Zeittafel von Ammendorf
Zeittafel von Ammendorf
Zeittafel von Ammendorf
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<strong>Zeittafel</strong><br />
<strong>von</strong> <strong>Ammendorf</strong><br />
Um 1700 Der MÄller Georg MÄller aus DÅllnitz bekommt vom Rat der Stadt Halle die<br />
Erlaubnis, die ElstermÄhle auf eigene Kosten wieder aufzubauen. Sie enthielt<br />
4 MahlgÇnge, eine Él- und eine SchneidemÄhle. Die an die Stadt zu zahlende<br />
Erbpacht betrug 100 Taler. Dazu kamen fÄr den Schlossgarten 30 und fÄr die<br />
Fischerei 10 Taler, sowie bei Lehnfall 1 Gulden 3 Groschen Lehnware.<br />
FÄr das Amt Beesen musste frei gemahlen, das Malz zum Brauen, zum Branntweinbrennen<br />
und zur ViehmÇstung frei geschrotet werden.<br />
1705 Der Rat der Stadt Halle beschwert sich darÄber, dass die BÄrger fÄrs Passieren der<br />
BrÄcke bei Beesen an BrÄckenzoll und Geleite das Doppelte des frÄheren Satzes<br />
zahlen mÄssten, nÇmlich 6 statt 3 Pfennige fÄr jedes Pferd.<br />
1706 Magister Hermann F. Brauns betreut die evang. Gemeinde <strong>Ammendorf</strong>.<br />
1708 Die Radeweller Kirche erhÇlt eine Glocke <strong>von</strong> 0,92m Durchmesser.<br />
1709 Geisterspuk im Radeweller Pfarrhaus.<br />
1710 Das neue „Dreierhaus“ in Osendorf wird erbaut.<br />
Friedrich Laitenberger wird Pfarrer in Radewell<br />
Heinrich Matthias. Spielberg wird Pfarrer in <strong>Ammendorf</strong>.<br />
1711 Die Familie Einsiedel lÇsst das alte Herrenhaus in der Burg bauen.<br />
1712 05.12. Christoph Engel Äbernimmt die Broihanschenke gegen eine Jahrespacht <strong>von</strong> 100<br />
Talern.<br />
1713 Gebhard Friedrich Ch. Meier wird Pastor in <strong>Ammendorf</strong>.<br />
Zur Pfarre gehÅren 2 Ö Hufen Land, etwas Wiesen, Pfarrholz, 63 Scheffel<br />
Getreide (Wiede-MaaÜ), einige Erbzinsen und Accidentien.<br />
05.12 Das Domkapitel Äbergibt den PÇchter die Broihanschenke als Erbzinsgut gegen einen<br />
jÇhrlichen Kanon <strong>von</strong> 100 Talern und unter der Bedingung des Vorkaufsrechtes.<br />
DafÄr sollte Engel die baufÇllige Schenke auf eigene Kosten neu aufbauen und<br />
erhalten.<br />
Nun erfolgte, sehr zÄgig, der lÇngst fÇllige Um- und Neubau.<br />
Im Zuge der Arbeiten wurde das Haus unterkellert. Der Keller ist so groÜ, das ein<br />
Pferdewagen in ihm wenden kÅnnte.<br />
1714 Die Broihanschenke wurde in ihrer heutigen Gestalt erbaut und eingeweiht.<br />
1717 Der preuÜische Generalmajor Kurt Hildebrand <strong>von</strong> LÇben kauft das Beesener Gut<br />
fÄr 36 000 Taler <strong>von</strong> der Stadt Halle. Er muss auch den jÇhrlichen MÄhlenzins <strong>von</strong><br />
300 Talern zahlen. Er kauft auch die <strong>Ammendorf</strong>er WassermÄhle.<br />
1718 Im <strong>Ammendorf</strong>er Pfarrhaus wird Georg Friedrich Meier (gest. 1773) geboren,<br />
der 1747 Professor fÄr Philosophie an der UniversitÇt Halle wird.<br />
1720 Das <strong>Ammendorf</strong>er Schloss wird <strong>von</strong> seinem Besitzer <strong>von</strong> LÇben abgebrochen.<br />
