Zeittafel von Ammendorf

Zeittafel von Ammendorf Zeittafel von Ammendorf

ammendorf.cwsurf.de
von ammendorf.cwsurf.de Mehr von diesem Publisher
23.12.2012 Aufrufe

Zeittafel von Ammendorf Um 1700 Der MÄller Georg MÄller aus DÅllnitz bekommt vom Rat der Stadt Halle die Erlaubnis, die ElstermÄhle auf eigene Kosten wieder aufzubauen. Sie enthielt 4 MahlgÇnge, eine Él- und eine SchneidemÄhle. Die an die Stadt zu zahlende Erbpacht betrug 100 Taler. Dazu kamen fÄr den Schlossgarten 30 und fÄr die Fischerei 10 Taler, sowie bei Lehnfall 1 Gulden 3 Groschen Lehnware. FÄr das Amt Beesen musste frei gemahlen, das Malz zum Brauen, zum Branntweinbrennen und zur ViehmÇstung frei geschrotet werden. 1705 Der Rat der Stadt Halle beschwert sich darÄber, dass die BÄrger fÄrs Passieren der BrÄcke bei Beesen an BrÄckenzoll und Geleite das Doppelte des frÄheren Satzes zahlen mÄssten, nÇmlich 6 statt 3 Pfennige fÄr jedes Pferd. 1706 Magister Hermann F. Brauns betreut die evang. Gemeinde Ammendorf. 1708 Die Radeweller Kirche erhÇlt eine Glocke von 0,92m Durchmesser. 1709 Geisterspuk im Radeweller Pfarrhaus. 1710 Das neue „Dreierhaus“ in Osendorf wird erbaut. Friedrich Laitenberger wird Pfarrer in Radewell Heinrich Matthias. Spielberg wird Pfarrer in Ammendorf. 1711 Die Familie Einsiedel lÇsst das alte Herrenhaus in der Burg bauen. 1712 05.12. Christoph Engel Äbernimmt die Broihanschenke gegen eine Jahrespacht von 100 Talern. 1713 Gebhard Friedrich Ch. Meier wird Pastor in Ammendorf. Zur Pfarre gehÅren 2 Ö Hufen Land, etwas Wiesen, Pfarrholz, 63 Scheffel Getreide (Wiede-MaaÜ), einige Erbzinsen und Accidentien. 05.12 Das Domkapitel Äbergibt den PÇchter die Broihanschenke als Erbzinsgut gegen einen jÇhrlichen Kanon von 100 Talern und unter der Bedingung des Vorkaufsrechtes. DafÄr sollte Engel die baufÇllige Schenke auf eigene Kosten neu aufbauen und erhalten. Nun erfolgte, sehr zÄgig, der lÇngst fÇllige Um- und Neubau. Im Zuge der Arbeiten wurde das Haus unterkellert. Der Keller ist so groÜ, das ein Pferdewagen in ihm wenden kÅnnte. 1714 Die Broihanschenke wurde in ihrer heutigen Gestalt erbaut und eingeweiht. 1717 Der preuÜische Generalmajor Kurt Hildebrand von LÇben kauft das Beesener Gut fÄr 36 000 Taler von der Stadt Halle. Er muss auch den jÇhrlichen MÄhlenzins von 300 Talern zahlen. Er kauft auch die Ammendorfer WassermÄhle. 1718 Im Ammendorfer Pfarrhaus wird Georg Friedrich Meier (gest. 1773) geboren, der 1747 Professor fÄr Philosophie an der UniversitÇt Halle wird. 1720 Das Ammendorfer Schloss wird von seinem Besitzer von LÇben abgebrochen. 1721 Michael Montag wird Pfarrer in Radewell.

<strong>Zeittafel</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Ammendorf</strong><br />

Um 1700 Der MÄller Georg MÄller aus DÅllnitz bekommt vom Rat der Stadt Halle die<br />

Erlaubnis, die ElstermÄhle auf eigene Kosten wieder aufzubauen. Sie enthielt<br />

4 MahlgÇnge, eine Él- und eine SchneidemÄhle. Die an die Stadt zu zahlende<br />

Erbpacht betrug 100 Taler. Dazu kamen fÄr den Schlossgarten 30 und fÄr die<br />

Fischerei 10 Taler, sowie bei Lehnfall 1 Gulden 3 Groschen Lehnware.<br />

FÄr das Amt Beesen musste frei gemahlen, das Malz zum Brauen, zum Branntweinbrennen<br />

und zur ViehmÇstung frei geschrotet werden.<br />

1705 Der Rat der Stadt Halle beschwert sich darÄber, dass die BÄrger fÄrs Passieren der<br />

BrÄcke bei Beesen an BrÄckenzoll und Geleite das Doppelte des frÄheren Satzes<br />

zahlen mÄssten, nÇmlich 6 statt 3 Pfennige fÄr jedes Pferd.<br />

1706 Magister Hermann F. Brauns betreut die evang. Gemeinde <strong>Ammendorf</strong>.<br />

1708 Die Radeweller Kirche erhÇlt eine Glocke <strong>von</strong> 0,92m Durchmesser.<br />

1709 Geisterspuk im Radeweller Pfarrhaus.<br />

1710 Das neue „Dreierhaus“ in Osendorf wird erbaut.<br />

Friedrich Laitenberger wird Pfarrer in Radewell<br />

Heinrich Matthias. Spielberg wird Pfarrer in <strong>Ammendorf</strong>.<br />

1711 Die Familie Einsiedel lÇsst das alte Herrenhaus in der Burg bauen.<br />

1712 05.12. Christoph Engel Äbernimmt die Broihanschenke gegen eine Jahrespacht <strong>von</strong> 100<br />

