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Kreuzfahrt Kapstadt - Genua 2014

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Mit dem Sonnenaufgang<br />

erreichten wir Walvis<br />

Bay, die Walfischbucht<br />

und den<br />

zweitgrößten Hafen<br />

von Namibia.<br />

Eine vorgelagerte<br />

Sandbank schützt<br />

die Schiffe und dient gleichzeitig zahlreichen Vogelarten,<br />

darunter Flamingos und Pelikanen als Aufenthaltsort.<br />

Vor der Insel, auf der ein großer Leuchturm<br />

die Fahrtroute markiert tummeln sich Delphine, Wale<br />

und Südafrikanische Seebären. Die Bildmontage im<br />

<strong>Kreuzfahrt</strong>-Terminal weist auf die bunte Tierwelt im Atlantik<br />

hin, zeigt aber auch die Sanddünen, die knapp<br />

hinter der Küste Richtung Osten beginnen. Wir legten<br />

in einem Land voller Gegensätze an. Schade, dass wir<br />

nur 11 Stunden Zeit hatten!<br />

Mit über 800.000 km² ist das Land etwas doppelt so<br />

groß wie Deutschland. Am Beginn der Kolonisierung<br />

um 1880 bewohnten weniger als 200.000 Einheimische<br />

diese von Wüsten beherrschten Landstriche.<br />

Heute noch zählt Namibia mit 2,5 Einwohnern pro km²<br />

zu den am dünnstbesiedelten Ländern der Erde.<br />

Archäologische Auswertungen der Felsmalereien im<br />

Landesinneren beweisen eine Besiedelung bis 4000<br />

Jahre vor Christi Geburt. Allerdings war damals das<br />

Klima feuchter und daher für die Ureinwohner lebenswerter.<br />

Portugiesische Seefahrer gingen 1485 zu ersten<br />

Mal nördlich vom heutigen Swakopmund an Land.<br />

Das öde und scheinbar nutzlose Land fand bei den<br />

Portugiesen kein Interesse.<br />

Jahrhunderte später nahm Deutschland, auf Initiative<br />

des Bremer Kaufmanns Adolf Lüderitz, im Jahr 1884<br />

mit der Erklärung zum deutschen Schutzgebiet das<br />

Land als Kolonie in Besitz. In den folgenden 20 Jahren<br />

wurden dann große Teile des zentralen und südlichen<br />

Namibias nach und nach von deutschen Siedlern in<br />

Besitz genommen. Dieser Prozess wurde organisiert<br />

und unterstützt durch die 1885 gegründete Deutsche<br />

Kolonialgesellschaft für Südwestafrika. Diese holte<br />

Einwanderer aus Deutschland nach Namibia und verkaufte<br />

bzw. verpachtete große Teile des Landes südlich<br />

des 20. Breitengrads an diese Siedler als kommerzielle<br />

Farmen für großflächige Viehzucht.<br />

Mit Ausbruch des 1. Weltkriegs griffen die Auseinandersetzungen<br />

zwischen den Alliierten und dem Deutschen<br />

Reich rasch auch auf Namibia über. Schon im<br />

Juli 1915 musste die zahlenmäßig unterlegene Deut-<br />

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sche Schutztruppe vor den, von Süden vorrückenden<br />

südafrikanischen Streitkräften kapitulieren. Nach Ende<br />

des Ersten Weltkriegs wurde „Deutsch-Südwestafrika“<br />

durch den Versailler Vertrag von 1919 zunächst Mandatsgebiet<br />

des Völkerbundes, bevor der Völkerbund<br />

1921 Südafrika die Verwaltung Namibias als Treuhandgebiet<br />

übertrug.<br />

Nach dem zweiten Weltkrieg entwickelte sich auch<br />

in Namibia in der einheimischen Bevölkerung ein immer<br />

stärkeres Nationalbewusstsein sowie das Streben<br />

nach Unabhängigkeit. Insbesondere wurde die Abschaffung<br />

der von Südafrika eingeführten Apartheidsgesetze<br />

verlangt, die nicht-weiße Namibier massiv benachteiligten<br />

und zu Menschen 2. Klasse degradierten.<br />

Es dauerte jedoch bis 1990, dass Namibia vollkommen<br />

unabhängig wurde. Viele Unabhängikeitskriege mussten<br />

geführt werden und die einstige Befreieungsbewegung<br />

SWAPO bildet heute die politische Macht in<br />

Regierung, Verwaltung und Exekutive.<br />

Die Regierung umfasst 25 Ministerien bei 2,2 Mill.<br />

Einwohnern und wird von den Mehrheiten im Parlament<br />

bestimmt. Der Staats-Präsident wird direkt vom<br />

Volk gewählt und hat sehr weitreichende exekutive<br />

Vollmachten.<br />

D<br />

irekt am Hafen wurden wir mit einem einheimischen<br />

Fahrer und seinen VW-Golf für eine 200 km<br />

Rundfahrt handelsein. Die Überlandstraßen sind spärlich<br />

frequentiert, trotzdem wird das 100km/h Limit eingehalten.<br />

Unterwegs einige Stops um Springböcke zu<br />

fotografieren. Diese Tiere verdanken ihren Namen dem<br />

besonderen Fluchtverhalten. Sie springen aus dem<br />

Stand bis zu 3m in die Höhe und erst dann beginnen<br />

sie zu flüchten. Unser Ziel waren die berühmten Wanderdünen.<br />

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