />

Bedürfnisse zugeschnitten.<br />

Das Erasmus Programm wird in 34 europäischen<br />

Ländern durchgeführt, darunter<br />

auch sieben Länder außerhalb der EU<br />

(Island, Liechtenstein, Nordmazedonien,<br />

Norwegen, Serbien, Türkei, Vereinigtes<br />

Königreich).<br />

PROMOS leistet einen wichtigen Beitrag<br />

zur Steigerung der Mobilität von Studierenden<br />

und Doktoranden*innen deutscher<br />

Hochschulen. Es bietet solchen Studierenden<br />

und Doktoranden*innen die Chance<br />

zu einem Auslandsaufenthalt, deren Vorhaben<br />

oder Zielort weder zum Deutschen<br />

Akademischen Austauschdienst (DAAD)<br />

noch zum Erasmus-Programm passt. Die<br />

Stipendien werden von der CAU durch ein<br />

qualitätsorientiertes Auswahlverfahren<br />

direkt vergeben. Für eine Förderung ab 1.<br />

September 2020 könnt ihr euch bis zum 1.<br />

Juni <strong>2021</strong> bewerben. Sollte eine Förderung<br />

ab 1. Januar 2022 infrage kommen, sollte<br />

die Bewerbung bis zum 1. Oktober <strong>2021</strong><br />

eingegangen sein.<br />

Die CAU tauscht darüber hinaus mit einer<br />

Reihe von ausländischen Hochschulen<br />

Stipendien aus, die jährlich für Studierende<br />

ausgeschrieben werden. Sofern in den<br />

Stipendienkonditionen keine Einschränkungen<br />

hinsichtlich der Studienfächer und<br />

des Studienabschnitts angegeben werden,<br />

gelten die Stipendienangebote in der<br />

Regel für alle Studienfächer, die an der betreffenden<br />

Universität angeboten werden.<br />

SoSe <strong>2021</strong>


039<br />

Fotos: martin-dm / E+ / Getty Images; Poike / iStock / Getty Images Plus<br />

WO FINDET IHR RAT?<br />

Wer sich für einen Aufenthalt im Ausland<br />

während des Studiums an der CAU interessiert,<br />

hat wahrscheinlich erst einmal<br />

viele Fragen. Wo soll es hingehen? Wie<br />

finanziert ihr das Semester? Wie werdet<br />

ihr untergebracht und wer sind eure Ansprechpartner?<br />

Die erste Anlaufstelle ist<br />

in jedem Fall das International Center der<br />

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.<br />

Das engagierte Team kümmert sich um<br />

eure Anliegen und versorgt euch mit allen<br />

wichtigen Informationen rund um den<br />

Aufenthalt und/oder mögliche Praktika.<br />

Um euch einen Überblick über die Möglichkeiten<br />

zu verschaffen, solltet ihr an den<br />

Informationsveranstaltungen der CAU<br />

teilnehmen. Weil diese aktuell nicht in Präsenz,<br />

sondern digital stattfinden, könnt ihr<br />

euch zu den Terminen einfach durch einen<br />

Klick auf den Link zur Zoom-Konferenz dazuschalten.<br />

Die nächsten Termine finden<br />

statt am Mittwoch, den 12. Mai sowie den<br />

16. Juni. Erste Infos und Kontakte findet ihr<br />

unter www.international.uni-kiel.de und<br />

Tel.: (0431) 880 37 17 oder 880 30 22. Per<br />

Mail wendet ihr euch am besten an Frau<br />

Volland oder Frau Grunwald unter go-out@<br />

uv.uni-kiel.de.<br />

Besucher*innenanschrift des International Center<br />

International Center<br />

Westring 400, Eingang Erdgeschoss<br />

24118 Kiel<br />

Übrigens könnt ihr euch über die Social Media Kanäle des<br />

International Centers auf dem Laufenden halten:<br />

Facebook: @ic.uni.kiel<br />

Instagram: @ic.uni.kiel<br />

JEDER TOPF FINDET<br />

EINEN DECKEL<br />

Die digitalen Infoveranstaltungen dienen<br />

einer ersten Information und dem Überblick<br />

über die Vielfalt der Möglichkeiten sowie<br />

den damit verbundenen Anträgen und<br />

Formalia. Sollte für euch ein Programm<br />

in die engere Auswahl gerückt sein, berät<br />

euch das Team des International Centers<br />

über die Einzelheiten der anstehenden<br />

Reise. Ihr habt jederzeit die Möglichkeit,<br />

telefonisch einen Rat einzuholen oder ein<br />

Zoom-Meeting mit den Mitarbeiter*innen<br />

des Centers abzuhalten. Da die aktuelle<br />

Corona-Pandemie alle Bereiche vor laufend<br />

neue Herausforderungen stellt und<br />

die Ausbreitung des Virus kaum vorherzusagen<br />

ist, besteht zu jedem Zeitpunkt<br />

die Möglichkeit eines Abbruchs des Programms.<br />

„Während der Rückhol-Aktion<br />

unserer Studierenden im letzten Jahr<br />

standen wir in dauerhaftem Kontakt mit<br />

allen Beteiligten, sodass eine Rückreise<br />

aus allen Ländern so schnell und unkompliziert<br />

wie möglich erfolgen konnte“, sagt<br />

Elisabeth Grunwald, Koordinatorin des International<br />

Centers der CAU. Und auch für<br />

künftige Auslandsaufenthalte ist die CAU<br />

gewappnet. „Wir versuchen die Perspektiven<br />

der jungen Menschen einzunehmen“,<br />

sagt Grunwald. „Einer finanziellen Förderung<br />

von Praktika im Ausland werden wir<br />

keine Steine in den Weg legen“.<br />

Alle wichtigen Informationen zu Auslandssemester<br />

und Praktika außerhalb<br />

Deutschlands findet ihr unter www.international.uni-kiel.de.<br />

U NIV ERSUM<br />

SoSe <strong>2021</strong>


040<br />

UNIVERSU M<br />

HOTTEST<br />

NEWS<br />

NEUE KREATIV-WORKSHOPS<br />

Auch im Sommersemester <strong>2021</strong> gibt es wieder ein<br />

vielfältiges Online-Workshop-Programm. Interessierte<br />

Studierende können sich auf insgesamt<br />

15 tolle Angebote, die über den Videokonferenz-<br />

Dienst „Zoom“ stattfinden, freuen. Auf dem<br />

Programm steht neben neuen Workshops wie<br />

„Mache (d)einen Podcast!“, „Makramee – Kreatives<br />

Knüpfen“ und „Mixed-Media: Art Journaling“ auch<br />

Altbewährtes wie „DJ-ing“, „Handlettering“ oder<br />

„Poetry Slam“. Je nach Corona-Lage soll es außerdem<br />

einen Outdoor-Porträtfotografie-Workshop<br />

geben. Studierende aller Hochschulen in Schleswig-Holstein<br />

können sich ab sofort über www.studentenwerk.sh<br />

=> Kultur => Kurse & Workshops<br />

anmelden. Die Workshops werden zwischen 10<br />

und 15 Euro kosten – fair, finden wir. Alle aktuellen<br />

Infos findet ihr auf www.studentenwerk.sh =><br />

Kultur => Veranstaltungen. Wer eine Idee für einen<br />

Workshop oder ein Event hat, darf sich übrigens<br />

gern unter kultur@studentenwerk.sh oder (0431)<br />

88 16 137 melden.<br />

KOSTENLOSE CORONA-<br />

SCHNELLTESTS<br />

ONLINE VERANSTALTUNG: STRESSBEWÄLTIGUNG<br />

Der Stress vor Prüfungen kann leistungssteigernd wirken oder lähmen und leistungsmindernd<br />

sein. Jede*r kennt mehr oder weniger Symptome wie zum Beispiel<br />

Nervosität, Angespanntheit, Schwitzen, Schlafstörungen oder Ähnliches.<br />

Ausgeprägte Symptome können allerdings zu Vermeidungsverhalten führen,<br />

Versagens- und Zukunftsängsten, Aufschieben, Selbstzweifeln und sogar zum<br />

Studienabbruch. Im Online-Seminar „Stressbewältigung“ setzt ihr euch mit<br />

Prüfungsstress auseinander, tauscht euch mit anderen aus und entwickelt idealerweise<br />

Strategien, mit denen ihr euren Prüfungsstress bewältigen könnt. Das<br />

Seminar ist jeden 1. Donnerstag im Monat, ab 16.45 Uhr, dauert etwa 90 Minuten<br />

und ist auf 30 Teilnehmende begrenzt. Die Anmeldung erfolgt per Mail über<br />

schaefgen@studentenwerk.sh.<br />

In Kooperation mit einer regionalen Arztpraxis hat<br />

das Studentenwerk Schleswig-Holstein Anfang April<br />

eine Corona-Teststelle bei der Mensa I eröffnet.<br />

„Dadurch möchten wir sowohl den Studierenden<br />

als auch den Beschäftigten des Studentenwerks<br />

und der Universität die Möglichkeit geben, sich<br />

schnell und unkompliziert auf eine Infektion mit<br />

dem Coronavirus SARS-CoV-2 testen zu lassen“,<br />

erklärt Susann Schrader, Geschäftsführerin des<br />

Studentenwerks SH. Natürlich sind aber auch alle<br />

anderen willkommen. Mithilfe eines Rachenabstrichs<br />

kann innerhalb von maximal zehn Minuten<br />

ein Ergebnis ermittelt werden. Wer sich testen lassen<br />

will, muss sich ausweisen und versichern, nur<br />

einen kostenlosen Test in der Woche in Anspruch<br />

zu nehmen. Personen unter 18 Jahren dürfen den<br />

Test nur in Begleitung eines Erziehungsberechtigten<br />

durchführen. Die Teststelle ist montags bis<br />

donnerstags von 10 bis 15 Uhr geöffnet.<br />

Foto: MStudioImages/iStock/GettyImages<br />

SoSe <strong>2021</strong>


041<br />

WIE IST SIE SO, DIE HOCHSCHULE DER ZUKUNFT?<br />

UNIVERSU M<br />

Foto: insta_photos/iStock/GettyImages<br />

Was noch vor einem Jahr kaum vorstellbar<br />

und anschließend unter größter Anstrengung<br />

umsetzbar war, ist heute schon fast<br />

Normalität: Eine Mischung aus analog und<br />

digital, eine Mischung aus Pioniergeist und<br />

Sitzenbleiber*innen, eine Mischung, die<br />

Großes verspricht, aber auch Großes leisten<br />

muss.<br />

An der FH gab es im vergangenen Jahr bereits<br />

zum zweiten Mal einen Vortrag zu diesem<br />

Thema, wohl aber ahnte niemand, wie schnell<br />

hier aus Theorie Realität werden musste.<br />

„Letztes Jahr waren wir voller Innovationsspirit.<br />

Den haben wir in diesem Semester<br />

dringend gebraucht, um Dinge schnell<br />

umzusetzen“, so eröffnete Prof. Dr. Weßels<br />

ihren Vortrag gemeinsam mit ihrer Kollegin<br />

Prof. Dr. Borchert. Wo vor einem Jahr Onlineunterricht<br />

noch eine Utopie war, trafen sich<br />

dieses Mal alle bei Zoom und so tauschten sich<br />

Professor*innen mit Expert*innen und Studierenden<br />

darüber aus, wie wohl die Hochschule<br />

der Zukunft weitergehe. Nun zum ersten Mal<br />

auch mit echten Beispielen aus der Praxis, die<br />

das Coronajahr reichlich bot.<br />

Dabei reichen die Themen von selbstbestimmtem<br />

Lernen über das Angebot von<br />

Lernlaboren, Vernetzungsinitiativen und den<br />

reibungslos funktionierenden Zugängen zu<br />

Online-Angeboten bis hin zur Frage von Anwesenheitspflichten.<br />

Einer der wichtigsten<br />

Aspekte ist wohl die Eigenverantwortung, die<br />

viele Studierende nun schnellstmöglich lernen<br />

müssen. Wo in manchen Studiengängen ganz<br />

verschult noch alle Module als Stundenplan<br />

ausgehändigt wurden, mussten andere Studierende<br />

sich schon früh mit der eigenständigen<br />

Planung befassen. Das soll und muss<br />

nun einheitlicher gestaltet werden – und wird<br />

zwangsläufig mehr Engagement der Studierenden<br />

erfordern. Dabei ist es jedoch wichtig,<br />

dass die Hochschulen im Blick haben, dass<br />

sich einige schnell überfordert fühlen können.<br />

Die Unterstützungsangebote müssen also<br />

breiter aufgestellt, die Erreichbarkeit von Zuständigen<br />

bei Fragen muss sichergestellt werden.<br />

Konzepte in der Lehre müssen angepasst<br />

und Möglichkeiten erweitert werden. Studierende<br />

müssen aktiver miteinbezogen werden,<br />

wenn es darum geht, wie Planung, Umsetzung<br />

und Ausführung verschiedener Module zu bewerkstelligen<br />

sind.<br />

Denn nur eine Hochschule, die gemeinsam<br />

mit allen Beteiligten daran arbeitet, was möglich<br />

ist, kann Digitalität zur Realität werden<br />

lassen. Und diese Vorstellung ist ganz sicher<br />

keine Zukunftsmusik mehr – denn wir sind<br />

Studentengarantie:<br />

Sofort kündbar bei Studienende<br />

oder Studienortwechsel<br />

Nicht den<br />

Anschluss verpassen:<br />

Mit günstigen Tarifen<br />

von TNG!<br />

SoSe <strong>2021</strong><br />

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042<br />

UNIVERSU M<br />

<strong>01</strong>0<strong>01</strong>1<strong>01</strong>0<strong>01</strong>0<strong>01</strong>10<br />

IN DIE WELT DER BITS<br />

UND BYTES EINTAUCHEN<br />

Diplom-Informatiker Markus Schack leitet das Computermuseum auf dem Campus<br />

der Fachhochschule Kiel. Hier lernen Besucher*innen auf vier Etagen die Entwicklung<br />

von mechanischen Rechenmaschinen zum Smartphone kennen.<br />

Es war das Weihnachtsfest 1982, an dem der 13-jährige Markus Schack nicht<br />

wie alle anderen Familienmitglieder vor dem Fernseher saß und die „Feuerzangenbowle“<br />

mit Heinz Rühmann schaute, sondern die besinnliche Zeit lieber mit<br />

dem „Personal Electronic Transactor“ (PET) 20<strong>01</strong> und einem Basic-Handbuch<br />

in seinem Zimmer verbrachte. Auf Leihbasis vermachte ein Freund seines<br />

Vaters dem heranwachsenden Technik-Experten das Gerät, das zur Messung<br />

chemischer Anwendungen genutzt wurde und noch heute einen Ehrenplatz<br />

im Obergeschoss des Museums neben dem legendären „Apple II“ einnimmt.<br />

Diese, bis zum Ende der siebziger Jahre verwendeten Geräte, waren bis dato<br />

das Ergebnis eines technischen Fortschritts, der bis in die Gegenwart an Fahrt<br />

aufnahm. Um die Entwicklung der einstigen Maschinen bis zur heutigen Miniaturausgabe<br />

der kleinen smarten Super-Computer verstehen zu können, beginnt<br />

die Reise durch die Zeitalter technischer Innovationen einige Stockwerke tiefer.<br />

SoSe <strong>2021</strong>


043<br />

UNIVERSU M<br />

Zum zehnjährigen Jubiläum<br />

des Computermuseums ist<br />

vom 14. bis 17. Juni eine Festwoche<br />

geplant, welche durch<br />

Oberbürgermeister Dr. Ulf<br />

Kämpfer eingeleitet wird. Weitere<br />

Infos unter www.fh-kiel.<br />

de/kultur/computermuseum.<br />

SCHWERES GERÄT<br />

Im Erdgeschoss beginnt der Rundgang durch<br />

das Computermuseum mit einem kurzen<br />

Film über die Geschichte des Museums an<br />

seinem heutigen Standort. Hier war mit dem<br />

Bekanntwerden des Einzugs historischer<br />

Rechner in das Gebäude am Dietrichsdorfer<br />

Sokratesplatz 2<strong>01</strong>0 zunächst schweres Gerät<br />

nötig. Um die Großrechner aus dem Bestand<br />

des Museums an einem neuen Standort in<br />

dem Bunker unterbringen zu können, musste<br />

der Eingangsbereich ab 2006 eingerissen<br />

und vergrößert werden. Maschinen, wie<br />

die Zuse Z11, wurden Ende der 60er Jahre<br />

zur Landvermessung verwendet und deren<br />

Speicherkapazitäten ein Bruchteil derer von<br />

heutigen Smartphones umfassten, nahmen<br />

damals ganze Räume in Beschlag.<br />

Bis alle Ausstellungsstücke der Sammlung<br />

des „Förderverein Computermuseum<br />

Kiel e. V.“ am neuen Standort angeliefert und<br />

das Museum vollends eingerichtet war, dauerte<br />

es noch weitere fünf Jahre. Am 14. Juni<br />

2<strong>01</strong>1 feierte das Computermuseum somit<br />

feierlich seine Eröffnung.<br />

ENTSCHEIDENDER<br />

WENDEPUNKT<br />

Zehn Jahre später führt ein Rundgang durch<br />

die Zeitalter der technischen Innovationen,<br />

angefangen mit kleinen mechanischen<br />

Rechnern über die Umstellung auf das Binärsystems<br />

durch Konrad Zuse bis zum Einsatz<br />

der ersten Personal Computer (PC) in den<br />

Privathaushalten. Letzterer ist ein entscheidender<br />

Meilenstein in der Geschichte der<br />

Computer. „Die Einkehr des Apple II in die<br />

Wohnzimmer der Menschen ab 1977, die dadurch<br />

zu Anwendern wurden, markiert einen<br />

entscheidenden Punkt in der Entwicklung<br />

für Computer und technische Geräte, wie<br />

wir sie kennen“, sagt Markus Schack. Zum<br />

Anwender wurde er selbst einige Jahre später,<br />

als der PET 20<strong>01</strong> die Faszination des Diplom-<br />

Informatikers entfachte. Von Grundgesetzen<br />

der IT gefesselt, begann Schack später ein<br />

entsprechendes Studium an der Christian-<br />

Albrechts-Universität zu Kiel, welches er<br />

1997 abschloss. „Prof. Dr. Walter Reimers<br />

verhaftete mich damals aus dem Hörsaal heraus“,<br />

sagt Schack. Daraufhin wurde er an der<br />

Fachhochschule Kiel als technischer Leiter<br />

des Mediendoms angestellt. Schack leitet als<br />

Nachfolger von Eduard Thomas das Zentrum<br />

für Kultur- und Wissenschaftskommunikation,<br />

zu dem das Computermuseum gehört.<br />

Von Sebastian Schulten<br />

SoSe <strong>2021</strong>


044<br />

UNIVERSU M<br />

STUDIENGANG-CHECK:<br />

„SUSTAINABILITY, SOCIETY<br />

AND THE ENVIRONMENT“?<br />

Globalisierung und wirtschaftliche Entwicklung,<br />

Social Entrepreneurship und Urbanisierung,<br />

Migration und Umweltfragen: Kaum eine<br />

Herausforderung, der sich unsere Gesellschaft<br />

gegenübersieht, hängt nicht mit der Interaktion<br />

zwischen Mensch und Umwelt zusammen.<br />

Fachübergreifende Kenntnisse sind für<br />

Expert*innen damit an der Tagesordnung. An<br />

der Uni könnt ihr deswegen „Sustainability,<br />

Society and the Environment“ als Ein-Fach-<br />

Masterstudiengang studieren. Dabei lernt ihr,<br />

Probleme einer nachhaltigen Entwicklung in<br />

ihrer globalen Dimension zu verstehen und sie<br />

dann in ihren regionalen und lokalen Ausprägungen<br />

wissenschaftlich zu analysieren. Ihr<br />

werdet also zu Lösungsstrateg*innen für diese<br />

Probleme. In den vier Semestern plant und managt<br />

ihr dann selbst Projekte zur Umsetzung<br />

von nachhaltigen Lösungen.<br />

… AUF EINEN BLICK<br />

Abschluss: Master of Science (M.Sc.)<br />

Studiengang: Ein-Fach-Masterstudiengang,<br />

4 Fachsemester<br />

Studienbeginn: für das 1. Semester<br />

Wintersemester | Zulassungsfreie<br />

Einschreibung<br />

Besondere Voraussetzungen:<br />

Sprachkenntnisse + Eignungsfeststellung<br />

Fachliche Schwerpunkte:<br />

Society, Development and Governance,<br />

Sustainability Economics, Environmental<br />

Management, Coastal Systems<br />

Illustration: Rawpixel / iStock / Getty Images Plus<br />

REMATTER - DIE WISSEN,<br />

WORAUFS ANKOMMT<br />

rematter, das sind Doro, Magdalena, Lena, Helene, Bogdan,<br />

Luzie und Christina. Sie alle studieren gemeinsam an der CAU<br />

im Master „Sustainability, Society and the Environment“.<br />

Aus Seegras, Algen und anderen lokalen und natürlichen<br />

Reststoffen möchten sie nun Materialien und Werkstoffe<br />

herstellen, die deutlich nachhaltiger als Plastik oder Frischfaserpapier<br />

sind. Das Seegras sammeln sie dabei direkt an<br />

unseren Kieler Stränden. Die ersten Papiere aus Seegras wurden<br />

bereits geschöpft, aktuell experimentieren die Mädels<br />

und Jungs zu weiteren Formen und Materialien, um beispielsweise<br />

nachhaltige und vollkommen biologisch abbaubare<br />

Lampenschirme, Becher oder Blumentöpfe daraus herzustellen.<br />

Langfristig möchte das Team mit seinem Projekt zum<br />

Umdenken anregen, wie und was wir produzieren und auch<br />

konsumieren und damit aufzeigen, dass es tolle lokale Alternativen<br />

gibt – wenn man nur ganz genau hinschaut.<br />

SoSe <strong>2021</strong>


Mein Studium.<br />

Meine Stadt.<br />

Meine Filiale.<br />

Wenn‘s um dich geht<br />

Studiale<br />

<br />

Campus am Westring 389.<br />

www.studiale.de<br />

Förde<br />

Sparkasse


046<br />

AN DIE A RBEIT<br />

an die arbeit<br />

SoSe <strong>2021</strong>


047<br />

AN DIE A RBEIT<br />

AUF DIE PLÄTZE,<br />

FERTIG,JOB!<br />

049 Kuriose & absurde Jobs im Studium<br />

052 Tipps & Tricks rund um Steuern<br />

055 Studis helfen Schüler*innen: Lernferien<br />

061 Bock Gutes zu tun? Ehrenamt in Kiel<br />

Foto: tomazl/E+/Getty Images<br />

SoSe <strong>2021</strong>


048<br />

AN DI E ARBEI T<br />

DEN HANDEL<br />

MITGESTALTEN<br />

Advertorial<br />

Wer den Schritt in den Lebensmittelhandel wagt, findet mit EDEKA Nord einen sympathischen Arbeitgeber<br />

