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Das kleine Who is who - Schaffhauser Nachrichten

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Beilage der «<strong>Schaffhauser</strong> <strong>Nachrichten</strong>» und der NZZ<br />

Matthias Ackeret,<br />

geboren 1964.<br />

Aufgewachsen in<br />

Uhwiesen. 1998<br />

Promotion als Dr.<br />

iur. Seine Karriere<br />

startete er<br />

bei Radio Munot.<br />

Während acht Jahren arbeitete er auch<br />

für TeleZüri und Tele24. Heute Chefredaktor<br />

von «persönlich». Romane: «Die<br />

ganze Welt <strong>is</strong>t Ballermann – Karten an<br />

Martin Walser», «Der Hammermann» sowie<br />

der Bestseller «<strong>Das</strong> Blocher-Prinzip».<br />

Landesweite Beachtung erreichte<br />

er mit dem Internetprojekt «TeleBlocher»<br />

des <strong>Schaffhauser</strong> Fernsehens.<br />

Giorgio Behr, geboren<br />

1948, wohnhaft<br />

in Buchberg.<br />

Behr <strong>is</strong>t Unternehmer<br />

(CEO und<br />

Gründer der BBC-<br />

Gruppe, Vorsitzender<br />

des Aufsichtsrates<br />

der ZF AG in Friedrichshafen,<br />

VR-Präsident Henkel & Cie, VR Hilti),<br />

Ehrenprofessor an der Uni St. Gallen,<br />

Präsident des Handballclubs Kadetten<br />

Schaffhausen, Verleger und seit Herbst<br />

2008 grösster Aktionär beim <strong>Schaffhauser</strong><br />

Industriekonzern Georg F<strong>is</strong>cher.<br />

Fritz Bünzli, geboren<br />

1918. Der<br />

1,98 m grosse<br />

Mann war von Beruf<br />

Schriftsetzer.<br />

Grosses Talent<br />

entfaltete er aber<br />

als Zeichner und<br />

Karikatur<strong>is</strong>t. Von 1968 b<strong>is</strong> 2008 konnten<br />

die Leser der «<strong>Schaffhauser</strong> <strong>Nachrichten</strong>»<br />

über seine Karikaturen schmunzeln.<br />

Legendär waren b<strong>is</strong> vor kurzem seine<br />

Auftritte, etwa als Gautschme<strong>is</strong>ter oder<br />

als Laternenträger an der Fasnacht. An<br />

seinem 90. Geburtstag heiratete er seine<br />

Lebenspartnerin Edith Ruckstuhl.<br />

Tom Etter, geboren<br />

1966 in Glarus,<br />

lebt in Schaffhausen,<br />

wo er die<br />

Star-Track-Tonstudios<br />

betreibt.<br />

Dort wirkt der<br />

Multiinstrumental<strong>is</strong>t<br />

nicht nur als Tontechniker, sondern<br />

auch als Studiomusiker. Er war Mitglied<br />

verschiedener Gruppen, so unter<br />

anderen auch bei «Starf<strong>is</strong>h». Schweizweit<br />

bekannt wurde er 2001, als er als<br />

Gitarr<strong>is</strong>t «Züri West» beitrat.<br />

Jürg Fröhlich,<br />

geboren 1944. Studierte<br />

an der ETH<br />

Mathematik und<br />

Physik. 1972 promovierte<br />

er dort.<br />

1972/73 war er an<br />

der Universität<br />

Genf und 1973/74 in Harvard. Danach<br />

Ass<strong>is</strong>tent im Mathematik-Departement<br />

der Princeton University. 1978 b<strong>is</strong> 1982<br />

war er Professor am Institut des Hautes<br />

Études Scientifiques in Bures-sur-Yvette.<br />

Ab 1982 Professor für theoret<strong>is</strong>che Physik<br />

an der ETH, wo er das «Center for<br />

Theoretical Studies» gründete.<br />

Beat Mändli, geboren<br />

1970. Fühlt<br />

sich – obwohl im<br />

Nohl (ZH) aufgewachsen<br />

– als<br />

<strong>Schaffhauser</strong>. Er<br />

<strong>is</strong>t ein begnadeter<br />

Ausbildner und<br />

sehr gefühlvoller Reiter. Erfolg blieb in<br />

all diesen Jahren sein treuer Begleiter.<br />

Sportliche Höhepunkte sind zwei Teilnahmen<br />

an Olymp<strong>is</strong>chen Spielen (Sydney<br />

2000 und Atlanta 1996), an WM und<br />

EM, der Gewinn des Weltcupfinals der<br />

Springreiter 2007 sowie viele Siege bei<br />

Springturnieren auf der ganzen Welt.<br />

Peter Hartmeier,<br />

geboren 1952. Der<br />

Journal<strong>is</strong>t aus<br />

Schaffhausen, wo<br />

er noch wohnt,<br />

begann seine<br />

Laufbahn 1979 als<br />

Auslandsredaktor<br />

der «Weltwoche». Er war unter anderem<br />

der Chefredaktor bei «Politik und Wirtschaft»<br />

und Geschäftsführer des Verbands<br />

Schweizer Presse. 2002 b<strong>is</strong> 2009<br />

Chefredaktor des «Tages-Anzeigers». Ab<br />

Juni Verleger der tamediaeigenen Thurgauer<br />

Zeitung in Frauenfeld.<br />

Gerold Meier, geboren<br />

1923. Als er<br />

2008 nach 44 Jahren<br />

die Wiederwahl<br />

in den Kantonsrat<br />

nicht mehr<br />

schaffte und damit<br />

zurücktreten<br />

musste, ging eine lange polit<strong>is</strong>che Karriere<br />

zu Ende. Der Fre<strong>is</strong>innige hatte bei<br />

den Jungliberalen begonnen und war<br />

neben dem Kantonsrat auch zwölf Jahre<br />

im Parlament der Stadt Schaffhausen.<br />

Der streitbare Jur<strong>is</strong>t zog mehr als einmal<br />

vor Bundesgericht und wollte per Volksabstimmung<br />

die Regierung absetzen.<br />

<strong>Das</strong> <strong>kleine</strong> <strong>Who</strong> <strong>is</strong> <strong>who</strong><br />

