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2021_04_22_Mondestrunken

Programmheft zum Radiokonzert am 22. April 2021.

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<strong>Mondestrunken</strong><br />

Rundfunkkonzert, <strong>22</strong>. APRIL <strong>2021</strong> | aufgezeichnet im KULTURPALAST


PROGRAMM<br />

Arnold Schönberg (1874 – 1951)<br />

Dreimal sieben Gedichte aus Albert Girauds „Pierrot lunaire“ op. 21<br />

für eine SprechsJmme, Klavier, Flöte (auch Piccolo), KlarinePe (auch BassklarinePe),<br />

Geige (auch Bratsche) und Violoncello (1912)<br />

Deutsch von OPo Erich Hartleben<br />

I. Teil<br />

1. <strong>Mondestrunken</strong><br />

2. Columbine<br />

3. Der Dandy<br />

4. Eine blasse Wäscherin<br />

5. Valse de Chopin<br />

6. Madonna<br />

7. Der kranke Mond<br />

II. Teil<br />

8. Die Nacht<br />

9. Gebet an Pierrot<br />

10. Raub<br />

11. Rote Messe<br />

12. Galgenlied<br />

13. Enthauptung<br />

14. Die Kreuze<br />

III. Teil<br />

15. Heimweh<br />

16. Gemeinheit<br />

17. Parodie<br />

18. Der Mondfleck<br />

19. Serenade<br />

20. Heimkehr<br />

21. O alter DuR


Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)<br />

Serenade Nr. 10 B-Dur KV 361 „Gran ParJta“ für zwei Oboen, zwei KlarinePen,<br />

zwei BassePhörner, vier Hörner, zwei FagoPe und Kontrabass (1782)<br />

Largo – Molto Allegro<br />

MenueVo – Trio I–II<br />

Adagio<br />

MenueVo. AllegreVo – Trio I–II<br />

Romance. Adagio – AllegreVo – Adagio<br />

Tema con Variazioni<br />

Finale. Molto Allegro<br />

Marek Janowski| Dirigent<br />

Christel Loetzsch | RezitaJon<br />

Mitglieder der Dresdner Philharmonie<br />

Das Konzert wurde von Deutschlandfunk Kultur am 19. und 20. April <strong>2021</strong> im<br />

Kulturpalast aufgezeichnet, wird am <strong>22</strong>. April <strong>2021</strong> ab 20.03 Uhr gesendet und<br />

ist im Anschluss online unter www.deutschlandfunkkultur.de 30 Tage lang abru_ar.


JENS SCHUBBE<br />

Solarplexus der neuen Musik<br />

Schönbergs „Pierrot lunaire“<br />

Dem Bürger fliegt vom spitzen Kopf der Hut,<br />

In allen Lüften hallt es wie Geschrei.<br />

Dachdecker stürzen ab und gehn entzwei<br />

Und an den Küsten – liest man – steigt die Flut.<br />

Der Sturm ist da, die wilden Meere hupfen<br />

An Land, um dicke Dämme zu zerdrücken.<br />

Die meisten Menschen haben einen Schnupfen.<br />

Die Eisenbahnen fallen von den Brücken.<br />

„Weltende“ überschrieb Jakob van Hoddis dieses Gedicht, das 1911 in der Berliner<br />

Zeitschrift „Der Demokrat“ erschien und die katastrophenschwangere<br />

Atmosphäre im Europa der Jahre vor dem Ersten Weltkrieg in ironischer Brechung<br />

einfing. In den Jahrzehnten zuvor hatten sich Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und Technik rasant entwickelt. Gleichzeitig verschärften sich die sozialen Gegensätze<br />

massiv und wurden Verteilungskämpfe mit nie gekannter Brutalität<br />

ausgetragen. Die gesellschaftlichen Strukturen, in denen sich diese Entwicklungen<br />

vollzogen, waren teilweise noch aus dem Mittelalter ererbt und erwiesen<br />

sich als kaum mehr geeignet, die immer stärker aufflammenden Konflikte auszugleichen.<br />

Eine tiefgreifende Verunsicherung ergriff breiteste Schichten der<br />

Gesellschaft. Fortschrittsglaube und Zukunftseuphorie wurden gekreuzt von<br />

Endzeitstimmung, Weltschmerz, Faszination für Tod und Vergänglichkeit.<br />

In der Kunst jener Zeit hallte eine solche Gestimmtheit in vielfältigsten Brechungen<br />

nach, und es ist kein Zufall, dass sich auch im Bereich der Musik<br />

grundlegende Umwälzungen vollzogen – und zwar an mehreren Orten ungefähr<br />

gleichzeitig. In Paris öffnete Claude Debussy seine Musik den Klängen ferner<br />

Kulturen und fegte den akademischen Ballast hinweg. Alexander Skrjabin<br />

träumte von Welterlösung durch Kunst, experimentierte mit Tongebilden jenseits


der tradierten Tonalität und entwarf die Vision eines synästhetischen Gesamtkunstwerkes.<br />

Igor Strawinski schockierte das Pariser Publikum 1913 mit den<br />

klanglichen und rhythmischen Eruptionen seines „Le sacre du printemps“. In<br />

Wien waren es Arnold Schönberg und seine Schüler, die getrieben vom Ausdruckswillen<br />

sich von jener Form der Tonalität lösten, welche die Musiksprache<br />

zuvor über Jahrhunderte geprägt hatte. „Ich fühle Luft von anderem Planeten“,<br />

singt der Sopran in seinem Zweiten Streichquartett aus dem Jahr 1908 in jenem<br />

Moment, in welchem die Musik die Bindung an die tonale Gravitation aufgibt,<br />

die zuvor mit einem Zitat des Wiener Lieds „O du lieber Augustin, alles ist hin“<br />

verabschiedet wurde.<br />

Was Schönberg für eine Musik vorschwebte, formulierte er 1909 in einem Brief<br />

an Ferruccio Busoni in einer Form, die fast schon einem Manifest gleicht – auch<br />

davon gab es viele in jenen Jahren:<br />

Ich strebe an: Vollständige Befreiung von allen Formen.<br />

von allen Symbolen<br />

des Zusammenhangs und<br />

der Logik.<br />

also:<br />

weg von der ‚motivischen Arbeit‘<br />

Weg von der Harmonie, als<br />

Cement oder Baustein einer Architektur.<br />

Harmonie ist Ausdruck<br />

und nichts anderes als das.<br />

Dann:<br />

Weg vom Pathos!<br />

Weg von den 24pfündigen Dauermusiken; von den<br />

gebauten und konstruierten<br />

Thürmen, Felsen und sonstigem gigantischen Kram.<br />

Meine Musik muss<br />

kurz sein.<br />

Knapp! In zwei Noten: nicht bauen, sondern ‚ausdrücken‘!!