mit tollen Einstiegs- und Entwicklungschancen für Absolvent*innen.<br />

„Im Einkauf liegt eine besondere Herausforderung<br />

für den Erfolg des Unternehmens“, erklärt<br />

David Ott, Geschäftsbereichsleiter Einkauf bei EDE-<br />

KA Nord. Die Aufgabe von ihm und seinem Team ist<br />

es, im Sortiment fehlende Produkte aufzuspüren<br />

und die besten Innovationen für die EDEKA Märkte<br />

im Norden in der strategischen Sortimentsausrichtung<br />

zu berücksichtigen. Sie müssen die Kundenwünsche<br />

von 2022 vorwegnehmen und analytisch<br />

herleiten, also sozusagen die Zukunft voraussehen.<br />

Eine unternehmerische Grundhaltung und analytisches<br />

Denken sind erste Voraussetzungen neuer<br />

Bewerber*innen im Einkauf, weil die Digitalisierung<br />

des Handels dafür sorgt, dass immer mehr Informationen<br />

vorliegen. Als zweite Voraussetzung nennt<br />

David Ott ein aktives und engagiertes Auftreten und<br />

die Freude daran, Dinge mitzugestalten.<br />

Mit diesen Eigenschaften konnte auch<br />

Merle Hamann von sich überzeugen. Seit Mitte<br />

November 2020 ist sie Teil des neuen Traineeprogramms<br />

bei EDEKA Nord. Nach ihrem Master<br />

in Betriebswirtschaftslehre an der FH Kiel suchte<br />

sie gezielt nach Traineestellen, weil diese die Möglichkeit<br />

bieten, viele Bereiche zu durchlaufen und<br />

verschiedene Perspektiven auf das Unternehmen<br />

zu bekommen. In anderthalb Jahren wird sie alle<br />

ein bis drei Monate in eine andere Abteilung wechseln.<br />

„Das heißt, dass ich mich immer wieder neu<br />

einarbeiten muss. Ich lerne neue Kolleg*innen<br />

kennen sowie neue Abläufe und Programme.<br />

Das ist auch für die persönliche Entwicklung sehr<br />

gut, denke ich“, betont die 26-Jährige. Weiterbildungsangebote<br />

und übergreifende Seminare wie<br />

zum Beispiel zur Kommunikation oder zum Projektmanagement<br />

ergänzen das Traineeprogramm.<br />

Den Einkauf lernte Merle Hamann schon<br />

durch ihr Praktikum in der Automobilbranche<br />

als besonders abwechslungsreich kennen, weil<br />

sich viele Schnittstellen mit anderen Abteilungen<br />

ergeben. Für EDEKA Nord entschied sie sich, weil<br />

die Werte stimmten: das Leitbild, die Strategie<br />

und die Regionalität. „Alles, was man macht,<br />

wirkt sich im näheren Umfeld aus. Und auch das<br />

sehr gute Arbeitsklima war für mich ausschlaggebend.<br />

Alle Kolleg*innen sind sehr offen für<br />

einen Austausch“, ergänzt sie. Eine Übernahme<br />

nach dem Traineeprogramm ist ihr sicher, nur<br />

die Abteilung steht noch nicht fest. Das wird ganz<br />

individuell mit ihr besprochen.<br />

Wer noch unschlüssig ist, ob der Lebensmittelhandel<br />

der richtige Arbeitsplatz ist, denen empfiehlt<br />

David Ott, sich durch ein Praktikum von den vielfältigen<br />

Aufgaben zu überzeugen. Auch ein Quer- oder<br />

Direkteinstieg nach dem Studium sind möglich.<br />

Gesucht sind aber auch Nachwuchskräfte in den<br />

Bereichen IT, Marketing, Vertrieb, Personalwesen,<br />

Finanz- und Rechnungswesen, Controlling sowie im<br />

Logistik- oder Immobilienbereich.<br />

Weitere Infos findet ihr unter www.edeka.de/<br />

nord-karriere.<br />

SoSe <strong>2021</strong>


049<br />

AN DI E ARBEI T<br />

OHNE MOOS<br />

NIX LOOS!<br />

Solltet ihr nicht zu den „rich kids“ gehören oder eine*n Sponsor*in haben, der oder die<br />

euer Studium finanziert, braucht ihr einen Nebenjob. Hier sind ein paar Anregungen<br />

fernab von Kellnern und Kassieren.<br />

MASKOTTCHEN<br />

AKT-MODELL<br />

TESTKÄUFER*IN<br />

KOMPARS*INNEN<br />

Foto: Khosrork/ iStock/ Getty Images Plus<br />

Hein Daddel ist der heimliche<br />

Star des THW Kiel. Bei den<br />

Heimspielen, offiziellen Anlässen<br />

und Veranstaltungen<br />

sowie bei Sport-Events und<br />

Messen ist das Maskottchen<br />

ein Botschafter des deutschen<br />

Rekordmeisters – mit<br />

eigener Autogrammkarte.<br />

Denn „Hein Daddel“ und der<br />

THW Kiel sind unzertrennbar.<br />

Die stets gut gelaunten<br />

Repräsentant*innen eines<br />

Vereins oder Unternehmens<br />

werden jedoch auch an anderer<br />

Stelle gebraucht. Wenn<br />

ihr Kinder gerne mögt, könnt<br />

ihr als Maskottchen durch<br />

Freizeitparks spazieren. Die<br />

lustige Verkleidung macht<br />

euch zu einer Attraktion bei<br />

vielen Kindern. So ein Job bietet<br />

euch ideale Möglichkeiten,<br />

das „kleine Kind“ in euch wieder<br />

zum Vorschein zu bringen.<br />

Bordmittel: Das innere Kind<br />

in euch wecken können +<br />

keine Berührungsängste<br />

Butter bei die Fische: Ihr<br />

solltet kleine Kinder mögen,<br />

denn diese werden euch garantiert<br />

vereinnahmen. Wenn<br />

ihr jeden Spaß mitmachen<br />

möchtet, ist so ein Job ideal.<br />

Von Vorteil für diesen Job ist,<br />

wenn ihr bereits Erfahrung<br />

als „Nackedei“ habt, zum<br />

Beispiel als langjähriger<br />

FKK-Fan im Urlaub. Auch<br />

exhibitionistische Vorlieben<br />

sind in diesem Fall gar kein<br />

Problem. Schließlich sitzt<br />

oder steht ihr als einziger<br />

komplett ohne Kleidung in<br />

einem Raum, während die<br />

anderen vor euch sitzen und<br />

euren Körper eingehend betrachten<br />

– natürlich nur aus<br />

künstlerischem Interesse.<br />

Bordmittel: Freizügigkeit,<br />

kein Schamempfinden bei<br />

Nacktheit.<br />

Exhibitionistische Neigung<br />

von Vorteil<br />

Butter bei die Fische: Ihr<br />

solltet für längere Zeit still sitzen<br />

können, denn die einmal<br />

gewählte Pose dient schließlich<br />

als Vorlage für die Bilder<br />

der Kunstschüler*innen.<br />

Auch wenn ihr keine perfekte<br />

Figur habt, könnt ihr euch als<br />

Aktmodell bewerben.<br />

Ihr solltet euch in eurer „Rolle“<br />

wohl fühlen und dürft nicht<br />

verkrampfen in eurer Position.<br />

Die Bezahlung pro Stunde<br />

variiert meist zwischen 11 und<br />

20 Euro.<br />

Der Traumjob für jeden<br />

Shopping-Fan. Fürs Einkaufen<br />

auch noch bezahlt zu<br />

werden, ist schon krass. Es<br />

gibt verschiedene Agenturen,<br />

die solche Test-Aufträge<br />

vergeben. Du musst im Netz<br />

direkt „Testkäufer“ eingeben<br />

und kannst die einzelnen<br />

Offerten nach deinen Vorlieben<br />

auswählen. Gesucht<br />

werden Tester*innen für die<br />

unterschiedlichsten Branchen.<br />

Im Food-, Lifestyle-, Fashion-<br />

sowie Technik-Bereich<br />

besteht reichlich Bedarf an<br />

professionellen Tester*innen,<br />

welche die einzelnen Shops<br />

auf Kundenfreundlichkeit,<br />

Qualität und Professionalität<br />

überprüfen.<br />

Bordmittel: Freude am Einkaufen<br />

und Spaß am Umgang<br />

mit Menschen<br />

Butter bei die Fische: Gesucht<br />

werden ganz normale<br />

Leute, die sich aufgrund ihres<br />

Auftretens vollkommen unauffällig<br />

verhalten.<br />

Pro Einsatz erhaltet ihr meistens<br />

zwischen 10 und 30 Euro.<br />

Jeder Einkauf muss protokolliert<br />

werden, deshalb solltet<br />

ihr euch schriftlich gut artikulieren<br />

können.<br />

Dieser Job ist prädestiniert<br />

für Leute, die unbedingt<br />

einmal ins Fernsehen<br />

kommen wollen. Spezielle<br />

Agenturen bieten Jobs für<br />

Laiendarsteller*innen, die<br />

einen kurzen Auftritt in Spielshows,<br />

verschiedenen Fernsehformaten<br />

o.ä. absolvieren<br />

möchten. Reich kann man<br />

mit solchen Acts zwar nicht<br />

werden, aber vielleicht ja ein<br />

kleines bisschen berühmt.<br />

Wer weiß, vielleicht ist ja genau<br />

dein Gesicht gefragt und<br />

ihr ergattert eine Hauptrolle<br />

in einem Spielfilm. Auf jeden<br />

Fall macht es Spaß, einmal<br />

kurz in die große Fernsehwelt<br />

hineinzuschnuppern.<br />

Bordmittel: Schauspielerisches<br />

Talent und keine<br />

Kamera-Scheue<br />

Butter bei die Fische: Kurze<br />

Auftritte in Shows, wo du zum<br />

Beispiel über deine Katze<br />

erzählst, die dir wie ein Hund<br />

folgt und auch Stöckchen<br />

holen kann.Du kannst selbstständig<br />

nach Jobs suchen,<br />

etwa auf speziellen Portalen.<br />

Wenn du keine Lust hast, dich<br />

alleine um die Jobsuche zu<br />

kümmern, melde dich einfach<br />

bei einer Komparsenagentur.<br />

SoSe <strong>2021</strong>


050<br />

Advertorial<br />

AN DIE ARBEIT<br />

Kiel mitgestalten<br />

MEIN WERK.<br />

MEINE STADT.<br />

Kleiner Kiel Kanal, Schlossquartier und die Hörn: Kiel wird<br />

schöner, moderner, spannender. Wäre es nicht toll, ein Teil<br />

dieser Entwicklung zu sein? Wer Lust hat, die Landeshauptstadt<br />

mitzuprägen, hat jetzt gute Chancen. Die Stadt Kiel<br />

sucht Diplom-Ingenieur*innen, Techniker*innen und viele<br />

andere Beschäftigte in technischen Berufen.<br />

Die Stadt sucht Talente für<br />

eine spannende Arbeit mit sichtbaren<br />

ortsnahen Ergebnissen<br />

Kiel zieht immer mehr Menschen<br />

an, die einen attraktiven Lebensund<br />

Arbeitsort suchen. Kein<br />

Wunder: Die Stadt am Wasser hat<br />

eine hohe Lebensqualität. Gleich<br />

mehrere Strände, an denen andere<br />

ihren Jahresurlaub verbringen,<br />

sind nur einen Katzensprung<br />

entfernt. Im Vergleich zu anderen<br />

Großstädten sind die Miet- und<br />

Wohnkosten deutlich niedriger.<br />

Und jede Menge Bauprojekte zeigen:<br />

Hier bewegt sich was.<br />

Mit flexiblen Arbeitszeiten und<br />

Teilzeitmodellen zeigt sich die<br />

Stadt als moderne Arbeitgeberin.<br />

Hier findet ihr Arbeitsbedingungen,<br />

bei denen sich Karriere und Privatleben<br />

bestens verbinden lassen.<br />

Ein besonderes Plus einer Anstellung<br />

bei der Stadt: Es bestehen<br />

gute Chancen, sofort oder nach<br />

einer gewissen Einarbeitungszeit<br />

eine unbefristete Stelle zu erhalten<br />

– gerade für den Berufseinstieg<br />

nicht selbstverständlich.<br />

Planung von Neubauten, Sanierungsvorhaben,<br />

nachhaltige<br />

Mobilität, Facility Management<br />

für städtische Gebäude oder<br />

Jobs im Bereich Klimaschutz:<br />

Die Stadt Kiel bietet jede Menge<br />

abwechslungsreiche Tätigkeitsfelder<br />

im technischen Bereich<br />

der Stadtverwaltung. Vielfältige<br />

persönliche und fachliche Weiterbildungen<br />

sorgen dafür, dass ihr<br />

zielgerichtet gefördert werdet.<br />

Jetzt bewerben:<br />

Landeshauptstadt Kiel<br />

Personal- und<br />

Organisationsamt<br />

Postfach 1152, 24099 Kiel<br />

Team Stellenausschreibungen:<br />

Tel.: (0431) 9<strong>01</strong> 52 50<br />

Aktuelle Ausschreibungen:<br />

kiel.de/jobs<br />

Die Kolleg*innen<br />

aus der Immobilienwirtschaft<br />

freuen<br />

sich auf euch<br />

Unsere Stadtplaner*innen<br />

suchen regelmäßig<br />

Verstärkung<br />

SoSe <strong>2021</strong>


Mein Werk.<br />

Meine Stadt.<br />

Gesucht: Verstärkung für das Baudezernat<br />

der Landeshauptstadt Kiel<br />

Jetzt bewerben für einen Job, dessen Ergebnisse man sehen kann.<br />

kiel.de/jobs


052<br />

AN DIE ARBEIT<br />

<strong>FIETE</strong>: Wann lohnt sich denn eine Steuererklärung?<br />

ATN: Zuerst ist es wichtig zu unterscheiden, ob ihr euch in einer<br />

bezahlten oder unbezahlten Erstausbildung oder in einer<br />

Zweitausbildung befindet.<br />

Wo liegen dabei die Unterschiede?<br />

Bei einer bezahlten Erstausbildung erhaltet ihr Gehalt z. B. im<br />

Rahmen eines dualen Studiums. Bei einer Zweitausbildung habt<br />

ihr z. B. bereits eine Ausbildung vor dem Studium absolviert. Ob<br />

ihr ein Gehalt während des Studiums erhaltet, ist nicht entscheidend.<br />

Bei beiden könnt ihr eure Ausgaben unbegrenzt als Werbungskosten<br />

geltend machen und diese ggf. ebenso unbegrenzt<br />

als Verlustvortrag in spätere Jahre vortragen.<br />

Bei einer unbezahlten Erstausbildung (z. B. Studium nach dem<br />

Abitur) könnt ihr eure Ausgaben bis zu 6.000 Euro pro Jahr als<br />

Sonderausgaben ansetzen. Diese könnt ihr aber leider nicht<br />

vortragen. Daher wirken sie sich nur aus, wenn ihr z. B. durch<br />

einen Nebenjob mehr als 9.744 Euro und damit mehr als den sog.<br />

Grundfreibetrag verdient.<br />

Ebbe im Portemonnaie? Mit diesen Tipps zur<br />

Steuererklärung ist wieder finanziell Land in Sicht<br />

HOW TO: STEUERERKLÄRUNG<br />

Als Student*in beschäftigt man sich selten mit<br />

dem Thema Steuererklärung. Dabei hat man<br />

häufig Ausgaben, die steuerlich geltend gemacht<br />

werden können. ATN erklärt, wie das funktioniert.<br />

Wir reden hier oft über die Ausgaben. Was ist denn genau darunter<br />

zu verstehen?<br />

Ausbildungskosten, die häufig anfallen und die ihr eventuell auch<br />

bei euch wiederfindet, sind beispielsweise Fahrtkosten zur Hochschule,<br />

Semesterbeiträge oder auch Ausgaben für Arbeitsmittel<br />

wie Laptop, iPad oder Fachbücher. Unter Umständen macht ihr<br />

auch ein Auslandssemester oder habt eine abzugsfähige doppelte<br />

Haushaltsführung.<br />

Und wie sieht der nächste Schritt aus? Wo kann man die Steuererklärung<br />

denn machen?<br />

Es gibt diverse Apps, die euch dabei helfen. Viele verlangen aber<br />

eine Gebühr, manchmal in Abhängigkeit vom Erstattungsbetrag.<br />

Ihr könnt euch aber auch auf der offiziellen ELSTER-Homepage<br />

des Finanzamtes registrieren und eure Steuererklärung ganz einfach<br />

online machen. Völlig kostenlos!<br />

Lust, dich unserem Team anzuschließen?<br />

Wir bieten<br />

• Praktikumsplätze<br />

• Werkstudentenjobs<br />

• Möglichkeiten für den Berufseinstieg<br />

ATN Allgemeine Treuhand Nord . Revisions- und Beratungsgesellschaft mbH<br />

ATN Allgemeine Treuhand Nord . Revisions- und Beratungsgesellschaft mbH<br />

Muhliusstraße 63 . 24103 Kiel . 0431 / 51965-0 . Bewerbung@ATN.sh . www.ATN.sh<br />

Muhliusstraße 63 . 24103 Kiel . 0431 / 51965-0 . Bewerbung@ATN.sh . www.ATN.sh<br />

SoSe <strong>2021</strong>


053<br />

WEITERE NÜTZLICHE STEUERTIPPS<br />

DEM FISKUS EIN SCHNIPPCHEN SCHLAGEN<br />

Viele von euch werden einem Nebenjob nachgehen, um die Haushaltskasse aufzubessern und sind unter Umständen steuerpflichtig.<br />

Dies sind weitere Tipps, mit denen ihr versteuertes Geld wieder zurückholt.<br />