Thomas Holenstein,<br />

geboren<br />

1955, <strong>is</strong>t seit 1997<br />

Delegierter für<br />

die Wirtschaftsförderung<br />

im Kanton<br />

Schaffhausen<br />

– und wird deswegen<br />

zuweilen auch als sechster Regierungsrat<br />

bezeichnet. Holenstein pflegt<br />

überdies gute Kontakte nach China: Von<br />

der Export- und Standortpromotionsagentur<br />

Osec <strong>is</strong>t seine Firma Gener<strong>is</strong> AG<br />

mit der Promotion des Wirtschaftsstandortes<br />

Schweiz in China beauftragt.<br />

Erhard Me<strong>is</strong>ter,<br />

geboren 1948.<br />

Nach einem Studium<br />

als Ingenieur<br />

Agronom<br />

ETH doktorierte<br />

er in den USA, wo<br />

er seine Frau<br />

Cindy kennenlernte. Zurück in Mer<strong>is</strong>hausen,<br />

trat er in die Geschäftsleitung<br />

der Eidgenöss<strong>is</strong>chen Forschungsanstalt<br />

für Agrarökologie und Landbau in<br />

Zürich-Reckenholz ein. 2000 wurde das<br />

SVP-Mitglied in die Regierung gewählt,<br />

wo Me<strong>is</strong>ter seit 2001 das Volkswirtschaftsdepartement<br />

leitet.<br />

Franz Hostettmann,<br />

geboren<br />

1945. Der gelernte<br />

Konditor und Absolvent<br />

der Hotelfachschule<br />

in Lausanne<br />

kam 1974<br />

nach Stein am<br />

Rhein; er übernahm die «Bad stube». Der<br />

Zuzüger setzte sich 1994 im Kampf um<br />

das Steiner Stadtpräsidentenamt gegen<br />

einen «Ur-Steiner» durch. Seither regiert<br />

der SVP-Mann, auch «Ka<strong>is</strong>er Franz» genannt,<br />

die Stadt, die sich dank dem Geld<br />

der Windler-Stiftung in einer privilegierten<br />

Situation befindet.<br />

Sigi Michel, geboren<br />

1947. Genaugenommen<br />

<strong>is</strong>t<br />

der «Trompeten-<br />

Sigi» kein <strong>Schaffhauser</strong>,<br />

aber<br />

schliesslich trompetet<br />

der Langwieser<br />

mit Vorliebe das «Munotglöggli».<br />

Sigi Michel besucht seit über 35 Jahren<br />

die Spiele der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft<br />

– und wenn er mal kein<br />

Ticket kriegt, helfen Prominente gerne<br />

nach. Michel <strong>is</strong>t aber auch Sammler. Und<br />

er trat in diversen Fernsehshows auf,<br />

so bei Frank Elstner und Gottschalk.<br />

WIR SCHAFFHAUSER<br />

Eine Auswahl von <strong>Schaffhauser</strong>innen und <strong>Schaffhauser</strong>n, die man nicht nur zu Hause kennt<br />

Gilberto Agustoni,<br />

geboren 1922.<br />

Priesterweihe<br />

nach der Promotion.<br />

1950 trat er<br />

in die Dienste des<br />

Vatikans und studierteRechtsw<strong>is</strong>senschaften.<br />

Papst Paul VI. ernannte ihn<br />

zum Auditor an der Röm<strong>is</strong>chen Rota.<br />

1986 weihte ihn Papst Johannes Paul II.<br />

zum B<strong>is</strong>chof. Mitglied des Obersten Gerichtshofs<br />

der kathol<strong>is</strong>chen Kirche, den<br />

er dann leitete. 2005 wurde er unter Beibehaltung<br />

seiner Titeldiakonie zum Kardinalpriester<br />

pro hac vice erhoben.<br />

Erwin Beyeler,<br />

geboren 1950. Studierte<br />

Jus und<br />

wurde Rechtsanwalt.Anschliessend<br />

übernahm er<br />

das Kommando<br />

der <strong>Schaffhauser</strong><br />

Polizei und wechselte hernach zur Kantonspolizei<br />

Zürich, wo er Stellvertreter<br />

des Kommandanten war. 2001/2002 leitete<br />

er die Bundeskriminalpolizei, dann wurde<br />

er Erster Staatsanwalt des Kantons<br />

St. Gallen. 2007 wählte der Bundesrat<br />

Beyeler, der auch zwei Krim<strong>is</strong> verfasst<br />

hat, zum Bundesanwalt.<br />

Stefan Colombo<br />

und Nora Vonder<br />

Mühll, Theater<br />

Sgaramusch.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Schaffhauser</strong><br />

Theater für Kinder<br />

und Erwachsene<br />

besteht seit<br />

1982. Sgaramusch <strong>is</strong>t ein Tourneetheater<br />

und re<strong>is</strong>t mittlerweilen auch oft ins<br />

Ausland an Theater Festivals. Es hat<br />

sich auch in internationalem Kontext<br />

einen sehr guten Namen gemacht und<br />

erhielt namhafte Pre<strong>is</strong>e. Dieses Jahr<br />

Gastspiele unter anderem im Edingburgh,<br />

Linz und Belfast.<br />

Hans-Jürg Fehr,<br />

geboren 1948 in<br />

Rheinklingen.<br />

Nach einem Geschichtsstudium<br />

arbeitete er als<br />

Mittelschullehrer<br />

und Redaktor bei<br />

der «<strong>Schaffhauser</strong> AZ». 1983 wurde er<br />

für die SP in den Kantonsrat, 1999 in den<br />

Nationalrat gewählt; beiden Räten gehört<br />

er heute noch an. Von 2004 b<strong>is</strong> 2008<br />

präsidierte er die SP Schweiz und machte<br />

sich in dieser Funktion vor allem als<br />

scharfsinniger Debattierer einen Namen.<br />

Ruth Genner, geboren<br />

1956. Studium<br />

an der Agrar-<br />

und Lebensmittelw<strong>is</strong>senschaftlichenAbteilung<br />

der ETH<br />

Zürich: Diplom<br />

als Lebensmittel-Ingenieurin ETH. 1998<br />

Nationalrätin der Grünen Partei, deren<br />

Präsidentin sie ab 2004 war. Seit August<br />

2008 <strong>is</strong>t Ruth Genner Stadträtin von Zürich<br />

und Vorsteherin des Tiefbau- und<br />

Entsorgungsdepartements. Ruth Genner<br />

wohnt in Zürich-Woll<strong>is</strong>hofen und hat<br />

zwei erwachsene Töchter.<br />

Thomas Minder<br />

führt seit 1989 die<br />

Trybol AG in Neuhausen.<br />

Einen Namen<br />

machte er<br />

sich als In itiant<br />

der Abzocker-Initiative,<br />

mit der er<br />

gegen hohe Managergehälter kämpft.<br />

Minder gilt als «KMU-Rebell». Seinen<br />

eigenen Lohn verrät er nicht, dafür sein<br />

Unternehmenscredo: Bei der Trybol gilt<br />

die Nullfehlertoleranz. Fehlerfreies<br />

Arbeiten wird zusätzlich belohnt und<br />

nicht etwa das erreichte Ergebn<strong>is</strong>.<br />

Heinz Albicker,<br />

geboren 1950. Aufgewachsen<br />

in Neuhausen,<br />

machte<br />

Albicker eine KV-<br />

Lehre, wenn er<br />

nicht gerade als<br />

Sänger einer Beat-<br />

Gruppe auf der Bühne stand. Nach einer<br />

Karriere im Bankwesen wurde er für die<br />

FDP in den <strong>Schaffhauser</strong> Stadtrat gewählt.<br />

Nach einer zw<strong>is</strong>chenzeitlichen<br />

Rückkehr zur Bank wurde Albicker 2000<br />

in die Regierung gewählt, der er seit 2001<br />

angehört.<br />

Gerhard Blocher,<br />

geboren 1923.<br />

Wuchs im Pfarrhaus<br />

Laufen am<br />

Rheinfall auf.<br />

Pfarrer in Thalwil<br />

und Hallau b<strong>is</strong> zur<br />

Pensionierung.<br />

Danach (1999–2003) Gemeindepräsident<br />

von Hallau, gewählt ohne Kandidatur. Er<br />

lebt mit seiner Gattin in Hallau und<br />

sorgt mit Kommentaren zu Kirche und<br />

Politik (und auch zu Bruder Chr<strong>is</strong>toph)<br />

für landesweite und zum Teil heftige<br />

Reaktionen. Autor des Buches: «Gottes<br />

Lachen im Leichenzug der Kirche».<br />

Maria Da Vinci,<br />

44-jährig. Die<br />

Schlagersängerin<br />

<strong>is</strong>t die berühmtesteWerbeträgerin<br />

der Gemeinde<br />

Wilchingen. Schon<br />

früh zeigte sich<br />

das Talent der Sängerin: 1989 belegte sie<br />

den 2. Platz beim deutschen Bundestalente-Wettbewerb.<br />

Bevor sie ihre Solokarriere<br />

startete, war Da Vinci Leadsängerin<br />

der Band «Maria con los Bravos».<br />

2006 plazierte sich Da Vinci beim «Grand<br />

Prix der Volksmusik» in der vorderen<br />

Hälfte des Teilnehmerfeldes.<br />

Malou Fenaroli<br />

Leclerc, geboren<br />

1948, <strong>is</strong>t die Gründerin<br />

der schweizer<strong>is</strong>chenBallettberufsschule<br />

(Tanzakademie an<br />

der Zürcher Hochschule<br />

der Künste). Nach mehrjährigen<br />

Aufenthalten in New York, Tokio oder<br />

Rio de Janeiro – die von grossem Erfolg<br />

geprägt waren – bege<strong>is</strong>tert die in Zürich<br />

wohnhafte <strong>Schaffhauser</strong>in das tanzbege<strong>is</strong>terte<br />