Die Entstehung des „Pierrot“<br />

Zu den Werken, in denen er das gegenüber Busoni Proklamierte exemplarisch<br />

umsetzte, zählt der 1912 komponierte Zyklus von „Dreimal sieben Gedichten<br />

aus Albert Girauds ‚Pierrot lunaire‘“. Schönberg war im September 1911 aus<br />

Wien nach Berlin übergesiedelt, wo er eine Dozentur am Sternschen Konservatorium<br />

übernahm. Im Januar 1912 wandte sich die aus ebenfalls Wien stammende,<br />

aber schon lange in Leipzig lebende Schauspielerin Albertine Zehme (1857 –<br />

1946) an Schönberg und bat ihn um die Vertonung von Gedichten aus der 1884<br />

entstandenen Sammlung „Pierrot lunaire“ des belgischen Dichters Albert Giraud<br />

(1860 – 1929). Otto Erich Hartleben (1864 – 1905) hatte diese Gedichte ebenso<br />

frei wie kongenial ins Deutsche übertragen. Albertine Zehme ging es freilich<br />

keineswegs um konventionelle Vertonungen, sondern sie hatte sehr eigene Vorstellungen,<br />

die sich durchaus mit Ideen Schönbergs berührten: „Ich fordre nicht<br />

Gedanken-, sondern Tonfreiheit! […] Um unsere Dichter, um unsere Komponisten<br />

mitzuteilen, brauchen wir beides, den Gesangs- wie auch den Sprachton. Die<br />

unablässige Arbeit nach dem Suchen der letzten Ausdrucks-Möglichkeiten für<br />

die ,künstlerischen Erlebnisse im Ton‘ hat mich diese Notwendigkeit<br />

gelehrt.“ (So stand es im Programmheft zu einem Vortragsabend mit den „Pierrot“-Gedichten<br />

aus dem Jahr 1911, also noch vor der Auftragserteilung an<br />

Schönberg.)<br />

In seinem Tagebuch berichtet Schönberg am 28. Januar 1912 von einem „Vorschlag,<br />

zu Frau Dr. Zehmes Vortragsabsichten einen Zyklus ‚Pierrot lunaire‘ zu<br />

komponieren. Stellt hohes Honorar (1000 Mark) in Aussicht. Habe Vorwort gelesen,<br />

Gedichte angeschaut, bin begeistert. Glänzende Idee, ganz in meinem<br />

Sinn. Würde das auch ohne Honorar machen wollen.“ Albertine Zehme war mit<br />

dem prominenten Leipziger Rechtsanwalt Dr. Felix Zehme verheiratet. Dessen<br />

beachtliches Vermögen ermöglichte es ihr, Schönberg das großzügige Angebot<br />

zu machen.<br />

Worin sich die Intentionen von Schönberg und Albertine Zehme offenbar berührten,<br />

war eine bestimmte Art des Vortrags, die Eigenarten des Sprechens und<br />

des Singens zu einer sogenannten „Sprechmelodie“ zu verbinden trachtete, die<br />

von Schönberg rhythmisch und auch im Tonhöhenverlauf genauestens fixiert<br />

wurde, aber eben nicht mit Gesang zu verwechseln war. Zwar gab es damals


schon lange die Gattung des Melodrams, bei der ein Text zur Musik gesprochen<br />

wird, der zum Teil auch rhythmisch festgelegt sein kann. Mit dieser Gattung, zu<br />

der Schönberg damals schon im Schlussteil der „Gurre-Lieder“ einen bedeutenden<br />

Beitrag geleistet hatte, war der „Pierrot“ am ehesten zu vergleichen. Aber<br />

eine solche Art des Vortrags, wie Schönberg sie in seinem neuen Werk verlangte,<br />

erschien völlig neuartig. Den manieristischen Gedichten des „Pierrot lunaire“<br />

war sie freilich höchst angemessen.<br />

Exkurs: Die Geschichte einer Bühnenfigur<br />

Jean-Gaspard Deburau als Pierrot, zwischen 1840 und 1870 entstandene<br />

Lithographie der Druckerei Delaunois in Paris<br />

Man liest gelegentlich, dass die<br />

Gestalt des Pierrot zum Figurenensemble<br />

der Commedia<br />

dell’arte gehöre. Das stimmt nur<br />

teilweise. Gewiss gab es vergleichbare<br />

Figuren seit dem 15.<br />

Jahrhundert im italienischen Straßen-<br />

und Jahrmarktstheater und<br />

auch in der Commedia dell’arte,<br />

wo sie meist als bösartige Gegenspieler<br />

des Harlekin auftraten und<br />

wurden sie – nunmehr als Pierrot<br />

benannt – im 16. Jahrhundert auch<br />

im französischen Theater heimisch.<br />

Weltberühmt machte den<br />

Pierrot allerdings erst der Pantomime<br />

Jean-Gaspard Deburau, der<br />

diese Bühnenfigur seit 1816 in seinen Auftritten entwickelt hatte: „Deburaus<br />

Pierrot war nicht mehr bösartig, sondern eher bemitleidenswert, überaus sympathisch<br />

und eignete sich für Liebhaberrollen. Er war bewusst naiv und melancholisch,<br />

weiß geschminkt und in weiße, wallende Gewänder gekleidet. Er war<br />

stumm, weil das Theater keine Lizenz für Sprechstücke hatte.“ (Wikipedia)<br />

Diese Charakteristik passt schon recht gut zu jener Gestalt, die durch die Gedichte<br />

Girauds und Hartlebens geistert. Freilich ist ihr moderner Pierrot zudem


auch eine Verkörperung des Künstlers – zumal des leidenden, dem Unglück verfallenen.<br />

Die Gedichte folgen alle einem überaus strengen Schema. Sie umfassen<br />

jeweils drei Strophen; die ersten beiden bestehen aus jeweils vier Zeilen, die<br />

dritte aus fünf. Die letzten beiden Zeilen der zweiten Strophe gleichen den ersten<br />

beiden der ersten Strophe. Die erste Zeile des Gedichts entspricht außerdem<br />

der letzten. Jedes der Gedichte evoziert eine Art Szene, eine Tableau vivant in<br />

unserer Phantasie. Diese Bilderwelten wirken wie (alb)traumgezeugt: grotesk,<br />

phantastisch, manchmal makaber, manchmal schauerlich, oft blasphemisch,<br />

dann wieder berückend schön und märchenhaft. Immer aber sind sie äußerst<br />

stilisiert. Das allerdings verleiht der Schönbergschen Ausdruckskunst eine ganz<br />

neue Seite. Schönbergs Expressionismus kannte zuvor keinen doppelten Boden,<br />

sondern artikulierte sich direkt und unverstellt. Hier aber, im „Pierrot“, ist alles<br />

verfremdet, maskiert, Phantasmagorie. Es ist kein Zufall, dass Igor Strawinski –<br />

Schönbergs großer Antipode und der Anti-Expressionist schlechthin – sich vom<br />

„Pierrot lunaire“ beeindruckt zeigte und das auch in manchen Werken seiner<br />

experimentellen Phase nach 1913 spürbar ist.<br />

Freiheit und Strenge<br />

Schönberg hatte aus der 50 Gedichte umfassenden Sammlung 21 Texte ausgewählt<br />

und sie zu drei Teilen mit jeweils sieben Gedichten gruppiert. Er brachte<br />

die Gedichte dabei in eine Reihenfolge, die einer bestimmten inhaltlichen Tendenz<br />

folgt. Der Titel des ersten Gedichts, „<strong>Mondestrunken</strong>“, bezeichnet den<br />

Charakter des gesamten ersten Teils. Der Mond – Metapher für Traum, Sehnsucht,<br />

aber auch Todesnähe – ist ein zentrales Motiv fast aller dieser Texte.<br />

„Finstre, schwarzen Riesenfalter“ geleiten sodann in die Sphäre des Todes, der<br />

