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ed. Beitrag 7304 Brenner<strong>2021</strong>Altl (Hochformat 45 x 200 mm, min. 6840 mm² tationen, deren Häufigkeit aus diesem untersuchten Gewebe in Prozentzahlen ausgedrückt wer<strong>den</strong>. „Daran erkennen bereits wir Bioinformatiker oft auf <strong>den</strong> ersten Blick, warum eine Behandlung bei Krebspatienten nicht mehr anschlägt – weil sich eben Mutationen entwickelt haben, die dem bereits verabreichten Medikament ausweichen konnten.“ Thomas Wieland und sein Team heben solche Auffälligkeiten in Form von Markierungen und textlichen Hinweisen deutlich hervor, ehe sie ihre ausgewerteten Daten schließlich nach Cambridge, USA, weiterleiten. „Über eine Cloud mit schier unvorstellbar großem Datenvolumen.“ Dort in Übersee sitzen wiederum zahlreiche Experten, die anhand dieses Tumor-Datenprofils umfangreiche Recherchearbeiten anstellen und so endgültig herausfin<strong>den</strong>: Wie ist dieser Tumor behandelbar? Mit einem bereits zugelassenen Medikament? Erst, wenn auch diese Recherche-Arbeit vollumfänglich abgeschlossen ist, wird dieses Datenprofil an <strong>den</strong> behandeln<strong>den</strong> Arzt zurückgeschickt – und der Patient so schnell wie möglich behandelt. Individuelle Behandlungen Wie wertvoll diese genetische Datenauswertung von Krebspatienten ist, kann Thomas Wieland an vielen Beispielen verdeutlichen. „Schwarzer Hautkrebs war vor einigen Jahren noch in <strong>den</strong> allermeisten Fällen ein sicheres Todesurteil. Heute haben sich die Aussichten deutlich gebessert.“ Einerseits, weil weitere, bessere Medikamente entwickelt wur<strong>den</strong>. Vor allem aber auch dank Erkenntnissen aus dieser hochmodernen Datenanalyse von Gewebeproben, wie sie in Penzberg praktiziert wird. Sie zeigt eindeutig auf, dass eine Krebserkrankung immer (!) individuell behandelt wer<strong>den</strong> muss, selbst dann, wenn es sich um die gleiche Art von Krebserkrankung handelt. „Unsere Analysen beweisen zum Beispiel, dass das Tumorbild einer Patientin mit Lungenkrebserkrankung manchmal dem Bild einer Brustkrebserkrankung näherkommt als dem Bild einer anderen Patientin mit Lungenkrebserkrankung.“ Heißt: Früher wur<strong>den</strong> alle Lungenkrebspatienten gleich behandelt, was jedoch zu sehr unterschiedlichen Erfolgen, oder eben Misserfolgen führte. Dank der umfassen<strong>den</strong> Datenanalyse aber sehen Ärzte, welche, individuell auf <strong>den</strong> Patienten zugeschnittene Behandlungsmethode, wirklich zum Erfolg führen kann. Darüber hinaus liefern diese Datenprofile auch bahnbrechende Erkenntnisse zur Entwicklung neuer Krebsmedikamente. Wovon übrigens alle Pharma-Konzerne weltweit, aber auch akademische Forschungseinrichtungen, profitieren. „Obwohl Foundation Medicine zur Roche- Gruppe gehört, arbeiten wir eigenständig und können so mit Forschungsinstituten und mehr als 50 verschie<strong>den</strong>en Pharma-Konzernen weltweit zusammenarbeiten.“ Vergangenes Jahr untersuchten Thomas Wieland und seine Mitarbeiter rund 8000 Gewebeproben von Krebspatienten aus ganz Bioinformatiker Thomas Wieland leitet das Projekt „Data4Life“. Europa. „Heuer wer<strong>den</strong> es – trotz Corona – deutlich mehr wer<strong>den</strong>.“ Ab 2023 sind 70 000 Untersuchungen pro Jahr geplant, Ten<strong>den</strong>z steigend, „weshalb wir derzeit auch fleißig am Umbauen, Erweitern und Modernisieren sind“. Eine klare Regelung, welcher Patient mit welcher Krebsart aus welchem Krankenhaus eine umfangreiche Datenanalyse bekommt, ist Stand jetzt noch nicht definiert. „Überwiegend untersuchen wir schon die schwereren Fälle, wobei sich das zunehmend ändert, auch immer häufiger Patienten untersucht wer<strong>den</strong>, <strong>den</strong>en eine umfangreichere Diagnose und Behandlung erst noch bevorsteht“, sagt Thomas Wieland, der ständig auf der Suche nach neuen Mitarbeitern ist – und diesen Daten-Analyse- Prozess stets optimieren möchte. „Insgesamt dauert der Prozess, vom Eingang der Gewebeprobe bis zum Zurückschicken des fertigen Berichts, rund zehn Tage.“ Sein Ziel: Sieben Tage, was mit weiteren Robotern, Sequenziermaschinen und Mitarbeitern sicherlich möglich sein wird. Umgang mit Datenschutz Neben <strong>den</strong> Untersuchungen und Auswertungen der Gewebeproben an sich, ist auch das Thema „Datenschutz“ ein immens wichtiger Begleiter im Arbeitsalltag von Thomas Wieland und seinen Mitarbeitern. „Erkrankung, Geburtsdatum und Patientennummer sind die einzige gemeinsame Sprache zwischen Patienten, Arzt und unserem Labor“, sagt der 34-Jährige, der in Tirol seinen Bachelor und am King’s College in London seinen Master absolvierte, sowie am Helmholtz-Zentrum an der TU München promovierte. Und mit seiner Arbeit als Bioinformatiker nun einzig und allein ein Ziel verfolgt: Die Behandlung von Krebspatienten zu optimieren, sowie Forschung und Medikamenten-Entwicklung mit entschei<strong>den</strong><strong>den</strong> Informationen zu füttern. In Kurzform: „Data4Life“. js Steuererklärung? Kein Problem. Verschenken Sie kein Geld, <strong>den</strong>n ohne Einkommensteuererklärung gibt es keine Rückzahlung! Eine kostengünstige Alternative zum Steuerberater kann die Zuhilfenahme eines Lohnsteuerhilfevereins sein. Michael Brenner berät Mitglieder begrenzt nach §4 Nr. 11 StBerG und erstellt dann die Einkommensteuererklärung. Altbayerischer Lohnsteuerhilfeverein e.V. Beratungsstellenleiter Michael Brenner Freistraße 10 86971 Peiting Tel. (08861) 2 562 997 www.alh-peiting.de 2. Beratungsstelle Grundacker 6a 86946 Vilgertshofen- Pflugdorf Tel. (08194) 99 88 643 www.lohi-pflugdorf.de mai / juni <strong>2021</strong> | 21