Talern.<br />

1713 Gebhard Friedrich Ch. Meier wird Pastor in <strong>Ammendorf</strong>.<br />

Zur Pfarre gehÅren 2 Ö Hufen Land, etwas Wiesen, Pfarrholz, 63 Scheffel<br />

Getreide (Wiede-MaaÜ), einige Erbzinsen und Accidentien.<br />

05.12 Das Domkapitel Äbergibt den PÇchter die Broihanschenke als Erbzinsgut gegen einen<br />

jÇhrlichen Kanon <strong>von</strong> 100 Talern und unter der Bedingung des Vorkaufsrechtes.<br />

DafÄr sollte Engel die baufÇllige Schenke auf eigene Kosten neu aufbauen und<br />

erhalten.<br />

Nun erfolgte, sehr zÄgig, der lÇngst fÇllige Um- und Neubau.<br />

Im Zuge der Arbeiten wurde das Haus unterkellert. Der Keller ist so groÜ, das ein<br />

Pferdewagen in ihm wenden kÅnnte.<br />

1714 Die Broihanschenke wurde in ihrer heutigen Gestalt erbaut und eingeweiht.<br />

1717 Der preuÜische Generalmajor Kurt Hildebrand <strong>von</strong> LÇben kauft das Beesener Gut<br />

fÄr 36 000 Taler <strong>von</strong> der Stadt Halle. Er muss auch den jÇhrlichen MÄhlenzins <strong>von</strong><br />

300 Talern zahlen. Er kauft auch die <strong>Ammendorf</strong>er WassermÄhle.<br />

1718 Im <strong>Ammendorf</strong>er Pfarrhaus wird Georg Friedrich Meier (gest. 1773) geboren,<br />

der 1747 Professor fÄr Philosophie an der UniversitÇt Halle wird.<br />

1720 Das <strong>Ammendorf</strong>er Schloss wird <strong>von</strong> seinem Besitzer <strong>von</strong> LÇben abgebrochen.<br />

1721 Michael Montag wird Pfarrer in Radewell.


1724 Die Beesner Kirche wird bis 1725 umgebaut und erweitert. Sie erhält ihre derzeitige<br />

Form.<br />

1726 v.Löben verkauft Beesen an die Theologische Fakultät der Universität Halle.<br />

1733 Die Theologische Fakultät baut für 3 198 Taler die steinerne Brücke (Scha(a)fbrücke)<br />

über die Elster.<br />

1735 Juni Nach Wochen anhaltendem Regen wurde die ganze Aue überschwemmt.<br />

1738 Die <strong>Ammendorf</strong>er Kirche wird erneuert und erhält ihre derzeitige Form.<br />

Bauherr ist die Theologische Fakultät.<br />

Auch das neue Brauhaus in Beesen entsteht. Bauherr Theologische Fakultät.<br />

1740 In Osendorf wird ein Fasanengehege angelegt und ein Unterförster eingesetzt.<br />

Das Radeweller Forsthaus lag in der Forststraße.<br />

Eberhard Jani wird Pfarrer in Radewell.<br />

1744 Die Theologische Fakultät lässt den Beesener Kirchturm erneuern. Er erhält seine<br />

jetzige Form.<br />

1745 Nach einem harten Winter setzt im März Tauwetter ein. Die Aue ist überschwemmt.<br />

1746 Das Radeweller Pfarrhaus wird gebaut. Das vorherige wurde 1632 errichtet.<br />

1750 <strong>Ammendorf</strong> hat 41 Häuser (Feuerstätten), Radewell 24, Burg 14, Beesen 32 und<br />

Planena 13.<br />

In der Gegend wird Kümmel angebaut.<br />

1752 Ernst Hacke wird Pfarrer in Radewell.<br />

1754 25.03. In Beesen brennen 23 Höfe ab. Ein 73-jähriger wird <strong>von</strong> einer einstürzenden Wand<br />

verschüttet und stirbt nach vier Tagen an den erlittenen Verletzungen.<br />

Durch Unwetter und Überschwemmung wird ein Grossteil der Ernte vernichtet.<br />

Dezemb. Die <strong>Ammendorf</strong>er Kirche erhält eine Glocke, die <strong>von</strong> Friedrich August Becker<br />

in Halle gegossen wurde.<br />

21.12. In Beesen bricht erneut ein Feuer aus und vernichtet drei Häuser.<br />

1755 In <strong>Ammendorf</strong> gibt es nach Dreyhaupts Angaben 41 Feuerstellen, aber nur 2 Anspänner,<br />

wenig Acker, eine Schenke, eine Schmiede und eine schöne Wassermühle an der<br />

Elster, welche vormals dem Nonnenkloster zu St. Georgen zu Glaucha gehörte.<br />

Ein sehr kalter Winter mit viel Schnee. Einigen Bauern ist das Vieh im Stall erfroren.<br />

1756 Das Pfarrhaus in <strong>Ammendorf</strong> wird erbaut.<br />

Christian Friedrich Pollmacher wird Pastor adj. in <strong>Ammendorf</strong>.<br />

1757 Es wird eine sehr gute Kornernte erzielt. Der Scheffel Korn kostet 2,5 Taler.<br />

1758 07./30. Im 7-Jährigen Krieg (1756-1763)<br />

10. wird das Gut Beesen <strong>von</strong> Schwaben und Östereichern besetzt. Pferde, Kühe und<br />

Schafe werden weggetrieben.