Publikum als künstler<strong>is</strong>che<br />

Leiterin der Cinevox Junior Company.<br />

Hannes Germann,<br />

geboren<br />

1956. Der Lehrer<br />

und Betriebsökonomunterrichtete<br />

zuerst, bevor<br />

er in die Redaktion<br />

der «<strong>Schaffhauser</strong><br />

<strong>Nachrichten</strong>» eintrat. Von 1997<br />

b<strong>is</strong> 2000 vertrat er die SVP im Kantonsrat,<br />

2002 wurde er in den Ständerat gewählt.<br />

Ab 1997 präsidierte Germann<br />

seine Wohngemeinde Opfertshofen, b<strong>is</strong><br />

diese Anfang 2009 in der Gemeinde<br />

Thayngen aufging. Germann <strong>is</strong>t Präsident<br />

des Schweizer Gemeindeverbandes.<br />

Yves Netzhammer,<br />

geboren 1970,<br />

wuchs in Schaffhausen<br />

auf und<br />

lebt in Zürich. Mit<br />

Videoinstallationen,Diaprojektionen,<br />

Zeichnungen<br />

und Buchbeiträgen hat er sich international<br />

einen Namen gemacht. Er war an<br />

der 52. Biennale in Venedig und der Begleitausstellung<br />

zur documenta 12 2007<br />

vertreten. In seinen verstörenden Bildwelten<br />

fliessen Menschen, Tiere, Pflanzen<br />

und Dinge ineinander und werden<br />

zu neuen rätselhaften Wesen.<br />

Meta Antenen, geboren<br />

1949. Die<br />

Leichtathletin gewann<br />

mit 15 Jahren<br />

ihren ersten<br />

Schweizer-Me<strong>is</strong>ter-<br />

Titel, zweimal gewann<br />

sie EM-Silber<br />

im Weitsprung, und ihr Schweizer Rekord<br />

von 6,73 Meter aus dem Jahre 1971<br />

in dieser D<strong>is</strong>ziplin hat heute noch Gültigkeit.<br />

Meta Antenen wohnt zwar nicht<br />

mehr in Schafffhausen, die Bronzeskulptur<br />

der Künstlerin Els Pletscher auf der<br />

Munotsportanlage erinnert aber immer<br />

noch an die Ausnahmeathletin.<br />

Olaf Breuning,<br />

geboren 1970 in<br />

Schaffhausen.<br />

Der ausgebildete<br />

Fotograf lebt und<br />

arbeitet mittlerweile<br />

in New<br />

York. Längst hat<br />

ihn seine künstler<strong>is</strong>che Ader über die<br />

Fotografie hinausgeführt. Er filmt, bastelt,<br />

installiert, malt und textet. Im Zentrum<br />

seiner Werke stehen dabei die Menschen<br />

und ihre zum Scheitern verurteilte,<br />

lächerliche Suche nach einem<br />

Sinn, die herrlich trashig und poppig sowie<br />

liebevoll monströs dargestellt wird.<br />

Roberto Di Matteo,<br />

geboren 1971.<br />

Wuchs als Sohn<br />

italien<strong>is</strong>cher Immigranten<br />

in Schaffhausen<br />

auf, wo er<br />

als Junior dem FC<br />

Schaffhausen beitrat.<br />

Nach Stationen beim FC Aarau und<br />

beim FC Zürich wechselte er zu Lazio<br />

Rom. Er wurde Stammspieler, was ihm<br />

einen Platz im italien<strong>is</strong>chen Nationalteam<br />

eintrug, mit dem er an der Euro 96<br />

teilnahm. Danach wechselte er zum FC<br />

Chelsea, wo eine Verletzung seiner Karriere<br />

ein vorzeitiges Ende bereitete.<br />

Thomas Feurer,<br />

geboren 1953. Der<br />

Inhaber einer<br />

Papeterie wurde<br />

1995 in den <strong>Schaffhauser</strong><br />

Stadtrat<br />

gewählt, wo er ab<br />

1996 das Sozial-<br />

und Kulturreferat leitete. 2008 gewann<br />

der Vertreter der Ökoliberalen das Rennen<br />

ums Stadtpräsidium und wurde zum<br />

ersten grünen Stadtpräsidenten von<br />

Schaffhausen. Feurer, der mit der Zürcherin<br />

Bea Petri liiert <strong>is</strong>t, trat sein neues<br />

Amt am 1. Januar 2009 an.<br />

Mathias Gnädinger,<br />

geboren 1941<br />

in Ramsen. Der<br />

Schriftsetzer versuchte<br />

sich nicht<br />

zuletzt auf Drängen<br />

seines Onkels<br />

Seppel als Schauspieler.<br />

Er feierte auf verschiedenen<br />

Bühnen Erfolge, so u.a. an der Schaubühne<br />

Berlin. Er spielte in über 70 Kino-<br />

und Fernsehfilmen mit. 1985 erhielt er<br />

den Zürcher Filmpre<strong>is</strong>, 1996 den Hans-<br />

Reinhart-Ring und 2003 den Schweizer<br />

Filmpre<strong>is</strong> als Bester Schauspieler. Gnädinger<br />

lebt in Stein am Rhein.<br />

Stephan Netzle,<br />

geboren 1957. Der<br />

<strong>Schaffhauser</strong> <strong>is</strong>t<br />

heute als Anwalt<br />

tätig, Richter beim<br />

Internationalen<br />

Sportgerichtshof<br />

(CAS) und Mitglied<br />

des Exekutivrats von Sw<strong>is</strong>s Olympic.<br />

Als Sportler feierte er seinen grössten<br />

Erfolg an den Ruder-Weltme<strong>is</strong>terschaften<br />

von 1982: Er gewann zusammen mit<br />

dem <strong>Schaffhauser</strong> Hans-Konrad Trümpler<br />

sowie Jörg Weitnauer und Bruno<br />

Saile im Vierer ohne WM-Gold.<br />

Martin Huber,<br />

geboren 1941. Der<br />

Ingenieur und Jur<strong>is</strong>t<br />

gilt als Inbegriff<br />

des <strong>Schaffhauser</strong>Lokalkolorits.<br />

Er kletterte<br />

die Karriereleiter<br />

bei Georg F<strong>is</strong>cher hoch: von 1992 b<strong>is</strong> 2003<br />