Gewalt, des Schauerlichen, die den zweiten Teil dominiert. Der letzte Teil führt<br />

in märchenhaftere Welten, denen aber oft genug Skurriles und Makabres beigemischt<br />

bleibt. Sehr differenziert hat Schönberg die Übergänge zwischen den<br />

Gedichten gestaltet – entweder durch knappe Zwischenspiele oder durch genaue<br />

Angaben, wie lang die Zäsuren zwischen den Sätzen dauern sollen.<br />

Neben der Stimme fordert Schönberg ein klein besetztes Ensemble bestehend<br />

aus fünf Spielern: Flöte/Piccolo, Klarinette/Bassklarinette, Violine/Viola, Violoncello<br />

und Klavier. (In manchen Aufführungen – auch in unserer – werden


Detail aus Schönbergs autographer Partitur, Beginn des 5. Satzes „Valse de Chopin“<br />

Violine und Viola von zwei Musikern gespielt.) Die Instrumente sind dabei<br />

(wenn auch nicht sklavisch) bestimmten Sphären zugeordnet. Im Klang der Flöte<br />

spiegelt sich das fahle Licht des Mondes. Dem Piccolo obliegt es, Pierrots<br />

Eskapaden nachzuzeichnen. Wenn es um Sentiment, Emphase und Romantisierendes<br />

geht, sind die Streicher gefragt. Manchmal sind tonmalerische Elemente<br />

eingemischt: So wird in Nr. 11 (Rote Messe) der „Blendeglanz des Goldes“ und<br />

der „Flackerschein der Kerzen“ in glitzernden Klavierfigurationen Klang und<br />

meint man in Nr. 12 (Galgenlied) in einem Flötenlauf gen Himmel Pierrot sein<br />

Leben aushauchen zu hören. Schönberg gelingt es, das Miniaturensemble in<br />

nahezu jedem der 21 Sätze in einer anderen Konstellation ins Spiel zu bringen,<br />

so dass allein durch die klangliche Disposition jeder Vertonung eine eigene Färbung<br />

zuwächst. Schon daran wird ablesbar, dass Schönberg der extremen formalen<br />

Strenge, ja Uniformität der Texte mit einer kompositorischen Strategie antwortet,<br />

die auf eine möglichst große Vielfalt und Freiheit setzt. Das gilt ebenso<br />

für die Faktur und Formung der einzelnen Sätze. Da begegnen Gebilde, die ohne<br />

jede Bindung an tradierte Modelle erfunden sind und gleichsam musikalische<br />

Prosa sprechen wie etwa das Flöten-Solo in Nr. 7 (Der kranke Mond) oder das<br />

Duett zwischen Klarinette und Klavier in Nr. 9 (Gebet an Pierrot). Den Gegenpol<br />

bilden Sätze, die ein extremes Maß an konstruktiver und kontrapunktischer<br />

Kunst vermitteln, etwa die Nr. 8 (Nacht), die im Untertitel Passacaglia genannt<br />

ist, allerdings vor allem durch Kanontechniken und die Allgegenwart eines drei-


tönigen Motivs geprägt ist. Manchmal wird der Text zum Stichwortgeber für die<br />

kompositorische Idee. In Nr. 17 (Parodie) ist davon die Rede, dass der Mond mit<br />

seinen Strahlen das Glitzern der Stricknadeln im Haar der verliebten Duenna<br />

nachäffe. Der Satz besteht vor allem aus Kanons in originaler und gespiegelter<br />

Gestalt: Eine Stimme ahmt die andere nach – so wie die Mondstrahlen die<br />

Stricknadeln. Das Kabinettstück satztechnischer Kunst bietet der folgende Satz<br />

vom „Mondfleck“. Hier sind nicht nur die Stimmen als mehr oder minder strenge<br />

Kanons angelegt, sondern die Partien von Piccolo, Klarinette, Violine und<br />

Violoncello sind auch noch an einer vertikalen Achse gespiegelt, laufen also ab<br />

der Mitte des Satzes krebsgängig in den Anfang zurück. (Für diejenigen, die das<br />

hörend nachvollziehen möchten: Die Spiegelachse findet sich bei „… und findet<br />

richtig“ | „einen weißen Fleck…“.) Durch die Texte motiviert sind auch Rückgriffe<br />

auf genrehafte Klänge, etwa in Nr. 5 (Valse de Chopin), wo naheliegender<br />

Weise auf den Typus des Walzers rekurriert wird. Im vorletzten Gesang, der von<br />

der Heimfahrt Pierrots auf einem Seerosenblatt kündet, sind die wiegenden<br />

Klänge einer Barcarole nachgebildet und übernimmt es die Klarinette, deren<br />

Melodie zu singen. Ungemein berührend gerät das Schlussstück, das „alten Duft<br />

aus Märchenzeit“ beschwört und für Momente die versunkene Tonalität im Kontext<br />

eines ansonsten alle tonalen Bindungen lösenden Werkes aufleben lässt:<br />

„Ein glückhaft Wünschen macht mich froh // Nach Freuden, die ich lang verachtet.“<br />

Die Uraufführung<br />

Eduard Steuermann, der Pianist der Uraufführung, berichtet über dieses denkwürdige<br />

Konzert, das am 16. Oktober 1912 in Berlin stattfand: „Frau Zehme<br />

bestand darauf, in einem Pierrot-Kostüm aufzutreten und alleine auf der Bühne<br />

zu stehen. Die Musiker und ihr Dirigent Schönberg befanden sich hinter einem<br />

ziemlich komplizierten Paravant – kompliziert deshalb, weil es auf dieser kleinen<br />

Bühne nicht ganz einfach war etwas zu konstruieren, das zwar den Blickkontakt<br />

zwischen Sprecherin und Ensemble ermöglichte, letzteres jedoch vor<br />

den Blicken des Publikums verbarg. […] Und der Erfolg? Natürlich gab es einen<br />

,Skandal‘ […], aber auch heftige Ovationen.“ Trotz dieser geteilten Aufnahme<br />

entwickelte sich das Stück zum Erfolg und ging Schönberg mit dem Pierrot-En-


Das Ensemble der Uraufführung, fotografiert am 16. Oktober 1912, v.l.n.r.: Karl Eßberger, Emil Telmányi, Arnold Schönberg,<br />

Albertine Zehme, Eduard Steuermann, Hans Kindler, Hans W. de Vries<br />

semble im Anschluss an die Premiere auf Tournee. Zu denjenigen, die eine der<br />

frühen Aufführungen erlebt hatten, gehörte auch Giacomo Puccini, auf dessen<br />

Lob Schönberg ein Leben lang besonders stolz war. Strawinski erlebte den<br />

„Pierrot“ 1912 in Berlin, und wenn er sich auch in seiner 1936 erschienenen<br />

Autobiographie, nachdem ihn Schönberg ein paar Jahre zuvor als „kleinen<br />

Modernsky“ verspottet hatte, etwas herablassend über das Werk äußerte, so war<br />

er es doch, der im „Pierrot“ treffend den „Solarplexus der Musik des frühen 20.<br />

Jahrhunderts“ erkannte.