1721 Michael Montag wird Pfarrer in Radewell.
1724 Die Beesner Kirche wird bis 1725 umgebaut und erweitert. Sie erhält ihre derzeitige<br />
Form.<br />
1726 v.Löben verkauft Beesen an die Theologische Fakultät der Universität Halle.<br />
1733 Die Theologische Fakultät baut für 3 198 Taler die steinerne Brücke (Scha(a)fbrücke)<br />
über die Elster.<br />
1735 Juni Nach Wochen anhaltendem Regen wurde die ganze Aue überschwemmt.<br />
1738 Die <strong>Ammendorf</strong>er Kirche wird erneuert und erhält ihre derzeitige Form.<br />
Bauherr ist die Theologische Fakultät.<br />
Auch das neue Brauhaus in Beesen entsteht. Bauherr Theologische Fakultät.<br />
1740 In Osendorf wird ein Fasanengehege angelegt und ein Unterförster eingesetzt.<br />
Das Radeweller Forsthaus lag in der Forststraße.<br />
Eberhard Jani wird Pfarrer in Radewell.<br />
1744 Die Theologische Fakultät lässt den Beesener Kirchturm erneuern. Er erhält seine<br />
jetzige Form.<br />
1745 Nach einem harten Winter setzt im März Tauwetter ein. Die Aue ist überschwemmt.<br />
1746 Das Radeweller Pfarrhaus wird gebaut. Das vorherige wurde 1632 errichtet.<br />
1750 <strong>Ammendorf</strong> hat 41 Häuser (Feuerstätten), Radewell 24, Burg 14, Beesen 32 und<br />
Planena 13.<br />
In der Gegend wird Kümmel angebaut.<br />
1752 Ernst Hacke wird Pfarrer in Radewell.<br />
1754 25.03. In Beesen brennen 23 Höfe ab. Ein 73-jähriger wird <strong>von</strong> einer einstürzenden Wand<br />
verschüttet und stirbt nach vier Tagen an den erlittenen Verletzungen.<br />
Durch Unwetter und Überschwemmung wird ein Grossteil der Ernte vernichtet.<br />
Dezemb. Die <strong>Ammendorf</strong>er Kirche erhält eine Glocke, die <strong>von</strong> Friedrich August Becker<br />
in Halle gegossen wurde.<br />
21.12. In Beesen bricht erneut ein Feuer aus und vernichtet drei Häuser.<br />
1755 In <strong>Ammendorf</strong> gibt es nach Dreyhaupts Angaben 41 Feuerstellen, aber nur 2 Anspänner,<br />
wenig Acker, eine Schenke, eine Schmiede und eine schöne Wassermühle an der<br />
Elster, welche vormals dem Nonnenkloster zu St. Georgen zu Glaucha gehörte.<br />
Ein sehr kalter Winter mit viel Schnee. Einigen Bauern ist das Vieh im Stall erfroren.<br />
1756 Das Pfarrhaus in <strong>Ammendorf</strong> wird erbaut.<br />
Christian Friedrich Pollmacher wird Pastor adj. in <strong>Ammendorf</strong>.<br />
1757 Es wird eine sehr gute Kornernte erzielt. Der Scheffel Korn kostet 2,5 Taler.<br />
1758 07./30. Im 7-Jährigen Krieg (1756-1763)<br />
10. wird das Gut Beesen <strong>von</strong> Schwaben und Östereichern besetzt. Pferde, Kühe und<br />
Schafe werden weggetrieben.
1762 Am Hopfenberg brennen 3 GehÅfte ab.<br />
Der Schafstall des Beesener Gutes mit 200 Schafen verbrennt.<br />
Eine Viehseuche sucht Osendorf, Radewell und Burg heim. Dadurch wurden die KÄhe<br />
so rar, dass fÄr eine Kuh 50 und mehr Taler bezahlt werden mÄssen.<br />
1763 Friedrich II siedelt 7 Kolonisten in <strong>Ammendorf</strong> und 6 Kolonisten in Beesen an<br />
Sie erhalten freien Grund und Boden. Ferner bekamen sie Bauholz ,60 Taler<br />
Baugeld und Steuerfreiheit fÄr lÇngere Zeit.<br />
1765 Christian Friedrich Pollmacher wird nun in <strong>Ammendorf</strong> Pastor.<br />
Er verfasst viele geschichtliche Notizen Äber <strong>Ammendorf</strong> die dann spÇter <strong>von</strong><br />
Dreyhaupt teilweise verwendet wurden.<br />
1769 Auf Anordnung des KÅnigs Friedrich II werden auf dem <strong>Ammendorf</strong>er Friedhof,<br />
an der Ecke zum Pfarrhaus, MaulbeerbÇume gepflanzt. Die Seidenraupenzucht<br />
wird eingefÄhrt. Ein Baum steht heute noch (2001).<br />
02.07. Ein groÜes Hochwasser Äberflutet die Elsteraue und verdirbt die Heuernte.<br />
1770 02.07. Ein schweres Gewitter zieht Äber <strong>Ammendorf</strong>. Durch Blitzschlag, brennen in der<br />
Broihanschenke die Scheune und der daneben stehende Stall ab.<br />
1771 24.03. Umfangreicher Schneefall, der sich am 26. und 27.03. fortsetzt, verhindert ein<br />
normales Leben.<br />
Die Çltesten Bewohner kÅnnen sich nicht erinnern, dass jemals soviel Schnee gefallen<br />
ist.<br />
Am 28. und 29.03. setzt so harter Frost ein, dass die Elster in ihrer gesamten Breite<br />
zufriert.<br />
Mit Schlitten kann Holz aus der Aue Äber den zugefrorenen Fluss geschafft werden.<br />
07.06. Ein groÜes Hochwasser Äberschwemmt die Saale-Elster-Aue. Durch das Wasser<br />
stÄrzen in Osendorf, Burg und Planena HÇuser ein.<br />
1773 Eine groÜe MÇuseplage macht den <strong>Ammendorf</strong>ern zu schaffen. Die MÇuse fressen das<br />
Getreide auf den Feldern und alle anderen GewÇchse, auch selbst das Gras auf den<br />
Wiesen.<br />
Die Çltesten Leite in hiesiger Gemeinde haben dergleichen nie erlebt.<br />
1777 In der HauptstraÜe <strong>von</strong> <strong>Ammendorf</strong> brennen 7 HÇuser ab. Pfarrer Pollmacher stirbt<br />
vor Schreck.<br />
1778 Der hallesche UniversitÇtskanzler Carl Christoph Hoffmann lÇsst den Dieskauer Park<br />
anlegen. Das dauert 6 Jahre. Dabei orientiert er sich stark am Vorbild des zur gleichen<br />
Zeit entstehenden WÅrlitzer Parks, dessen Mitgestalter Johann Georg Gottlieb Schoch<br />
auch in Dieskau tÇtig wurde.<br />
1778 Heinrich Riemenschneider wird Pastor in <strong>Ammendorf</strong>.<br />
1783 Gottlieb Grotian wird Pfarrer in Radewell.<br />
1785 <strong>Ammendorf</strong> hat 51 HÇuser, 257 Einwohner, 2 Bauern, 9 groÜe und 9 kleine KossÇten.<br />
Radewell „ 34 „ 173 „ 6 „ 4 „ „ 6 „ „<br />
Burg „ 14 „ 70 „ 3 „ 3 „ „ 4 „ „<br />
Osendorf „ 16 „ 88 „ 1 „ 3 „ „ 7 „ „<br />
Beesen „ 52 „ 276 „ 11 „ 3 „ „ 7 „ „<br />
Planena 14 „ 72 „ 2 „ 4 „ „ 3 „ „<br />
Der Winter ist sehr kalt und lang. Einige Bauern fahren Ostern mit dem Schlitten zur<br />
Kirche.