war er CEO, seither präsidiert er den<br />

Verwaltungsrat. Neben GF hat Martin<br />

Huber mindestens zwei weitere Herzensangelegenheiten:<br />

1992 liess er die Kleinkunsttradition<br />

im Vorstadt-Variété wieder<br />

aufleben. Zudem <strong>is</strong>t er Präsident des<br />

Stiftungsrates Museum im Zeughaus.<br />

Yvonne Moore,<br />

46-jährig, geboren<br />

in Schaffhausen.<br />

Die Sängerin –<br />

mit richtigem Namen<br />

Murbach –<br />

gilt als Jan<strong>is</strong> Joplin<br />

der Schweiz,<br />

wohl nicht zuletzt, weil sie 1988 bei der<br />

neuen Show von Rudi Carrel Joplin imitierte.<br />

Moore startete ihre Karriere als<br />

Leadsängerin bei der <strong>Schaffhauser</strong> Bluesband<br />

«Bluesfinger». Sie arbeitete unter<br />

anderem mit Phil Carmen, Udo Jürgens,<br />

Philipp Fankhauser und Joe Cocker zusammen.<br />

Mike Baronian,<br />

61-jährig. Der gebürtige<br />

Armenier<br />

<strong>is</strong>t in Kanada aufgewachsen.<br />

Er<br />

führte zw<strong>is</strong>chen<br />

1990 und 1997 die<br />

Cilag in Schaffhausen,<br />

eine Tochterfirma von Johnson<br />

& Johnson. Bekannt <strong>is</strong>t Baronian in<br />

Schaffhausen auch wegen seiner humanitären<br />

Tätigkeit: Nach dem grossen Erdbeben<br />

in Armenien gründete er zusammen<br />

mit den <strong>Schaffhauser</strong>n Pino Ciaccio<br />

und Norbert Neininger die «Stiftung<br />

Hilfe für Armenien».<br />

Peter Briner, geboren<br />

1943, aufgewachsen<br />

in Kilchberg.<br />

Zw<strong>is</strong>chen<br />

1987 und 1999 war<br />

Peter Briner (FDP)<br />

<strong>Schaffhauser</strong> Regierungsrat.Seither<br />

vertritt er den Kanton Schaffhausen<br />

im Ständerat. Der Aussenpolitiker <strong>is</strong>t<br />

Präsident des parlamentar<strong>is</strong>chen Vereins<br />

Schweiz-USA und erklärt in dieser<br />

Funktion den Amerikanern zurzeit<br />

gerne die Funktionswe<strong>is</strong>e des Schweizer<br />

Bankgeheimn<strong>is</strong>ses.<br />

Reto Dubach, geboren<br />

1956. Aufgewachsen<br />

in<br />

Schaffhausen,<br />

studierte er Jus<br />

und arbeitete anschliessend<br />

in verschiedenenPositionen<br />

als Jur<strong>is</strong>t, bevor er 1997 zum<br />

Staatsschreiber des Kantons Schaffhausen<br />

gewählt wurde. 2007 gelang ihm als<br />

Vertreter der FDP der Sprung in die<br />

Regierung, wo er seither das Baudepartement<br />

führt.<br />

Aniello Fontana,<br />

61-jährig. Er wuchs<br />

in Neunkirch auf<br />

und präsidiert<br />

seit 18 Jahren den<br />

FC Schaffhausen.<br />

In seiner Amtszeit<br />

erlebte er Höhen<br />

und Tiefen: Den Abstieg 2000 in die 1. Liga,<br />

aber auch drei Sa<strong>is</strong>ons in der höchsten<br />

Schweizer Fussballliga. Fontana, der<br />

sein Geld als Immobilientreuhänder verdient,<br />

möchte dem FCS künftig zu einer<br />

würdigeren Spielstätte und der Stadt zu<br />

einem modernen Kleinstadion verhelfen.<br />

Linda Graedel,<br />

geboren 1941 in<br />

San Franc<strong>is</strong>co.<br />

Ihre künstler<strong>is</strong>che<br />

Ausbildung<br />

begann sie an der<br />

Art Center School<br />

in Los Angeles.<br />

Seit 1963 lebt die Künstlerin – sie <strong>is</strong>t mit<br />

André Graedel, dem ehemaligen stellvertretenden<br />

Chefarzt des Kantonsspitals<br />

Schaffhausen, verheiratet – in der<br />

Schweiz. Seit 1983 bestreitet sie Ausstellungen<br />

im In- und Ausland. Bekannt <strong>is</strong>t<br />

Graedel vor allem auch als Gerichtszeichnerin.<br />

Ursula Hafner-<br />

Wipf, geboren<br />

1949 in Altenburg<br />

(Deutschland),<br />

durch Heirat<br />

Schweizerin geworden.<br />

Die gelernteIndustriekauffrau<br />

startete 1993 ihre polit<strong>is</strong>che Karriere,<br />

als sie für die SP in den Kantonsrat<br />

gewählt wurde, den sie 2000 präsidierte.<br />

2004 erfolgte die Wahl in den Regierungsrat.<br />

Seit 2005 leitet Ursula Hafner-Wipf<br />

das Departement des Innern. 2004 war<br />

sie die erste Regierungspräsidentin der<br />

Schweiz mit einem EU-Pass.<br />

Thomas Hurter,<br />

geboren 1963 in<br />

Zürich. Der einstigeBerufsmilitärpilot,<br />

der heute<br />

als Pilot für die<br />

Sw<strong>is</strong>s arbeitet, hat<br />

eine steile polit<strong>is</strong>che<br />

Karriere hinter sich. 2003 wurde er<br />

in den Schulrat der Stadt Schaffhausen<br />

gewählt, seit 2005 sitzt er für die SVP im<br />

Kantonsrat und seit 2008 im Nationalrat.<br />

Dort wurde er einer grösseren Öffentlichkeit<br />

als Präsident der nationalrätlichen<br />

Subkomm<strong>is</strong>sion «Tiger-Teilersatz»<br />

bekannt.<br />

Hans Konrad<br />

Peyer, geboren<br />

1937. Der Rechtsanwalt<br />

kommt<br />

aus einer <strong>Schaffhauser</strong>Ur-Familie.<br />

Zw<strong>is</strong>chen 1994<br />

und 2008 präsidierte<br />

Peyer die Sturzenegger-Stiftung.<br />

Diese dient in erster Linie den Belangen<br />

des Museums zu Allerheiligen. Hauptzweck<br />

<strong>is</strong>t das Sammeln hochstehender<br />

Kunst sowie h<strong>is</strong>tor<strong>is</strong>cher Objekte, die für<br />

die Region von Bedeutung sind. Hans<br />

Konrad Peyer <strong>is</strong>t Mitglied der Gesellschaft<br />

zun Kaufleuten.<br />

9<br />

Chr<strong>is</strong>tian Beck,<br />

geboren 1952, aufgewachsen<br />

in<br />

Schaffhausen.<br />

Seit 2006 lebt und<br />

arbeitet er zusammen<br />

mit seiner<br />

aus den USA<br />

stammenden Frau Chr<strong>is</strong>tine auf dem<br />

<strong>Schaffhauser</strong> Wahrzeichen als Munotwächter.<br />

Er sorgt für Ordnung auf der<br />

Festung, läutet täglich um 21 Uhr von<br />

Hand das Munotglöggli und hat aus<br />

jedem Zimmer der Turmwohnung – inklusive<br />

Toilette – die schönste Aussicht<br />

über die Stadt Schaffhausen.<br />

Gerold Bührer,<br />

geboren 1948, aufgewachsen<br />

in Hofen.<br />

Bührer <strong>is</strong>t seit<br />

2006 Präsident von<br />

Economiesu<strong>is</strong>se.<br />

Zuvor sass der<br />

Fre<strong>is</strong>innige während<br />

16 Jahren im Nationalrat, präsidierte<br />

2001/2002 die FDP Schweiz und<br />

galt immer wieder als Anwärter auf den<br />

ersten <strong>Schaffhauser</strong> Bundesratssitz. Karriere<br />

machte Bührer beim Bankverein<br />

und bei Georg F<strong>is</strong>cher. Beim Industriekonzern<br />

sitzt er immer noch im Verwaltungsrat.<br />

Ariane Ehrat, geboren<br />

1961. Die<br />

<strong>Schaffhauser</strong>in<br />

bewies, dass auch<br />

Flachländer gut<br />

Ski fahren können:<br />

1984 wurde<br />

sie an den Olymp<strong>is</strong>chen<br />

Spielen in Sarajevo Vierte in der<br />

Abfahrt, 1985 holte sie in Bormio die<br />

WM-Silbermedaille in derselben D<strong>is</strong>ziplin.<br />

Seit Anfang 2008 <strong>is</strong>t die ehemalige<br />

Spitzensportlerin CEO der Tour<strong>is</strong>musorgan<strong>is</strong>ation<br />