AN DIE ARBEIT<br />

müssen mehr als zehn Prozent der Lebenskosten<br />

im Erstwohnsitz anfallen. Wenn ihr also das<br />

Elternhaus als Erstwohnung angebt, müsst ihr<br />

nachweisen, dass ihr euch an einem Teil der<br />

Kosten beteiligt.<br />

WAS VERDIENT IHR?<br />

Den Grundfreibetrag solltet ihr, wie gesagt,<br />

nicht überschreiten. Er entspricht einem Einkommen<br />

von 812 Euro im Monat. Zur Abgabe<br />

einer Steuererklärung seid ihr außerdemunter<br />

bestimmten Umständen verpflichtet, zum<br />

Beispiel wenn ihr Lohnersatzleistungen durch<br />

Kurzarbeitergeld erhaltet. Übrigens fallen auch<br />

dann Steuern an, solltet ihr Einnahmen aus<br />

selbstständiger Arbeit generieren, Rente als<br />

Voll- oder Halbwaise erhalten oder Zinsen aus<br />

Vermögen haben.<br />

NUTZT PAUSCHALEN!<br />

STEUERERKLÄRUNG<br />

RÜCKWIRKEND ABGEBEN<br />

Als Student habt ihr bis zu sieben Jahre Zeit,<br />

eure Steuererklärung abzugeben. Wenn ihr in<br />

einem Steuerjahr Einkünfte hattet und nicht<br />

zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet<br />

wart, kann sich eine rückwirkende Abgabe<br />

der Steuererklärung durchaus lohnen. Euer<br />

Arbeitgeber hat in dem Fall Lohnsteuer an das<br />

Finanzamt abgeführt. Gebt ihr für dieses Steuerjahr<br />

keine Steuererklärung ab, werden eure<br />

steuermindernden Ausgaben wie zum Beispiel<br />

die Semestergebühren oder Fahrtkosten nicht<br />

berücksichtigt.<br />

DIESE TOOLS<br />

UNTERSTÜTZEN EUCH<br />

Mein Elster ist das wohl bekannteste Tool vom<br />

Finanzamt, um die Steuererklärung in elektronischer<br />

Form einzureichen. Es kostet nichts,<br />

dafür gibt es aber auch keine Tipps. Deswegen<br />

gibt es weitere Online-Tools, welche euch bei<br />

der Steuererklärung unter die Arme greifen. Bei<br />

www.studentensteuererklaerung.de werdet ihr<br />

in Interviewform durch deine Steuererklärung<br />

geführt. Tipps und Hinweise lassen euch keine<br />

wichtigen Angaben vergessen und die Pauschalen<br />

sind bereits vorausgefüllt oder werden<br />

berechnet. Mit dem Programm lässt sich auch<br />

berechnen, wie viel Geld ihr vermutlich zurückbekommt.<br />

Die Gebühr in Höhe von 34,90 Euro<br />

lässt sich übrigens auch steuerlich absetzen.<br />

Zwar ist auch die Wiso-Steuersoftware ein<br />

kostenpflichtiges Tool, allerdings nicht nur auf<br />

Studierende beschränkt. Auch hier begleitet<br />

euch ein Assistent durch die Schritte der<br />

Steuererklärung. Dazu gibt es noch einige Videoerklärungen,<br />

was dem Thema Transparenz<br />

verschaffen soll. Die Wiso-Steuersoftware ist<br />

ab etwa 20 Euro erhältlich.<br />

Weitere Infos erhaltet ihr<br />

unter www.elster.de.<br />

Foto: urbazon/ E+/ Getty Images<br />

Es gibt verschiedene Pauschalen in der Steuererklärung,<br />

für die ihr keine Belege benötigt. Ihr<br />

könnt diese ohne einen Nachweis in der Steuererklärung<br />

angeben. Zu diesen Pauschalen<br />

zählen zum Beispiel Umzugskostenpauschale<br />

860 Euro, Telefonkosten-/Internetpauschale<br />

240 Euro pro Jahr oder die Bewerbungskostenpauschale<br />

von 8,50 Euro je Bewerbungsmappe<br />

bzw. 2,50 Euro je Online-Bewerbung.<br />

ZWEITWOHNSITZ NUTZEN<br />

Mit dem Beginn eines Studiums ist in vielen<br />

Fällen ein Ortswechsel verbunden. Weil die Distanz<br />

zu eurem Heimatort zu groß ist, können<br />

die durch den Umzug entstandenen Kosten<br />

als Werbungskosten abgesetzt werden. Dabei<br />

können neben den Mietkosten auch die Fahrtkosten<br />

und die Möbel abgesetzt werden. Dafür<br />

SoSe <strong>2021</strong>


054<br />

AN DIE ARBEIT<br />

BISSCHEN PATTE VOM STAAT<br />

Vor Studienstart gibt es für die allermeisten Erstsemester eine<br />

Hürde zu überwinden: den BAföG-Antrag. Dieser entscheidet über<br />

die Höhe und Art der finanziellen Förderung – in manchen Fällen<br />

auch unabhängig vom Einkommen der Eltern.<br />

Elternabhängig<br />

- oder unabhängig:<br />

Der BAföG-<br />

Antrag ist für<br />

alle erst einmal<br />

der gleiche<br />

Das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) soll<br />

Schülerinnen, Schülern und Studierenden die gleichen<br />

Bildungschancen garantieren und für mehr Bildungsgerechtigkeit<br />

sorgen. Dabei meint das Kürzel in erster Linie<br />

zwar das Gesetz, umgangssprachlich ist aber von dem<br />

Geld die Rede, das am Ende bzw. Anfang des Monats auf<br />

eurem Konto landet.<br />

WER IST BERECHTIGT?<br />

Wieviel ihr bekommt, hängt von dem Einkommen eurer Eltern<br />

ab, weil beim BAföG das Prinzip der familienabhängigen<br />

Förderung gilt. Unter bestimmten Umständen können<br />

Studierende die Förderung auch unabhängig von ihren<br />

Eltern bekommen. Diese liegen nach § 11 Abs. 3 BAföG<br />

dann vor, wenn ihr<br />

• ein Abendgymnasium oder Kolleg besucht,<br />

• bei Beginn des Ausbildungsabschnitts das 30. Lebensjahr<br />

vollendet habt,<br />

• bei Beginn des Ausbildungsabschnitts nach Vollendung<br />

des 18. Lebensjahres fünf Jahre erwerbstätig wart oder<br />

• bei Beginn des Ausbildungsabschnitts nach Abschluss<br />

einer vorhergehenden, zumindest dreijährigen berufsqualifizierenden<br />

Ausbildung drei Jahre oder im Fall einer<br />

kürzeren Ausbildung entsprechend länger erwerbstätig<br />

wart.<br />

Darüber hinaus gibt es weitere Gründe, elternunabhängiges<br />

BAföG zu bekommen. Das ist zum Beispiel der Fall,<br />

wenn der Aufenthaltsort eurer Eltern unbekannt ist oder<br />

sie gehindert sind, in Deutschland Unterhalt zu zahlen.<br />

Letzteres kann zutreffen, wenn eure Eltern durch politische<br />

Verfolgung in einem anderen Land leben und an den<br />

Zahlungen gehindert werden, Gefahr für Leib und Leben<br />

besteht oder eine Zwangsverheiratung droht.<br />

HÖHE UND ANTRAGSTELLUNG<br />

Wieviel ihr letztlich ausgezahlt bekommt, ist von verschiedenen<br />

Faktoren abhängig, wie der Wohnort, an dem ihr<br />

lebt. Der Höchstsatz für Studierende liegt jedoch bei 853<br />

Euro im Monat. Dazu sind Kranken- und Pflegeversicherung<br />

mit 109 Euro bezuschussbar. Elternunabhängiges<br />

BAföG beantragt ihr beim zuständigen Amt für Ausbildungsförderung.<br />

Wenn ihr entsprechende Voraussetzungen<br />

erfüllt, bekommt ihr nach der Prüfung des Antrags die<br />

Förderung. Egal ob elternabhängig und - unabhängig: Der<br />

Antrag ist der gleiche. Ihr solltet ihn mehrere Monate vor<br />

Beginn eurer Ausbildung bzw. des Studiums einreichen<br />

und durch das Amt prüfen lassen. Sobald die Förderung<br />

dann bewilligt ist und der Rubel rollt, solltet ihr eines nicht<br />

aus dem Blick verlieren: BaföG ist zwar zu 50 Prozent ein<br />

Geschenk vom Staat, die andere Hälfte gilt es jedoch spätestens<br />

fünf Jahre nach Studierende zurückzuzahlen. Das<br />

geht – wer kann – in einem Stück oder per Ratenzahlung.<br />

Schaut euch dazu einfach mal genauer auf<br />

www.bafög.de um. Hier findet ihr außerdem weitere<br />

nützliche Informationen.<br />

Foto: amenic181 / Adobe Stock<br />

SoSe <strong>2021</strong>


055<br />

CLIMB AND LEARN<br />

AN DIE ARBEIT<br />

Ihr wollt endlich Theorie in die Praxis umsetzen und<br />

dabei nicht nur Kids etwas beibringen, sondern selbst<br />

eine Menge lernen? Dann werdet in den Herbstferien<br />

climb-Lehrer*in in Kiel und wachst über euch hinaus.<br />

Während der climb-Lernferien fördert ihr<br />

Grundschulkinder mit Lernschwierigkeiten,<br />

deren Eltern sich nur wenig um sie kümmern<br />

oder mit ihnen in den Urlaub fahren können.<br />

Viele der Familien beziehen Sozialleistungen<br />

oder haben einen Migrationshintergrund. In<br />

den zwei Wochen vom 4. bis zum 16. Oktober<br />

verbringt ihr viel Zeit mit den Kids und habt die<br />

Gelegenheit, als Lehramtsstudierende Praxiserfahrungen<br />

zu sammeln oder wenn ihr für andere<br />

Fächer eingeschrieben seid, einfach etwas<br />

Sinnvolles in den Ferien zu machen. Vormittags<br />

sind Lerneinheiten in Deutsch und Mathe vorgesehen,<br />

am Nachmittag finden Projekte oder<br />

Ausflüge statt. Zur Vorbereitung werden kostenlose<br />

Workshops angeboten, zum Beispiel<br />

zu Unterrichtsplanung, individueller Förderung,<br />

Körpersprache oder Konfliktmanagement.<br />

Komplett auf euch allein gestellt seid ihr im<br />

Unterricht nicht, denn es findet ein intensiver<br />

Austausch mit den Kolleg*innen statt und es<br />

gibt Feedbackgespräche zum Unterricht. Die<br />

Kids geben euch natürlich auch Feedback –<br />

eventuell auch ungefragt. Viele Teilnehmende<br />

berichten, dass sie in zwei Wochen Lernferien<br />

mehr lernen als im gesamten Studium.<br />

DAS KONZEPT<br />

climb steht für „clever lernen, immer motiviert<br />

bleiben“. Nach diesem Motto möchte<br />

das Hamburger Sozialunternehmen Kinder<br />

in ihren persönlichen Fähigkeiten stärken.<br />

Dabei steht kein fester Lehrplan im Vordergrund,<br />

sondern einzig die Bedürfnisse der<br />

Kinder. Sie erleben dadurch spannende<br />

und erkenntnisreiche Ferien, profitieren von<br />

einem großen Lernerfolg und einer langfristigen<br />

Motivation. Gleichermaßen lernen die<br />

Studierenden, wie sie Kinder motivieren und<br />

ihnen beim Lernen helfen. Für manche ist<br />

es die erste richtige Berufserfahrung, die im<br />

Studium oftmals zu kurz kommt, für andere<br />

ist es der Blick über den Tellerrand.<br />

EURE BENEFITS<br />

Statt nur als Beobachter*in auf einem Stuhl<br />

hinten im Raum zu sitzen, seid ihr bei den<br />

climb-Lernferien selbst aktiv und macht<br />

eigene Erfahrungen. Außerdem bekommt<br />

ihr für die Weiterbildungen ein Zertifikat und<br />

könnt euch die Zeit bei climb eventuell als<br />

Praktikum oder Seminar anrechnen lassen.<br />

Die Weiterbildungsangebote vor und nach<br />

dem Unterricht sind für euch kostenlos. Der<br />

zweiwöchige Einsatz bei den Kids ist ehrenamtlich.<br />

Ihr erhaltet dafür eine Aufwandsentschädigung<br />

in Höhe von 250 Euro.<br />

Ihr habt Interesse an den climb-<br />

Lernferien? Weitere Infos und<br />

Ansprechpartner*innen findet ihr<br />

unter www.climb-lernferien.de.<br />

SoSe <strong>2021</strong>


056<br />

AN DIE ARBEIT<br />

FREUT EUCH AUF DIE ZUKUNFT!<br />

Abwechslung, Sicherheit und richtig gute Konditionen – lernt beim Land!<br />

Carola und Christoph arbeiten<br />

beim Landesamt für Vermessung<br />

und Geoinformation.<br />

Miriam und Moritz arbeiten in der<br />

allgemeinen Verwaltung des Landes<br />

Schleswig-Holstein.<br />

Ceyda, Emily, Carolin, Levke-Caroline, Tobias<br />

und Julian arbeiten in der Steuerverwaltung.<br />

Wollt ihr noch mal den Studiengang wechseln oder doch lieber eine<br />

Ausbildung beginnen? Der öffentliche Dienst bietet euch viele unterschiedliche<br />

Ausbildungsberufe und duale Studiengänge. Die Landesverwaltung<br />

Schleswig-Holstein bildet in mehr als 30 Berufen aus – von<br />

Bauzeichner*in über Diplomfinanzwirt*in bis zu Polizeikommissar*in.<br />

Zur Landesverwaltung Schleswig-Holstein gehören die Polizei, die<br />

Gerichte und Staatsanwaltschaften, aber auch die Verkehrsplanung,<br />

Umweltbehörden, Finanzämter, die Landesmuseen und vieles mehr.<br />

Alle diese Bereiche suchen Nachwuchskräfte mit unterschiedlichen<br />

Begabungen, Interessen und Schulabschlüssen. Bei der Landesverwaltung<br />

erwarten euch attraktive Arbeitsbedingungen und beste<br />

Chancen zur beruflichen Weiterentwicklung. Die zukünftigen Kolleginnen<br />

und Kollegen beim Land freuen sich darüber, wenn sich Menschen<br />

mit Schwerbehinderung für eine berufliche Zukunft im Landesdienst<br />

interessieren. Auch Bewerbungen von Menschen mit Migrationshintergrund<br />

begrüßen sie sehr. Sie wollen, dass die gesellschaftliche<br />

Vielfalt in Schleswig-Holstein den Landesdienst bereichert. Das Land<br />

Schleswig-Holstein ist größter Arbeitgeber im echten Norden. Landesbehörden<br />

findet ihr überall zwischen Nord- und Ostsee und damit<br />

interessante, vielfältige Arbeitsplätze ganz in eurer Nähe.<br />

Ist eine berufliche Zukunft beim Land etwas für euch? Dann schickt<br />

eure Bewerbung raus!<br />

Mehr Infos unter www.schleswig-holstein.de/ausbildung. Spannende<br />

Videos stellen euch dort die verschiedenen Ausbildungsbereiche<br />

vor und wenn ihr noch nicht ganz sicher seid, in welche<br />

Richtung es gehen soll, gibt euch der Orientierungstest Vorschläge<br />

für die berufliche Zukunft.<br />

Fotos: Staatskanzlei Schleswig-Holstein<br />

SoSe <strong>2021</strong>


058<br />

AN DIE ARBEIT<br />

Advertorial<br />

NACH DER AUSBILDUNG BEI DER GMSH<br />

„VOM FLECK WEG EINGESTELLT“<br />

Mit Fabian Walter (21) hat die Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR<br />

Deutschlands besten Personaldienstleistungskaufmann ausgebildet.<br />

Fiete: Wie fühlt man sich als Deutschlands<br />

bester Azubi im Bereich Personaldienstleistungskaufleute<br />

(PDK)?<br />

Fabian Walter: Schon ganz cool. Es ist<br />

ein schönes Gefühl zu wissen, der Beste<br />

von rund 800 Auszubildenden in ganz<br />

Deutschland zu sein.<br />

Wie bist du zu Deutschlands bestem<br />

Azubi deiner Zunft geworden?<br />

Die Prüfung besteht aus mehreren Teilen,<br />

die sich zu einer Gesamtnote zusammenfügen.<br />

Sie besteht aus zwei schriftlichen<br />

Prüfungstagen und einer mündlichen<br />

Prüfung am dritten Tag. An diesen Tagen<br />

kommt es darauf an, zu liefern. Das bedeutet<br />

natürlich auch eine Menge Druck.<br />

Glücklicherweise kann ich damit sehr gut<br />

umgehen, indem ich mich fokussiere.<br />

Und wodurch gelingt dir das?<br />

Durch meinen Ehrgeiz und meine Disziplin.<br />

Warum hast du dich bei der GMSH beworben?<br />

Ein Jahr vor meinem Abitur habe ich mich<br />

auf der Jobmesse in der Sparkassen-Arena<br />

darüber informiert, wer dieses Berufsbild<br />

anbietet – das war damals nur die GMSH.<br />

Das Gespräch mit der Ausbildungsleiterin<br />

der GMSH lief dann so gut, dass sie mir<br />

einen Ausbildungsvertrag am Informationsstand<br />

vorlegen wollten. Offiziell bewerben<br />

musste ich mich natürlich dennoch und<br />

wenige Wochen später habe ich die Zusage<br />

bekommen.<br />

Gehst du nun – nach deiner Ausbildung<br />

– deinem ursprünglichen Ziel nach und<br />

studierst Wirtschaftspsychologie?<br />

Nein, ich bin an der Christian-Albrecht-<br />

Universität für Betriebswirtschaftslehre<br />

(BWL) eingeschrieben. Dadurch, dass ich<br />

nebenbei weiterhin bei der GMSH arbeite,<br />

kann ich mein Studium entspannt angehen<br />

und später entscheiden, ob ich ggf. den<br />

Master in Wirtschaftspsychologie mache.<br />

Nebenbei arbeitest du weiterhin bei der<br />

GMSH und verdienst somit etwas dazu<br />

– praktisch oder?<br />

Mehr als das! Ich steigere dadurch weiterhin<br />

meine Berufserfahrung und muss mich<br />

nicht bei einem anderen Arbeitgeber neu<br />

einfinden. Ich kenne die Strukturen und<br />

Mitarbeiter*innen bei der GMSH und genieße<br />

durch meinen guten Abschluss auch<br />

die Anerkennung der Kolleg*innen. Ich<br />

finde es angenehm, weil ich dem Bereich<br />

arbeiten darf, in dem ich mich auskenne.<br />

Wie funktioniert das zusammen?<br />

Anfangs war ich noch in Vollzeit für rund<br />

100 Mitarbeiter*innen zuständig und<br />

habe mich nur auf die Personalbetreuung<br />

fokussiert. Weil ich nun für 15 Stunden in<br />

der Woche beschäftigt bin, sind es noch<br />

55 Personen, um deren Belange ich mich<br />

kümmere. Gleichzeitig übernehme ich<br />

jedoch Aufgaben im Grundsatz – das ist<br />

speziell der arbeitsrechtliche Bereich, in<br />

dem es um Kündigungen und die Ausstellung<br />

von Zeugnissen geht. Diese Aufgaben<br />

teilen sich auf in acht Stunden Personalbetreuung<br />

und sieben Stunden Grundsatzarbeit.<br />

Mit Blick auf die Zukunft: Welche weiteren<br />

Ziele hast du dir gesteckt?<br />

Ich möchte meinen Weg weitergehen und<br />

hoch hinaus. Ich möchte mir etwas aufbauen,<br />

mich in der freien Wirtschaft verewigen.<br />

Später möchte ich mich sehr wahrscheinlich<br />

im Bereich Unternehmensberatung<br />

selbstständig machen. Mein Lebenstraum<br />

ist es, irgendwann an die Côte d’Azur nach<br />

Monaco auszuwandern und für dieses Ziel<br />

gebe ich alles. Mich hat der Lifestyle dort<br />

einfach gecatcht.<br />

Fotos: GMSH/Flash Bros GbR<br />

SoSe <strong>2021</strong>


DIGITALE FIRMENKONTAKTMESSE „VIRTUAL CONTACTS“<br />

Foto: Christina Kloodt<br />

Die „contacts“ ist das jährliche Netzwerk-<br />

Event der Christian-Albrechts-Universität zu<br />

Kiel und bietet Unternehmen, Studierenden,<br />

Alumni und Berufserfahrenen aus unterschiedlichen<br />

Branchen und Fachbereichen<br />

die Möglichkeit, einander kennenzulernen<br />

und gemeinsam eine berufliche Zukunft zu<br />

planen. Aus bekannten Gründen findet die 22.<br />

Ausgabe der „contacts“ digital statt: Teilnehmende<br />

Firmen und Einrichtungen informieren<br />

mit einem detaillierten Online-Auftritt<br />

über das eigene Unternehmen und sind<br />

über verschiedene virtuelle Kontaktkanäle<br />

erreichbar. Am Messetag werden außerdem<br />

Fachvorträge rund um die Themen Arbeitsmarkt,<br />

Bewerbungsprozess und Berufsalltag<br />

gehalten – Insidertipps inklusive! Bei der<br />

Veröffentlichung aktueller Ausschreibungen<br />

aller teilnehmenden Unternehmen wird die<br />

Messe wieder von myuniboard mit der digitalen<br />

Jobwall des Career Centers unterstützt.<br />

Es gibt Praktika, Traineestellen oder Festanstellungen<br />

zu vergeben. Die meisten Jobs<br />

werden immer noch über Kontakte vergeben:<br />

Fragen stellen, vernetzen und bewerben ausdrücklich<br />

erwünscht! Der Besuch der „virtual<br />

contacts“ ist kostenfrei – eine Anmeldung ist<br />

nicht erforderlich. Infos zur Messe auf www.<br />

contacts.uni-kiel.de.<br />

Die „virtual contacts“ in Kürze:<br />

• 20. Mai von 9 bis 16 Uhr<br />

• Wertvolle Kontakte und detaillierte Infos zu<br />

Unternehmen diverser Branchen<br />

• Gespräche mit Personalverantwortlichen<br />

und Fachbereichsleitenden<br />

• Angebote zu Berufseinstieg, (internationalem)<br />

Karrierestart, Praktika, Traineestellen<br />

& praxisorientierten Abschlussarbeiten<br />

• Fachvorträge und wertvolle Tipps<br />

Fragen? Gerne an<br />

Wiebke Gebhardt<br />

Veranstaltungsleiterin „(virtual) contacts“<br />

CAU Kiel<br />

firmenkontaktmesse@uv.uni-kiel.de<br />

Tel.: (0431) 880 12 64<br />

059<br />

AN DIE ARBEIT<br />

Advertorial<br />

AUF KNOPFDRUCK GUTE FOTOS<br />

Ein gutes Foto sagt mehr als tausend Worte. Bei Vico am Exerzierplatz<br />

bekommt ihr aussagekräftige Porträtfotos aller Art für<br />

die nächste Bewerbung.<br />

Der entscheidende erste Eindruck auf der<br />

Bewerbung, ein sympathischer Gesichtsausdruck<br />

auf einem Ausweisdokument und die<br />

Verewigung auf dem Führerschein – bei allem<br />

kommt es speziell auf eins an: das optimale<br />

Foto. Die Profis von Vico erstellen für jeden<br />

Anlass die perfekte Aufnahme – unkompliziert<br />

entstehen so garantiert die richtigen Fotos für<br />

jedes Ausweisdokument. Vereinbart aufgrund<br />

der aktuellen Kontaktbeschränkungen durch<br />

Click & Meet einfach vorab einen Termin am Telefon<br />

oder kommt im Geschäft am Exer vorbei,<br />

um einen freien Zeitpunkt für das Shooting zu<br />

vereinbaren. Vor Ort werden eure Bilder im Anschluss<br />

an das Shooting professionell von den<br />

Fotograf*innen bearbeitet, auf hochwertiges<br />

Papier ausbelichtet und können im Anschluss<br />

direkt mitgenommen werden.<br />

Vico bietet allerdings über die Fotografie hinaus<br />

SoSe <strong>2021</strong><br />

zahlreiche Services. Sollte euer Datenstick<br />

plötzlich den Geist aufgeben, werden die<br />

Mitarbeiter*innen von Vico zu Retter*innen in<br />

höchster Not und stellen Daten wieder her. Darüber<br />

hinaus steht euch das Team mit Rat und<br />

Tat zu Mietservice und der Reparatur zur Seite.<br />

Auch Medienwissenschaftler*innen kommen<br />

bei den Foto-Expert*innen am Exerzierplatz auf<br />

ihre Kosten. Beim Kauf einer Kamera erhaltet<br />

ihr das besondere Vico Kundenpaket: faire Preise,<br />

gute Beratung und viele Dienstleistungen<br />

rund um das Thema Fotografie inklusive. Egal<br />

ob Click & Meet“ oder Click & Collect: Fototermine<br />

sind im Studio unter bilder@vico-kiel.de<br />

oder Tel.: (0431) 98 26 20 zu buchen.<br />

VICO<br />

Exerzierplatz 32, Kiel<br />

www.vico-kiel.de<br />

Übrigens: Vico hat aktuell<br />

von dienstags bis freitags<br />

(10 bis 16 Uhr) und samstags<br />

von 10 bis 13 Uhr geöffnet.<br />

Bewerbungsfotos kosten bei VICO 29<br />

Euro (inklusive Aufnahme, 4er Set Ausdruck<br />

und Daten-CD).<br />

Foto: portishead1/ E+/ Getty Images


060<br />

VON ACHT AUF 70,<br />

VON KIEL IN DIE WELT<br />

Torben Weber, Mitgründer und Geschäftsführer von<br />

TRASER Software, erzählt von der Erfolgsgeschichte des<br />

stetig gewachsenen Unternehmens.<br />

<strong>FIETE</strong>: Herr Weber, von Anfang an: Wie geht Ihre Story?<br />

Torben Weber: Zu acht haben wir TRASER in Kiel gegründet. Das war<br />

2<strong>01</strong>4. Wir wollten es anders und besser machen, als wir es von unseren<br />

Jobs kannten. Wir sind losgeprescht, um richtig gute Lösungen<br />

für den Land- und Baumaschinenhandel anzubieten und unsere eigene<br />

Arbeitswelt aufzubauen. Heute sind wir 70 Leute und versorgen<br />

4.000 User an 225 Standorten, bundesweit und international.<br />

Was sind Ihre größten Erfolge?<br />

Unser sportliches Wachstum! Und unsere Agilität, uns gemeinsam<br />

als Team immer wieder neu zu justieren, um unsere TRASER Kultur<br />

als und fürs Team voranzubringen! Zu unseren größten Erfolgen<br />

zählen natürlich auch die Partnerschaften mit Global Playern wie<br />

John Deere und Microsoft oder unsere jüngsten Auszeichnungen<br />

als „Top Innovator“ und „Beste Arbeitgeber ITK“.<br />

Was ist das Beste an der Arbeit im Unternehmen?<br />

Definitiv der persönliche Austausch auf Augenhöhe – intern wie<br />

extern. Der Kontakt zur Branche macht extrem viel Spaß. Die krasse<br />

Kombi aus Hightech und Bodenständigkeit ist enorm spannend. Mit<br />

der Power aus unserem Team und aus unserem Branchen-Netzwerk<br />

sorgen wir für Fortschritt. Wir vereinfachen und verbessern komplexe<br />

Prozesse – für eine Digitalisierung, die wirklich praktisch ist.<br />

Und im Büro?<br />

Ganz klar: die Leute! Unser Miteinander, der entspannte Umgang<br />

untereinander und der gemeinschaftliche Optimierungsdrang sind<br />

das, was TRASER ausmacht. Punkten können wir aber auch mit<br />

gutem Kaffee, Kicker, Blick auf die Förde, top Equipment, offenen<br />

Büchern und allerhand Benefits.<br />

Wie kann man Teil dieses Teams werden?<br />

Wir suchen immer Verstärkung, vor allem in den Bereichen Entwicklung<br />

und Consulting. Brandneu ist unser Trainee-Programm.<br />

Wir bilden aus und bieten Praktika, Praxissemester und Jobs für<br />

Studierende an.<br />

Was sind Eigenschaften, die man bei TRASER braucht?<br />

Humor, sportlichen Ehrgeiz, Eigeninitiative.<br />

Illustration: Tim Eckhorst<br />

SoSe <strong>2021</strong>


061<br />

HOCH<br />

HINAUS.<br />

NUR FÜR DIE EHRE?<br />

Eine ehrenamtliche Tätigkeit kostet Zeit und bringt kein<br />

Geld. Aber ihr profitiert von eurem Engagement, genauso<br />

wie eure Mitmenschen. Probiert es aus, es wird sich lohnen.<br />

Hier klären wir schon mal erste Fragen für euch.<br />

Was bringt eine ehrenamtliche Tätigkeit? Mit einem Ehrenamt<br />

könnt ihr etwas bewegen. Nicht nur bei anderen, indem ihr ihnen<br />

helft oder euer Wissen weitergebt, sondern auch bei euch selbst:<br />

Schließt neue Freundschaften, tauscht politische Meinungen aus,<br />

erlernt neue Fähigkeiten, steigert euer Selbstwertgefühl, baut<br />

Schuldgefühle ab, dankt Menschen für die Hilfe, die ihr selbst erfahren<br />

durftet, habt einfach Spaß.<br />

Foto: mgkaya / E+ / Getty Images<br />

Ist das sicher? Bei der Ausübung eines Ehrenamts seid ihr grundsätzlich<br />

unfallversichert, aber: Die gesetzliche Unfallversicherung<br />

zahlt nur, wenn sich der Unfall in direktem Zusammenhang mit dem<br />

Ehrenamt zugetragen hat oder auf dem Hin- oder Rückweg passiert<br />

ist. Die Verbraucherzentrale empfiehlt daher, zusätzlich selbst vorzusorgen<br />

mit einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung und einer<br />

privaten Unfallversicherung. Für Schadensersatzforderungen müsst<br />

ihr in der Regel nicht aufkommen. Dafür haftet die Trägerorganisation.<br />

Für einige freiwillige Tätigkeiten kann Schutz über eine private<br />

Haftpflichtversicherung bestehen. Fragt einfach mal nach.<br />

Wie lang und wie viel? Ihr entscheidet selbst, wie viel Zeit ihr für<br />

euer Ehrenamt investieren wollt. Es gibt Tätigkeiten, die nur einmal<br />

im Jahr stattfinden. Vielleicht wollt ihr euch lieber wöchentlich engagieren.<br />