1762 Am Hopfenberg brennen 3 GehÅfte ab.<br />

Der Schafstall des Beesener Gutes mit 200 Schafen verbrennt.<br />

Eine Viehseuche sucht Osendorf, Radewell und Burg heim. Dadurch wurden die KÄhe<br />

so rar, dass fÄr eine Kuh 50 und mehr Taler bezahlt werden mÄssen.<br />

1763 Friedrich II siedelt 7 Kolonisten in <strong>Ammendorf</strong> und 6 Kolonisten in Beesen an<br />

Sie erhalten freien Grund und Boden. Ferner bekamen sie Bauholz ,60 Taler<br />

Baugeld und Steuerfreiheit fÄr lÇngere Zeit.<br />

1765 Christian Friedrich Pollmacher wird nun in <strong>Ammendorf</strong> Pastor.<br />

Er verfasst viele geschichtliche Notizen Äber <strong>Ammendorf</strong> die dann spÇter <strong>von</strong><br />

Dreyhaupt teilweise verwendet wurden.<br />

1769 Auf Anordnung des KÅnigs Friedrich II werden auf dem <strong>Ammendorf</strong>er Friedhof,<br />

an der Ecke zum Pfarrhaus, MaulbeerbÇume gepflanzt. Die Seidenraupenzucht<br />

wird eingefÄhrt. Ein Baum steht heute noch (2001).<br />

02.07. Ein groÜes Hochwasser Äberflutet die Elsteraue und verdirbt die Heuernte.<br />

1770 02.07. Ein schweres Gewitter zieht Äber <strong>Ammendorf</strong>. Durch Blitzschlag, brennen in der<br />

Broihanschenke die Scheune und der daneben stehende Stall ab.<br />

1771 24.03. Umfangreicher Schneefall, der sich am 26. und 27.03. fortsetzt, verhindert ein<br />

normales Leben.<br />

Die Çltesten Bewohner kÅnnen sich nicht erinnern, dass jemals soviel Schnee gefallen<br />

ist.<br />

Am 28. und 29.03. setzt so harter Frost ein, dass die Elster in ihrer gesamten Breite<br />

zufriert.<br />

Mit Schlitten kann Holz aus der Aue Äber den zugefrorenen Fluss geschafft werden.<br />

07.06. Ein groÜes Hochwasser Äberschwemmt die Saale-Elster-Aue. Durch das Wasser<br />

stÄrzen in Osendorf, Burg und Planena HÇuser ein.<br />

1773 Eine groÜe MÇuseplage macht den <strong>Ammendorf</strong>ern zu schaffen. Die MÇuse fressen das<br />

Getreide auf den Feldern und alle anderen GewÇchse, auch selbst das Gras auf den<br />

Wiesen.<br />

Die Çltesten Leite in hiesiger Gemeinde haben dergleichen nie erlebt.<br />

1777 In der HauptstraÜe <strong>von</strong> <strong>Ammendorf</strong> brennen 7 HÇuser ab. Pfarrer Pollmacher stirbt<br />

vor Schreck.<br />

1778 Der hallesche UniversitÇtskanzler Carl Christoph Hoffmann lÇsst den Dieskauer Park<br />

anlegen. Das dauert 6 Jahre. Dabei orientiert er sich stark am Vorbild des zur gleichen<br />

Zeit entstehenden WÅrlitzer Parks, dessen Mitgestalter Johann Georg Gottlieb Schoch<br />

auch in Dieskau tÇtig wurde.<br />

1778 Heinrich Riemenschneider wird Pastor in <strong>Ammendorf</strong>.<br />

1783 Gottlieb Grotian wird Pfarrer in Radewell.<br />

1785 <strong>Ammendorf</strong> hat 51 HÇuser, 257 Einwohner, 2 Bauern, 9 groÜe und 9 kleine KossÇten.<br />

Radewell „ 34 „ 173 „ 6 „ 4 „ „ 6 „ „<br />

Burg „ 14 „ 70 „ 3 „ 3 „ „ 4 „ „<br />

Osendorf „ 16 „ 88 „ 1 „ 3 „ „ 7 „ „<br />

Beesen „ 52 „ 276 „ 11 „ 3 „ „ 7 „ „<br />

Planena 14 „ 72 „ 2 „ 4 „ „ 3 „ „<br />

Der Winter ist sehr kalt und lang. Einige Bauern fahren Ostern mit dem Schlitten zur<br />

Kirche.


Der Lohn fÄr 12 Stunden Arbeit eines Maurers betrÇgt 7 Groschen. Ein Scheffel<br />

Roggen kostet 2 Taler und 4 Groschen.<br />

1788 Die Stadt Halle kauft das Gut Beesen <strong>von</strong> der Theologischen FakultÇt zurÄck.<br />

1791 Die Beesener Kirche erhÇlt Sakristei und Emporen.<br />

1799 22.02. GroÜe àberschwemmung der Elster mit enormen SchÇden in <strong>Ammendorf</strong>,<br />

Beesen und Planena.<br />

Der Gesamtschaden wird auf 1 824 Taler, 21 Groschen und 4 Pfennige geschÇtzt.<br />

Der KÅnig schenkt den HochwassergeschÇdigten 486 Taler, 21 Groschen und<br />

4 Pfennige.<br />

1805 Oktob. Napoleons Truppen besetzen Halle. Die Einwohner verschiedener DÅrfer verstecken<br />

ihre Viehherden im Hohenweidener Holz bei Planena.<br />

Es herrscht eine groÜe Teuerung. Der Scheffel Roggen kostet 4 Taler.<br />

1807 Napoleon verlangt Kriegskontributionen.<br />

<strong>Ammendorf</strong> 2 665,5 Taler<br />

Radewell 4 052,5 „<br />

Burg 1 284,0 „<br />

Osendorf 1 666,0 „<br />

Gut Beesen 3 000,0 „<br />

Beesen 6 724,5 „<br />

Planena 1 300,75 „<br />

1813 23.02. Fritz Hoffbauer zieht mit 20 anderen Freiwilligen nach Breslau und schlieÜt sich dort<br />

den LÄtzowschen - JÇgern an.<br />

27.04. Die „LÄtzower“ mit KÅrner rasten in Radewell an der „KÇrnerlinde“. Sie stand etwa<br />

vor dem Haus Regensburger StraÜe 108.<br />

1815 Nach dem Wiener Kongress fallen Beesen, Planena, <strong>Ammendorf</strong>, Radewell und<br />

Osendorf zu PreuÜen.<br />

Die historische ZollstÇtte „Dreierhaus“ verlor damit auch ihre Bedeutung.<br />

1816 In der Zeit <strong>von</strong> Juni bis August ist ein groÜes Hochwasser zu verzeichnen. Die alte<br />

MerseburgerstraÜe, die <strong>von</strong> Beesen Äber Schkopau nach Merseburg fÄhrte, war<br />