Engadin-St. Moritz, zuvor<br />

war Ehrat Marketingleiterin des Schweizer<br />

Radios DRS.<br />

Verena Frauenfelder,<br />

geboren<br />

1927. Verena Frauenfelder<br />

trat 1975<br />

ihre erste Re<strong>is</strong>e<br />

nach Afghan<strong>is</strong>tan<br />

an – und das Land<br />

liess sie nicht<br />

mehr los. Als 1979 in Afghan<strong>is</strong>tan der<br />

Krieg ausbrach, re<strong>is</strong>te sie nach Pak<strong>is</strong>tan,<br />

um den afghan<strong>is</strong>chen Flüchtlingen zu<br />

helfen. Ihr Engagement mündete 1988<br />

in der Gründung des Vereins «Hilfe für<br />

Afghan<strong>is</strong>tan». Frauenfelder <strong>is</strong>t Ehrenbürgerin<br />

der Gemeinde Neuhausen.<br />

Jörg Kachelmann,<br />

geboren<br />

1958 in Lörrach,<br />

aufgewachsen in<br />

Schaffhausen.<br />

Der Wetterfrosch<br />

studierte Geographie,<br />

Mathematik<br />

und Physik, brach das Studium jedoch<br />

ab. Er absolvierte beim «SonntagsBlick»<br />

ein Volontariat, bevor er zum <strong>Schaffhauser</strong><br />

Lokalradio Munot und später zum<br />

Schweizer Fernsehen wechselte. 1991<br />

gründete er seine Firma Meteomedia,<br />

seither macht er Wettervorhersagen<br />

und vermarket sie hervorragend.<br />

Eugen Haltiner,<br />

geboren 1948, aufgewachsen<br />

in<br />

Schaffhausen, v/o<br />

Chanel, machte<br />

seine Karriere<br />

beim Bankverein<br />

und bei der UBS.<br />

2006 wechselte er die Seite und beaufsichtigt<br />

seither die Banken, zunächst als<br />

Chef der Eidgenöss<strong>is</strong>chen Bankenkomm<strong>is</strong>sion;<br />

seit Anfang Jahr präsidiert er<br />

die Finanzmarktaufsicht. In dieser Funktion<br />

war er verantwortlich für die Herausgabe<br />

der Daten von 300 UBS-Kunden<br />

an die USA.<br />

André Jaeger, geboren<br />

1947. Jaeger<br />

wusste bereits<br />

mit zehn Jahren,<br />

dass er Koch werden<br />

wollte. 1981<br />

kaufte er von seinem<br />

Vater die<br />

«F<strong>is</strong>cherzunft» in Schaffhausen. Seine<br />

Küche <strong>is</strong>t stark von seinen Aufenthalten<br />

in Asien geprägt. Er gilt als Avantgard<strong>is</strong>t<br />

der Schweizer Spitzenköche, fusioniert<br />

die asiat<strong>is</strong>che mit der westlichen Küche.<br />

Mit 19 Gault-Millau-Punkten gehört er<br />

zu den nationalen Top Ten und Altme<strong>is</strong>tern<br />

seines Fachs.<br />

Walter Pfeiffer,<br />

geboren 1946. Der<br />

Begginger machte<br />

eine Lehre als<br />

Schaufensterdekorateur,<br />

bevor er<br />

eine Künstlerausbildung<br />

an der<br />

Hochschule für Gestaltung in Zürich absolvierte.<br />

Den Durchbruch als Fotograf<br />

schaffte Pfeiffer 1974 mit einer Reihe von<br />

Fotografien eines jungen Mannes in<br />

Frauenkleidern und Schminke. Pfeiffer<br />

gilt b<strong>is</strong> heute als «Untergrundklassiker».<br />

Er arbeitet für Zeitschriften wie «i-D»,<br />

«Vanity Fair» oder «Vogue».


Beilage der «<strong>Schaffhauser</strong> <strong>Nachrichten</strong>» und der NZZ<br />