Der Lohn fÄr 12 Stunden Arbeit eines Maurers betrÇgt 7 Groschen. Ein Scheffel<br />
Roggen kostet 2 Taler und 4 Groschen.<br />
1788 Die Stadt Halle kauft das Gut Beesen <strong>von</strong> der Theologischen FakultÇt zurÄck.<br />
1791 Die Beesener Kirche erhÇlt Sakristei und Emporen.<br />
1799 22.02. GroÜe àberschwemmung der Elster mit enormen SchÇden in <strong>Ammendorf</strong>,<br />
Beesen und Planena.<br />
Der Gesamtschaden wird auf 1 824 Taler, 21 Groschen und 4 Pfennige geschÇtzt.<br />
Der KÅnig schenkt den HochwassergeschÇdigten 486 Taler, 21 Groschen und<br />
4 Pfennige.<br />
1805 Oktob. Napoleons Truppen besetzen Halle. Die Einwohner verschiedener DÅrfer verstecken<br />
ihre Viehherden im Hohenweidener Holz bei Planena.<br />
Es herrscht eine groÜe Teuerung. Der Scheffel Roggen kostet 4 Taler.<br />
1807 Napoleon verlangt Kriegskontributionen.<br />
<strong>Ammendorf</strong> 2 665,5 Taler<br />
Radewell 4 052,5 „<br />
Burg 1 284,0 „<br />
Osendorf 1 666,0 „<br />
Gut Beesen 3 000,0 „<br />
Beesen 6 724,5 „<br />
Planena 1 300,75 „<br />
1813 23.02. Fritz Hoffbauer zieht mit 20 anderen Freiwilligen nach Breslau und schlieÜt sich dort<br />
den LÄtzowschen - JÇgern an.<br />
27.04. Die „LÄtzower“ mit KÅrner rasten in Radewell an der „KÇrnerlinde“. Sie stand etwa<br />
vor dem Haus Regensburger StraÜe 108.<br />
1815 Nach dem Wiener Kongress fallen Beesen, Planena, <strong>Ammendorf</strong>, Radewell und<br />
Osendorf zu PreuÜen.<br />
Die historische ZollstÇtte „Dreierhaus“ verlor damit auch ihre Bedeutung.<br />
1816 In der Zeit <strong>von</strong> Juni bis August ist ein groÜes Hochwasser zu verzeichnen. Die alte<br />
MerseburgerstraÜe, die <strong>von</strong> Beesen Äber Schkopau nach Merseburg fÄhrte, war<br />
Äberflutet.<br />
1817 Fritz Hoffbauer wird Pfarrer in <strong>Ammendorf</strong>.<br />
Der Bau der Chaussee <strong>von</strong> Halle nach Merseburg wird begonnen.<br />
Die Schleuse bei Planena wird gebaut. ( Die Saale wird <strong>von</strong> Halle aus, StromaufwÇrts,<br />
schiffbar gemacht 1816-1820).<br />
1818 Der Landwirt Georg Thrube baut in Planena eine Ziegelei, die spÇtere Schaafsche<br />
Ziegelei.<br />
1821 01.12. Die 14 km lange StraÜe, Halle- <strong>Ammendorf</strong>- Merseburg, wird dem Verkehr<br />
Äbergeben.<br />
1822 07.02. Protestmarsch der halleschen Studenten zur Broihanschenke. Damit wollten sie gegen<br />
die àbergriffe des Kurators der UniversitÇt protestieren und zwar gegen die<br />
Verhaftung eines ihrer Kommilitonen, gegen das allgemeine Verbot der<br />
Burschenschaften und gegen die Zensur.<br />
1824 Es wird der Landpostdienst eingerichtet. Die Radeweller BevÅlkerung konnte die<br />
ersten LandbrieftrÇger begrÄÜen.