Alles ist möglich. Nur Geld gibt es nicht, es ist also alles<br />

für die Ehre. Na gut, eine Aufwandsentschädigung ist in manchen<br />

Bereichen möglich. (Quelle: www.deutsches-ehrenamt.de)<br />

Ehrenamt in Kiel: Eine gute Übersicht über ehrenamtliche Tätigkeiten<br />

in Kiel findet ihr beim nettekieler Ehrenamtsbüro unter www.<br />

nette-kieler.de. Engagiert euch in den Bereichen Soziales und<br />

Bildung, in der Kulturbranche, in der Flüchtlingshilfe oder im Umwelt-<br />

und Tierschutz. Die Auswahl ist riesig und ihr könnt ganz nach<br />

euren Vorlieben auswählen. Das Ehrenamtsbüro berät euch gerne<br />

und vermittelt euch an Vereine, Initiativen, Kirchengemeinden und<br />

andere Einrichtungen.<br />

Das kannst du auch: Ob Technikfan oder Organisationstalent,<br />

ob als Praktikant, Trainee oder Werkstudent.<br />

Wir, international agierendes Druck- und Medienunternehmen,<br />

können dich, klug, kreativ, weiterdenkend, gut<br />

gebrauchen. Bei uns erwarten dich vielfältige Chancen,<br />

um während des Studiums oder auch danach wertvolle<br />

Erfahrungen zu sammeln und in eine erfolgreiche Zukunft<br />

zu starten. Weitere Infos findest du unter eversfrank.com.<br />

Wir freuen uns auf deine Bewerbung an:<br />

birgit.haehnke@eversfrank.com<br />

SoSe <strong>2021</strong>


062<br />

AN DIE ARBEIT<br />

Advertorial<br />

Karrierestory<br />

VOM AGRARSTUDIUM ZUM WELTWEIT<br />

GRÖSSTEN CHEMIEKONZERN<br />

Das Alumni-Management der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) bringt bei den „Alumni<br />

Career Talks“ Studierende, Absolventinnen und Absolventen zum Austauschen und Vernetzen<br />

zusammen. Als Speaker zu Gast waren bereits Alumni der Uni Kiel, die jetzt zum Beispiel bei Google,<br />

Henkel oder der BASF arbeiten. „Die meisten Jobs werden heutzutage über die eigenen Netzwerke<br />

vergeben – wir unterstützen Studierende beim frühzeitigen Aufbau“, so Mareike Mika, Leiterin<br />

des Alumni-Management CAU.<br />

Das Studium an der Uni Kiel<br />

Julia Harnal hat an der Uni Kiel Agrarwissenschaften studiert und ist<br />

aktuell „Vice President Global Sustainability & Governmental Affairs<br />

Agricultural Solutions“ bei BASF. Sie leitet ein vielfältiges globales Team,<br />

das mit Leidenschaft die Landwirtschaft der Zukunft gestaltet. Bei den<br />

„Alumni Career Talks“ teilte sie Erfahrungen aus ihrem beruflichen Werdegang<br />

mit Studierenden, Alumni und Interessierten: „Mein Studium im<br />

Bereich Agrarwissenschaften an der Uni Kiel hat mich nicht nur mit einer<br />

breiten Wissensbasis, sondern vor allem mit großem Praxisbezug perfekt<br />

auf eine berufliche Laufbahn vorbereitet. Zudem merke ich heute noch,<br />

dass wir dann die beste Leistung abrufen, wenn wir mit Begeisterung dabei<br />

sind und von tollen Menschen umgeben sind, auch das war bereits an<br />

der Uni immer der Fall!“, sagt Julia Harnal.<br />

Was kann ich tun, damit der Berufseinstieg gelingt?<br />

„Man sollte etwas mitbringen, das man richtig gut kann, und das<br />

dann möglichst gut verkaufen, um Interesse zu wecken. Es ist außerdem<br />

wichtig, sich über die eigenen Grenzen bewusst zu sein,<br />

und was man bereit ist, zu investieren. Man sollte sich selbst treu<br />

bleiben und sich nicht verbiegen. Man darf seinen Polarstern nicht<br />

verlieren!“, rät Julia Harnal. Neben fachlicher Kompetenz in dem angestrebten<br />

Berufsfeld sind Offenheit, Disziplin, Zuverlässigkeit und<br />

die Fähigkeit, sich auch einmal Fehler einzugestehen, besonders<br />

wichtig. „Am Ende ist aber auch immer ein bisschen Glück dabei,<br />

zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein“, sagt Julia Harnal.<br />

Mehr Infos und Videos mit Tipps zu Studium, Job und Karriere<br />

findet ihr unter www.alumni.uni-kiel.de. Schaut doch gerne<br />

mal vorbei!<br />

Fotos: Bevis Nickel<br />

Die Fotos sind im Januar 2020 vor Covid-19 entstanden.<br />

SoSe <strong>2021</strong>


Bestnoten<br />

in Sachen<br />

News.<br />

KN+ für<br />

Studierende<br />

plus Tablet.<br />

Apple Pencil<br />

oder<br />

100 €<br />

+Qualitätsjournalismus aus der Region<br />

+ Zugriff auf alle Artikel, Videos und Livestream-<br />

Angebote auf kn-online.de<br />

+ KN+ im Monatsabo ab 19,99 €*<br />

+ Apple Pencil oder 100 € Geldprämie<br />

Jetzt besuchen!<br />

kn-mediastore.de/studium<br />

*Hinweis: Ab 19,99 € im Monat, Laufzeit 24 Monate, zzgl. einmaliger Geräte-Zuzahlung ab 1 €. Mit diesem<br />

Angebot erhalten Sie einen Apple Pencil (1. Generation) oder eine Geldprämie in Höhe von 100 € zu ihrem<br />

KN+ Abo dazu. Dieses Angebot gilt nur für Studierende mit gültigen Studentenausweis. Es ist nicht mit<br />

anderen Aktionen kombinierbar und kann pro Person nur einmal abgeschlossen werden. Irrtümer sind<br />

vorbehalten. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unseren AGB. Ein Angebot der Kieler Zeitung,<br />

Verlags- und Druckerei KG GmbH & Co. und der C.H. Wäser KG GmbH & Co.


064<br />

KIELerleben<br />

SoSe <strong>2021</strong>


065<br />

KEEP CALM AND<br />

FEEL KIEL<br />

066 Unser Place-to-be, die Kiellinie<br />

068 Straßennamen toller Frauen<br />

071 Eine Seefahrt, die ist lustig …<br />

Dieser Schmetterling<br />

braucht Ihre Hilfe!<br />

€ bund-sh.de/spenden<br />

072 Fair shoppen dank Second Hand<br />

074 Alternative Wohnprojekte rund um Kiel<br />

076 Leben im Studentenwohnheim Altenholz<br />

080 Die WG als Lebenstraum<br />

082 Hansa48: Von der Besetzung bis heute<br />

084 So werdet ihr Herr*in eures Chaos<br />

Foto:Vic Neo / pixabay<br />

SoSe <strong>2021</strong>


066<br />

KIELE R LEB E N<br />

KIELLINIENSCHLENDEREI<br />

SANDHAFEN<br />

Schon lange kein<br />

Geheimtipp mehr:<br />

Die schwimmende<br />

Bar sorgt mit frischen<br />

Drinks, süßen<br />

Waffeln und leckeren<br />

Hafenbroten dafür,<br />

dass man dort stundenlang<br />

in der Sonne<br />

verweilen kann.<br />

Dieser Sommer ist anders? Leute, jeder Sommer<br />

ist anders. Am Ende zählt doch nur, was man draus<br />

macht und mit wem man die Zeit verbringt. Eine<br />

unserer Lieblingsbeschäftigungen ist eindeutig das<br />

Flanieren an der Kiellinie.<br />

Was die Franzosen an der Côte d‘Azur können, können<br />

wir schon lange. Spätestens seit dem letzten Sommer ist<br />

klar: Die Kiellinie ist der Ort schlechthin zum Flanieren,<br />

Schlemmen und vor allem zum Abschalten – auch unter<br />

widrigen Umständen hat die Kiellinie uns verlässlich einen<br />

Platz zum Abhängen geboten. Und Platz für alle war<br />

und ist hier genug. An lauen Sommerabenden lässt es<br />

sich an den verschiedenen Hotspots bis spät am Abend<br />

aushalten, träge kann man sich an einem der zahlreichen<br />

Plätze am Ufer niederlassen, hier und da etwas schnabulieren,<br />

ein Alster oder eine Schorle trinken.<br />

Wer keine Lust hat, den eigenen Picknickkorb zu<br />

packen, der hat Glück. Denn natürlich hat es sich herumgesprochen,<br />

dass die Kieler*innen sich nach Feierabend<br />

am liebsten am Wasser aufhalten. Und aus diesem<br />

Grund gibt es auch das eine oder andere gastronomische<br />

Highlight, das dazu einlädt, sich Zeit zu nehmen,<br />

den großen Pötten zuzusehen, wie sie sich aufs offene<br />

Meer schieben oder den Möwen zu lauschen, wie sie<br />

ihren lauten, nordischen Singsang über den Köpfen der<br />

Spaziergänger*innen herausschreien.<br />

MOBY<br />

Neben dem Camp24 sorgt das Team von Moby für freshes<br />

Feeling, Fischbrötchen und Fritten.<br />

SoSe <strong>2021</strong>


067<br />

KIELE R LEB E N<br />

COTIDIANO<br />

Foto: Sofie Latour<br />

Lunch oder zum Sonntags-Brunch, ob zum Frühstück<br />

vor der Arbeit oder zum After-Work-Dinner – in dem<br />

ganztägig geöffneten Nachbarschaftsrestaurant erwarten<br />

euch hausgemachte Speisen aus hochwertigen Zutaten,<br />

oft in Bio-Qualität.<br />

www.uksh.de/blutspende<br />

Blood is made for Circulation<br />

Spendezeiten<br />

Montag 10 - 16 Uhr<br />

Dienstag 12 - 18 Uhr<br />

Mittwoch 12 - 18 Uhr<br />

Donnerstag 12 - 18 Uhr<br />

Freitag 10 - 16 Uhr<br />

Sonnabend 9 - 14 Uhr<br />

0431 500-161 91<br />

Terminvereinbarung erforderlich!<br />

www.terminland.de/uksh<br />

blutspende-kiel@uksh.de<br />

www.facebook.com/blutspende.kiel<br />

SoSe <strong>2021</strong>


068<br />

KIELE R LEB E N<br />

AUS DEM GESCHICHTSUNTERRICHT<br />

FRAUEN, DIE WIR KENNEN SOLLTEN<br />

Viele haben vermutlich schon einmal von der Toni-Jensen-Gemeinschaftsschule gehört,<br />

waren im Ida-Hinz-Park in Gaarden, sind durch die Schwester-Therese-Straße in Holtenau oder<br />

durch den Dorothea-Brede-Weg gelaufen. Doch was hat es mit diesen Namen auf sich?<br />

Ida Hinz war eine große Persönlichkeit, da sie für politische Wachsamkeit<br />

und soziale Gerechtigkeit stand und die erste Stadtpräsidentin Kiels war<br />

DOROTHEA BREDE<br />

IDA HINZ<br />

Dorothea Brede ist der<br />

Grund, weshalb es die<br />

Bahnhofsmission in Kiel<br />

überhaupt gibt.<br />

Toni Jensen setzte sich für<br />

Frauen- und Bildungspolitik<br />

ein. Ihr Ziel war es, gleiche<br />

Bildungschancen für alle<br />

Menschen zu erreichen<br />

Im Jahr 1887 entsteht der Verein der Freundinnen<br />

junger Mädchen, der junge und alleinreisende<br />

Mädchen und Frauen schützen soll. Auf Initiative<br />

von Dorothea Brede entsteht die Kieler Bahnhofsmission,<br />

die jungen Mädchen und Frauen Hilfestellungen<br />

vermitteln soll, falls diese neu und alleine in<br />

der Stadt sind.<br />

Wo ist Dorothea heute in Kiel zu finden?<br />

Um die wichtige Arbeit zu würdigen, wurde 2009<br />

die Straße Dorothea-Brede-Weg im Neubaugebiet<br />

Steenbeker Weg nach ihr benannt.<br />

TONI (THOMASINE) JENSEN<br />

Toni, mit richtigem Namen Thomasine, setzte sich<br />

ihr Leben lang für gleichberechtigte Bildung ein.<br />

Sie war Lehrerin, gab während des Kriegs fremdsprachlichen<br />

Privatunterricht und wurde 1945<br />

Ratsfrau im Kieler Stadtparlament. Ein Jahr später<br />

übernahm sie das Amt der städtischen Schulrätinund<br />

setzte sich als Mitglied der SPD für die Arbeiterbewegung<br />

ein.<br />

Wo ist Toni heute in Kiel zu finden?<br />

Seit 1972 erinnert die Toni-Jensen-Gemeinschaftsschule<br />

in Neumühlen-Dietrichsdorf an die einstige<br />

Bildungskämpferin.<br />

Ida Hinz, oder auch “uns Ida” genannt, trat im Jahr<br />

1919 mit 15 Jahren der Sozialen Arbeiter Jugend<br />

(SAJ) bei und zwei Jahre später der SPD. 1946<br />

wurde Ida Hinz in den SPD-Kreisvorstand als<br />

Frauenbeauftragte gewählt und im Jahr 1970 einstimmig<br />

zu Kiels erster Stadtpräsidentin gewählt.<br />

Damit war sie nicht nur Kiels erste Stadtpräsidentin,<br />

sondern auch in der ganzen Bundesrepublik<br />

die erste Frau, die dieses Amt besetzte.<br />

Wo ist Ida heute in Kiel zu finden?<br />

Um so eine wichtige Persönlichkeit nicht zu vergessen,<br />

wurde der Ida-Hinz-Park in Gaarden nach<br />

ihr benannt.<br />

SCHWESTER THERESE BLUNCK<br />

Therese Blunck mietete im Jahr 1908 erstmals eine<br />

kleine Stube in der Hafengegend an und gründete<br />

den Verein Kieler Mädchenheim e. V., um jungen<br />

Mädchen in Not zu helfen. 1916 kaufte sie durch<br />

Spenden das erste Gebäude und wenige Jahre<br />

später noch das Nachbargrundstück und half damit<br />

vielen Mädchen in Not.<br />

Wo ist Therese heute in Kiel zu finden?<br />

Für die bedeutsame Hilfe wurde die Schwester-<br />

Therese-Straße in Holtenau nach ihr benannt.<br />

Fotos: Stadtarchiv Kiel; 1.1 FotoSlg 84070; Stadtarchiv Kiel 1.1 FotoSlg 55625; Stadtarchiv Kiel, 2.3 Magnussen 46865; Stadtarchiv Kiel, 2.3 Magnussen 78757<br />

SoSe <strong>2021</strong>


069<br />

SEGELN, SHOPPEN, STRANDKORBSPASS<br />

DAS GEHT DIESEN SOMMER IN KIEL<br />

KIELE R LEB E N<br />

SEGELN IM CAMP 24/7<br />

Im Rahmen des Camps 24/7 könnt ihr bis Mitte September auf der<br />

Förde schippern. Sport und Bewegung an der frischen Luft, Abstand<br />

in den Booten und an Land – alles ist unter den geforderten Auflagen<br />

vorbereitet. Testet doch mal das Sunset Sailing (Mo+Di), den Mini-<br />

Yachttörn (Sa+So) oder lernt die Stadt bei einer gesegelten Stadtrundfahrt<br />

(Sa+So) kennen. Im Open Camp am Wochenende gibt es<br />

Angebote ganz ohne Voranmeldung. Für Studierende sowie für Familien<br />

gibt es Rabatte. Alle Angebote (außer das Open Camp) können<br />

online unter www.camp24-7.de gebucht werden.<br />

Foto: KaiKoPhoto 2<strong>01</strong>9<br />

NACHT IM STRANDKORB<br />

Der Schlafstrandkorb am Heikendorfer Strand<br />

steht direkt in erster Reihe und bietet einen<br />

schönen Blick auf das gegenüberliegende Ufer.<br />

Hier ist ausreichend Platz für eine erholsame<br />

Nacht zu zweit unter dem Sternenhimmel (ganz<br />

legal!). Lediglich Bettwäsche/Schlafsack, Kissen<br />

und ein Laken sind mitzubringen. Buchbar<br />

ist der Schlafstrandkorb im Welcome Center<br />

Kieler Förde und in der Tourist-Information<br />

Heikendorf unter Tel.: (0431) 67 91 00, über<br />

info@kiel-sailing-city.de oder online unter www.<br />

kiel-sailing-city.de/schlafstrandkorb. Natürlich<br />

gibt es auch schicke Gutscheine für die Liebsten<br />

im Welcome Center Kieler Förde, in der Tourist-<br />

Information Heikendorf oder online zu kaufen.<br />

STADTLIEBE<br />

Das Stadtliebe-Magazin erzählt Geschichten aus<br />

14 schleswig-holsteinischen Städten (u.a. Ahrensburg,<br />

Eutin, Flensburg, Friedrichstadt, Kiel, Lübeck,<br />

Neumünster und mehr) und präsentiert eine bunte<br />

Vielfalt an Impressionen und Ausflugstipps. Nach<br />

der Städterundreise könnt ihr im Sonderteil hinter<br />

die Kulissen zahlreicher Manufakturen blicken.<br />

Das Magazin gibt es unter www.stadtliebe.staedte.<br />

sh und kann dort auch kostenlos<br />

bestellt werden. Einige Exemplare<br />

zum Mitnehmen findet ihr im<br />

Welcome Center sowie in den<br />

Tourist-Informationen der anderen<br />

teilnehmenden Städte.<br />

MANUFAKT(O)UREN<br />

Geheimtipp bei Parken Plus<br />

Wer mit Auto, Bus, Fähre oder<br />

Rad (Umsteiger am HBF) anreist,<br />

kann direkt Geld zurückerhalten.<br />

Ab 10 Euro Umsatz werden bei<br />

Vorlage des tagesaktuellen<br />

Tickets mindestens 0,50 Euro<br />

an der Kasse zurückerstattet.<br />

Geheimtipp: Das Angebot gilt<br />

auch für das Semesterticket der<br />

Kieler Hochschulen.<br />

Bei den Kieler Manufakturen trifft traditionell auf jung und modern. Einen Überblick über<br />

acht regionale und nachhaltige Kieler Manufakturen (Lille Brauerei, Bonscherhus, Kieler<br />

Honig, Loppokaffee Rösterei & Café, Siebdruckwerkstatt, Extrawürste, my Boo, Manufactur<br />

Kiel) sowie weitere Informationen zu deren Öffnungszeiten findet ihr unter www.<br />

kiel-sailing-city.de/manufakturen. Der kostenlose Manufakturen-Stadtplan als perfekter<br />