Verena Prager,<br />

56-jährig, hat die<br />

Gastronomie im<br />

Blut. Sie <strong>is</strong>t die<br />

Tochter von Mövenpick-Gründer<br />

Ueli Prager. In<br />

Schaffhausen gehört<br />

ihr die Kulturgaststätte «Sommerlust».<br />

Vor allem aber hat sie eine lange<br />

Sehnsucht der <strong>Schaffhauser</strong> gestillt: Endlich<br />

kann man direkt am Rhein seinen<br />

Kaffee trinken. 2008 wurde der Gastrobetrieb<br />

«Güterhof» eröffnet – ein Projekt<br />

von «grossstädt<strong>is</strong>cher Dimension», wie<br />

gar die nationale Presse bemerkte.<br />

Irène Schweizer,<br />

geboren 1941 in<br />

Schaffhausen. Die<br />

Pian<strong>is</strong>tin arbeitete<br />

nach dem Besuch<br />

einer Handelsschule<br />

zunächst<br />

als Sekretärin –<br />

heute gilt sie als «Grande Dame des Free<br />

Jazz». Als sie in den fünfziger Jahren<br />

ihre ersten Auftritte hatte, war sie eine<br />

Sensation: Frauen spielten b<strong>is</strong> dato<br />

keinen Jazz. Neben ihrer musika l<strong>is</strong>chen<br />

Tätigkeit war Schweizer denn auch früh<br />

als Femin<strong>is</strong>tin aktiv.<br />

Markus Werner,<br />

geboren 1944, aufgewachsen<br />

in<br />

Thayngen. Nach<br />

der Matura studierte<br />

er German<strong>is</strong>tik,Philosophie<br />

und Psychologie<br />

und arbeitete später an der Kanti<br />

Schaffhausen. Seit 1990 <strong>is</strong>t er freier Autor<br />

– und er gehört zu den bedeutendsten im<br />

deutschsprachigen Raum. Werner lenkt<br />

in seinen Büchern den Blick aufs Unwesentliche,<br />

um das Ganze sichtbar zu machen.<br />

Und seine Figuren sind traurige<br />

Humor<strong>is</strong>ten – die nicht das Zeug zum<br />

Helden haben.<br />

E<br />

s gibt Dialekte, in denen lässt<br />

es sich besonders gut singen,<br />

andere eignen sich ausgezeichnet<br />

zum wüst Reden. Oder man kann<br />

sie bloss brauchen, um eine grosse<br />

Klappe zu halten. Diese Behauptung<br />

bedient natürlich Kl<strong>is</strong>chees. Aber<br />

neben Talent und Temperament<br />

braucht es für alle drei Kommunikationsformen<br />

eben auch passendes<br />

sprachliches Werkzeug. Und es <strong>is</strong>t<br />

wohl nicht zuletzt die Sprache oder<br />

eben die spezif<strong>is</strong>che Mundart, die den<br />

verschiedenen Völkern und Völkchen<br />

zu ihren Kl<strong>is</strong>chees verholfen hat.<br />

eht es nach Alfred Richli,<br />

graue Eminenz in Sachen G<strong>Schaffhauser</strong><br />

Mundart und<br />

Begründer des <strong>Schaffhauser</strong> Mundartwörterbuches,<br />

dann haben die<br />

<strong>Schaffhauser</strong> einen besonderen Sinn<br />

für Humor. <strong>Das</strong> mag überraschen.<br />

Spassmacher hätte man eher anderswo<br />

erwartet.<br />

hrottepoppele», sagt Richli und<br />

lacht in sich hinein. «Mit die- Csem<br />

Wort kann der <strong>Schaffhauser</strong><br />

ein <strong>kleine</strong>s Kind bezeichnen. «Du<br />

b<strong>is</strong>ch aber e Chrottepoppele.» Richli<br />

tätschelt einem imaginären Kind, das<br />

er eben als Krötenkindchen bezeichnet<br />

hat, den Kopf. Dann zitiert er aus<br />

dem Schatz der Flurnamen, die Richli<br />

als Leiter der kantonalen Flurnamenkomm<strong>is</strong>sion<br />

gegenwärtig dokumentiert:<br />

«Naselöchli» <strong>is</strong>t der Name einer<br />

Doline auf dem Gemeindegebiet von<br />

Lohn. Ein le<strong>is</strong>er, freundlicher Humor,<br />

der sich hier ausdrückt. Mit einem<br />

leichten Schlag ins Poet<strong>is</strong>che. «Wulcheschaalter»<br />

kann man einen grossgewachsenen<br />

Menschen nennen und<br />

sagt so nicht nur, dass er gross wie<br />

ein Riese <strong>is</strong>t, sondern stellt ihn sich<br />

damit auch als einen vor, der die Wolken<br />

am Himmel herumschiebt.<br />

ichli selbst spricht nicht <strong>Schaffhauser</strong><br />

Mundart. Er <strong>is</strong>t in Win- Rterthur<br />

aufgewachsen. Doch<br />

sein Vater stammte aus Osterfingen.<br />

<strong>Das</strong> Erbe der Vatersprache bewahren,<br />

mit diesem Ziel hat Richli die<br />

Arbeit am Mundartwörterbuch verfolgt.<br />

Die Arbeit sei ihm eine Begegnung<br />

mit der Kultur der Vorfahren<br />

gewesen und gleichzeitig habe er gespürt,<br />

wie sie langsam sterbe. <strong>Das</strong><br />

liegt nicht nur daran, dass Berufe<br />

und Alltag sich im 20. Jahrhundert<br />

rasant verändert haben und viele<br />

Spezialwörter für Geräte und Tätigkeiten<br />

nicht mehr gebraucht werden.<br />

Sondern auch an der Mobilität von<br />

heute. Früher waren die Dörfer zwar<br />

nicht <strong>is</strong>oliert, aber doch Welten für<br />

sich. <strong>Das</strong> <strong>is</strong>t, oder man muss wohl sagen<br />

war, hörbar, hat doch jedes Dorf<br />

eine eigene Ausprägung der Mundart<br />

gehabt mit ein paar Wörtern, die man<br />

Martin und<br />

Patrick Rapold,geboren<br />

1973<br />

bzw. 1975 in<br />

Schaffhausen.<br />

Die beiden<br />

Brüder arbeiten als Schauspieler<br />

und haben in unzähligen Kino- und Fernsehfilmen<br />

mitgewirkt. Zum Teil sind sie<br />

auch gemeinsam aufgetreten, so unter<br />

anderen in dem Spielfilm «Snow White» .<br />

Martin wurde an der Berlinale 2000 als<br />

Schweizer Shootingstar ausgezeichnet,<br />

während Patrick erfolgreich eine Zweitkarriere<br />

als Pian<strong>is</strong>t gestartet hat.<br />

Michael Stäuble,<br />

geboren 1958. Der<br />

gelernte Speditionskaufmann<br />

arbeitete zuerst<br />

als freier Mitarbeiter<br />

für Radio<br />

Munot, bevor er<br />