1825 <strong>Ammendorf</strong> hat 53 HÇuser und 277 Einwohner<br />
Radewell „ 50 „ „ 217 „<br />
Burg „ 13 „ „ 89 „<br />
Osendorf „ 17 „ „ 85 „<br />
Beesen „ 57 „ 348 „<br />
Planena „ 12 „ 56 „<br />
August Niemeyer wird Pfarrer in Radewell.<br />
1835 Die erste Schule <strong>Ammendorf</strong>s wird neben der Kirche auf dem Schulberg errichtet.<br />
Bis dahin gingen die Kinder nach Beesen zur Schule, die dort schon vor dem30<br />
jÇhrigen Krieg bestand.<br />
1836 17.01. Der spÇtere Gemeindevorsteher Friedrich Eduard Dittrich wird in der HauptstraÜe<br />
<strong>von</strong> <strong>Ammendorf</strong> geboren.<br />
Ab Oktober herrschen Schnee und KÇlte bis zum 16.04.1837.Noch im April liegt<br />
Schnee „so hoch wie Rehe“<br />
1844 In Osendorf in der WaldstraÉe (heute Fritz-KieÉling-StraÉe) wird die Grube Neptun<br />
erÅffnet. Die Braunkohle wird unter Tage im Pfeilerbruchbau abgebaut. Die Kohlegewinnung<br />
wird 1856 eingestellt.<br />
1846 06.07 Die Eisenbahnlinie Halle-<strong>Ammendorf</strong>-Merseburg-ThÄringen wird erÅffnet<br />
In <strong>Ammendorf</strong> wird keine Haltestelle eingerichtet.<br />
1850 25.11. In Radewell wird der erste Briefkasten aufgestellt. Insgesamt werden im Saalkreis 15<br />
BriefkÇsten aufgestellt. 2 in Giebichenstein, die anderen in Lettin, Nietleben,<br />
KrÅllwitz, Brachstedt, Oppin, Reideburg, Zscherben, WÅrmlitz, DÅllnitz, GrÅbers und<br />
Holleben.<br />
Im gleichen Jahr wird in PreuÜen die Briefmarke amtlich eingefÄhrt.<br />
1853 Die Grube „Hermine Henriette“ heute StraÜe der Bergarbeiter; in Osendorf wird<br />
erÅffnet.<br />
1855 Die SÇchsisch-ThÄringische AG fÄr Braunkohlenverwertung wird gegrÄndet.<br />
Sie erwirbt im <strong>Ammendorf</strong>er Revier das Mutungsfeld „Theodor.“(SchachtstraÜe<br />
jetzt ChemiestraÜe).<br />
1857 Febr. Die Grube Theodor bei <strong>Ammendorf</strong> wurde erÅffnet. Die Kohle wurde im Untertage-<br />
Betrieb abgebaut.<br />
1858 14.06. Der Berginspektor C.A.Riebeck, als ReprÇsentant der SÇchsisch- ThÄringischen AG,<br />
stellt den Antrag auf Konsolidierung der Grubenfelder „Neptun“, „Carl“, „Theodor“,<br />
„Hedwig“ und „GlÄckhilf“ beim KÅniglichen Bergamt in Eisleben.<br />
Die vereinigten Gruben werden zu Ehren des damaligen Ministers fÄr Handel und<br />
Gewerbe in PreuÜen mit dem Namen „<strong>von</strong> der Heydt“ benannt.<br />
Dem Ingenieur Eduard Friedrich gelang eine entscheidende Erfindung. Auf der<br />
Grube „<strong>von</strong> der Heydt“ konnten Braunkohlensteine ohne Bindemittel gepresst<br />
werden. Es wurde die erste deutsche Brikettpresse, eine Erfindung des Ingenieurs<br />
Exter, aus MÄnchen, aufgestellt. Die Leistung der Presse betrug 42 Brikett / Minute.<br />
1861 Gustav Zimmermann wird Pfarrer in Radewell.<br />
1864 16.12. Der spÇtere Lehrer und Heimatforscher Otto Schroeter wird in <strong>Ammendorf</strong><br />
(Hauptstr.6) geboren.<br />
Otto Albert Theodor Hofbauer wird Pfarrer in <strong>Ammendorf</strong>.<br />
1865 <strong>Ammendorf</strong> hat 570 Einwohner<br />
Radewell „ 472 „
Burg „ 110 „<br />
Osendorf „ 165 „<br />
Beesen „ 579 „<br />
Planena „ 92 „<br />
Die Firma KÄhling & Reussner Äbernimmt in Osendorf die Grube „Hermine-<br />
Henriette.“<br />
1866 Es entstehen zwei BaugeschÇfte I.C. MÇbus in der Regensburger StraÜe 136-137<br />
und Friedrich Friedrich in der PoststraÜe 09-10.<br />
1867 Zur Versorgung der Stadt Halle mit Trinkwasser wird in der Elsteraue mit dem Bau<br />
<strong>von</strong> Heberanlagen und auf dem Beesener Rittergut mit dem Bau einer Pumpstation<br />
begonnen.<br />
1868 10.04. Das Wasserwerk Beesen wird mit einer KapazitÇt <strong>von</strong> 7 730 Kubikmeter/Tag<br />
erÅffnet. Zur Dampferzeugung wird Braunkohle benÅtigt, die mit Pferdefuhrwerken<br />
des Bauers Hugo Winter, aus der Hauptstr. in <strong>Ammendorf</strong>, <strong>von</strong> der Grube„<strong>von</strong> der<br />
Heydt“, nach Beesen transportiert wird.<br />
Es herrscht ein trockener Sommer. Am 17. September werden im Schatten 37âC<br />
gemessen. Nach 14 Wochen Trockenheit fÇllt am 25. September Regen.<br />