Wegweiser ist zudem kostenlos im Welcome Center Kieler Förde erhältlich. Hier findet<br />

ihr auch einige Fabrikate aus den Manufakturen im Souvenir-Shop wie den Kieler Honig<br />

oder das Ostseesalz. Sobald es die geltenden Hygienevorschriften wieder zulassen,<br />

kann auch die historische Manufakt(o)ur an den Start gehen. In dieser geführten Stadttour<br />

taucht ihr zusammen mit Johannes Schweffel in das 18. Jahrhundert ein und entdeckt<br />

die frühere und die moderne Welt der Kieler Manufakturen.<br />

SoSe <strong>2021</strong>


070<br />

KIELE R LEB E N<br />

TALENTSCHMIEDE<br />

EINE MUSIKALISCHE FERNBEZIEHUNG<br />

Dieses Kieler Dream-Pop-Duo kreiert über die physischen Grenzen der<br />

Stadt hinaus mit ihren minimalistischen Beats und atmosphärischen<br />

Gitarren eine Melancholie, die Sehnsucht erzeugt.<br />

Katja Seiffert und Marten<br />

Kaffke erzeugen als<br />

Pop-Duo Cloud Cloud<br />

warme Klänge für<br />

verträumte Tage<br />

Einfach mal spontan sein, sich mit der Gitarre unterm<br />

Arm auf das Rad schwingen und zum Proberaum fahren<br />

– für Katja Seiffert und Marten Kaffke funktioniert<br />

das leider nicht. Zwischen den beiden Kreativköpfen<br />

liegen über 1.000 Kilometer Fahrtstrecke. Katja studiert<br />

Psychologie in Kiel, Marten lebt in Wien. Als Band<br />

Cloud Cloud hindert sie das allerdings nicht daran, musikalisch<br />

aktiv zu sein und neue Musik für verträumte<br />

Abende zu erschaffen.<br />

Ausnahmsweise ist Marten zu unserem Interview in<br />

Kiel, weil der nächste Gig in der Hansa48 ansteht. Das<br />

kommt für beide leider viel zu selten vor. Natürlich ging<br />

in den letzten Woche aufgrund der Pandemie-Situation<br />

nicht viel physisch zusammen, auf digitalem Wege<br />

haben die beiden neuen Welten für sich erschlossen<br />

– in der Cloud haben sich die beiden ihren Proberaum<br />

eingerichtet und treffen sich dort, um an neuen Ideen<br />

gemeinsam zu feilen. Und im Gegensatz zur räumlichen<br />

Gebundenheit und der Absprache zwischen vielen<br />

Bandmitgliedern sind Katja und Marten unabhängig<br />

vom Raum, der die meiste Zeit des Jahres zwischen<br />

ihnen liegt.<br />

Auf einem Konzertabend im FahrradKinoKombinat der<br />

Alten MU lernten sich die beiden 2<strong>01</strong>9 kennen. „Katja<br />

stand während allen Konzerten damals in der ersten<br />

Reihe“, erzählt Marten über den magischen Abend.<br />

Dementsprechend müsse sie musikalisch sehr interessiert<br />

sein, woraufhin er sie noch am gleichen Abend ansprach.<br />

Nur eine Woche später hatte Marten eine erste<br />

Melodie aufgenommen und sie Katja über die Cloud zur<br />

Verfügung gestellt. Dann beginnt sie mit der Arbeit an<br />

der lyrischen Umsetzung des Stückes. Mit „Tough Girl“<br />

ist so der erste Song entstanden, der es sogar auf die<br />

Debüt EP „What Are My Options“ geschafft hat.<br />

Musikalisch ist es eine Mischung aus elektrischer Gitarre,<br />

elektronischen Beats und Synth-Elementen, die<br />

Marten zusammensetzt. Inhaltlich geht es um das Abbild<br />

der Kieler Stadt und ihre visuelle Ästhetik – melancholisch<br />

könnte man die Stilrichtung von Cloud Cloud<br />

nennen.<br />

„Ich stelle mir eine Person oder Situation bildlich vor und<br />

mache mir Gedanken zu einer Handlung – das passiert<br />

schon während ich die ersten Akkorde von Martens Instrumental<br />

höre“, sagt Katja über ihren kreativen Schaffensprozess.<br />

Sie singt dann einfach drauf los und formuliert<br />

schon erste konkrete Sätze, ganz intuitiv. „Kiel<br />

ist für mich die beste Stadt der Welt“, sagt Katja. Zum<br />

Schreiben von Musik bietet sie eine Menge Inspiration.<br />

Infos zur Band und ihre Musik findet ihr auf Spotify<br />

und www.facebook.com/cloudcloudmusic.<br />

Von Sebastian Schulten<br />

Dieser Text ist entstanden, als Konzerte unter Auflagen<br />

während der Corona-Pandemie möglich waren.<br />

Foto: Luka Besenfelder<br />

SoSe <strong>2021</strong>


071<br />

HAFENRUNDFAHRT: VOM BAHNHOF ZUM TRAUMSTRAND IN 60 MINUTEN<br />

LEINEN LOS!<br />

Kommt mit auf eine typisch norddeutsche Stadtrundfahrt und lernt Kiel nochmal aus einer<br />

einzigartigen und ganz anderen Perspektive kennen.<br />

KIELE R ELB E N<br />

Und wen der Heißhunger<br />

überkommt, der findet an Board eine<br />

schöne Auswahl an Leckereien<br />

Möwen kreisen und kreischen, der Wind<br />

zerzaust die Haare und ab und zu ertönt<br />

die dumpfe Hupe der „Schilksee“, wenn<br />

sich ein Segelboot in ihre Fahrrinne<br />

verirrt. An Bord des 27 Meter langen<br />

Fördedampfers „Schilksee“ haben<br />

knapp 250 Personen Platz, um bei einer<br />

Hafenrundfahrt Kiel vom Wasser aus zu<br />

erkunden. In der Saison von Mai bis Oktober<br />

legt der Dampfer täglich drei Mal<br />

vom Anleger am Bahnhof ab und schippert<br />

zwei Stunden lang Tourist*innen<br />

und Einheimische über die Kieler Förde.<br />

Auf der Fährfahrt gibt es nicht nur viel<br />

zu sehen, sondern auch viel zu lernen.<br />

Der Kapitän höchstpersönlich erzählt<br />

seinen Gästen zu jedem Leuchtturm,<br />

jeder Mole, jedem Gebäude und jedem<br />

Hafen die Geschichte der Sehenswürdigkeit.<br />

Dabei schnackt er in typischem<br />

Norddeutsch und versorgt die Gäste<br />

an Bord mit amüsanten Anekdoten, die<br />

in keinem Reiseführer zu finden sind.<br />

Der Rundumblick vom Sonnendeck ist<br />

kaum zu übertreffen und gewährt freie<br />

Sicht nach Backbord und Steuerbord.<br />

Für ausreichend Stärkung in Form von<br />

Kaffee und Kuchen, Kaltgetränken und<br />

herzhaften Snacks sowie Schutz bei<br />

Schietwetter ist im Salon des Schiffes<br />

gesorgt.<br />

Los geht die Tour am Anleger direkt<br />

gegenüber des Kieler Hauptbahnhofs.<br />

Von hier aus wird bei der Hafenrundfahrt<br />

die ganze Kieler Förde erkundet. Vorbei<br />

an Kieler Wahrzeichen wie den markanten<br />

Kränen der ehemaligen Werft HDW<br />

und den Gebäuden des Seefischmarkts<br />

nimmt der Fördedampfer Kurs auf den<br />

weißen weiten Sandstrand von Laboe.<br />

Auf dem Weg dorthin gibt es viel zu entdecken:<br />

die Villengegend Kitzeberg mit<br />

malerisch gedeckten Reetdachhäusern,<br />

den alten Fischereihafen von Möltenort<br />

oder den Friedrichsorter Leuchtturm.<br />

In Laboe angekommen, lohnt sich der<br />

Ausstieg für einen Spaziergang zum Museums-U-Boot<br />

oder ein Fischbrötchen<br />

im Laboer Hafen. Vor der Laboer Küste<br />

mit dem beeindruckenden Marine-<br />

Ehrenmal wendet der Kapitän. Auf der<br />

Rückfahrt tuckert die „Schilksee“ mit ihren<br />

gemütlichen 20 Stundenkilometern<br />

an Holtenau vorbei. Hier befinden sich<br />

der berühmte kleine Leuchtturm, die<br />

alten Tradtitionssegler am Thiessenkai,<br />

das knallorangefarbene Lotsenschiff<br />

oder die riesigen Schleusenanlagen des<br />

Nord-Ostsee-Kanals – Highlights so<br />

weit das Auge reicht. Das große Finale<br />

der Fahrt ist Kiels Flaniermeile, die Kiellinie,<br />

mit ihren Restaurants, zum Picknick<br />

einladenden Grünflächen und natürlich<br />

dem schleswig-holsteinischen Landtag.<br />

Hier tummeln sich bei gutem Wetter viele<br />

Kieler*innen und Besucher*innen, um<br />

ein Eis oder Fischbrötchen zu schlemmen,<br />

für eine Abkühlung in die Förde zu<br />

springen oder einfach Kiels maritimes<br />

Flair und die Meerluft zu genießen. Wenn<br />

der Dampfer dann wieder am Bahnhofsanleger<br />

festmacht und man den ersten<br />

Fuß aufs Festland setzt, kann es bei dem<br />

einen oder anderen noch ein klein wenig<br />

schaukeln – eine schöne Erinnerung!<br />

Wann: Mai bis Oktober täglich<br />

um 11, 13, 15 Uhr Abfahrt vom<br />

Anleger Bahnhofsbrücke<br />

Preis: 15 Euro<br />

Infos und Buchungen unter<br />

www.kiel-sailing-city.de/angebote<br />

SoSe <strong>2021</strong>


072<br />

KIELE R LEB E N<br />

SHOP SECOND HAND – DO DOUBLE WELL<br />

Kiel hat ein paar echte Perlen zu bieten, was den Einkauf von Second Hand Kleidung angeht.<br />

Damit spart ihr nämlich nicht nur Geld, sondern auch CO2-Ausstoß, der bei der Produktion von<br />

neuer Kleidung entsteht. Wir zeigen euch, wo ihr mit gutem Gewissen shoppen könnt.<br />

individuell<br />

Bremerstraße 9<br />

Infos und aktuelle<br />

Öffnungszeiten unter<br />

www.individuell-kiel.de<br />

Goldkleid<br />

Gutenbergstraße 4<br />

Infos und aktuelle<br />

Öffnungszeiten unter<br />

www.goldkleid.de<br />

Proseco<br />

Willestraße 3<br />

Aktuelle Infos und<br />

Öffnungszeiten unter<br />

www.prosecosecondhand.de<br />

GOLDKLEID<br />

Betritt man den kleinen Laden in der Gutenbergstraße,<br />

hat man das Gefühl, in der Zeit<br />

zurückgefallen zu sein. Von der Wand leuchten<br />

euch eine rote Tapete mit goldener Verzierung<br />

an, das Sofa in einem mintfarbenen<br />

Ton räkelt sich vor dem Tresen, auf dem eine<br />

alte Kasse steht. Lavendel steckt in einer<br />

alten Vase, überall auf den Kleiderständern<br />

hängt skandinavisch angehaucht Mode. Seit<br />

über sechs Jahren ist es der größte Wunsch<br />

von Inhaberin Anna, Frauen glücklich zu<br />

machen und das abseits von jeglicher Massenware.<br />

Der charmante Laden überzeugt<br />

durch Wohnzimmeratmosphäre und punktet<br />

mit Gemütlichkeit. Die Marken hier sind zu<br />

98% aus Skandinavien, beispielsweise gibt<br />

es Noa Noa, Saint Tropez oder auch mal ein<br />

Kleid von Odd Molly für 40 Euro statt 400<br />

Euro. Außerdem: Eine tolle Auswahl an<br />

Accessoires und Taschen.<br />

PROSECO<br />

Bei ProSeco freut sich das Team immer darauf,<br />

euch den einen oder anderen Wunsch<br />

zu erfüllen. Die Gemütlichkeit und die besondere<br />

Note, die hier herrschen, sind deutlich<br />

zu spüren, denn „Slow Shopping “ ist das<br />

Motto. Der aufgeräumte, ordentliche Laden<br />

verzaubert mit kostbaren Kleinigkeiten<br />

und großen Markennamen. Nach Größen<br />

(34-44) und Themen sortiert, findet ihr hier<br />

viele ausgewählte Teile. Das Konzept: Hochpreisige<br />

(Design)-Stücke, die nicht älter als 2<br />

Jahre sein sollten. Unter den Namen, die hier<br />

an der Stange hängen, finden sich Jil Sander,<br />

Bogner und auch den einen oder anderen roten<br />

Louboutin hatten sie hier schon zu Gast.<br />

Neben den Kleidungsstücken sind die wirklich<br />

hochwertigen Taschen das i-Tüpfelchen.<br />

INDIVIDUELL<br />

Fein säuberlich, nach Farbe sortierte Kleidung<br />

und liebevoll platzierte Accessoires<br />

findet ihr bei Individuell. Das Geschäft übernahm<br />

Inhaberin Nastja aus voller Überzeugung,<br />

ihren Kundinnen und Kunden möchte<br />

sie gerne neue Ansätze vermitteln und nachhaltige<br />

Möglichkeiten aufzeigen – auch im<br />

Kleinen. Das zieht sie durch, bis zu den Visitenkarten,<br />

die nämlich aus recycelten Shirts,<br />

dem „Abfall“ der Produktion, bestehen. Cool<br />

und nachhaltig bis ins kleinste Detail!<br />

MAXI<br />

Die absolute Empfehlung für alle Frauen mit<br />

Figur ist die MAXI Second-Hand-Boutique<br />

in der Holtenauer Straße. Hier gibt es wirklich<br />

tolle, neuwertige Second-Hand-Mode<br />

ab Größe 42 bis zu Größe 58/60. Schöne<br />

Accessoires, Taschen, Schuhe, Stiefel und<br />

edler Modeschmuck runden das Angebot ab.<br />

Besser shoppt man nicht!<br />

Holtenauer Straße 204<br />

Infos und aktuelle Öffnungszeiten unter<br />

www.maxi-kiel.de<br />

Fotos: Olga Strelnikova / iStock / Getty Images Plus<br />

SoSe <strong>2021</strong>


073<br />

Auf<br />

den Spuren<br />

des Kalten<br />

Krieges<br />

in Schleswig-Holstein<br />

Glückslokal<br />

Lorentzendamm 6-8<br />

Infos und aktuelle<br />

Öffnungszeiten unter<br />

www.glueckslokal.de<br />

Snippsche Deern<br />

Eichstraße 9, Gettorf<br />

Infos und aktuelle<br />

Öffnungszeiten unter<br />

www.snippschedeern.de<br />

GLÜCKSLOKAL<br />

Auf dem Gelände der Alten Mu wurde mit dem<br />

Glückslokal ein Ort geschaffen, an dem man<br />

Kleidung schenken kann und geschenkt bekommt,<br />

statt sie neu zu kaufen. Für alle gibt<br />

es die passenden Dinge – und auch verrückte.<br />

Um mitzumachen, könnt ihr euch vor Ort beim<br />

Glückslokal e. V. anmelden, Kleidung abgeben<br />

und selbst mitnehmen geht dann immer, wenn<br />

geöffnet ist. Wichtig ist, dass die Sachen, die<br />

ihr abgeben möchtet sauber und heil sind. Bei<br />

der Mitnahme gilt die 3-Teile-Regel: Pro Besuch<br />

könnt ihr euch drei Teile aussuchen, egal ob Kaffeetasse,<br />

neue Pumps oder Winterjacke.<br />

SNIPPSCHE DEERN<br />

Auch etwas außerhalb von Kiel könnt ihr fündig<br />

werden. In Gettorf bei Snippsche Deern trefft<br />

ihr auf eine nette Inhaberin, schicke Mode und<br />

ebenso tolle Schuhe. Dabei ist es das Konzept<br />

der Mischung aus Neuware und Second Hand<br />

Mode, die so begeistert. Nachdem zunächst nur<br />

Second Hand Ware über den Ladentisch ging,<br />

wurde das Sortiment nach und nach mit Neuware<br />

verschiedenster Labels aus dem Norden<br />

erweitert. Modern und keck – so lieben wir nachhaltiges<br />

Shopping.<br />

Sonderausstellung<br />

Ab 30.3.<strong>2021</strong><br />

freilichtmuseum.sh<br />

SoSe <strong>2021</strong>


074<br />

KIELE R LEB E N<br />

Foto: gorodenkoff / iStock / Getty Images Plus<br />

TREND WOHNPROJEKTE<br />

WOHNT IHR NOCH ODER<br />

LEBT IHR SCHON?<br />

Wohnungsnot, steigende Mietpreise,<br />

Patchworkfamilien oder Alleinerziehende,<br />

der Blick aufs Geld oder auf die Gesamtsituation<br />

sowie viele weitere Faktoren tragen<br />

dazu bei, dass die Wohnsituation aktuell<br />

so vielfältig ist, wie nie zuvor. Früher war<br />

es total normal, mit vielen Generationen<br />

unter einem Dach zu leben, heute bekommt<br />

der eine oder die andere schon die<br />

Krise, wenn sie sich die Küche in einer WG<br />

teilen müssen. Und während die einen urban<br />

und am liebsten im pulsierenden Kern<br />

der Stadt wohnen möchten, zieht es andere<br />

zurück aufs Land. Die Frage nach dem<br />

„Wie möchte ich wohnen?“ ist so groß wie<br />

nie, die Ansätze, Ideen und Umsetzungen<br />

bunt und ideenreich. Wir zeigen euch, was<br />

in Kiel und Umgebung bereits realisiert<br />

wurde. Wer weiß, vielleicht ist ja auch für<br />

euch etwas dabei?<br />

Stellt ihr euch auch des Öfteren die Frage, wie ihr jetzt oder auch<br />

in Zukunft leben wollt? Damit seid ihr nicht allein. Daher wollen<br />

wir wissen: Sind Wohnprojekte DIE Lösung?<br />

ANSCHARPARK<br />

Der Anscharpark mitten in Kiel, mit seinem<br />

großartigen alten Baumbestand, bietet<br />

nicht nur einen weitläufigen Park, sondern<br />

auch eine schicke Mischung aus Alt- und<br />

Neubeuten, die nun eine circa 6.000 qm<br />

große Wohn- und Nutzfläche bereithalten.<br />

Die einzelnen Gebäude wurden über<br />

Hausgemeinschaften organisiert, wobei<br />

sich von Anfang an gemeinschaftliche und<br />

nachbarschaftliche Strukturen bildeten,<br />

die später im gemeinsamen Alltag weiterentwickelt<br />

werden. Nach Abschluss<br />

der Baumaßnahmen ist eine gelungene<br />

Mischung aus Wohnen und Arbeiten entstanden,<br />

die soziale, künstlerische und<br />

kulturelle Betätigung ermöglicht und dem<br />

Mehrgenerationen-Wohnen und betreutem<br />

Wohnen Raum gibt. Infos unter<br />

www.anscharpark.de<br />

DAS ROCKT:<br />

• Atelierhaus<br />

• großer Park<br />

• eigene Gestaltungsmöglichkeiten<br />

SoSe <strong>2021</strong>


075<br />

TORFWIESEN-AU<br />

Farbenfroh, strandnah, stadtnah und dabei<br />

auch noch mit einem Hauch Skandinavien.<br />

Die Siedlung am Rand von Neuheikendorf<br />

ist ideal für alle: Menschen verschiedener<br />

Generationen können hier miteinander<br />

leben und dank der flexiblen Wohnformen<br />

das finden, was sie suchen. Eine Mischung<br />

aus aus genossenschaftlichen Mietwohnungen<br />

und Eigentumswohnungen. Mehr<br />

gibts unter www.torfwiesen-au.de.<br />

KIELE R LEB E N<br />

DAS ROCKT:<br />

• viele Ökobaustoffe<br />

• 20 Minuten zum Strand<br />

• Holzterrasse, Obstwiesen<br />

und Gemüsegarten<br />

KÖNIGSMOOR<br />

In Mönkeberg findet ihr das genossenschaftliche<br />

Wohnprojekt mit 37 Wohnungen,<br />

bei dem vor allem der generationsübergreifende<br />

Aspekt im Mittelpunkt<br />

steht. Das bedeutet, ganz egal ob Jung, ob<br />

Alt, ob Single oder Alleinerziehend oder<br />

eine ganze Familie, hier finden alle ihren Platz.<br />

Eine Besonderheit ist der Genossenschaftsansatz,<br />

der allen ein lebenslanges Wohnrecht<br />

ermöglicht. Mehr Infos unter<br />

www.koenigsmoor.net<br />

DAS ROCKT:<br />

• barrierefrei und kinderfreundlich<br />

• großer Gemeinschaftsgarten<br />

Was meint ihr?<br />

Sind Wohnprojekte die Wohnform<br />

der Zukunft? Könnt ihr euch das<br />

vorstellen? Wir freuen uns auf eure<br />

Meinung! Schreibt einfach eine Mail an<br />

r.dabringer@falkemedia.de<br />

kieler-volksbank.de/vr-studi<br />

VR-Studi -<br />

Konto to Go<br />

Banking immer<br />

überall<br />

Meine PowerBank<br />

Weltentdecker - smarte Banking-Pakete<br />

für hier und unterwegs. Mit dem<br />

Studi-Konto der perfekte Mix für<br />

Catalina Gomez und Franziska Wellnitz.<br />

SoSe <strong>2021</strong><br />

• Neu: 0,00 € für‘s<br />

Konto inkl. kostenloser<br />

Gold-Kreditkarte<br />

• 500 € Sofortdispo<br />

• Kostenfreie Geldabhebungen<br />

im<br />

Ausland


076<br />

KIELE R LEB E N<br />

Advertorial<br />

LÄNDLICH UND MITTENDRIN<br />

Ruhig wohnen, entspannt studieren und das Leben genießen – das könnt ihr im<br />

modernen Studentenwohnheim in Altenholz.<br />

Wer sich konzentriert dem Studium widmen<br />

möchte, findet beim Westside Living in Altenholz<br />

die perfekte Alternative zum klassischen<br />

Studileben in der Stadt. In der dörflichen<br />

Ruhe könnt ihr euch mit wenig Ablenkung<br />

zurückziehen und für Klausuren pauken, seid<br />

aber gleichzeitig nicht vom Leben abgeschnitten.<br />

Altenholz hat alles, was ihr im Alltag<br />

braucht und das ist sogar fußläufig erreichbar.<br />

Dank der guten Anbindung gelangt ihr<br />

mit dem Auto in 10 Minuten an die Christian-<br />

Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und die<br />

Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung<br />

(FHVD) ist sowieso direkt gegenüber.<br />

Auf den Rasenflächen des Wohnheims treffen<br />

sich Studierende für einen netten Abend am<br />

Grill oder zu einer kleinen After-Klausuren-<br />

Party.<br />

In den modern gestalteten Wohngebäuden<br />

mit hochwertiger Ausstattung müsst ihr auf<br />

nichts verzichten, was ihr von zu Hause kennt.<br />

Die Zimmer sind mit Schreibtisch, Fernseher,<br />

Schrank und einem gemütlichen Boxspringbett<br />

ausgestattet und in der Küche steht alles<br />

bereit, was für Kochexperimente nötig ist.<br />

Viel Grün und gleichzeitig genug Platz für<br />

das Auto bietet das Studentenwohnheim in<br />

Altenholz<br />

Studium mit bester Aussicht – die Zimmer im<br />

Westside Living sind mit großen Fenstern und<br />

Balkonen ausgestattet<br />

SoSe <strong>2021</strong>


077<br />

KIELE R LEB E N<br />

PARKEN & ANBINDUNG<br />

Die Apartments liegen am Rand von<br />

Altenholz, sodass ihr zum Beispiel die CAU<br />

in 10 Autominuten ohne Probleme und<br />

mit wenigen Ampeln erreicht. Zwischen<br />

den Gebäuden befinden sich ausreichend<br />

Parkplätze, sodass es zum Auto nie weit<br />

ist. Wer es sportlicher mag, schwingt sich<br />

aufs Rad und ist lockere 30 Minuten später<br />

bei der CAU. Bei Bedarf befindet sich<br />

eine Station mit Bikes der Sprottenflotte<br />

direkt um die Ecke auf dem Parkplatz<br />

vom IT-Dienstleister Dataport. Kleiner<br />

Hinweis für Radelnde: Die Hochbrücke<br />

hat es in sich! Die kleine Kanalfähre<br />

zwischen Holtenau und Wik ist eine super<br />

Alternative, wenn mal mehr Zeit ist. Für die<br />

Drahtesel sind überdachte Außenplätze<br />

mit Fahrradbügeln vorgesehen, um sie<br />

sicher abzuschließen.<br />

ALLES VOR ORT<br />

Das charmante Altenholz liegt auf der nördlichen Seite des Kanals und<br />

ist über die B 503 in Richtung Norden und Süden perfekt angebunden.<br />

Das Einkaufszentrum ist in 5 Minuten fußläufig zu erreichen und<br />

bietet euch Supermarkt, Eisdiele, Apotheke sowie eine Postfiliale und<br />

direkt gegenüber lässt sich im Steakhouse herzhaft schlemmen. Auch<br />

Dönerladen, Grieche, Pizzeria und mehrere Discounter befinden sich<br />

in Altenholz. Das Restaurant Heimspiel im THW Leistungszentrum<br />

serviert leckeres Mittagessen für kleines Geld – auch vegetarisch. Die<br />

nächste Bushaltestelle ist nur 200 m entfernt und diverse Busverbindungen<br />

bringen euch in die Stadt, zur Uni oder an den Strand.<br />

Hier ist also fast alles inklusive, auch die<br />

Betriebskosten. Wer das erste Mal von zu<br />

Hause auszieht, muss hier gar keine Bedenken<br />

haben. Das Team von Westside Living<br />

bietet einen Rundum-Service mit individueller<br />

Wohnberatung, freundlichem Service und<br />

Hilfe in jeder Lebenslage. Zur Not auch beim<br />

Reifenflicken.<br />

Für die sportliche Komponente sorgen die<br />

Nachwuchsgenerationen von Holstein Kiel<br />

und THW, denn das Westside Living ist offizieller<br />

Wohnpartner der beiden Vereine. Und<br />

das hat seinen guten Grund: Die Trainingshalle<br />

des THW befindet sich ebenso wie das<br />

Fitnessstudio FIT Functional Training direkt<br />

nebenan. Wer gerne joggen geht, kann dies<br />

auf den unzähligen Feldwegen rund um Altenholz<br />

tun. Zum Entspannen und Durchatmen<br />

zieht es im Sommer viele Studierende an die<br />

Strände in Schilksee und Friedrichsort.<br />

SoSe <strong>2021</strong>


078<br />

KIELE R LEB E N<br />

Advertorial<br />

SO WOHNT IHR:<br />

ALL INKLUSIVE<br />

Die großen Grünflächen um die Gebäude herum laden im Sommer zu Grillabenden oder<br />

zu einem Mittagsstündchen unter freiem Himmel ein. Mit vom Tischler gefertigtem Möbeln<br />

und einem Fernseher könnt ihr euch vom Einzug an pudelwohl fühlen. Nur Bettzeug<br />

und Kleidung müsst ihr mitbringen. In den hochwertigen Einbauküchen könnt ihr dank<br />