ARNOLD SCHÖNBERG<br />

* 13. September 1874 in Wien, Österreich-Ungarn<br />

† 13. Juli 1951 in Los Angeles, Vereinigte Staaten<br />

„Pierrot lunaire“ op. 21<br />

ENTSTEHUNG<br />

12. März bis 9. Juli 1912, letzte Arbeiten bis 24. Juli 1912<br />

URAUFFÜHRUNG<br />

9. Oktober 1912, Berlin, Choralion-Saal (Aufführung für geladene Gäste)<br />

16. Oktober 1912, Berlin, Choralion-Saal (öffentliche Uraufführung)<br />

Interpreten: AlberJne Zehme (RezitaJon), Eduard Steuermann (Klavier), Emil<br />

Telmányi (Geige/Bratsche), Hans Kindler (Violoncello), Hendrik W. de Vries (Flöte/Piccolo),<br />

Karl Eßberger (KlarinePe/BassklarinePe), Arnold Schönberg (Dirigent)<br />

ERSTMALS VON DER DRESDNER PHILHARMONIE GESPIELT<br />

DAUER<br />

ca. 34 Minuten


I. TEIL<br />

1. <strong>Mondestrunken</strong><br />

Den Wein, den man mit Augen trinkt,<br />

Gießt nachts der Mond in Wogen nieder,<br />

Und eine Springflut überschwemmt<br />

Den stillen Horizont.<br />

Gelüste, schauerlich und süß,<br />

Durchschwimmen ohne Zahl die Fluten!<br />

Den Wein, den man mit Augen trinkt,<br />

Gießt nachts der Mond in Wogen nieder.<br />

Der Dichter, den die Andacht treibt,<br />

Berauscht sich an dem heilgen Tranke,<br />

Gen Himmel wendet er verzückt<br />

Das Haupt und taumelnd saugt und schlürft er<br />

Den Wein, den man mit Augen trinkt.<br />

2. Colombine<br />

Des Mondlichts bleiche Blüten,<br />

Die weißen Wunderrosen,<br />

Blühn in den Julinächten –<br />

O, bräch ich eine nur!<br />

Mein banges Leid zu lindern,<br />

Such ich am dunklen Strome<br />

Des Mondlichts bleiche Blüten,<br />

Die weißen Wunderrosen.<br />

Gestillt wär all mein Sehnen,<br />

Dürft ich so märchenheimlich,<br />

So selig leis – entblättern<br />

Auf deine braunen Haare<br />

Des Mondlichts bleiche Blüten!


3. Der Dandy<br />

Mit einem phantastischen Lichtstrahl<br />

Erleuchtet der Mond die krystallnen Flakons<br />

Auf dem schwarzen, hochheiligen Waschtisch<br />

Des schweigenden Dandys von Bergamo.<br />

In tönender, bronzener Schale<br />

Lacht hell die Fontäne, metallischen Klangs.<br />

Mit einem phantastischen Lichtstrahl<br />

Erleuchtet der Mond die krystallnen Flakons.<br />

Pierrot mit wächsernem Antlitz<br />

Steht sinnend und denkt: wie er heute sich schminkt?<br />

Fort schiebt er das Rot und des Orients Grün<br />

Und bemalt sein Gesicht in erhabenem Stil<br />

Mit einem phantastischen Mondstrahl.<br />

4. Eine blasse Wäscherin<br />

Eine blasse Wäscherin<br />

Wäscht zur Nachtzeit bleiche Tücher;<br />

Nackte, silberweiße Arme<br />

Streckt sie nieder in die Flut.<br />

Durch die Lichtung schleichen Winde,<br />

Leis bewegen sie den Strom.<br />

Eine blasse Wäscherin<br />

Wäscht zur Nachtzeit bleiche Tücher.<br />

Und die sanfte Magd des Himmels,<br />

Von den Zweigen zart umschmeichelt,<br />

Breitet auf die dunklen Wiesen<br />

Ihre lichtgewobenen Linnen –<br />

Eine blasse Wäscherin.


5. Valse de Chopin<br />

Wie ein blasser Tropfen Bluts<br />

Färbt die Lippen einer Kranken,<br />

Also ruht auf diesen Tönen<br />

Ein vernichtungsücht‘ger Reiz.<br />

Wilder Lust Akkorde stören<br />

Der Verzweiflung eisgen Traum<br />

Wie ein blasser Tropfen Bluts<br />

Färbt die Lippen einer Kranken.<br />

Heiß und jauchzend, süß und schmachtend,<br />

Melancholisch düstrer Walzer,<br />

Kommst mir nimmer aus den Sinnen,<br />

Haftest mir an den Gedanken<br />

Wie ein blasser Tropfen Bluts!<br />

6. Madonna<br />

Steig, o Mutter aller Schmerzen,<br />

Auf den Altar meiner Verse!<br />

Blut aus deinen magern Brüsten<br />

Hat des Schwertes Wut vergossen.<br />

Deine ewig frischen Wunden<br />

Gleichen Augen, rot und offen.<br />

Steig, o Mutter aller Schmerzen,<br />

Auf den Altar meiner Verse!<br />

In den abgezehrten Händen<br />

Hältst du deines Sohnes Leiche,<br />

Ihn zu zeigen aller Menschheit –<br />

Doch der Blick der Menschen meidet<br />

Dich, o Mutter aller Schmerzen!


7. Der kranke Mond<br />

Du nächtig todeskranker Mond<br />

Dort auf des Himmels schwarzem Pfühl,<br />

Dein Blick, so fiebernd übergroß,<br />

Bannt mich, wie fremde Melodie.<br />

An unstillbarem Liebesleid<br />

Stirbst du, an Sehnsucht, tief erstickt,<br />

Du nächtig todeskranker Mond,<br />

Dort auf des Himmels schwarzem Pfühl.<br />

Den Liebsten, der im Sinnenrausch<br />

Gedankenlos zur Liebsten geht,<br />

Belustigt deiner Strahlen Spiel, –<br />

Dein bleiches, qualgebornes Blut,<br />

Du nächtig todeskranker Mond!<br />

II. TEIL<br />

8. Nacht<br />

Finstre, schwarze Riesenfalter<br />

Töteten der Sonne Glanz.<br />

Ein geschloßnes Zauberbuch,<br />

Ruht der Horizont – verschwiegen.<br />

Aus dem Qualm verlorner Tiefen<br />

Steigt ein Duft, Erinnrung mordend!<br />

Finstre, schwarze Riesenfalter<br />

Töteten der Sonne Glanz.<br />

Und vom Himmel erdenwärts<br />

Senken sich mit schweren Schwingen<br />

Unsichtbar die Ungetüme<br />

Auf die Menschenherzen nieder...<br />

Finstre, schwarze Riesenfalter.


9. Gebet an Pierrot<br />

Pierrot! mein Lachen<br />

Hab ich verlernt!<br />

Das Bild des Glanzes Zerfloß – ,<br />

Zerfloß!<br />

Schwarz weht die Flagge<br />

Mir nun vom Mast.<br />

Pierrot! mein Lachen<br />

Hab ich verlernt!<br />

O gib mir wieder,<br />

Roßarzt der Seele,<br />

Schneemann der Lyrik,<br />

Durchlaucht vom Monde,<br />

Pierrot – mein Lachen!<br />

10. Raub<br />

Rote, fürstliche Rubine,<br />

Blutge Tropfen alten Ruhmes<br />

Schlummern in den Totenschreinen,<br />

Drunten in den Grabgewölben.<br />

Nachts, mit seinen Zechkumpanen,<br />

Steigt Pierrot hinab, zu rauben<br />

Rote, fürstliche Rubine,<br />

Blutge Tropfen alten Ruhmes.<br />

Doch da sträuben sich die Haare,<br />

Bleiche Furcht bannt sie am Platze:<br />

Durch die Finsternis, wie Augen! –<br />

Stieren aus den Totenschreinen<br />

Rote, fürstliche Rubine.