Äberflutet.<br />

1817 Fritz Hoffbauer wird Pfarrer in <strong>Ammendorf</strong>.<br />

Der Bau der Chaussee <strong>von</strong> Halle nach Merseburg wird begonnen.<br />

Die Schleuse bei Planena wird gebaut. ( Die Saale wird <strong>von</strong> Halle aus, StromaufwÇrts,<br />

schiffbar gemacht 1816-1820).<br />

1818 Der Landwirt Georg Thrube baut in Planena eine Ziegelei, die spÇtere Schaafsche<br />

Ziegelei.<br />

1821 01.12. Die 14 km lange StraÜe, Halle- <strong>Ammendorf</strong>- Merseburg, wird dem Verkehr<br />

Äbergeben.<br />

1822 07.02. Protestmarsch der halleschen Studenten zur Broihanschenke. Damit wollten sie gegen<br />

die àbergriffe des Kurators der UniversitÇt protestieren und zwar gegen die<br />

Verhaftung eines ihrer Kommilitonen, gegen das allgemeine Verbot der<br />

Burschenschaften und gegen die Zensur.<br />

1824 Es wird der Landpostdienst eingerichtet. Die Radeweller BevÅlkerung konnte die<br />

ersten LandbrieftrÇger begrÄÜen.


1825 <strong>Ammendorf</strong> hat 53 HÇuser und 277 Einwohner<br />

Radewell „ 50 „ „ 217 „<br />

Burg „ 13 „ „ 89 „<br />

Osendorf „ 17 „ „ 85 „<br />

Beesen „ 57 „ 348 „<br />

Planena „ 12 „ 56 „<br />

August Niemeyer wird Pfarrer in Radewell.<br />

1835 Die erste Schule <strong>Ammendorf</strong>s wird neben der Kirche auf dem Schulberg errichtet.<br />

Bis dahin gingen die Kinder nach Beesen zur Schule, die dort schon vor dem30<br />

jÇhrigen Krieg bestand.<br />

1836 17.01. Der spÇtere Gemeindevorsteher Friedrich Eduard Dittrich wird in der HauptstraÜe<br />

<strong>von</strong> <strong>Ammendorf</strong> geboren.<br />

Ab Oktober herrschen Schnee und KÇlte bis zum 16.04.1837.Noch im April liegt<br />

Schnee „so hoch wie Rehe“<br />

1844 In Osendorf in der WaldstraÉe (heute Fritz-KieÉling-StraÉe) wird die Grube Neptun<br />

erÅffnet. Die Braunkohle wird unter Tage im Pfeilerbruchbau abgebaut. Die Kohlegewinnung<br />

wird 1856 eingestellt.<br />

1846 06.07 Die Eisenbahnlinie Halle-<strong>Ammendorf</strong>-Merseburg-ThÄringen wird erÅffnet<br />

In <strong>Ammendorf</strong> wird keine Haltestelle eingerichtet.<br />

1850 25.11. In Radewell wird der erste Briefkasten aufgestellt. Insgesamt werden im Saalkreis 15<br />

BriefkÇsten aufgestellt. 2 in Giebichenstein, die anderen in Lettin, Nietleben,<br />

KrÅllwitz, Brachstedt, Oppin, Reideburg, Zscherben, WÅrmlitz, DÅllnitz, GrÅbers und<br />

Holleben.<br />

Im gleichen Jahr wird in PreuÜen die Briefmarke amtlich eingefÄhrt.<br />

1853 Die Grube „Hermine Henriette“ heute StraÜe der Bergarbeiter; in Osendorf wird<br />

erÅffnet.<br />

1855 Die SÇchsisch-ThÄringische AG fÄr Braunkohlenverwertung wird gegrÄndet.<br />

Sie erwirbt im <strong>Ammendorf</strong>er Revier das Mutungsfeld „Theodor.“(SchachtstraÜe<br />

jetzt ChemiestraÜe).<br />

1857 Febr. Die Grube Theodor bei <strong>Ammendorf</strong> wurde erÅffnet. Die Kohle wurde im Untertage-<br />

Betrieb abgebaut.<br />

1858 14.06. Der Berginspektor C.A.Riebeck, als ReprÇsentant der SÇchsisch- ThÄringischen AG,<br />

stellt den Antrag auf Konsolidierung der Grubenfelder „Neptun“, „Carl“, „Theodor“,<br />

„Hedwig“ und „GlÄckhilf“ beim KÅniglichen Bergamt in Eisleben.<br />

Die vereinigten Gruben werden zu Ehren des damaligen Ministers fÄr Handel und<br />

Gewerbe in PreuÜen mit dem Namen „<strong>von</strong> der Heydt“ benannt.<br />

Dem Ingenieur Eduard Friedrich gelang eine entscheidende Erfindung. Auf der<br />

Grube „<strong>von</strong> der Heydt“ konnten Braunkohlensteine ohne Bindemittel gepresst<br />

werden. Es wurde die erste deutsche Brikettpresse, eine Erfindung des Ingenieurs<br />

Exter, aus MÄnchen, aufgestellt. Die Leistung der Presse betrug 42 Brikett / Minute.<br />

1861 Gustav Zimmermann wird Pfarrer in Radewell.<br />

1864 16.12. Der spÇtere Lehrer und Heimatforscher Otto Schroeter wird in <strong>Ammendorf</strong><br />