Kaffeemaschine, Geschirr, Pfannen und Töpfen direkt eure Kochkünste zeigen. Alle<br />

Zimmer sind mit einem leistungsfähigen Glasfaseranschluss versehen, der beim Einzug,<br />

ebenso wie der Stromanschluss, bereits angemeldet ist. Die Betriebskosten sind im Preis<br />

inbegriffen. Auch Waschmaschine und Trockner stehen bereit.<br />

VIP<br />

ZIMMER IN EINER 2ER-WG (insgesamt 36 m²)<br />

• hochwertig eingerichtetes Zimmer mit Boxspringbett,<br />

Schreibtisch, Schrank, TV und Balkon<br />

• gemeinsame Küche mit kompletter Ausstattung<br />

• modernes Duschbad mit großem Spiegel und Fenster<br />

Monatsmiete: 490 Euro inkl. aller Nebenkosten<br />

Westside Living ist offizieller<br />

Wohnpartner vom<br />

THW und Holstein Kiel<br />

„Ich spiele parallel zu meinem<br />

Studium bei den THW Junioren<br />

und von meinem Zimmer aus<br />

sind Trainingshalle und Fachhochschule<br />

direkt in der Nähe.<br />

In meiner Freizeit zocke ich<br />

mit meinen Kumpels aus dem<br />

Wohnheim oder wir fahren nach<br />

Schilksee an den Strand.“<br />

Kjell Gildner, studiert Polizeivollzugsdienst<br />

an der FHVD, wohnt seit<br />

2 Jahren im Westside Living<br />

„Ich bin hierher gezogen,<br />

weil ich nicht direkt in der Stadt<br />

wohnen, aber trotzdem schnell<br />

bei der Uni sein wollte. Die Anbindung<br />

ist echt gut. Und wenn<br />

wir im Sommer an den Strand<br />

wollen, müssen wir auch nicht<br />

weit fahren.“<br />

EINZELAPARTMENT (insgesamt 16 m²)<br />

• vollausgestattetes Zimmer mit Boxspringbett, Schreibtisch,<br />

Schrank und TV<br />

• modernes Duschbad mit großem Spiegel und Fenster<br />

• Gemeinschaftsküche auf jeder Etage mit kompletter<br />

Ausstattung<br />

Monatsmiete: 450 Euro inkl. aller Nebenkosten<br />

Johanna Holst, studiert BWL an der<br />

CAU, wohnt seit 2 Jahren im Westside<br />

Living<br />

SoSe <strong>2021</strong>


079<br />

ZIMMER IN EINER 4ER-WG (insgesamt 65 m²)<br />

• hochwertig eingerichtetes Zimmer mit Boxspringbett,<br />

Schreibtisch, Schrank, TV und Balkon<br />

• gemeinsame Küche mit kompletter Ausstattung<br />

• modernes Duschbad mit großem Spiegel und Fenster<br />

Monatsmiete: 390 Euro inkl. aller Nebenkosten<br />

KIELE R LEB E N<br />

BESTER SERVICE<br />

„Ich wohne mit drei anderen<br />

Studentinnen in einer 4er-WG<br />

und fühle mich hier in Altenholz<br />

total wohl. Ich kann mich jederzeit<br />

zum Lernen zurückziehen,<br />

bin aber auch nie alleine. Meine<br />

Mitbewohnerinnen und ich kochen<br />

gerne zusammen und bei<br />

gutem Wetter machen wir es uns<br />

vor unserem Haus im Grünen<br />

gemütlich.“<br />

Lena Moritzen, studiert Deutsch<br />

und Geographie auf Lehramt an der<br />

CAU, wohnt seit dem letzten Sommer<br />

im Westside Living<br />

Das Büro vom Westside Living steht<br />

euch bei allen Fragen rund ums Wohnen<br />

– oder wenn ihr einfach nicht<br />

mehr weiter wisst – zur Seite. Die<br />

Mitarbeiter*innen nehmen eure Pakete<br />

an, wenn ihr nicht da seid und ihr werdet<br />

direkt beim Einzug an die Hand genommen.<br />

Um die Anmeldung von Strom<br />

und Internet müsst ihr euch überhaupt<br />

nicht kümmern. Alles ist direkt beim<br />

Einzug vorhanden. Ist mal eine Glühbirne<br />

kaputt oder ähnliches, sagt ihr<br />

einfach Bescheid und schon kommt der<br />

Hausmeister.<br />

Sportliche Rabatte<br />

Neben dem Wohnheim steht mit dem<br />

FIT Functional Studio direkt vor Ort<br />

eine Möglichkeit für den sportlichen<br />

Ausgleich zur Verfügung.<br />

DER WEG ZUM<br />

EIGENEN ZIMMER<br />

Auf der Website www.studentenwohnheim-kiel.de<br />

findet ihr alle wichtigen<br />

Infos zu den Apartments. Wenn ihr Fragen<br />

habt, meldet euch einfach telefonisch<br />

beim Westside Living-Team, das<br />

eure Wohnwünsche je nach Verfügbarkeit<br />

umsetzt. Die Zimmer könnt ihr sowohl<br />

über einen längeren Zeitraum als<br />

auch nur für ein paar Monate mieten.<br />

Westside Living<br />

Rehmkamp 3–17, Altenholz<br />

Tel.: (0431) 55 60 72 90<br />

www.studentenwohnheim-kiel.de<br />

SoSe <strong>2021</strong>


080<br />

KIELE R LEB E N<br />

WOHNGEMEINSCHAFT ALS LEBENSENTWURF<br />

ZUHAUSE IST, WO VIELE SIND<br />

Viele Studierende teilen sich die Miete während des Studiums wohl aus Kostengründen. Diese XXL-WG<br />

möchte jedoch langfristig unter einem Dach leben, den Alltag teilen und Wohnraum neu gestalten.<br />

Eine gemütliche und liebevolle<br />

Einrichtung ihres Zuhauses ist den<br />

Bewohner*innen wichtig<br />

Ein frisch aufgebrühter Kaffee steht auf der<br />

Kücheninsel, man hört das leise Klimpern<br />

einer Gitarre aus einem Zimmer. Sobald die<br />

ersten Sonnenstrahlen in den großen Garten<br />

scheinen, sitzt jemand draußen auf einer<br />

selbstgebauten Bank. Man trifft sich mal zufällig,<br />

mal geplant zum gemeinsamen Essen<br />

und sinniert über das Leben. An Begegnung,<br />

Austausch und sozialer Interaktion, die in diesen<br />

Zeiten zu Mangelware geworden sind, fehlt<br />

es den sieben Mitbewohner*innen dieser WG<br />

nicht. Sophie, Sanna, Caro, Lukas, Alina, Tim<br />

und Hannes haben sich in Kiel-Hassee ihren<br />

langersehnten Traum vom Leben in Gemeinschaft<br />

erfüllt. Ihr großes Haus im Grünen ist<br />

für sie nicht nur ein zweckmäßiger Kompromiss,<br />

sondern ein alternatives Wohn- und Lebenskonzept<br />

– eine Vision. Aber von vorn:<br />

In ihrer siebenköpfigen WG fühlen sich Caro,<br />

Sanna (vorn), Sophie und Lukas (hinten) richtig wohl<br />

und genießen den Frühlingsbeginn in ihrem Garten<br />

DER GLÜCKSGRIFF<br />

In einem großen Haus zu leben, dort einen<br />

Gemüsegarten zu pflegen und während langer,<br />

warmer Sommernächte in der Hängematte zu<br />

liegen – das klingt unbezahlbar für ein studentisches<br />

Monatseinkommen und nach einem<br />

Traum, der für junge Menschen erst Jahre<br />

nach dem Studium mit der Finanzierung des<br />

Eigenheims in Erfüllung geht. Die Idee, sich<br />

räumlich zu vergrößern, die Annehmlichkeiten<br />

der Großstadt mit ihren Bars, Cafés, Clubs<br />

und Einkaufsmöglichkeiten zwar in Anspruch<br />

nehmen zu können und dennoch die Ruhe des<br />

„Landlebens“ zu genießen, entstand für Sophie<br />

und Caro bereits vor einigen Jahren.<br />

Für die beiden Freundinnen, die schon<br />

seit 2<strong>01</strong>4 gemeinsam in einer WG am Kieler<br />

Südfriedhof lebten, klang ihre Vision eines<br />

größeren, gemeinschaftlichen Wohnprojektes<br />

allerdings lange Zeit nach Zukunftsmusik.<br />

Doch es hielt sie nicht davon ab, sich mit dem<br />

Immobilienangebot in Kiel zu beschäftigen.<br />

SoSe <strong>2021</strong>


081<br />

Auf diesem Wege stolperte Sophie über<br />

eine Anzeige und verliebte sich sofort in den<br />

großen Altbau in Hassee. So fiel die Entscheidung,<br />

sich einfach mal bei den Vermietern<br />

zu melden, auch wenn es sich zu diesem<br />

Zeitpunkt noch eher nach einer Schnapsidee<br />

anfühlte – aber „angucken kostet ja nichts.“<br />

Mit genauerer Überlegung, Errechnung aller<br />

Kosten, dem Umschauen nach weiteren<br />

Mitbewohner*innen im Freundeskreis und einem<br />

sehr wohlwollenden Vermieter-Ehepaar,<br />

schien das Undenkbare plötzlich möglich zu<br />

werden. Ihren damaligen Mitbewohner Lukas<br />

konnten sie ebenfalls von der Idee überzeugen,<br />

sie auf ihrem Weg zu begleiten, sodass<br />

die Dreier-WG ihre damalige Wohnung kündigte<br />

und im September 2<strong>01</strong>9 mit vier weiteren<br />

Mitbewohner*innen ihren Traum vom<br />

Wohnen zur Realität machte.<br />

In der Gemeinschaftsküche<br />

begegnet man sich häufig zu<br />

einem gemeinsamen Essen<br />

KIELE R LEB E N<br />

„Sich einen Herzenswunsch<br />

zu erfüllen,<br />

erfordert etwas Mut<br />

und immer einen<br />

ersten Schritt“,<br />

sagt Sophie.<br />

Fotos: Sebastian Schulten<br />

Die Studierenden aus den Bereichen<br />

Kunst, Philosophie und Medien leben in<br />

ihrem Haus mit sieben Zimmern auf vier<br />

Stockwerken. Auf jeder Etage teilen sich die<br />

Bewohner*innen jeweils ein Badezimmer. Außerdem<br />

gibt es ein gemeinschaftliches Wohnzimmer,<br />

sowie eine Küche für alle.<br />

„In Gemeinschaft finde ich so viel Frieden<br />

innerhalb des Zusammenlebens, des Teilens,<br />

Auch wichtig:<br />

der persönliche Rückzugsort<br />

des Austausches. Eine große Familie sein,<br />

das ist es, was ich dabei fühle“, sagt Sophie.<br />

Das Konzept ihres Zusammenlebens ist für<br />

die Bewohner*innen ein alternativer Ansatz:<br />

Teilen von Ressourcen ermöglicht jedem Einzelnen<br />

einen wunderschönen, großzügigen<br />

und dabei bezahlbaren Wohnraum, mit den<br />

zusätzlichen Benefits – wie die soziale Interaktion,<br />

das von- und miteinander Lernen und<br />

Inspiration, die eine Gemeinschaft mit sich<br />

bringt. Ein Leben mit vielen Menschen birgt<br />

aber natürlich auch mal Konflikte und Herausforderungen,<br />

die gemeistert werden wollen.<br />

„Eine offene Kommunikation, Respekt vor<br />

Bedürfnissen und Kompromissbereitschaft<br />

ist uns wichtig“, sagt Sanna.<br />

Sie bauen und werkeln gern im gemeinsamen<br />

Garten, treffen sich einmal wöchentlich<br />

zum Abendessen oder verbringen manchmal<br />

Abende an der selbstgebauten Feuerstelle.<br />

Hund Frida und Kater Filou sind nicht weit<br />

weg, wenn sich einige Bewohner*innen im<br />

Wohnzimmer treffen, um einen Film zu schauen.<br />

Entsprechende Filmvorschläge werden<br />

darüber hinaus an einer Kreidetafel kommuniziert,<br />

genauso wie fehlende Lebensmittel,<br />

die es zu besorgen gilt.<br />

JANOSH LÄSST GRÜSSEN<br />

„Oh wie schön ist Panama“ ist die Geschichte<br />

des Comiczeichners Janosch, in welcher der<br />

kleine Tiger und der kleine Bär ihre sieben<br />

Sachen packen und nach Panama reisen – das<br />

Land ihrer Träume. Nachdem sie eine Weile<br />

gewandert sind, kommen sie schließlich wieder<br />

Zuhause an. Sie finden ihren Wegweiser<br />

mit der Aufschrift „Panama“ und glauben deshalb,<br />

im Land ihrer Träume angekommen zu<br />

sein. „Alles eine Frage der Perspektive“, sagt<br />

Sanna und begründet so die Installation eines<br />

kleinen „Panama“-Schilds im Garten des Hauses.<br />

Übrigens sucht die siebenköpfige WG ab<br />

diesem Sommer einen neuen Mitbewohner:<br />

er sollte männlich sein, weil die Damen in der<br />

Überzahl sind und sich natürlich von dieser Art<br />

des Zusammenlebens angesprochen fühlen.<br />

Kontakt zu Sophie per Mail an mariesophie<br />

bauer@gmx.net.<br />

Von Sebastian Schulten


082<br />

KIELERLEBEN<br />

40 JAHRE HANSA48<br />

GROSSE KLAPPE UND<br />

VIEL DAHINTER<br />

Eigentlich sollte „die Hansa“ bereits 1981<br />

abgerissen werden. Genau 40 Jahre später<br />

erinnert die Chronik des Kulturzentrums an<br />

ihre bewegenden Geschichten.<br />

Mit der Besetzung des Gebäudes in der<br />

Hansastraße 48 widersetzten sich die<br />

Kieler*innen gegen dessen Abriss durch<br />

die Wankendorfer Baugenossenschaft<br />

Sie ist Veranstaltungsort, Kulturzentrum und Zuhause gleichermaßen.<br />

Auf dem Grundstück in der Hansastraße 48 tummeln sich die<br />

Fahrradselbsthilfe, der Kinderladen, die Druckerei, die Kneipe Sponti<br />

Hansa und der Infoladen – und das seit genau 40 Jahren. Für viele<br />

Menschen ist „die Hansa“ wohl außerdem nicht nur Heimat, sondern<br />

auch Zufluchtsort und Begegnungsstätte zugleich. Sie ist ein Kommunikationszentrum,<br />

