altlandkreis - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel - Ausgabe Mai/Juni 2021

Ausflugstipp für die ganze Familie
Durch die Feuersteinschlucht
auf den Auerberg
Zu Beginn führt die Wanderung über einen sanft ansteigenden Wiesenweg.
Wegweiser sowie Spiel- und Infotafeln verhindern ein Verlaufen.
Bernbeuren | Warum in die Ferne
schweifen, wenn das Gute liegt so
nah? Viele Menschen fühlen sich
von solch „schlauen Sprüchen“ sicherlich
noch mehr in den Wahnsinn
getrieben – die nach wie vor
anhaltende Coronakrise hat längst
die Nerven von so einigen Kindern
und Erwachsenen überstrapaziert.
Umso wichtiger für Alt und Jung:
Sich regelmäßig bewusst rauszunehmen
aus diesem veränderten
Alltag, dessen Decke-auf-den-
Kopf-fall-Potential von Tag zu Tag
ausgeprägter wird. Da Reisen ins
Ausland nach wie vor nicht erlaubt
sind, noch dazu aufgrund der globalen
Problematik mit Covid-19
gar keinen Sinn machen, sind die
Alternativen für einen abwechslungsreichen
Alltagsausgleich begrenzt,
jedoch in Form von Wandern,
Joggen, Bergsteigen oder
Radeln immer wieder aufs Neue
eine Bereicherung für Geist und
Körper. Ein absolut lohnenswerter
Ausflugstipp für die „altlandkreis“-
Leser da draußen: Eine Wanderung
auf den Auerberg. Und zwar
die, die von Bernbeuren über die
Feuersteinschlucht und den Jägersteig
hinaufführt. Sie hat für
Alt und Jung derart viel zu bieten,
dass die pandemiegeprägten
Alltagssorgen verschwinden
müssen – zumindest für diese
zweieinhalb bis vier Stunden, die
dafür eingeplant werden sollten.
Als Ausgangspunkt dieser Rundtour
eignet sich der Dorfbrunnen
direkt in Bernbeuren, oder der
kleinere Parkplatz, der sich direkt
gegenüber des eigentlichen Startpunktes
des Erlebniswanderweges
befindet – 200 Meter westlich
von Bernbeuren, direkt neben der
„Hauptstraße“, die auf den Auerberg
hinaufführt. Wer dort, ob zu
Fuß oder mit dem Pkw, angekommen
ist, überquert den Asphalt
und folgt unter den wachsamen
Augen eines drei Meter hohen,
römischen Soldaten aus Holz den
gut sichtbaren Spuren eines Wiesenwegs,
der direkt zum Eingang
der Feuersteinschlucht führt.
Holzbox für neugierige
Naturforscher
Am Eingang dieser sanften
Schlucht werden Alt und Jung
von raschelenden Blättern und
plätscherndem Wasser begrüßt.
Entlang des Bachlaufes führt ein
schmaler Wanderweg über Stege
tiefer in den Wald hinein, bis Alt
und Jung von einem weiteren Römer
begrüßt werden. Diesmal ist
es kein Soldat, sondern Kaufmann
Crispus, der sich bereits auf einer
Infotafel am Parkplatz vorgestellt
hat, und über die gesamte Tour
immer wieder Wissenswertes über
die Geschichte des Auerberges
einfach und für alle Altersgruppen
verständlich erzählt.
Hintergrund: Auf dem
Auerberg befand sich
mal eine römischkeltische
Siedlung
namens „Damasia“,
nach der auch dieser
abenteuerliche
Wanderweg benannt
ist. An dieser
Stelle findet sich
sogar eine Holzbox,
in der ein Kescher,
Steine und Infoblätter
zu Bachbewohnern
aufbewahrt
werden. Insbesondere
Kinder können damit die
Natur erforschen, was häufig zur
Folge hat, dass junge Familien oft
hängenbleiben an dieser Stelle,
weil dort die Entdeckungsvielfalt
für ihre Sprösslinge schier
grenzenlos scheint. Dabei folgt
im Anschluss der wohl schönste,
romantischste Teil durch diese
Mischwald-geprägte Feuersteinschlucht
– über Metallstege vorbei
an einem kleinen Wasserfall,
weiter über Stufen, Wurzeln und
schließlich hinaus aus dem Wald.
Über eine weitere Wiese führt die
stets gut beschilderte Wanderung
erneut zur asphaltierten Straße,
die unter Beachtung des Straßenverkehrs
vorsichtig überquert
wird, ehe es weiter in Richtung
eines alleinstehenden Hofes geht.
Hinter diesem taucht ein zweiter,
römischer Soldat aus Holz auf,
anschließend erneut Kaufmann
Crispus, der diesmal über die Alpen
berichtet. Wenige Meter weiter
zweigt der Weg
schließlich nach
rechts ab auf den
von vielen Wurzeln
geprägten Jägersteig,
der zwischen
Waldrand und Stacheldrahtzaun
weiter
hinaufführt zum
Auerberg. Je näher
dem Ziel, desto häufiger
ergibt sich ein
traumhafter Blick
Richtung Alpen. Eine
große Panoramatafel
hilft schließlich, die
in der Ferne entdeck-
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