(Hauptstr.6) geboren.<br />

Otto Albert Theodor Hofbauer wird Pfarrer in <strong>Ammendorf</strong>.<br />

1865 <strong>Ammendorf</strong> hat 570 Einwohner<br />

Radewell „ 472 „


Burg „ 110 „<br />

Osendorf „ 165 „<br />

Beesen „ 579 „<br />

Planena „ 92 „<br />

Die Firma KÄhling & Reussner Äbernimmt in Osendorf die Grube „Hermine-<br />

Henriette.“<br />

1866 Es entstehen zwei BaugeschÇfte I.C. MÇbus in der Regensburger StraÜe 136-137<br />

und Friedrich Friedrich in der PoststraÜe 09-10.<br />

1867 Zur Versorgung der Stadt Halle mit Trinkwasser wird in der Elsteraue mit dem Bau<br />

<strong>von</strong> Heberanlagen und auf dem Beesener Rittergut mit dem Bau einer Pumpstation<br />

begonnen.<br />

1868 10.04. Das Wasserwerk Beesen wird mit einer KapazitÇt <strong>von</strong> 7 730 Kubikmeter/Tag<br />

erÅffnet. Zur Dampferzeugung wird Braunkohle benÅtigt, die mit Pferdefuhrwerken<br />

des Bauers Hugo Winter, aus der Hauptstr. in <strong>Ammendorf</strong>, <strong>von</strong> der Grube„<strong>von</strong> der<br />

Heydt“, nach Beesen transportiert wird.<br />

Es herrscht ein trockener Sommer. Am 17. September werden im Schatten 37âC<br />

gemessen. Nach 14 Wochen Trockenheit fÇllt am 25. September Regen.<br />

Im Verlaufe des Jahres werden die Trinkwasserleitungen <strong>von</strong> Beesen nach Halle und<br />

in der Stadt verlegt. Durch diese Leitungen werden 50 000 Hallenser mit ordentlichem<br />

Trinkwasser versorgt.<br />

Dies ist eine wichtige Voraussetzung zur Vermeidung der verheerenden Ruhr- und<br />

Choleraepedemien.<br />

1870 01.12. Die Post wird in Radewell erÅffnet. Dies war die erste Postagentur die im Saalkreis<br />

erÅffnet wurde. Sie versorgte die ganze Elsteraue <strong>von</strong> Beesen bis DÅllnitz.<br />

1871 <strong>Ammendorf</strong> erhÇlt eine Haltestelle der ThÄringer Eisenbahn.<br />

14.03. Aus Anlass des siegreichen Endes des Krieges gegen Frankreich wird in Halle in der<br />

St Marien Kirche auf dem Marktplatz mit allen Feldzugteilnehmern aus Halle und<br />

Umgebung ein Dankgottesdienst durchgefÄhrt. Im Verlaufe der vielfÇltigen<br />

Veranstaltungen wird festgelegt, in allen Orten und Gemeinden Friedenseichen zu<br />

pflanzen.<br />

Die Ziegelei in Planena wird durch den neuen Besitzer Albert Schaaf vergrÅÜert. Sie<br />

verfertigt jÇhrlich 12 Millionen Steine und zwar Mauer- und Verblendsteine,<br />

Bibersteine und Falzdachziegel,<br />

30.04. In der HauptstraÉe Ecke BadstraÉe am Bauernstein, in unmittelbarer NÇhe des<br />

GrundstÄckes des <strong>Ammendorf</strong>er Gutsbesitzer Eduard Dittrich, wird unter groÜer<br />

Anteilnahme der Einwohner eine Friedenseiche gepflanzt.<br />

1872 Eberhard Ochse erÅffnet in Beesen die GaststÖtte „Hallesche Quelle“. Sie wird<br />

spÇter Äbernommen <strong>von</strong> Otto Ochse. Dessen Tochter Hildegard Bennemann fÄhrt die<br />

GaststÇtte bis 1970 (Äber 50 Jahre). Dann Äbernimmt ihr Sohn Hartmut das GeschÇft.<br />

(Heute griechische NationalitÖten GaststÖtte).<br />

Die SÇchsisch-ThÄringische AG fÄr Braunkohlenverwertung Äbernimmt die Grube<br />

und die Anlagen <strong>von</strong> „Hermine-Henriette“ in Osendorf und errichtet eine<br />

MineralÅlfabrik in der auch der Schwelereibetrieb aufgenommen wird.<br />

Der Abbau der Kohle im Tagebau (Osendorfer See) wird 1928 eingestellt. Es erfolgt<br />

der Zusammenschluss mit dem Tagebau <strong>von</strong> der Heydt. Nach der Auskohlung<br />

AuÜenkippe fÄr den Tagebau Lochau. Die Flutung beginnt 1958. Eine Pumpstation<br />

hÇlt den Wasserspiegel auf dem gewÄnschten Niveau.


Eduard Dittrich wird Gemeindevorsteher in <strong>Ammendorf</strong>. Er Äbt dieses Amt bis 1905<br />

aus. Auf Grund der Verdienste, die er sich fÄr die Gemeinde erwarb, wird er zum<br />

EhrenbÄrger ernannt. FÄr seine Verdienste wurde er mit dem „Allgemeinen<br />

Ehrenzeichen in Gold“ ausgezeichnet. Er war ein groÜer Bauer und wohnte in der<br />

HauptstraÜe.<br />

Er starb 1907 (Herzschlag).<br />

1875 August Niemeyer wird Pfarrer in Radewell.<br />

1876 17.06. Der MÖnner-Gesang-Verein-<strong>Ammendorf</strong> wird gegrÄndet.<br />

1878 Die Haltestelle <strong>Ammendorf</strong>, der ThÄringer Eisenbahn, wird in den Rang einer Station<br />

2. Klasse erhoben.<br />

7 <strong>Ammendorf</strong>er SÇnger grÄndeten die „Liedertafel“.<br />

1879 In Radewell wird der Gesangsverein „Lorelei“ gegrÄndet.<br />

1880 Die Osendorfer bilden den Gesangsverein „Harmonie“. Der bis in das Jahr 1925 das<br />

kulturelle Leben in Osendorf maÜgeblich mit bestimmt. Dann lÅst sich der Chor auf.<br />