Im Verlaufe des Jahres werden die Trinkwasserleitungen <strong>von</strong> Beesen nach Halle und<br />
in der Stadt verlegt. Durch diese Leitungen werden 50 000 Hallenser mit ordentlichem<br />
Trinkwasser versorgt.<br />
Dies ist eine wichtige Voraussetzung zur Vermeidung der verheerenden Ruhr- und<br />
Choleraepedemien.<br />
1870 01.12. Die Post wird in Radewell erÅffnet. Dies war die erste Postagentur die im Saalkreis<br />
erÅffnet wurde. Sie versorgte die ganze Elsteraue <strong>von</strong> Beesen bis DÅllnitz.<br />
1871 <strong>Ammendorf</strong> erhÇlt eine Haltestelle der ThÄringer Eisenbahn.<br />
14.03. Aus Anlass des siegreichen Endes des Krieges gegen Frankreich wird in Halle in der<br />
St Marien Kirche auf dem Marktplatz mit allen Feldzugteilnehmern aus Halle und<br />
Umgebung ein Dankgottesdienst durchgefÄhrt. Im Verlaufe der vielfÇltigen<br />
Veranstaltungen wird festgelegt, in allen Orten und Gemeinden Friedenseichen zu<br />
pflanzen.<br />
Die Ziegelei in Planena wird durch den neuen Besitzer Albert Schaaf vergrÅÜert. Sie<br />
verfertigt jÇhrlich 12 Millionen Steine und zwar Mauer- und Verblendsteine,<br />
Bibersteine und Falzdachziegel,<br />
30.04. In der HauptstraÉe Ecke BadstraÉe am Bauernstein, in unmittelbarer NÇhe des<br />
GrundstÄckes des <strong>Ammendorf</strong>er Gutsbesitzer Eduard Dittrich, wird unter groÜer<br />
Anteilnahme der Einwohner eine Friedenseiche gepflanzt.<br />
1872 Eberhard Ochse erÅffnet in Beesen die GaststÖtte „Hallesche Quelle“. Sie wird<br />
spÇter Äbernommen <strong>von</strong> Otto Ochse. Dessen Tochter Hildegard Bennemann fÄhrt die<br />
GaststÇtte bis 1970 (Äber 50 Jahre). Dann Äbernimmt ihr Sohn Hartmut das GeschÇft.<br />
(Heute griechische NationalitÖten GaststÖtte).<br />
Die SÇchsisch-ThÄringische AG fÄr Braunkohlenverwertung Äbernimmt die Grube<br />
und die Anlagen <strong>von</strong> „Hermine-Henriette“ in Osendorf und errichtet eine<br />
MineralÅlfabrik in der auch der Schwelereibetrieb aufgenommen wird.<br />
Der Abbau der Kohle im Tagebau (Osendorfer See) wird 1928 eingestellt. Es erfolgt<br />
der Zusammenschluss mit dem Tagebau <strong>von</strong> der Heydt. Nach der Auskohlung<br />
AuÜenkippe fÄr den Tagebau Lochau. Die Flutung beginnt 1958. Eine Pumpstation<br />
hÇlt den Wasserspiegel auf dem gewÄnschten Niveau.
Eduard Dittrich wird Gemeindevorsteher in <strong>Ammendorf</strong>. Er Äbt dieses Amt bis 1905<br />
aus. Auf Grund der Verdienste, die er sich fÄr die Gemeinde erwarb, wird er zum<br />
EhrenbÄrger ernannt. FÄr seine Verdienste wurde er mit dem „Allgemeinen<br />
Ehrenzeichen in Gold“ ausgezeichnet. Er war ein groÜer Bauer und wohnte in der<br />
HauptstraÜe.<br />
Er starb 1907 (Herzschlag).<br />
1875 August Niemeyer wird Pfarrer in Radewell.<br />
1876 17.06. Der MÖnner-Gesang-Verein-<strong>Ammendorf</strong> wird gegrÄndet.<br />
1878 Die Haltestelle <strong>Ammendorf</strong>, der ThÄringer Eisenbahn, wird in den Rang einer Station<br />
2. Klasse erhoben.<br />
7 <strong>Ammendorf</strong>er SÇnger grÄndeten die „Liedertafel“.<br />
1879 In Radewell wird der Gesangsverein „Lorelei“ gegrÄndet.<br />
1880 Die Osendorfer bilden den Gesangsverein „Harmonie“. Der bis in das Jahr 1925 das<br />
kulturelle Leben in Osendorf maÜgeblich mit bestimmt. Dann lÅst sich der Chor auf.<br />
1881 03.04. Einweihung des neuen Schulhauses auf dem KÄsterberg in <strong>Ammendorf</strong>. Zwei Lehrer<br />
unterrichten in drei Klassen. Der zweite Lehrer K. Lehmann bekam ein Jahresgehalt<br />
<strong>von</strong> 600,- Mark<br />
Zum Erntedankfest zerspringt die grÅÜere Glocke der <strong>Ammendorf</strong>er Kirche.<br />
Im Verlaufe des Jahres wird die KapazitÇt des Wasserwerkes in Beesen durch die<br />
Aufstellung zwei weiterer Dampfmaschinen erhÅht.<br />
1883 Der PÇchter der Broihanschenke Wilde lÇsst an die Schenke den Saal anbauen.<br />
1884 Hugo Seidler wird Pfarrer in Radewell.<br />
16.02. In Gaudichs Restaurant wird der „Turnverein <strong>Ammendorf</strong> e.V.“ gegrÄndet. Er hat<br />
zunÇchst 18 Mitglieder. Als Vorsitzender wird I. Lindner gewÇhlt.<br />