welches Anfang der 80er Jahre im Zusammenhang<br />

der Besetzerbewegung von einer Gruppe Kieler*innen zunächst<br />

vereinnahmt und in der Folge mit Leben gefüllt wurde. In ihrer Chronik<br />

„Hansa 48 seit 1981. Aus den ersten 40 Jahren“ haben sich nun Hansjörg<br />

Buss und Andreas Langmaack der Entstehungsgeschichte der<br />

Kieler Instanz gewidmet.<br />

SoSe <strong>2021</strong>


Auf dem Hof in der Hansastraße 48 herrscht<br />

schon in den frühen Jahren nach der<br />

Besetzung reges Treiben<br />

083<br />

KIELERLEBEN<br />

IM ZEITRAFFER-TEMPO<br />

Als sich der gemeinnützige Verein im November<br />

2<strong>01</strong>9 traf, um die Inhalte und das Programm<br />

für das anstehende Jubiläum <strong>2021</strong><br />

zu besprechen, war nur die Rede von einer<br />

Veranstaltung zur Ehren des Kulturzentrums.<br />

Jan-Hinnerk Wittmershaus, Verantwortlicher<br />

des Kulturbüros der Hansa überlegte sich gemeinsam<br />

mit Charlotte Spieler, Mitglied des<br />

Vereins, eine Chronik für das runde Jubiläum<br />

anfertigen zu lassen. Sie gaben den Impuls<br />

für das 290 Seiten umfassende Werk, das<br />

nur 16 Monate später erscheinen sollte. „Uns<br />

war wichtig, dass sich jemand mit der Chronik<br />

befasst, der einen gewissen Blick für das<br />

gesamte Projekt hat“, sagt Charlotte Spieler,<br />

die das Grundstück seit 1985 bewohnt. Sie<br />

schrieben das Buchprojekt öffentlich aus<br />

und erhielten insgesamt sechs Bewerbungen<br />

von möglichen Autor*innen. Die Wahl fiel<br />

schließlich auf die Historiker Dr. Hansjörg<br />

Buss und Andreas Langmaack. „Sie bringen<br />

einerseits den beruflichen Hintergrund mit<br />

und haben andererseits persönlichen Bezug<br />

zur Hansa 48, der für uns von vorn herein für<br />

dieses Projekt im Vordergrund stand“, sagt<br />

Wittmershaus.<br />

UNMENGEN AN MATERIAL<br />

Langmaack, der bereits 2<strong>01</strong>4 seine Magisterarbeit<br />

an der Christian-Albrechts-Universität<br />

zu Kiel zum Thema Hausbesetzerkultur<br />

im Zusammenhang der Geschehnisse in<br />

der Hansastraße verfasste, erwies sich als<br />

Glücksfall für die Entstehung der Chronik. Neben<br />

dem Quellenstudium führten die beiden<br />

Historiker viele Gespräche mit ehemaligen<br />

und aktuellen Bewohner*innen. „Viele Geschichten<br />

rund um die Hansa48 haben es<br />

in die Chronik geschafft – jedoch nicht alle.<br />

Einige haben lediglich eine kurze Erwähnung<br />

gefunden, andere konnten und mussten wir<br />

ausführlicher darstellen“, sagt Langmaack,<br />

der sich vor allem über eine gut sortiertes<br />

Archiv der Hansa freuen durfte. „Das Material<br />

war sehr gut sortiert und archiviert. Das<br />

macht die Arbeit einfacher.“ Neben dem<br />

Privatarchiv des Vereins arbeiteten die Historiker<br />

mit den Quellen aus dem Archiv der sozialen<br />

Bewegung in der Schweffelstraße – und<br />

wurden fündig.<br />

„Die Geschichte der Hansa48 ist nicht<br />

als singuläres Ereignis, sondern als ein<br />

Ergebnis einer Epoche zu verstehen.“<br />

Das Buchcover der Jubiläums-Chronik von<br />

Hansjörg Buss und Andreas Langmaack<br />

Sie erzählen die Geschichte der Hansa seit<br />

ihren Anfängen, als die Wankendorfer Baugenossenschaft<br />

das Objekt gekauft hatte und<br />

die Gebäude abreißen wollte, um dort Wohnungen<br />

zu bauen. Von Anfang an sorgten die<br />

Besetzer*innen dafür, dass die Öffentlichkeit<br />

informiert und einbezogen wurde. Es wurden<br />

viele kulturelle und politische Veranstaltungen<br />

angeboten, Kino, Musik, Lesungen und<br />

Bewirtung. Es gab eine Druckerei, eine Fahrrad-<br />

und eine Autoselbsthilfewerkstatt. Der<br />

Kontakt zur Nachbarschaft wurde gesucht.<br />

Charlotte Spieler lebt in ihrer Wohnung auf<br />

dem Gelände der Hansa bereits seit 1985.<br />

„Ich finde es toll, die Möglichkeit zu haben,<br />

sich hier zu entfalten“, sagt die ehemalige<br />

Rechtsanwältin in Pension.<br />

„Es ist für mich ein Lebensmodell, dass in<br />

Kontrast zur öden Juristenlandschaft steht.“<br />

Es sind Stimmen, wie ihre, die Buss und Langmaack<br />

in ihrer Chronik Gehör verschaffen. Es<br />

geht ihnen um Einblicke in eine Kieler Kulturinstanz,<br />

die ohne den Aktivismus der 80er<br />

Jahre heute nicht mehr existieren würde.<br />

„Wenn das Material lückenhaft war,<br />

war Charlotte sehr hilfreich, die<br />

seit den Anfängen der Hansa als Wohnund<br />

Kulturzentrum alles erlebt hat.“<br />

Charlotte Spieler ist darüber hinaus Sprecherin<br />

für das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum.<br />

Für eine Besetzung würden ihr aus<br />

heutiger Sicht bereits einige Gebäude einfallen.<br />

Sie würde jedoch aufgrund des fehlenden<br />

Netzwerkes scheitern. „Eine Besetzerbewegung<br />

wie in den 80er Jahren gibt es heute ja<br />

gar nicht“, sagt die langjährige Bewohnerin<br />

der Hansa. Das läge auch und vor allem daran,<br />

dass Besetzungen schon innerhalb kürzester<br />

Zeit durch die Polizei aufgelöst würden. „Damals<br />

schauten sich die Beamten die Szenerie<br />

an, winkten ab und fuhren in ihren Autos<br />

wieder davon“, sagt sie. Das funktioniere<br />

heute so nicht mehr.Übrigens erhebt die<br />

Chronik keinen Anspruch auf Vollständigkeit,<br />

weshalb jeder gern dazu eingeladen ist, einen<br />

Folgeband in den kommenden Jahren zu verwirklichen.<br />

Vielleicht feiern wir dann 50 Jahre<br />

Hansa ebenfalls mit einer umfangreichen<br />

schriftlichen Chronik seit ihren Anfängen<br />

inklusiver Interviews und noch mehr Hintergrundgeschichten.<br />

Von Sebastian Schulten<br />

SoSe <strong>2021</strong>


084<br />

KIELE R LEB E N<br />

Von hell nach dunkel sortiert, herrschen auf der<br />

Kleiderstange Ordnung und Übersichtlichkeit<br />

RICHTIG AUSMISTEN<br />

TSCHÜSS, CHAOS!<br />

Vor jedem Umzug oder Jahreszeitenwechsel ist es bei vielen der<br />

Klassiker: Der Kleiderschrank gleicht einer Müllhalde, ein Stuhl wird<br />

zu DEM Stuhl und jede Sitzfläche weicht stapelweise Klamotten.<br />

Praktikantin Gina zeigt euch, wie ihr Ordnung in die Garderobe bringt.<br />

Wer kennt ihn nicht: DEN Stuhl, auf dem sich so oft die<br />

Klamotten bis an die Decke türmen<br />

Nur was happy macht, bleibt<br />

Um euch eine Übersicht zu verschaffen,<br />

legt zu Beginn alles, was aufgeräumt<br />

werden muss, auf einen Haufen. Dann<br />

geht ihr Stück für Stück durch, welches<br />

Teil ihr wirklich noch tragt. Aufräumexpertin<br />

und Bestsellerautorin Marie<br />

Kondo empfiehlt, sich bei jedem Kleidungsstück<br />

zu fragen, ob es Glücksgefühle<br />

und Freude in einem hervorruft.<br />

Wenn nicht: weg damit! Natürlich<br />

solltet ihr intakte und heile Dinge nicht<br />

wegschmeißen, sondern verkaufen,<br />

verschenken oder spenden.<br />

Gut sortiert ist halb geschafft<br />

Ist euer Hab und Gut auf das reduziert,<br />

was ihr wirklich braucht, dann geht es<br />

ans Sortieren. Marie Kondo empfiehlt,<br />

Kleidung von dunkel nach hell und von<br />

lang nach kurz zu sortieren. Optische<br />

Ordnung bringt ihr ganz einfach auch<br />

mit einheitlichen Kleiderbügeln rein.<br />

Pullover, Hosen, Shirts und unempfindliche<br />

Stücke faltet ihr am besten<br />

ordentlich und sortiert sie hintereinander<br />

oder gestapelt ein – so spart ihr<br />

Platz und schafft Übersichtlichkeit.<br />

Keep it tidy<br />

Habt ihr alles gerollt, gehängt und<br />

verstaut, gilt natürlich: Ordnung<br />

halten! Das fällt aber deutlich leichter,<br />

wenn alles einen festen Platz hat.<br />

Den Sommer- und Wintereinbruch<br />

könnt ihr gut nutzen, um das<br />

Aufräum-Prozedere regelmäßig zu<br />

wiederholen und dem Chaoseinbruch<br />

vorzubeugen. Also: Ran an die<br />

Schränke, Kommoden und Kleiderstangen<br />

und los gehts mit dem überfälligen<br />

Ausmisten und Aufräumen!<br />

SoSe <strong>2021</strong>


Was bedeutet Plasma für Dich?<br />

NORA, 23:<br />

« DAS GEHEIMNIS<br />

MEINER GUTEN LAUNE. »<br />

Plasma spenden rettet nicht nur Leben – es macht auch richtig gute Laune.<br />

In weniger als einer Stunde kannst Du anderen Menschen helfen, ein ganz<br />

normales Leben zu führen. Hier kannst Du in Kiel Plasma spenden:<br />

CSL Plasma •• 24114 Kiel<br />

Jetzt Plasma spenden<br />

und auch gute Laune bekommen.<br />

Nach § 10 des Transfusionsgesetzes dürfen wir Spendern eine Entschädigung<br />

gewähren, die sich am unmittelbaren Aufwand orientiert.<br />

www.plasma-spenden.de


086<br />

RAUS AUS KIEL<br />

raus aus kiel<br />

SoSe <strong>2021</strong>


087<br />

RAUS AUS KIEL<br />

WARUM IN DIE FERNE<br />

SCHWEIFEN?<br />

SIEH, DAS GUTE LIEGT<br />

SO NAH<br />

088 Kunst am und vom Strand<br />

089 Landleben: Romantische Vorstellung<br />

oder harte Realtität?<br />

090 Jahr100Haus –kommt rein!<br />

092 Summertime = Beachtime.<br />

Unser Strandguide 2.0<br />

094 Ab aufs Rad mit den spannendsten<br />

Radtouren<br />

Foto: Michael Treu / pixabay<br />

SoSe <strong>2021</strong>


088<br />

RAUS AUS KIEL<br />

KUNST AM STRAND<br />

Heikendorf lockt nicht nur mit seinem schönen Strand, den gemütlichen<br />

Beachbuden und den malerischen Sonnenuntergängen<br />

– hier könnt ihr euch auch als Kunstinteressierte auf eine inspirierende<br />

Entdeckungstour begeben ...<br />

BUNTES UND KURIOSES<br />

Im Kaufhaus der Kunst geht es auf Schatzsuche,<br />

denn im Reich von Inhaberin Sabine<br />

Luehr verbergen sich ungewöhnliche,<br />

lustige und besondere Geschenkideen.<br />

Neben hölzernen Untersetzern mit Kieler-<br />

Förde-Druck und Schreibtischlampen aus<br />

Treibholz gibt es auch Radierungen, Holzschnitte<br />

und großformatige Acrylbilder der<br />

Inhaberin selbst zu bestaunen. Für ihren<br />

Job ist die freischaffende Künstlerin viel<br />

in der Weltgeschichte unterwegs. Immer<br />

auf der Suche nach interessanten, neuen<br />

Anbieter*innen für ihren schönen Laden.<br />

Kaufhaus der Kunst, Hafenstraße 27,<br />

Heikendorf, Tel.: (<strong>01</strong>76) 54 92 85 44,<br />

www.kaufhaus-der-kunst.com<br />

ATELIER 10<br />

In unmittelbarer Strandnähe befindet sich<br />

das Atelier 10 von Anett Schadowski. Die<br />

Künstlerin widmet sich dem Drucken und<br />

nutzt die junge Technik des Gelli Printings,<br />

um der alten Technik Monotypie zu neuem<br />

Glanz zu verhelfen. Jeder einzelne Druck<br />

ist ein Unikat!<br />

Atelier 10, Kolonnenweg 10,<br />

Heikendorf, nach Vereinbarung<br />

unter Tel.: (<strong>01</strong>70) 221 29 55<br />

KUNST IM KIOSK<br />

Nach oder sogar während eines Strandbesuches<br />

gibt es ein Kunsterlebnis der<br />

besonderen Art: Mitten an der Promenade<br />

des Möltenorter Hauptstrandes befindet<br />

sich der kleine Kunst-Kiosk. Hier stellen<br />

während der Sommermonate verschiedene<br />

Künstler*innen aus der Region ihre<br />

Werke aus<br />

Kunst-Kiosk, Uferweg, Heikendorf,<br />

www.schrevenborner-eigenart.de<br />

KÜNSTLERMUSEUM<br />

Spannende Kunst in einem märchenhaften Haus, umgeben von einem blühenden Garten<br />

mit herrlichen Ruheplätzen. Diese Idylle erwartet euch bei einem Besuch im Künstlermuseum<br />

Heikendorf. Das ehemalige Grundstück von Maler Heinrich Blunck (1891-1963) wird<br />

immer noch mit einigen Bäumen und Sträuchern seiner Zeit geschmückt. In jeder Ecke gibt<br />

es eine Skulptur oder ein anderes Kunstwerk zu entdecken. Das zweistöckige, historische<br />

Atelierhaus beherbergt Werke der Künstlerkolonie Heikendorf, die aus einer Gruppe von<br />

Künstler*innen bestand, die im letzten Jahrhundert in Heikendorf und den umliegenden Ortschaften<br />

tätig waren.<br />

Künstlermuseum Heikendorf, Teichtor 9, Heikendorf,<br />

Tel.: (0431) 24 80 93, www.kuenstler- museumheikendorf.de<br />

Fotos: falkemedia, Kiel-Marketing /T. Carstensen<br />

SoSe <strong>2021</strong>


089<br />

Farbrausch<br />

Christopher<br />

Lehmpfuhl<br />

NEUES HEIM UND DIY<br />

Trend – Stadtflucht: Redakteur Sebastian hat für euch das Live-Experiment<br />

„Ab aufs Dorf“ gewagt und entdeckt, dass wohl nicht nur ein Landei, sondern<br />

auch ein Heimwerker-König in ihm steckt! Ein Bericht.<br />

Fotos: Anna Lena Hermann<br />

Zugegeben – ich habe mich schwer mit dem<br />

Gedanken getan, einmal von der Stadt aufs<br />

Land zu ziehen. Kiel nach 15 Jahren zu verlassen,<br />

den Annehmlichkeiten der Landeshauptstadt<br />

mit Waterkant, Shopping-Angeboten,<br />

Freund*innen und Fußballclub den Rücken zu<br />

kehren, war eine Herausforderung. Vor allem<br />

für jemanden, der mit Veränderungen der<br />

Lebenssituation so seine Schwierigkeiten hat.<br />

Und dennoch: Zu verlockend war der Gedanke,<br />

sich räumlich zu vergrößern, einen an das<br />

Haus angrenzenden Garten mit reichlich Platz<br />

inklusive Gemüsebeet zu bewirtschaften und<br />

im Sommer auf der Veranda im Liegestuhl zu<br />

chillen. Also hieß es Koffer packen und ab nach<br />

Molfsee!<br />

Ein Vierteljahr später kann ich sagen: Es war<br />

die richtige Entscheidung. Natürlich ist nach<br />

wie vor in den neuen vier Wänden noch einiges<br />

zu tun – das bringt wohl jeder Umzug mit sich.<br />

Untätig war ich jedoch nicht: Trotz rudimentärer<br />

Heimwerkerfähigkeiten und Talentfreiheit<br />

an Hammer und Schraubenschlüssel<br />

bewaffnete ich mich mit dem ersten eigenen<br />

Werkzeug (nach 34 Jahren!!!) wie Bohrmaschine,<br />

Bit- und Ratschen-Set, um das ein<br />

oder andere Loch in die Wand zu bohren und<br />

Lampen an der Decke zu montieren. Coronabedingt<br />

arbeiteten sämtliche Baumärkte und<br />

Einzelhändler*innen in den ersten Wochen<br />

des Jahres nach dem Click-&-Collect-Prinzip.<br />

Mal eben alles Nötige für „das Projekt“ einkaufen<br />

und an einem freien Wochenende so viel<br />

schaffen wie möglich fiel aus. „Dimmer installieren“,<br />

„Lampe richtig schalten“ und „Wie bohre<br />

ich in Fliesen“ gehörten daraufhin zu den<br />

Suchanfragen meiner YouTube-Recherchen.<br />

Ich glaube, ich habe noch nie so viele Videos<br />

im Internet gesucht, allerdings auch hilfreiche<br />

Tipps und Tricks zum Heimwerkeln im Web<br />

gefunden. Und tatsächlich: Sämtliche Regale<br />

hängen (annähernd) gerade und stromführende<br />

Leitungen scheinen bislang auch nicht<br />

beschädigt worden zu sein. Hier und da hängt<br />

noch ein Kabel aus der Wand und die nächsten<br />

Vorhaben – Deko-Regale an die Wand und ein<br />

Lowboard-Bau – stehen auch schon in den<br />

Startlöchern. Weil ich den rustikalen Stil total<br />

mag und Holzbohlen mit Naturrinde gerade<br />

total angesagt sind, habe ich mir ein paaar<br />

Baumkanten im Baumarkt meines Vertrauens<br />

besorgt. Aus der „Douglasie einseitig besäumt“<br />

möchte ich Regale im Schlafzimmer<br />

anbringen. Nachdem ich sie mit einer Stichsäge<br />

in entsprechend passende Teile zersägt,<br />

geschliffen und geölt habe, müssen noch die<br />

Winkel angebracht werden, damit das Ganze<br />

auch an der Wand hält … Stay tuned!<br />

25.4.–17.10.<strong>2021</strong><br />

Schloss Gottorf<br />

Reithalle<br />

landesmuseen.sh<br />

SoSe <strong>2021</strong>


090<br />

RAUS AUS KIEL<br />

WILLKOMMEN IM JAHR100HAUS<br />

Das Freilichtmuseum in Molfsee ist eines unserer Lieblingsausflugsziele. Und jetzt noch mehr denn<br />

je: Denn Ende März eröffnete mit dem Jahr100Haus eine neue Ausstellung, die uns die Alltagskultur<br />

Schleswig-Holsteins vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis heute ganz anschaulich näher bringt.<br />

Gut zu wissen: Für den Besuch der Ausstellungen<br />

im Jahr100Haus ist es erforderlich, dass ihr vorab<br />

online ein Zeitfenster bucht. Für den alleinigen<br />

Besuch des Freigeländes ist das nicht notwendig.<br />

AUF DEN SPUREN<br />

SCHLESWIG-HOLSTEINS<br />

Sicherlich kennt ihr das große Außengelände des<br />

Freilichtmuseums, das das Alltagsleben vom 16.<br />

bis ins frühe 20. Jahrhundert in historischen Reetdachkaten<br />

zeigt. Doch mit dem neuen Jahr100Haus<br />

machen wir einen Sprung ins späte 20. und 21. Jahrhundert.<br />

Angekommen im Heute, werdet ihr nicht<br />

nur allerhand spannende Gegenstände vergangener<br />

Jahrzehnte entdecken, sondern auch mit aktuellen<br />

Fragestellungen konfrontiert, die zum Nachdenken<br />

anregen. Im ersten Raum der Ausstellung stehen<br />

lauter kleine Hocker, die dazu einladen, Platz zu nehmen.<br />

Mehrere Bildschirme hängen an den Wänden<br />

verteilt und zeigen jeweils Ausschnitte eines zusammenhängenden<br />

Films. Zu sehen: die raue, nordische<br />

Landschaft Schleswig-Holsteins, Windräder,<br />

Kutter, Schafe, Watt und Menschen bei typischen<br />

Tätigkeiten. All das, was wir am Norden so lieben.<br />

Auch Poetry-Slammerin Mona Harry überrascht auf<br />

einem der Bildschirme und spricht uns mit ihrer Liebeserklärung<br />

an den Norden aus dem Herzen.<br />

Im nächsten Raum verteilen sich überall faszinierende<br />

Alltagsgegenstände und kuriose Objekte. Die<br />

Wände konfrontieren euch mit einer Frage nach der<br />

anderen. „Bist du schon einmal bei Sturm über eine<br />

Hochbrücke gefahren?“ oder „Kannst du dich noch<br />

an deine Einschulung erinnern?“. Fragen, die zum<br />

Nachdenken anregen. Bedeutende Momente, die<br />

unserem Leben einen Rhythmus verleihen.<br />

VON A NACH B<br />

Der nächste große Themenbereich ist Mobilität.<br />

Am Anfang des Raumes stoßt ihr direkt auf einen<br />

Kinderwagen. Gefolgt von einer alter Tankstelle,<br />

einem Schlitten, einem Fahrrad – ohne Mobilität in<br />

unserem Alltag wären wir wohl nicht weit gekommen.<br />

Aber nicht nur die historischen Objekten,<br />

sondern auch Audiostationen oder interaktive Spiele<br />

nehmen euch hier mit auf eine Zeitreise in die<br />

letzten 100 Jahre. In das Thema Arbeit & Freizeit<br />

startet ihr mit einer interaktiven Station: Berufe raten.<br />

Auch sehr bemerkenswert ist das Modell, das<br />

ein Stellmacher von seiner früheren Lehrwerkstatt<br />

erbaut hat. Wisst ihr zum Beispiel was ein Stellmacher<br />

oder ein „Röboy“ tun? Die Antwort findet ihr in<br />

der Ausstellung …<br />

Hier entlang:<br />

Freilichtmuseum Molfsee<br />

Hamburger Landstraße 97, Molfsee<br />

Telefon (0431) 659 66<br />

SoSe <strong>2021</strong>


091<br />

Danke<br />

an alle Schlautanker<br />

für über 50.000m 2<br />

neuen Wald hier in<br />

Schleswig-Holstein!<br />

© goldbutt.de <strong>2021</strong> . Foto: ©Pasko Maksim – stock.adobe.com<br />