1881 03.04. Einweihung des neuen Schulhauses auf dem KÄsterberg in <strong>Ammendorf</strong>. Zwei Lehrer<br />

unterrichten in drei Klassen. Der zweite Lehrer K. Lehmann bekam ein Jahresgehalt<br />

<strong>von</strong> 600,- Mark<br />

Zum Erntedankfest zerspringt die grÅÜere Glocke der <strong>Ammendorf</strong>er Kirche.<br />

Im Verlaufe des Jahres wird die KapazitÇt des Wasserwerkes in Beesen durch die<br />

Aufstellung zwei weiterer Dampfmaschinen erhÅht.<br />

1883 Der PÇchter der Broihanschenke Wilde lÇsst an die Schenke den Saal anbauen.<br />

1884 Hugo Seidler wird Pfarrer in Radewell.<br />

16.02. In Gaudichs Restaurant wird der „Turnverein <strong>Ammendorf</strong> e.V.“ gegrÄndet. Er hat<br />

zunÇchst 18 Mitglieder. Als Vorsitzender wird I. Lindner gewÇhlt.<br />

10.08. Es findet in Gaudichs Restaurant, unter Mitwirkung fremder Vereine, das Anturnen<br />

des<br />

„Turnvereins <strong>Ammendorf</strong> e.V.“ statt.<br />

Als Sieger werden geehrt die Turner Hartmann, Schlieder, Seebach und Horn. Der<br />

Tag endete mit einem zÄnftigen Turnerball.<br />

1885 FÄr den Kohletransport wird <strong>von</strong> der Schachtanlage „<strong>von</strong> der Heydt“ zum Bahnhof<br />

<strong>Ammendorf</strong> eine Pferdebahn eingerichtet.<br />

Die „Liedertafel“ und mehrere andere <strong>Ammendorf</strong>er Gesangsvereine schlossen sich<br />

dem MÖnner-Gesang-Verein-<strong>Ammendorf</strong> an.<br />

1886 Der Pharmazeutische Betrieb „Caesar & Loretz“ in Halle wird gegrÄndet.<br />

Dieser Betrieb ist verbunden mit dem „StÇrtebeker-Haus“(nach dem KrÇuterlikÅr<br />

StÅrtebeker des Apothekers Dr. Enno Enkelstroth).<br />

In der <strong>Ammendorf</strong>er Schule wird ein dritter Lehrer eingestellt. Hauptlehrer ist Herr Lilie.<br />

Der Tagebau Hermine Henriette II fÅrderte 57 013 t Rohkohle.<br />

1887 13.02. Der <strong>Ammendorf</strong>er Turnverein fÄhrt in Gaudichs Restaurant sein drittes Stiftungsfest durch.<br />

Das Festprogramm sah wie folgt aus.<br />

1.Theil:<br />

1 Torgauer Marsch


2. Lebenslust ( Ouverture <strong>von</strong> Latann )<br />

3. Chorlied und Ansprache<br />

4. VorfÄhrung einer Riege am Pferd<br />

5. Cavatine Solo fÄr Pisten <strong>von</strong> Hasselmann<br />

6. In einem kÄhlen Grunde (vier lebende Bilder mit Gesang )<br />

2.Theil:<br />

1. Hocus-pocus ( Potpourri <strong>von</strong> Menzel )<br />

2. AuffÄhrung <strong>von</strong> 3 Pyramiden durch Turner<br />

3. Brautschau-Polka <strong>von</strong> Strauss mit anschlieÜendem Festlied<br />

4. Humoristische AuffÄhrung<br />

5. Rosen aus dem SÄden, Walzer <strong>von</strong> Strauss<br />

6. Turnermarsch<br />

3.Theil:<br />

Ball<br />

1888 Der <strong>Ammendorf</strong>er MÇnnergesangsverein feiert im „Gaudigäschen Restaurant“ sein<br />

10-jÇhriges Stiftungsfest.<br />

Auf der Grube Hermine Henriette I (Brikettfabrik Osendorf) wurde eine<br />

Nasspresssteinanlage in Betrieb genommen. Weiterhin wurde die Anlage durch ein<br />

Anschlussgleis mit dem Bahnhof <strong>Ammendorf</strong> verbunden.<br />

1889 01.04. Die Dachpappenfabrik Hoppe & Roehming (Hohe StraÉe) nimmt die Produktion<br />

auf.<br />

Johannes Melichor Kirsch wird Pfarrer in <strong>Ammendorf</strong>.<br />

1890 Die Grubenbahn <strong>von</strong> der Grube „Hermine Henriette I“ in Osendorf zum Bahnhof<br />

<strong>Ammendorf</strong> wird fertig gestellt.<br />

Der Tagebau „Hermine-Henriette“ wird durch das Hochwasser der Reide Äberflutet.<br />

Bernhard Schunke erwirbt die Broihanschenke.<br />

Ende November oder Anfang Dezember jeden Jahres feiern die SchÇfer des<br />

Regierungsbezirkes in ihren alten Trachten in der Broihanschenke ihren SchÇferball.<br />

1891 24.10. Es entsteht aus dem Zusammenschluss der <strong>Ammendorf</strong>er ChÅre „Liedertafel“ und dem<br />

„MÖnnergesangsverein“ die „MÖnner-Liedertafel-<strong>Ammendorf</strong>“.<br />

1892 Das Anschlussgleis <strong>von</strong> der Grube „<strong>von</strong> der Heydt“ zum Bahnhof <strong>Ammendorf</strong> wird<br />

gelegt und mit dem Aufbau einer moderneren Brikettfabrik wird begonnen. Sie wird<br />

erst mit 3 spÇter mit 4 Pressen ausgerÄstet. Die Kohle wird bis zum Jahre 1907<br />

ausschlieÜlich im Tiefbau gewonnen.<br />

GrÄndung der „<strong>Ammendorf</strong>er Maschinen- und Feilenfabrik GmbH“ in der Hohen<br />

StraÜe 5 <strong>von</strong> Gustav Schmidt. SpÇter Schrotthandlung GÇring.<br />

