altlandkreis - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel - Ausgabe Mai/Juni 2021
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Aufgrund Corona zum Couch-Potato?<br />
Erst im Homeschooling,<br />
dann an die Konsole<br />
Altlandkreis | Bereits vor<br />
Eintritt der Corona-Pandemie<br />
im März 2020 waren<br />
deutschlandweit mehr als<br />
zehn Prozent aller Kinder<br />
und Jugendlichen übergewichtig,<br />
rund sechs Prozent<br />
sogar adipös. Im Schongauer<br />
Altlandkreis traf diese<br />
erschreckend hohe Prozentzahl,<br />
zuletzt veröffentlicht<br />
vom Bundesgesundheitsministerium<br />
im Jahr 2017,<br />
nicht zu. „Der Unterschied<br />
zwischen Stadt- und Landleben<br />
ist grundsätzlich ziemlich<br />
groß“, sagt Sport- und<br />
Gesundheitstrainerin Barbara<br />
Edinger. Dennoch stellt<br />
sich in Zeiten der Beschränkungen<br />
und Schließungen<br />
die Frage: Mutieren immer<br />
mehr Kinder und Jugendliche zu<br />
übergewichtigen, bewegungsarmen<br />
Couchpotatos? Barbara<br />
Edinger, die seit Jahrzehnten mit<br />
Kindern und Jugendlichen zusammenarbeitet,<br />
sieht seit Eintritt der<br />
Corona-Pandemie sowohl Positives<br />
als auch Negatives, was das<br />
Thema „Bewegung junger Menschen“<br />
betrifft. Ein Riesennachteil:<br />
<strong>Das</strong>s Vereinssportarten seit<br />
mehr als einem Jahr wenig bis<br />
gar nicht mehr ausgeübt wer<strong>den</strong><br />
dürfen. Trainer von beispielsweise<br />
Fußballmannschaften haben die<br />
Be<strong>für</strong>chtung, dass bei Wiederaufnahme<br />
des Trainings nach überstan<strong>den</strong>er<br />
Pandemie sowohl Fitnesszustand<br />
als auch technisches<br />
Niveau deutlich abgenommen<br />
haben wer<strong>den</strong>. Noch größer sei<br />
Weg vom Handy: So sportlich sieht ein Nachmittag<br />
im Garten von Familie Edinger aus.<br />
jedoch die Sorge, dass viele Kinder<br />
und Jugendliche ihre bislang<br />
geliebte Sportart komplett aus<br />
<strong>den</strong> Augen verlieren, ihr langfristig<br />
<strong>den</strong> Rücken zukehren und gar<br />
nicht mehr weitermachen wollen.<br />
Für Randsportarten, die ohnehin<br />
seit Jahren mit Nachwuchsproblemen<br />
zu kämpfen haben, könnten<br />
die Pandemie-Maßnahmen sogar<br />
das Aus zur Folge haben. Dabei<br />
vermissen die Jungs und Mädels<br />
zusehends gerade das, was Teamsport<br />
ausmacht: <strong>Das</strong> regelmäßige<br />
Treffen mit Gleichgesinnten, die<br />
in vielen Fällen zu dicken Freun<strong>den</strong><br />
gewor<strong>den</strong> sind. Damit einher<br />
geht auch der Verlust des wohl<br />
wichtigsten Attributes von Mannschaftssportarten<br />
überhaupt:<br />
Teamgeist, der privat wie beruflich<br />
eine starke Gesellschaft<br />
auszeichnet. „<strong>Das</strong>s Kinder<br />
und Jugendliche ohne ihren<br />
Vereinssport sich gar nicht<br />
mehr bewegen, kann man<br />
aber nicht sagen“, sagt Barbara<br />
Edinger, die nicht nur an<br />
Grund- und Montessorischulen<br />
sowie an einem Gymnasium<br />
arbeitet und gearbeitet<br />
hat – sie ist selbst Mutter von<br />
vier Kindern im Alter zwischen<br />
sechs und 20 Jahren, erlebt<br />
insofern auch privat hautnah<br />
mit, wie sich welche Altersgruppe<br />
verhält und entwickelt.<br />
Die Natur <strong>für</strong> sich<br />
entdeckt?<br />
„Kleinkinder und Grundschulkinder<br />
bewegen sich<br />
seit Corona vielleicht sogar eher<br />
mehr als noch vor der Pandemie“,<br />
sagt Edinger. Der Grund: Einige<br />
Eltern hatten und haben aufgrund<br />
Homeoffice und Kurzarbeit<br />
durchaus mehr Zeit <strong>für</strong> ihre Kleinen.<br />
Und mussten allein deshalb<br />
regelmäßig raus an die frische<br />
Luft, damit ihnen sprichwörtlich<br />
die Decke nicht auf <strong>den</strong> Kopf fällt.<br />
<strong>Das</strong> immer wieder sonnige Wetter,<br />
obendrein ein durchaus schneereicher<br />
Winter, spielte <strong>den</strong> meisten<br />
Familien zusätzlich in die Karten.<br />
„Wir haben noch nie so viele<br />
Kinder beim Schlittenfahren am<br />
Schlossberg erlebt“, sagt Edinger.<br />
Andere hätten mit ihren Sprösslingen<br />
Skitouren ausprobiert, wieder<br />
andere gingen einfach nur raus<br />
aufs Feld, bauten Schneemänner,<br />
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