11. Rote Messe<br />

Zu grausem Abendmahle<br />

Beim Blendeglanz des Goldes,<br />

Beim Flackerschein der Kerzen,<br />

Naht dem Altar – Pierrot!<br />

Die Hand, die gottgeweihte,<br />

Zerreißt die Priesterkleider<br />

Zu grausem Abendmahle<br />

Beim Blendeglanz des Goldes.<br />

Mit segnender Gebärde<br />

Zeigt er den bangen Seelen<br />

Die triefend rote Hostie:<br />

Sein Herz in blutgen Fingern<br />

Zu grausem Abendmahle<br />

12. Galgenlied<br />

Die dürre Dirne<br />

Mit langem Halse<br />

Wird seine letzte<br />

Geliebte sein.<br />

In seinem Hirne<br />

Steckt wie ein Nagel<br />

Die dürre Dirne<br />

Mit langem Halse.<br />

Schlank wie die Pinie,<br />

Am Hals ein Zöpfchen,<br />

Wollüstig wird sie<br />

Den Schelm umhalsen<br />

Die dürre Dirne!


13. Enthauptung<br />

Der Mond, ein blankes Türkenschwert<br />

Auf einem schwarzen Seidenkissen,<br />

Gespenstisch groß – dräut er hinab<br />

Durch schmerzensdunkle Nacht.<br />

Pierrot irrt ohne Rast umher<br />

Und starrt empor in Todesängsten<br />

Zum Mond, dem blanken Türkenschwert<br />

Auf einem schwarzen Seidenkissen.<br />

Es schlottern unter ihm die Knie,<br />

Ohnmächtig bricht er jäh zusammen.<br />

Er wähnt: es sause strafend schon<br />

Auf seinen Sündenhals hernieder<br />

Der Mond, das blanke Türkenschwert.<br />

14. Die Kreuze<br />

Heilge Kreuze sind die Verse,<br />

Dran die Dichter stumm verbluten,<br />

Blindgeschlagen von der Geier<br />

Flatterndem Gespensterschwarme.<br />

In den Leibern schwelgten Schwerter,<br />

Prunkend in des Blutes Scharlach!<br />

Heilge Kreuze sind die Verse,<br />

Dran die Dichter stumm verbluten.<br />

Tot das Haupt, erstarrt die Locken –<br />

Fern verweht der Lärm des Pöbels.<br />

Langsam sinkt die Sonne nieder,<br />

eine rote Königskrone.<br />

Heilge Kreuze sind die Verse.


III. TEIL<br />

15. Heimweh<br />

Lieblich klagend – ein krystallnes Seufzen<br />

Aus Italiens alter Pantomime,<br />

Klingt‘s herüber: wie Pierrot so hölzern,<br />

So modern sentimental geworden.<br />

Und es tönt durch seines Herzens Wüste,<br />

Tönt gedämpft durch alle Sinne wieder,<br />

Lieblich klagend – ein krystallnes Seufzen<br />

Aus Italiens alter Pantomime.<br />

Da vergißt Pierrot die Trauermienen!<br />

Durch den bleichen Feuerschein des Mondes,<br />

Durch des Lichtmeers Fluten schweift die Sehnsucht<br />

Kühn hinauf, empor zum Heimathimmel,<br />

Lieblich klagend ein krystallnes Seufzen.<br />

16. Gemeinheit<br />

In den blanken Kopf Cassanders,<br />

Dessen Schrein die Luft durchzetert,<br />

Bohrt Pierrot mit Heuchlermienen<br />

Zärtlich – einen Schädelbohrer.<br />

Darauf stopft er mit dem Daumen<br />

Seinen echten türkschen Tabak<br />

In den blanken Kopf Cassanders,<br />

Dessen Schrein die Luft durchzetert.<br />

Dann dreht er ein Rohr von Weichsel<br />

Hinten in die glatte Glatze<br />

Und behaglich schmaucht und pafft er<br />

Seinen echten türkschen Tabak<br />

Aus dem blanken Kopf Cassanders!


17. Parodie<br />

Stricknadeln, blank und blinkend,<br />

In ihrem grauen Haar,<br />

Sitzt die Duenna murmelnd,<br />

Im roten Röckchen da.<br />

Sie wartet in der Laube,<br />

Sie liebt Pierrot mit Schmerzen,<br />

Stricknadeln, blank und blinkend,<br />

In ihrem grauen Haar.<br />

Da plötzlich – horch – ein Wispern!<br />

Ein Windhauch kichert leise:<br />

Der Mond, der böse Spötter,<br />

Äfft nach mit seinen Strahlen<br />

Stricknadeln, blink und blank.<br />

18. Der Mondfleck<br />

Einen weißen Fleck des hellen Mondes<br />

Auf dem Rücken seines schwarzen Rockes,<br />

So spaziert Pierrot im lauen Abend,<br />

Aufzusuchen Glück und Abenteuer.<br />

Plötzlich stört ihn was an seinem Anzug,<br />

Er besieht sich rings und findet richtig –<br />

Einen weißen Fleck des hellen Mondes<br />

Auf dem Rücken seines schwarzen Rockes.<br />

Warte! denkt er: das ist so ein Gipsfleck!<br />

Wischt und wischt, doch bringt ihn nicht herunter!<br />

Und so geht er giftgeschwollen weiter,<br />

Reibt und reibt bis an den frühen Morgen<br />

Einen weißen Fleck des hellen Mondes.


19. Serenade<br />

Mit groteskem Riesenbogen<br />

Kratzt Pierrot auf seiner Bratsche.<br />

Wie der Storch auf einem Beine<br />

Knipst er trüb ein Pizzicato.<br />

Plötzlich naht Cassander, wütend<br />

Ob des nächtigen Virtuosen.<br />

Mit groteskem Riesenbogen<br />

Kratzt Pierrot auf seiner Bratsche.<br />

Von sich wirft er jetzt die Bratsche:<br />

Mit der delikaten Linken<br />

Fasst den Kahlkopf er am Kragen –<br />

Träumend spielt er auf der Glatze<br />

Mit groteskem Riesenbogen.<br />

20. Heimfahrt<br />

Der Mondstrahl ist das Ruder,<br />

Seerose dient als Boot,<br />

Drauf fährt Pierrot gen Süden<br />

Mit gutem Reisewind.<br />

Der Strom summt tiefe Skalen<br />

Und wiegt den leichten Kahn.<br />

Der Mondstrahl ist das Ruder,<br />

Seerose dient als Boot.<br />

Nach Bergamo, zur Heimat,<br />

Kehrt nun Pierrot zurück;<br />

Schwach dämmert schon im Osten<br />

Der grüne Horizont.<br />

Der Mondstrahl ist das Ruder.


21. O alter Duft<br />

O alter Duft aus Märchenzeit,<br />

Berauschest wieder meine Sinne!<br />

Ein närrisch Heer von Schelmerein<br />

Durchschwirrt die leichte Luft.<br />

Ein glückhaft Wünschen macht mich froh<br />

Nach Freuden, die ich lang verachtet.<br />

O alter Duft aus Märchenzeit,<br />

Berauschest wieder mich.<br />

All meinen Unmut geb ich preis;<br />

Aus meinem sonnumrahmten Fenster<br />

Beschau ich frei die liebe Welt<br />

Und träum hinaus in selge Weiten...<br />

O alter Duft aus Märchenzeit!