Der „Turnverein <strong>Ammendorf</strong> e.v.“ zÇhlt 38 Mitglieder und 2 ZÅglinge. Gustav GroÉe<br />

wird 1.Vorsitzender, Hermann Zwarg 2. Vorsitzender, Kassenwart ist Friedrich<br />

Gaudig. Robert Worch ist Schriftwart.<br />

Zum Gauturnfest in Laucha meldet der Verein 11 Teilnehmer.<br />

1893 15.06. Reichstagswahl.<br />

Konservative Freisinnige Sozialdemokraten<br />

<strong>Ammendorf</strong> 40 67 153<br />

Beesen 68 9 97


Planena 18 1 20<br />

Radewell 27 37 87<br />

Burg 4 9 10<br />

Osendorf 8 57 49<br />

Summe 165 (22%)180 (24%) 416 (54%)<br />

1894 Die WÖscherei „ Karl Mauersberger“ (Eisenbahnstr. 2)<br />

wird gegrÄndet. Dahinter gibt es eine Zeitlang die „SchwarzwÖlder Lederkohlenund<br />

HÖrtemittelwerke TannhÖuser & StÖdele (Nagold) in der BrÄckenstraÜe.<br />

In diesem Jahr wurden zum ersten Male Turner des „Turnvereins <strong>Ammendorf</strong>“ aus<br />

dem Verein ausgeschlossen weil sie die Turnstunden nicht besuchten.<br />

1895 Die Elektrochemische Fabrik <strong>von</strong> Dubois und Kaufmann beginnt mit der<br />

Produktion.<br />

Auf diesem GelÇnde beginnt im gleichen Jahre der Aufbau der„Chemische Fabrik<br />

Buckau Werk <strong>Ammendorf</strong> (Schachtstr. jetzt Chemiestr.). Die Inbetriebsetzung des<br />

Elektro-Chemischen Werkes <strong>Ammendorf</strong> erfolgt im Jahre 1898 nach Fertigstellung<br />

der Chemie- und WÇrmekraftanlagen, sowie der Bahn- und Wasseranlagen durch die<br />

BUCKAU-AG. Das Kraftwerk versorgt ab 1912 auch die àberlandzentrale<br />

Saalkreis/Bitterfeld mit Elektroenergie.<br />

19.10. Zigeunerhochzeit in Radewell.<br />

Der Lallari-Sinti Johann Watosch (wohnhaft im Haus Regensburger Str. 135 heute<br />

Elektro-Hoffmann) verheiratet seine Tochter Maria mit einem Sinti Namens Drullmann.<br />

Die Feier fand in einem Zelt auf den Elsterwiesen, sÄdlich der heutigen StraÜe<br />

GrÄner Weg und westlich der WasserstraÜe, statt. An der Feier nahmen viele GÇste<br />

teil. Hundert GÇste waren geladen darunter ein Zigeuner-Hauptmann Salatsch<br />

Dragatsch aus Hannover und ein vornehmer Zigeuner namens Djula aus Hamburg.<br />

Viele Schaulustige waren gekommen. Die Reichsbahn hatte zwei SonderzÄge <strong>von</strong><br />

Halle nach <strong>Ammendorf</strong> eingesetzt. Aus Merseburg kamen viele mit dem Fahrrad.<br />

Auch aus Radewell und den umliegenden DÅrfern waren viele Neugierige erschienen.<br />

Nach einer Woche war die Feier beendet und das junge Paar verlieÜ Radewell.<br />

Die Gemeindevertretungen <strong>von</strong> Burg, Osendorf und Radewell grÄndeten einen<br />

Schulverband mit dem Ziel eine neue Schule zu bauen. Die alte Schule Radewell<br />

stand in der NÇhe der Kirche St. Wenzel. In ihr befand sich neben der<br />

Lehrerwohnung ein Klassenraum. Hier mussten bis zu 60 Kinder aus Radewell und<br />

Burg unterrichtet werden.<br />

Im Verlaufe des Jahres nahm die Firnisfabrik G. Dall GmbH die Produktion auf.<br />

Hergestellt wurde LeinÅl, LeinÅlfirns, Firnisersatz, TerpentinÅl, TerpentinÅlersatz,<br />

HarttrockenÅl, FuÜbodenglanzÅl und Sikkativ. Die Fabrik steht in der Halleschen StraÉe<br />

Ecke SchachtstraÉe. GeschÇftsfÄhrer ist Albert Wentzlau.<br />

1896 Otto Probsthayn erÅffnet ein GeschÇft Manufaktur-, WeiÜ- und Wollwaren, WÇsche<br />

nur eigene Anfertigung. Bettfedern-Reinigung. (in der MittelstraÜe heute<br />

EdisonstraÜe).<br />

In Osendorf wird mit dem Bau der Brikettfabrik begonnen die mit 2 Pressen<br />

ausgerÄstet wird.<br />

Die Bezirksregierung genehmigt den Neubau der Schule in Radewell.<br />

Die Hallesche Spar- und Vorschusskasse wird EigentÄmer des ca. 6 ha groÜen<br />

GelÇndes auf<br />

dem die <strong>Ammendorf</strong>er MÄhle steht.<br />

1897 Die Radeweller Papierfabrik (Radeweller Str.) beginnt zu produzieren.<br />

Der Schulverband Radewell, Burg und Osendorf erteilte der Zimmerei MÇbus den Auftrag


zum Neubau einer Schule in Radewell.<br />

Im Verlaufe des Jahres wird begonnen das Trinkwasser zu filtern. Die ersten Filteranlagen<br />

wie Riesler und Langsamfilter werden gebaut.<br />

23.10. Bernhard MÇller eröffnet eine Gaststätte mit Ausspann „Zum Rosengarten“. Zu<br />

Möllers Lokal gehörte ein großer Garten mit Veranda, Lauben und Kolonnaden. Seine<br />