10.08. Es findet in Gaudichs Restaurant, unter Mitwirkung fremder Vereine, das Anturnen<br />
des<br />
„Turnvereins <strong>Ammendorf</strong> e.V.“ statt.<br />
Als Sieger werden geehrt die Turner Hartmann, Schlieder, Seebach und Horn. Der<br />
Tag endete mit einem zÄnftigen Turnerball.<br />
1885 FÄr den Kohletransport wird <strong>von</strong> der Schachtanlage „<strong>von</strong> der Heydt“ zum Bahnhof<br />
<strong>Ammendorf</strong> eine Pferdebahn eingerichtet.<br />
Die „Liedertafel“ und mehrere andere <strong>Ammendorf</strong>er Gesangsvereine schlossen sich<br />
dem MÖnner-Gesang-Verein-<strong>Ammendorf</strong> an.<br />
1886 Der Pharmazeutische Betrieb „Caesar & Loretz“ in Halle wird gegrÄndet.<br />
Dieser Betrieb ist verbunden mit dem „StÇrtebeker-Haus“(nach dem KrÇuterlikÅr<br />
StÅrtebeker des Apothekers Dr. Enno Enkelstroth).<br />
In der <strong>Ammendorf</strong>er Schule wird ein dritter Lehrer eingestellt. Hauptlehrer ist Herr Lilie.<br />
Der Tagebau Hermine Henriette II fÅrderte 57 013 t Rohkohle.<br />
1887 13.02. Der <strong>Ammendorf</strong>er Turnverein fÄhrt in Gaudichs Restaurant sein drittes Stiftungsfest durch.<br />
Das Festprogramm sah wie folgt aus.<br />
1.Theil:<br />
1 Torgauer Marsch
2. Lebenslust ( Ouverture <strong>von</strong> Latann )<br />
3. Chorlied und Ansprache<br />
4. VorfÄhrung einer Riege am Pferd<br />
5. Cavatine Solo fÄr Pisten <strong>von</strong> Hasselmann<br />
6. In einem kÄhlen Grunde (vier lebende Bilder mit Gesang )<br />
2.Theil:<br />
1. Hocus-pocus ( Potpourri <strong>von</strong> Menzel )<br />
2. AuffÄhrung <strong>von</strong> 3 Pyramiden durch Turner<br />
3. Brautschau-Polka <strong>von</strong> Strauss mit anschlieÜendem Festlied<br />
4. Humoristische AuffÄhrung<br />
5. Rosen aus dem SÄden, Walzer <strong>von</strong> Strauss<br />
6. Turnermarsch<br />
3.Theil:<br />
Ball<br />
1888 Der <strong>Ammendorf</strong>er MÇnnergesangsverein feiert im „Gaudigäschen Restaurant“ sein<br />
10-jÇhriges Stiftungsfest.<br />
Auf der Grube Hermine Henriette I (Brikettfabrik Osendorf) wurde eine<br />
Nasspresssteinanlage in Betrieb genommen. Weiterhin wurde die Anlage durch ein<br />
Anschlussgleis mit dem Bahnhof <strong>Ammendorf</strong> verbunden.<br />
1889 01.04. Die Dachpappenfabrik Hoppe & Roehming (Hohe StraÉe) nimmt die Produktion<br />
auf.<br />
Johannes Melichor Kirsch wird Pfarrer in <strong>Ammendorf</strong>.<br />
1890 Die Grubenbahn <strong>von</strong> der Grube „Hermine Henriette I“ in Osendorf zum Bahnhof<br />
<strong>Ammendorf</strong> wird fertig gestellt.<br />
Der Tagebau „Hermine-Henriette“ wird durch das Hochwasser der Reide Äberflutet.<br />
Bernhard Schunke erwirbt die Broihanschenke.<br />
Ende November oder Anfang Dezember jeden Jahres feiern die SchÇfer des<br />
Regierungsbezirkes in ihren alten Trachten in der Broihanschenke ihren SchÇferball.<br />
1891 24.10. Es entsteht aus dem Zusammenschluss der <strong>Ammendorf</strong>er ChÅre „Liedertafel“ und dem<br />
„MÖnnergesangsverein“ die „MÖnner-Liedertafel-<strong>Ammendorf</strong>“.<br />
1892 Das Anschlussgleis <strong>von</strong> der Grube „<strong>von</strong> der Heydt“ zum Bahnhof <strong>Ammendorf</strong> wird<br />
gelegt und mit dem Aufbau einer moderneren Brikettfabrik wird begonnen. Sie wird<br />
erst mit 3 spÇter mit 4 Pressen ausgerÄstet. Die Kohle wird bis zum Jahre 1907<br />
ausschlieÜlich im Tiefbau gewonnen.<br />
GrÄndung der „<strong>Ammendorf</strong>er Maschinen- und Feilenfabrik GmbH“ in der Hohen<br />
StraÜe 5 <strong>von</strong> Gustav Schmidt. SpÇter Schrotthandlung GÇring.<br />
Der „Turnverein <strong>Ammendorf</strong> e.v.“ zÇhlt 38 Mitglieder und 2 ZÅglinge. Gustav GroÉe<br />
wird 1.Vorsitzender, Hermann Zwarg 2. Vorsitzender, Kassenwart ist Friedrich<br />
Gaudig. Robert Worch ist Schriftwart.<br />
Zum Gauturnfest in Laucha meldet der Verein 11 Teilnehmer.<br />
1893 15.06. Reichstagswahl.<br />
Konservative Freisinnige Sozialdemokraten<br />
<strong>Ammendorf</strong> 40 67 153<br />
Beesen 68 9 97
Planena 18 1 20<br />
Radewell 27 37 87<br />
Burg 4 9 10<br />
Osendorf 8 57 49<br />
Summe 165 (22%)180 (24%) 416 (54%)<br />