Fotos: Nora Berries, NORDEN Festival; Dennis Dirksen<br />

Advertorial<br />

NORDEN FESTIVAL<br />

FESTE FEIERN WIE<br />

SIE FALLEN<br />

Vom 26. August bis 12. September findet an drei<br />

Wochenenden das NORDEN Festival auf den<br />

Schleswiger Königswiesen statt. Das Sommerfest<br />

bietet mit einem durchdachten Hygienekonzept<br />

junge Kultur aus Nordeuropa zu fairen Preisen.<br />

Seit 2<strong>01</strong>8 findet in Schleswig am idyllischen Strand des<br />

Ostseefjords Schlei im Spätsommer ein Open-Air-Festival<br />

statt, das aufgrund seiner Gestaltung, seines genreübergreifenden,<br />

aktuellen Kulturprogramms und seiner familiären<br />

und nachhaltigen Ausrichtung einzigartig in Nordeuropa ist.<br />

Mit Blick auf die Schlei ist das Gelände in die Parklandschaft<br />

der Königswiesen eingebettet und liefert so das perfekte<br />

Kurzurlaubs-Feeling. Das Festival bietet bei kleinen Preisen<br />

einen kreativen und spannenden Querschnitt aus aktueller<br />

Popmusik, Straßentheater, Literatur, DIY-Kursen, Film und<br />

sportlichen Aktivitäten für Kulturinteressierte, Familien und<br />

Studierende.<br />

Die fantastische Ostsee-Landschaft, kreative Küche, zeitloses<br />

Design und eine lebendige Kultur-Szene – die Sehnsucht<br />

nach diesem Lebensgefühl und die dazu gehörigen Geschichten<br />

sind der Antrieb hinter dem Nordic Arts Festival. Die Open<br />

Air Veranstaltung am Ostseefjord Schlei bringt die Idee des<br />

europäischen Nordens auf die Schleswiger Königswiesen. In<br />

Anlehnung an das Motto der Europäischen Union „United<br />

in Diversity“ treffen sich hier aktuelle Künstler*innen unterschiedlicher<br />

Genres aus Skandinavien, dem Baltikum, Polen<br />

und Norddeutschland. Student*innen erhalten ermäßigte<br />

Preise: Das Wochenend-Ticket (4 Tage Festival) ab 20 EUR,<br />

Tagesticket ab 8 EUR zzgl. VVK Gebühr, online erhältlich auf<br />

www.norden-festival.com.<br />

1 Tor – 11 Bäume<br />

So spielt, tankt und<br />

Und<br />

Danke<br />

für über 600 zusätzlich<br />

„geschossene“ Bäume<br />

seit Saisonstart an die<br />

Kicker von Holstein Kiel!<br />

WillerWald-KlimaPartner<br />

gewinnt der Norden.<br />

für den<br />

e<br />

(seit 12.06.2020)<br />

So mok wi dat.<br />

SoSe <strong>2021</strong>


092<br />

RAUS AUS KIEL<br />

STRANDGUIDE KIEL + UMGEBUNG<br />

VON SURFER GIRLS UND BEACH BOYS<br />

Die heißesten Strände, die coolsten Locations, die traumhaftesten<br />

Sonnenuntergänge – die besten Spots erfahren Kiel-Neuzugänge<br />

(und auch die bekannten Gesichter) hier. Lasst euch das gesagt sein:<br />

Es gibt mehr als nur Falckenstein …<br />

SPORTY SPICE Schilksee<br />

Als Austragungsort der Olympischen Spiele<br />

1972 versprüht Schilksee mit seiner Architektur<br />

immer noch die Atmosphäre dieser<br />

unbeschwerten Zeit. Außerdem finden hier<br />

jedes Jahr die Segelregatten der Kieler Woche<br />

statt. Baden kann man ebenfalls ganz<br />

gut, durch eine Betonmauer im Wasser ist<br />

man vor den schlimmsten Wellen, Algen und<br />

Quallen geschützt. Von der Steilküste aus<br />

hat man übrigens einen herrlichen Blick über<br />

die Förde. Rundum gelungen,wir vergeben<br />

10/10 Punkten.<br />

OLD BUT GOLD: Falckensteiner Strand<br />

Laboe IS FÄLLICH<br />

Er ist der Klassiker unter den Stränden Kiels. Hier gibt es<br />

alles, was man von einem Strand nur erwarten kann – ein<br />

paar Dünen, einige Steine, ne klasse Auswahl an Pommesbuden<br />

und sogar einen Leuchtturm. Im Winter wird ein Teil<br />

des Falckensteiner Strands zum Hundestrand. Es gibt eine<br />

Fähranlegestelle, Parkplätze, eine Busverbindung und er ist<br />

gerade so weit weg, dass man gut und gerne mit dem Fahrrad<br />

hinfahren kann. Also, auf nach Falckenstein!<br />

Dieser Strand, dessen Name eigentlich zu<br />

exotisch für Norddeutschland klingt, ist auch<br />

über die Grenzen Kiels hinaus als Urlaubsort<br />

bekannt und beliebt. Irgendwie ja auch zu<br />

Recht: Hier gibt es nicht nur Sandstrand,<br />

verschiedene Fischbrötchen- und Souvenirstände,<br />

sondern auch das von Weitem<br />

sichtbare, 68 Meter hohe Marine-Ehrenmal.<br />

Von hier aus hat man einen herrlichen Blick<br />

über Kiel, die Ostsee und das U-Boot, das<br />

ebenfalls vor Laboe liegt. Dieses kann sogar<br />

besichtigt werden. Und fertig ist alles für<br />

einen Tagesausflug!<br />

SoSe <strong>2021</strong>


093<br />

SURFERSPARADISE<br />

Brasilien und Kalifornien<br />

Seid ihr coole Surfer? Dann müsst ihr euch<br />

unbedingt an den Stränden von Brasilien<br />

und Kalifornien aufhalten. Aber Achtung:<br />

ohne Bulli dürft ihr leider nicht rein. Kleiner<br />

Scherz, eigentlich darf jede*r an den Strand.<br />

Brasilien und Kalifornien gehören zu Schönberg<br />

und sind nicht nur einen Besuch wert,<br />

weil sie so tolle Namen haben. Im Gegensatz<br />

zu den Stränden der Förde hat man hier<br />

echtes Offenes-Meer-Gefühl und kann die<br />

großen Frachter und Fähren aus gebührendem<br />

Abstand betrachten. Hier gibt es auch<br />

malerische Dünen, Fahrradwege und Fischbrötchen.<br />

Und wenn man im Winter einmal<br />

melancholisch am Meer entlanglaufen<br />

möchte, sind diese Strände die erste Wahl.<br />

BEAUTY AND THE<br />

(Hasselfelde) BEACH<br />

Der Hasselfelder Strand ist nicht besonders<br />

schön, dafür aber auch nicht so voll. Erst seit<br />

2007 für die Öffentlichkeit zugänglich, liegt<br />

der nicht offiziell als Strand geltende Abschnitt<br />

etwas versteckt zwischen Dietrichsdorf<br />

und Mönkeberg. Von der FH aus führt<br />

der Weg unter anderem durch einen Tunnel<br />

mitten im Wald, über Bahnschienen und<br />

vorbei an einem teilweise verlassenen Fabrikgelände.<br />

Endlich angekommen, kann man<br />

dann mit Blick auf das malerische Kraftwerk<br />

entspannen. Herrlich!<br />

Advertorial<br />

WO BITTE GEHT'S<br />

ZUM STRAND?<br />

Ganz einfach zu eurem Lieblingsstrand düsen,<br />

das geht am besten mit den Strandlinien.<br />

Extra für die Sommermonate bietet die KVG<br />

zusätzliche Linien an, die euch schnell, sicher<br />

und vor allem nachhaltig ans Ziel bringen.<br />

Seit dem 17. April sind sie wieder unterwegs – die<br />

Strandlinien der KVG. Während der Sommersaison<br />

bietet die KVG attraktive und klimafreundliche Verbindungen<br />

zwischen Innenstadt und den Stränden<br />

rund um Kiel an. Damit ihr gleich erkennt, dass es<br />

sich um die Strand-Schnellbusse handelt, heißen die<br />

Linien übrigens auch 512S „Strandexpress“ und 503S<br />

„Schnellbus Falckensteiner Strand“. Der „Strandexpress“<br />

bringt euch wie gewohnt schnell und bequem<br />

im 1-Stunden-Takt an die Strände nach Schilksee,<br />

Strande und Laboe. Die Linie 503S fährt als Schnellbus<br />

vom Hauptbahnhof über Friedrichsort bis zur<br />

Haltestelle Falckensteiner Strand. Damit habt ihr die<br />

gesamte Woche über eine verlässliche Verbindung<br />

zum Strand und das ganz ohne nervige Parkplatzsuche.<br />

Und umweltfreundlich ist es auch noch.<br />

Gemeinsam mit der Landeshauptstadt Kiel hat die<br />

KVG ein handliches Faltblatt mit einer tollen Übersichtskarte<br />

und allen Abfahrtszeiten der beiden Linien<br />

zusammengestellt. Damit findet ihr die Details, die<br />

Zeiten und alle Haltestellen auf einen Blick zusammengefasst.<br />

Nun denn: Wir sehen uns am Strand!<br />

Die Infos, Abfahrtszeiten und Flyer findet ihr<br />

übrigens online unter www.kvg-kiel.de/pdf/<br />

Flyer_Strandlinien_2020.pdf.<br />

RAUS AUS KIEL<br />

Foto: pixdeluxe/E+/Getty Images<br />

REDAKTIONSLIEBLING – Surendorf<br />

Im Winter ewig leere Strände, im Sommer gut besucht, mit flachem,<br />

türkisfarbenen Wasser und den lässigsten Beachbars direkt mit Blick<br />

aufs Meer. Das ist Surendorf. Wir lieben das Flair, die Sonnenuntergänge,<br />

die nirgends so triefend romantisch sind, und die leckeren Drinks,<br />

die wir uns zum Sundowner auf einer der Restaurantterrassen gönnen.<br />

SoSe <strong>2021</strong>


094<br />

RAUS AUS KIEL<br />

6<br />

RAUS AUS KIEL – DIE<br />

SCHÖNSTEN FAHRRADTOUREN<br />

Radeln tut dem Körper und der Seele gut.<br />

Deshalb möchten wir euch schöne Touren<br />

durch unsere KielRegion und die Umgebung<br />

vorstellen. Dank der App Komoot ist einiges<br />

zusammengekommen. Gute Fahrt!<br />

Die Fahrtzeiten sind für<br />

eine Reisegeschwindigkeit von<br />

15 km/h berechnet.<br />

KIELER SÜDEN<br />

Start: Kiel Hauptbahnhof<br />

Distanz und Fahrzeit: 75,5 km I<br />

5 Std.<br />

Level: Mittel<br />

Wälder, Felder und die Eider machen den Süden der<br />

Landeshauptstadt zu einem schönen Fahrradidyll. Für<br />

diese Tour solltet ihr den Picknickkorb gut füllen.<br />

Schöne Zwischenstopps: Schulensee, Antikhof Bissee,<br />

Tor zur Urzeit – Museum für Erdgeschichte und<br />

Eidermühle in Brügge, Hof Sophienlust mit Hofladen<br />

und Café in Schierensee, Badestelle Schierensee,<br />

Steinfurther Mühle<br />

Foto: Sina Hoyer; Illustration: LuckyStep48/ iStock / Getty Images Plus<br />

SoSe <strong>2021</strong>


095<br />

PROBSTEI UND FÖRDE<br />

Start: Schönkirchen Dorfteich<br />

Distanz und Fahrzeit: 52 km I ca. 3,5 Std.<br />

Level: Mittel<br />

Von Schönkirchen aus führt euch diese Tour entlang<br />

der Sonnenseite der Kieler Förde in Richtung Ostsee.<br />

Danach lockt die schöne Landschaft der Probstei. Ein<br />

wunderbarer Mix aus purer Idylle und malerischer Küstenlandschaft.<br />

RUND UM DEN WESTENSEE<br />

Start: Kiel Hauptbahnhof<br />

Distanz und Fahrzeit: 52 km I ca. 3,5 Std.<br />

Level: Mittel<br />

Wer um den Westensee radelt, kann sich auf eine<br />

ruhige Runde freuen und die Seele baumeln lassen.<br />

RAUS AUS KIEL<br />

Schöne Zwischenstopps: Marine-Ehrenmal und<br />

U-Boot in Laboe, NABU-Naturstation Bottsand, Kalifornien<br />

und Brasilien, Museumsbahnhof Schönberger<br />

Strand, Passader See, Dobersdorfer See<br />

Schöne Zwischenstopps: St. Catharinen-Kirche,<br />

Steinfurter Mühle<br />

RUND UM PREETZ<br />

Start: Kiel-Elmschenhagen<br />

Distanz und Fahrzeit: 65 km I 4,5 Std.<br />

Level: Mittel<br />

Foto: Susanne Bielefeld<br />

Auf ländlichen Fahrradstrecken führt euch dieser Weg in<br />

die schöne Stadt Preetz und rund um die umliegenden<br />

Seen. Gute Fahrt!<br />

Schöne Zwischenstopps: KulturZentrum Alte Meierei,<br />

Gut Wahlsdorf, Schusterstadt Preetz<br />

ECKERNFÖRDER BUCHT<br />

Start: Schilksee<br />

Distanz und Fahrzeit: 52,6 km I 3,5 Std.<br />

Level: Schwer<br />

Einmal Eckernförde und zurück – ihr erhascht immer wieder<br />

einen Blick auf die Eckernförder Buch und beim Südstrand<br />

angekommen, könnt ihr euch in den weichen Sand<br />

fallen lassen und rasten.<br />

Schöne Zwischenstopps: Fischereihafen Strande mit<br />

Abstecher zum Leutturm Bülk, Steilküsten Stohl und<br />

Schwedeneck, Naturschutzgebiet Bewaldete Düne bei<br />

Noer, Hochseilgarten Altenholz/Eckernförde, Eckernförder<br />

Südstrand<br />

SEENRUNDFAHRT<br />

Start: Kiel-Oppendorf<br />

Distanz und Fahrzeit: 61,5 km I 4 Std.<br />

Level: Mittel<br />

Mehr Seen geht fast nicht. Also schwingt euch aufs Rad<br />

und macht euch auf zum Selenter See. Auf dem Weg düst<br />

ihr beim Passader See und dem Dobersdorfer See vorbei.<br />

Seele baumeln lassen inklusive.<br />

Schöne Zwischenstopps: Schloss Hagen Probsteierhagen,<br />

Selenter See, Herrenhaus Neuhaus, Badestelle Grabensee,<br />

Dobersdorfer See, Schwentine<br />

Die App Komoot: In der App veröffentlichen aktive<br />

Wander*innen und Radfahrer*innen ihre Lieblingsstrecken<br />

und teilen sie mit anderen, die Inspirationen für den<br />

nächsten Ausflug suchen. Guckt einfach in eurer Region<br />

nach den perfekten Wander- oder Radtouren und macht<br />

euch auf den Weg in die Natur. Die App erhaltet ihr kostenlos<br />

im Google Play Store und im App Store. Oder ihr<br />

nutzt das Komoot-Netzwerk über den Browser.<br />

SoSe <strong>2021</strong>


096<br />

RAUS AUS KIEL<br />

FARBRAUSCH UND FREILICHTMUSEUM<br />

Wer es bunt mag, der sollte die Ausstellung „Christopher Lehmpfuhl. Farbrausch“ in der Reithalle von Schloss Gottorf besuchen.<br />

Die in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler konzipierte monographische Werkschau, die bis zum 17. Oktober<br />

läuft, beinhaltet das Best-of aus 25 Schaffensjahren Lehmpfuhls. Auch ein Ausflug nach Molfsee lohnt sich mehr denn je.<br />

Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte präsentiert in der Reithalle<br />

von Schloss Gottorf die Ausstellung „Farbrausch. Christopher<br />

Lehmpfuhl“. Ausgestellt werden um die 140 Werke, darunter zahlreiche<br />

großformatige und mehrteilige Gemälde, Aquarelle, Druckgraphiken<br />

und drei sogenannte „Litfaßsäulen-Bilder“ mit 360° Malerei.<br />

In besonders enger Weise fühlt sich Lehmpfuhl, der seit 2003 auch<br />

Mitglied der „Norddeutschen Realisten“ ist, dem nördlichsten Bundesland<br />

verbunden: Bei regelmäßigen Malaufenthalten unter anderem<br />

auf den Nordseeinseln setzt er sich intensiv mit der Landschaft<br />

Schleswig-Holsteins auseinander. Die abwechslungsreiche Natur<br />

ist ihm unerschöpfliche Inspirationsquelle. Den zweiten großen<br />

Schwerpunkt innerhalb seines Oeuvres, und damit dieser Ausstellung,<br />

bilden seine Stadtansichten. Einen umfangreichen und spannenden<br />

Komplex stellen hier Lehmpfuhls Ansichten von Berlin dar.<br />

Seit zwanzig Jahren porträtiert er seine Heimatstadt in Einzelbildern<br />

und Bilderserien. In Gettorf wird zum Beispiel ein mehr als 14 Meter<br />

breites Panorama zu sehen sein, das den Berliner Schlossplatz mit<br />

der Baustelle des Humboldtforums zeigt.<br />

„AUF DEN SPUREN DES KALTEN KRIEGES“<br />

Im Freilichtmuseum Molfsee findet bis zum 28. August 2022 die<br />

Sonderausstellung „Auf den Spuren des Kalten Krieges“ statt. Im<br />

Mittelpunkt dieser Schau stehen die zwei zentralen Fragen: Was<br />

ist von dieser Ära geblieben? Und wie wollen wir uns an sie erinnern?<br />

Es beginnt mit Zahlen, Daten und prägenden Ereignissen jener<br />

Zeit. Der Sound des Kalten Krieges – er verortet sich irgendwo<br />

zwischen Probealarmen der Luftschutzsirenen und „99 Luftballons“<br />

von Nena. Die passenden Bilder dazu tragen schon damals<br />

die Medien in die Wohnzimmer: Die „Tagesschau“ berichtete von<br />

Kuba-Krise, Vietnam-Krieg und Nato-Doppelbeschluss, der „Spiegel“<br />

vom Boykott der Olympischen Spiele und von „Reagans Neutronenschock.“<br />

An einer Filmstation in der Ausstellung kann man<br />

die jahrzehntelange Berichterstattung Revue passieren lassen.<br />

Doch das ist erst der Anfang ...<br />

Mehr zu allen Ausstellungen findet ihr unter www.landesmuseen.sh.<br />

Zur pandemiebedingten Nachverfolgung sind die Kontaktdaten<br />

der Besucher*innen zu erfassen. Dies kann bereits vor<br />

Anreise im Internet www.br.landesmuseen.sh vorgenommen<br />

werden. Zudem wird darum gebeten, während des Besuch der<br />

Ausstellungen und Sammlungen eine qualifizierte Mund-Nasen-Bedeckung<br />

(z. B. FFP2- oder OP-Maske) zu tragen.<br />

Foto: Stiftung SH Landesmuseen, © VG Bild-Kunst, Bonn 2020, Landesmuseen Schleswig-Holstein/Jürgen Schüller<br />

SoSe <strong>2021</strong>


097<br />

OCEAN SUMMIT<br />

JEDEN TAG FÜR DIE MEERE<br />

Der Ocean Summit Kiel ist längst nicht mehr in den Kinderschuhen:<br />

2020 mit dem Ziel gegründet, Schleswig-Holsteiner*innen für Meeresschutz<br />

zu begeistern, ist auch dieses Jahr richtig viel in Planung.<br />

RAUS AUS KIEL<br />

Aufgrund der Pandemie musste das<br />

für den Sommer 2020 geplante Meeresschutzfestival<br />

in Kiel verschoben<br />

werden. Das hielt die findigen Köpfe<br />

hinter dem Projekt aber natürlich nicht<br />

davon ab, mit viel Kreativität, einer Prise<br />

Meeresluft und viel Energie schon<br />

jetzt zu werben, zu netzwerken und<br />

coole Events auf die Beine zu stellen.<br />

Dabei gab es in den vergangenen<br />

Monaten spannende Lesungen und<br />

Workshops mit Expert*innen, Ausstellungen<br />

zu Themen wie Meer & Klima<br />

oder Müllvermeidung sowie immer<br />

wieder neue Formate. Podcasts, Artikel,<br />

Videos – langweilig wird es beim<br />

Ocean Summit Kiel wirklich nicht. Auf<br />

der Website unter www.ocean-summit.<br />

de könnt ihr all das nachlesen und anschauen,<br />

damit auch ihr die Idee hinter<br />

dem Projekt fühlen könnt: Wir zusammen,<br />

jeden Tag für die Meere.<br />

Mit seinen ganzjährigen digitalen,<br />

hybriden und realen Meeresschutz-<br />

Formarten möchte der Ocean Summit<br />

Meeresfans allen Alters informieren,<br />

begeistern und bewegen, statt den<br />

Zeigefinger noch zu erheben. Meeresschutz<br />

hat viele Facetten – und jede<br />

von ihnen zählt.<br />

DAS STEHT JETZT AN:<br />

MAI<br />

3. Mai: LeseMeer Heike Vesper<br />

„Wenn wir die Meere retten“<br />

6. Mai: Info-Abend<br />

„Schweinswale in der Ostsee“<br />

16. Mai: Schweinswal-Aktionstag<br />

29. Mai: Müllsammelaktion<br />

JUNI<br />

7. Juni: Pechakucha „Mein Meermoment“<br />

8. Juni: Panel „Meeresschutzstadt Kiel“<br />

11. bis 13. Juni: Frame Jam zum<br />

Thema Meere<br />

11. bis 17. Juni: Ocean Summit meets<br />

Ocean Change – Klima & Meer-Workshops<br />

sowie Podium „Golfstrom“ zum Start der<br />

Expedition von Arved Fuchs<br />

JULI & AUGUST<br />

8. und 9. Juli: Hackathon „Ocean<br />

Sustainability Baltic Sea“ mit der Uni Kiel<br />

9. bis 13. August: Lyrik im Meer<br />

21. August: Hybrid Meet & Greet zu Meeresberufen<br />

mit dem GEOMAR<br />

PS: Der Ocean Summit wird von der<br />

Heinrich-Böll-Stiftung Schleswig-Holstein<br />

in Kooperation mit dem BUND Schleswig-<br />

Holstein organisiert.<br />

Hier erfahrt ihr alle News und<br />

wissenswerte Fakten:<br />

www.ocean-summit.de<br />

Instagram: @Ocean_Summit<br />

Facebook: OceanSummitKiel<br />

BOCK AUF EINEN JOB?<br />

Du liebst das Meer? Der Ocean Summit ist<br />

ein Kooperationsprojekt der Heinrich-Böll-<br />

Stiftung Schleswig Holstein und des BUND<br />

SH. Das Ocean Summit Team besteht<br />

aus Expert*innen für Meere, Politik und<br />

Kommunikation und ist regelmäßig auf der<br />

Suche nach engagierten und neugierigen<br />

Praktikant*innen. Meldet euch unter kontakt@ocean-summit.de.<br />

SoSe <strong>2021</strong>


098<br />

EPILOG<br />

STUDIUM IN KIEL –<br />

GANZ EHRLICH? ZIEMLICH SCHÖN!<br />

10. GRÜNDE<br />

– UM IN KIEL ZU STUDIEREN<br />

1. Kiel. Liegt. Am. Meer. Weitere Gründe<br />

braucht man da eigentlich gar nicht mehr,<br />

oder?<br />

2. Und wo Meer ist, sind Möwen. Ja, sie<br />

klauen Fischbrötchen. Ja, sie erschrecken<br />

uns. Ja, sie sehen echt nicht so schön<br />

aus. Aber es sind und bleiben nun mal die<br />

Singvögel Kiels und keine Melodie klingt<br />

schöner.<br />

3. Die Holtenauer Straße ist nachts ruhig<br />

und charmant und tagsüber quirlig, voller<br />

Leben und voller schöner Lädchen, die ihr<br />

entdecken könnt.<br />

Auch wenn die Zeit in den letzten zwei Semestern<br />

bei den meisten vermutlich nicht<br />

so viel Spaß gemacht hat, hat das Studium<br />

in Kiel richtig viel zu bieten!<br />

Die Corona Zeit verlangt uns allen viel<br />

ab, aber das Studium läuft weiter, ob man<br />

will oder nicht. Ich nehme euch heute mit<br />

auf eine kleine Zeitreise, bevor es Corona<br />

gab und erzähle von all den schönen Sachen,<br />

die man machen konnte und irgendwann<br />

hoffentlich wieder kann.<br />

Wer bin ich überhaupt? Ich bin Sophia,<br />

20 Jahre alt und studiere im 6. Semester<br />

Öffentlichkeitsarbeit und Unternehmenskommunikation<br />

an der Fachhochschule<br />

Kiel. Da sind wir auch schon beim ersten<br />

Punkt: unsere schöne Fachhochschule.<br />

Ja, die Zeit in den Vorlesungsräumen um<br />

8 Uhr morgens vermissen sicher nur die<br />

wenigsten, aber dennoch war es schön,<br />

alle Freund*innen zu sehen, das vergangene<br />

Wochenende zu besprechen und den<br />

nächsten Partyabend zu planen. Bei wem<br />

wird vorgetrunken? In welchen Club wollen<br />

wir danach alle zusammen gehen? All<br />

diese Fragen vermissen wir sehr, kommen<br />

aber irgendwann wieder! Ganz sicher. Mir<br />

fehlen vor allem die Mittagspausen in der<br />

Mensa direkt am Wasser. Die Currywurst<br />

mit Pommes oder Ofenkartoffel mit Salat<br />

vermisse ich weniger. Dafür freue ich mich<br />

umso mehr auf den tollen Blick bei Sonnenschein<br />

auf das glitzernde Wasser und<br />

die Gespräche, bei denen es nicht um die<br />

letzte Vorlesung geht.<br />

Genauso fehlt mir der Weg zur Fachhochschule<br />

mit der Fähre über das Wasser,<br />

den ich sonst fast täglich gewählt<br />

habe. Wenn ich nach den Vorlesungen<br />

und Seminaren nicht gerade noch etwas<br />

zu tun hatte, konnte ich nachmittags wunderbar<br />

mit der Fähre wieder auf das Westufer<br />

zurück fahren und in der Innenstadt<br />

ein Eis essen oder einfach noch ein Stück<br />

an der Kiellinie spazieren gehen – mit anschließendem<br />

Fischbrötchen.<br />

Generell ist die Tatsache, dass ich von<br />

fast überall aus in der Stadt in unter einer<br />

halben Stunde am Meer bin, mein absolutes<br />

Pro-Argument für die Studi Stadt<br />

Kiel. Egal ob im Sommer abends nochmal<br />

fix nach Laboe an den Strand fahren oder<br />

auch im Herbst die letzten Sonnenstrahlen<br />

in Schilksee einfangen – das Meer<br />

direkt vor der Haustür zu haben, ist ein<br />

absoluter Luxus, den man häufig im Alltag<br />

vergisst. Zum Glück ist die Fahrt ans Meer<br />

nach wie vor uneingeschränkt möglich,<br />

ein Spaziergang bei frischer Luft kann<br />

schließlich wahre Wunder bewirken!<br />

Also bleiben wir möglichst zuversichtlich<br />

und freuen uns auf das Semester, in dem<br />

wir irgendwann hoffentlich wieder Hörsaal-Luft<br />

schnuppern können.<br />

Liebe Grüße,<br />

eure Sophia<br />

4. Kennt ihr den Alten Botanischen Garten<br />

mit seinem märchenhaften Ambiente<br />

und dem versteckten Literaturhäuschen<br />

mittendrin?<br />

5. Die Kiellinie wurde zum echten Hotspot:<br />

Schlemmen, Chillen, Bierchen trinken.<br />

Hier trifft sich im Sommer halb Kiel. Und<br />

die andere Hälfte war auch schon da.<br />

6. Wenn ihr zum Strand wollt, müsst ihr<br />

nicht mit dem Auto fahren. Ab auf die Fähre<br />

und einfach an dem Strand aussteigen,<br />

an dem es euch gefällt. Gehts noch besser?<br />

Wir glauben nicht!<br />

7. Work Life Balance ist hier nicht nur eine<br />

Floskel: Die Norddeutschen achten genau<br />

darauf, dass sie genug Zeit am Wasser<br />

verbringen. Lasst euch davon anstecken!<br />

8. FH, Uni oder Muthesius: Gleich drei<br />

Hochschulen sind in Kiel für euch da und<br />

bieten mit ihren verschiedenen Fachgebieten<br />

auf jeden Fall den perfekten Studiengang<br />

für euch!<br />

9. Auch mitten in der Stadt gibt es viele<br />

Erholungsmöglichkeiten. Schrevenpark,<br />

Forstbaumschule, Schützenpark – wer<br />

Grün sucht, wird Grün finden.<br />

10. Eine wissenschaftliche Studie ergab:<br />

In Schleswig-Holstein wohnen die glücklichsten<br />

Menschen Deutschlands.<br />

Dafür gibt es wohl mehr als 10 Gründe.<br />

Lerne Kiel kennen und finde heraus,<br />

welche deine sind!<br />

SoSe <strong>2021</strong>


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