Frau war eine passionierte Gärtnerin die leidenschaftlich Rosen züchtete.<br />

Die Gaststätte wurde bald über Halles Stadtgrenzen hinaus bekannt und beliebt. Sicher<br />

auch wegen der freundlichen Atmosphäre, aber doch auch wohl wegen der<br />

zahlreichen Rosenbeete, in denen Seltenheiten wie japanische Kletterrosen zu<br />

bestaunen waren, aber auch andere schöne Pflanzen. Der Name Rosengarten war<br />

geboren.<br />

21.12. Eduard Dittrich begeht sein 25-jähriges Dienstjubiläum als Gemeindevorsteher <strong>von</strong><br />

<strong>Ammendorf</strong>.<br />

1898 Kirchenvorstand der katholischen Gemeinde kauft das Grundstück Siebenhufenstr .2<br />

(heute Alfred-Reinhardt-str.8) mit Haus, Brunnen im Hof und einem großen Garten.<br />

Zwei Zimmer im Erdgeschoß des Gebäudes werden als Kapelle und für den<br />

Unterricht (katholische Schule) genutzt. Das Geld für diesen Grundstückskauf<br />

stammte aus dem Verkauf des ehemaligen Pfarrhauses in der Domgasse 2, welches,<br />

nach dem Neubau der Propsteikirche und des zugehörigen Pfarrhauses in der<br />

Mauerstraße, nicht mehr benötigt wurde. In der Muttergemeinde wurde ein dritter<br />

Geistlicher angestellt, der am Sonntag Gottesdienst hielt und auch in der Woche zum<br />

Religionsunterricht kam.<br />

24.02. Georg Bilkenroth wird in Osendorf geboren. Der spätere Prof. Dr.-Ing. Dr. rer.oec.eh.<br />

Bilkenroth war Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR. Als Direktor der<br />

Konstruktionsbüros Kohle der DDR, war er wesentlich an der Entwicklung der<br />

Braunkohlenindustie der DDR beteiligt.<br />

Zusammen mit Prof. Dr. Erich Rammler <strong>von</strong> der Bergakademie Freiberg entwickelte<br />

er nach 1945 die Technologie der Braunkohlenhochtemperaturvergasung. Die<br />

Industrie der DDR benötigte dringend Koks. Traditionell wurde dieser aus Steinkohle<br />

gewonnen. Deren wichtigsten Lagerstätten befanden sich in der BRD. Beide<br />

Wissenschaftler konzentrierten ihre Forschung auf die Niederlausitzer Braunkohle und<br />

konnten 1952 schließlich ihr Patent anmelden.<br />

Prof. Dr. Bilkenroth verstarb am 20.04.1982.<br />

01.04. Per Gesetz wird im deutschen Reich der Sonntag als arbeitsfreier Tag eingeführt.<br />

16.06. Reichstagswahl.<br />

Konservative Freisinnige Sozialdemokraten<br />

<strong>Ammendorf</strong> 40 60 204<br />

Beesen 67 13 128<br />

Planena 10 9 20<br />

Radewell 36 20 146<br />

Burg 9 3 24<br />

Osendorf 29 14 92<br />

Summe 204 (22%) 119 (13%) 614 (65%<br />

Wilhelm Werner wird Pfarrer in Radewell.<br />

Es erfolgt der Einzug in das neue Radeweller Schulgebäude. Die alte Schule wird aber


weiter genutzt. Der Schulverband Radewell, Burg und Osendorf verfÄgt nun Äber 4<br />

KlassenrÇume und 2 Lehrerwohnungen.<br />

In der Brikettfabrik Osendorf wurde eine weitere, die 3. Presse, aufgestellt. Dadurch<br />

machte sich eine weitere KapazitÇtserhÅhung im Tgb. Hermine Henriette I erforderlich.<br />

Da das Grubenfeld bei Osendorf nur noch eine beschrÇnkte Lebensdauer besaÜ, ging die<br />

Unternehmensleitung zum Aufschluss eines neu erworbenen Kohlenfeldes bei DÅllnitz<br />

Äber.<br />

Im Wasserwerk Beesen wurde der alte 40 m hohe Schornstein am Maschinenhaus<br />

abgebrochen und der Rister und ein Filter neu gebaut.<br />

1899 22.09. Der „Generalanzeiger“ schreibt:<br />

„Zwecks GrÄndung einer Freiwilligen Feuerwehr fand heute abend eine Versammlung<br />

im Ochseschen Lokale statt, welche sehr gut besucht war. Ein Fachmann aus Halle<br />

leitete die Versammlung. SÇmtliche Anwesenden erklÇrten sich mit den VorschlÇgen<br />

einverstanden.“<br />

Die Feuerwehr wurde in <strong>Ammendorf</strong> gegrÄndet.“<br />

Die alte <strong>Ammendorf</strong>er Wassermühle und der WestflÄgel des WirtschaftsgebÇudes<br />

brennen nie der.<br />

Das MilitÇr erwirbt vom Beesener Rittergutsbesitzer ein FlurstÄck <strong>von</strong> 80 ha, im<br />

Bereich des heutigen Stadtteiles „SilberhÅhe“, um fÄr die Soldaten der entstehenden<br />

Kaserne (Artillerieregiment Nr.75) einen geeigneten Exerzierplatz zu finden.<br />

Gustav Große fÇhrt als einziger <strong>Ammendorf</strong>er Turner zum Deutschen Turnfest nach<br />

Hamburg. àber sein Abschneiden bei den WettkÇmpfen ist nichts bekannt.<br />

Zum Erntedankfest wurde ein Abturnen abgehalten. Daran beteiligten sich die Riegenvereinigung<br />

Halle, der Turnverein Delitz a.B. und Turner aus Radewell.<br />

Die SchÄlerzahl wuchs stÇndig weiter an. Deshalb wurde die Radeweller Schule um ein<br />

zweites SchulgebÇude erweitert. Damit kamen 3 weitere KlassenrÇume und eine Lehrerwohnung<br />

hinzu.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!