in die Redaktion des Senders eintrat.<br />

Legendär wurde sein Goalschrei in der<br />

Radioübertragung des Cup-Halb finals<br />

YB – FC Schaffhausen 1988, den der FCS<br />

mit 1:0 gewann. Seit 1989 arbeitet er in<br />

der Sportredaktion des Schweizer Fernsehens,<br />

wo er die Bereiche Formel 1, Sk<strong>is</strong>pringen<br />

und Ski alpin betreut.<br />

Martin Werner,<br />

geboren 1992. Der<br />

junge Pian<strong>is</strong>t<br />

spielt seit seinem<br />

fünften Lebensjahr<br />

Klavier und<br />

<strong>is</strong>t ein hervorragendes<br />

Talent. Er<br />

hat zahlreiche Pre<strong>is</strong>e (darunter den<br />

«Prix Su<strong>is</strong>se») gewonnen und 2005 die<br />

CD «Martin Werner plays» mit Musik<br />

von Franz Schubert, Robert Schumann,<br />

Frédéric Chopin und anderen aufgenommen.<br />

Werner studiert am Gymnasium<br />

Rämibühl und an der Zürcher Hochschule<br />

der Künste.<br />

WIR SCHAFFHAUSER<br />

B I LD S E LW YN HOFFMANN<br />

ER WEISS FAST ALLES ÜBER DIE SCHAFFHAUSER MUNDART UND IHRE AUSPRÄGUNGEN: ALFRED RICHLI.<br />

Mundart: Mehr als<br />

«daar da da?»<br />

sonst nirgendwo brauchte. Die Lust<br />

der <strong>Schaffhauser</strong> am Benennen zeigt<br />

sich am Marienkäfer, für den es in<br />

den 34 Ortschaften des Kantons 23<br />

verschiedene Namen gibt, Brunnechüeli,<br />

Hailandtierli, Himmelschpie-<br />

E<br />

geli oder Muggetriili zum Be<strong>is</strong>piel.<br />

rhalten werden sich die eigentümlichen<br />

Wörter kaum – mit<br />

Ausnahme von ein paar wenigen,<br />

wie etwa der «Tünne». «Bölletünne»,<br />

Zwiebelkuchen, <strong>is</strong>t die Leibspe<strong>is</strong>e<br />

der <strong>Schaffhauser</strong>. Bessere<br />

Überlebenschancen gibt Richli dem<br />

eigentümlichen Klang der hiesigen<br />

Mundart. Ihr Leitvokal, den sie mit anderen<br />

Ostschweizer Dialekten teilt,<br />

und dem sie ihre Melodik verdankt, <strong>is</strong>t<br />

das «a». Doch dieses <strong>is</strong>t «a» <strong>is</strong>t nicht<br />

grell, nicht spitz wie etwa das St. Gall<strong>is</strong>che.<br />

Es hat eine leicht dunkle Färbung<br />

und wird in die Länge gezogen.<br />

<strong>Das</strong> berühmte «daar da da?» – darf das<br />

(dieses Kind) das? – <strong>is</strong>t für Nichtschaffhauser<br />

Inbegriff der <strong>Schaffhauser</strong><br />

Mundart. In den Sog des «a» <strong>is</strong>t das<br />

«ei» geraten. Im Klettgau he<strong>is</strong>st die<br />

Leiter «Laatere». In Schlaate (Schleit-<br />

Hans Ruh, geboren<br />

1933. Promotion<br />

(Dr. theol.)<br />

bei Karl Barth<br />

(1963). Von 1965<br />

b<strong>is</strong> 1983, als Leiter<br />

des «Institutes für<br />

Sozialethik»). Habilitation<br />

an der Universität Bern. Zw<strong>is</strong>chen<br />

1983 und 1998 ordentlicher Professor<br />

an der Universität Zürich und Direktor<br />

des «Instituts für Sozialethik» in Zürich.<br />

Danach eth<strong>is</strong>che Unternehmensberatung<br />

und Entwicklung von eth<strong>is</strong>chen<br />

Finanzprodukten, sowie umfangreiche<br />

Vortrags- und Publikationstätigkeit.<br />

Ernst Tanner, geboren<br />

1946, aufgewachsen<br />

in Bargen.<br />

Tanner übernahm<br />

1993 die<br />

Leitung von Lindt<br />

& Sprüngli. Er hat<br />

das Unternehmen<br />

durch die Fokussierung auf das Premiumsegment,<br />

Innovationen und internationale<br />

Expansion wieder auf die<br />

Erfolgsspur gebracht. Seit 1994 steht<br />

Tanner auch dem Verwaltungsrat vor.<br />

Der erfolgreiche Wirtschaftsmann sitzt<br />

zudem im Verwaltungsrat der Credit<br />

Su<strong>is</strong>se und der Swatch Group.<br />

Rosmarie<br />

Widmer Gysel,<br />

geboren 1956. Die<br />

Wilchingerin mit<br />

dem ausgeprägten<br />

<strong>Schaffhauser</strong><br />

Dialekt lernte zuerst<br />

Gärtnerin,<br />

bevor sie sich im kaufmänn<strong>is</strong>chen Bereich<br />

weiterbildete. Nach verschiedenen<br />

Tätigkeiten in der Privatwirtschaft<br />

wurde sie 2004 für die SVP in die Regierung<br />

gewählt. Seit 2005 leitet sie das<br />

Erziehungsdepartement und präsidiert<br />

2009 die Regierung. Im Militär bekleidet<br />

sie den Rang eines Obersten.<br />

heim) sagt man: «E Zaane voll Saapfe<br />

d Laateren apschlaapfe». <strong>Das</strong> Bein <strong>is</strong>t<br />

ein «Baa». Und die Heimat wird zur<br />

«Haamet». Dieses «aa» kann im Nordosten<br />

des Kantons ins «oo» hinüberfärben:<br />

<strong>Das</strong> Bibertal he<strong>is</strong>st den Ramsemern,<br />

der Reiat den Lohnemern<br />

«Hoomet». Die Stadt aber <strong>is</strong>t die «Häimet».<br />

Sie hatte übrigens ursprünglich<br />

eine besondere Vorliebe für das «u»,<br />

die in der Regel «Wär nid cha säge<br />

‹chuu›, ‹schtuu›, ‹bliibe luu›, dä söll<br />

nid uf Schafuuse guu» gipfelte. Doch<br />

die Regel hat ihre Gültigkeit längst<br />

ver loren, heute wirbt der Kanton mit<br />

ausgefeilten Werbekampagnen um<br />

Neuzuzüger. Und auch das «u» <strong>is</strong>t ver-<br />

E<br />

lorengegangen.<br />

Isolde Schaad,<br />

geboren 1944. StudierteKunstgeschichte,Ethnologie<br />

und Publiz<strong>is</strong>tik<br />

an den Universitäten<br />

von Zürich<br />

und Cambridge,<br />

arbeitete als Kulturredaktorin<br />

der «Weltwoche», b<strong>is</strong> sie sich 1974 für<br />

eine freiberufliche Tätigkeit entschied.<br />

Sie hat zahlreiche Bücher, Theaterstücke<br />

und Filmdrehbücher geschrieben<br />

und gewann u.a. den Zürcher Journal<strong>is</strong>tenpre<strong>is</strong><br />