1894 Die WÖscherei „ Karl Mauersberger“ (Eisenbahnstr. 2)<br />
wird gegrÄndet. Dahinter gibt es eine Zeitlang die „SchwarzwÖlder Lederkohlenund<br />
HÖrtemittelwerke TannhÖuser & StÖdele (Nagold) in der BrÄckenstraÜe.<br />
In diesem Jahr wurden zum ersten Male Turner des „Turnvereins <strong>Ammendorf</strong>“ aus<br />
dem Verein ausgeschlossen weil sie die Turnstunden nicht besuchten.<br />
1895 Die Elektrochemische Fabrik <strong>von</strong> Dubois und Kaufmann beginnt mit der<br />
Produktion.<br />
Auf diesem GelÇnde beginnt im gleichen Jahre der Aufbau der„Chemische Fabrik<br />
Buckau Werk <strong>Ammendorf</strong> (Schachtstr. jetzt Chemiestr.). Die Inbetriebsetzung des<br />
Elektro-Chemischen Werkes <strong>Ammendorf</strong> erfolgt im Jahre 1898 nach Fertigstellung<br />
der Chemie- und WÇrmekraftanlagen, sowie der Bahn- und Wasseranlagen durch die<br />
BUCKAU-AG. Das Kraftwerk versorgt ab 1912 auch die àberlandzentrale<br />
Saalkreis/Bitterfeld mit Elektroenergie.<br />
19.10. Zigeunerhochzeit in Radewell.<br />
Der Lallari-Sinti Johann Watosch (wohnhaft im Haus Regensburger Str. 135 heute<br />
Elektro-Hoffmann) verheiratet seine Tochter Maria mit einem Sinti Namens Drullmann.<br />
Die Feier fand in einem Zelt auf den Elsterwiesen, sÄdlich der heutigen StraÜe<br />
GrÄner Weg und westlich der WasserstraÜe, statt. An der Feier nahmen viele GÇste<br />
teil. Hundert GÇste waren geladen darunter ein Zigeuner-Hauptmann Salatsch<br />
Dragatsch aus Hannover und ein vornehmer Zigeuner namens Djula aus Hamburg.<br />
Viele Schaulustige waren gekommen. Die Reichsbahn hatte zwei SonderzÄge <strong>von</strong><br />
Halle nach <strong>Ammendorf</strong> eingesetzt. Aus Merseburg kamen viele mit dem Fahrrad.<br />
Auch aus Radewell und den umliegenden DÅrfern waren viele Neugierige erschienen.<br />
Nach einer Woche war die Feier beendet und das junge Paar verlieÜ Radewell.<br />
Die Gemeindevertretungen <strong>von</strong> Burg, Osendorf und Radewell grÄndeten einen<br />
Schulverband mit dem Ziel eine neue Schule zu bauen. Die alte Schule Radewell<br />
stand in der NÇhe der Kirche St. Wenzel. In ihr befand sich neben der<br />
Lehrerwohnung ein Klassenraum. Hier mussten bis zu 60 Kinder aus Radewell und<br />
Burg unterrichtet werden.<br />
Im Verlaufe des Jahres nahm die Firnisfabrik G. Dall GmbH die Produktion auf.<br />
Hergestellt wurde LeinÅl, LeinÅlfirns, Firnisersatz, TerpentinÅl, TerpentinÅlersatz,<br />
HarttrockenÅl, FuÜbodenglanzÅl und Sikkativ. Die Fabrik steht in der Halleschen StraÉe<br />
Ecke SchachtstraÉe. GeschÇftsfÄhrer ist Albert Wentzlau.<br />
1896 Otto Probsthayn erÅffnet ein GeschÇft Manufaktur-, WeiÜ- und Wollwaren, WÇsche<br />
nur eigene Anfertigung. Bettfedern-Reinigung. (in der MittelstraÜe heute<br />
EdisonstraÜe).<br />
In Osendorf wird mit dem Bau der Brikettfabrik begonnen die mit 2 Pressen<br />
ausgerÄstet wird.<br />
Die Bezirksregierung genehmigt den Neubau der Schule in Radewell.<br />
Die Hallesche Spar- und Vorschusskasse wird EigentÄmer des ca. 6 ha groÜen<br />
GelÇndes auf<br />
dem die <strong>Ammendorf</strong>er MÄhle steht.<br />
1897 Die Radeweller Papierfabrik (Radeweller Str.) beginnt zu produzieren.<br />
Der Schulverband Radewell, Burg und Osendorf erteilte der Zimmerei MÇbus den Auftrag
zum Neubau einer Schule in Radewell.<br />
Im Verlaufe des Jahres wird begonnen das Trinkwasser zu filtern. Die ersten Filteranlagen<br />
wie Riesler und Langsamfilter werden gebaut.<br />
23.10. Bernhard MÇller eröffnet eine Gaststätte mit Ausspann „Zum Rosengarten“. Zu<br />
Möllers Lokal gehörte ein großer Garten mit Veranda, Lauben und Kolonnaden. Seine<br />
Frau war eine passionierte Gärtnerin die leidenschaftlich Rosen züchtete.<br />
Die Gaststätte wurde bald über Halles Stadtgrenzen hinaus bekannt und beliebt. Sicher<br />
auch wegen der freundlichen Atmosphäre, aber doch auch wohl wegen der<br />
zahlreichen Rosenbeete, in denen Seltenheiten wie japanische Kletterrosen zu<br />
bestaunen waren, aber auch andere schöne Pflanzen. Der Name Rosengarten war<br />
geboren.<br />