„Herrlich und hehr“<br />

Mozarts „Gran Partita“<br />

Wolfgang Amadeus Mozart um 1781, Detail aus einem<br />

Gemälde von Johann Nepomuk della Croce<br />

Johann Friedrich Schink war ein aus<br />

Magdeburg stammender Librettist,<br />

Theaterdichter, Dramaturg und Kritiker,<br />

der sich 1780 für einige Zeit in Wien<br />

niedergelassen hatte und 1784 in seinem<br />

Tagebuch notierte: „Hab’ auch heut<br />

eine Musik gehört mit Blasinstrumenten,<br />

von Herrn Mozart, in vier Sätzen –<br />

herrlich und hehr! Sie bestand aus dreizehn<br />

Instrumenten,… und saß bei jedem<br />

Instrument ein Meister – o es tat<br />

eine Wirkung – herrlich und groß, trefflich<br />

und hehr!“ Diese Notiz gibt einen<br />

der frühesten Hinweise auf eine Aufführung<br />

von Mozarts heute als „Gran Partita“<br />

bekannter Serenade in B-Dur. Außerdem hat sich eine Konzertankündigung<br />

erhalten, aus der hervorgeht, dass dieses Konzert am 23. März 1784 im k.k. National-Hoftheater<br />

von Anton Stadler veranstaltet wurde, jenem mit Mozart befreundeten<br />

Klarinettisten, für den er später das Klarinettenquintett und das Klarinettenkonzert<br />

schreiben sollte. Die Klarinetten sind in der für die „Gran Partita“<br />

geforderten Formation denn auch gleich vierfach vertreten, darunter mit zwei<br />

Bassetthörnern, also Klarinetten in der Altlage. Da Mozart diese Instrumente<br />

erstmals in „Die Entführung aus dem Serail“ 1782 verwendet hat, könnte das ein<br />

Hinweis auf die Entstehungszeit der „Gran Partita“ geben, die also zwischen<br />

1782 und 1784 liegen müsste. Bei Stadlers Konzert handelte es sich um eine<br />

Teilaufführung des Werkes. Vielleicht hätte eine Gesamtaufführung den Rahmen<br />

der Veranstaltung gesprengt, denn die Serenade hatte geradezu monumentale<br />

Dimensionen. Sie ist das längste in der Wiener Zeit komponierte Instrumentalwerk<br />

Mozarts. Die Dimensionen und die bunte Satzfolge waren freilich bei Serenaden<br />

und Divertimenti durchaus üblich und finden sich bei früheren Werken


wie der „Posthorn-Serenade“ und der „Haffner-Serenade“ ebenfalls. Serenaden<br />

für Bläserbesetzungen, sogenannte Harmoniemusiken, waren in den 1780er Jahren<br />

in Wien sehr beliebt. Selbst am Wiener Hof wurde 1782 eine „Kaiserliche<br />

und königliche Harmonie“ gegründet, die bei dem erwähnten Stadlerschen Konzert<br />

mit von der Partie war. Die Bläserensembles spielten durchaus nicht nur<br />

Originalwerke, sondern häufig Arrangements aus beliebten Opern. Auch Mozart<br />

fertigte solche Bearbeitungen an, die ihm halfen, seine Bühnenwerke zu popularisieren.<br />

Ja, er parodierte diese musikalische Praxis im Finale des „Don Giovanni“,<br />

wenn der Titelheld den Komtur zum Abendmahl erwartet und dazu eine<br />

Harmoniemusik erklingt, in der Mozart seinen „Figaro“ zitiert.<br />

Der überwiegend unterhaltende Charakter, den Harmoniemusiken zu Mozarts<br />

Zeit zumeist hatten, schwingt sicher auch in der „Gran Partita“ noch mit, gleichzeitig<br />

aber steht sie im kompositorischen Anspruch der Kammermusik und Sinfonik<br />

aus Mozarts später Zeit nicht nach. Das wird gleich am Beginn, in der<br />

Largo-Einleitung zum ersten Satz, deutlich, wenn die zwischen den Akkordblöcken<br />

der anderen Instrumente vermittelnden Melismen der Klarinette zu einer<br />

chromatisch absinkenden Passage und sanft dissonanten Vorhaltsbildungen<br />

führen, die der eigentlich glanzvollen und festlichen Klangwelt des Beginns ein<br />

dunkles Ferment beimischen. Das folgende Allegro molto dann ist ein monothematischer<br />

Sonatensatz: Haupt- und Seitensatz beruhen auf dem gleichen thematischen<br />

Material. Herzstück des Werkes ist sicher der dritte Satz, das Adagio,<br />

das zu den schönsten langsamen Sätzen Mozarts gehört. Über dem von Anfang<br />

bis Ende pulsierenden Klangrund beginnt die Oboe mit einem instrumentalen<br />

Gesang, den Klarinette und Bassetthorn fortführen. Ein höchst empfindsames<br />

Terzett entspinnt sich auf diese Weise, das im Mittelteil in dunkle Mollbereiche<br />

geleitet.<br />

Umrahmt wird das Adagio von zwei Menuetten, und hier lassen die jeweils zwei<br />

Trios aufhorchen: Das erste Trio des ersten Menuetts ist den Klarinetten und<br />

Bassetthörnern vorbehalten. Die schweigen dafür im zweiten in Moll gehaltenen<br />

Trio. Im zweiten Menuett steht das erste Trio in Moll und überrascht mit abrupten,<br />

harten Kontrastsetzungen. Das letzte Trio hingegen macht aus dem Menuett<br />

einen sehr wienerischen Ländler mit einer in Achtelketten dudelnden Melodie.<br />

Empfindsame Töne schlägt nach dem Adagio erneut die Romanze an, freilich ist


Erste Seite des Autographs. Die Datierung auf 1780 stammt von fremder Hand und ist nicht zutreffend.<br />

die Faktur des Satzes eine andere: Sie entfaltet einen hymnischen Gesang über<br />

akkordischer, homophoner Begleitung. Der zentrale Teil kontrastiert in raschem<br />

Tempo und einer Rückung in die parallele Moll-Tonart. Der sechste Satz führt<br />

ein anmutiges Thema in sechs Variationen durch. Nicht nur fasziniert, wie Mozart<br />

diesen simplen Gedanken stets neu beleuchtet, sondern vor allem, wie er in<br />

jeder Variation mit neuen klangfarblichen Konstellationen überrascht: In der<br />

ersten Variation hat die Oboe ihren solistischen Auftritt, in der zweiten übernehmen<br />

Klarinette, Bassetthorn und Fagott die Führung. In der dritten Variation<br />

dominiert anfangs der Tuttiklang, bevor die Farben der einzelnen Instrumentenfamilien<br />

Raum erhalten. Den vierten Satz könnte man mit Bartók „Spiel der<br />

Paare“ nennen (so der Titel des zweiten Satzes von dessen Konzert für Orchester).<br />

Die fünfte Variation erinnert nicht nur im Tempo, sondern auch in der Faktur<br />

an den Adagio-Satz. An einer Stelle erreicht Mozart einen eigentümlichen<br />

Effekt, indem er in den Einzelstimmen der Klarinetten und Bassetthörner einen<br />

Akkord in Brechungen spielen lässt, so dass der im Ergebnis entstehende Gesamtklang<br />

zu vibrieren beginnt. In der sechsten Variation schließlich mutiert das<br />

Thema zum kapriziösen Tanz. Ein furioses Rondo beschließt die „Gran Partita“.