und den Schillerpre<strong>is</strong> der ZKB.<br />

Sie lebt in Zürich.<br />

Gabriel Vetter,<br />

geboren 1982. Aufgewachsen<br />

<strong>is</strong>t der<br />

Slam-Poet in Beggingen.<br />

Der wohl<br />

scharfzüngigste<br />

<strong>Schaffhauser</strong><br />

wurde 2006 mit<br />

dem renommiertesten Kabarettpre<strong>is</strong> im<br />

deutschsprachigen Raum, dem «Salzburger<br />

Stier», ausgezeichnet. Noch immer<br />

tritt Vetter bei Poetry-Slams auf, sein<br />

Spektrum aber hat er erweitert: So hat<br />

er für das Schweizer Radio ein Hörspiel<br />

geschrieben, und neuerdings <strong>is</strong>t er als<br />

Ghostwriter für «Giacobbo/Müller» tätig.<br />

Dieter Wiesmann,<br />

geboren<br />

1939. Der Neuhauser<br />

Apotheker<br />

gab als Liedermacher<br />

– auf den<br />

Spuren von Reinhard<br />

Mey – zw<strong>is</strong>chen<br />

1974 und 1999 über 2000 Konzerte.<br />

Sein Lied «Blos e chlini Stadt» wurde zur<br />

Hymne der Stadt Schaffhausen. Wiesmann<br />

wirkte auch im legendären Vorstadt-Cabaret<br />

mit, unter anderem mit<br />

Hannes Goetz, dem eins tigen Konzernchef<br />

und Verwaltungsrat von GF und<br />

späteren Sw<strong>is</strong>sair-Verwaltungsratspräsidenten.<br />

Von Susanne Huber<br />

schöös Tägli» zwitschert es<br />

einem zum Abschied nach,<br />

wenn man <strong>Schaffhauser</strong> Ge-<br />

schäfte verlässt. Sonnig die Sprache,<br />

fein das Mäulchen der hiesigen Leute.<br />

Flüche aus diesen Kehlchen? Schwer<br />

vorstellbar. Nein, gewaltig Fluchen,<br />

das sei ihre Sache tatsächlich nicht,<br />

bestätigt Alfred Richli. Aber präz<strong>is</strong>e<br />

die schlechten Eigenschaften eines<br />

Ernst Schläpfer,<br />

geboren 1955. Der<br />

heutige Direktor<br />

des Berufsbildungszentrums<br />

Schaffhausen<br />

machte sich auf<br />

nationaler Ebene<br />

als Schwinger einen Namen. Der gebürtige<br />

Her<strong>is</strong>auer wurde 1980 und 1983<br />

Schwingerkönig. Ungewohnt für einen<br />

Schwinger <strong>is</strong>t seine Parteizugehörigkeit:<br />

Schläpfer <strong>is</strong>t Sozialdemokrat. 2004 versuchte<br />

er als wilder Kandidat den Sprung<br />

in die <strong>Schaffhauser</strong> Regierung, scheiterte<br />

aber.<br />

Hans Vögeli, 61-<br />

jährig, aufgewachsen<br />

in Schaffhausen.<br />

Vögeli führte<br />

zw<strong>is</strong>chen 2002<br />

und 2007 die ZürcherKantonalbank<br />

– mit Erfolg.<br />

Weniger ruhmreich war sein Abgang:<br />

Vögeli musste im Mai 2007 abtreten, weil<br />

die Handelsabteilung der ZKB den Investoren<br />

Ronny Pecik, Georg Stumpf<br />

und Viktor Vekselberg den Einstieg bei<br />

Sulzer ermöglicht hatte, obschon die<br />

ZKB Hausbank von Sulzer war.<br />

Hansjörg Wirz,<br />

geboren 1943. Der<br />

<strong>Schaffhauser</strong> war<br />

in seiner Aktivzeit<br />

ein 400-m-Hürden-<br />

Spezial<strong>is</strong>t. Er<br />

nahm an internationalenTitelkämpfen<br />

teil und war einst Schweizer<br />

Rekordhalter in dieser D<strong>is</strong>ziplin. Bei den<br />

Olymp<strong>is</strong>chen Spielen 1994, 96, 98 und<br />

2000 war Wirz Leiter der Schweizer Delegation<br />

– ernannt nach dem Debakel<br />

von Albertville. Seit 1999 präsidiert er<br />

den Europä<strong>is</strong>chen Leichtathletikverband.<br />

Menschen benennen und ihn mit klingenden<br />

Schimpfnamen belegen, diese<br />

Kunst verstünden sie me<strong>is</strong>terhaft. «E<br />

Mööggi» oder «Tmööggi» nennt man<br />

im Klettgau einen unzufriedenen<br />

Menschen, «Tnifz» he<strong>is</strong>st eine kratzbürstige<br />

Frau. Im «Tuggelimuuser»<br />

klingt das Mauscheln, Sich-Ducken<br />

und Sich-um-die-Wahrheit-Drücken<br />

an. Eine «Aafalt» <strong>is</strong>t die Einfalt in Person.<br />

Der «Lappi» kommt für den<br />

<strong>Schaffhauser</strong> vom Land, wird beim<br />

Eintritt in die Stadt, beim Schwabentor,<br />

gehe<strong>is</strong>sen, die Augen offen zu halten:<br />

«tue d Augen uf». Offenbar kann<br />

man hier so schwer von Begriff wie<br />

ein Kuchen sein. «Wa hesch gchüechlet»<br />

<strong>is</strong>t ein nicht nur im Schaffhaus<strong>is</strong>chen<br />

geläufiger Ausruf, wenn man<br />

jemandem mitteilen will, dass er etwas<br />

ganz falsch angepackt hat. Hier<br />

wird der Agitator selbst zum «Chueche».<br />

Warum die <strong>Schaffhauser</strong> einen<br />

Zweig voller Früchte, «e Trutsch le»<br />

oder «Tròtschle», als Verkörperung<br />

der Dummheit betrachten, <strong>is</strong>t rätselhaft.<br />

Auf jeden Fall können sie eine<br />

einfältige Frau so nennen. Oder sie<br />

11<br />

Ralph Schlatter,<br />

im Jahre 1971 in<br />

Schaffhausen geboren.<br />

Sein Studium<br />

– Geschichte<br />

und German<strong>is</strong>tik<br />

– ebnete ihm den<br />

Weg in die Schriftstellerei.<br />

Sein jüngster Roman «Verzettelt»<br />

basiert auf beschriebenen Zetteln,<br />

die er von der Strasse las, um sie zu Geschichten<br />

auszubauen. Doch der Wahlzürcher<br />

beherrscht als Kabarett<strong>is</strong>t auch<br />

das gesprochene Wort, zusammen mit<br />

Anna-Katharina Rickert tritt er im Duo<br />

«schön & gut» auf.<br />

Marcel Wenger,<br />

geboren 1948, aufgewachsen<br />

in<br />

Schaffhausen.<br />

Amtete b<strong>is</strong> Ende<br />

2008 als stets engagierterStadtpräsident<br />

und verzichtete<br />

dann auf eine Wiederwahl. Der<br />

Jur<strong>is</strong>t war als Lehrer und Generalagent<br />

einer Versicherung tätig, präsidierte die<br />

städt<strong>is</strong>che FDP, sass im Kantonsrat und<br />

im Grossen Stadtrat. Er wurde 1988 in<br />

den Stadtrat und 1996 mit glänzendem<br />

Resultat ins Stadtpräsidium gewählt, wo<br />

er auf Max Hess folgte.<br />

Paul Wüst, geboren<br />

1941. Studium<br />

des Bauingenieurwesens<br />

mit Vertiefung<br />

Brückenbau<br />

an der ETH. Brückeningenieur<br />

für<br />

Brücken der Autostrada<br />

A2, Chiasso–Airolo. Rückkehr<br />

nach Schaffhausen und Gründung eines<br />

Ingenieurbüros, aus dem eine AG mit<br />

den Partnern U. Rellstab und D. Schmid<br />

wurde. 2004 Übergabe des Ingenieurbüros<br />

an die Juniorpartner. Heute als<br />

selbständiger Prüfingenieur und Berater<br />

für besondere Aufgaben tätig.<br />

he<strong>is</strong>sen sie «Höörfüdle», das tut man<br />

zwar auch anderswo und sagt «Hüenerfüdle»,<br />

aber hier tönt es besonders<br />

apart. «Höör» he<strong>is</strong>st also Hühner,<br />

«Hoo» <strong>is</strong>t das Huhn und der Hahn<br />

der «Höörbock».<br />

er geograph<strong>is</strong>chen Lage jenseits<br />

vom Rhein verdankt die D<strong>Schaffhauser</strong><br />

Mundart eine<br />

weitere Eigenart. Sie geht gerne<br />

<strong>kleine</strong> Bündn<strong>is</strong>se mit der Hochsprache<br />

ein. Als einzige Schweizer sagen<br />

die <strong>Schaffhauser</strong> nicht «Anke»,<br />

haben es – im Gegensatz zu den Zürchern<br />

– auch früher nie getan, sondern<br />

immer schon mit den nördlichen<br />

Nachbarn «Putter» gesagt.<br />

Doch ganz mit den Deutschen sind<br />

sie doch nicht gegangen und haben<br />

vom «Anken» zumindest den Artikel<br />

übernommen. Also sagt der <strong>Schaffhauser</strong><br />

«de Putter». Einen Komprom<strong>is</strong>s<br />

gibt es auch bei Wörtern auf<br />

Endung «-ung» beziehungswe<strong>is</strong>e «-ig».<br />

Die Zeitung he<strong>is</strong>st gut <strong>Schaffhauser</strong>deutsch<br />

«Ziiting», die Sitzung «Sitzing».<br />

Eine spezielle Methode, sich<br />

durch gespreiztes Reden vom mächtigen<br />

Zürich abzugrenzen? Vielleicht.<br />

Die Limmatstadt nennt der <strong>Schaffhauser</strong><br />

denn auch nicht «Züri», sondern<br />

«Zürich». Als ob er schon auf<br />

sprachlicher Ebene D<strong>is</strong>tanz zum<br />

grossen Nachbarn markieren wollte.<br />

Er gibt sich gerne etwas d<strong>is</strong>tinguiert,<br />

will Baumann he<strong>is</strong>sen, wo der Zürcher<br />

sich Buume nennt. Doch dann<br />

schlägt doch der ländliche Untergrund<br />

wieder in die Sprache durch.<br />

Nachdem Richli seine Herblinger<br />

Gewährsleute nach Schimpfnamen<br />

gefragt hatte, wollte er w<strong>is</strong>sen, was<br />

für Wörter es denn gebe, um die guten<br />

Eigenschaften eines Menschen<br />

zu bezeichnen. Dazu gebe es eigentlich<br />

keine besonderen Bezeichnungen,<br />

meinten diese. Ausser vielleicht,<br />

dass man von einer schönen Frau<br />

sagen könne, «die chasch au dusse<br />

tränke», sie also mit einer schönen<br />

Kuh vergleiche, die man stolz den<br />

Nachbarn vorführt und nicht im Stall<br />

versteckt.<br />

in paar Müsterchen der <strong>Schaffhauser</strong><br />

Mundart finden sich auf Eder<br />

Homepage der «<strong>Schaffhauser</strong><br />

<strong>Nachrichten</strong>» unter dem Link:<br />

www.shn.ch. Die Texte stammen aus:<br />

Sagen und Lieder des Kantons Schaffhausen,<br />

1974 herausgegeben vom<br />

Kantonalen Lehrmittelverlag Schaffhausen.<br />

<strong>Das</strong> Buch und die zugehörige<br />

Schallplatte sind inzw<strong>is</strong>chen leider<br />

vergriffen. Wer sich für die <strong>Schaffhauser</strong><br />

Mundart interessiert, dem sei<br />

das «<strong>Schaffhauser</strong> Mundartwörterbuch»<br />

(Meier Buchverlag, Schaffhausen<br />

2009, www.meierbuchverlag.ch)<br />

empfohlen.

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