21.12. Eduard Dittrich begeht sein 25-jähriges Dienstjubiläum als Gemeindevorsteher <strong>von</strong><br />
<strong>Ammendorf</strong>.<br />
1898 Kirchenvorstand der katholischen Gemeinde kauft das Grundstück Siebenhufenstr .2<br />
(heute Alfred-Reinhardt-str.8) mit Haus, Brunnen im Hof und einem großen Garten.<br />
Zwei Zimmer im Erdgeschoß des Gebäudes werden als Kapelle und für den<br />
Unterricht (katholische Schule) genutzt. Das Geld für diesen Grundstückskauf<br />
stammte aus dem Verkauf des ehemaligen Pfarrhauses in der Domgasse 2, welches,<br />
nach dem Neubau der Propsteikirche und des zugehörigen Pfarrhauses in der<br />
Mauerstraße, nicht mehr benötigt wurde. In der Muttergemeinde wurde ein dritter<br />
Geistlicher angestellt, der am Sonntag Gottesdienst hielt und auch in der Woche zum<br />
Religionsunterricht kam.<br />
24.02. Georg Bilkenroth wird in Osendorf geboren. Der spätere Prof. Dr.-Ing. Dr. rer.oec.eh.<br />
Bilkenroth war Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR. Als Direktor der<br />
Konstruktionsbüros Kohle der DDR, war er wesentlich an der Entwicklung der<br />
Braunkohlenindustie der DDR beteiligt.<br />
Zusammen mit Prof. Dr. Erich Rammler <strong>von</strong> der Bergakademie Freiberg entwickelte<br />
er nach 1945 die Technologie der Braunkohlenhochtemperaturvergasung. Die<br />
Industrie der DDR benötigte dringend Koks. Traditionell wurde dieser aus Steinkohle<br />
gewonnen. Deren wichtigsten Lagerstätten befanden sich in der BRD. Beide<br />
Wissenschaftler konzentrierten ihre Forschung auf die Niederlausitzer Braunkohle und<br />
konnten 1952 schließlich ihr Patent anmelden.<br />
Prof. Dr. Bilkenroth verstarb am 20.04.1982.<br />
01.04. Per Gesetz wird im deutschen Reich der Sonntag als arbeitsfreier Tag eingeführt.<br />
16.06. Reichstagswahl.<br />
Konservative Freisinnige Sozialdemokraten<br />
<strong>Ammendorf</strong> 40 60 204<br />
Beesen 67 13 128<br />
Planena 10 9 20<br />
Radewell 36 20 146<br />
Burg 9 3 24<br />
Osendorf 29 14 92<br />
Summe 204 (22%) 119 (13%) 614 (65%<br />
Wilhelm Werner wird Pfarrer in Radewell.<br />
Es erfolgt der Einzug in das neue Radeweller Schulgebäude. Die alte Schule wird aber
weiter genutzt. Der Schulverband Radewell, Burg und Osendorf verfÄgt nun Äber 4<br />
KlassenrÇume und 2 Lehrerwohnungen.<br />
In der Brikettfabrik Osendorf wurde eine weitere, die 3. Presse, aufgestellt. Dadurch<br />
machte sich eine weitere KapazitÇtserhÅhung im Tgb. Hermine Henriette I erforderlich.<br />
Da das Grubenfeld bei Osendorf nur noch eine beschrÇnkte Lebensdauer besaÜ, ging die<br />
Unternehmensleitung zum Aufschluss eines neu erworbenen Kohlenfeldes bei DÅllnitz<br />
Äber.<br />
Im Wasserwerk Beesen wurde der alte 40 m hohe Schornstein am Maschinenhaus<br />
abgebrochen und der Rister und ein Filter neu gebaut.<br />
1899 22.09. Der „Generalanzeiger“ schreibt:<br />
„Zwecks GrÄndung einer Freiwilligen Feuerwehr fand heute abend eine Versammlung<br />
im Ochseschen Lokale statt, welche sehr gut besucht war. Ein Fachmann aus Halle<br />
leitete die Versammlung. SÇmtliche Anwesenden erklÇrten sich mit den VorschlÇgen<br />
einverstanden.“<br />
Die Feuerwehr wurde in <strong>Ammendorf</strong> gegrÄndet.“<br />
Die alte <strong>Ammendorf</strong>er Wassermühle und der WestflÄgel des WirtschaftsgebÇudes<br />
brennen nie der.<br />
Das MilitÇr erwirbt vom Beesener Rittergutsbesitzer ein FlurstÄck <strong>von</strong> 80 ha, im<br />
Bereich des heutigen Stadtteiles „SilberhÅhe“, um fÄr die Soldaten der entstehenden<br />
Kaserne (Artillerieregiment Nr.75) einen geeigneten Exerzierplatz zu finden.<br />
Gustav Große fÇhrt als einziger <strong>Ammendorf</strong>er Turner zum Deutschen Turnfest nach<br />
Hamburg. àber sein Abschneiden bei den WettkÇmpfen ist nichts bekannt.<br />
Zum Erntedankfest wurde ein Abturnen abgehalten. Daran beteiligten sich die Riegenvereinigung<br />
Halle, der Turnverein Delitz a.B. und Turner aus Radewell.<br />
Die SchÄlerzahl wuchs stÇndig weiter an. Deshalb wurde die Radeweller Schule um ein<br />
zweites SchulgebÇude erweitert. Damit kamen 3 weitere KlassenrÇume und eine Lehrerwohnung<br />
hinzu.