WOLFGANG AMADEUS MOZART<br />

* 27. Januar 1756 in Salzburg<br />

† 5. Dezember 1791 in Wien<br />

Serenade Nr. 10 B-Dur KV 361 „Gran Parbta“<br />

ENTSTEHUNG<br />

unbekannt, aber wahrscheinlich zwischen 1782 und 1784<br />

URAUFFÜHRUNG<br />

Die früheste dokumenJerte Aufführung (Teilaufführung) fand am 23. März 1784<br />

in Wien mit der Kaiserlichen und königlichen Harmonie staP.<br />

ZUELTZT VON DER DRESNER PHILHARMONIE GESPIELT<br />

30. März 2011 mit Johannes Pfeiffer, Guido Titze (Oboe); Hans-Detlef Löchner,<br />

Henry Philipp, DiPmar Trebeljahr, Klaus Jopp (KlarinePe, BassePhorn); Robert-<br />

ChrisJan Schuster, Tilmann Baumgartl, Mario Hendel (FagoP); Torsten GoPschalk,<br />

Friedrich KePschau, Johannes Max, Dietrich Schlät (Horn)<br />

BESETZUNG<br />

2 Oboen, 2 KlarinePen, 2 BassePhörner, 2 FagoPe, 4 Hörner, Kontrabass<br />

DAUER<br />

ca. 50 Minuten, sofern alle von Mozart vorgeschriebenen Wiederholungen gespielt<br />

werden


DIRIGENT<br />

Marek Janowski<br />

Zur Dresdner Philharmonie kam Marek Janowski das erste Mal als Chefdirigent<br />

von 2001 bis 2003. Bereits in dieser Zeit überzeugte er durch ungewöhnliche<br />

und anspruchsvolle Programme. Mit Beginn der Konzertsaison 2019/2020 ist er<br />

als Chefdirigent und künstlerischer Leiter zur Dresdner Philharmonie zurückgekehrt.<br />

1939 geboren in Warschau, aufgewachsen und ausgebildet in Deutschland,<br />

blickt Marek Janowski auf eine umfangreiche und erfolgreiche Laufbahn sowohl<br />

als Operndirigent als auch als Chef bedeutender Konzertorchester zurück. Sein<br />

künstlerischer Weg führte nach Assistenten- und Kapellmeisterjahren in Aachen,<br />

Köln, Düsseldorf und Hamburg als GMD nach Freiburg i. Br. und Dortmund. Es<br />

gibt zwischen der Metropolitan Opera New York und der Bayerischen Staatsoper<br />

München, zwischen Chicago, San Francisco, Hamburg, Wien, Berlin und


Paris kein Opernhaus von Weltruf, an dem er seit den späten 1970er Jahren nicht<br />

regelmäßig zu Gast war.<br />

Im Konzertbetrieb, auf den er sich seit den späten 1990er Jahren konzentriert,<br />

führt er die große deutsche Dirigententradition fort. Von 2002 bis 2016 war er<br />

Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin (RSB). Zuvor und teilweise<br />

parallel amtierte er u. a. als Chefdirigent des Orchestre de la Suisse Romande<br />

(2005–2012), des Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo (2000–2005) und<br />

des Orchestre Philharmonique de Radio France (1984–2000), das er zum Spitzenorchester<br />

Frankreichs entwickelte. Außerdem war er mehrere Jahre Chef am<br />

Pult des Gürzenich-Orchesters in Köln (1986–1990).<br />

Weltweit gilt Marek Janowski als herausragender Beethoven-, Schumann-,<br />

Brahms-, Bruckner- und Strauss-Dirigent, aber auch als Fachmann für das französische<br />

Repertoire. Mehr als 50 zumeist mit internationalen Preisen ausgezeichnete<br />

Schallplatten – darunter mehrere Operngesamtaufnahmen und komplette<br />

sinfonische Zyklen – tragen seit über 35 Jahren dazu bei, die besonderen<br />

Fähigkeiten Marek Janowskis als Dirigent international bekannt zu machen.<br />

Einen besonderen Schwerpunkt bilden für ihn die zehn Opern und Musikdramen<br />

Richard Wagners, die er mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, dem<br />

Rundfunkchor Berlin und einer Phalanx von internationalen Solisten zwischen<br />

2010 und 2013 in der Berliner Philharmonie konzertant realisierte. Sämtliche<br />

Konzerte wurden in Kooperation mit Deutschlandradio von Pentatone auf<br />

SACD veröffentlicht. Für Wagner kehrte Marek Janowski auch noch einmal in<br />

ein Opernhaus zurück und leitete 2016 und 2017 den „Ring“ bei den Bayreuther<br />

Festspielen. Bereits in den Jahren 1980 bis 1983 hatte er diesen Zyklus mit der<br />

Sächsischen Staatskapelle Dresden für die Schallplatte eingespielt. Für die Jahre<br />

2014 bis 2017 wurde er vom NHK Symphony (dem bedeutendsten Orchester<br />

Japans) eingeladen, in Tokio Wagners Tetralogie konzertant zu dirigieren. Ebenfalls<br />

mit diesem Orchester wird er im Frühjahr 2020 Wagners „Tristan und Isolde“<br />

aufführen. Nach „Cavalleria rusticana“ und „Il Tabarro“, den beiden Einaktern<br />

von Mascagni und Puccini, die er mit der Dresdner Philharmonie bereits<br />

aufgenommen hatte, entstand in der Saison 2019/2020 eine Aufnahme von<br />

Beethovens „Fidelio“ für das Label Pentatone.


REZITATION<br />

CHRISTEL LOETZSCH<br />

Christel Loetzsch legte das Abitur am Musikgymnasium in Karlsruhe ab. Danach<br />

studierte sie zunächst an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar<br />

Gesang und setzte dann ab Oktober 2010 ihre Studien am Conservatorio „Giuseppe<br />

Verdi“ in Mailand fort. Den Meisterklassen-Abschluss/Konzertexamen bei<br />

Prof. Carola Guber an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn<br />

Bartholdy“ Leipzig absolvierte sie im Frühjahr 2018.<br />

Impulse erhielt sie in Meisterkursen und im Unterricht bei Brigitte Fassbaender,<br />

Dame Gwyneth Jones, Manfred Jung und Catherine Foster. Sie erhielt das Richard-Wagner<br />

Stipendiums der Stadt Weimar, zudem das Carl-Müller-Hartung-<br />

Stipendium und das Stipendium des Cantilena-Gesangswettbewerbes der Junge-<br />

Musiker-Stiftung Bayreuth.<br />

Im Sommer 2012 debütierte Loetzsch in einer Neuproduktion von Franco Zeffirelli<br />

als Zerlina in „Don Giovanni“ in der Arena di Verona unter der Leitung<br />

von Daniel Oren. 2013 folgte mit großem Erfolg ihr Hausdebüt an der San Fran-


cisco Opera mit der Partie der Dorabella in „Cosi fan tutte“ unter der Leitung<br />

von Nicola Luisotti.<br />

Für die Spielzeiten 2012/13 und 2013/14 war Loetzsch Mitglied des Jungen<br />

Ensembles an der Semperoper Dresden. Dort debütierte sie unter anderem in<br />

den Rollen Hänsel („Hänsel und Gretel“), Rosina („Il Barbiere die Siviglia“),<br />

