Kreuzfahrt Kapstadt - Genua 2014
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Berühmtester Sohn der Stadt war und ist bis heute<br />
Napoleon Bonaparte, dessen Denkmäler man<br />
auf allen Plätzen begegnet und dessen Name in vielen<br />
Straßennamen und Schildern allgegenwärtig ist.<br />
Das kommt nicht von ungefähr. Er stammte aus einer<br />
korsischen Familie und trat knapp vor der Französischen<br />
Revolution in die Armee ein. Dort erwies er sich<br />
als ein großes militärisches Talent. Vor allem die siegreichen<br />
Feldzüge in Italien und in Ägypten machten ihn<br />
populär. Dieser Bekanntheitsgrad und die Annerkennung<br />
ermöglichte ihm, nach dem Staatsstreich im Jahr<br />
1799, zunächst als einer von drei Konsuln, die Macht in<br />
Frankreich zu übernehmen. Zunächst bis 1804 als Erster<br />
Konsul der Französischen Republik und anschließend<br />
bis 1815 als Kaiser der Franzosen stand er einem<br />
Diktator-Regime vor.<br />
Das Palais Fesch wurde von Kardinal Joseph Fesch,<br />
einem Onkel Napoleons, der ein Kunstsammler<br />
und Mäzen war, errichtet. Im Gebäude befindet sich<br />
das gleichnamige Museum mit etwa 1200 Gemälden<br />
aus der privaten Sammlung des Gründers. In den zwei<br />
Seitenflügeln des Palastes fanden wir die Bibliothek,<br />
mit sehr wertvollen alten Bänden und einer großen<br />
Auswahl an Literatur über Korsika. Mehr als 30.000 Bücher<br />
sind hier zusammengetragen.<br />
Rechts oben das Napoleon-Denkmal mit einer Lorbeerkranz<br />
bekrönte Reiterstatue. In der rechten Hand<br />
hält er eine Weltkugel und ist von Statuen seiner vier<br />
Brüder Joseph, Lucien, Louis, Jerome umgeben.<br />
Die Napoleonstatue „Statue de Napoléon Empereur<br />
Romain Fontaine des 4 lions“ wurde 1850 anlässlich<br />
des 29. Todestages des wohl berühmtesten Korsen<br />
in der Altstadt aufgestellt. Sie zeigt Napoleon als Ersten<br />
Konsul gekrönt mit einem römischen Siegeskranz.<br />
Die 4 Löwen dokumentieren den unerschütterlichen<br />
Machthunger des 1769 in Ajaccio geborenen Korsen.<br />
Das Denkmal von Joseph Fesch rechte Seite. Er war<br />
ein französischer Geistlicher, Halbonkel Napoléon Bonapartes<br />
und Erzbischof von Lyon und Kardinal.<br />
Die Zitadelle von Ajaccio wurde von 1492, damals noch<br />
unter der Herrschaft von <strong>Genua</strong>, bis 1793 unter den<br />
Franzosen, laufend erweitert und verstärkt. Sie sollte<br />
vor allem Angriffe von der Seeseite abwehren. Durch<br />
den sechseckigen Grundriss mit sechs Bastionen war<br />
die Festung nahezu uneinnehmbar.<br />
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Im gleichen Gebäude befindet sich die „Chapelle Impériale“,<br />
in der viele Mitglieder der Familie Bonaparte begraben<br />
sind. Napoleon III. hat hier 1857 ein Mausoleum<br />
errichten lassen. In der kreisrunden Krypta ruhen einige<br />
Familienmitglieder, darunter die Eltern Napoleons<br />
und sein Onkel und Museumsgründer Kardinal Joseph<br />
Fesch.<br />
Durch die engen Gassen strebten wir wieder dem<br />
<strong>Kreuzfahrt</strong>pier entgegen. Das Ablegen um 20:00 Uhr<br />
war planmäßig. Von Deck aus, konnten wir den Feuerschein<br />
von einem Waldbrand ausmachen. Regelmäßig<br />
kommt es auf der Insel zum Ausbruch von Bränden.<br />
Zum Teil werden die Feuer gelegt um Bauland oder<br />
Weideland zu gewinnen. In trockenen Perioden weitet<br />
sich das oft zu großen Umweltkatastrophen aus.<br />
Für die nächtliche Durchfahrt zwischen Korsika und<br />
Sardinien, durch die Straße von Bonifacio, war<br />
Starkwind prognostiziert. Alle Decks wurden gesperrt<br />
und die Mannschaft musste Liegestühle, Tische und<br />
Barutensilien verzurren und sicher verstauen. Die Vorsichtsmaßnahme<br />
erwies sich als richtig, da während<br />
der Durchfahrt eine Windstärke von 9 Beaufort herrschte.<br />
Die Windgeschwindigkeit betrug in den Böen immerhin<br />
bis zu 100 km/h. Ein Gutes hatte der Kurs, wir<br />
fuhren mit der Windrichtung, dadurch schwächte sich<br />
die Wirkung etwas ab.<br />
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