Cherubino („Le Nozze di Figaro“) und Oberto („Alcina“) sowie in den Neuproduktionen<br />

der Opern „Simon Boccanegra“, „L’impresario delle Canarie“ sowie<br />

der Schostakowitsch-Operette „Moskau, Tscherjomuschki“ und arbeitete mit<br />

Regisseuren wie Axel Köhler und Christine Mielitz sowie mit Dirigenten wie<br />

Christian Thielemann, Omer Meir Wellber und Constantin Trinks.<br />

Zur Saison 2015/16 wechselte Loetzsch ins Ensemble des Theaters Altenburg-<br />

Gera mit zahlreichen erfolgreichen Rollendebüts, darunter Octavian („Rosenkavalier“),<br />

Maddalena („Rigoletto“), Nancy („Martha“), Ljubóff („Mazeppa“) und<br />

Leokadja Begbick („Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“).<br />

2018 sang sie als erste Wagner-Partie die Fricka im „Ring des Nibelungen“ am<br />

Landestheater Niederbayern.<br />

Im Sommer 2019 gab sie ihr Hausdebüt am Opernhaus La Monnaie de Munt in<br />

Brüssel in der Partie der Witch in der Uraufführungsproduktion von „Macbeth<br />

Underworld“ von Pascal Dusapin.


ORCHESTER<br />

DRESDNER PHILHARMONIE<br />

Die Dresdner Philharmonie blickt als Orchester der Landeshauptstadt Dresden<br />

auf eine 150-jährige Geschichte zurück. Mit der Eröffnung des sogenannten<br />

Gewerbehaussaals am 29. November 1870 erhielt die Bürgerschaft Gelegenheit<br />

zur Organisation großer Orchesterkonzerte. Ab 1885 wurden regelmäßig Philharmonische<br />

Konzerte veranstaltet, bis sich das Orchester 1923 seinen heutigen<br />

Namen gab. In den ersten Jahrzehnten standen Komponisten wie Brahms,<br />

Tschaikowski, Dvořák und Strauss mit eigenen Werken am Pult der Dresdner<br />

Philharmonie. Im Orchester spielten herausragende Konzertmeister wie Stefan<br />

Frenkel, Simon Goldberg oder die Cellisten Stefan Auber und Enrico Mainardi.<br />

Carl Schuricht und Paul van Kempen leiteten ab 1934 das Orchester; besonders<br />

van Kempen führte die Dresdner Philharmonie zu Spitzenleistungen. Der starke<br />

Fokus, den er in seinen Programmen auf die Musik Anton Bruckners legte, trug<br />

dem Orchester den Ruf eines „Bruckner-Orchesters“ ein. Zu den namhaften


Gastdirigenten, die damals zur Philharmonie kamen, zählten Hermann Abendroth,<br />

Eduard van Beinum, Fritz Busch, Eugen Jochum, Joseph Keilberth, Erich<br />

Kleiber, Hans Knappertsbusch und Franz Konwitschny zur Dresdner Philharmonie<br />

brachte. Nach 1945 bis in die 1990er Jahre waren Heinz Bongartz, Horst<br />

Förster, Kurt Masur (seit 1994 auch Ehrendirigent), Günther Herbig, Herbert<br />

Kegel, Jörg-Peter Weigle und Michel Plasson als Chefdirigenten tätig. In jüngster<br />

Zeit prägten Dirigenten wie Marek Janowski, Rafael Frühbeck de Burgos<br />

und Michael Sanderling das Orchester. Mit Beginn der Saison 2019/2020 ist<br />

Marek Janowski noch einmal als Chefdirigent und künstlerischer Leiter zur<br />

Dresdner Philharmonie zurückgekehrt.<br />

Ihre Heimstätte ist der im April 2017 eröffnete hochmoderne Konzertsaal im<br />

Kulturpalast im Herzen der Altstadt. Im romantischen Repertoire hat sich das<br />

Orchester einen ganz eigenen „Dresdner Klang“ bewahrt. Darüber hinaus zeichnet<br />

es sich durch eine klangliche und stilistische Flexibilität sowohl für die Musik<br />

des Barock und der Wiener Klassik als auch für moderne Werke aus.<br />

Bis heute spielen Uraufführungen eine wichtige Rolle in den Programmen des<br />

Orchesters. Gastspiele in den bedeutenden Konzertsälen weltweit zeugen vom<br />

hohen Ansehen, das die Dresdner Philharmonie in der Klassikwelt genießt.<br />

Hochkarätig besetzte Bildungs- und Familienformate ergänzen das Angebot für<br />

junge Menschen; mit Probenbesuchen und Schulkonzerten werden bereits die<br />

jüngsten Konzertbesucher an die Welt der klassischen Musik herangeführt. Den<br />

musikalischen Spitzennachwuchs fördert das Orchester in der Kurt Masur Akademie.<br />

Von ihrem breiten Spektrum zeugt auch die seit 1937 gewachsene Diskographie<br />

der Philharmonie. Ein neuer Höhepunkt wurde mit dem CD-Zyklus unter der<br />

Leitung von Michael Sanderling erreicht, der sich sämtlichen Sinfonien von<br />

Dmitri Schostakowitsch und Ludwig van Beethoven widmet (Sony Classical).


DIE DRESDNER PHILHARMONIE IM HEUTIGEN KONZERT<br />

Violine<br />

Prof. Wolfgang Hentrich KV<br />

Bratsche<br />

Hanno Felthaus KV<br />

Violoncello<br />

Prof. MaPhias BräuJgam KV<br />

Kontrabass<br />

Prof. Benedikt Hübner KM<br />

Flöten<br />

Karin Hofmann KV<br />

Friederike Herfurth-Bäz<br />

Oboen<br />

Johannes Pfeiffer KV<br />

Isabel Kern<br />

Bassechörner<br />

Klaus Jopp KV<br />

DiPmar Trebeljahr KV<br />

Fagoce<br />

Felix Amrhein<br />

Prof. Mario Hendel KV<br />

Hörner<br />

Prof. Friedrich KePschau KV<br />

Torsten GoPschalk KM<br />

Johannes Max KV<br />

Carsten Gießmann KV<br />

Klavier<br />

Holger Groschopp*<br />

Klarinecen<br />

Daniel Hochstöger<br />

Prof. Henry Philipp KV<br />

KM Kammermusiker<br />

KV Kammervirtuos<br />

* Gast


HERAUSGEBER<br />

Intendanz<br />

der Dresdner Philharmonie<br />

Schloßstraße 2<br />

01067 Dresden<br />

T +49 351 4866-282<br />

dresdnerphilharmonie.de<br />

CHEFDIRIGENT UND<br />

KÜNSTLERISCHER LEITER<br />

Marek Janowski<br />

INTENDANTIN<br />

Frauke Roth (V.i.S.d.P.)<br />

TEXT UND GESTALTUNG<br />

Jens Schubbe<br />

Der Text ist ein Originalbeitrag<br />

für dieses Hes; Abdruck nur mit<br />

ausdrücklicher Genehmigung des<br />

Autors.<br />

BILDNACHWEISE<br />

J.-G. Galburau als Pierrot: Wikimedia Commons<br />

Autograph Schönberg: schoenberg.at<br />

Uraufführungsensemble: schoenberg.at<br />

Mozart: Wikimedia Commons<br />

Autograph Mozart: imslp.com<br />

Marek Janowski: Felix Broede<br />

Christel Loetzsch: Guido Werner<br />

Orchester: Markenfotografie

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